FWU – Schule und Unterricht DVD 46 02508 11 min, Farbe FWU-Klassiker Vom Ei zur Henne – In einer Brüterei FWU – das Medieninstitut der Länder 00 Lernziele – nach Lehrplänen und Schulbüchern Kennen lernen der Vorgänge in einer Großbrüterei vom befruchteten Ei zur legebereiten Junghenne; Vergleichen von Massenproduktion in Käfigen mit freilaufenden Hühnern auf dem Land. chenbrüter entwickelt, dann die noch heute gebräuchlichen Schrank- und Raumbrüter. Gemäß diesen Bezeichnungen werden die Bruteier also entweder wie im Schubfach eines Tisches nur in einer Fläche auf einem Rost angeordnet oder in Fächern bzw. Rosten übereinander wie in einem Schrank. Der Raumbrüter wird nicht mehr von außen beschickt, sondern man kann selbst darin wie in einem Raum arbeiten. Eine weitere Variante ist der Tunnelbrüter, also ein langer, tunnelförmiger Schrankbrüter, in den man von der einen Seite immer wieder neue Eier einlegen und nachschieben und aus dem man am anderen Ende die schlüpfenden Küken herausnehmen kann. Vorkenntnisse Hahn – Henne – Küken. Hennen legen Eier und brüten sie, wenn möglich, aus. Aus befruchteten Eiern schlüpfen Küken. Zum Inhalt Hühner legen Eier und garantieren uns ab und zu einen leckeren Braten. Es muss aber auch an ihre Nachzucht gedacht werden, wir brauchen ständig junge Hühner, also Küken. Nun ist die bäuerliche Hühnerhaltung kaum noch von Bedeutung, und das Ausbrüten von Eiern durch eine Glucke ist schon fast zu einer kleinen Sensation geworden. Die Brut wird von Brütereien übernommen; dort werden in Brutschränken die Bruteier bis zum 21. Tage bebrütet, dann schlüpfen die Küken. Die Bruteier Bruteier kommen heute aus den so genannten Vermehrungsbeständen, das sind Hühnerherden mit Hähnen und Hennen (Geschlechtsverhältnis etwa 1 m : 10 w) in Bodenhaltung oder aber auch in Käfighaltung (dann muss allerdings mittels der künstlichen Besamung die Befruchtung der Eier vorgenommen werden). Bruteier müssen sorgfältig gesammelt und gelagert werden. Ihre Brutfähigkeit bleibt bis zu ca. 14 Tagen erhalten. Günstig ist die Lagerung bis zu einer Woche bei 10°C und 75 % relativer Luftfeuchte. Man sollte nur normale, saubere und wohlgeformte Eier zur Brut einlegen und die kleinen und übergroßen Eier aussortieren. Gute Elterntierbetriebe rechnen heute, dass 90 % der Eier brutfähig sind. Je nach Organisation der Betriebe sind unterschiedliche Sammel- und Transportmöglichkeiten vom Bruteierlieferanten zur Brüterei möglich. Im idealen Fall werden die Bruteier direkt auf die Brutroste bzw. - Die Brutschränke Die so genannte „Kunstbrut“ ist eigentlich so alt, wie es domestizierte Hühner gibt. In China und im alten Ägypten hat man bereits mit Brutofen gearbeitet. Oftmals wurden dort sogar Sklaven mit in den Wärmeofen eingemauert, die während der 21 Tage die Eier versorgen, d. h. umdrehen und befeuchten mussten. Auch bei uns hat man sehr primitiv mit Mistbeeten, Lagerung über Heißwasser und Heißluft sowie mit Petroleum oder Kohle geheizten kleinen Brutkammern begonnen. Mit dem Bekanntwerden der Elektrizität haben sich dann in Form von Klimakammern zuerst der Flä2 horden gelegt und auf Hordenwagen im Transportfahrzeug zur Brüterei gebracht. Die Hordenwagen können dann direkt in den Brutschrank eingeschoben werden. Vor Brutbeginn sind die Eier mit Formalingas zu desinfizieren. Damit werden die an der Schale haftenden Keime beseitigt und das Risiko von Krankheitsübertragungen während der Brut weitgehend ausgeschaltet. mehr. Die Temperatur wird in den modernen Brutschränken mittels elektrischer Heizkörper aufrechterhalten. Die Regulierung erfolgt durch Kontaktthermometer. Das sind empfindliche Wärmemessgeräte, die auf einen bestimmten Bereich eingestellt sind, bei Übertemperatur den Heizstrom abschalten und bei Untertemperatur für Erwärmung sorgen. Auf diese Weise kann ein ziemlich enger Temperaturbereich konstant eingehalten werden. Die Wärmeeinstellung wird ständig überprüft und bei Störungen ein Alarm ausgelöst. Übertemperaturen sind während der Vorbrut zu vermeiden, Untertemperaturen im Schlupfbrüter. Durch mäßige Abkühlungen wird lediglich der Brutprozess verlängert. Die Feuchtigkeit ist durch eine künstliche Wasserverdampfung im Brutschrank zu beeinflussen. Hygrometer bzw. Feuchtigkeitsmesser, die an einem Feucht-TrockenSystem die Verdunstungskälte messen, zeigen den relativen Luftfeuchtigkeitsgehalt im Brüter an. Die Brutschränke arbeiten vollautomatisch; durch ein Kontaktthermometer wird der Wasserzufluss in eine Bodenwanne gesteuert und gleichzeitig eine Verdampfung des Wassers durch Tauchsiedererwärmung bewirkt. Die Schlupffähigkeit der Küken hängt sehr stark vom Feuchtigkeitsgehalt der Brutschrankluft ab, weil die Feuchtigkeit die Sauerstoffpassage durch die Eischale regelt. Bei zu feuchter Luft im Vorbrüter können im Anfang des Brutprozesses viele Keime ersticken. Bei zu trockener Luft „verdampft“ der Eiinhalt und es kommt ebenfalls zu einer, allerdings nicht so hohen Sterblichkeit der Embryonen. Die Luft ist ein Brutfaktor, bei dem die unmittelbare Umgebung des Brutschrankes eine gewisse Rolle spielt. Die Luft muss den Brüter Die Bruttechnik Die physikalischen Voraussetzungen für die ordnungsgemäße Erbrütung eines Eies entsprechen den Bedingungen der Naturbrut. Eine Glucke wärmt, befeuchtet und lüftet das Gelege, außerdem sorgt sie mit dem Schnabel oder den Füßen für ein häufiges Wenden der Eier. Dementsprechend bezeichnet man in der Kunstbrut die Temperatur, die Feuchtigkeit, die Luft und das Wenden als die Brutfaktoren. Die Brutdauer für Hühnereier beträgt 21 Tage. Da sich vom 18. Tage an der Embryo aus seiner ursprünglichen Lage befreit, zur Luftblase durchstößt, mit der Lungenatmung beginnt und dann als Küken auch das Anpicken der Eischale und das Schlüpfen wagt, wird bis zu diesem Zeitpunkt die so genannte Vorbrut gerechnet und danach der eigentliche Schlupf. Beide Brutperioden stellen verschiedene Anforderungen und unterscheiden sich in den Temperatur- und Feuchtigkeitsbedingungen erheblich, so dass sie in den Brutapparaten räumlich getrennt werden. Die Temperatur soll bis zum 17. Tage 37,8 bis 38°C betragen, im Schlupfbrüter nur 37°C, die relative Luftfeuchtigkeit während der Vorbrut 55 bis 60 % und danach 70 bis 80 %. Bis zum 17. Tage sind die Eier täglich mindestens 6mal zu wenden, danach nicht 3 gut umströmen können, außerdem muss sie genügend erneuert werden. Das Passieren durch den Brutapparat und das gleichmäßige Bestreichen aller Eier wird durch Regulierungsklappen bzw. durch Steuerungssysteme, durch Anbringen von Ventilatoren oder Schlagleisten und auch durch die Art der Eierunterbringung gewährleistet. Das Wenden der Bruteier geschah früher von Hand, heute wird es durch automatische Einrichtungen vorgenommen. Sie werden durch elektrische Schaltuhren in Gang gesetzt und arbeiten dadurch sehr regelmäßig. Die Häufigkeit des Wendens – bis zu 12 mal in 24 Stunden – beeinflusst den Brutvorgang vorteilhaft. Nach dem 18. Tage darf nicht mehr gewendet werden. Bruteier werden mit der Spitze nach unten auf die Horden gelegt und lagern meistens um 45° von der Senkrechten abgewinkelt im Schrank. Durch das Wenden werden die Eier um 90° gedreht, sodass sie wiederum um 45° von der Senkrechten abweichend in der nächsten Ruhestellung verbleiben. Am 18. Tag werden die Eier vom Vorbrüter in den Schlupfbrüter umgelegt und können dabei durchleuchtet werden. Abgestorbene Embryonen werden entfernt. Diese Prüfung nennt man „Schieren“. Zum Schieren benutzt man Schierlampen oder in größeren Anlagen Schiergestelle, auf denen ganze Horden durchleuchtet werden können. weit Tiere verschickt werden sollen – sind mit Holzwolle „gestopft“. Die Küken werden aus den Schlupfhorden entnommen. Sie sollen voll lebensfähig, aktiv und trocken sein. Einige Schwächlinge lassen mit dem Schlupf noch auf sich warten. Es kommen auch so genannte »Steckenbleiber« vor, die nicht aus der Eischale finden, und einige können auch in der letzten Entwicklungsphase im Ei abgestorben sein. Man rechnet bei normalem Schlupf mit mehr als 80 % Küken von der Zahl der eingelegten Eier. Die guten Küken gelangen an die Sortiertische. Dort werden sie nach Geschlecht sortiert, was meistens von Asiaten (Koreaner, Japaner) mit enormer Geschwindigkeit und hoher Sicherheit getan wird. Nur in den ersten 24 Stunden kann man an einem rudimentären Penisansatz, der beim Aufstülpen der Kloake als roter Punkt sichtbar wird, die Hähne von den Hennen unterscheiden. Sonst sehen rein äußerlich beide Geschlechter gleich aus. Nicht das Sichtvermögen ist bei diesem Verfahren der begrenzende Faktor, sondern die Handfertigkeit, den Darminhalt zu entleeren und die Kloake aufzustülpen. Man hat auch andere Techniken mit Geräten entwickelt; sie sind aber weniger zuverlässig; außerdem können sie bei den Küken Verletzungen hervorrufen. Am günstigsten wäre es, wenn man unterschiedliche Federzeichnungen zum Sortieren heranziehen könnte. Die Hähne sind in der Legehennenhaltung unnötig, daher zieht man sie gar nicht erst auf. In Mastbrütereien wird nicht sortiert, weil beide Geschlechter, hier die Hähne bevorzugt, zur Mast eingestellt werden. Eine weitere Maßnahme in der Brüterei ist die Impfung gegen die Mareksche Hühnerlähme. Man führt sie unmittelbar nach dem Sortieren Der Kükenschlupf Ein besonderes Ereignis in jeder Brüterei ist jeweils der Schlupftag. Die geschlüpften Küken melden sich schon ziemlich stimmgewaltig und veranstalten dann beim Öffnen der Brutschränke ein gleich bleibend lautes Dauerpiepsen. Die Kükenschachteln stehen bereit und die Versandkartons - so4 Produktion Schneider Filmproduktion, Reisbach, im Auftrag des FWU Institut für Film und Bild, Grünwald 1986 durch, so dass die Küken bereits immunisiert sind, wenn sie in ihren neuen Stall kommen. Bis zum Legen gehen allerdings noch 5 Monate ins Land. Diese Zeit verbringen die Küken in so genannten Aufzuchtstationen. Von dort werden sie dann als legereife Junghennen an die Hühnerhalter weitergegeben. Videokassette FWU Institut für Film und Bild, Grünwald 1993 Buch, Regie und Kamera Wolf Schneider Schnitt Lilo Roemmelt Ton Dietmar Hiendlmeier Fachberatung Anton Weiß Begleitkarte Prof. Dr. S. Scholtyssek Titelbild © Bernd S. – Fotolia.com (oben) © reises – Fotolia.com (unten) Pädagogischer Referent im FWU Rudolf Jocham Verleih durch Landes-, Kreis- und Stadtbildstellen/ Medienzentren Verkauf durch FWU Institut für Film und Bild, Grünwald Nur Bildstellen/Medienzentren öV zulässig © 2008 FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht gemeinnützige GmbH Geiselgasteig Bavariafilmplatz 3 D-82031 Grünwald Telefon (0 89) 64 97-1 Telefax (0 89) 64 97-300 E-Mail [email protected] [email protected] Internet www.fwu.de 5 FWU – Schule und Unterricht 46 02508 DVD mit Kapitelanwahlpunkten 11 min, Farbe FWU Institut für Film und Bild in Wissenschaft und Unterricht gemeinnützige GmbH Geiselgasteig Bavariafilmplatz 3 D-82031 Grünwald Telefon (0 89) 64 97-1 Telefax (0 89) 64 97-300 E-Mail [email protected] Internet http://www.fwu.de zentrale Sammelnummern für unseren Vertrieb: Telefon (0 89) 64 97-4 44 Telefax (0 89) 64 97-2 40 E-Mail [email protected] FWU-Klassiker Vom Ei zur Henne – In einer Brüterei Der Film zeigt die Vorgänge in einer Großbrüterei vom befruchteten Ei bis zur legebereiten Junghenne und vergleicht die Massenproduktion in Käfigen mit freilaufenden Hühnern auf dem Land. Bei diesem Film handelt es sich um eine FWU-Produktion aus dem Jahr 1986. Schlagwörter Hühnervögel, Massentierhaltung, Großbrüterei, Ei, Brutei, Bruthorde, Vorbrüter, Schlupfbrüter, Geschlechtsbestimmung, Aufzuchtstation, Küken, Tierzucht, Geflügel Berufliche Bildung Agrarwirtschaft • Tierische Produktion, Tierzucht und Tierhaltung Biologie Zoologie • Angewandte Zoologie • Wirbeltiere • Vögel Laufzeit: 11 min Kapitelanwahl auf DVD-Video Sprache: Deutsch Systemvoraussetzungen bei Nutzung am PC DVD-Laufwerk und DVD-Player-Software, empfohlen ab Windows 98 GEMA Alle Urheber- und Leistungsschutzrechte vorbehalten. Nicht erlaubte/genehmigte Nutzungen werden zivilund/oder strafrechtlich verfolgt. LEHRProgramm gemäß § 14 JuSchG Grundschule Sachkunde • Tiere • Haustiere • Nutztiere • Haltung und Pflege Umweltgefährdung, Umweltschutz Landwirtschaft und Nahrungsmittelproduktion Allgemeinbildende Schule (4–10) Berufsbildende Schule Sonderschule