Neuzeitliche Geschichte

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Neuzeit Zusammenfassung
20.04.10
Absolutismus
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Zeitalter des Absolutismus: vom Westfaelischen Frieden 1648 bis zur französischen Revolution 1789
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Begriff stammt aus dem 19. Jh und hatte ursprünglich eine negative Connotation
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Epochenbezeichnung
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Herrschaftsordnung auf einen Fürst orientiert
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→ totalitärer Staat in welchem es nur Ansprüche des Fürsten gab
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es gab keinen absoluten Absolutismus (am nächsten daran waren Dänemark und Frankreich)
zeitgemäße Epochenbezeichnungen
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ciècle = Jahrhundert oder Herrschaftszeit
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ciècle de la Prusse, Friedrich II , Louis XIV
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Ludwig XIV 1645-1715
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18 Jh.: Zeitalter der Aufklärung → ciècle de lumiere
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Barock: Begriff aus der modernen Archäologie. Setzt sich im 19 Jh. für die Zeit nach der Renaissance durch,
auch für die damalige Literatur, Musik etc. → keine Selbstbezeichnung
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Klassik. Zeitgemäßer Begriff, jedoch eher für eine Welthierarchie, weniger für eine Epochenbezeichnung in der
frühen Neuzeit
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Barock ursprünglich Stilbegriff
◦ Dominanz der kulturell Religiösen
◦ ökonomisch frei verfügbares Kapital für Kunst und Musik verwendet
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Merkantilismus:
◦ wirtschaftlicher Begriff
◦ protektionistisch (eigene Wirtschaft schützen)
◦ dirigistisch (Staat versucht die Wirtschaft zu lenken) → Eingriff in die Binnenwirtschaft
→ Epochenbegriffe sind umstritten
politische Organisationen Deutschlands 1500-1800
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Heiliges römisches Reich deutscher Nation
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meiste europäische Staaten Monarchien :(Erb-Monarchien z.B: England und Frankreich, bzw. Wahlmonarchien:
Staatsoberhaupt wird gewählt z.B deutsches Reich)
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Republik (z.B Venedig)
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das Reich: Bezeichnung der Zeitgenossen, das „alte“ Reich: heutige Bezeichnung
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Reichstag: Versammlung der Reichsstände (jeweils 1 Stimme) fällte Beschlüsse über
◦ Gesetze
◦ Steuern
◦ Krieg & Frieden
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Mitwirkung, nötig um zu regieren
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Frankreich: états généraux werden bis 1789 ausgeschlossen
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Staatlichkeit.
◦ Ebene des Reiches
◦ Ebene der Territorien (bis 1806 nicht souverän)
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Reich: gemeinsame Gesetzgebung und Reichsgerichte
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Territorien gewannen mehr und mehr innenpolitische Souveränität und außenpolitische Rechte
◦ aber das Reich war kein Staat wie die Brd heute
◦ man hatte kein stehendes Heer und keine gemeinsame Gesetzgebung
◦ sowohl Kaiser als auch die Reichsstände haben Souveränität im Reich
◦ das Reich war ein Personen und Rechtsverband
◦ gewählter Kaiser als oberster Lehnsherr im Reich
◦ Vasallenverhätnis zwischen Reichsfürsten, Kaiser und Reich (basierte auf mittelalterlichen Grundlagen)
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wichtige Institutionen im Reich:
◦ Kaiser
◦ Reichstag
◦ Reichsgerichte (Reichshofrat, Reichskammergericht)
◦ es gab ca. 100 Landesherren, ca 50 Reichsstädte sowie eine Vielzahl kleinster Herrschaftsgebiete
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Der Kaiser muss bei vielen Entscheidungen seit 1648 (westfaelischer Frieden) dritte (z.B den Reichstag)
anhören
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erlässt Reichsgesetze (hierbei muss der Reichstag zustimmen)
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Ernennt Reichsfürsten (keine Zustimmung erforderlich)
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Kaiser wird durch die 7 Kurfürsten (festgelegt durch goldene Boule von 1356) gewählt
◦ Erzbischöfe von Mainz, Trier und Köln
◦ König von Böhmen
◦ Pfalzgraf bei Rhein
◦ Herzog von Sachsen
◦ Markgraf von Brandenburg
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Im Laufe der Geschichte kommen der Herzog von Bayern, sowie der Herzog von Braunschweig Lühneburg ? )
hinzu
1530 wurde der Kaiser das letzte Mal vom Papst gekrönt, danach wurde die Krönung durch einen geistlichen
Kurfürsten vollzogen
Herrschaftshäuser: Habsburg oder Habsburg-Lothringen
1742-1747: Karl III
meistens wurde zu Lebzeiten des Kaisers der Nachfolger gewählt, dies war meistens der römische König
Seit 1514 gab es Versprechungen der Kaiser für die Kurfürsten, sogenannte Wahlkapitulationen
(Wahlversprechen) dies wurde als Reichsgrundgesetz angesehen
weitere Reichsgrundgesetze waren:
◦ goldene Boule 1356
◦ 1555 Augsburger Religionsfrieden
◦ Westfaelischer Frieden 1648
27.04.10
Reichstag
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Ständevertretung der Reichsstände (hatten Sitz und Stimme auf dem Reichstag, und waren reichsmittelbar →
direkte Stellung zu Kaiser und Reich)
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seit 1495: 1. Kurie: Kurfürsten; 2. Kurie: Fürstenrat (geistige und weltliche Fürsten, Grafen etc.); 3. Kurie:
Städterat
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1631: ständiger Reichstag in Regensburg → immerwährender Reichstag (vor 1631 Einberufung durch den
Kaiser bei Gesetzen, Steuern etc.)
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Stimmrecht der Reichsstände war bis 1648 umstritten und wurde erst im westfälischen Frieden anerkannt
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Ein Votum der 3 Kurien (Reichsgutachten) muss vom Kaiser akzeptiert und veröffentlicht werden →
Reichsabschied( für das ganze Reich verbindlich)
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Daraus entstand die These das der Reichstag das erste deutsche Parlament gewesen sei, was weithin jedoch
nicht anerkannt wird
Reichskreise
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Einteilung des Reichs in Kreise
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mussten Reichsgesetze durchsetzen
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wichtige Funktion in der Reichsverteidigung → dezentrale Exekutive des Reiches mit militärischer Kompetenz
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insgesamt gab es 10 Reichskreise
Reformationsgeschichte
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Martin Luther veröffentlicht 1517 seine Reformationsthesen → Einheit der katholischen Kirche löst sich auf
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Reformation: gegen Papsttum und Missstände in der Kirche (z.B Ablasshandel)
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Humanismus und Buchdruck fördern die Verbreitung der reformatorischen Ideen
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Es kam zu einem Ketzerprozess und einer Krichenboule gegen Luther
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3 Schriften Luthers
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1520: Verbreitung der Thesen in Druckform
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1521 Bannboule gegen Luther
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Wormser Edikt. Verbot der Lehre Luthers
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Luther flüchtet zur Wartburg → Kurfürst von Sachsen nimmt ihn auf
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1545 bis 1563. Trienter Konzil (Protestanten nahmen nicht Teil)
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1526: Auf dem Reichstag in Speyer wird festgelegt, dass die Territorien selbst für ihre Reformationspolitik
zuständig seien → Sachsen und Hessen schlossen sich daraufhin der Reformation an
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1529: Protestschrift auf dem Reichstag in Speyer → in Religionsfragen darf es keine Mehrheitsbeschlüsse
mehr geben 8daher kommt die Bezeichnung Protestanten
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1530: Reichstag in Augsburg (Karl V anwesend) → Religionsproblematik kann nicht gelöst werden
Territorien (Stadt- und Landgemeinden)
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Städte (vor allem in Oberdeutschland) fördern die Reformationsideen
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weltliche Aspekte hierfür:
◦ Stärkung der eigenen Position und Autonomie
◦ Kommerzialisierung des Kirchenvermögens
◦ Aufsicht über Schulwesen etc.
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Bauernkrieg: 1524/25: Aufhebung der Leibeigenschaft, Reduzierung der Abgaben etc. → scheitert
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Säkularisierung von Klöstern
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Integration der Bistümer → Mediatisierung
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Verteidigungsbündnis der Protestanten „Schmalkaldischer Bund“
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1547: Sieg des Kaisers über den Schmalkaldischen Bund → Zwischenlösung der Religionsfrage: Augsburger
Interim → gewährt diverse Freiheiten für Protestanten
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Protestantische Stände verbünden sich mit Frankreich
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Ferdinand I wird römischer König (Nachfolger des Kaisers)
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1552: Passauer Vertrag
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1555. Augsburger Religionsfrieden (Kompromissfrieden) → verschiebt den Konflikt in die Zukunft
◦ Protestanten und Katholiken erkennen sich gegenseitig an
◦ der jeweilige Reichsstand entscheidet über die territoriale Konfession
◦ andere Konfessionen dürfen auswandern
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◦ geistliche katholische Fürsten müssen ihre Territorien abgeben, falls diese zum Protestantismus wechseln
bis 1618: keine militärischen Aktionen welche konfessionell begründet sind
1555-1618: Frieden im Reich
Gründung des Jesuitenordens (Trienter Konzil)
Calvinismus kommt seit den 1580ern auf
zunehmende Spannungen im Reich um 1600, durch Lebensmittelknappheit, Missernten und wirtschaftliche
Probleme
1529: Belagerung Wiens durch die Osmanen (1. Türkenbelagerung)
Höhepunkt der Hexenverfolgung 1570-1630
1582: der Erzbischof von Köln scheitert mit einem Wechsel zum Protestantismus
1609-1614: Jülich. Klevischer Erbfolgestreit
1608: Gründung der Protestantischen Union
1609: Gründung der katholischen Liga
04.05.2010
Dreißigjähriger Krieg
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Sammelbegriff für eine Reihe von europäischen Konflikten zwischen 1618 und 1648 überwiegend innerhalb
Deutschlands
zeitgenössischer Begriff
33-40% Bevölkerungsverlust in Deutschland
Hauptmächte:
◦ Kaiser (HRR)
◦ Frankreich
◦ Schweden
◦ Spanien
◦ Niederlande
1659:Frieden zwischen Frankreich und Spanien (andere Mächte hatten bereits 1648 Frieden geschlossen)
1630-1648: Beteiligung Schwedens
1634/1635: aktivste Beteiligung Frankreichs
1560er-1580er: Krieg zwischen Niederlande und Spanien
1625-1629: Beteiligung Dänemarks
Phasen des Dreißigjährigen Krieges
1. Böhmisch-Pfälzischer Krieg 1618-1623
2. Niedersächsisch-Dänischer Krieg 1625-1629
3. Schwedischer Krieg 1630-1635
4. Europäischer Krieg 1635-1648
Böhmisch-Pfälzischer Krieg
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Prager Fenstersturz 1618 als Beginn des Konflikts
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Aufstand böhmischer Stände gegen die Habsburger
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Im März 1619 stirbt König Matthias, Ferdinand II folgt ihm nach
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Stände wählen Ferdinand V v. Der Pfalz (Winterkönig)
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1620: Sieg des Kaisers, Wiederherstellung seiner Macht in Böhmen → Friedrich V flieht, schart wichtige
Söldnerführer um sich und erhebt Anspruch auf seine verlorenen Territorien (nach 1623 seine Nachfolger)
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Bayern erhält die Kurwürde
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Typologische Deutungen des Krieges: Staatsbildungskrieg , Konfessionskrieg
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Gegensatz zwischen Frankreich und dem Haus Habsburg zeigt sich
Niedersächsisch-Dänischer Krieg
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Niedersachsen ist Kriegsschauplatz, Dänemark eine wichtige Kriegspartei
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Kaiser lässt nach einem Einfall der Dänen unter Christian IV 1627 eine Armee unter Wallenstein aufstellen,
diese rückt binnen weniger Wochen durch Norddeutschland bis Jütland vor, nur die dänischen Inseln vor
Jütland bleiben unbesetzt, da es den Kaiserlichen an Schiffen mangelt
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1629: Friedensschluss von Lübeck zwischen Kaiser und Christian IV, welcher seinen Anspruch auf
Norddeutschland aufgibt
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Schwedischer Entschluss zum Eingreifen bildete sich bereits 1627/28 heraus nicht erst 1629
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Bevölkerungsrückgang im Reich überwiegend durch sozial-wirtschaftliche Faktoren
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Kontributionssystem : Die Armeen treiben in den besetzten Gebieten all das ein, was sie zum existieren
benötigen (Lebensmittel etc)
1629: Restitutionsedikt des Kaisers, Neudeutung des Augsburger Religionsfriedens → wichtige Bistümer waren
protestantisch geworden und der Kaiser wollte dieser wieder in katholische Hände geben
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des Weiteren will er alleine über Reichsgesetze bestimmen
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Eintritt Schwedens in dem Krieg im Verlaufe desselben Jahres macht die Umsetzung des Edikts unmöglich
Schwedischer Krieg
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Gustav Adolf landet 1630 in Pommern
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Ziel war die schwedische Herrschaft im Ostseeraum
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1628-1636. Erbfolgekrieg für die Herzogtümer Mantua und Montefenata → endet mit Regensburger Frieden,
Kaiser erkennt den französischen Kandidaten an, Frankreich macht jedoch keine Zusicherung, dass es das
Reich nicht angreift
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Spanien strebt nach der Vorherrschaft in Europa (Monarchia Universalis)
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Kaiser strebt Herrschaftsform wie in Frankreich oder Spanien an (in Richtung Absolutismus)
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1630: Kaiser entlässt Wallenstein auf Druck der Kurfürsten aus seinen Diensten
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1631: Allianz zwischen Frankreich und Schweden
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1631: Erstürmung der Stadt Magdeburg durch Tilly → darauf folgt ein Brand mit ca 20000 Toten
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1632: Schlacht bei Lützen bei der Gustav Adolf getötet wird, Wallenstein wird wieder eingesotzt jedoch bereits
1634 wieder abgesetzt, flieht und wird später getötet
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1633: kontrolliert Schweden mit Hilfe von 9 Armeen die Hälfte Deutschlands → zog viele protestantische
Reichsstände auf seine Seite
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1635: Kriegserklärung Frankreichs an Spanien
Europäischer Krieg
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Französischer Kampf gegen das Haus Habsburg
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1640: Portugal und Katalonien reißen sich von Habsburg los
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1643. Schlacht von Rocroi endet mit einer verheerenden Niederlage Spaniens gegen Frankreich
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Friedensverhandlungen seit 1644 in Münster und Osnabrück
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Ferdinand II stirbt 1637, ihm folgt Ferdinand III nach
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nach zwei Niederlagen lud der Kaiser die Reichsstände zu den Verhandlungen ein
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Westfälischer Friedenskongress als gesamteuropäische Veranstaltung bei der 16 Länder und 140 Reichsstände
vertreten waren (nicht vertreten waren England, Russland und das Osmanische Reich)
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Januar 1648 Niederlande wird unabhängig
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IPM: Vertrag zwischen Kaiser/Reich und Frankreich
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IPO: Vertrag zwischen Kaiser/Reich und Schweden
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11.05.2010
Ergebnisse des Friedensschlusses (Westfälischer Frieden)
1. Reichsverfassungsrecht (Art. 8 IPO zwischen Reich und Schweden) besagte:
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Landeshoheit der Reichsstände innerhalb ihrer Territorien (politische Autonomie)
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Bündnisrecht für Reichsstände (nicht gegen Kaiser oder das Reich)
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Recht auf Kriegsführung, Unterhalt eines Heeres und Friedensschlüsse
2. Reichsreligionsrecht (Art 2+7 IPO)
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Mehrheitsentscheidung in religiösen Fragen durch 2 Gremien (1 katholisches und 1 evangelisches)
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Augsburger Religionsfrieden wurde anerkannt
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alle Territorien sollten die Konfession haben, die sie am 1. Januar 1624 inne hatten
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Reformationsrecht der Stände wird bestätigt, was im Widerspruch zum oben genannten Artikel steht
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Calvinisten werden reichsrechtlich anerkannt
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Pfalz erhält Kurwürde
3. territoriale Bestimmungen
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Frankreich bekommt als Entschädigung Territorien Elsass und Lothringen die allerdings noch unter
deutscher Krone stehen (souveräne Territorien, da der Kaiser Frankreich aus dem Reichstag heraushalten
wollte)
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Schweden bekommt als Entschädigung Geld und nicht souveränen Besitz der noch unter deutscher Krone
stand (Pommern, Rügen, Bremen-Hamburg etc. somit wurde Schweden zum Reichsstand und bekam
einen Sitz im Reichstag
Begrenzungen der kaiserlichen Macht hierdurch
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Muss den Reichstag hören (Mitspracherecht der Stände) bei:
◦ Reichsgesetzen
◦ Interpretationen bestehender Gesetze
◦ Reichskriegen oder -friedensschlüssen
◦ Steuern
◦ Einquartierungen von Soldaten, Unterhalt d. Militärs, Bau von Festungen
ist gebunden an Zustimmung der Reichsstände
dies schränkt auch die Rechte der Kurfürsten ein
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Städte bekommen Stimmrecht
1663: Einrichtung eins ständigen Reichstages (immerwährender Reichstag → bereits 1648 vorgesehen)
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Krieg zwischen Frankreich und Spanien hielt an
Frankreich hatte mit 19 Millionen die meisten Einwohner innerhalb Europas (insgesamt gab es ca. 110 Millionen
Europäer) größtenteils Agrarbevölkerung wobei die urbanen Ballungsgebiete in Frankreich zunahmen
Frankreich und Schweden wurden mit dem Friedensschluss von 1648 Garantiemächte, dies gab ihnen die
Legitimierung für Interventionen im Reich.
1658: erster Rheinbund, Frankreich bindet Reichsstände an sich → Eindämmung der kaiserlichen Macht
resultierend aus den Ordnungsbestimmungen des Westfälischen Friedens → Verlängerung bis 1668 Auflösung
unter Ludwig XIV
1658: Wahl eines neuen Kaisers, Leopold I
1657: Interregnum kaiserlose Zeit (bis zur offiziellen Wahl Leopolds)
Frankreich versucht einen nicht- Habsburger auf den Thron zu heben
Außenpolitik Frankreichs wird seit 1667 offensiver
1667/1668: Devolutionskrieg zwischen Spanien und Frankreich (nach dem Tod Philip IV v. Spanien) →
Frankreich erhebt Anspruch auf die spanischen Niederlande
Begründung: geschlossener Ehevertrag zwischen Maria Theresia und Ludwig XIV besagte, dass Maria
Theresia alle Ansprüche auf das Erbe ihres Vaters verlöre, stattdessen sollte Ludwig XIV ein Mitgift in Höhe von
500000 Goldmünzen gezahlt werden, was aber nicht geschah, daher sah Ludwig seinen Anspruch begründet
und berief sich auf das Devolutionsrecht
wachsende Reputation und Autorität des Kaisers im Reich → Kampf gegen die Wien belagernden Osmanen
1672: Holländischer Krieg (betrifft das Reich und wird teilweise auf deutschem Territorium ausgetragen,
Frankreich u. Verbündete gegen HRR, Spanien und Niederlande → endet 1679 mit dem Sieg Frankreichs
(Friedensschlüsse von Nimwegen 1678 und Saint Germain 1679)
Frankreich versucht militärisch eine Vormachtstellung im Elsass auszubilden (1681 Kapitulation von Straßburg,
geschlossene Gebietsherrschaft Frankreichs in jenem Gebiet allerdings nach dem Regensburger
Waffenstillstand zw. Frankreich und dem Reich (1684) auf 20 Jahre begrenzte Herrschaft)
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Frankreich bildet sich als kulturelles Modell innerhalb Europas heraus (Sprache, Hofkultur, Aristokratie etc.)
1683/84: Konzentrationsschwerpunkt des Reiches liegt im Balkan (Zurückdrängung der Türken etc.)
1685: Hugenotten dürfen im Reich (zunächst in Brandenburg) ihren Glauben ausleben → 43000 Hugenotten
kommen ins Reich
1688-1697: Pfälzischer Erbfolgekrieg: Ludwig XIV beansprucht nach dem Tod Karls II rechtswidrig die Kurpfalz
als Erbe seiner Schwägerin Elisabeth Charlotte von der Pfalz, welche mit dem Herzog von Orléans verheiratet
war obwohl dies gegen den Willen derselben geschah und man im Heiratsvertrag solche Forderungen
ausgeschlossen hatte. Frankreich sieht dies als Gelegenheit seine Reunionbestrebung zu erweitern → Kaiser
im Osten gebunden
◦ Frankreich steht gegen große europäische Koalition
◦ England verbündet sich mit dem Kaiser
◦ Verbrannte Erde Taktik Frankreichs
◦ 1697: Friede von Rijswijk : Straßburg und Elsass-Lothringen fallen an Frankreich, alle anderen besetzten
Gebiete mussten geräumt werden
Zugeständnisse an die Reichsstände:
◦ Braunschweig-Lüneburg bekommt die Kurwürde (9te)
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18.05.2010
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1700: der spanische König Karl II stirbt kinderlos → Erbfolgekrieg 1701-1713
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Ludwig XIV stirbt 1715: Ende einer Epoche „Zeitalter Ludwig XIV
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1715-1723Regentschaftsregierung, da Ludwig XV noch minderjährig ist
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1740: Kaiser Karl VI stirbt → das Haus Habsburg stirbt in Wien aus
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1740/41-1748. Österreichischer Erbfolgekrieg
Spanischer Erbfolgekrieg
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Nach dem Tod Karl II erheben Frankreich, Österreich (Karl VII, Habsburg) und das Haus der bayrischen
Wittelsbacher Anspruch auf den spanischen Thron
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Großbritannien und die Niederlande (Seemächte) versuchen eine Erbregelung zu finden die ein Gleichgewicht
der Kräfte wahrt (England bevorzugt die Wittelsbacher als Erben)
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Karl II hat in seinem Testament vom 8.6.1700 Frankreich (den Herzog von Anjou) zu seinem Erben erklärt →
versucht so Gesamterbe zu erhalten
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Den Haager Großallianz. Kaiser, Niederlande, England, Portugal und Dänemark gegen Erbanspruch
Frankreichs <> Frankreich, und die Kurfürsten von Köln und Bayern
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Brandenburg-Preußen stellt sich auf die Seite des Kaisers → erhält deswegen Königswürde
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Erbfolgekrieg als europäischer Konflikt
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Frankreich zunächst in der Defensive, Blatt wendet sich später zu Gunsten Frankreichs
Gründe hierfür:
◦ Josef I (Kaiser HRR) stirbt → Herrschaftsantritt Karl I
◦ Die Tories kommen in London an die Macht
◦ Utrecht (seit 1712) große Allianz bricht auseinander → Kaiser ist isoliert kämpft ohne Unterstützung weiter
◦ 1714: Friedensschlüsse von Rastatt und Baden zwischen Österreich und Fkr. Sowie dem HRR und Fkr →
Beide zu Gunsten Frankreichs
Frieden von Rastatt
◦ Haus Bourbon erhält spanisches Kernland
◦ Österreich erhält spanische Niederlande u.a
Immense Staatsschuld Frankreichs als Resultat des Krieges nach dem Tod Ludwig XIV 1715
Feindschaft zwischen Frankreich und England bildet sich aus
1717-1756
Grundkonstanten der dt. Politik
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Österreichisch – preußischer Dualismus (Preußen wird zum ebenbürtigen Gegner Österreichs)
europäische Politik wird durch 5 Großmächte bestimmt (Pentarchie)
◦ Preußen
◦ Österreich
◦ England
◦ Frankreich
◦ Russland
Hilfszahlungen von Frankreich an Reichsstände Pfalz, Bayern und Köln
neuer Verbündeter für Frankreich (1740er) : Preußen
1733-1738 der polnische Thronfolgekrieg
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Heirat zwischen der Österreicherin Maria-Theresia und Franz Stefan von Lothringen → daraus resultieren
Sicherheitsbedenken Frankreichs (bereitet sich auf einen Krieg mit Österreich vor)
Doppelwahl in Polen
◦ Stanislaw Lesjajyvski
◦ Friedrich August II. Kurfürst von Sachsen (unterstützt vom Kaiser)
Preußen auf der Seite des Kaisers
England bleibt Neutral (Georg II)
01.06.2010
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diplomatische Revolution „reversement des alliances“ 1756
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nach 1748 Annäherung Österreichs an Frankreich (politische Motive <> rel. Differenzen)
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Englisch- Französische Konflikte in Übersee (Nordamerika = Franzosen- bzw. Indianerkrieg)
→ Kriegszustand
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1756: Konvention von Westminster zwischen Preußen und England (beide Vertragsparteien verpflichteten sich,
sich einem Ein- bzw. Durchmarsch der Truppen anderer Staaten durch das Kurfürstentum Hannover zu
Widersetzen) <> Verlängerung des Bündnisses zwischen Frankreich und Preußen
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Verhandlungen über Defensivvertrag (-bündnis) zw. Frankreich und Österreich in Versailles (geheim,
abgeschlossen am 1.3.1756) → im Angriffsfall würden Fkr und Österreich sich mit mindestens 24000 beistehen
→ galt nur für künftige und nicht für bestehende Konflikte
Deutschland und Europa im 7Jährigen Krieg
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29.8.1756: Friedrich II. Fällt ohne Kriegserklärung in Sachsen ein, besetzt Dresden und schlägt
Österreichisches Entsatzheer, welches den eingeschlossenen sächsischen Truppen zur Hilfe eilen wollte →
Beginn des Krieges im Reich → (Präventivschlag Friedrichs um Gegnern zuvor zu kommen)
Kriegsziele: Vernichtung/Schwächung der Großmächte Frankreich und Österreich
5.11.1757: Schlacht von Roßbach (Niederlage Frankreichs gegen Preußen) → negatives Bild des
französischen Hochadels und der französischen Dekadenz → propagandistische Folgen
1762: Vorfrieden zwischen Frankreich, England und Spanien, sowie separat zwischen Österreich und Preußen.
1763: endgültiger Frieden
◦ 1763: Frieden von Hubertsburg zw. Österreich, Preußen und Sachsen → Wiederherstellung des „status
quo ante bellum“
▪ Preußen behält Schlesien,
▪ Kaisertum bleibt bei den Habsburgern
◦ Frieden von Paris zwischen England und Frankreich:
▪ Frankreich muss Kolonien in Nordamerika abgeben (behält nur einige wenige Handelsstützpunkte)
◦ Eheschließung zwischen Marie-Antoinette und Ludwig XVI. Festigt das Französisch- Österreichische
Bündnis
Krisen in den 1770ern und 80ern
1.
2.
3.
4.
bayrischer Erbfolgekrieg: 1777
Orientkrise: 1782-1784
Scheldekrise: 1784-1785
Tauschkrise: 1784-1785
1787-1789 Vorjahre der franz. Revolution:
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Außenpolitik: Tolerierung Preußens → Konzentriert sich auf den Konflikt mit England
Desinteresse am Reich
1787: Preußen marschiert in Holland ein → außenpolitische Unfähigkeit Frankreichs
Preußisch- Englisches Defensivbündnis
Abschnitte zu Napoleon, Bismarck und Kriegszeiten fehlen, lässt sich mit ecampus erarbeiten.
Geschichte der Wiedervereinigung
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Großmacht Deutschland 1945 und in Besatzungszonen der Siegermächte aufgeteilt
Adenauer verfolgte Politik mit dem Ziel Deutschland wieder zu einem souveränen Staat mit westl. Prinzipien zu
machen (die Westallierten kamen dem entgegen)
Trotz Annäherung und Öffnung nach Osten standen westl. Grundprinzipien nie in Frage
Friedliche Koexistenz im Kalten Krieg nur außerhalb des Warschauer Paktes möglich
Michael Gorbatschows neue Politik: Glasnost (Offenheit) und Perestroika (Umgestaltung) → sollte
Kommunismus reformieren und von Innen heraus stärken.
Widerrief später Breschniew-Doktrin und ersetzte sie durch Sinatra-Doktrin
Dadurch fielen Staaten von Moskau ab → Gorbatschow suchte aus der Not heraus Annäherung an den Westen
für friedlichen Nebeneinander
1989: Protestbewegungen in der DDR, Flucht über Ungarn oder BRD Botschaften → DDR kann ohne
sowjetische Unterstützung nicht bestehen, dennoch erwartet die SED Führung keinen schnellen
Zusammenbruch
Deutschland fordert Wiedervereinigung → bringt Kohl zu seinem 10 Punkte Programm
19.12.1989: Treffen Modrow-Kohl in Leipzig → Kohl wird von DDR Bürgern gefeiert
Mit dem 10 Punkte Programm stößt Kohl auf EU Gipfel in Straßbourg auf Widerstand von GB, F , NL u.a (aus
Angst vor 4. Reich) → Deutschland international isoliert
9.11.1989: Fall der Mauer
Jan. 1990: Neue Regierung Bush: neue Politik für die 1190er berufen auf westliche Werte und Integration der
Sowjetunion → aber Absage auf Gorbatschows Idee friedlicher Koexistenz
USA will deutsche Wiedervereinigung zu amerikanischen Bedingungen und Aufnahme in die Nato →
Niederlage der UDSSR trotz 45 Jahre andauernden Kampfes → Bush verzichtet auf öffentliche
Siegesbekundung um UDSSR nicht zu entwürdigen.
Durch Fluchten aus der DDR etc. baut sich internationale Akzeptanz für die deutschen Forderungen auf
13.2.1990: Wirtschafts- / Währungsunion
Weiterer Vorgang der Wiedervereinigung wird von Volkskammerwahlen (März 90) ab. → einzige Aufgabe der
gewählten Regierung (Maziere) war Durchführung der Wiedervereinigung
23.4.90: Angebot eines Gesamtdeutschen Sowjet-Vertrages, denn UdSSR bittet um finanzielle Hilfe von Dtld.
→ Kredit von 5 Millionen als Gegenleistung zur Unterstützung der deutschen Wiedervereinigung
→ Gorbatschow spricht sich für Mitgliedschaft Gesamtdeutschlands in der Nato oder einem anderen Bündnis
aus
3.10.90: Wiedervereinigung
Faktoren die zur Wiedervereinigung führten
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Verschärfung des Ost-West Konflikts hat UDSSR stark geschädigt (Glasnost/Perestroika)
Washington von ideologischer Defensive zu endgültiger Offensive (unter Bush)#
Unterstützung der Wiedervereinigung durch Zusammenbruch der DDR
Zusammenbruch durch bürgerliche Proteste und fehlende Unterstützung der UDSSR
Mehrheit der DDR Bürger wollte Wiedervereinigung
Energisches Potenzial Helmut Kohls → Kohl sprach sich national und international stark für die
Wiedervereinigung aus.
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