JAHRESBERICHT STIFTUNG JURA – STERNWARTE GRENCHEN www.jurasternwarte.ch Impressum Herausgeber Stiftung Jurasternwarte Grenchen Dezember 2002 BeitrÄge von Hugo Jost, Gerhart Klaus, Franz Conrad, Therese Jost Fotos von Gerhart Klaus, Hugo Jost, Franz Conrad, Therese Jost Druck Buchdruckerei Paul Herzog, Langendorf Auflage 700 Exemplare Bankverbindung: Solothurner Bank SoBa, Konto: 45-87-4, zugunsten von S227328A 8334 Stiftung Jurasternwarte 2 Stiftung Jurasternwarte 2002 Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis Stiftung Jurasternwarte, Jahresbericht des PrÄsidenten 4 Aktuelles 2002 C/2002 C1, Komet Ikeya - Zhang 5 SAG Generalversammlung 2002 11 Die grÅsste Sonnenfleckengruppe des Jahres 2002 13 Die Lokale Gruppe der Galaxien 18 Planetenparade 29 Vorschau 2003 - Kalendarium 34 Orion - ein Sternbild gibt seine Geheimnisse preis 35 AJUG Vereinsjahr 2000, Jahresbericht des PrÄsidenten 41 Aktuelles 2002 Perseidenbeobachtung 42 Die ganze Welt auf einer Betonkugel 43 Die Erde als Uhr - Tag und Nacht 45 Wie wird die Sonnenuhr abgelesen? 46 Tage des offenen Daches - Ferienpass 2002 47 Besuch von der Expo 48 Unsere GÅnner 2002 50 Finanzieller Jahresbericht 2001 52 www.jurasternwarte.ch - unsere homepage 54 Kontaktadressen, Anfahrtsweg 55 Stiftung Jurasternwarte 2002 3 Jahresbericht Stiftung Stiftung Jurasternwarte, Jahresbericht des Pr•sidenten Liebe Leserinnen, Liebe Leser Unser Jubil€umsjahr ist zu Ende und der Alltag hat uns wieder. Dies ist aber kein Grund zur Traurigkeit, besteht doch der •berwiegende Teil des Lebens aus dem sogenannten "Alltagstrott". Und, seien wir uns doch dessen bewusst: Es ist dieser scheinbar langweilige Alltag, der das Leben lebenswert macht. Der uns, mit seinen kleinen unscheinbaren Nebens€chlichkeiten, immer wieder in Erstaunen versetzt und erfreut. Dies gilt in besonderem Masse auch bei unserem Hobby, der Astronomie. Nicht immer verdanken wir die sch‚nsten Beobachtungen unseren grossen Teleskopen. Oft verzaubert uns ein sch‚ner Sonnenuntergang im Herbst mit seinen purpurroten Wolken, dem nachfolgenden Grau, das sich im Osten erst zaghaft und dann nach Westen hin ausbreitend immer schneller zur dunklen Nacht mit ihrem Sternenmeer verwandelt, mehr, als alle Blicke durch noch so grosse Instrumente. Auch unsere kleinsten Besucher mit ihren freudigen Ausrufen beim Beobachten einer Sternschnuppe lassen uns erkennen, wie sch‚n doch auch scheinbar selbstverst€ndliche Dinge sein k‚nnen. Wetterm€ssig wurden wir auch dieses Jahr wieder auf die Folter gespannt. Doch nichts desto trotz konnten wir an insgesamt 7 N€chten des offen Daches rund 250 Besucher verzeichnen. Weitere rund 600 Besucher durften wir in 28 Gruppenf•hrungen empfangen. Insgesamt wieder eine ganze Schar Besucher, die bei uns unvergessliche Momente erleben durfte, auch wenn das Wetter manch- 4 mal nass, neblig und st•rmisch war. Selbst bei dichtem Schneefall fand eine Besuchergruppen den Weg. Aus Zeitmangel konnten wir dieses Jahr nur geringf•gige Verbesserungen an der Sternwarte und den Instrumenten vornehmen. Im Jahr 2003 bekommen wir aber eine neue Eingangst•re und auch das Dach wird •ber den Instrumenten besser abgedichtet werden. Liebe G‚nnerinnen, liebe G‚nner: Ohne Eure finanzielle Unterst•tzung k‚nnten wir unsere Aufgabe nicht wahrnehmen. Eure Unterst•tzung motiviert uns immer wieder aufs Neue, weiter zu machen in unseren Bem•hungen, unseren Besuchern ein etwas anderes als rein materielles Weltbild zu vermitteln und sie zum Nachdenken auch •ber scheinbar "normale" Dinge anzuregen. Ich w•nsche Ihnen, liebe G‚nnerinnen und liebe G‚nner, liebe Leserinnen und Leser, f•r die Zukunft Gesundheit und alles Gute. M‚gen alle Ihre W•nsche in Erf•llung gehen. Hugo Jost-Hediger Pr€sident des Stiftungsrates Der Stiftungsrat der Stiftung Jurasternwarte 2001 PrÄsident: VizeprÄsdent: Kassier: SekretÄrin: Jost Hugo Conrad Franz Derendinger Roland Jost Therese Mitglied seit 2000: Mitglied seit 1975: GrÅnder 1975: Mitglied seit 2001: Mitglied seit 1975: Mitglied seit 1975: GrÅnder 1975: Baggenstos Robert Bloesch Walter Klaus Gerhart Schilt Franz Schreiber Ernst Prof.Dr Schuler Walter Wolf Erich Stiftung Jurasternwarte 2002 Ikeya - Zhang Komet Ikeya-Zhang Ein weiterer frustrierender Arbeitstag neigt sich dem Ende zu. Na, wenigstens warten Frau und Kind auf mich. Ach ja, Post habe ich auch bekommen. Die Handschrift auf dem Umschlag kommt mir so bekannt vor. Ja klar, Gerhart Klaus hat mir geschrieben. Dann kann es sich eigentlich nur um eine Nova oder einen Kometen handeln. Tats€chlich, nebst einer kurzen Notiz ist ein voll gedrucktes Blatt mit den Ephemeriden eines Kometen dabei. Rasch •berfliege ich die Zahlenreihen. Nun ja, vierte Gr‚sse ist doch schon mal vielversprechend. Aber die Position scheint mir doch recht nahe am Horizont zu sein. Rasch starte ich ein Astroprogramm auf und •berpr•fe die Daten. Wie vermutet schleicht sich der Komet in der D€mmerung am Horizont herum. Na, einen Versuch am n€chsten sch‚nen Abend ist er (der Komet, nicht der Horizont) sicher wert. Ein paar Abende sp€ter ist es soweit: Der Himmel ist fast klar. Schnell noch die aktuellsten Ephemeriden aus dem Internet geholt und los. Leider halten ja die Kometen (wie auch die Kleinplaneten) nicht viel von geordneter kreisf‚rmiger Bewegung um die Sonne; sie bewegen sich zum Teil recht schnell zwischen den Sternen. Man muss daher w€hrend der Belichtung dem Kometen folgen, will man scharfe Bilder erzielen. Scheinbare Bewegung eines Kometen zwischen den Sternen Stiftung Jurasternwarte 2002 Leider sind die Kometenkerne vielfach diffus, also nicht scharf begrenzt, so dass man an ihnen schlecht nachf•hren kann. Wenn man aber die Bewegung des Kometen kennt, kann man einen Leitstern in der N€he des Kometen suchen und diesen im Fadenkreuz entgegen der Kometenbewegung (mit der gleichen Geschwindigkeit) verschieben. Bewegung eines Leitsterns im Messokular Gl•cklicherweise habe ich vor einiger Zeit in Excel ein paar Formeln zusammengestellt. Da kann man die jeweiligen Positionen an zwei Daten eingeben. Damit berechnet das Programm die Bewegung des Kometen zwischen den Sternen und die n‚tigen Korrekturen. So, schon spuckt der Drucker die Resultate aus. Na so was! Nach meinem Gef•hl scheint die Bewegung in Rektaszension zu gross berechnet. Ich sch€tze sie daher nahe bei null und beschliesse, nur in Deklination zu korrigieren, falls ich nicht direkt am Kometenkern nachf•hren kann. Diesen "Bschiss" wird ja sowieso niemand merken. Gem€ss den Daten ist Ikeya-Zhang momentan 117 Millionen Kilometer von der Erde und 75 Millionen Kilometer von der Sonne entfernt. Rasch verzehre ich noch ein paar Bissen und mache mich auf den Weg in die Sternwarte. Oben angekommen bereite ich schon alles vor. Bei der geringen H‚he •ber dem Horizont f€llt meine Wahl auf Fujifilm. Die Belichtung in der D€mmerung d•rfte f•nf Minuten 5 Ikeya - Zhang wohl nicht •bersteigen. Vorsichtig befestige ich die Kassette mit dem Film im Tubus der Schmidt Kamera und schliesse die Abdeckungen wieder. So, nun geht es darum, den Kometen zu suchen. Sorgf€ltig richte ich die Schmidt Kamera auf die in der Ephemeride angegebene Position aus. Ein Nebelfleck vierter Gr‚sse m•sste im Sucher eigentlich un•bersehbar sein. Da ist was. Schwach zwar, sehr schwach, aber tats€chlich vorhanden. Und ist dieses schwache Glimmen der Ansatz des Schweifs? Ist es •berhaupt das richtige Ziel? Zum ƒberlegen bleibt keine Zeit: das Objekt und mit ihm das Instrument bewegt sich langsam, aber unerbittlich auf den Horizont zu. Ich w€hle einen Stern in der n€chsten Umgebung des Kometen als Leitstern aus. Gem€ss meinen Berechnungen muss ich dann alle 95 Sekunden einen halben Teilstrich (einen halben Zehntel Millimeter) korrigieren. Ich drehe das Messokular in seiner H•lse, bis die Ausrichtung stimmt und der Stern zentriert ist. Ich stelle den einen elektronischen K•chenwecker auf 95 Sekunden, den anderen auf f•nf Minuten. So, nun noch einmal tief durchgeatmet und in aller Ruhe alle wichtigen Punkte kontrolliert. Also dann los! Behutsam entferne ich den Deckel von der Filmkassette, um ja keine Ersch•tterungen zu erzeugen. Rasch starte ich die Uhren und nehme meine Position am Nachf•hrfernrohr ein. Leise summt der Nachf•hrmotor der Kamera, und ein leichter Wind l€sst den Leitstern im Okular t€nzeln. Dies ist die Phase, in der die Hektik des Tages vergessen ist und sich die Aufmerksamkeit ganz auf den leuchtenden Punkt im Messokular konzentriert. J€h wird nach eineinhalb Minuten die Ruhe durch den einen Wecker unter- 6 brochen. Rasch starte ich ihn neu und verschiebe den Leitstern um einen halben Teilstrich nach S•den. Dieser Vorgang wiederholt sich, bis schliesslich der zweite Wecker ebenfalls piepst. Komet C/2002 C1 (Ikeya-Zhang) vom 9.3.2002 bis 8.4.2002 Was bedeutet das Wort "Komet"? Das Wort "Komet" ist vom griechischen "kometes" abgeleitet und bedeutet "langhaariger Stern" oder "Haarstern". Stiftung Jurasternwarte 2002 Ikeya - Zhang Vorsichtig dr•cke ich nun den Deckel wieder auf die Filmkassette und entferne sie aus der Kamera. In der Dunkelkammer wird der Film entfernt und die Kassette gleich neu geladen. Zur Sicherheit belichte ich eine zweite und eine dritte Aufnahme, bis schliesslich die Bedingungen zu schlecht werden und nicht einmal mehr der Leitstern sichtbar ist. Voller Gedanken mache ich mich auf den Heimweg, die belichteten Filme in der Tasche. Am n€chsten Tag kann ich es kaum erwarten, die entwickelten Dias unter der Lupe zu begutachten. Und da ist er, der kleine aber feine Komet IkeyaZhang. Ein feiner, detailreicher Schweif ziert seinen kleinen Kopf. Vom Aussehen im Sucher h€tte ich nie gedacht, dass er ein so sch‚ner kleiner Kerl ist. Am Abend muss ich es dann doch loswerden: Ich rufe Gerhart an und schildere ihm voller Begeisterung den kleinen Kometen. Gerhart m‚chte die Dias auch sehen, und so verabreden wir uns f•r den n€chsten Abend. Kaum habe ich den H‚rer aufgelegt, klingelt das Telefon. Es ist Gerhart. Meine Beschreibung hat ihm keine Ruhe gelassen, und so sitzt er zehn Minuten sp€ter vor dem Leuchtpult und bestaunt den Nebelfleck im Vergr‚sserungsglas. Nach nervenzehrendem Feilschen erbettelt er sich schliesslich das beste Originaldia, um es zu vergr‚ssern. Ich ringe ihm das Versprechen ab, das Dia am n€chsten Abend zur•ckzubringen. Nat•rlich weiss ich, dass er das tun wird. Und ebenso weiss ich, dass er die Aufnahme mit der gr‚ssten Sorgfalt behandeln wird. So ist es nat•rlich auch. P•nktlich am n€chsten Abend steht Gerhart mit Original und Vergr‚sserung wieder vor der T•r (siehe folgende Seite). Mit leisem Vorwurf in der Stimme zeigt er mir meinen Fehler in der Nachf•hrrichtung. Ich h€tte es wissen m•ssen! Mit roten Ohren gestehe ich ihm meine kleine Schummelei und verspreche hoch und heilig, dass so was nie mehr vorkommen wird und dass ich in Zukunft meinen eigenen Berechnungen mehr Glauben schenken werde. Franz Conrad C/2002 C1, Komet Ikeya - Zhang, die Fotos Astronomie ist ein Hobby, bei welchem sich nun einfach absolut nichts planen l€sst. Da nehme ich mir vor, im Fr•hling Jupiter ausgiebig mit der CCD zu fotografieren und auch sonst noch so ein paar schon lange aufgeschobene Fotosafaries zu erledigen und was passiert: Komet Ikeya Zhang taucht v‚llig ungeplant auf. Also heisst es wieder mal, alle Pl€ne zu €ndern, denn ein Komet ist was, das ich mir nie entgehen lasse. Die Pl€ne sind rasch gemacht und so beschliessen Gerhart, Franz und ich, jede noch so kleine M‚glichkeit zu nutzen, um den Kometen fotografisch einzufangen. Stiftung Jurasternwarte 2002 Einfach wird es nicht! Der Komet bewegt sich recht rasch und die Zeit zwischen D€mmerung und Untergang des Kometen ist arg kurz. Dazu kommt der ewige „rger mit der riesigen Strassenlampe, Mond genannt, und auch das Wetter ist uns nur ab und zu wohl gesonnen. Nichts desto trotz schiessen wir rund 25 Scharz-Weiss und Farbaufnahmen mit der Schmidt Kamera (300/400/1000) der Jurasternwarte sowie CCD Aufnahmen mit unserem Baby Newton (3,5/500). Gerhart verwendet zus€tzlich seine Schmidt (200/220/300) in Puimichel. Hugo Jost 7 Ikeya - Zhang 11.3.2002, 20:00 Uhr, Schmidt Kamera Jurasternwarte 300/400/1000, Franz Conrad Dieselbe Aufnahme wie oben als Positiv vergrÅssert 8 Stiftung Jurasternwarte 2002 Ikeya - Zhang 1.4.2002, 21:35 Uhr, Schmidt Kamera Jurasternwarte 300/400/1000, Hugo Jost 3.4.2002, 21:35, Schmidt Kamera Jurasternwarte 300/400/1000, Franz Conrad Komet Ikeya - Zhang besucht die Andromeda Galaxie (heller Fleck Rechts). Stiftung Jurasternwarte 2002 9 Ikeya - Zhang 16.5.2002, 20:46, Schmidt Kamera 200/220/300, Gerhart Klaus Komet Ikeya Zhang beim Kugelsternhaufen M13 (heller Fleck links) 30.5.2002, 22:25, Schmidt Kamera 200/220/300, Gerhart Klaus S = Staubschweif, G = Gasschweif, U = Galaxie UGC 10020 14,5 mag 10 Stiftung Jurasternwarte 2002 SAG GV Die SAG Generalversammlung vom 25./26. Mai 2002 Der harte Kern der SAG, ein paar Unentwegte, reiste wie •blich schon im Laufe des Freitags an. Jeder benutzte die Zeit f•r sich um Wattwil, den Gastgeberort, etwas n€her kennen zu lernen. F•r einige war es n€mlich das erste Mal, dass sie im Toggenburg waren. Am Abend traf sich dann die Vorhut im Restaurant zum Essen und nat•rlich f•r erste Gespr€che. Am Samstagmorgen wurde man beim Tagungsb•ro mit den bestellten Bons sowie Informationen •ber die Gegend begr•sst. Um 9:45 Uhr begann der erste Teil der offiziellen GV. Sie wurde von den Mitgliedern des AVT ganz im Sinn von Herbert Schmucki organisiert. Nach der Begr•ssung durch den Hauptorganisator der diesj€hrigen GV, Hans Bodmer folgten bereits drei spannende Kurzvortr€ge. Nach einem sehr feinen Mittagessen trennte man sich wie •blich f•r den Nachmittag. W€hrenddem der offizielle Teil der GV unter der Leitung des Pr€sidenten Dieter Sp€hni durchgef•hrt wurde, trafen sich einige Frauen in Lichtensteig. Den Weg dorthin fanden sie dank zwei lieben Mitgliedern der astronomischen Vereinigung Toggenburg und deren Autos. Mit Regenschirmen ausger•stet, folgte die Gruppe von Frauen und toll, auch einem Mann, Herrn Charly Weber quer durchs Dorf. Er wusste lustig und spannend zu erz€hlen. Sei es •ber besondere H€user oder auch Begebenheiten. Just in diesem Jahr wird ja in Lichtensteig aus Anlass des 450sten Geburtstags von Jost B•rgi, dem DaVinci aus dem Toggenburg, gross gefeiert. Es finden von Mai bis August diverse Veranstaltungen statt. Interessierte finden unter www.lichtensteig.ch n€here Informationen. Gebannte ZuhÅrer bei Herr Anderegg Herr Anderegg erklÄrt uns seine Astronomischen Uhren Stiftung Jurasternwarte 2002 Ebenfalls in Lichtensteig genossen wir dann den Ap…ro. Dabei wurden wir durch zwei Gemeindevertreter herzlich begr•sst. Nach dem Hauptvortrag von Dr. Ludwig Oechslin zum Thema Jost B•rgi gab es ein ausgezeichnetes Nachtessen. 11 SAG - GV Erste ErklÄrungen vor der Sternwarte "Im Scherrer" zeigte uns dann Hans Bodmer die Sternwarte, die sich noch im Bau befindet. Da wird es wohl noch viele Arbeitsstunden brauchen, bis zum ersten Mal durchs Fernrohr beobachtet werden kann. Sicher aber wird am Ende, wenn alles fertig gestellt ist, der riesige Aufwand durch wundervolle Blicke an den Himmel belohnt werden. Ein Meisterwerk von Herr Anderegg Am Sonntag fand per Car eine kurze Rundfahrt durch die Gegend um Wattwil statt. Unterbrochen wurde die Fahrt in Nesslau beim Uhrenkostrukteur Werner Anderegg. Dies war f•r alle Teilnehmer wohl der gr‚sste H‚hepunkt der beiden Tage. Unglaublich, was f•r begabte, vielseitige Menschen es doch immer wieder gibt ! Ehrf•rchtiges Staunen erfasste die ganze AusflugsGesellschaft. Immer wieder neue astronomische Grossuhren wurden uns vorgestellt und die Hintergrundinformation dazu erkl€rt. S€mtliche Konstruktionen wurden von W. Anderegg selber hergestellt. Welch riesiger Arbeitsaufwand da dahinter stecken muss, kann man nur erahnen ! Zus€tzlich sind aber auch alle die Uhren von aussen gesehen ganz grosse Kostbarkeiten. Der Car Chauffeur hatte richtig M•he, alle Teilnehmer wieder vom Anblick der Kunstwerke loszureissen. 12 Hans Bodmer erklÄrt das zukÇnftige "Innenleben" der Sternwarte Im Hotel Churfirsten folgte darauf in der freien Natur noch ein Mittagessen bei welchem man zum letzten Mal die Gelegenheit hatte, mit anderen Teilnehmern den Kontakt zu pflegen. Dies ist ja sicher auch einer der Hauptzwecke einer GV. Im Namen aller Teilnehmer bedanke ich mich ganz herzlich bei den Organisatoren rund um Hans Bodmer f•r den gelungenen Anlass. Therese Jost Stiftung Jurasternwarte 2002 Sonnenfleckengruppe Die gr‚sste Sonnenfleckengruppe des Jahres 2002 Bekanntlich zeigt die Aktivit€t der Sonne und damit verbunden das Auftreten von Sonnenflecken einen Rhythmus mit einer durchschnittlichen Periode von 11 Jahren. Eigentlich wurde das Maximum des aktuellen Zyklus schon Mitte 2000 erwartet. Aber die Natur h€lt sich nicht immer an die Vorhersagen der Menschen und so erschien gegen Ende Juli 2002 nochmals eine sehr komplizierte Gruppe von Flecken auf der s•dlichen H€lfte der Sonnenscheibe. Meine Fotos zeigen deren Entwicklung vom 27. Juli bis zum 1. August. Bild 1 ist eine ƒbersichtsaufnahme der ganzen Sonnenscheibe und Bild 2 die dazu geh‚rende Ausschnittvergr‚sserung vom Morgen des 27. Juli. Man sieht deutlich, dass es sich um zwei parallel liegende Fleckengruppen handelte mit je zwei Zentren (Magnetpolen) und vielen kleinen dazwischen verstreuten Einzelflecken. Etwas darunter davon sieht man auf Bild 1 ein unauff€lliges Minigr•ppchen, das sich innerhalb dreier Tage - Bild 3 - zu einer dritten voll ausgewachsenen Fleckengruppe entwickelte. Am 1.8. - Bild 4 standen alle drei Gruppen nahe beim westlichen Sonnenrand, hinter dem sie infolge der Sonnenrotation zwei Tage sp€ter verschwanden. Die vorderste Gruppe erschien jetzt teilweise fast fadenf‚rmig auseinander gezogen, die zweite hatte sich schon beinahe aufgel‚st, aber die dritte zeigte sich immer noch in voller Entwicklung. Wegen der N€he zum leicht dunkleren Sonnenrand wurden jetzt auch viele unregelm€ssige helle Flecken, die Stiftung Jurasternwarte 2002 Fackeln, sichtbar, deren Temperatur rund 1000† gr‚sser ist als diejenige der ungest‚rten Oberfl€che, w€hrend in den Zentren der dunklen Flecken die Temperatur durchschnittlich 1500† tiefer liegt als dort. Vielleicht war das alles nun doch die Abschiedsvorstellung des j•ngsten Aktivit€tsmaximums und wir m•ssten uns wieder fast ein Jahrzehnt gedulden f•r weitere interessante Sonnenbeobachtungen. Gerhart Klaus Achtung Sonnenbeobachtung ist gefÄhrlich. Beobachten Sie die Sonne nie von blossen Auge !!! Ohne starke Filter k€nnten Sie erblinden! Beobachten Sie die Sonne unter keinen Umst•nden direkt mit dem Feldstecher oder mit einem Fernrohr. Ohne Spezialfilter werden Sie innert Sekundenbruchteilen erblinden! 13 Sonnenfleckengruppe Bild 1: 27.7.2002, 07:30 UT 14 Stiftung Jurasternwarte 2002 Sonnenfleckengruppe Bild 2: 27.7.2002, 07:45 UT Stiftung Jurasternwarte 2002 15 Sonnenfleckengruppe Bild 3: 30.7.2002, 09:00 UT 16 Stiftung Jurasternwarte 2002 Sonnenfleckengruppe Bild 4: 1.8.2002, 12:30 UT Stiftung Jurasternwarte 2002 17 Die Lokale Gruppe Die Lokale Gruppe der Galaxien Galaxien, zu deutsch Milchstrassensysteme, sind die prim€ren Bausteine des Universums. Sie bestehen jeweils aus vielen Milliarden Einzelsternen, jeder eine Sonne wie die unsrige, die zusammen mit grossen Gas- und Dunkelwolken ein feuerrad€hnliches System bilden und sich um einen gemeinsamen Mittelpunkt bewegen. Mit Ausmassen von 10‘000 bis 500‘000 und gegenseitigen Entfernungen von einigen Millionen Lichtjahren bev‚lkern sie den riesigen Weltraum in schwammartig angeordneten Str€ngen ‚ welche durch grosse dazwischen liegende Leerr€ume getrennt sind. Aber auch in diesen Str€ngen sind die Galaxien nicht gleichm€ssig verteilt, sondern bilden mehr oder weniger grosse und reichhaltige Galaxienhaufen mit dutzenden bis tausenden Mitgliedern. Am €ussersten Rand der von uns aus n€chsten solchen Gruppe, dem Virgohaufen - nach dem Sternbild Virgo = Jungfrau benannt in dem er zu beobachten ist - liegt unsere galaktische Heimat, eben die Milchstrasse, in einer kleinen Galaxienansammlung namens Lokale Gruppe. Diese enth€lt drei grosse und etwa ein Dutzend kleinere Systeme in einem Umkreis von rund 6 Millionen Lichtjahren. Die beiden m€chtigsten davon, unsere Milchstrasse und der Andromedanebel (M 31) umfassen zusammen mit dem Dreiecksnebel (M 33) die Hauptmasse der Lokalen Gruppe. Die beiden grossen Schwestern besitzen je zwei kleine sie begleitende Satellitengalaxien. Bei M 31 sind es M 32 und 18 NGC 205, bei der Milchstrasse die beiden Magellanschen Wolken. Ein weiteres kleines System ist die Zwerggalaxie NGC 6822 im Sternbild Sch•tze. Nicht mehr dazu, weil gegen 10 Millionen Lichtjahre entfernt, geh‚ren die bekannten Mustergalaxien M 51, M 81 und M 82. Zu diesen Angaben m‚gen noch einige Erg€nzungen folgen: Die Katalogbezeichnungen M... beziehen sich auf die Zusammenstellung des franz‚sischen Kometenj€gers Charles Messier, der bei seinen Himmels•berwachungen mit einem kleinen Handfernrohr in der zweiten H€lfte des 18. Jahrhunderts immer wieder von nebelartigen, aber sich nicht bewegenden hellen Flecken gefoppt wurde. Um der st€ndigen Bel€stigung durch solche “falschen Kometen“ ein Ende zu setzen legte er schliesslich nach und nach einen Katalog dieser Objekte an, der schlussendlich •ber 100 Eintragungen enthielt. Dass Charles Messier bei seiner unerm•dlichen Suche insgesamt 21 Kometen, davon 15 von ihm allein entdeckte, fand, erkl€rt leicht den liebevollen Spottnamen “Kometenfrettchen“, der ihm wohlwollend von seinem K‚nig Ludwig XV angeh€ngt wurde. Nicht ahnen konnte Charles Messier aber, dass es sich bei seinen hellen Flecken neben Gasnebeln und in seinem Fernr‚hrchen nicht in Einzelsterne aufl‚sbare Sternhaufen der Milchstrasse auch noch zu •ber einem Drittel um eigene milchstrassen€hnliche Systeme handelte, etwas das ja Edwin Hubble mit Hilfe des 2.5-m-Teleskops Stiftung Jurasternwarte 2002 Die Lokale Gruppe auf dem Mt. Wilson erst 150 Jahre sp€ter einwandfrei beweisen konnte. NGC... heisst New General Catalogue und bezeichnet ein 7840 nicht sternf‚rmige Objekte umfassendes Verzeichnis, die gr‚sstenteils von William Herschel und seinem Sohn John beobachtet und das von J.L.E. Dreyers zusammengestellt und 1888 ver‚ffentlicht wurde. infolge der gleichen Brennweite denselben Abbildungsmasstab und auch dieselbe Sch€rfeaufl‚sung, nur ist bei (b) nat•rlich das Bildfeld viel kleiner Kleinbildformat - anstelle von Planfilm 9 x 9 cm bei (a). c) Eine transportable kleine Schmidtkamera mit 20 cm Šffnung und 30 cm Brennweite, eingesetzt auf der Farm Naos in Namibia anl€sslich meiner Halley-Exkursion im April 1986. F•r die Darstellung der Magellanschen Wolken war hier die kurze Brennweite sehr von Vorteil. Das Bildfeld von 6 cm Durchmesser zeichnet n€mlich einen Himmelsausschnitt von 10† aus. Die beiden Magellanschen Wolken, die zwei Satellitengalaxien unserer Milchstrasse, sind leider nur von der s•dlichen Erdh€lfte aus gut zu sehen. Sie steigen f•r Europa nie •ber den S•dhorizont herauf. Ihr Name bezieht sich auf Fernando Magellanes, dessen Schiffe von 1519 bis 1522 als erste die Erde umsegelten und die Kunde von Ihrer Existenz zu uns brachten. Die hier wiedergegebenen Fotos habe ich mit den drei folgenden Teleskopen aufgenommen: a) Die Schmidtkamera auf dem Grenchenberg mit 30 cm Šffnung und 1 m Brennweite. b) Ein Newton-Spiegelteleskop von 20 cm Šffnung und ebenfalls 1 m Brennweite in Puimichel Haute / Provence. Diese beiden Instrumente haben Stiftung Jurasternwarte 2002 Bild 1 Der Andromedanebel M 31, die Schwestergalaxie unserer Milchstrasse, in einer Distanz von nahezu 3 Millionen Lichtjahren, ist das am weitesten entfernte von blossem Auge erkennbare Himmelsobjekt. Das elliptische Bild und der Verlauf der Spiralarme zeigen, dass unser Blick nicht senkrecht zur Ebene der Galaxie verl€uft, sondern dass wir etwas schr€g auf das System blicken. Die beiden kleinen Satellitengalaxien M 32 und NGC 205 sind als leicht verschwommene Flecken vor dem unteren Rand bezw. in einiger Entfernung rechts vom obern erkennbar. Weil diese ƒbersichtsaufnahme schon im letzten Jahresbericht abgedruckt wurde folgt als Bild 2 noch ein vergr‚sserter Ausschnitt vom Zentrum von M 31 zu NGC 205. 19 Die Lokale Gruppe Man beachte dabei in den Randpartien von M 31 die komplizierten Strukturen der dunklen Staubwolken vor dem dahinter liegenden hellen Spiralarm. Bild 3 Die Galaxie M 33 im Sternbild Dreieck sehen wir etwas direkter in der Aufsicht. Darum sind ihre Spiralarme fast bis zur Mitte aufgel‚st. Wie bei den anderen Fotos liegen auch hier alle •ber das ganze Bildfeld verstreuten Einzelsterne im Vordergrund. Sie geh‚ren zu unserer Milchstrasse, aus deren Innern wir in den intergalaktischen Raum hinaus blicken. Bild 4 Die Grosse Magellansche Wolke, von Namibia aus aufgenommen, liegt uns viel n€her als M 31 und M 33. Im Februar 1987 erschien in der grossen Gasnebelwolke namens “Tarantula“, am linken Rand der Galaxie, die hellste Supernova (Sternexplosion) seit 400 Jahren. Sie war leicht von blossem Auge zu sehen und erm‚glichte eine gute Entfernungsbestimmung zu etwas mehr als 150‘000 Lichtjahren. Ich habe sie leider um 10 Monate verpasst. 10 Monate zu fr•h bei 150‘000 Jahren Laufzeit des Lichtes ..... Bild 5 Die Kleine Magellansche Wolke liegt am Himmel 20† neben der Grossen. In letzter Zeit sind Beobachtungen bekannt geworden, die vermuten lassen, dass sie eine gestreckte, zigarrenf‚rmige Gestalt besitzt, die sechsmal l€nger ist als breit, und deren Achse zuf€lligerweise genau auf uns zu zeigt. Vielleicht sind es auch zwei getrennte Systeme, die von uns aus 20 gesehen gerade hintereinander liegen. Dann g€be es also sogar drei Magellansche Wolken. Der sch‚ne Kugelsternhaufen NGC 104 rechts von ihrem Rand ist auch leicht von blossem Auge zu erkennen. Sein scheinbarer Durchmesser •bersteigt denjenigen des Vollmondes und schon mit einer Kleinbildkamera kann man seine €usseren Partien in Einzelsterne aufl‚sen. Er hat aber nichts mit den Magellanschen Wolken zu tun, da er uns etwa zehnmal n€her steht als diese. Der scharfe Strich unterhalb der Wolke ist die Spur eines zuf€llig durch das Bildfeld rasenden Meteors. Bild 6 Die Zwerggalaxie NGC 6822 im Sternbild Sch•tze ist ein recht unscheinbares Objekt. Ihre Entfernung misst nur die H€lfte zu M 31 und M 33 und sie zeigt keine ausgepr€gten Strukturen. Sie steht hier als Beispiel f•r rund ein Dutzend weiterer Zwerge der Lokalen Gruppe, die alle von der Gravitationsanziehung der beiden Riesen M 31 und der Milchstrasse beherrscht werden. Bilder 7 und 8 Die sch‚ne, in der direkten Aufsicht zu sehende Spirale von M 51 und die Doppelgalaxien M 81 / M 82 liegen knapp ausserhalb der Grenze der Lokalen Gruppe und geh‚ren darum nicht mehr dazu. Sie sollen aber hier den n€chsten Schritt in den Galaktischen Grossraum dokumentieren und das Bild unserer n€chsten Umgebung darin ein wenig abrunden. Gerhart Klaus Stiftung Jurasternwarte 2002 Die Lokale Gruppe Bild 1: Der Andromedanebel M 31 mit den Satellitengalaxien M 32 und NGC 205 Stiftung Jurasternwarte 2002 21 Die Lokale Gruppe Bild 2: VergrÅsserter Ausschnitt vom Zentrum von M 31 zu NGC 205 22 Stiftung Jurasternwarte 2002 Die Lokale Gruppe Bild 3: Die Galaxie M 33 im Sternbild Dreieck Stiftung Jurasternwarte 2002 23 Die Lokale Gruppe Bild 4: Die Grosse Magellansche Wolke 24 Stiftung Jurasternwarte 2002 Die Lokale Gruppe Bild 5: Die Kleine Magellansche Wolke Stiftung Jurasternwarte 2002 25 Die Lokale Gruppe Bild 6: Die Zwerggalaxie NGC 6822 im Sternbild SchÇtze 26 Stiftung Jurasternwarte 2002 Die Lokale Gruppe Bild 7: Die Spirale der Galaxie M 51 Stiftung Jurasternwarte 2002 27 Die Lokale Gruppe Bild 8: Die Doppelgalaxien M 81 / M 82 im Grossen Wagen 28 Stiftung Jurasternwarte 2002 Planetenparade 2002 Planetenparade 2002 Die "Jahrhundert Planetenkonstellation" vom Fr•hjahr 2002, die sich in €hnlicher Form erst wieder Mitte 2060 wiederholt bot eine F•lle von Gelegenheiten, interessante Fotografien zu schiessen. W€hrend der Monate April, Mai, Juni belichtete ich an die 150 Aufnahmen um zu versuchen, einige interessante Ph€nomene der Himmelsmechanik darzustellen. Es war eine lange Zeit, w€hrend der jeder sch‚ne Abend ausgenutzt wurde. Nur, leider waren die klaren N€chte rar und so versuchte ich mein Gl•ck auch bei wolkenverhangenem Himmel. Und siehe da: Oftmals gelangen bei starker Bew‚lkung die sch‚nsten Aufnahmen. Um die Aufnahmen vergleichen zu k‚nnen verwendete ich durchwegs ein 50 mm Objektiv mit Blende 2 - 3,5. Da in der D€mmerung die Aufnahmezeiten nicht genau bestimmt werden k‚nnen machte ich Serienaufnahmen zu genau bestimmten Zeiten (21:45. 22:00, 22:15, 22:30) und mit immer gleichen Belichtungszeiten. Die Belichtungszeiten bestimmte ich, da die l€ngste einstellbare Belichtungszeit 2 Sekunden ist, mit Sekunden z€hlen. Doch nun zu den Resultaten. tungsverh€ltnisse w€hrend der kurzen Zeit der D€mmerung ver€ndern. Es ist €usserst schwierig und zum sch‚nen Teil Zufall, ob man die optimalen Belichtungszeiten erwischt. Die nachfolgenden Aufnahmen wurden alle mit derselben Belichtungszeit, aber zu unterschiedlichen Zeiten aufgenommen. Aufnahmen vom 16.5.02. ƒsthetisch sch‚ne Aufnahmen Wie gesagt, €sthetisch sch‚ne Aufnahmen gelingen sehr oft bei scheinbar schlechten Wetterverh€ltnissen. Es gibt doch nichts langweiligeres als einen schwarzen oder blauen Himmel mit ein paar mickrigen Punkten. Aufnahmen vom 17.5.02, 7.6.02) Zweimal Skorpion? Am 10. Juni 2002 konnte bei sch‚nem Wetter eine interessante Konstellation beobachtet werden. W€hrend tief am S•dhimmel das Sternbild Skorpion zu sehen war, bildeten Venus, Jupiter und die zwei Zwillinge Castor und Pollux eine Skorpion €hnliche Figur knapp •ber dem nordwestlichen Horizont. Eine sehr seltenes und eindr•ckliches Schauspiel. Der Einfluss der D•mmerung Oft ist man sich nicht im klaren, wie rasch und drastisch sich die Beleuch Stiftung Jurasternwarte 2002 Die Bewegung der Planeten Im Verlaufe der zweimonatigen Beobachtungszeit ver€nderte sich die gegenseitige Lage der Planeten sehr stark. War Jupiter Anfang Mai noch weit links von der Venus zu finden, so konnte er Mitte Juni rechts von der Venus gesehen werden. Die Anfang Mai noch sichtbaren Planeten Mars, Saturn und Merkur waren zu diesem Zeitpunkt schon l€ngst unter dem Horizont untergetaucht. Diese Ver€nderung wird einerseits durch die Bewegung der beobachteten Planeten um die Sonne als auch durch die Ver€nderung unseres Beobachtungsstandortes im Raum (verursacht durch unserre Bewegung rund um die Sonne) verursacht. Aufnahmen 15.5.02 und 31.5.02. Hugo Jost 29 Planetenparade 2002 17.5.2002, 22:00, Venus durch Wolken verhÇllt. 7.6.2002, 22:30, Venus (oben) und Jupiter (unten) blinzeln durch eine WolkenlÇcke 30 Stiftung Jurasternwarte 2002 Planetenparade 2002 16.5.2002, 21:50, Belichtungszeit 2 Sekunden, nur Venus sichtbar. 16.5.2002, 22:30, Belichtungszeit 2 Sekunden, Venus, Jupiter und Sterne sichtbar. Stiftung Jurasternwarte 2002 31 Planetenparade 2002 15.5.2002, von links nach rechts Jupiter, Venus, Mond, Mars, Saturn 31.5.2002, Jupiter (links) ist schon sehr nahe an Venus herangerutscht. Mars und Saturn sind endgÇltig unter dem Horizont verschwunden. 32 Stiftung Jurasternwarte 2002 Planetenparade 2002 Sternbild Skorpion: Das Original (Strichspuraufnahme) 10.6.2002, Der "falsche" Skorpion Stiftung Jurasternwarte 2002 33 Voraschau 2003 Astronomische Vorschau 2003 Mondphasen Neumond Januar Februar M•rz April Mai Juni Juli August September Oktober November Dezember 2. 1. 3. 1. 1. / 31. 29. 29. 27. 26. 25. 23. 23. Erstes Viertel 10. 9. 11. 10. 9. 7. 7. 5. 3. 2. 1. / 30. 30. Vollmond Letztes Viertel 18. 17. 18. 16. 16. 14. 13. 12. 10. 10. 9. 8. 25. 23. 25. 23. 23. 21. 21. 20. 18. 18. 17. 16. Astronomisches Kalendarium Januar - Juni Venus als Morgenstern im Osten. 21. M€rz Fr•hlingsanfang 30. M€rz Beginn Sommerzeit 31. M€rz - 28. April Merkur in guter Abendsichtbarkeit im Westen. 7. April Saturns Ringe mit gr‚sstm‚glicher Šffnung. 7. Mai Vor•bergang Merkurs vor der Sonnenscheibe. 07:15 12:29. Nur im Teleskop sichtbar. Achtung: Nur mit sehr starkem Sonnenschutz beobachten. Die Jurasternwarte gibt gerne Auskunft. 16. Mai Totale Mondfinsternis. 03:05 - 08:15. 31. Mai Ringf‚rmige Sonnenfinsternis (Island, Gr‚nland). Bei uns partiell bei Sonnenaufgang. 21. Juni Sommeranfang 12. August Maximum der Perseiden Sternschnuppen 27. August Mars in gr‚sster Erdn€he seit 73'000 Jahren. 23. September Herbstanfang Ende September Merkur gut sichtbar am Morgenhimmel im Osten. Ab Oktober Venus als Abendstern im Westen. 26. Oktober Ende Sommerzeit 8./9. November Totale Mondfinsternis. 23:15 - 05:22. 23. / 24. November Totale Sonnenfinsternis in der Antarktis. Bei uns nicht sichtbar. 22. Dezember Winteranfang 34 Stiftung Jurasternwarte 2002 Orion Orion - ein Sternbild gibt seine Geheimnisse preis Der Himmelsj•ger Orion ist zweifellos die hellste und eindrucksvollste Figur am Himmel weil er trotz seiner mittleren Gr€sse einige sehr helle Sterne enth•lt, die eine markante Form am Firmament zeichnen. ‚berdies ist er wegen seiner Lage auf dem Himmels•quator von allen Teilen der Welt zu sehen ist. Vier der hellsten Sterne bilden ein etwas verzerrtes Rechteck, in dessen Mitte drei gleich helle Sterne auf einer diagonalen Reihe aufgereiht sind, die man als „G„rtel“ oder „Jakobs- Stab" bezeichnet. Hugo Jost Orion aus "Hevelius, Uranographia Totum Coelum Stellatum, 1690 Stiftung Jurasternwarte 2002 35 Orion Mythologie Im griechischen Mythos ranken sich um Geburt, Leben und Tod des Orion verschiedene Legenden. Nach einer war er der riesenhafte Sohn des Meeresgottes Poseidon, der die Insel Chios von wilden Tieren befreite, aber auch versuchte, die K‚nigstochter Merope mit Gewalt zu nehmen. Von ihrem Vater zur Strafe geblendet, gelang es ihm, nach Osten in Richtung des Sonnenaufgangs zu eilen und von den Strahlen des Tagesgestirns geheilt zu werden. Dort entbrannte Eos, die G‚ttin der Morgenr‚te, in Leidenschaft zu ihm; doch weil ihr die g‚ttliche Verwandtschaft den kraftvollen jungen Mann nicht g‚nnte, erschoss die Jagdg‚ttin Artemis ihn mit einem Pfeil. Nach einer anderen Version war es Artemis, die angesichts des sch‚nen J€gers erwog, ihr Keuschheitsgel•bde zu brechen. Um dies zu verhindern, griff ihr Zwillingsbruder Apollon zu einer List: Als Orion einmal weit drau‹en im Meer schwamm, •berredete er Artemis, ihre Kunst des Bogenschiessens unter Beweis zu stellen, indem sie den kleinen Gegenstand in den Wellen treffen sollte. Ohne es zu wissen, durchbohrte Artemis mit ihrem Pfeil den Geliebten; schmerzerf•llt versetzte sie ihn anschliessend an den Himmel. Weitere Varianten erz€hlen von einem Skorpion, der Orion mit seinem Stachel t‚tete — entweder weil der J€ger wegen seiner Prahlerei, er k‚nne jedes 36 Tier der Erde erlegen, den Zorn der Erdg‚ttin auf sich gezogen hatte, oder weil er versuchen wollte, die jungfr€uliche Artemis zu mi‹brauchen. Orion und Skorpion wurden sodann an entgegengesetzten Stellen des Himmels verewigt, so da‹ der J€ger immer dann unter den Horizont im Westen flieht, wenn das Spinnentier im Osten aufsteigt. Sternkarte Schauen wir uns zuerst mal die Sternkarte des Orion an. Wir erkennen darin das gesamte Sternbild mit seinen markanten hellen Sternen. Und dann vor allem den „Grossen Orion Nebel“ bestehend aus M42, M43. Oberhalb von M42 / M43 die Nebel NGC1973, 1975, 1977 sowie den „Pferdekopf Nebel“. „brigens: Wir finden das Sternbild im Winter am s•dlichen Himmel, wo es kaum zu verfehlen ist. Stiftung Jurasternwarte 2002 Orion Wer entdeckte den Orion Nebel ? Durch wen und wann wurde wohl der „Grosse Orion Nebel“ zum ersten Mal beobachtet? Die zwei Nummern M42 und M43 sagen uns schon, dass Char- les Messier , der franz‚sische Kometenj€ger, diese Objekte beobachtet hat. Zu M42 finden wir seinen Eintrag im Messier Katalog unter dem Datum vom 4. M€rz 1769: „5h 23 m 59s,-5† 34‘ 06 '': Position des wundersch€nen Nebels im Schwert des Orion. Er liegt rund um den Stern Theta Orionis und um drei weitere schw•cheren Sterne, welche nur in guten Instrumenten gesehen werden k€nnen“. Messier drang in die tieferen Details dieses Nebels ein und fertigte mit gr‚sster Vorsicht und Geduld eine Zeichnung an. Zu M 43 finden wir einen Eintrag am selben Tag: „5h 24m 12s, -5d 26‘ 37'': Position des kleinen Sterns welcher von einem Stiftung Jurasternwarte 2002 nebligen Gebilde umgeben ist welcher sich unter dem Nebel im Schwert des Orion befindet“. Er hielt M43 auf derselben Zeichnung wie M42 fest. Die Zeichnung von Messier 1769 37 Orion Das Gebiet des "Grossen Orion Nebels" M42 38 Stiftung Jurasternwarte 2002 Orion Was sehen wir auf den Fotos? M‚chten Sie auch gerne wissen, was wir auf dieser Aufnahme •berhaupt sehen? Nun denn, beginnen wir mit den Erkl€rungen. Selbst wenn wir uns nur auf die NGC Objekte beschr€nken, sind eine F•lle von verschiedenen Objekten sichtbar. Schauen wir uns mal an, was es da zu sehen gibt. Oben in der Mitte sehen wir NGC 1981. Er ist ein sch•tterer offener Sternhaufen n‚rdlich von NGC 1973, 75, 77 mit der Helligkeit 4.6 und einem Durchmesser von ca. 25 Bogenminuten. In ihm befindet sich der Doppelstern Struve 77(grauer Pfeil) mit den Komponenten der 6. Und 8. Gr‚ssenklasse. Darunter folgt das interessante blaue Nebelgebiet mit dem ansatzweise erkennbaren dunklen Kreuz in der Mitte. Der Nebel NGC 1973 liegt rund um HD 36958 mit der Magnitude 9.3 und hat einen Durchmesser von rund 5 Bogenminuten. NGC 1975 links daneben hat einen Durchmesser von rund 10 Bogenminuten. Der s•dlich darunter liegende NGC 1977 ist eine kleine Nebelwolke rund um 42 Ori (grauer Pfeil). Im Schatten der grossen Br•der M 42, M 43 findet er kaum Beachtung. M 42, M 43 (NGC 1976 / NGC 1982) ist der ber•hmte Orion Nebel, eine riesige Gas- und Staubwolke in einer Entfernung von ca. 1300 Lichtjahren. Der Durchmesser betr€gt ca. 15 Lichtjahre. In dieser Wolke wird gegenw€rtig ein neuer Sternhaufen geboren. Hinter dem sichtbaren Teil des Orion Nebels, dessen Leuchten durch die Sterne vom Trapez angeregt wird (grauer Pfeil) haben Radioastronomen eine noch gr‚ssere Dunkelwolke entdeckt. Aus ihr k‚nnten noch weitere Sterne entstehen. M 42 bedeckt eine Fl€che von mehr als ein Quadratgrad. Er ist sicher der sch‚nste Gasnebel am Stiftung Jurasternwarte 2002 Himmel. Ein schmales Band dunkler Materie, bekannt als „Fischmund“ trennt M 42 von M 43. Dieser ist kleiner und rundlicher als M 42. M 43 gruppiert sich um HD 37061 einen Stern mit Magnitude 7,6 (grauer Pfeil). Schlussendlich finden wir rund um den Stern 44 Iota Orionis mit Magnitude 2.8 eine weitere kleine bl€ulich leuchtende Nebelwolke NGC 1980. Das Sternbild Orion in der Himmelsdarstellung zu Dendera. Äbrigens: Der Aufgang der Sterne des Orion am herbstlichen Sternenhimmel wird von den Sternbildern Stier, Zwillinge sowie vom leuchtenden Sirius begleitet und stellt sicherlich eines der spektakulÄrsten Ereignisse dar, die uns der Sternenhimmel anbietet. Als die Sternbilder in der Zeit 4000 und 2000 vor Christus entstanden markierten die Sterne des Orion genau die FrÅhjahrs Tagundnachtgleiche (21. MÄrz) und verkÅndeten den ersten Tag des neuen Jahres. 39 Orion Pferdekopfnebel und Umgebung Der Pferdekopf- Nebel Ein weiteres interessantes Objekt im Orion ist zweifellos der Pferdekopf Nebel samt Umgebung. Da er aufgrund seiner geringen Helligkeit im Teleskop nicht gesehen werden kann ist er uns nur fotografisch zug€nglich. Auch auf dieser Aufnahme ist ein interessantes Gebiet mit einer F•lle von verschiedenen Nebeln zu sehen. 40 IC 431 und IC 432 sind Sterne mit Licht reflektierenden Staubh•llen. Der darunter liegende Emissionsnebel NGC 2024, dicht bei Alnitak, ist der fotografisch markanteste Nebel auf dem Bild. Visuell ist er schwierig zu beobachten. W. Herschel entdeckte ihn 1786 und beschrieb ihn als „wundervolle dreiteilige oder vierteilige schwarze Stelle , eingeschlossen in mild leuchtende Nebelmassen“. Der Emissionsnebel NGC 2023 rund um den Stern HD 37903 ist von der Staubwolke teilweise verdeckt. Der Gasnebel IC 435 liegt um den Stern HD 38087. Er ist bereits ausserhalb der Staubwolke. IC 434 ist eine weit ausgedenhnte Gaswolke, deren Leuchten vom Stern Alnitak (50 Zeta Orionis) angeregt wird. Auf das Gas projeziert sich eine Staubwolke, die an ihren R€ndern Licht von Alnitak reflektiert. Darin finden wir den bekannten „Pferdekopf Nebel“. KÅnnen wir den Pferdekopfnebel im Teleskop sehen? Nein! Leider ist der Pferdekopfnebel auch mit unserem grossen 50-cm Spiegelteleskop von Auge nicht sichtbar. Er leuchtet derart schwach, dass er sich nur auf lang belichteten Fotos zu erkennen gibt. Stiftung Jurasternwarte 2002 Jahresbericht AJUG AJUG, 15. Vereinsjahr 2001, Jahresbericht des Pr•sidenten Liebe Astro-Kolleginnen und Kollegen, Das Jahr 2001 war ein besonderes Jahr. Nicht etwa wegen des gewohnt schlechten Wetters, nein. 25 Jahre Jurasternwarte und 15 Jahre AJUG verlangten geradezu nach einer Feier dieser beiden Jubil€en. Bekanntlich realisierten wir diese Feier in Form einer Ausstellung. Ihr alle habt euren Teil zum grossen Erfolg dieses Ereignisses beigetragen, und daf•r danke ich euch nochmals f•r euren Einsatz. Details finden sich im Protokoll der GV 2001, so dass ich hier nicht mehr n€her auf die Ausstellung eingehe. ƒbrigens hat das in der Ausstellung sehr gesch€tzte Planetensystem in der Kantonsschule Solothurn eine (vorl€ufig) neue Heimat gefunden. Auch ein Teil der Fotoausstellung verliess f•r drei Monate den dunklen Keller, um die Mitarbeiter des Generalstabs in Bern zu erfreuen. Etwas Besonderes war der Astrooptik- Kurs von und bei Gerhart. Er zeigte •beraus deutlich, wie viel Information mindestens mein Hirn seit der Schulzeit einfach so "entsorgt" hat. Auch f•r Gerhart war es eine eher ungewohnte R•ckkehr in seine Zeit als Lehrer. Aber, es hat allen grossen Spass gemacht und vielleicht k‚nnen wir unser neu erworbenes Wissen bald auch praktisch anwenden. An Ideen fehlt es jedenfalls nicht. Ich danke Gerhart nochmals herzlich f•r seine Bereitschaft, uns Laien sein Wissen und seine Erfahrung weiterzugeben. Aber nicht nur am Boden, auch am Himmel war einiges los: Kaum war das neue Jahr angebrochen, meldete sich eine Totale Stiftung Jurasternwarte 2002 Mondfinsternis an: Am Abend des 9. Januar trat der Mond in den Erdschatten ein. W€hrend die partielle Phase von der Jurasternwarte aus gut verfolgt werden konnte, verdeckten dicke Wolken etwa zwei Minuten nach dem Beginn der Totalit€t den Erdtrabanten vollst€ndig. Trotzdem gelang es uns, einige Fotos in akzeptabler Qualit€t zu schiessen. In der Nacht vom 31. M€rz auf den 1. April war der feine rote Schimmer eines Polarlichts zu sehen; ein seltener Anblick in unseren Breiten. Durch die hohe Sonnenaktivit€t bewegte sich das Polarlicht im Laufe des Jahres noch mehrmals von der Polarregion zu uns. Leider war es in den meisten F€llen Wetter- oder Tageslicht bedingt nicht sichtbar. Aber am 6. November gelang es, trotz heranziehender Wolken das Nordlicht auf Film zu bannen. Im Mai bem•hte sich auch Merkur, sich in der Abendd€mmerung kurz zu pr€sentieren. Der schnelle, sonnennahe Planet ist trotz seiner recht grossen Helligkeit kein simples Objekt, und sein Anblick erfreut immer wieder. Am 21. Juni schliesslich war wieder eine Totale Sonnenfinsternis angesagt. Aber wie das Sprichwort sagt, wenn der Berg nicht zum Propheten kommt, reist der Astronom auf die Zentrallinie. Oder so €hnlich. Nahe Sambias Hauptstadt Lusaka wurde von hunderttausenden Menschen sowie dem Autor eine perfekte Finsternis beobachtet; deren Totalit€t dauerte dreieinhalb Minuten. Auch hier gelang es, ein paar Fotos zu schiessen. Ebenfalls im Juni zeigte sich Mars von seiner besten Seite, die allerdings durch seine geringe H‚he •ber dem Horizont beeintr€chtigt wurde. In 41 Aktuelles 2002 Sambia hingegen stand Mars wundersch‚n hoch am Abendhimmel. Im Juli besuchte uns noch der Komet Linear (C/2001 A2). Er konnte leider die Erwartungen des Verfassers nicht ganz erf•llen und blieb eher unscheinbar. Die Leoniden h€tten sich 2001 wieder spektakul€r pr€sentiert, wenn, ja wenn sie ihr Maximum bei uns nicht w€hrend des Tages gehabt h€tten. Am 3. November schliesslich konnten wir bei perfekten Bedingungen die erste einer Dreierserie von "Saturnfinsternissen" beobachten und fotografieren. Die zweite fiel den Wolken zum Opfer. Eine solche Saturnbedeckung durch den Mond ist ein Erlebnis der besonderen Art. Ich w•nsche euch allen ein gutes Vereinsjahr 2002 Der Pr€sident: Franz Conrad Vorstand der AJUG 2002 PrÄsident: VizeprÄsident: Kassier: SekretÄrin: Technischer Leiter: Beisitzer: Franz Conrad Beat LÅthi HansjÇrg KÇchli Therese Jost Simon Fankhauser Hugo Jost Perseidenbeobachtung vom 13.August 2002 Wetterbedingt haben wir, Franz, Beatrice, Stefan Mauerhofer und Hugo die Perseiden doch noch, allerdings versp€tet, beobachten k‚nnen. Von 21:00 Uhr bis um 01:30 Uhr in der Fr•h lagen wir, in Wolldecken und Milit€rm€ntel verpackt, malerisch verstreut auf dem Boden der Beobachtungsplattform herum. Wir harrten der Dinge, die da kommen sollten. Und wir wurden nicht entt€uscht: Es wurde ein kalter aber spannender Abend, an den wir noch lange zur•ckdenken werden. Flugzeuge. Ich habe ein Audioprotokoll gemacht. Die Auswertung ergab: Anzahl Perseiden: Anzahl nicht Perseiden: Satelliten: 19 3 7 Ich schÄtze, dass wir etwa 40-60% des Himmels permanent beobachtet haben. Gruss Stef Hier der Spezialbericht von Stefan Mauerhofer, der uns •bers Internet zugesandt wurde: Hallo Ich habe 1 Stunde des Videos vom Abend der Perseiden analysiert. Dabei war der Ton interessanter als das Bild :-) Ich habe 0 Perseiden im Bild :-( DafÅr aber drei 42 Stiftung Jurasternwarte 2002 Aktuelles 2002 Die ganze Welt auf einer Betonkugel Vor vielen Jahren beschlossen Wim Zanstra und seine Frau Ruth, vor der Sternwarte eine Sonnenuhr zu bauen. Alles wurde genau berechnet, ausgemessen, Farbe eingekauft und dann auf dem Boden vor der Sternwarte aufgemalt. lautete dann die immer wieder gleiche Frage unserer Besucher. Schon lange war uns allen bewusst, dass es einfacher und klarer w€re, wenn die blaue Kugel endlich klar und deutlich als Weltkugel erkennbar w€re. Diesen Sommer ergriff nun Margrit Conrad die Initiative. Ausger•stet mit F€den vermass Sie die Kugel um dann zu Hause mit Franz alles zu berechnen. Eines Tages begann dann die grosse Sisyphusarbeit. Margrit kopierte zuerst die selber gemachten Schablonen auf die Kugel. Die Weltmeere waren mit einem grossen Pinsel noch schnell einmal aufgeDie Sonnenuhr mit ihren gelben Strahlen malt. Dann aber begann die Arbeit, die Die gelben Strahlen (Stundenlinien) unendlich viel Ausdauer und Geduld laufen sternf‚rmig vom Fuss der S€ule erforderte. weg quer •ber die Betonplatten. F•r eine richtige Sonnenuhr brauchte es aber noch einen Zeiger. Zusammen mit Beat L•thi gossen Ruth und Wim eine Betonkugel und setzten sie anschliessend auf die S€ule. Ruth bemalte die Kugel blau, blau wie die Erde vom Weltall aus aussieht. Und fertig war die Sonnenuhr. Nun endlich konnte man die Zeit bei Sonnenschein und sogar im Licht des Vollmondes ablesen. Immer wieder wurden wir von Besuchern gefragt, was diese komische Kugel und die gelben Strahlen denn eigentlich sei. "Aha! eine Sonnenuhr: Aber weshalb ist denn die Kugel blau und nicht gelb", Die Kugel mit den Kontinenten Stiftung Jurasternwarte 2002 43 Aktuelles 2002 Erst wenn man die Weltkarte einmal genau betrachtet wird man sich bewusst, wie viele kleine L€nder und Inseln es gibt. Margrit entwickelte immer gr‚sseren Ehrgeiz und oft griff dann auch Franz Conrad zum Pinsel. Jedes auch noch so kleine Inselchen, jedes kleinste Detail wurde vom Duo Conrad mit der d•nnsten Pinselsorte liebevoll aufgemalt. Man stelle sich nur einmal die Bedingungen vor: Malen auf einer runden, festgemachten Kugel auf einer H‚he von rund 1.60 Meter •ber dem Boden. Also hiess es immer wieder die Leiter aufstellen um auch von oben malen zu k‚nnen. Oder dann wieder auf den Knien von unten her pinseln. Dazu musste noch alles zusammenpassen: Das Wetter trocken, ein freies Wochende oder ein freier Abend und dazu Jemand, der auf den kleinen Sebastian, aufpasst. Sebastian fand es jeweils €usserst spannend, genau rund um den Sockel zu spielen und die Eltern fast •ber sich stolpern zu lassen. Oder er verschwand rasch die Treppe hinunter Richtung Restaurant. Die Sonnenuhr ist nun endg•ltig fertig. Die ersten Besucher hatten schon viel Freude daran und die Kinder stellten mit Erstaunen fest, dass auf der Erde die Farbe Blau dominiert. Die Weltmeere sind viel gr‚sser als die Kinder dies bisher dachten. Therese Jost Der Globus selber als Uhr Dieser sch‚ne neue Globus dient aber nicht nur als Schattenwerfer f•r die Sonnenuhr am Boden vor dem Eingang zur Stemwarte. Weil er m‚glichst genau parallel zur Erde ausgerichtet ist, steht n€mlich von jedem beliebigen Punkt auf ihm aus gesehen die Sonne stets in derselben Richtung am Himmel wie vom entsprechenden Punkt auf der wirklichen Erdkugel aus. Unser Globus zeigt also tags•ber immer ein genaues Abbild der momentanen Verteilung von Sonnenschein und Dunkelheit auf der Erde. Weil man diese Modell -Erde sozusagen von aussen, vom Weltraum aus, •berblicken kann, erkennt und versteht man leicht, warum etwa der Nordpol im Winter st€ndig Nacht und im Sommer stets Tag hat. Man kann auch genau sehen, wo gerade Sonnenaufgang, Mittag oder Sonnenuntergang herrschen - siehe Abbildungen auf der n€chsten Seite. Dar•ber hinaus ist unser Globus aber auch selber noch eine Sonnenuhr: 44 Weil sich das Abbild seines Standortes nat•rlich oben auf dem Scheitel der Kugel befindet, gibt der Schnittpunkt der Schattengrenze mit dem Aequator stets unsere Ortszeit (OZ) an: Um 6 Uhr OZ liegt dieser Schnittpunkt das ganze Jahr •ber auf dem Meridian (genau im S•den) von Grenchen. Dort m•sste also das Kugelzifferblatt die Angabe 06 tragen. Alle weiteren Stunden w€ren dann jeweils auf dem Aequator um 15 Grad nach Westen hin verschoben einzutragen. Weil auf dem Aequator zwei Schattengrenzen stehen, ist es einfacher, diese Stundenziffem nur bis 12 laufen zu lassen und dann wieder mit 01 zu beginnen. Damit sind beide Schattengrenzen zur Zeitablesung gleichwertig und z€hlen nach dem alten System der Vor- und Nachmittagsstunden. Wieder einmal ergeben sich aus der Realisierung einer einfachen Idee weitere und ungeahnte M‚glichkeiten. Gerhart Klaus Stiftung Jurasternwarte 2002 Aktuelles 2002 Die Erde als Uhr - Tag und Nacht HÄtten wir nie die Sterne gesehen, oder die Sonne, oder den Himmel, so wÄre nie eines der Worte gefallen, die wir Åber das Universum gesprochen haben. So aber hat der Anblick von Tag und Nacht, von Monat und Jahr die Zahl geschaffen, uns die Vorstellung von Zeit gegeben und die FÄhigkeit, Åber die Natur des Universums nachzudenken; und aus dieser Quelle haben wir die Philosophie abgeleitet. Platon, Timaeus 47 Die Sonne ist ein ganz normaler Stern. Sie scheint immer und beleuchtet die ihr zugewandte Erdh€lfte. Da sich die Erde, bezogen zur Sonne, einmal in 24 Stunden um sich selbst dreht, erleben wir regelm€‹ig Tag und Nacht. W•rde unsere Erde sich nicht so um sich selbst drehen, so w€re eine H€lfte der Welt stets hell, die andere immer dunkel. Betrachtet man w€hrend 24 Stunden den klaren Himmel , so sieht man die Sonne morgens auf- und abends untergehen. In der Nacht ziehen die Sterne an uns vor•ber. Sonne und Sterne wandern aber nicht wirklich •ber den Himmel. Dies ist nur eine scheinbare Bewegung, da wir die Gestirne von der rotierenden Erde aus beobachten. Dreht sich unser Standort der Sonne entgegen, so erleben wir im Osten den Sonnenaufgang. Da sich die Erde immerzu weiter dreht, scheint die Sonne nun von Ost nach West •ber den Himmel zu wandern. Schlie‹lich drehen wir uns von der Sonne ganz weg. Man sagt dann, die Sonne gehe unter. Nachts steht die Sonne unter dem Horizont und ist unsichtbar, man sieht nun die Sterne. Auch sie scheinen wegen der Erddrehung •ber den Himmel zu wandern. Stiftung Jurasternwarte 2002 Bild A zeigt die Erde eine Stunde frÅher als Bild B, bei Bild B ist es eine Stunde frÅher als bei Bild C. Auf Bild A erlebt Stadt 1 den Sonnenaufgang, in den StÄdten 2, 3 und 4 ist es noch dunkel. Auf Bild B ist es eine Stunde spÄter, die Erde hat sich um 15 Grad weiter der Sonne zugedreht. In Stadt 1 scheint die Sonne bereits eine Stunde lang, in Stadt 2 geht sie gerade auf. Auf Bild C hat Stadt 1 bereits 2 Stunden Sonnenlicht, Stadt 2 eine Stunde. Bei Stadt 3 geht die Sonne auf, Stadt 4 ist noch unbeleuchtet. Tag und Nacht sind gro‹e Zeiteinheiten. Schon vor Jahrtausenden benutzten die Menschen die Sonnenst€nde, um kleinere Zeiteinheiten zu messen. Der h‚chste Sonnenstand an einem bestimmten Ort wurde „Mittag“ 45 Aktuelles 2002 genannt. Die Zeit von einem Mittag zum n€chsten wurde in 24 Stunden eingeteilt, man sprach von 3 Uhr fr•h oder 5 Uhr nachmittags. Diese Methode funktionierte gut, bis man begann, lange Eisenbahnfahrten in fremde L€nder, oft durch ganze Kontinente, zu unternehmen. Bei Z•gen, die von Ost nach West oder in der umgekehrten Richtung fuhren, hatten die Bahnh‚fe auf der Strecke verschiedene Ortszeiten. In jeder Stadt war zu einem anderen Zeitpunkt Mittag, da sich die Erde ja von West nach Ost dreht. Orte im ‚stlichen Teil eines gro‹en Landes wie zum Beispiel den USA drehen sich fr•her der Sonne entgegen als St€dte im Westen. So ist es im Osten auch fr•her Mittag als an einem westlicher gelegenen Ort. Um Irrt•mer zu vermeiden, war eine einheitliche Zeitregelung unbedingt erforderlich. Ende des vorletzten Jahrhunderts wurde ein internationales Zeitsystem geschaffen. Die Welt wurde in 24 gleiche Zeitzonen eingeteilt, die sich um jeweils eine Stunde voneinander unterschieden. Jede dieser Zonen hat seitdem eine einheitliche Zeit, die in allen Orten der Zone gilt. Die sogenannte Weltzeit bezieht sich auf den Meridian von Greenwich in England. (Meridiane sind Linien, welche die beiden Pole der Erde miteinander verbinden.) Wenn man nach Westen reist, ist es pro Zeitzone eine Stunde fr•her. In ‚stlicher Richtung ist es pro Zeitzone eine Stunde sp€ter. In Deutschland, Šsterreich und der Schweiz gilt die mitteleurop€ische Zeit (MEZ), welche sich auf 15 Grad ‚stlicher L€nge bezieht. Im Sommerhalbjahr wird eine Stunde hinzugef•gt (Sommerzeit). Es ist dadurch abends scheinbar l€nger hell. Hugo Jost Wie wird die Sonnenuhr abgelesen? Die Sonnenuhr zeigt die wahre Ortszeit an. Es ist nach wahrer Sonnenzeit an einem bestimmten Ort 12 Uhr, wenn die Sonne genau im S•den steht. Um die b•rgerliche Zeit zu berech- 46 nen m•ssen wir wissen, um welche Zeit die Sonne von der Sternwarte gesehen im S•den steht. Da die Sternwarte rund 7,5 Grad ‚stlich von Greenwich liegt, sind wir zeitlich gesehen dem Nullmeridian in Greenwich 30 Minuten voraus. Da wir aber in der Schweiz die Zeit nach der Mitteleurop€ischen Zeit messen, welche dem Nullmeridian eine Stunde voraus eilt, kulminiert bei und die Sonne im Winter um Halb Eins, w€hrend der Sommerzeit erst um Halb Zwei. Hugo Jost Stiftung Jurasternwarte 2002 Aktuelles 2002 Tage des offenen Daches 2002 - Ferienpass 2002 Fr…hsommer 2002 An drei Tagen im Juni hatten wir ge‚ffnet. Das Wetter war nicht sehr •berzeugend und so hielt sich auch der Besucherandrang in Grenzen. Trotzdem: Rund 50 Besuchern durften wir die Sternwarte und ein paar Himmelsobjekte zeigen. Dienstag, 8.10.2002 Tag des offenen Daches und Ferienpass Grenchen. Als wir um 20:00 Uhr zu viert bei der Sternwarte eintreffen, stehen bereits rund 40 Kinder und Erwachsene erwartungsvoll vor der Sternwarte. W€hrend Therese und Barbara die Besucher in Gruppen einteilen machen Franz und ich die Instrumente bereit. Und dann geht es los: F•nf Gruppen mit je 20 Personen haben w€hrend je 30 Minuten Zeit, sechs sch‚ne Himmelsobjekte zu beobachten. Danach oder davor zeigen Therese und Barbara jeweils gruppenweise die DiaSchau, erkl€ren das Sonnenlabor und sorgen daf•r, dass sich alle Besucher im Besucherbuch eintragen. Um 22:30 ist die letzte Besuchergruppe, Milit€rpersonen die, wie im Milit€r •blich, auf irgendwas warten m•ssen, an der Reihe. Um 23:00 ist, da wir fast erfrieren und die Instrumente klatschnass sind, Ende. Insgesamt 104 Besuchern konnten wir an diesem, wetterm€ssig guten Abend, einen unvergesslichen Anblick des Himmels bieten. Donnerstag, 10.10.2002 Zum zweiten Mal in dieser Woche Ferienpass. Wiederum finden 40 kleine und grosse Besucher den Weg in die Stiftung Jurasternwarte 2002 Sternwarte. Leider bei stockdickem Nebel! So zeigen wir die Dia - Schau und erkl€ren die Sternwarte. Besondere Freude k‚nnen wir Gross und Klein mit dem leuchtenden Sternenhimmel im Sonnenlabor bereiten. Als es zum Schluss f•r alle Kinder noch eine Gratisfoto gibt, sind alle trotz des schlechten Wetters vollauf zufrieden. Gebannt lauschen die kleinen Besucher den ErklÄrungen Freitag, 11.10.2002 Nochmals Ferienpass. Auch am letzten Abend sind wiederum 26 Besucher da. Das Wetter: Dichter Nebel! Gegen•ber dem Donnerstag gibt's eine „nderung: Die Kinder d•rfen in unseren Sternkisten Sternbilder ertasten und mit den Fotos vergleichen. Ein grosser Spass und erstaunlich: Fast alle Kinder erkennen die ertasteten Sternbilder recht rasch. Ganz im Gegensatz zu den Erwachsenen! Trotz des nicht immer guten Wetters: Die Tage des offenen Daches f•r den Ferienpass haben sich gelohnt. Es gab mehr als genug leuchtende Kinderaugen und lustige Fragen und Antworten. Hugo Jost 47 Aktuelles 2002 Ein Hauch von Expo in der Jurasternwarte Der Chef des EXPO-Pavillons "Strangers in Paradise" in Biel, Herr Ellenberger fragte uns an, ob wir an einem Montag eine F•hrung in der Sternwarte durchf•hren w•rden. Normalerweise finden bei die F•hrungen bei uns jeweils Freitags statt. Aber als begeisterte EXPO-Fans machten wir eine Ausnahme und sagten zu. Zum Ausgleich f•r unser Entgegenkommen bekamen Hugo, Barbara und ich Jetons f•r einen Eintritt in den Pavillon ohne Wartezeit. Wir waren begeistert von diesem Angebot. Am letzten Tag benutzten wir drei die Gelegenheit noch so gerne. Zuerst gab uns Herr Ellenberger viele spannende Informationen zur Entstehung und zum Bau des Pavillons. Dann wurde uns ein informativer Einblick in die Kommandozentrale gew€hrt. Die ganze Elektronik, Monitoren und die ƒberwachungen jedes einzelnen Einkaufswagens konnte man sich da anschauen. Es beeindruckte uns sehr zu sehen, was hinter den Kulissen alles gemacht werden muss. Zum Abschluss fuhren wir dann noch ein letztes Mal mit Wehmut im Einkaufswagen durch den spannend gemachten Pavillon. Noch 40 Schritte durch den Nebel Am n€chsten Abend, es war der 21. Oktober, der erste Tag nach dem Ende der EXPO, war es dann so weit. Herr Ellenberger lud seine ganze Belegschaft f•r zwei Tage auf den Obergrenchenberg ein. Nach dem gemeinsamen Nachtessen marschierte die nun ehemalige Crew des Stranger-Pavillons gemeinsam mit Fackeln durch den stockdicken Nebel zur Sternwarte. Noch 20 Schritte durch den Nebel Unser geliebter Expo-Pavillon "Strangers in Paradise" 48 Dort hatten wir mit Seilen eine f•r alle vertraute Situation f•r's anstehen Stiftung Jurasternwarte 2002 Aktuelles 2002 geschaffen. So hiess es auf Tafeln "noch 20 Schritte und nur in 2-Reihen". Augenblicke durch ein Nebelloch den Mond sehen. Th. Jost Informationen im Sonnenlabor BegrÇssungsplakat am Eingang Wir bem•hten uns, den Besuchern auch bei Nebel einiges •ber den Sternenhimmel zu vermitteln. In zwei Gruppen f•hrten Hugo und ich die Leute zwischen Dia-Schau, Sonnenlabor und Beobachtungsplatform hin und her. So konnten doch alle Besucher durch unsere Informationen und Bilder •ber unserem Sternenhimmel viel sehen und erfahren. Barbara, die draussen im Nebel ausharrte gab Alarm und wunderbarerweise konnte man f•r ein paar Stiftung Jurasternwarte 2002 Theorie auf der kalten Beobachtungsplattform. 49 GÅnner 2002 Nicht im Raume darf ich meine WÅrde suchen, sondern in der Ordnung meiner Gedanken. Ich wÄre nicht grÇsser, wenn ich LÄnder besÄsse. Durch die Ausdehnung umgreift mich das Weltall und verschlingt mich wie einen Punkt; durch den Gedanken umgreife ich es. Blaise Pascal, Gedanken Unsere G‚nner 2002 Erwin Ackermann- Z•rcher, Wolfwil Eduard Allemann, Grenchen Albert Allemann - Frank, Feldbrunnen Astronomische Gesellschaft Baden Rudolf Bachmann, Olten Robert Baggenstos, Feldbrunnen Wylli B€hler, G•nsberg Claude Barbey, Grenchen Georg Baumgartner, Grenchen Fritz u. Ursula Berger-Imhof, Grenchen Bi Deco, Toni Bieli, Grenchen Walter Bloesch, Grenchen Firma Walter Bloesch AG, Grenchen Max Brunner-Oppliger, Hasle- R•egsau Willi Brutschin , Grenchen B•rgergemeinde Grenchen Andrea Cassam, Biel Pierre Colombo- Saaner, Grenchen F. und M. Conrad-Blaser, Grenchen 50 Armin Daester-Schild , Grenchen Erwin Egli- Hamburger, Grenchen Einwohnergemeinde Grenchen Graziella Eisenring , Grenchen Franz Eng, G•nsberg Hans Erzer, Lohn-Ammansegg Walter Ess, Stallikon Firma UBS AG, F. Schilt, Grenchen Firma ETA SA, Grenchen Paul L. Feser, Solothurn Kurt Fluri, Solothurn Franz Fournier, Gerlafingen Peter Fr‚hlicher, Solothurn Fotra Gastronomie AG, Grenchen Gemeinschaftsantennen AG, Grenchen Bernhard und Denise Gerber, M•hlau Paul Gerspacher, Aeschi Rudolf Gfeller- Miesch, Langendorf Thedi Glatzfelder, Grenchen Stiftung Jurasternwarte 2002 GÅnner 2002 U. und A. Gugelmann, Luterbach M. Gugelmann, Luterbach H.U. und A.M. Guggisberg, Messen Arthur Haefliger, Lausanne Ernst Hauser, Biberist Hanni Hediger-Vogt, Reinach Roland Heiri, Grenchen T. und B. Heiri-Schatt, Grenchen E. und E. Henzi- Wolf, Solothurn C. Schlacher / R. Stuber, Grenchen Firma Paul Herzog, Langendorf Urs Hoeschele, Oberscherli Fritz Hofmann, Moerigen/Sutz Wylli Hug , Grenchen Ren… Iderkummen, Grenchen U. und M. Jaggi- Ruchti, Regensdorf Roland Jeker , Bellach H. und T. Jost- Hediger, Grenchen Firma Kaltbrunner AG, Grenchen Ueli K€ser, Grenchen Hans Kaufmann, Langendorf Waldemar Keller, Grenchen Adolf Kellerhans Sen., Olten Urs Klenzi- Reist, Schnottwil Robert Koch- Caditsch , Grenchen Peter Kummer, Grenchen RenŽ und Irene Kunz, Solothurn Roland Ledergerber, Grenchen M. und M. Lehmann , Recherswil Lions Club, B•ren an der Aare F.F.Lobsiger, USA Naples FL Ludwig Looser-Regner, Langendorf Hans Maetzener- Wolf, Starrkirch-Wil Bijouterie M€gli, Grenchen Firma Hetzel, Maler / Gipser, Grenchen Sternwarte Eschenberg, Winterthur Lotti Marti , Grenchen Fa. Mathys Medizinaltechnik, Bettlach Lisbeth Mathys-Sieber , Bettlach T. Mauerhofer – Wilhelmi, Grenchen Firma Mecaplex AG, Grenchen H.R. Meyer , Advokaturb•ro, Grenchen Markus Moser , Grenchen Walter Muster, Worblaufen Firma Kuoni Reisen AG, Z•rich Fred Nicolet , Solothurn Jean Michel Notz , Grenchen Stiftung Jurasternwarte 2002 Sacha Nussbaumer, Grenchen Roger Nyffeler- Rentsch , Selzach Franz Pelissier, Grenchen Dominik Pfluger, Solothurn Firma Ryf Photo AG, Grenchen Annemarie Probst, Grenchen Firma Rado Watch Co Ltd, Lengnau M. Reber F•rsprech / Notar, Solothurn Paul Rieger, Grenchen J•rg Roetheli, Solothurn Alfred Roetheli , Solothurn Rosa Maria Rotach, Biel Hans Roth, Sch‚nenwerd Eduard Rothen, Grenchen Nathalie Schindler , Grenchen Firma Schneider AG, Grenchen Ernst Schreiber , Architektur, Grenchen Walter Schuler, Riedholz Leo Sch•rmann, Olten M. Schw€gli-Lobsinger, Grenchen Otto Singer Grenchen SoBa Solothurner Bank, Solothurn Dr. Urs Studer- Grimm, H€gendorf Anton Stuedi , Bettlach Margrit Tieche Meier, Romont Peter Travaglini, B•ren a.A Charles Trefzger Astronom, Metzerlen Richard Tschaggelar , Grenchen Heinz P.V‚geli, Solothurn Josef Von Rohr, Egerkingen Sandra und Adrian von K€nel, Nidau Edy Vonwyl, Solothurn Ren… Vuilleumier Galvanik, Grenchen Marc und Liselotte Waelti, Grenchen Mario E. Walter, Gr•ningen Hans-Jakob Weber , Solothurn Adrian Wolf, Muri b. Bern Erich Wolf, Grenchen Rudolf Wullimann , Z•rich Werner Wyler , Solothurn Alfred Wyser- Staedeli , Olten Gottfried Wyss , Gerlafingen Robert Wyss, Grenchen Elio Zanon , Grenchen Wim Zanstra , N-9903 Appingedam P. und K. Zurschmiede , Feldbrunnen Georg Zweifel, Grenchen 51 Finanzen Betriebsrechnung 2001 52 Stiftung Jurasternwarte 2002 Finanzen Bilanz 31.12.2001 Stiftung Jurasternwarte 2002 53 Homepage www.jurasternwarte.ch - unsere Homepage Nun geh‚ren wir auch dazu - zur grossen INTERNET Gemeinde. Seit Juni 2002 pr€sentieren wir die Stiftung Jurasternwarte auch •ber's Internet. Wir informieren •ber die Sternwarte, •ber aktuelle Veranstaltungen, •ber astronomische Ereignisse und auch ein Tagebuch ist integriert. Zu unserer grossen Freuden wurden von anderen Homepages schon recht viele Links auf unsere Seite erstellt und auch in den Suchmaschienen stehen wir unter dem Stichwort "Jurasternwarte" an erster Stelle. Das neue Medium erlaubt es uns, auch sehr kurzfristig, innert Stunden, •ber neue Ereignisse oder Šffnungszeiten zu orientieren. Selbstverst€ndlich kann man uns mit der Adresse "[email protected]" auch •ber e-mail erreichen. Wann wurde Internet erfunden? Die Geschichte beginnt in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts als das amerikanische Verteidungsministerium den Auftrag gab, ein sehr sicheres Computernetzwerk aufzubauen. Das sogenannte Arpanet entstand. In den Jahren 1991/1992 wurde eine benutzerfreundliche Anwenderoberfl€he geschaffen welche die Benutzung dieses Netzes f•r einen grossen Benutzerkreis attraktiv machte. Heute wird das Netz, inzwischen Internet getauft, mit zunehmender Kommerzialisierung immer multimediaer. Grafiken, Videos und Musik erg€nzen die urspr•nglich reinen Texte. Wie funktioniert das Internet? Am einfachsten stellt man sich eine Stadt vor. Die einzelnen Wohnh€user sind im Internet je ein Computer. Die 54 H€user, oder eben die Computer, sind untereinander durch Strasse verbunden. Auf diesen Strassen fahren im Internet Daten hin und her. Das ist alles. Das Internet ist im Gegensatz zu einer Stadt ein Gebilde, in dem die Verbindungen (Strassen) •ber die ganze Welt verteilt sind. Also ist die Stadt so gross wie die ganze Welt. Was brauche ich als Zugang zum Internet? Computer Telefonanschluss Modem f•r die Daten•bermittlung Ein Internet Provider (Lieferant) z.B. die Swisscom Welche Dienste bietet das Internet? WWW, das elektronische Bilderbuch. Im Prinzip eine weltweite Bibliothek in welcher jeder Informationslieferant seine Informationen •ber die sogenannte Homepage anbietet. Die Jurasternwarte bietet rund 10 Seiten Texte und Bilder an. Die amerikanische Kongressbibliothek einige hundert Millionen. E-mail, die elektronische Post mit welcher die Internetnutzer (H€user) untereinander weltweit in Sekundenschnelle Nachrichen (Texte, Bilder, Musik, Videos) austauschen k‚nnen. Unsere Hausnummer f•r Informationen lautet: www.jurasternwarte.ch Unsere Hausnummer f•r die elektronische Post lautet: [email protected] Stiftung Jurasternwarte 2002 Kontakte Kontaktadressen Stiftung: Stiftung Jurasternwarte c/o Hugo Jost- Hediger Lingeriz 89 2540 Grenchen F…hrungen: Therese Jost- Hediger Lingeriz 89 2540 Grenchen Tel: 032 653 10 08 E-mail: [email protected] Web-page: www.jurasternwarte.ch Tel: E-mail: 032 653 10 08 [email protected] †ffnungszeiten der Sternwarte Die Tage der offenen T•r werden rechtzeitig in der Presse (Zeitungen, Lokalradios) und auf unserer Web- Page publiziert. Gruppenf…hrungen Jeweils Freitags von Anfang Mai bis Ende Oktober nur gegen Voranmeldung. Achtung: Die Wartefrist betr€gt bis zu 3 Monate! Gruppengr‚sse: Ab 8 bis maximal 45 Personen Kleidung: Die Sternwarte liegt auf 1300 Meter •ber Meer. Es kann auch im Sommer empfindlich kalt werden. Denken Sie an Jacken und Pullover Kosten: F•r Schulen und Jugendgruppen kostenlos. Bei Erwachsenen freuen wir uns •ber einen Beitrag an den Unterhalt der Sternwarte von ca. Fr. 8.-- pro Person. Anreise mit ‚ffentliche Verkehrsmitteln Mit dem Bus 18 der BGU ab Bahnhof Grenchen S•d. Jeden Mittwoch und Samstag: Bahnhof S•d ab Unterberg an 10:55 / 12:55 / 15:55 11:40 / 13:40 / 16:40 Unterberg ab 11:40 / 14:40 / 16:40 Bahnhof S•d an 12:14 / 15:14 / 17:14 Jeden Sonntag: Bahnhof S•d ab Unterberg an 08:55 / 10:55 / 12:55 / 15:55 09:40 / 11:40 / 13:40 / 16:40 Unterberg ab 09:40 / 11:40 / 14:40 / 16:40 Bahnhof S•d an 10:14 / 12:14 / 15:14 / 17:14 Stiftung Jurasternwarte 2002 55 Kontakte Anreise mit dem Auto Ab Waldeingang immer dem Strassenverlauf folgen. 56 Stiftung Jurasternwarte 2002