2002 - Jura-Sternwarte Grenchen

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JAHRESBERICHT STIFTUNG
JURA – STERNWARTE GRENCHEN
www.jurasternwarte.ch
Impressum
Herausgeber
Stiftung Jurasternwarte Grenchen
Dezember 2002
BeitrÄge von
Hugo Jost, Gerhart Klaus,
Franz Conrad, Therese Jost
Fotos von
Gerhart Klaus, Hugo Jost, Franz Conrad,
Therese Jost
Druck
Buchdruckerei Paul Herzog, Langendorf
Auflage
700 Exemplare
Bankverbindung: Solothurner Bank SoBa, Konto: 45-87-4, zugunsten von S227328A 8334 Stiftung Jurasternwarte
2
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Inhaltsverzeichnis
Inhaltsverzeichnis
Stiftung Jurasternwarte, Jahresbericht des PrÄsidenten
4
Aktuelles 2002
C/2002 C1, Komet Ikeya - Zhang
5
SAG Generalversammlung 2002
11
Die grÅsste Sonnenfleckengruppe des Jahres 2002
13
Die Lokale Gruppe der Galaxien
18
Planetenparade
29
Vorschau 2003 - Kalendarium
34
Orion - ein Sternbild gibt seine Geheimnisse preis
35
AJUG Vereinsjahr 2000, Jahresbericht des PrÄsidenten
41
Aktuelles 2002
Perseidenbeobachtung
42
Die ganze Welt auf einer Betonkugel
43
Die Erde als Uhr - Tag und Nacht
45
Wie wird die Sonnenuhr abgelesen?
46
Tage des offenen Daches - Ferienpass 2002
47
Besuch von der Expo
48
Unsere GÅnner 2002
50
Finanzieller Jahresbericht 2001
52
www.jurasternwarte.ch - unsere homepage
54
Kontaktadressen, Anfahrtsweg
55
 Stiftung Jurasternwarte 2002
3
Jahresbericht Stiftung
Stiftung Jurasternwarte, Jahresbericht des Pr•sidenten
Liebe Leserinnen, Liebe Leser
Unser Jubil€umsjahr ist zu Ende
und der Alltag hat uns wieder. Dies ist
aber kein Grund zur Traurigkeit, besteht
doch der •berwiegende Teil des
Lebens aus dem sogenannten "Alltagstrott". Und, seien wir uns doch dessen
bewusst: Es ist dieser scheinbar langweilige Alltag, der das Leben lebenswert macht. Der uns, mit seinen kleinen
unscheinbaren
Nebens€chlichkeiten,
immer wieder in Erstaunen versetzt und
erfreut.
Dies gilt in besonderem Masse auch
bei unserem Hobby, der Astronomie.
Nicht immer verdanken wir die sch‚nsten Beobachtungen unseren grossen
Teleskopen. Oft verzaubert uns ein
sch‚ner Sonnenuntergang im Herbst
mit seinen purpurroten Wolken, dem
nachfolgenden Grau, das sich im Osten
erst zaghaft und dann nach Westen hin
ausbreitend immer schneller zur dunklen Nacht mit ihrem Sternenmeer verwandelt, mehr, als alle Blicke durch
noch so grosse Instrumente.
Auch unsere kleinsten Besucher mit
ihren freudigen Ausrufen beim Beobachten einer Sternschnuppe lassen
uns erkennen, wie sch‚n doch auch
scheinbar selbstverst€ndliche Dinge
sein k‚nnen.
Wetterm€ssig wurden wir auch
dieses Jahr wieder auf die Folter
gespannt. Doch nichts desto trotz
konnten wir an insgesamt 7 N€chten
des offen Daches rund 250 Besucher
verzeichnen. Weitere rund 600 Besucher durften wir in 28 Gruppenf•hrungen empfangen. Insgesamt wieder
eine ganze Schar Besucher, die bei uns
unvergessliche
Momente
erleben
durfte, auch wenn das Wetter manch-
4
mal nass, neblig und st•rmisch war.
Selbst bei dichtem Schneefall fand eine
Besuchergruppen den Weg.
Aus Zeitmangel konnten wir dieses
Jahr nur geringf•gige Verbesserungen
an der Sternwarte und den Instrumenten vornehmen. Im Jahr 2003 bekommen wir aber eine neue Eingangst•re
und auch das Dach wird •ber den
Instrumenten besser abgedichtet werden.
Liebe G‚nnerinnen, liebe G‚nner:
Ohne Eure finanzielle Unterst•tzung
k‚nnten wir unsere Aufgabe nicht wahrnehmen. Eure Unterst•tzung motiviert
uns immer wieder aufs Neue, weiter zu
machen in unseren Bem•hungen, unseren Besuchern ein etwas anderes als
rein materielles Weltbild zu vermitteln
und sie zum Nachdenken auch •ber
scheinbar "normale" Dinge anzuregen.
Ich w•nsche Ihnen, liebe G‚nnerinnen und liebe G‚nner, liebe Leserinnen und Leser, f•r die Zukunft
Gesundheit und alles Gute. M‚gen alle
Ihre W•nsche in Erf•llung gehen.
Hugo Jost-Hediger
Pr€sident des Stiftungsrates
Der Stiftungsrat der Stiftung
Jurasternwarte 2001
PrÄsident:
VizeprÄsdent:
Kassier:
SekretÄrin:
Jost Hugo
Conrad Franz
Derendinger Roland
Jost Therese
Mitglied seit 2000:
Mitglied seit 1975:
GrÅnder 1975:
Mitglied seit 2001:
Mitglied seit 1975:
Mitglied seit 1975:
GrÅnder 1975:
Baggenstos Robert
Bloesch Walter
Klaus Gerhart
Schilt Franz
Schreiber Ernst
Prof.Dr Schuler Walter
Wolf Erich
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Ikeya - Zhang
Komet Ikeya-Zhang
Ein weiterer frustrierender Arbeitstag
neigt sich dem Ende zu. Na, wenigstens warten Frau und Kind auf mich.
Ach ja, Post habe ich auch bekommen.
Die Handschrift auf dem Umschlag
kommt mir so bekannt vor. Ja klar, Gerhart Klaus hat mir geschrieben. Dann
kann es sich eigentlich nur um eine
Nova oder einen Kometen handeln.
Tats€chlich, nebst einer kurzen Notiz
ist ein voll gedrucktes Blatt mit den
Ephemeriden eines Kometen dabei.
Rasch •berfliege ich die Zahlenreihen.
Nun ja, vierte Gr‚sse ist doch schon
mal vielversprechend. Aber die Position
scheint mir doch recht nahe am Horizont zu sein. Rasch starte ich ein Astroprogramm auf und •berpr•fe die Daten.
Wie vermutet schleicht sich der Komet
in der D€mmerung am Horizont herum.
Na, einen Versuch am n€chsten sch‚nen Abend ist er (der Komet, nicht der
Horizont) sicher wert.
Ein paar Abende sp€ter ist es
soweit: Der Himmel ist fast klar. Schnell
noch die aktuellsten Ephemeriden aus
dem Internet geholt und los. Leider
halten ja die Kometen (wie auch die
Kleinplaneten) nicht viel von geordneter
kreisf‚rmiger Bewegung um die Sonne;
sie bewegen sich zum Teil recht schnell
zwischen den Sternen. Man muss daher w€hrend der Belichtung dem Kometen folgen, will man scharfe Bilder
erzielen.
Scheinbare Bewegung eines Kometen
zwischen den Sternen
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Leider sind die Kometenkerne vielfach diffus, also nicht scharf begrenzt,
so dass man an ihnen schlecht nachf•hren kann. Wenn man aber die Bewegung des Kometen kennt, kann man
einen Leitstern in der N€he des Kometen suchen und diesen im Fadenkreuz
entgegen der Kometenbewegung (mit
der gleichen Geschwindigkeit) verschieben.
Bewegung eines Leitsterns im Messokular
Gl•cklicherweise habe ich vor
einiger Zeit in Excel ein paar Formeln
zusammengestellt. Da kann man die
jeweiligen Positionen an zwei Daten
eingeben. Damit berechnet das Programm die Bewegung des Kometen
zwischen den Sternen und die n‚tigen
Korrekturen. So, schon spuckt der
Drucker die Resultate aus.
Na so was! Nach meinem Gef•hl
scheint die Bewegung in Rektaszension
zu gross berechnet. Ich sch€tze sie daher nahe bei null und beschliesse, nur
in Deklination zu korrigieren, falls ich
nicht direkt am Kometenkern nachf•hren kann. Diesen "Bschiss" wird ja sowieso niemand merken. Gem€ss den
Daten ist Ikeya-Zhang momentan 117
Millionen Kilometer von der Erde und
75 Millionen Kilometer von der Sonne
entfernt.
Rasch verzehre ich noch ein paar
Bissen und mache mich auf den Weg in
die Sternwarte. Oben angekommen bereite ich schon alles vor. Bei der geringen H‚he •ber dem Horizont f€llt
meine Wahl auf Fujifilm. Die Belichtung
in der D€mmerung d•rfte f•nf Minuten
5
Ikeya - Zhang
wohl nicht •bersteigen. Vorsichtig befestige ich die Kassette mit dem Film im
Tubus der Schmidt Kamera und
schliesse die Abdeckungen wieder. So,
nun geht es darum, den Kometen zu
suchen. Sorgf€ltig richte ich die
Schmidt Kamera auf die in der Ephemeride angegebene Position aus. Ein
Nebelfleck vierter Gr‚sse m•sste im
Sucher eigentlich un•bersehbar sein.
Da ist was. Schwach zwar, sehr
schwach, aber tats€chlich vorhanden.
Und ist dieses schwache Glimmen der
Ansatz des Schweifs? Ist es •berhaupt
das richtige Ziel?
Zum ƒberlegen bleibt keine Zeit: das
Objekt und mit ihm das Instrument bewegt sich langsam, aber unerbittlich auf
den Horizont zu. Ich w€hle einen Stern
in der n€chsten Umgebung des Kometen als Leitstern aus. Gem€ss meinen
Berechnungen muss ich dann alle 95
Sekunden einen halben Teilstrich
(einen halben Zehntel Millimeter)
korrigieren. Ich drehe das Messokular
in seiner H•lse, bis die Ausrichtung
stimmt und der Stern zentriert ist. Ich
stelle
den
einen
elektronischen
K•chenwecker auf 95 Sekunden, den
anderen auf f•nf Minuten. So, nun noch
einmal tief durchgeatmet und in aller
Ruhe alle wichtigen Punkte kontrolliert.
Also dann los!
Behutsam entferne ich den Deckel
von der Filmkassette, um ja keine
Ersch•tterungen zu erzeugen. Rasch
starte ich die Uhren und nehme meine
Position am Nachf•hrfernrohr ein. Leise
summt der Nachf•hrmotor der Kamera,
und ein leichter Wind l€sst den Leitstern
im Okular t€nzeln. Dies ist die Phase, in
der die Hektik des Tages vergessen ist
und sich die Aufmerksamkeit ganz auf
den leuchtenden Punkt im Messokular
konzentriert.
J€h wird nach eineinhalb Minuten die
Ruhe durch den einen Wecker unter-
6
brochen. Rasch starte ich ihn neu und
verschiebe den Leitstern um einen
halben Teilstrich nach S•den. Dieser
Vorgang wiederholt sich, bis schliesslich der zweite Wecker ebenfalls piepst.
Komet C/2002 C1 (Ikeya-Zhang)
vom 9.3.2002 bis 8.4.2002
Was bedeutet das Wort "Komet"?
Das Wort "Komet" ist vom griechischen
"kometes" abgeleitet und bedeutet
"langhaariger Stern" oder "Haarstern".
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Ikeya - Zhang
Vorsichtig dr•cke ich nun den Deckel
wieder auf die Filmkassette und entferne sie aus der Kamera. In der Dunkelkammer wird der Film entfernt und die
Kassette gleich neu geladen. Zur
Sicherheit belichte ich eine zweite und
eine dritte Aufnahme, bis schliesslich
die Bedingungen zu schlecht werden
und nicht einmal mehr der Leitstern
sichtbar ist.
Voller Gedanken mache ich mich auf
den Heimweg, die belichteten Filme in
der Tasche.
Am n€chsten Tag kann ich es kaum
erwarten, die entwickelten Dias unter
der Lupe zu begutachten. Und da ist er,
der kleine aber feine Komet IkeyaZhang. Ein feiner, detailreicher Schweif
ziert seinen kleinen Kopf. Vom Aussehen im Sucher h€tte ich nie gedacht,
dass er ein so sch‚ner kleiner Kerl ist.
Am Abend muss ich es dann doch
loswerden: Ich rufe Gerhart an und
schildere ihm voller Begeisterung den
kleinen Kometen. Gerhart m‚chte die
Dias auch sehen, und so verabreden
wir uns f•r den n€chsten Abend. Kaum
habe ich den H‚rer aufgelegt, klingelt
das Telefon. Es ist Gerhart. Meine Beschreibung hat ihm keine Ruhe gelassen, und so sitzt er zehn Minuten sp€ter
vor dem Leuchtpult und bestaunt den
Nebelfleck im Vergr‚sserungsglas.
Nach nervenzehrendem Feilschen
erbettelt er sich schliesslich das beste
Originaldia, um es zu vergr‚ssern. Ich
ringe ihm das Versprechen ab, das Dia
am n€chsten Abend zur•ckzubringen.
Nat•rlich weiss ich, dass er das tun
wird. Und ebenso weiss ich, dass er die
Aufnahme mit der gr‚ssten Sorgfalt
behandeln wird. So ist es nat•rlich
auch. P•nktlich am n€chsten Abend
steht Gerhart mit Original und Vergr‚sserung wieder vor der T•r (siehe
folgende Seite). Mit leisem Vorwurf in
der Stimme zeigt er mir meinen Fehler
in der Nachf•hrrichtung. Ich h€tte es
wissen m•ssen! Mit roten Ohren
gestehe ich ihm
meine
kleine
Schummelei und verspreche hoch und
heilig, dass so was nie mehr vorkommen wird und dass ich in Zukunft
meinen eigenen Berechnungen mehr
Glauben schenken werde.
Franz Conrad
C/2002 C1, Komet Ikeya - Zhang, die Fotos
Astronomie ist ein Hobby, bei
welchem sich nun einfach absolut
nichts planen l€sst. Da nehme ich mir
vor, im Fr•hling Jupiter ausgiebig mit
der CCD zu fotografieren und auch
sonst noch so ein paar schon lange
aufgeschobene Fotosafaries zu erledigen und was passiert: Komet Ikeya
Zhang taucht v‚llig ungeplant auf.
Also heisst es wieder mal, alle Pl€ne
zu €ndern, denn ein Komet ist was, das
ich mir nie entgehen lasse. Die Pl€ne
sind rasch gemacht und so beschliessen Gerhart, Franz und ich, jede noch
so kleine M‚glichkeit zu nutzen, um den
Kometen fotografisch einzufangen.
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Einfach wird es nicht! Der Komet
bewegt sich recht rasch und die Zeit
zwischen D€mmerung und Untergang
des Kometen ist arg kurz. Dazu kommt
der ewige „rger mit der riesigen Strassenlampe, Mond genannt, und auch
das Wetter ist uns nur ab und zu wohl
gesonnen. Nichts desto trotz schiessen
wir rund 25 Scharz-Weiss und Farbaufnahmen mit der Schmidt Kamera
(300/400/1000) der Jurasternwarte sowie CCD Aufnahmen mit unserem Baby
Newton (3,5/500). Gerhart verwendet
zus€tzlich seine Schmidt (200/220/300)
in Puimichel.
Hugo Jost
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Ikeya - Zhang
11.3.2002, 20:00 Uhr, Schmidt Kamera Jurasternwarte 300/400/1000, Franz Conrad
Dieselbe Aufnahme wie oben als Positiv vergrÅssert
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 Stiftung Jurasternwarte 2002
Ikeya - Zhang
1.4.2002, 21:35 Uhr, Schmidt Kamera Jurasternwarte 300/400/1000, Hugo Jost
3.4.2002, 21:35, Schmidt Kamera Jurasternwarte 300/400/1000, Franz Conrad
Komet Ikeya - Zhang besucht die Andromeda Galaxie (heller Fleck Rechts).
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Ikeya - Zhang
16.5.2002, 20:46, Schmidt Kamera 200/220/300, Gerhart Klaus
Komet Ikeya Zhang beim Kugelsternhaufen M13 (heller Fleck links)
30.5.2002, 22:25, Schmidt Kamera 200/220/300, Gerhart Klaus
S = Staubschweif, G = Gasschweif, U = Galaxie UGC 10020 14,5 mag
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 Stiftung Jurasternwarte 2002
SAG GV
Die SAG Generalversammlung vom 25./26. Mai 2002
Der harte Kern der SAG, ein paar
Unentwegte, reiste wie •blich schon im
Laufe des Freitags an. Jeder benutzte
die Zeit f•r sich um Wattwil, den Gastgeberort,
etwas n€her kennen zu
lernen. F•r einige war es n€mlich das
erste Mal, dass sie im Toggenburg
waren. Am Abend traf sich dann die
Vorhut im Restaurant zum Essen und
nat•rlich f•r erste Gespr€che.
Am Samstagmorgen wurde man
beim Tagungsb•ro mit den bestellten
Bons sowie Informationen •ber die
Gegend begr•sst. Um 9:45 Uhr begann
der erste Teil der offiziellen GV. Sie
wurde von den Mitgliedern des AVT
ganz im Sinn von Herbert Schmucki
organisiert. Nach der Begr•ssung durch
den Hauptorganisator der diesj€hrigen
GV, Hans Bodmer folgten bereits drei
spannende Kurzvortr€ge.
Nach einem sehr feinen Mittagessen
trennte man sich wie •blich f•r den
Nachmittag. W€hrenddem der offizielle
Teil der GV unter der Leitung des
Pr€sidenten Dieter Sp€hni durchgef•hrt
wurde, trafen sich einige Frauen in
Lichtensteig. Den Weg dorthin fanden
sie dank zwei lieben Mitgliedern der
astronomischen Vereinigung Toggenburg und deren Autos. Mit Regenschirmen ausger•stet, folgte die Gruppe von Frauen und toll, auch einem
Mann, Herrn Charly Weber quer durchs
Dorf. Er wusste lustig und spannend zu
erz€hlen. Sei es •ber besondere
H€user oder auch Begebenheiten. Just
in diesem Jahr wird ja in Lichtensteig
aus Anlass des 450sten Geburtstags
von Jost B•rgi, dem DaVinci aus dem
Toggenburg, gross gefeiert. Es finden
von Mai bis August diverse Veranstaltungen statt. Interessierte finden unter
www.lichtensteig.ch n€here Informationen.
Gebannte ZuhÅrer bei Herr Anderegg
Herr Anderegg erklÄrt uns seine
Astronomischen Uhren
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Ebenfalls in Lichtensteig genossen
wir dann den Ap…ro. Dabei wurden wir
durch zwei Gemeindevertreter herzlich
begr•sst. Nach dem Hauptvortrag von
Dr. Ludwig Oechslin zum Thema Jost
B•rgi gab es ein ausgezeichnetes
Nachtessen.
11
SAG - GV
Erste ErklÄrungen vor der Sternwarte
"Im Scherrer" zeigte uns dann Hans
Bodmer die Sternwarte, die sich noch
im Bau befindet. Da wird es wohl noch
viele Arbeitsstunden brauchen, bis zum
ersten Mal durchs Fernrohr beobachtet
werden kann. Sicher aber wird am
Ende, wenn alles fertig gestellt ist, der
riesige Aufwand durch wundervolle
Blicke an den Himmel belohnt werden.
Ein Meisterwerk von Herr Anderegg
Am Sonntag fand per Car eine
kurze Rundfahrt durch die Gegend um
Wattwil statt. Unterbrochen wurde die
Fahrt in Nesslau beim Uhrenkostrukteur
Werner Anderegg. Dies war f•r alle
Teilnehmer wohl der gr‚sste H‚hepunkt
der beiden Tage. Unglaublich, was f•r
begabte, vielseitige Menschen es doch
immer wieder gibt ! Ehrf•rchtiges Staunen erfasste die ganze AusflugsGesellschaft. Immer wieder neue
astronomische Grossuhren wurden uns
vorgestellt und die Hintergrundinformation dazu erkl€rt. S€mtliche Konstruktionen wurden von W. Anderegg
selber hergestellt. Welch riesiger
Arbeitsaufwand da dahinter stecken
muss, kann man nur erahnen ! Zus€tzlich sind aber auch alle die Uhren von
aussen gesehen ganz grosse Kostbarkeiten. Der Car Chauffeur hatte richtig
M•he, alle Teilnehmer wieder vom Anblick der Kunstwerke loszureissen.
12
Hans Bodmer erklÄrt das zukÇnftige
"Innenleben" der Sternwarte
Im Hotel Churfirsten folgte darauf in
der freien Natur noch ein Mittagessen
bei welchem man zum letzten Mal die
Gelegenheit hatte, mit anderen Teilnehmern den Kontakt zu pflegen. Dies ist ja
sicher auch einer der Hauptzwecke
einer GV.
Im Namen aller Teilnehmer bedanke
ich mich ganz herzlich
bei den
Organisatoren rund um Hans Bodmer
f•r den gelungenen Anlass.
Therese Jost
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Sonnenfleckengruppe
Die gr‚sste Sonnenfleckengruppe des Jahres 2002
Bekanntlich zeigt die Aktivit€t der
Sonne und damit verbunden das
Auftreten von Sonnenflecken einen
Rhythmus mit einer durchschnittlichen
Periode von 11 Jahren. Eigentlich
wurde das Maximum des aktuellen
Zyklus schon Mitte 2000 erwartet. Aber
die Natur h€lt sich nicht immer an die
Vorhersagen der Menschen und so
erschien gegen Ende Juli 2002
nochmals eine sehr komplizierte
Gruppe von Flecken auf der s•dlichen
H€lfte der Sonnenscheibe.
Meine
Fotos
zeigen
deren
Entwicklung vom 27. Juli bis zum 1.
August.
Bild 1 ist eine ƒbersichtsaufnahme
der ganzen Sonnenscheibe und Bild 2
die dazu geh‚rende Ausschnittvergr‚sserung vom Morgen des 27. Juli. Man
sieht deutlich, dass es sich um zwei
parallel liegende Fleckengruppen handelte mit je zwei Zentren (Magnetpolen)
und
vielen
kleinen
dazwischen
verstreuten Einzelflecken. Etwas darunter davon sieht man auf Bild 1 ein
unauff€lliges Minigr•ppchen, das sich
innerhalb dreier Tage - Bild 3 - zu einer
dritten voll ausgewachsenen Fleckengruppe entwickelte. Am 1.8. - Bild 4 standen alle drei Gruppen nahe beim
westlichen Sonnenrand, hinter dem sie
infolge der Sonnenrotation zwei Tage
sp€ter verschwanden. Die vorderste
Gruppe erschien jetzt teilweise fast
fadenf‚rmig auseinander gezogen, die
zweite hatte sich schon beinahe
aufgel‚st, aber die dritte zeigte sich
immer noch in voller Entwicklung.
Wegen der N€he zum leicht dunkleren
Sonnenrand wurden jetzt auch viele
unregelm€ssige helle Flecken, die
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Fackeln, sichtbar, deren Temperatur
rund 1000† gr‚sser ist als diejenige der
ungest‚rten Oberfl€che, w€hrend in
den Zentren der dunklen Flecken die
Temperatur durchschnittlich 1500† tiefer
liegt als dort.
Vielleicht war das alles nun doch die
Abschiedsvorstellung des j•ngsten Aktivit€tsmaximums und wir m•ssten uns
wieder fast ein Jahrzehnt gedulden f•r
weitere interessante Sonnenbeobachtungen.
Gerhart Klaus
Achtung
Sonnenbeobachtung ist gefÄhrlich.
 Beobachten Sie die Sonne nie von
blossen Auge !!! Ohne starke Filter
k€nnten Sie erblinden!
 Beobachten Sie die Sonne unter
keinen Umst•nden direkt mit dem
Feldstecher oder mit einem
Fernrohr. Ohne Spezialfilter werden
Sie innert Sekundenbruchteilen
erblinden!
13
Sonnenfleckengruppe
Bild 1: 27.7.2002, 07:30 UT
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Sonnenfleckengruppe
Bild 2: 27.7.2002, 07:45 UT
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Sonnenfleckengruppe
Bild 3: 30.7.2002, 09:00 UT
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Sonnenfleckengruppe
Bild 4: 1.8.2002, 12:30 UT
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Die Lokale Gruppe
Die Lokale Gruppe der Galaxien
Galaxien, zu deutsch Milchstrassensysteme, sind die prim€ren Bausteine
des Universums. Sie bestehen jeweils
aus vielen Milliarden Einzelsternen,
jeder eine Sonne wie die unsrige, die
zusammen mit grossen Gas- und
Dunkelwolken ein feuerrad€hnliches
System bilden und sich um einen gemeinsamen Mittelpunkt bewegen.
Mit Ausmassen von 10‘000 bis
500‘000 und gegenseitigen Entfernungen von einigen Millionen Lichtjahren
bev‚lkern sie den riesigen Weltraum in
schwammartig angeordneten Str€ngen ‚
welche durch grosse dazwischen
liegende Leerr€ume getrennt sind. Aber
auch in diesen Str€ngen sind die Galaxien nicht gleichm€ssig verteilt, sondern
bilden mehr oder weniger grosse und
reichhaltige Galaxienhaufen mit dutzenden bis tausenden Mitgliedern. Am
€ussersten Rand der von uns aus
n€chsten solchen Gruppe, dem Virgohaufen - nach dem Sternbild Virgo =
Jungfrau benannt in dem er zu beobachten ist - liegt unsere galaktische
Heimat, eben die Milchstrasse, in einer
kleinen Galaxienansammlung namens
Lokale Gruppe.
Diese enth€lt drei grosse und etwa
ein Dutzend kleinere Systeme in einem
Umkreis von rund 6 Millionen Lichtjahren.
Die beiden m€chtigsten davon,
unsere Milchstrasse und der Andromedanebel (M 31) umfassen zusammen
mit dem Dreiecksnebel (M 33) die
Hauptmasse der Lokalen Gruppe. Die
beiden grossen Schwestern besitzen je
zwei kleine sie begleitende Satellitengalaxien. Bei M 31 sind es M 32 und
18
NGC 205, bei der Milchstrasse die
beiden Magellanschen Wolken. Ein weiteres kleines System ist die Zwerggalaxie NGC 6822 im Sternbild
Sch•tze.
Nicht mehr dazu, weil gegen 10
Millionen Lichtjahre entfernt, geh‚ren
die bekannten Mustergalaxien M 51,
M 81 und M 82.
Zu diesen Angaben m‚gen noch
einige Erg€nzungen folgen:
Die
Katalogbezeichnungen
M...
beziehen sich auf die Zusammenstellung des franz‚sischen Kometenj€gers Charles Messier, der bei seinen
Himmels•berwachungen mit einem kleinen Handfernrohr in der zweiten H€lfte
des 18. Jahrhunderts immer wieder von
nebelartigen, aber sich nicht bewegenden hellen Flecken gefoppt wurde.
Um der st€ndigen Bel€stigung durch
solche “falschen Kometen“ ein Ende zu
setzen legte er schliesslich nach und
nach einen Katalog dieser Objekte an,
der schlussendlich •ber 100 Eintragungen enthielt. Dass Charles Messier bei
seiner unerm•dlichen Suche insgesamt
21 Kometen, davon 15 von ihm allein
entdeckte, fand, erkl€rt leicht den
liebevollen Spottnamen “Kometenfrettchen“, der ihm wohlwollend von seinem
K‚nig Ludwig XV angeh€ngt wurde.
Nicht ahnen konnte Charles Messier
aber, dass es sich bei seinen hellen
Flecken neben Gasnebeln und in seinem Fernr‚hrchen nicht in Einzelsterne
aufl‚sbare Sternhaufen der Milchstrasse auch noch zu •ber einem Drittel
um
eigene
milchstrassen€hnliche
Systeme handelte, etwas das ja Edwin
Hubble mit Hilfe des 2.5-m-Teleskops
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Die Lokale Gruppe
auf dem Mt. Wilson erst 150 Jahre
sp€ter einwandfrei beweisen konnte.
NGC...
heisst
New
General
Catalogue und bezeichnet ein 7840
nicht sternf‚rmige Objekte umfassendes Verzeichnis, die gr‚sstenteils von
William Herschel und seinem Sohn
John beobachtet und das von J.L.E.
Dreyers zusammengestellt und 1888
ver‚ffentlicht wurde.
infolge der gleichen Brennweite denselben Abbildungsmasstab und auch
dieselbe Sch€rfeaufl‚sung, nur ist bei
(b) nat•rlich das Bildfeld viel kleiner Kleinbildformat - anstelle von Planfilm
9 x 9 cm bei (a).
c) Eine
transportable
kleine
Schmidtkamera mit 20 cm Šffnung
und 30 cm Brennweite, eingesetzt
auf der Farm Naos in Namibia
anl€sslich meiner Halley-Exkursion
im April 1986.
F•r die Darstellung der Magellanschen Wolken war hier die kurze
Brennweite sehr von Vorteil. Das
Bildfeld von 6 cm Durchmesser zeichnet n€mlich einen Himmelsausschnitt
von 10† aus.
Die beiden Magellanschen Wolken,
die zwei Satellitengalaxien unserer
Milchstrasse, sind leider nur von der
s•dlichen Erdh€lfte aus gut zu sehen.
Sie steigen f•r Europa nie •ber den
S•dhorizont herauf.
Ihr Name bezieht sich auf Fernando
Magellanes, dessen Schiffe von 1519
bis 1522 als erste die Erde umsegelten
und die Kunde von Ihrer Existenz zu
uns brachten.
Die hier wiedergegebenen Fotos
habe ich mit den drei folgenden
Teleskopen aufgenommen:
a) Die Schmidtkamera auf dem
Grenchenberg mit 30 cm Šffnung
und 1 m Brennweite.
b) Ein Newton-Spiegelteleskop von
20 cm Šffnung und ebenfalls 1 m
Brennweite in Puimichel Haute / Provence.
Diese beiden Instrumente haben
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Bild 1
Der Andromedanebel M 31, die
Schwestergalaxie unserer Milchstrasse,
in einer Distanz von nahezu 3 Millionen
Lichtjahren, ist das am weitesten entfernte von blossem Auge erkennbare
Himmelsobjekt. Das elliptische Bild und
der Verlauf der Spiralarme zeigen, dass
unser Blick nicht senkrecht zur Ebene
der Galaxie verl€uft, sondern dass wir
etwas schr€g auf das System blicken.
Die beiden kleinen Satellitengalaxien
M 32 und NGC 205 sind als leicht
verschwommene Flecken vor dem unteren Rand bezw. in einiger Entfernung
rechts vom obern erkennbar.
Weil diese ƒbersichtsaufnahme
schon im letzten Jahresbericht abgedruckt wurde folgt als
Bild 2
noch ein vergr‚sserter Ausschnitt
vom Zentrum von M 31 zu NGC 205.
19
Die Lokale Gruppe
Man beachte dabei in den Randpartien
von M 31 die komplizierten Strukturen
der dunklen Staubwolken vor dem dahinter liegenden hellen Spiralarm.
Bild 3
Die Galaxie M 33 im Sternbild
Dreieck sehen wir etwas direkter in der
Aufsicht. Darum sind ihre Spiralarme
fast bis zur Mitte aufgel‚st. Wie bei den
anderen Fotos liegen auch hier alle
•ber das ganze Bildfeld verstreuten
Einzelsterne im Vordergrund. Sie geh‚ren zu unserer Milchstrasse, aus
deren Innern wir in den intergalaktischen Raum hinaus blicken.
Bild 4
Die Grosse Magellansche Wolke,
von Namibia aus aufgenommen, liegt
uns viel n€her als M 31 und M 33. Im
Februar 1987 erschien in der grossen
Gasnebelwolke namens “Tarantula“,
am linken Rand der Galaxie, die hellste
Supernova (Sternexplosion) seit 400
Jahren. Sie war leicht von blossem
Auge zu sehen und erm‚glichte eine
gute Entfernungsbestimmung zu etwas
mehr als 150‘000 Lichtjahren. Ich habe
sie leider um 10 Monate verpasst. 10
Monate zu fr•h bei 150‘000 Jahren
Laufzeit des Lichtes .....
Bild 5
Die Kleine Magellansche Wolke
liegt am Himmel 20† neben der
Grossen. In letzter Zeit sind Beobachtungen bekannt geworden, die vermuten lassen, dass sie eine gestreckte,
zigarrenf‚rmige Gestalt besitzt, die
sechsmal l€nger ist als breit, und deren
Achse zuf€lligerweise genau auf uns zu
zeigt. Vielleicht sind es auch zwei
getrennte Systeme, die von uns aus
20
gesehen gerade hintereinander liegen.
Dann g€be es also sogar drei
Magellansche Wolken.
Der sch‚ne Kugelsternhaufen NGC
104 rechts von ihrem Rand ist auch
leicht von blossem Auge zu erkennen.
Sein scheinbarer Durchmesser •bersteigt denjenigen des Vollmondes und
schon mit einer Kleinbildkamera kann
man seine €usseren Partien in
Einzelsterne aufl‚sen. Er hat aber
nichts mit den Magellanschen Wolken
zu tun, da er uns etwa zehnmal n€her
steht als diese.
Der scharfe Strich unterhalb der
Wolke ist die Spur eines zuf€llig durch
das Bildfeld rasenden Meteors.
Bild 6
Die Zwerggalaxie NGC 6822 im
Sternbild Sch•tze ist ein recht unscheinbares Objekt. Ihre Entfernung
misst nur die H€lfte zu M 31 und M 33
und sie zeigt keine ausgepr€gten
Strukturen. Sie steht hier als Beispiel
f•r rund ein Dutzend weiterer Zwerge
der Lokalen Gruppe, die alle von der
Gravitationsanziehung der beiden Riesen M 31 und der Milchstrasse beherrscht werden.
Bilder 7 und 8
Die sch‚ne, in der direkten Aufsicht
zu sehende Spirale von M 51 und die
Doppelgalaxien M 81 / M 82 liegen
knapp ausserhalb der Grenze der
Lokalen Gruppe und geh‚ren darum
nicht mehr dazu. Sie sollen aber hier
den
n€chsten
Schritt
in
den
Galaktischen Grossraum dokumentieren und das Bild unserer n€chsten
Umgebung darin ein wenig abrunden.
Gerhart Klaus
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Die Lokale Gruppe
Bild 1: Der Andromedanebel M 31 mit den Satellitengalaxien M 32 und NGC 205
 Stiftung Jurasternwarte 2002
21
Die Lokale Gruppe
Bild 2: VergrÅsserter Ausschnitt vom Zentrum von M 31 zu NGC 205
22
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Die Lokale Gruppe
Bild 3: Die Galaxie M 33 im Sternbild Dreieck
 Stiftung Jurasternwarte 2002
23
Die Lokale Gruppe
Bild 4: Die Grosse Magellansche Wolke
24
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Die Lokale Gruppe
Bild 5: Die Kleine Magellansche Wolke
 Stiftung Jurasternwarte 2002
25
Die Lokale Gruppe
Bild 6: Die Zwerggalaxie NGC 6822 im Sternbild SchÇtze
26
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Die Lokale Gruppe
Bild 7: Die Spirale der Galaxie M 51
 Stiftung Jurasternwarte 2002
27
Die Lokale Gruppe
Bild 8: Die Doppelgalaxien M 81 / M 82 im Grossen Wagen
28
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Planetenparade 2002
Planetenparade 2002
Die "Jahrhundert Planetenkonstellation" vom Fr•hjahr 2002, die sich in
€hnlicher Form erst wieder Mitte 2060
wiederholt bot eine F•lle von Gelegenheiten, interessante Fotografien zu
schiessen. W€hrend der Monate April,
Mai, Juni belichtete ich an die 150
Aufnahmen um zu versuchen, einige
interessante Ph€nomene der Himmelsmechanik darzustellen. Es war eine
lange Zeit, w€hrend der jeder sch‚ne
Abend ausgenutzt wurde. Nur, leider
waren die klaren N€chte rar und so
versuchte ich mein Gl•ck auch bei
wolkenverhangenem
Himmel.
Und
siehe da: Oftmals gelangen bei starker
Bew‚lkung die sch‚nsten Aufnahmen.
Um die Aufnahmen vergleichen zu
k‚nnen verwendete ich durchwegs ein
50 mm Objektiv mit Blende 2 - 3,5. Da
in der D€mmerung die Aufnahmezeiten
nicht genau bestimmt werden k‚nnen
machte ich Serienaufnahmen zu genau
bestimmten Zeiten (21:45. 22:00, 22:15,
22:30) und mit immer gleichen
Belichtungszeiten. Die Belichtungszeiten bestimmte ich, da die l€ngste einstellbare Belichtungszeit 2 Sekunden
ist, mit Sekunden z€hlen.
Doch nun zu den Resultaten.
tungsverh€ltnisse w€hrend der kurzen
Zeit der D€mmerung ver€ndern. Es ist
€usserst schwierig und zum sch‚nen
Teil Zufall, ob man die optimalen Belichtungszeiten erwischt. Die nachfolgenden Aufnahmen wurden alle mit
derselben Belichtungszeit, aber zu
unterschiedlichen Zeiten aufgenommen.
Aufnahmen vom 16.5.02.
ƒsthetisch sch‚ne Aufnahmen
Wie gesagt, €sthetisch sch‚ne
Aufnahmen gelingen sehr oft bei
scheinbar schlechten Wetterverh€ltnissen. Es gibt doch nichts langweiligeres als einen schwarzen oder
blauen Himmel mit ein paar mickrigen
Punkten. Aufnahmen vom 17.5.02,
7.6.02)
Zweimal Skorpion?
Am 10. Juni 2002 konnte bei
sch‚nem Wetter eine interessante
Konstellation beobachtet werden. W€hrend tief am S•dhimmel das Sternbild
Skorpion zu sehen war, bildeten Venus,
Jupiter und die zwei Zwillinge Castor
und Pollux eine Skorpion €hnliche Figur
knapp •ber dem nordwestlichen Horizont. Eine sehr seltenes und eindr•ckliches Schauspiel.
Der Einfluss der D•mmerung
Oft ist man sich nicht im klaren, wie
rasch und drastisch sich die Beleuch Stiftung Jurasternwarte 2002
Die Bewegung der Planeten
Im Verlaufe der zweimonatigen
Beobachtungszeit ver€nderte sich die
gegenseitige Lage der Planeten sehr
stark. War Jupiter Anfang Mai noch weit
links von der Venus zu finden, so
konnte er Mitte Juni rechts von der
Venus gesehen werden. Die Anfang
Mai noch sichtbaren Planeten Mars,
Saturn und Merkur waren zu diesem
Zeitpunkt schon l€ngst unter dem
Horizont untergetaucht. Diese Ver€nderung wird einerseits durch die Bewegung der beobachteten Planeten um
die Sonne als auch durch die
Ver€nderung unseres Beobachtungsstandortes im Raum (verursacht durch
unserre Bewegung rund um die Sonne)
verursacht. Aufnahmen 15.5.02 und
31.5.02.
Hugo Jost
29
Planetenparade 2002
17.5.2002, 22:00, Venus durch Wolken verhÇllt.
7.6.2002, 22:30, Venus (oben) und Jupiter (unten) blinzeln durch eine WolkenlÇcke
30
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Planetenparade 2002
16.5.2002, 21:50, Belichtungszeit 2 Sekunden, nur Venus sichtbar.
16.5.2002, 22:30, Belichtungszeit 2 Sekunden, Venus, Jupiter und Sterne sichtbar.
 Stiftung Jurasternwarte 2002
31
Planetenparade 2002
15.5.2002, von links nach rechts Jupiter, Venus, Mond, Mars, Saturn
31.5.2002, Jupiter (links) ist schon sehr nahe an Venus herangerutscht.
Mars und Saturn sind endgÇltig unter dem Horizont verschwunden.
32
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Planetenparade 2002
Sternbild Skorpion: Das Original (Strichspuraufnahme)
10.6.2002, Der "falsche" Skorpion
 Stiftung Jurasternwarte 2002
33
Voraschau 2003
Astronomische Vorschau 2003
Mondphasen
Neumond
Januar
Februar
M•rz
April
Mai
Juni
Juli
August
September
Oktober
November
Dezember
2.
1.
3.
1.
1. / 31.
29.
29.
27.
26.
25.
23.
23.
Erstes
Viertel
10.
9.
11.
10.
9.
7.
7.
5.
3.
2.
1. / 30.
30.
Vollmond
Letztes Viertel
18.
17.
18.
16.
16.
14.
13.
12.
10.
10.
9.
8.
25.
23.
25.
23.
23.
21.
21.
20.
18.
18.
17.
16.
Astronomisches Kalendarium
Januar - Juni
Venus als Morgenstern im Osten.
21. M€rz
Fr•hlingsanfang
30. M€rz
Beginn Sommerzeit
31. M€rz - 28. April Merkur in guter Abendsichtbarkeit im Westen.
7. April
Saturns Ringe mit gr‚sstm‚glicher Šffnung.
7. Mai
Vor•bergang Merkurs vor der Sonnenscheibe. 07:15 12:29. Nur im Teleskop sichtbar. Achtung: Nur mit sehr
starkem Sonnenschutz beobachten. Die Jurasternwarte
gibt gerne Auskunft.
16. Mai
Totale Mondfinsternis. 03:05 - 08:15.
31. Mai
Ringf‚rmige Sonnenfinsternis (Island, Gr‚nland). Bei uns
partiell bei Sonnenaufgang.
21. Juni
Sommeranfang
12. August
Maximum der Perseiden Sternschnuppen
27. August
Mars in gr‚sster Erdn€he seit 73'000 Jahren.
23. September
Herbstanfang
Ende September
Merkur gut sichtbar am Morgenhimmel im Osten.
Ab Oktober
Venus als Abendstern im Westen.
26. Oktober
Ende Sommerzeit
8./9. November
Totale Mondfinsternis. 23:15 - 05:22.
23. / 24. November Totale Sonnenfinsternis in der Antarktis. Bei uns nicht
sichtbar.
22. Dezember
Winteranfang
34
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Orion
Orion - ein Sternbild gibt seine Geheimnisse preis
Der Himmelsj•ger Orion ist zweifellos die hellste und eindrucksvollste Figur am Himmel
weil er trotz seiner mittleren Gr€sse einige sehr helle Sterne enth•lt, die eine markante
Form am Firmament zeichnen. ‚berdies ist er wegen seiner Lage auf dem
Himmels•quator von allen Teilen der Welt zu sehen ist. Vier der hellsten Sterne bilden ein
etwas verzerrtes Rechteck, in dessen Mitte drei gleich helle Sterne auf einer diagonalen
Reihe aufgereiht sind, die man als „G„rtel“ oder „Jakobs- Stab" bezeichnet.
Hugo Jost
Orion aus "Hevelius, Uranographia Totum Coelum Stellatum, 1690
 Stiftung Jurasternwarte 2002
35
Orion
Mythologie
Im griechischen Mythos ranken sich
um Geburt, Leben und Tod des Orion
verschiedene Legenden. Nach einer
war er der riesenhafte Sohn des
Meeresgottes Poseidon, der die Insel
Chios von wilden Tieren befreite, aber
auch versuchte, die K‚nigstochter
Merope mit Gewalt zu nehmen. Von ihrem Vater zur Strafe geblendet, gelang
es ihm, nach Osten in
Richtung des Sonnenaufgangs zu eilen und
von den Strahlen des
Tagesgestirns geheilt
zu werden. Dort entbrannte Eos, die G‚ttin
der Morgenr‚te, in Leidenschaft zu ihm; doch
weil ihr die g‚ttliche
Verwandtschaft
den
kraftvollen
jungen
Mann nicht g‚nnte, erschoss die Jagdg‚ttin
Artemis ihn mit einem
Pfeil. Nach einer anderen Version war es
Artemis, die angesichts
des sch‚nen J€gers
erwog, ihr Keuschheitsgel•bde zu brechen.
Um dies zu verhindern,
griff ihr Zwillingsbruder
Apollon zu einer List:
Als Orion einmal weit drau‹en im Meer
schwamm, •berredete er Artemis, ihre
Kunst des Bogenschiessens unter Beweis zu stellen, indem sie den kleinen
Gegenstand in den Wellen treffen sollte. Ohne es zu wissen, durchbohrte
Artemis mit ihrem Pfeil den Geliebten;
schmerzerf•llt versetzte sie ihn anschliessend an den Himmel. Weitere
Varianten
erz€hlen
von
einem
Skorpion, der Orion mit seinem Stachel
t‚tete — entweder weil der J€ger
wegen seiner Prahlerei, er k‚nne jedes
36
Tier der Erde erlegen, den Zorn der
Erdg‚ttin auf sich gezogen hatte, oder
weil er versuchen wollte, die jungfr€uliche Artemis zu mi‹brauchen. Orion und
Skorpion wurden sodann an entgegengesetzten Stellen des Himmels verewigt, so da‹ der J€ger immer dann unter den Horizont im Westen flieht, wenn
das Spinnentier im Osten aufsteigt.
Sternkarte
Schauen wir uns zuerst mal die
Sternkarte des Orion an. Wir erkennen
darin das gesamte Sternbild mit seinen
markanten hellen Sternen.
Und dann vor allem den „Grossen
Orion Nebel“ bestehend aus M42, M43.
Oberhalb von M42 / M43 die Nebel
NGC1973, 1975, 1977 sowie den
„Pferdekopf Nebel“.
„brigens: Wir finden das Sternbild
im Winter am s•dlichen Himmel, wo es
kaum zu verfehlen ist.
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Orion
Wer entdeckte den Orion Nebel ?
Durch wen und wann wurde wohl der
„Grosse Orion Nebel“ zum ersten Mal
beobachtet? Die zwei Nummern M42
und M43 sagen uns schon, dass Char-
les Messier , der franz‚sische Kometenj€ger, diese Objekte beobachtet hat.
Zu M42 finden wir seinen Eintrag im
Messier Katalog unter dem Datum vom
4. M€rz 1769: „5h 23 m 59s,-5† 34‘ 06 '':
Position des wundersch€nen Nebels im
Schwert des Orion. Er liegt rund um
den Stern Theta Orionis und um drei
weitere schw•cheren Sterne, welche
nur in guten Instrumenten gesehen
werden k€nnen“. Messier drang in die
tieferen Details dieses Nebels ein und
fertigte mit gr‚sster Vorsicht und
Geduld eine Zeichnung an. Zu M 43
finden wir einen Eintrag am selben Tag:
„5h 24m 12s, -5d 26‘ 37'': Position des
kleinen Sterns welcher von einem
 Stiftung Jurasternwarte 2002
nebligen Gebilde umgeben ist welcher
sich unter dem Nebel im Schwert des
Orion befindet“. Er hielt M43 auf
derselben Zeichnung wie M42 fest.
Die Zeichnung von Messier 1769
37
Orion
Das Gebiet des "Grossen Orion Nebels" M42
38
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Orion
Was sehen wir auf den Fotos?
M‚chten Sie auch gerne wissen,
was wir auf dieser Aufnahme •berhaupt
sehen? Nun denn, beginnen wir mit den
Erkl€rungen. Selbst wenn wir uns nur
auf die NGC Objekte beschr€nken, sind
eine F•lle von verschiedenen Objekten
sichtbar. Schauen wir uns mal an, was
es da zu sehen gibt.
Oben in der Mitte sehen wir NGC
1981. Er ist ein sch•tterer offener
Sternhaufen n‚rdlich von NGC 1973,
75, 77 mit der Helligkeit 4.6 und einem
Durchmesser von ca. 25 Bogenminuten. In ihm befindet sich der Doppelstern Struve 77(grauer Pfeil) mit den
Komponenten der 6. Und 8. Gr‚ssenklasse. Darunter folgt das interessante
blaue Nebelgebiet mit dem ansatzweise erkennbaren dunklen Kreuz in
der Mitte. Der Nebel NGC 1973 liegt
rund um HD 36958 mit der Magnitude
9.3 und hat einen Durchmesser von
rund 5 Bogenminuten. NGC 1975 links
daneben hat einen Durchmesser von
rund 10 Bogenminuten. Der s•dlich
darunter liegende NGC 1977 ist eine
kleine Nebelwolke rund um 42 Ori
(grauer Pfeil). Im Schatten der grossen
Br•der M 42, M 43 findet er kaum
Beachtung.
M 42, M 43 (NGC 1976 / NGC 1982)
ist der ber•hmte Orion Nebel, eine
riesige Gas- und Staubwolke in einer
Entfernung von ca. 1300 Lichtjahren.
Der Durchmesser betr€gt ca. 15 Lichtjahre. In dieser Wolke wird gegenw€rtig ein neuer Sternhaufen geboren.
Hinter dem sichtbaren Teil des Orion
Nebels, dessen Leuchten durch die
Sterne vom Trapez angeregt wird
(grauer Pfeil) haben Radioastronomen
eine noch gr‚ssere Dunkelwolke entdeckt. Aus ihr k‚nnten noch weitere
Sterne entstehen. M 42 bedeckt eine
Fl€che von mehr als ein Quadratgrad.
Er ist sicher der sch‚nste Gasnebel am
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Himmel. Ein schmales Band dunkler
Materie, bekannt als „Fischmund“ trennt
M 42 von M 43. Dieser ist kleiner und
rundlicher als M 42. M 43 gruppiert sich
um HD 37061 einen Stern mit Magnitude 7,6 (grauer Pfeil).
Schlussendlich finden wir rund um
den Stern 44 Iota Orionis mit Magnitude
2.8 eine weitere kleine bl€ulich leuchtende Nebelwolke NGC 1980.
Das Sternbild Orion in der
Himmelsdarstellung zu Dendera.
Äbrigens:
Der Aufgang der Sterne des Orion am
herbstlichen Sternenhimmel wird von den
Sternbildern Stier, Zwillinge sowie vom
leuchtenden Sirius begleitet und stellt
sicherlich eines der spektakulÄrsten Ereignisse dar, die uns der Sternenhimmel anbietet.
Als die Sternbilder in der Zeit 4000 und
2000 vor Christus entstanden markierten
die Sterne des Orion genau die FrÅhjahrs
Tagundnachtgleiche (21. MÄrz) und
verkÅndeten den ersten Tag des neuen
Jahres.
39
Orion
Pferdekopfnebel und Umgebung
Der Pferdekopf- Nebel
Ein weiteres interessantes Objekt im
Orion ist zweifellos der Pferdekopf Nebel samt Umgebung. Da er aufgrund
seiner geringen Helligkeit im Teleskop
nicht gesehen werden kann ist er uns
nur fotografisch zug€nglich.
Auch auf dieser Aufnahme ist ein
interessantes Gebiet mit einer F•lle von
verschiedenen Nebeln zu sehen.
40
IC 431 und IC 432
sind Sterne mit Licht
reflektierenden Staubh•llen. Der darunter
liegende Emissionsnebel NGC 2024, dicht
bei Alnitak, ist der
fotografisch markanteste Nebel auf dem
Bild. Visuell ist er
schwierig zu beobachten. W. Herschel entdeckte ihn 1786 und
beschrieb
ihn
als
„wundervolle dreiteilige oder vierteilige
schwarze Stelle , eingeschlossen in mild
leuchtende Nebelmassen“.
Der Emissionsnebel NGC 2023 rund
um den Stern HD
37903 ist von der
Staubwolke teilweise
verdeckt. Der Gasnebel IC 435 liegt um
den Stern HD 38087.
Er ist bereits ausserhalb der Staubwolke.
IC 434 ist eine weit
ausgedenhnte
Gaswolke, deren Leuchten
vom Stern Alnitak (50
Zeta Orionis) angeregt
wird. Auf das Gas
projeziert sich eine Staubwolke, die an
ihren R€ndern Licht von Alnitak
reflektiert. Darin finden wir den bekannten „Pferdekopf Nebel“.
KÅnnen wir den Pferdekopfnebel im
Teleskop sehen?
Nein! Leider ist der Pferdekopfnebel auch
mit unserem grossen 50-cm Spiegelteleskop
von Auge nicht sichtbar. Er leuchtet derart
schwach, dass er sich nur auf lang belichteten Fotos zu erkennen gibt.
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Jahresbericht AJUG
AJUG, 15. Vereinsjahr 2001, Jahresbericht des Pr•sidenten
Liebe Astro-Kolleginnen und Kollegen,
Das Jahr 2001 war ein besonderes
Jahr. Nicht etwa wegen des gewohnt
schlechten Wetters, nein. 25 Jahre
Jurasternwarte und 15 Jahre AJUG
verlangten geradezu nach einer Feier
dieser beiden Jubil€en.
Bekanntlich realisierten wir diese
Feier in Form einer Ausstellung. Ihr alle
habt euren Teil zum grossen Erfolg
dieses Ereignisses beigetragen, und
daf•r danke ich euch nochmals f•r
euren Einsatz. Details finden sich im
Protokoll der GV 2001, so dass ich hier
nicht mehr n€her auf die Ausstellung
eingehe.
ƒbrigens hat das in der Ausstellung
sehr gesch€tzte Planetensystem in der
Kantonsschule Solothurn eine (vorl€ufig) neue Heimat gefunden. Auch ein
Teil der Fotoausstellung verliess f•r drei
Monate den dunklen Keller, um die
Mitarbeiter des Generalstabs in Bern zu
erfreuen.
Etwas
Besonderes
war
der
Astrooptik- Kurs von und bei Gerhart.
Er zeigte •beraus deutlich, wie viel
Information mindestens mein Hirn seit
der Schulzeit einfach so "entsorgt" hat.
Auch f•r Gerhart war es eine eher
ungewohnte R•ckkehr in seine Zeit als
Lehrer. Aber, es hat allen grossen
Spass gemacht und vielleicht k‚nnen
wir unser neu erworbenes Wissen bald
auch praktisch anwenden. An Ideen
fehlt es jedenfalls nicht. Ich danke
Gerhart nochmals herzlich f•r seine
Bereitschaft, uns Laien sein Wissen
und seine Erfahrung weiterzugeben.
Aber nicht nur am Boden, auch am
Himmel war einiges los:
Kaum war das neue Jahr angebrochen, meldete sich eine Totale
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Mondfinsternis an: Am Abend des
9. Januar trat der Mond in den
Erdschatten ein. W€hrend die partielle
Phase von der Jurasternwarte aus gut
verfolgt werden konnte, verdeckten
dicke Wolken etwa zwei Minuten nach
dem
Beginn
der
Totalit€t
den
Erdtrabanten vollst€ndig. Trotzdem gelang es uns, einige Fotos in akzeptabler
Qualit€t zu schiessen.
In der Nacht vom 31. M€rz auf den
1. April war der feine rote Schimmer
eines Polarlichts zu sehen; ein seltener
Anblick in unseren Breiten. Durch die
hohe Sonnenaktivit€t bewegte sich das
Polarlicht im Laufe des Jahres noch
mehrmals von der Polarregion zu uns.
Leider war es in den meisten F€llen
Wetter- oder Tageslicht bedingt nicht
sichtbar. Aber am 6. November gelang
es, trotz heranziehender Wolken das
Nordlicht auf Film zu bannen.
Im Mai bem•hte sich auch Merkur,
sich in der Abendd€mmerung kurz zu
pr€sentieren. Der schnelle, sonnennahe Planet ist trotz seiner recht
grossen Helligkeit kein simples Objekt,
und sein Anblick erfreut immer wieder.
Am 21. Juni schliesslich war wieder
eine Totale Sonnenfinsternis angesagt.
Aber wie das Sprichwort sagt, wenn der
Berg nicht zum Propheten kommt, reist
der Astronom auf die Zentrallinie. Oder
so €hnlich. Nahe Sambias Hauptstadt
Lusaka wurde von hunderttausenden
Menschen sowie dem Autor eine
perfekte Finsternis beobachtet; deren
Totalit€t dauerte dreieinhalb Minuten.
Auch hier gelang es, ein paar Fotos zu
schiessen.
Ebenfalls im Juni zeigte sich Mars
von seiner besten Seite, die allerdings
durch seine geringe H‚he •ber dem
Horizont beeintr€chtigt wurde. In
41
Aktuelles 2002
Sambia hingegen stand Mars wundersch‚n hoch am Abendhimmel.
Im Juli besuchte uns noch der Komet
Linear (C/2001 A2). Er konnte leider die
Erwartungen des Verfassers nicht ganz
erf•llen und blieb eher unscheinbar.
Die Leoniden h€tten sich 2001
wieder spektakul€r pr€sentiert, wenn, ja
wenn sie ihr Maximum bei uns nicht
w€hrend des Tages gehabt h€tten.
Am 3. November schliesslich konnten wir bei perfekten Bedingungen die
erste einer Dreierserie von "Saturnfinsternissen" beobachten und fotografieren. Die zweite fiel den Wolken
zum Opfer. Eine solche Saturnbedeckung durch den Mond ist ein Erlebnis der besonderen Art.
Ich w•nsche euch allen ein gutes
Vereinsjahr 2002
Der Pr€sident: Franz Conrad
Vorstand der AJUG 2002
PrÄsident:
VizeprÄsident:
Kassier:
SekretÄrin:
Technischer Leiter:
Beisitzer:
Franz Conrad
Beat LÅthi
HansjÇrg KÇchli
Therese Jost
Simon Fankhauser
Hugo Jost
Perseidenbeobachtung vom 13.August 2002
Wetterbedingt haben wir, Franz,
Beatrice, Stefan Mauerhofer und Hugo
die Perseiden doch noch, allerdings
versp€tet, beobachten k‚nnen. Von
21:00 Uhr bis um 01:30 Uhr in der Fr•h
lagen wir, in Wolldecken und Milit€rm€ntel verpackt, malerisch verstreut auf
dem Boden der Beobachtungsplattform
herum.
Wir harrten der Dinge, die da
kommen sollten. Und wir wurden nicht
entt€uscht: Es wurde ein kalter aber
spannender Abend, an den wir noch
lange zur•ckdenken werden.
Flugzeuge.
Ich habe ein Audioprotokoll gemacht.
Die Auswertung ergab:
Anzahl Perseiden:
Anzahl nicht Perseiden:
Satelliten:
19
3
7
Ich schÄtze, dass wir etwa 40-60% des
Himmels permanent beobachtet haben.
Gruss Stef
Hier der Spezialbericht von Stefan
Mauerhofer, der uns •bers Internet
zugesandt wurde:
Hallo
Ich habe 1 Stunde des Videos vom Abend
der Perseiden analysiert. Dabei war der
Ton interessanter als das Bild :-) Ich habe 0
Perseiden im Bild :-( DafÅr aber drei
42
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Aktuelles 2002
Die ganze Welt auf einer Betonkugel
Vor vielen Jahren beschlossen Wim
Zanstra und seine Frau Ruth, vor der
Sternwarte eine Sonnenuhr zu bauen.
Alles wurde genau berechnet, ausgemessen, Farbe eingekauft und dann
auf dem Boden vor der Sternwarte
aufgemalt.
lautete dann die immer wieder gleiche
Frage unserer Besucher.
Schon lange war uns allen bewusst,
dass es einfacher und klarer w€re,
wenn die blaue Kugel endlich klar und
deutlich als Weltkugel erkennbar w€re.
Diesen Sommer ergriff nun Margrit
Conrad die Initiative.
Ausger•stet mit F€den
vermass Sie die Kugel
um dann zu Hause mit
Franz alles zu berechnen.
Eines Tages begann dann die grosse
Sisyphusarbeit. Margrit
kopierte zuerst
die selber gemachten
Schablonen auf die
Kugel. Die Weltmeere
waren
mit
einem
grossen Pinsel noch
schnell einmal aufgeDie Sonnenuhr mit ihren gelben Strahlen
malt. Dann aber begann die Arbeit, die
Die gelben Strahlen (Stundenlinien)
unendlich viel Ausdauer und Geduld
laufen sternf‚rmig vom Fuss der S€ule
erforderte.
weg quer •ber die Betonplatten. F•r
eine richtige Sonnenuhr brauchte es
aber noch einen Zeiger. Zusammen mit
Beat L•thi gossen Ruth und Wim eine
Betonkugel und setzten sie anschliessend auf die S€ule. Ruth bemalte die
Kugel blau, blau wie die Erde vom
Weltall aus aussieht. Und fertig war die
Sonnenuhr.
Nun endlich konnte man die Zeit bei
Sonnenschein und sogar im Licht des
Vollmondes ablesen.
Immer wieder wurden wir von
Besuchern gefragt, was diese komische
Kugel und die gelben Strahlen denn
eigentlich sei.
"Aha! eine Sonnenuhr: Aber weshalb
ist denn die Kugel blau und nicht gelb",
Die Kugel mit den Kontinenten
 Stiftung Jurasternwarte 2002
43
Aktuelles 2002
Erst wenn man die Weltkarte einmal
genau betrachtet wird man sich
bewusst, wie viele kleine L€nder und
Inseln es gibt. Margrit entwickelte
immer gr‚sseren Ehrgeiz und oft griff
dann auch Franz Conrad zum Pinsel.
Jedes auch noch so kleine Inselchen,
jedes kleinste Detail wurde vom Duo
Conrad mit der d•nnsten Pinselsorte
liebevoll aufgemalt. Man stelle sich nur
einmal die Bedingungen vor: Malen auf
einer runden, festgemachten Kugel auf
einer H‚he von rund 1.60 Meter •ber
dem Boden. Also hiess es immer
wieder die Leiter aufstellen um auch
von oben malen zu k‚nnen. Oder dann
wieder auf den Knien von unten her
pinseln. Dazu musste noch alles
zusammenpassen: Das Wetter trocken,
ein freies Wochende oder ein freier
Abend und dazu Jemand, der auf den
kleinen Sebastian, aufpasst. Sebastian
fand es jeweils €usserst spannend,
genau rund um den Sockel zu spielen
und die Eltern fast •ber sich stolpern
zu lassen. Oder er verschwand rasch
die Treppe hinunter Richtung Restaurant.
Die Sonnenuhr ist nun endg•ltig
fertig. Die ersten Besucher hatten
schon viel Freude daran und die Kinder
stellten mit Erstaunen fest, dass auf der
Erde die Farbe Blau dominiert. Die
Weltmeere sind viel gr‚sser als die
Kinder dies bisher dachten.
Therese Jost
Der Globus selber als Uhr
Dieser sch‚ne neue Globus dient
aber nicht nur als Schattenwerfer f•r die
Sonnenuhr am Boden vor dem Eingang
zur Stemwarte. Weil er m‚glichst genau
parallel zur Erde ausgerichtet ist, steht
n€mlich von jedem beliebigen Punkt auf
ihm aus gesehen die Sonne stets in
derselben Richtung am Himmel wie
vom entsprechenden Punkt auf der
wirklichen Erdkugel aus. Unser Globus
zeigt also tags•ber immer ein genaues
Abbild der momentanen Verteilung von
Sonnenschein und Dunkelheit auf der
Erde. Weil man diese Modell -Erde sozusagen von aussen, vom Weltraum
aus, •berblicken kann, erkennt und versteht man leicht, warum etwa der Nordpol im Winter st€ndig Nacht und im
Sommer stets Tag hat. Man kann auch
genau sehen, wo gerade Sonnenaufgang, Mittag oder Sonnenuntergang
herrschen - siehe Abbildungen auf der
n€chsten Seite.
Dar•ber hinaus ist unser Globus
aber auch selber noch eine Sonnenuhr:
44
Weil sich das Abbild seines Standortes
nat•rlich oben auf dem Scheitel der
Kugel befindet, gibt der Schnittpunkt
der Schattengrenze mit dem Aequator
stets unsere Ortszeit (OZ) an:
Um 6 Uhr OZ liegt dieser Schnittpunkt das ganze Jahr •ber auf dem
Meridian (genau im S•den) von Grenchen. Dort m•sste also das Kugelzifferblatt die Angabe 06 tragen. Alle weiteren Stunden w€ren dann jeweils auf
dem Aequator um 15 Grad nach Westen hin verschoben einzutragen. Weil
auf dem Aequator zwei Schattengrenzen stehen, ist es einfacher, diese
Stundenziffem nur bis 12 laufen zu
lassen und dann wieder mit 01 zu
beginnen. Damit sind beide Schattengrenzen zur Zeitablesung gleichwertig
und z€hlen nach dem alten System der
Vor- und Nachmittagsstunden.
Wieder einmal ergeben sich aus der
Realisierung einer einfachen Idee
weitere und ungeahnte M‚glichkeiten.
Gerhart Klaus
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Aktuelles 2002
Die Erde als Uhr - Tag und Nacht
HÄtten wir nie die Sterne gesehen, oder die
Sonne, oder den Himmel, so wÄre nie eines
der Worte gefallen, die wir Åber das
Universum gesprochen haben. So aber hat
der Anblick von Tag und Nacht, von Monat
und Jahr die Zahl geschaffen, uns die
Vorstellung von Zeit gegeben und die
FÄhigkeit, Åber die Natur des Universums
nachzudenken; und aus dieser Quelle haben
wir die Philosophie abgeleitet.
Platon,
Timaeus 47
Die Sonne ist ein ganz normaler
Stern. Sie scheint immer und beleuchtet die ihr zugewandte Erdh€lfte. Da
sich die Erde, bezogen zur Sonne,
einmal in 24 Stunden um sich selbst
dreht, erleben wir regelm€‹ig Tag und
Nacht. W•rde unsere Erde sich nicht so
um sich selbst drehen, so w€re eine
H€lfte der Welt stets hell, die andere
immer dunkel.
Betrachtet man w€hrend 24 Stunden
den klaren Himmel , so sieht man die
Sonne morgens auf- und abends
untergehen. In der Nacht ziehen die
Sterne an uns vor•ber. Sonne und
Sterne wandern aber nicht wirklich •ber
den Himmel. Dies ist nur eine scheinbare Bewegung, da wir die Gestirne
von der rotierenden Erde aus beobachten.
Dreht sich unser Standort der Sonne
entgegen, so erleben wir im Osten den
Sonnenaufgang. Da sich die Erde
immerzu weiter dreht, scheint die
Sonne nun von Ost nach West •ber
den Himmel zu wandern.
Schlie‹lich drehen wir uns von der
Sonne ganz weg. Man sagt dann, die
Sonne gehe unter. Nachts steht die
Sonne unter dem Horizont und ist
unsichtbar, man sieht nun die Sterne.
Auch sie scheinen wegen der Erddrehung •ber den Himmel zu wandern.
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Bild A zeigt die Erde eine Stunde frÅher als
Bild B, bei Bild B ist es eine Stunde frÅher
als bei Bild C. Auf Bild A erlebt Stadt 1 den
Sonnenaufgang, in den StÄdten 2, 3 und 4
ist es noch dunkel. Auf Bild B ist es eine
Stunde spÄter, die Erde hat sich um 15
Grad weiter der Sonne zugedreht. In Stadt 1
scheint die Sonne bereits eine Stunde lang,
in Stadt 2 geht sie gerade auf. Auf Bild C
hat Stadt 1 bereits 2 Stunden Sonnenlicht,
Stadt 2 eine Stunde. Bei Stadt 3 geht die
Sonne auf, Stadt 4 ist noch unbeleuchtet.
Tag und Nacht sind gro‹e Zeiteinheiten. Schon vor Jahrtausenden benutzten die Menschen die Sonnenst€nde, um kleinere Zeiteinheiten zu
messen. Der h‚chste Sonnenstand an
einem bestimmten Ort wurde „Mittag“
45
Aktuelles 2002
genannt. Die Zeit von einem Mittag zum
n€chsten wurde in 24 Stunden eingeteilt, man sprach von 3 Uhr fr•h oder 5
Uhr nachmittags. Diese Methode funktionierte gut, bis man begann, lange
Eisenbahnfahrten in fremde L€nder, oft
durch ganze Kontinente, zu unternehmen.
Bei Z•gen, die von Ost nach West
oder in der umgekehrten Richtung
fuhren, hatten die Bahnh‚fe auf der
Strecke verschiedene Ortszeiten. In
jeder Stadt war zu einem anderen
Zeitpunkt Mittag, da sich die Erde ja
von West nach Ost dreht. Orte im
‚stlichen Teil eines gro‹en Landes wie
zum Beispiel den USA drehen sich fr•her der Sonne entgegen als St€dte im
Westen. So ist es im Osten auch fr•her
Mittag als an einem westlicher gelegenen Ort. Um Irrt•mer zu vermeiden, war
eine einheitliche Zeitregelung unbedingt
erforderlich.
Ende des vorletzten Jahrhunderts
wurde ein internationales Zeitsystem
geschaffen. Die Welt wurde in 24
gleiche Zeitzonen eingeteilt, die sich um
jeweils eine Stunde voneinander unterschieden. Jede dieser Zonen hat seitdem eine einheitliche Zeit, die in allen
Orten der Zone gilt.
Die sogenannte Weltzeit bezieht sich
auf den Meridian von Greenwich in
England. (Meridiane sind Linien, welche
die beiden Pole der Erde miteinander
verbinden.) Wenn man nach Westen
reist, ist es pro Zeitzone eine Stunde
fr•her. In ‚stlicher Richtung ist es pro
Zeitzone eine Stunde sp€ter.
In Deutschland, Šsterreich und der
Schweiz gilt die mitteleurop€ische Zeit
(MEZ), welche sich auf 15 Grad
‚stlicher L€nge bezieht. Im Sommerhalbjahr wird eine Stunde hinzugef•gt
(Sommerzeit). Es ist dadurch abends
scheinbar l€nger hell.
Hugo Jost
Wie wird die Sonnenuhr abgelesen?
Die Sonnenuhr zeigt die wahre Ortszeit an. Es ist nach wahrer Sonnenzeit
an einem bestimmten Ort 12 Uhr, wenn
die Sonne genau im S•den steht.
Um die b•rgerliche Zeit zu berech-
46
nen m•ssen wir wissen, um welche Zeit
die Sonne von der Sternwarte gesehen
im S•den steht. Da die Sternwarte rund
7,5 Grad ‚stlich von Greenwich liegt,
sind wir zeitlich gesehen dem Nullmeridian in Greenwich 30 Minuten
voraus. Da wir aber
in der Schweiz die
Zeit nach der Mitteleurop€ischen
Zeit
messen, welche dem
Nullmeridian
eine
Stunde voraus eilt,
kulminiert bei und die
Sonne im Winter um
Halb Eins, w€hrend
der Sommerzeit erst
um Halb Zwei.
Hugo Jost
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Aktuelles 2002
Tage des offenen Daches 2002 - Ferienpass 2002
Fr…hsommer 2002
An drei Tagen im Juni hatten wir
ge‚ffnet. Das Wetter war nicht sehr
•berzeugend und so hielt sich auch der
Besucherandrang in Grenzen.
Trotzdem: Rund 50 Besuchern
durften wir die Sternwarte und ein paar
Himmelsobjekte zeigen.
Dienstag, 8.10.2002
Tag des offenen Daches und
Ferienpass Grenchen.
Als wir um 20:00 Uhr zu viert bei der
Sternwarte eintreffen, stehen bereits
rund 40 Kinder und Erwachsene erwartungsvoll vor der Sternwarte. W€hrend
Therese und Barbara die Besucher in
Gruppen einteilen machen Franz und
ich die Instrumente bereit.
Und dann geht es los: F•nf Gruppen
mit je 20 Personen haben w€hrend je
30 Minuten Zeit, sechs sch‚ne
Himmelsobjekte zu beobachten. Danach oder davor zeigen Therese und
Barbara jeweils gruppenweise die DiaSchau, erkl€ren das Sonnenlabor und
sorgen daf•r, dass sich alle Besucher
im Besucherbuch eintragen. Um 22:30
ist die letzte Besuchergruppe, Milit€rpersonen die, wie im Milit€r •blich, auf
irgendwas warten m•ssen, an der
Reihe. Um 23:00 ist, da wir fast
erfrieren und die Instrumente klatschnass sind, Ende.
Insgesamt 104 Besuchern konnten
wir an diesem, wetterm€ssig guten
Abend, einen unvergesslichen Anblick
des Himmels bieten.
Donnerstag, 10.10.2002
Zum zweiten Mal in dieser Woche
Ferienpass.
Wiederum finden 40 kleine und
grosse Besucher den Weg in die
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Sternwarte. Leider bei stockdickem
Nebel!
So zeigen wir die Dia - Schau und
erkl€ren die Sternwarte. Besondere
Freude k‚nnen wir Gross und Klein mit
dem leuchtenden Sternenhimmel im
Sonnenlabor bereiten.
Als es zum Schluss f•r alle Kinder
noch eine Gratisfoto gibt, sind alle trotz
des schlechten Wetters vollauf zufrieden.
Gebannt lauschen die kleinen Besucher
den ErklÄrungen
Freitag, 11.10.2002
Nochmals Ferienpass. Auch am letzten Abend sind wiederum 26 Besucher
da. Das Wetter: Dichter Nebel!
Gegen•ber dem Donnerstag gibt's
eine „nderung: Die Kinder d•rfen in
unseren Sternkisten Sternbilder ertasten und mit den Fotos vergleichen. Ein
grosser Spass und erstaunlich: Fast
alle Kinder erkennen die ertasteten
Sternbilder recht rasch. Ganz im
Gegensatz zu den Erwachsenen!
Trotz des nicht immer guten Wetters:
Die Tage des offenen Daches f•r den
Ferienpass haben sich gelohnt. Es gab
mehr als genug leuchtende Kinderaugen und lustige Fragen und Antworten.
Hugo Jost
47
Aktuelles 2002
Ein Hauch von Expo in der Jurasternwarte
Der Chef des EXPO-Pavillons
"Strangers in Paradise" in Biel, Herr
Ellenberger fragte uns an, ob wir an
einem Montag eine F•hrung in der
Sternwarte durchf•hren w•rden. Normalerweise finden bei die F•hrungen
bei uns jeweils Freitags statt. Aber als
begeisterte EXPO-Fans machten wir
eine Ausnahme und sagten zu.
Zum Ausgleich f•r unser Entgegenkommen bekamen Hugo, Barbara und
ich Jetons f•r einen Eintritt in den
Pavillon ohne Wartezeit. Wir waren begeistert von diesem Angebot. Am letzten Tag benutzten wir drei die Gelegenheit noch so gerne.
Zuerst gab uns Herr Ellenberger viele spannende Informationen zur Entstehung und zum Bau des Pavillons.
Dann wurde uns ein informativer
Einblick in die Kommandozentrale gew€hrt. Die ganze Elektronik, Monitoren
und
die
ƒberwachungen
jedes
einzelnen Einkaufswagens konnte man
sich da anschauen. Es beeindruckte
uns sehr zu sehen, was hinter den
Kulissen alles gemacht werden muss.
Zum Abschluss fuhren wir dann
noch ein letztes Mal mit Wehmut im
Einkaufswagen durch den spannend
gemachten Pavillon.
Noch 40 Schritte durch den Nebel
Am n€chsten Abend, es war der 21.
Oktober, der erste Tag nach dem Ende
der EXPO, war es dann so weit. Herr
Ellenberger lud seine ganze Belegschaft f•r zwei Tage auf den Obergrenchenberg ein. Nach dem gemeinsamen
Nachtessen marschierte die nun ehemalige Crew des Stranger-Pavillons gemeinsam mit Fackeln durch den
stockdicken Nebel zur Sternwarte.
Noch 20 Schritte durch den Nebel
Unser geliebter Expo-Pavillon
"Strangers in Paradise"
48
Dort hatten wir mit Seilen eine f•r
alle vertraute Situation f•r's anstehen
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Aktuelles 2002
geschaffen. So hiess es auf Tafeln
"noch 20 Schritte und nur in 2-Reihen".
Augenblicke durch ein Nebelloch den
Mond sehen.
Th. Jost
Informationen im Sonnenlabor
BegrÇssungsplakat am Eingang
Wir bem•hten uns, den Besuchern
auch bei Nebel einiges •ber den
Sternenhimmel zu vermitteln. In zwei
Gruppen f•hrten Hugo und ich die
Leute zwischen Dia-Schau, Sonnenlabor und Beobachtungsplatform hin und
her. So konnten doch alle Besucher
durch unsere Informationen und Bilder
•ber unserem Sternenhimmel viel
sehen und erfahren.
Barbara, die draussen im Nebel
ausharrte gab Alarm und wunderbarerweise konnte man f•r ein paar
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Theorie auf der kalten
Beobachtungsplattform.
49
GÅnner 2002
Nicht im Raume darf ich meine WÅrde suchen,
sondern in der Ordnung meiner Gedanken.
Ich wÄre nicht grÇsser, wenn ich LÄnder besÄsse.
Durch die Ausdehnung umgreift mich das Weltall
und verschlingt mich wie einen Punkt;
durch den Gedanken umgreife ich es.
Blaise Pascal, Gedanken
Unsere G‚nner 2002
Erwin Ackermann- Z•rcher, Wolfwil
Eduard Allemann, Grenchen
Albert Allemann - Frank, Feldbrunnen
Astronomische Gesellschaft Baden
Rudolf Bachmann, Olten
Robert Baggenstos, Feldbrunnen
Wylli B€hler, G•nsberg
Claude Barbey, Grenchen
Georg Baumgartner, Grenchen
Fritz u. Ursula Berger-Imhof, Grenchen
Bi Deco, Toni Bieli, Grenchen
Walter Bloesch, Grenchen
Firma Walter Bloesch AG, Grenchen
Max Brunner-Oppliger, Hasle- R•egsau
Willi Brutschin , Grenchen
B•rgergemeinde Grenchen
Andrea Cassam, Biel
Pierre Colombo- Saaner, Grenchen
F. und M. Conrad-Blaser, Grenchen
50
Armin Daester-Schild , Grenchen
Erwin Egli- Hamburger, Grenchen
Einwohnergemeinde Grenchen
Graziella Eisenring , Grenchen
Franz Eng, G•nsberg
Hans Erzer, Lohn-Ammansegg
Walter Ess, Stallikon
Firma UBS AG, F. Schilt, Grenchen
Firma ETA SA, Grenchen
Paul L. Feser, Solothurn
Kurt Fluri, Solothurn
Franz Fournier, Gerlafingen
Peter Fr‚hlicher, Solothurn
Fotra Gastronomie AG, Grenchen
Gemeinschaftsantennen AG, Grenchen
Bernhard und Denise Gerber, M•hlau
Paul Gerspacher, Aeschi
Rudolf Gfeller- Miesch, Langendorf
Thedi Glatzfelder, Grenchen
 Stiftung Jurasternwarte 2002
GÅnner 2002
U. und A. Gugelmann, Luterbach
M. Gugelmann, Luterbach
H.U. und A.M. Guggisberg, Messen
Arthur Haefliger, Lausanne
Ernst Hauser, Biberist
Hanni Hediger-Vogt, Reinach
Roland Heiri, Grenchen
T. und B. Heiri-Schatt, Grenchen
E. und E. Henzi- Wolf, Solothurn
C. Schlacher / R. Stuber, Grenchen
Firma Paul Herzog, Langendorf
Urs Hoeschele, Oberscherli
Fritz Hofmann, Moerigen/Sutz
Wylli Hug , Grenchen
Ren… Iderkummen, Grenchen
U. und M. Jaggi- Ruchti, Regensdorf
Roland Jeker , Bellach
H. und T. Jost- Hediger, Grenchen
Firma Kaltbrunner AG, Grenchen
Ueli K€ser, Grenchen
Hans Kaufmann, Langendorf
Waldemar Keller, Grenchen
Adolf Kellerhans Sen., Olten
Urs Klenzi- Reist, Schnottwil
Robert Koch- Caditsch , Grenchen
Peter Kummer, Grenchen
RenŽ und Irene Kunz, Solothurn
Roland Ledergerber, Grenchen
M. und M. Lehmann , Recherswil
Lions Club, B•ren an der Aare
F.F.Lobsiger, USA Naples FL
Ludwig Looser-Regner, Langendorf
Hans Maetzener- Wolf, Starrkirch-Wil
Bijouterie M€gli, Grenchen
Firma Hetzel, Maler / Gipser, Grenchen
Sternwarte Eschenberg, Winterthur
Lotti Marti , Grenchen
Fa. Mathys Medizinaltechnik, Bettlach
Lisbeth Mathys-Sieber , Bettlach
T. Mauerhofer – Wilhelmi, Grenchen
Firma Mecaplex AG, Grenchen
H.R. Meyer , Advokaturb•ro, Grenchen
Markus Moser , Grenchen
Walter Muster, Worblaufen
Firma Kuoni Reisen AG, Z•rich
Fred Nicolet , Solothurn
Jean Michel Notz , Grenchen
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Sacha Nussbaumer, Grenchen
Roger Nyffeler- Rentsch , Selzach
Franz Pelissier, Grenchen
Dominik Pfluger, Solothurn
Firma Ryf Photo AG, Grenchen
Annemarie Probst, Grenchen
Firma Rado Watch Co Ltd, Lengnau
M. Reber F•rsprech / Notar, Solothurn
Paul Rieger, Grenchen
J•rg Roetheli, Solothurn
Alfred Roetheli , Solothurn
Rosa Maria Rotach, Biel
Hans Roth, Sch‚nenwerd
Eduard Rothen, Grenchen
Nathalie Schindler , Grenchen
Firma Schneider AG, Grenchen
Ernst Schreiber , Architektur, Grenchen
Walter Schuler, Riedholz
Leo Sch•rmann, Olten
M. Schw€gli-Lobsinger, Grenchen
Otto Singer Grenchen
SoBa Solothurner Bank, Solothurn
Dr. Urs Studer- Grimm, H€gendorf
Anton Stuedi , Bettlach
Margrit Tieche Meier, Romont
Peter Travaglini, B•ren a.A
Charles Trefzger Astronom, Metzerlen
Richard Tschaggelar , Grenchen
Heinz P.V‚geli, Solothurn
Josef Von Rohr, Egerkingen
Sandra und Adrian von K€nel, Nidau
Edy Vonwyl, Solothurn
Ren… Vuilleumier Galvanik, Grenchen
Marc und Liselotte Waelti, Grenchen
Mario E. Walter, Gr•ningen
Hans-Jakob Weber , Solothurn
Adrian Wolf, Muri b. Bern
Erich Wolf, Grenchen
Rudolf Wullimann , Z•rich
Werner Wyler , Solothurn
Alfred Wyser- Staedeli , Olten
Gottfried Wyss , Gerlafingen
Robert Wyss, Grenchen
Elio Zanon , Grenchen
Wim Zanstra , N-9903 Appingedam
P. und K. Zurschmiede , Feldbrunnen
Georg Zweifel, Grenchen
51
Finanzen
Betriebsrechnung 2001
52
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Finanzen
Bilanz 31.12.2001
 Stiftung Jurasternwarte 2002
53
Homepage
www.jurasternwarte.ch - unsere Homepage
Nun geh‚ren wir auch dazu - zur
grossen INTERNET Gemeinde.
Seit Juni 2002 pr€sentieren wir die
Stiftung Jurasternwarte auch •ber's
Internet. Wir informieren •ber die
Sternwarte, •ber aktuelle Veranstaltungen, •ber astronomische Ereignisse
und auch ein Tagebuch ist integriert.
Zu unserer grossen Freuden wurden
von anderen Homepages schon recht
viele Links auf unsere Seite erstellt und
auch in den Suchmaschienen stehen
wir unter dem Stichwort "Jurasternwarte" an erster Stelle.
Das neue Medium erlaubt es uns,
auch sehr kurzfristig, innert Stunden,
•ber neue Ereignisse oder Šffnungszeiten zu orientieren.
Selbstverst€ndlich kann man uns mit
der Adresse "[email protected]"
auch •ber e-mail erreichen.
Wann wurde Internet erfunden?
Die Geschichte beginnt in den 60er
Jahren des letzten Jahrhunderts als das
amerikanische Verteidungsministerium
den Auftrag gab, ein sehr sicheres
Computernetzwerk aufzubauen. Das
sogenannte Arpanet entstand.
In den Jahren 1991/1992 wurde eine
benutzerfreundliche Anwenderoberfl€he geschaffen welche die Benutzung
dieses Netzes f•r einen grossen
Benutzerkreis attraktiv machte.
Heute wird das Netz, inzwischen
Internet getauft, mit zunehmender
Kommerzialisierung immer multimediaer. Grafiken, Videos und Musik erg€nzen die urspr•nglich reinen Texte.
Wie funktioniert das Internet?
Am einfachsten stellt man sich eine
Stadt vor. Die einzelnen Wohnh€user
sind im Internet je ein Computer. Die
54
H€user, oder eben die Computer, sind
untereinander durch Strasse verbunden. Auf diesen Strassen fahren im
Internet Daten hin und her. Das ist
alles. Das Internet ist im Gegensatz zu
einer Stadt ein Gebilde, in dem die
Verbindungen (Strassen) •ber die
ganze Welt verteilt sind. Also ist die
Stadt so gross wie die ganze Welt.
Was brauche ich als Zugang zum
Internet?
 Computer
 Telefonanschluss
 Modem f•r die Daten•bermittlung
 Ein Internet Provider (Lieferant)
z.B. die Swisscom
Welche
Dienste
bietet
das
Internet?
 WWW, das elektronische Bilderbuch. Im Prinzip eine weltweite
Bibliothek in welcher jeder
Informationslieferant seine Informationen •ber die sogenannte
Homepage anbietet. Die Jurasternwarte bietet rund 10 Seiten
Texte und Bilder an. Die amerikanische Kongressbibliothek einige hundert Millionen.
 E-mail, die elektronische Post mit
welcher die Internetnutzer (H€user) untereinander weltweit in
Sekundenschnelle
Nachrichen
(Texte, Bilder, Musik, Videos)
austauschen k‚nnen.
Unsere Hausnummer f•r Informationen
lautet:
www.jurasternwarte.ch
Unsere Hausnummer f•r die elektronische Post lautet:
[email protected]
 Stiftung Jurasternwarte 2002
Kontakte
Kontaktadressen
Stiftung:
Stiftung Jurasternwarte
c/o Hugo Jost- Hediger
Lingeriz 89
2540 Grenchen
F…hrungen:
Therese Jost- Hediger
Lingeriz 89
2540 Grenchen
Tel:
032 653 10 08
E-mail:
[email protected]
Web-page: www.jurasternwarte.ch
Tel:
E-mail:
032 653 10 08
[email protected]
†ffnungszeiten der Sternwarte
Die Tage der offenen T•r werden rechtzeitig in der Presse (Zeitungen, Lokalradios)
und auf unserer Web- Page publiziert.
Gruppenf…hrungen
Jeweils Freitags von Anfang Mai bis Ende Oktober nur gegen Voranmeldung.
Achtung: Die Wartefrist betr€gt bis zu 3 Monate!
Gruppengr‚sse:
Ab 8 bis maximal 45 Personen
Kleidung:
Die Sternwarte liegt auf 1300 Meter •ber Meer. Es kann
auch im Sommer empfindlich kalt werden. Denken Sie
an Jacken und Pullover
Kosten:
F•r Schulen und Jugendgruppen kostenlos.
Bei Erwachsenen freuen wir uns •ber einen Beitrag an
den Unterhalt der Sternwarte von ca. Fr. 8.-- pro Person.
Anreise mit ‚ffentliche Verkehrsmitteln
Mit dem Bus 18 der BGU ab Bahnhof Grenchen S•d.
Jeden Mittwoch und Samstag:
Bahnhof S•d ab
Unterberg an
10:55 / 12:55 / 15:55
11:40 / 13:40 / 16:40
Unterberg ab
11:40 / 14:40 / 16:40
Bahnhof S•d an 12:14 / 15:14 / 17:14
Jeden Sonntag:
Bahnhof S•d ab
Unterberg an
08:55 / 10:55 / 12:55 / 15:55
09:40 / 11:40 / 13:40 / 16:40
Unterberg ab
09:40 / 11:40 / 14:40 / 16:40
Bahnhof S•d an 10:14 / 12:14 / 15:14 / 17:14
 Stiftung Jurasternwarte 2002
55
Kontakte
Anreise mit dem Auto
Ab Waldeingang immer dem
Strassenverlauf folgen.
56
 Stiftung Jurasternwarte 2002
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