Riesenbärenklau Riesenbärenklau im Unterallgäu (Foto

Werbung
Riesenbärenklau
Riesenbärenklau im Unterallgäu (Foto: LRA Unterallgäu)
Japanischer Staudenköterich
Ansammlung des Japanischen Staudenknöterichs entlang des Haselufers an der Heinrichser
Strasse
Sproß, Blütenstand und Blätter des Japanischen Staudenknöterichs
Der Japanische Staudenknöterich (Fallopia japonica) aus der Familie der
Knöterichgewächse ist eine schnellwüchsige, sommergrüne und mehrjährige krautige Pflanze.
Im Frühjahr treiben die bis zu 2 m tief im Erdboden liegenden Wurzelstöcke („Rhizome“),
nesterweise erneut aus und bilden durch ein Wachstum von bis zu 30 cm am Tag in wenigen
Wochen 3-4 m hohe Stengel, die innen hohl sind.
Seine Blätter sind eiförmig, leicht spitz zulaufend und bis zu 20 cm lang. Die ab August auftretenden Blütenstände sind weiß, recht unscheinbar und werden vor allem entlang der blattragenden Sproßenden gebildet (Abb. 2).
Das natürliche Verbreitungsgebiet des Japanischen Staudenknöterichs erstreckt sich von
China über Korea bis nach Japan. Die Art wurde bereits 1825 von Philipp Franz von Siebold,
einem berühmten Japanforscher und Botaniker, als Zier- und Viehfutterpflanze, aber auch
als Bienenweide nach Europa gebracht, wo sie sich mit der Zeit weiträumig ausgebreitet hat.
Man findet diese Pflanzenart vornehmlich in naturnahen Wäldern, an Bachufern und in Flussauen, aber auch auf Brachflächen und Aufschüttungen. In Heinrichs ist vor allem das Ufer
der Hasel vom Auestadion bis zum Werk Simson zu nennen (Abb. 3).
Vegetative Vermehrung
Mittlerweile ist der Japanische Staudenknöterich als invasive Art, auch in Suhl, zum Problem
geworden. Denn aufgrund seines schnellen Wuchses, seiner hohen Bestandsdichte und der
Fähigkeit, sich über Wurzelableger und -reste auszubreiten, verdrängt er lokal vorkommende
heimische Pflanzenarten.
Eine Bekämpfung ist nur durch mehrjähriges wiederholtes Ausreißen der Stengel oder durch
kompletten Erdaushub möglich. Die betroffene Stelle sollte eventuell mit schwarzer Folie
abgedeckt und die Pflanzenreste getrocknet und dann verbrannt werden.
Eine Mahd bzw. dauerhafte Beweidung betroffener Flächen ist ebenfalls möglich. Langfristig
sollte dies mit einer Anpflanzung konkurrenzstarker heimischer Gehölze (Erle, Papel, Weide)
verbunden werden. Herbizidanwendungen und einmaliges Mähen führen nicht zum gewünschten Ergebnis, sondern schädigen die Umwelt bzw. führen zu einem verstärkten Austreiben der Sproße.
Keinesfalls sollten Pflanzenreste unachtsam in die freie Landschaft verbracht werden!
Das Drüsige Springkraut
Ansammlung des Drüsigen Springkrauts entlang der Hasel an der Heinrichser Strasse
Sproß, Blütenstand und Blätter des Drüsigen Springkrauts
Beim Drüsigen Springkraut (Impatiens glandulifera) aus der Familie der Balsaminengewächse handelt es sich um eine schnellwüchsige, einjährige krautige Pflanze. Sie überwintert lediglich in Form von Samen. Im Frühjahr treiben diese erneut aus und bilden durch ein recht
schnelles Wachstum bis zu zwei Meter hohe Einzelpflanzen aus, deren Stängel innen hohl
ist. Ihre Wurzeln sind sehr flach, dafür sehr fein verzweigt.
Die circa 25 Zentimeter langen und bis zu sieben Zentimeter breiten Blätter sind lanzenförmig und scharf gezähnt, aber weich und verströmen einen charakteristischen Geruch. Die ab
Juni auftretenden traubigen Blütenstände sind rosa-pupurfarben bis weißlich sowie süßlich
duftend (Abb. 4). Die nach der Befruchtung durch Insekten, vor allem Bienen und Hummeln
daraus entstehenden Kapselfrüchte besitzen einen speziellen Mechanismus, der die Samen
bei kleinster Berührung mehrerer Meter weit schleudert und somit zu einer großräumigen
Ausbreitung beiträgt.
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet des Drüsigen Springkrauts liegt in Indien und China im
Bereich der östlichen Ausläufer des Himalayas. Die Art wurde um 1839 als Zierpflanze erstmals nach England eingeführt und hatte sich bereits innerhalb weniger Jahre von dort großräumig über Europa ausbreiten können.
Man findet sie vornehmlich an Bachufern, in Flussauen und auf Feuchtwiesen, aber auch in
lichten, recht feuchten Wäldern ist sie teilweise anzutreffen. Ähnlich wie der Japanische
Staudenknöterich wächst auch das Springkraut in Heinrichs vor allem an den Ufern von Lauter und Hasel (Abb. 5).
Lange Keimzeit
Das Drüsige Springkraut wird, wie auch der Japanische Staudenknöterich, als invasive Art
eingestuft. Aufgrund seines schnellen Wuchses, seiner hohen Bestandsdichte und der Fähigkeit, seine Samen weit zu streuen, verdrängt es lokal vorkommende heimische Pflanzenarten. Auch die lange Keimfähigkeit der Samen – bis zu sechs Jahren – ist ein großes Problem.
Eine Eindämmung der Bestände ist nur durch mehrjähriges wiederholtes Ausreißen oder
Mähen der Pflanzen vor der Samenreife möglich. Dabei sollte man sich vor allem auf neu
auftretende kleinflächige Bestände konzentrieren.
Die Pflanzenreste sollten anschließend getrocknet und dann fachgerecht kompostiert oder
verbrannt werden. Keinesfalls sollten die Pflanzen nach der Samenreife behandelt werden
und Pflanzenreste unachtsam in der freien Landschaft entsorgt werden! Auch ein ungenügendes Kompostieren trägt eher zur weiteren Verbreitung der Pflanze bei.
Außerdem ist nach dem Entfernen einzelner Bestände mittelfristig darauf zu achten, dass
der dadurch entstandene Freiraum nicht von neuen invasiven Arten, wie beispielsweise dem
Japanischen Staudenknöterich, besiedelt wird. Langfristig sind eventuell, wie schon beim
Knöterich, konkurrenzstarke Gehölze zu Pflanzen.
Die Kanadische Goldrute
Ansammlung der Kanadischen Goldrute hinter dem Werk Simson in Heinrichs
Sproß, Blütenstand und Blätter der Kanadischen Goldrute
Bei der Kanadischen Goldrute (Solidago canadensis) aus der Familie der Korbblütler handelt
es sich um eine ausdauernde (mehrjährige) krautige und sehr anspruchslose Pflanze. Sie
überwintert, ähnlich dem japanischen Staudenknöterich, in Form von Rhizomen. Im Frühjahr
treiben diese recht flach im Erdboden liegenden Wurzelstöcke nesterweise erneut aus und
bilden durch mäßig schnelles Wachstum großflächige Sproßansammlungen, die bis zu 2,5
Meter hoch werden können.
Die Sproßstengel sind vor allem im oberen Teil dicht mit kurzen Härchen besetzt. Die Blätter
sitzen direkt am Sproß an, sind schmal-lanzettförmig und meist gesägt sowie an der Unterseite ebenfalls behaart. Die ab August auftretenden kleinen gelben Blüten, für Korbblütler
typischer Weise aus Zungen- und Röhrenblüten bestehend, sind in pyramidenförmigen Blütenständen (Rispen) angeordnet (Abb. 6). Die Bestäubung erfolgt vor allem durch Schwebfliegen und Schmetterlinge, aber gelegentlich auch durch Bienen und Hummeln.
Nach der Bestäubung entstehen zahlreiche flugfähige Samen mit kleinen Flugfähnchen
(ähnlich dem Löwenzahn), sogenannte Achänen. Diese werden mit dem Wind davongetragen und ermöglichen somit eine großräumige Ausbreitung der Pflanze.
Das ursprüngliche Verbreitungsgebiet der Kanadischen Goldrute befindet sich in SüdKanada und dem westlichen Teil der USA. Die Art wurde zwischen 1630 und 1651 mehrfach
als Zierpflanze und Bienenweide nach Europa eingeführt, beispielsweise in den
Braunschweigschen Garten zu Hessen. Bereits 1850 ist sie in Hecken und Weinbergen bei
Jena nachgewiesen. Man findet sie natürlicher Weise vornehmlich an sogenannten
Ruderalflächen (Bahn- und Straßendämme, Schutthalden, Ufer- und Wegeböschungen),
aber auch auf natürlichen Flächen wie Mager- und Trockenrasen, Streuwiesen und Hochstaudenfluren. In Heinrichs ist die Art beispielsweise hinter dem Werk Simson anzutreffen
(Abb. 7).
Weiträumige Samenausbreitung
Die Kanadische Goldrute wird, wie auch der Japanische Staudenknöterich und das Indische
Springkraut, als invasive Art eingestuft. Aufgrund ihres flächigen Wuchses, der weiten Verbreitung und der Fähigkeit, ihre Samen mit dem Wind zu streuen, verdrängt sie lokal vorkommende heimische Pflanzenarten, vor allem auf so sensiblen Flächen wie Mager- und
Trockenrasen.
Eine Eindämmung der Bestände, im Vergleich zu den beiden bereits beschrieben Arten, ist
etwas einfacher, aber Aufgrund der großräumigen Verbreitung auch hier kein leichtes Unterfangen. Gute Ergebnisse wurden mit einer Mahd Anfang Juni, der Abdeckung der Schnittstelle mit Licht-undurchlässiger Folie bis Oktober sowie der anschließenden Entfernung der
ausgetrockneten Rhizome und einer Einsaat mit Heublumen bzw. Weidelgras erreicht.
Alternativ ist auch ein Ausreißen per Hand vor (!) der Blüte/Samenreife bei feuchtem Wetter
oder eine zweimalige Mahd möglich. Dabei können die Pflanzenreste vor Ort zum Trocknen
verbleiben, da hier eine erneute Auskeimung ausgeschlossen ist. Auch Schafe fressen vor
allem junge Goldruten-Triebe ausgesprochen gerne. Eine einmalige Mahd hingegen fördert
das Austreiben der Pflanzen und auch Herbizidanwendungen führen nicht zum gewünschten
Ergebnis! Demnach ist ein regelmäßiger Einsatz, mindestens jährlich, nötig.
Keinesfalls sollten die Pflanzen nach der Samenreife behandelt werden! Ebenfalls ist darauf
zu achten, die Pflanzen nicht frisch zu kompostieren, sondern vorerst zu trocknen, da dadurch die Samen erst wirklich absterben.
Arbeitseinsatz zur Eindämmung des Japanischen Staudenknöterichs entlang der Saale in
Jena
Herunterladen