Nr. 6/16 • 31. März 2016 CRM Infodienst www.crm.de Reisemedizin aktuell Australien Pertussis: Zunahme der Infektionen in Sydney 2 Brasilien Zika-Virus: Erreger bereits 2013 importiert 3 Burkina Faso, Côte d’Ivoire, Ghana u.a. Meningitis: Ausbrüche vermehrt durch Pneumokokken verursacht 4, 5, 8 Kuba Zika-Virus: Erste autochthone Infektion bestätigt 16 Myanmar Meningokokken-Meningitis: 4 Todesfälle durch Meningokokken B 18 Singapur Dengue: 4 Todesfälle seit Anfang des Jahres 23 Venezuela Chagas: 5 Infektionen durch orale Übertragung 27 Reisemedizin SPEZIAL Ausbrüche von Pneumokokken-Meningitis im Sahel 28 Ein Fachinstitut der Thieme Verlagsgruppe IMPRESSUM Erscheinungsweise: CRM Infodienst Reisemedizin aktuell 14-täglich (in Ergänzung zum CRM Handbuch Reisemedizin) Bezugspreis in der Abonnementgebühr enthalten. Herausgeber: CRM Centrum für Reisemedizin GmbH Hansaallee 299, 40549 Düsseldorf Telefon: 0211/904 29-0 Telefax: 0211/904 29-99 Redaktion: Redaktionsassistenz: Prof. Dr. med. Tomas Jelinek Birgit Pfeiffer Die Angaben sind nach bestem Wissen und sorgfältigen Recherchen zusammengestellt. Eine Gewähr oder Haftung wird vom CRM nicht übernommen. Jeder Nachdruck, die Wiedergabe, Vervielfältigung, Speicherung in Datenverarbeitungsanlagen und Verbreitung auch von Teilen des Werkes bedarf der Genehmigung des Herausgebers. © CENTRUM FÜR REISEMEDIZIN DÜSSELDORF 2016 ISSN 2192-5097 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Afghanistan Infektionen, diverse: Risiko für orale Infektionen, speziell Durchfallerkrankungen, andere Darminfektionen, Cholera, Hepatitis A und Typhus landesweit. Tollwut durch streunende Hunde ist eine permanente Gefahr, auch in Städten. Adäquate Schutzmaßnahmen wie Hygiene und Impfschutz beachten. Poliomyelitis: Afghanistan gehört zu den wenigen Ländern, in denen Poliomyelitis weiterhin endemisch vorkommt. Anfang Februar wurde der erste Fall in diesem Jahr bei einem 5-jährigen Kind registriert. Seit März vergangenen Jahres wurden 19 Erkrankungen gemeldet. 2014 wurden insgesamt 28 Fälle registriert, 2013 waren es 14. Adäquate Schutzmaßnahmen, wie Hygiene und Impfschutz, beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO Anfang Mai 2014 die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde Anfang Mai 2015 von der WHO wiederholt. Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Afghanistan wird dringend gewarnt. Wer dennoch reist, muss sich der Gefährdung durch terroristisch oder kriminell motivierte Gewaltakte bewusst sein (www.auswaertiges-amt.de). Ägypten Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen einschließlich Shigellosen landesweit. Hepatitis A ist ebenfalls sehr verbreitet. Hygiene und Impfschutz beachten. Malaria: Erstmals seit 1998 wurden im Sommer 2014 autochthone Malaria-Fälle registriert. 21 Menschen, überwiegend Mitglieder einer Familie, aus 2 Dörfern nahe der Stadt Edfu im Gouvernement Assuan (S) waren erkrankt. Als Erreger konnte P. vivax nachgewiesen werden. Um ein erneutes Auftreten zu verhindern, führen die Gesundheitsbehörden in der Region routinemäßig Maßnahmen zur Bekämpfung der Vektoren durch. Meldungen über ein vermehrtes Auftreten von Anopheles-Mücken im Gouvernement Luxor (S) wurden von den Behörden aber dementiert. Aktuell besteht für Reisende kein relevantes Infektionsrisiko. Mückenschutz beachten. Nr. 6/16 • 31. März 2016 Influenza A(H9N2) und Influenza B festgestellt. Es ist der dritte Fall dieser Variante der Vogelgrippe in diesem Jahr. Die meisten Fälle bei Geflügel wurden Anfang 2014 in Kairo beobachtet. Kontakt zu lebendem oder frisch geschlachtetem Geflügel sowie Geflügelausscheidungen sollten vermieden werden. Sicherheitshinweis: Am Abend des 8. Januar 2016 kam es zu einem Anschlag auf ein Touristenhotel in Hurghada am Roten Meer. Dabei wurden drei ausländische Reisende verletzt. Der Hintergrund der Tat ist bislang unklar. Reisenden wird geraten, sich in Hurghada selbst umsichtig zu verhalten und auf Ausflüge vorläufig zu verzichten. Ägypten befindet sich seit der Januarrevolution von 2011 in einer Umbruchphase, die wiederholt zu Demonstrationen und gewaltsamen Auseinandersetzungen geführt hat. Es besteht landesweit ein erhöhtes Risiko terroristischer Anschläge und die Gefahr von Entführungen. Diese können sich auch gegen westliche Ziele und Staatsbürger richten. Im Norden der Sinai-Halbinsel kam es wiederholt zu schweren Anschlägen. Für die ganz überwiegende Mehrheit der deutschen Reisenden verlaufen die Aufenthalte im Land ohne Probleme. Reisenden wird empfohlen, Hinweise der Hotels und Reiseveranstalter zu beachten und die aktuelle Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Albanien Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen. Folgende Impfstoffe sind derzeit nicht oder nur eingeschränkt verfügbar (Stand 30.3.2016): Hepatitis A: Vaqta Hepatitis A + B: Twinrix Erwachsene (10er Packung) Polio: IPV Mérieux (10er Packung) Tetanus + Diphtherie: Td-IMMUN (10er Packung) Tetanus + Diphtherie + Pertussis: TdaP-IMMUN Tetanus + Diphtherie + Pertussis + Polio: Repevax, Boostrix Polio (Einzeldosis) Typhus: Typherix (Einzeldosis) Typhus + Hepatitis A: Viatim (Einzeldosis), Hepatyrix (Einzeldosis) Varizellen: Varilrix Influenza ausverkauft für die aktuelle Saison 2015/2016: Afluria, Begripal, Fluenz Tetra, Fluad, Influsplit Tetra, Influvac, Optaflu, Vaxigrip Vogelgrippe: Ägypten steht seit Anfang letzten Jahres an erster Stelle (vor Indonesien) der H5N1-Fälle weltweit. Seit November 2014 sind die Infektionen stark gestiegen. Im vergangenen Jahr sind 147 Menschen erkrankt, es gab 41 Todesfälle. Der vorerst letzte Todesfall wurde Ende Juni 2015 im Gouvernement Assuan (S) registriert. Seit Ende Februar wurden 4 Infektionen bestätigt. Eine Frau ist im Gouvernement Sauhadsch (Mittelägypten) erkrankt. Ein Fall wurde aus Kairo und 2 Fälle wurden aus dem angrenzenden Gouvernement al-Dschiza gemeldet. Insgesamt wurden bisher 358 menschliche Erkrankungen mit 124 Todesfällen bestätigt. Seit ihrem Erstauftritt im Februar 2006 sind der hochpathogenen Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) in Ägypten mehr als 34 Millionen Tiere zum Opfer gefallen. Mitte Januar wurden innerhalb weniger Tage 16 Ausbrüche in 4 Gouvernements gemeldet. Im Februar wurden 7 Cluster in 6 Gouvernements verzeichnet. Ende April 2015 wurde bei einem 7-jährigen Jungen eine Doppelinfektion mit © Centrum für Reisemedizin Die Angaben wurden nach bestem Wissen und sorgfältiger Recherche zusammengestellt. Eine Gewähr oder Haftung kann nicht übernommen werden. 1 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Algerien Nr. 6/16 • 31. März 2016 Aserbaidschan Sicherheitshinweis: In den letzten Jahren kommt es in Algerien immer wieder zu Terroranschlägen und Entführungen, insbesondere in der algerischen Sahararegion, aber auch im Norden und Nordosten des Landes (v.a. Kabylei). Aufgrund der aktuell angespannten Sicherheitslage in der gesamten Region und der Drohungen von islamistischen Gruppen gegen ausländische Interessen und Einrichtungen in Algerien rät das Auswärtige Amt bei Reisen nach Algerien zu erhöhter Vorsicht (www.auswaertiges-amt.de). Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen sowie andere orale Infektionen landesweit, darunter sporadisch auch Botulismus durch hauseingemachte Lebensmittel. Hygiene beachten. Angola Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich der 10. KW wurden bereits 214 Erkrankungen, darunter 2 Todesfälle, gemeldet. Impfschutz beachten. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Epidemische Ausbrüche von Cholera gab es seit 2006 in zahlreichen Provinzen einschließlich der hygienisch schlecht versorgten Viertel der Hauptstadt Luanda mit einem Gipfel jeweils während der Regenzeit. Polio trat zuletzt 2011 als Reimport auf. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten. Gelbfieber: Seit Ende des letzten Jahres wurden aus 16 Provinzen mehr als 1.300 Verdachtsfälle registriert, 250 Menschen sind verstorben.185 der Todesfälle wurden bestätigt, darunter sind auch 24 Kinder. Am stärksten betroffen ist Viana, eine Stadt in der Metropolregion der Hauptstadt Luanda. Die Behörden haben mit Impfkampagnen und Maßnahmen zur Vektorbekämpfung begonnen. Die letzten Ausbrüche gab es 1971 und 1986. 1980 wurde die Impfung in die offiziellen Impfkalender aufgenommen. Impfschutz beachten. Bei der Einreise ist eine (einmalige) Impfung gegen Gelbfieber vorgeschrieben. Äquatorialguinea Poliomyelitis: 2014 wurden 5 Erkrankungen aus den Provinzen Centro Sur, Bioko Norte und Litoral gemeldet. Es sind die ersten Polio-Fälle seit 1999. Sie hängen wahrscheinlich mit den zeitgleichen Ausbrüchen im Nachbarland Kamerun zusammen. Impfschutz beachten. Im Juni des letzten Jahres hat die WHO Äquatorialguinea von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Argentinien Chikungunya: Mitte August 2014 wurde der erste importierte Fall gemeldet. Bis Ende des Jahres ist die Zahl auf 42 gestiegen. Im vergangenen Jahr wurden 40 Infektionen importiert. Die Touristen haben sich beim Besuch der Dominikanischen Republik infiziert. Seit Anfang dieses Jahres wurden 37 autochthone Erkrankungen bestätigt und 36 Infektionen importiert. Mückenschutz beachten. Dengue: Seit Anfang des Jahres ist die Zahl der Neuinfektionen landesweit stark gestiegen. Landesweit wurden bisher ca. 32.700 Verdachtsfälle registriert, etwa 15.400 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. Besonders betroffen ist die Provinz Misiones (N), die lokalen Behörden befürchten den größten Ausbruch der Geschichte. Bis Mitte Februar wurden hier ca. 2.900 Erkrankungen gemeldet. Mindestens ein Mensch ist verstorben. In der Provinz Formosa an der Grenze zu Paraguay wird ebenfalls ein Anstieg der Fallzahlen registriert. Im letzten Jahr sind landesweit 3.935 Verdachtsfälle registriert worden. Ein Großteil der Infektionen wurde aus der Provinz Córdoba gemeldet. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Ende Januar wurde die erste importierte Infektion bestätigt. Eine 23-Jährige ist nach einem Aufenthalt in Kolumbien erkrankt. Bis Anfang März wurden 8 Fälle gemeldet. Eine Übertragung hat wahrscheinlich durch sexuelle Kontakte stattgefunden. Eine Frau hat sich bei ihrem Partner angesteckt, der sich zuvor in Kolumbien aufgehalten hatte. Die anderen Erkrankungen wurden importiert. Die Hauptüberträger Aedes aegypti und A. albopictus sind in der Region weit verbreitet, sodass eine weitere Ausbreitung der Krankheit nicht ausgeschlossen werden kann. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten. © Centrum für Reisemedizin Äthiopien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch für Cholera. Hygiene sowie ggf. Impfschutz gegen Cholera beachten. Poliomyelitis: Nach einer Pause von 4 Jahren ging das Polio-Virus durch Reimport aus dem Sudan im Dezember 2004 wieder in Zirkulation. 2006 wurden noch 17 Fälle nachgewiesen, 2007 keine und 2008 zwei Fälle. 2013 sind 9 Kinder erkrankt, im Januar 2014 wurde der bisher letzte Fall registriert. Im Mai 2015 hat die WHO Äthiopien von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Einreiseimpfvorschrift: Entgegen den offiziellen Bestimmungen wurde am Flughafen Addis Abeba in der letzten Zeit auch bei Einreise aus Deutschland der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung kontrolliert. In weiten Teilen des Landes besteht ein Infektionsrisiko. Eine Impfung ist deshalb für alle Reisenden empfehlenswert. Australien Dengue: Seit Mitte Januar wurden vereinzelt autochthone Infektionen im Bundesstaat Queensland gemeldet. Ende Februar wurde in Townsville eine Erkrankung bestätigt. Anfang März sind in Charters Towers 5 Menschen erkrankt, mindestens 4 Infektionen sind autochthon. Ende März wurden in Cairns 6 Erkrankungen bestätigt. Bis Ende März wurden in Queensland 100 Infektionen verzeichnet. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 1.715 Infektionen gemeldet. Mit 554 Infektionen war der Bundesstaat Western Australia am stärksten betroffen. Hier sind seit Jahresbeginn bereits 147 Menschen erkrankt, landesweit wurden 461 Infektionen gemeldet. Mückenschutz beachten. Legionellose: Anfang März sind 4 Menschen in Sydney erkrankt. Infektionsquelle waren vermutlich Kühltürme in der Nähe des Bahnhofes „Town Hall Station“ im Stadtzentrum. Die Infektion mit Legionellen erfolgt über die Inhalation bakterienhaltigen Wassers als Aerosol, das klinische Spektrum reicht von asymptomatischen Verläufen bis zu schweren Pneumonien mit tödlichem Verlauf. Masern: Seit Februar gibt es einen Ausbruch in Brunswick, einem Stadtteil von Melbourne (Bundesstaat Victoria). 21 überwiegend nicht oder unzureichend geimpfte junge Erwachsene sind erkrankt. Landesweit wurden im vergangenen Jahr nur 74 Infektionen gemeldet, 30 davon ebenfalls in Victoria. Impfschutz beachten. Pertussis: Landesweit wurden im letzten Jahr 22.515 Fälle gemeldet, das sind fast doppelt so viele wie in 2014. In diesem Jahr wurden bereits 4.926 Infektionen registriert. Am stärksten betroffen sind weiterhin die Bundesstaaten New South Wales mit dem Hauptstadtterritorium, Queensland und Victoria. In Sydney (New South Wales) wurden bereits 150 Erkrankungen verzeichnet. Im gesamten Bundesstaat wurden bisher ca. 2.940 Infektionen gemeldet, mehr als doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Eine vermehrte Nachfrage nach Impfstoffen hat inzwischen zu Lieferengpässen geführt. Impfschutz beachten. Zika-Virus: Im März ist in Bowen im Nordend des Bundesstaates Queensland eine Frau nach ihrer Rückkehr von Tonga erkrankt. Die Behörden haben die Bevölkerung aufgerufen Brutstätten für Mücken 2 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 6/16 • 31. März 2016 zu beseitigen. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort ebenfalls vorkommende Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion zu Fehlbildungen bei Neugeborenen führen kann. Reisende, besonders Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Ausbruch wurde Ende 2014 beobachtet. Die Übertragung erfolgt durch die Ausscheidungen von Mäusen auf anschließend vom Menschen verzehrte Lebensmittel. Die Viren können aber auch über Tröpfcheninfektion, Wundinfektion oder durch Sekrete direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Für Reisende besteht nur ein geringes Infektionsrisiko. Bangladesh Meningitis: Bis einschließlich der 10. KW wurden bereits 236 Infektionen und 26 Todesfälle gemeldet. Als Erreger wurden überwiegend Pneumokokken identifiziert. Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningitis-Epidemien. Reisende sollten Impfschutz beachten. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Der Erreger der Cholera ist in der Region endemisch. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Barbados Chikungunya: Anfang Juni 2014 wurden die ersten Erkrankungen importiert, mindestens 2 von der Insel Dominica. 2014 wurden 122 Infektionen bestätigt, 114 davon gelten als autochthon. Es gab 1.665 weitere Verdachtsfälle. Seit Ende 2014 geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. In den ersten 19 Wochen letzten Jahres wurden 290 Verdachtsfälle gemeldet, von denen bisher 15 bestätigt wurden. 2 Menschen sind verstorben. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Mitte Januar wurden die ersten 3 autochthonen Infektionen auf der Insel registriert. Bis Mitte März ist die Zahl der Verdachtsfälle auf 316 gestiegen, 7 Erkrankungen wurden bestätigt. Der Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Belgien Diphtherie: Mitte März ist in Antwerpen ein 3-jähriges nicht geimpftes Kind verstorben. Das Kind wurde auf der Intensivstation behandelt und hat Antitoxin erhalten. Nach dem deutschen Impfkalender ist eine Auffrischimpfung alle 10 Jahre vorgesehen. Sicherheitshinweis: Am 22. März 2016 kam es am internationalen Flughafen Zaventem in Brüssel (BRU) zu einem terroristischen Anschlag. Der Flughafen ist geschlossen; Flugbetrieb und Zugangsverkehr zum Flughafen wurden eingestellt. Mindestens eine weitere Explosion ereignete sich am selben Tag in der U-Bahnstation Maelbeek in der Innenstadt. Inzwischen sind sämtliche Metrostationen der Stadt vorsorglich geschlossen. Landesweit gilt erneut die höchste Terrorwarnstufe vier. Mit Sperrungen ist zu rechnen. Reisende in Brüssel werden dringend gebeten, sich in der Stadt nur mit erhöhter Aufmerksamkeit und Wachsamkeit zu bewegen, größere Menschenansammlungen zu meiden und Weisungen der belgischen Sicherheitskräfte unbedingt zu befolgen. Es wird empfohlen, sich über die Lageentwicklung laufend mittels der Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes sowie der Medienberichterstattung vor Ort informiert zu halten (www.auswaertiges-amt.de). Bolivien Chikungunya: Im Februar letzten Jahres wurden die ersten 13 autochthonen Infektionen registriert. Seitdem ist die Zahl auf mehr als 9.700 gestiegen. Die meisten Infektionen stammen aus den Departements Beni (NO) und Pando (N). Seit Anfang dieses Jahres wurden 692 autochthone Erkrankungen verzeichnet. Bereits Mitte Juli 2014 wurden die ersten 3 importierten Fälle bestätigt, inzwischen ist die Zahl auf mindestens 17 gestiegen. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Ende Januar wurde im Rahmen einer Routineuntersuchung bei einer Schwangeren die erste autochthone Infektion bestätigt, Anfang Februar wurde ein zweiter autochthoner Fall bekannt. Anfang Januar haben die Gesundheitsbehörden den ersten importierten Fall bestätigt. Eine 58-jährige Frau ist nach ihrer Rückkehr aus dem brasilianischen Bundesstaat Matto Grosso in Santa Cruz erkrankt. Mitte Januar wurden 2 weitere aus Brasilien eingeschleppte Infektionen bestätigt. Bis Mitte März wurden insgesamt 12 Fälle bestätigt. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Bosnien-Herzegowina Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen. Botswana Benin Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche kommen vereinzelt vor. Im Februar wurden im County Ouémé 28 Verdachtsfälle gemeldet. Nähere Informationen liegen bisher nicht vor. Nach einer Pause von vier Jahren kam es 2008 erstmals wieder zu 6 Fällen von importierter Polio. 2009 waren es 21 Erkrankungen. Danach sind keine weiteren Fälle aufgetreten. Im Juni letzten Jahres wurde das Land von der WHO als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz für Polio und ggf. Cholera beachten. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Milzbrand kommt landesweit sowohl in der intestinalen wie in der kutanen Verlaufsform vor und ist bei Haus- und Wildtieren in Botswana endemisch; betroffen sind auch die Nationalparks. Vorsicht beim Umgang mit kranken oder verendeten Tieren. Hinweis auf Übertragungswege und adäquate Hygiene. Lassa-Fieber: Mitte Januar wurden 5 Verdachtsfälle in der Stadt Tchaourou (Department Borgou, O) registriert, eine Infektion konnte labortechnisch bestätigt werden. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums ist bis Mitte März die Zahl der Verdachtsfälle auf 48 gestiegen, 11 Infektionen wurden bestätigt. 24 der Patienten sind verstorben. Inzwischen wurden aus 11 der 12 Departments Fälle gemeldet, am stärksten betroffen sind Borgou and Collines. Der Erreger ist in Benin endemisch, der letzte größere Chagas-Krankheit: Im Bundesstaat Acre (NW) ist Ende Februar ein junges Ehepaar an Chagas verstorben. Die Infektion erfolgte vermutlich durch den Verzehr von Acai-Beeren der Kohlpalme. Neben Brasilien meldete auch Venezuela in den vergangenen Jahren mehrfach ähnliche Episoden. In allen Fällen waren mit dem Kot der Raubwanzen kontaminierte Früchte bzw. daraus hergestellte Produkte die Ursache. Insgesamt sind derartige Ereignisse aber selten, eine sichere Vorbeugung ist im Endemiegebiet kaum praktikabel, wenn © Centrum für Reisemedizin Brasilien 3 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell man nicht auf frische Früchte bzw. Fruchtsäfte gänzlich verzichtet. Reisende sollten bei entsprechender Anamnese und unklarer Symptomatik nach der Rückkehr einen Arzt aufsuchen, der an die Möglichkeit einer Chagas-Infektion denken und eine gezielte Diagnostik einleiten muss. Chikungunya: Die Gesundheitsbehörden haben Mitte 2014 die ersten Infektionen gemeldet. Bis Jahresende wurden 3.657 autochthone und 93 importierte Fälle gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden 20.661 Verdachtsfälle gemeldet, 560 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. 3 Menschen sind verstorben. 7 Erkrankungen wurden importiert. Die meisten lokal erworbenen Infektionen stammen aus den Bundesstaaten Bahia (O) und Amapa (N). Im Juli wurden die ersten 4 autochthonen Infektionen in Manaus (Bundesstaat Amazonas, N) gemeldet. Mückenschutz beachten. Dengue: Im gesamten Land besteht ein hohes Risiko für Dengue. In den ersten 9 Wochen wurden bereits etwa 495.300 Infektionen und 67 Todesfälle registriert. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Minas Gerais und Sao Paulo. Im letzten Jahr wurden 1.649.008 Erkrankungen registriert, mindestens 843 Menschen sind verstorben. Die Serotypen DENV-1 und DENV-4 kommen im ganzen Land vor, DENV-2 und DENV-3 wurden bisher nur im Norden und Nordosten nachgewiesen. Ende Dezember 2015 haben die Gesundheitsbehörden einen Impfstoff zugelassen. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Zika-Virus: Ende April 2015 wurden im Bundesstaat Bahia (O) erstmals Infektionen mit dem Zika-Virus bestätigt, es waren gleichzeitig die ersten auf dem südamerikanischen Festland. Seitdem wurde das Virus in 22 der insgesamt 26 Bundesstaaten nachgewiesen. Bisher nicht betroffen sind Amapá (N), Sergipe (NO), Santa Catarina (S) und Rio Grande do Sul (S). Bisher sind ca. 76.000 Menschen erkrankt, 534 Infektionen davon wurden bestätigt. Ende November haben die Gesundheitsbehörden den ersten Todesfall bestätigt. Seitdem ist die Zahl der Todesfälle auf 4 gestiegen. Genanalysen haben inzwischen gezeigt, dass das Virus bereits zwischen Mai und Ende Dezember 2013 nach Südamerika eingeschleppt wurde. Zu diesem Zeitpunkt gab es einen Ausbruch in Franz. Polynesien. Aufgrund der Olympischen Spiele Anfang August hat die Regierung ihre Maßnahmen zur Vektorbekämpfung und Aufklärung der Bevölkerung massiv verstärkt. Bis zu 220.000 Soldaten sollen den Einsatz unterstützen. Besonders im Nordosten des Landes werden seit dem vergangenen Jahr vermehrt Kinder mit Mikrozephalie geboren. Bis Mitte März wurden landesweit ca. 6.480 Verdachtsfälle gemeldet, 863 davon wurden bestätigt. 2014 wurden 147 derartige Fehlbildungen diagnostiziert. Nachdem bei einem verstorbenen Neugeborenen und auch bei 2 Schwangeren, die ebenfalls ein krankes Kind erwarten, eine Infektion mit dem Zika-Virus nachgewiesen wurde, haben die brasilianischen Gesundheitsbehörden die Virusinfektion als Ursache der Fehlbildungen bestätigt. Im Januar wurde das Virus in der Plazenta einer Schwangeren nachgewiesen, ein weiterer Hinweis auf die Möglichkeit einer intrauterinen Übertragung der Infektion. Die Behörden untersuchen auch einen möglichen Zusammenhang von Zika-Infektionen und der Zunahme des Guillain-Barré-Syndroms. Am 01. Februar hat die WHO aufgrund der genannten Assoziationen eine „Public Health Emergency of International Concern“ (PHEIC) ausgerufen. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Burkina Faso Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet. Polio trat seit 2012 nicht mehr auf. Im Juni 2015 wurde das Land von der WHO als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Meningitis: Bis einschließlich der 10. KW wurden bereits 1.147 Infektionen und 121 Todesfälle gemeldet. Neben Meningokokken der Serogruppen C und W 135 wurden auch Pneumokokken als Erreger identifiziert. Während der Trockenzeit (Dezem© Centrum für Reisemedizin Nr. 6/16 • 31. März 2016 ber–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningitis-Epidemien. Reisende sollten Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen nach Burkina Faso wird abgeraten. Am Abend des 15. Januar 2016 wurde in Ouagadougou ein Terroranschlag auf ein Hotel und ein Restaurant verübt. Dabei wurden Geiseln genommen und zahlreiche Menschen, darunter viele Ausländer, getötet. Vor allem im Stadtzentrum von Ouagadougou um die Hauptstraße Kwame N’Krumah und beim Besuch von Lokalitäten, die häufig von Ausländern frequentiert werden, wird weiterhin zu besonderer Vorsicht geraten. Es wird empfohlen, die Medienberichte sowie Reise- und Sicherheitshinweise aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Burundi Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Nachdem das Land 10 Jahre frei von Polio war, sind 2009 wieder zwei Fälle aufgetreten. Seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Impfschutz und Hygiene beachten. Sicherheitshinweis: Von Reisen nach Burundi wird dringend abgeraten. In Burundi lebenden deutschen Staatsangehörigen wird die Ausreise empfohlen. Die Sicherheitslage in Burundi ist unübersichtlich und sehr angespannt (www.auswaertiges-amt.de). Chile Dengue: Seit Februar dieses Jahres wurden 26 autochthone Infektionen auf der Osterinsel bestätigt. Die Behörden haben einen Gesundheits-Alarm für die Region ausgerufen. Ende Februar letzten Jahres wurde dort erstmals seit 2011 eine autochthone Infektion bestätigt. Kurz nachdem der Vektor auf der Insel eingeschleppt wurde, gab es 2002 eine große Epidemie, bei der ca. 80 % der Bevölkerung erkrankten. Zu kleineren Ausbrüchen kam es in den Jahren 2006–2009. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Zika-Virus: Ende März wurde die erste autochthone, sexuell übertragene Erkrankung betätigt. Eine 46-jährige Frau hat sich bei ihrem Partner infiziert, der Mann hatte sich zuvor auf der Insel Hispaniola aufgehalten. Bis Mitte März wurden 7 importierte Infektionen auf dem Festland bestätigt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums stammen 2 der Erkrankungen bereits aus dem Vorjahr. Mindestens je eine Infektion wurde in Haiti und Venezuela erworben. Auf der Osterinsel wurden 74 importierte Infektionen verzeichnet. Der Hauptüberträger Aedes aegypti kommt auf der Insel vor, sodass eine weitere Ausbreitung der Krankheit nicht ausgeschlossen werden kann. Mückenschutz beachten. China Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera und Typhus kommen in China sporadisch vor. Betroffen sind die Küstenregionen einschließlich der Großstädte wie Hongkong und Shanghai. Infektionsquelle sind gewöhnlich unzureichend gegarte Meeresfrüchte. Reisende sollten Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. Impfung gegen Typhus. Gelbfieber: Mitte März wurde der erste importierte Fall in Peking bestätigt. Ein 32-jähriger Mann litt bereits vor seiner Abreise aus Luanda an den ersten Symptomen. Seit seiner Rückkehr aus Angola wird er stationär behandelt. Inzwischen wurden 4 weitere Erkrankungen in der Hauptstadt gemeldet. Aus Shanghai wurde ebenfalls eine importierte Infektion bestätigt. Keiner der Betroffenen war geimpft. Die Behörden haben die Kontrollen bei der Einreise und Vektorbekämpfungsmaßnahmen bei Flugzeugen und Containern aus den betroffenen Gebieten verstärkt. Die Hauptüberträger sind im Süden des Landes verbreitet, sodass eine unbemerkte Einschleppung der Infektion zu einem Gelbfieber-Ausbruch führen könnte. Bei Einreise aus Endemiegebieten ist eine Impfung gegen Gelbfieber für alle Reisenden, die älter als 9 Monate sind, vorgeschrieben. 4 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 6/16 • 31. März 2016 Tollwut: China ist nach Indien das Land mit den zweithöchsten Inzidenzen. In den letzten Jahren kam es zu einem deutlichen Anstieg der Fallzahlen. Am stärksten betroffen sind die südlichen Provinzen, insbesondere Guangxi, Guandong, Guizhou, Hunan und Sichuan. Bei verdächtigen Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin im Lande. Achtung: Im Land kommen Impfstofffälschungen vor. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen. Costa Rica Vogelgrippe: Seit 2003 hat die hochpathogene Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) in diversen Landesteilen immer wieder zu örtlichen oder regionalen Ausbrüchen bei Wildvögeln und Nutztieren geführt. Mitte Januar wurde im Süden der Provinz Guizhou (SW) ein Ausbruch auf einer Geflügelfarm verzeichnet. Ca. 6.000 Tiere waren erkrankt, mindestens 30.000 weitere wurden vorsorglich getötet. Mitte Januar wurde die erste Infektion in diesem Jahr bestätigt. Ein 42-jähriger Mann aus der Provinz Sichuan ist bereits Ende Dezember erkrankt und wird in einer Klinik behandelt. Etwa 60 Kontaktpersonen werden überwacht, bisher gab es keine weitere Erkrankung. In China wurden im vergangenen Jahr 20 menschliche Erkrankungen gemeldet, 2014 waren es insgesamt 18. Bei der Mehrzahl der Patienten konnte Kontakt zu Geflügel nachgewiesen werden. Seit Ende Dezember 2015 wurden 7 Erkrankungen durch Influenza A(H5N6) verzeichnet. Zwei Patienten sind inzwischen verstorben. Seit dem ersten Nachweis beim Menschen in 2014 wurden 11 Infektionen registriert, alle in China. Ende Januar wurde das Virus in einer Farm in der Provinz Hunan nachgewiesen, ca. 1.000 Tiere wurden getötet. Ende Februar wurde in Hongkong eine Infektion einer toten Ente bestätigt. Zeitgleich gab es in der Provinz Guizhou einen Ausbruch mit mehr als 20.000 betroffenen Tieren, mehr als 3.000 sind verstorben, die anderen wurden gekeult. Im März sind auf einer Farm in der Provinz Jiangxi mehr als 14.700 Tiere verendet und ca. 34.300 erkrankt. Bei Geflügel wurde das Virus bisher in China, Laos und Vietnam gefunden. Im Dezember sind 4 Kinder an einer Infektion mit Influenza A(H9N2) erkrankt. Ein Fall wurde in der Provinz Anhui (O) registriert, die anderen 3 stammen aus der Provinz Hunan (SO). Im März 2013 wurde erstmals ein Fall von Influenza A(H7N9) beim Menschen registriert. Seitdem kam es offiziell zu etwa 756 Erkrankungen mit insgesamt mindestens 294 Todesfällen. Seit Herbst 2015 wurden mehr als 68 Infektionen registriert, mindestens 11 Menschen sind verstorben. Seit Februar wurden in Hongkong 12 Erkrankungen bestätigt. Betroffen sind die Provinzen Jiangsu, Zhejiang und Anhui. Die Infektion tritt saisonal in Wellen auf, die meisten Infektionen werden im Herbst und Winter registriert. Ursprünglich waren ausschließlich der Osten und Südosten betroffen, auch die Infektionen in Hongkong und Taiwan wurden in diesen Regionen erworben. Die meisten Fälle traten in den Provinzen Guangdong und Zhejiang auf. Inzwischen hat sich die Infektion auch auf weitere Provinzen ausgeweitet. Betroffen sind Fujian im Süden, Jiangsu, Jiangxi, Shandong, Hunan im Osten und die Region Xinjiang im Nordwesten des Landes. Dieser Subtyp wurde zuvor noch nicht beim Menschen nachgewiesen, das Potenzial einer Übertragung von Mensch zu Mensch ist nach aktuellem Kenntnisstand höher als bei anderen bekannten Vogelgrippeviren. Dengue: In diesem Jahr wurden bisher 4.865 Verdachtsfälle verzeichnet. Am stärksten betroffen sind die Provinzen Alajuela (N) und Puntarenas (W). Bis Mitte November 2015 wurden 12.496 Verdachtsfälle gemeldet. 6 Erkrankungen verliefen schwer. 2014 wurden 10.460 Verdachtsfälle registriert. 2013 wurde mit ca. 49.900 Erkrankungen die schwerste Dengue-Epidemie seit 10 Jahren registriert. 3 verschiedene Serotypen kursieren im Land, was die Zahl der Reinfektionen stark erhöht. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Impfstoffe, illegale: Mitte März dieses Jahres wurde bekannt, dass bereits seit 2010 zahlreiche illegale Impfstoffe gegen verschiedene Erkrankungen im Umlauf sind. Die Vakzinen stammen aus offiziellen, aber auch aus illegalen Quellen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum war abgelaufen oder sie wurden nicht richtig gelagert oder transportiert. Sie können schwere Nebenwirkungen bis hin zum Tod hervorrufen. Bereits im vergangenen Jahr wurden 2 Frauen verhaftet, die Behörden fahnden jetzt nach ca. 300 weiteren Mitgliedern des illegalen Händlerringes. Die WHO empfiehlt, dass alle Betroffenen erneut geimpft werden sollten. Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste autochthone Fall bestätigt. Eine französische Touristin ist nach ihrer Rückkehr aus Costa Rica in Frankreich erkrankt. 2014 wurden 198 autochthone und 40 importierte Erkrankungen registriert. Im letzten Jahr wurden 4.912 autochthone Infektionen gemeldet. Alle 7 Provinzen sind betroffen. Am stärksten betroffen ist der Zentral-Kanton der Provinz Limon, die Städte Santa Cruz und Liberia (Provinz Guanacaste) und die benachbarte Provinz Puntarenas. In den ersten 7 Wochen dieses Jahres sind ca. 1.040 Menschen erkrankt. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Ende Januar wurde die erste importierte Infektion bestätigt. Eine 25-Jährige ist nach ihrer Rückkehr aus Kolumbien erkrankt. Bis Mitte März ist die Zahl der importierten Fälle auf 4 gestiegen. Im März wurden auch die ersten 8 autochthonen Erkrankungen registriert. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort vorkommende DengueFieber. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Côte d’Ivoire Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Seit 2012 wurden keine Polio-Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Epidemien. Bis einschließlich der 10. KW wurden bereits 183 Erkrankungen, darunter 36 Todesfälle, gemeldet. Das sind etwa siebenmal so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Neben Meningokokken wurden bei ca. 71 % der untersuchten Proben Pneumokokken als Ursache nachgewiesen. Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Am 13. März 2016 kam es in der Hafenstadt Grand Bassam zu einem Terrorangriff auf ein Hotel. Reisenden wird dringend geraten, den Anweisungen der örtlichen Sicherheitskräfte Folge zu leisten und aufmerksam die Medien zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Dänemark Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in einigen Landesteilen auch für die FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. In Dänemark ist vor allem die Insel Bornholm betroffen. 2008 und 2009 gab es einzelne Fälle in Nord Seeland. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen. Deutschland Influenza: In der zweiten Januarwoche hat in Deutschland die Grippewelle begonnen. Die Grippeaktivität ist in der 11. KW in weiten Teilen des Landes weiterhin deutlich oder stark erhöht. Insgesamt wurden bisher ca. 45.200 Infektionen bestätigt, 148 Menschen sind verstorben. Die Infektionen wurden überwiegend durch Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, verursacht. Seit KW 5 steigt der Anteil von Influenza B an. Impfschutz und persönliche Hygiene beachten. Lassa-Fieber: Ende Februar ist ein US-amerikanischer Krankenpfleger nach seiner Ankunft aus Togo in einer Kölner Klinik verstorben. Die © Centrum für Reisemedizin 5 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Diagnose wurde post mortem gestellt und Anfang März veröffentlicht. Mehr als 57 Kontaktpersonen stehen unter Beobachtung. Erstmals wurde außerhalb Afrikas eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung bestätigt. Ein Mitarbeiter des Bestattungsunternehmens in Alzey, das die Überführung des Toten nach Togo organisieren sollte, wird aufgrund einer Lassa-Infektion auf der Isolierstation der Frankfurter Uni-Klinik behandelt. Auch die Familie des Patienten wird in der Klinik überwacht, einige zeigen Grippesymptome. Drei weitere Kontaktpersonen werden in der Düsseldorfer Uniklinik beobachtet, die Tests auf eine Lassa-Virusinfektion waren negativ. Bis zum Ende der Inkubationszeit sollen sie in der Klinik bleiben. Die Erkrankung ist in weiten Teilen West- und Zentralafrikas endemisch. Die Übertragung erfolgt durch die Ausscheidungen von Mäusen auf anschließend vom Menschen verzehrte Lebensmittel. Die Viren können aber auch über Tröpfcheninfektion, Wundinfektion oder durch Sekrete direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Zecken: Während der warmen Jahreszeit steigt das Risiko für zeckenübertragene Krankheiten. In Deutschland und den Nachbarländern werden im Wesentlichen zwei Krankheiten durch Zeckenstiche übertragen. Mit der Borreliose ist flächendeckend zu rechnen. Schätzungen für jährliche Fallzahlen für Gesamtdeutschland liegen zwischen 50.000 und 160.000. Die FSME kommt mit regional unterschiedlicher Dichte vor, besonders in weiten Teilen Bayerns, BadenWürttembergs und vereinzelt in Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen, im Saarland und im Süden Sachsens (Vogtlandkreis). Infolge des milden Winters wurden in den ersten 6 Wochen dieses Jahres bereits 6 Infektionen bestätigt. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen, bei Expositionsgefahr in FSME-Risikogebieten Impfung. Dominica Zika-Virus: Mitte März wurde die erste autochthone Infektion bestätigt. Nähere Informationen liegen bisher nicht vor. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort vorkommende Dengue-Fieber. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Dominikanische Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Die Dominikanische Republik gehört zu den Urlaubsländern mit den höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Im Zuge der aktuellen Cholera-Epidemie im Nachbarland Haiti hat sich die Infektion auch in der Dominikanischen Republik ausgebreitet. Kumulativ wurden von Beginn der Epidemie (Ende 2010) bis Anfang September 33.180 Erkrankungen und mindestens 491 Todesfälle registriert, davon 21.000 im Jahr 2011. 2014 gab es nur 597 Verdachtsfälle, 10 Menschen sind verstorben. Seit November 2015 wird ein Anstieg der Fallzahlen beobachtet. Letztes Jahr wurden 509 Verdachtsfälle gemeldet, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen etwa verdoppelt. 13 Menschen sind verstorben. Seit Februar wird ein Ausbruch mit mehr als 100 Infektionen und 6 Todesfällen bei Insassen eines Gefängnisses in Bani (Provinz Peravia, S) verzeichnet. Anfang März sind in der Strafanstalt La Victoria in Santo Domingo 75 Häftlinge erkrankt und 4 von ihnen verstorben. Im März wurden in der Provinz Santiago 46 Verdachtsfälle gemeldet. Reisende sollten besonders sorgfältig auf Hygienemaßnahmen achten, evtl. Impfung erwägen. Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden bereits 2.843 Verdachtsfälle gemeldet. 334 Erkrankungen verliefen schwer, es gab 18 Todesfälle. Im vergangenen Jahr wurden 16.871 Infektionen und 103 Todesfälle registriert. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Zika-Virus: Seit Ende Januar hat das Gesundheitsministerium 18 Erkrankungen bestätigt. 8 Infektionen gelten als autochthon und stammen aus dem Stadtgebiet von Santo Domingo (S) und aus den Provinzen Barahona und Jimaní im Westen des Landes. Weitere 670 Verdachtsfälle wurden registriert. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als © Centrum für Reisemedizin Nr. 6/16 • 31. März 2016 das dort vorkommende Dengue-Fieber. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Dschibouti Sicherheitshinweis: Bis auf weiteres wird von nicht unbedingt notwendigen Reisen in entlegene Gebiete Dschibutis dringend abgeraten. Für Ausländer besteht ein erhöhtes Anschlags- und Entführungsrisiko. Im Dezember 2015 kam es in Balbala zu gewaltsamen Unruhen mit Todesopfern. Es ist nicht auszuschließen, dass es im Zusammenhang mit der Präsidentenwahl am 06. April 2016 in DschibutiStadt, Balbala und anderen Orten erneut zu Demonstrationen und Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften sowie zu Festnahmen kommt. Reisende sollten daher vor allem auf öffentlichen Plätzen, in Restaurants, Bars und Einkaufszentren, an religiösen Stätten, beim Besuch von internationalen Einrichtungen mit potentiellem Symbolcharakter sowie exponierten touristischen Sehenswürdigkeiten besondere Aufmerksamkeit walten lassen. Vergnügungslokale und Restaurants im Stadtzentrum sollten ebenso wie größere Menschenansammlungen und Demonstrationen vollständig gemieden werden. Es wird empfohlen, die aktuellen Nachrichten zu verfolgen und den Anweisungen der dschibutischen Sicherheitskräfte unbedingt Folge zu leisten (www.auswaertiges-amt.de). Ecuador Chikungunya: Die erste autochthone Infektion wurde Mitte Dezember 2014 aus der Stadt Montecristi (Provinz Manabi, W) bestätigt. Im vergangenen Jahr wurden 29.457 Verdachtsfälle gemeldet, 4.196 Infektionen wurden bestätigt. 2 Menschen sind verstorben. Die meisten Fälle wurden in den Provinzen Esmeraldas (N), Manabi (W) und Guayas (W) beobachtet. In diesem Jahr wurden bisher ca. 400 Verdachtsfälle verzeichnet, 174 Infektionen wurden bestätigt, es gab 2 weitere Todesfälle. Seit Ende September 2014 wurden mehr als 100 importierte Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten. Dengue: In diesem Jahr wurden bisher 4.311 Verdachtsfälle verzeichnet. Im vergangenen Jahr wurden 42.681 Fälle bestätigt. 8 Menschen sind verstorben. Die meisten Fälle wurden in den Provinzen Manabi und Guayas im Westen des Landes registriert. Insgesamt haben sich die Fallzahlen im Vergleich zu den durchschnittlichen Zahlen in den letzten 3 Jahren mehr als verdoppelt. Die Hauptübertragungszeit lag zwischen Mitte März und Mitte Juli. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten! Zika-Virus: Anfang Januar wurden in Quito die ersten 2 importierten Infektionen bestätigt. Beide Patienten sind nach ihrer Rückkehr aus Neiva, einer Stadt in Kolumbien, erkrankt. Mitte Januar wurden 2 autochthone Infektionen bestätigt, ein 15-Jähriger aus dem Südwesten und eine 23-Jähre aus dem Nordwesten des Landes sind betroffen. Seitdem ist die Zahl der Verdachtsfälle auf 5.620 gestiegen. Auch die Galapagos-Inseln sind betroffen. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion zu Fehlbildungen bei Neugeborenen führen kann. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Sicherheitshinweis: Für den Vulkan Cotopaxi gilt seit dem 14.08.2015 die Warnstufe „Gelb“, d.h. mit einem Ausbruch muss gerechnet werden. Die Bevölkerung ist aufgerufen, entsprechende Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Da sich die Aktivität des Vulkans zuletzt aber etwas beruhigt hat, wurde der Nationalpark Cotopaxi am 11.12.2015 unter Auflagen teilweise wieder geöffnet. Reisenden wird empfohlen, sich vor einem Betreten dieser Gebiete eingehend über die aktuelle Lage und die Sicherheitsvorkehrungen zu informieren. Die Vorwarnzeit beträgt für diese Gebiete bei einem starken Ausbruch nur 40 bis 60 Minuten (www.auswaertiges-amt.de). 6 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell El Salvador Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, vor allem Hepatitis A und Typhus. Auftreten von Cholera sporadisch. Hygiene und Impfschutz beachten. Chikungunya: Ende Mai 2014 wurden die ersten Erkrankungen gemeldet, bis Ende des Jahres ist die Zahl auf 135.226 gestiegen. 157 Infektionen konnten bestätigt werden. Bis Ende 2015 wurden 63.656 Verdachtsfälle registriert. Seit Mitte Oktober geht die Zahl der Neuinfektionen langsam zurück. In den ersten 10 Wochen dieses Jahres wurden mehr als 3.900 Verdachtsfälle verzeichnet. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Anfang Dezember 2015 wurden ca. 49.400 Verdachtsfälle gemeldet, 9.955 Infektionen wurden bestätigt. 6 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr wurden bisher 2.875 Verdachtsfälle verzeichnet. 62 Erkrankungen verliefen schwer. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Zika-Virus: Bis Mitte März hat das Gesundheitsministerium 9.597 Verdachtsfälle gemeldet, 3 Infektionen wurden bestätigt. Mindestens 165 der Patienten sind schwangere Frauen. Die ersten Infektionen wurden im November letzten Jahres registriert. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Estland Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten. Die baltischen Staaten melden seit Jahren europaweit die höchsten Fallzahlen für FSME. Eine Übertragung durch unpasteurisierte Milch ist ebenfalls möglich. Schutz vor Zecken beachten, bei Risiko Impfung. Fidschi Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen und Typhus landesweit, vor allem durch kontaminiertes Trinkwasser. Im März sind auf der Hauptinsel Viti Levu 14 Menschen erkrankt. Im vergangenen Jahr wurden bisher 227 Infektionen registriert. Hepatitis A ist ebenfalls verbreitet. Es ist Vorsicht bei touristischen Aufenthalten geboten: Hygiene beachten, Impfungen gegen Typhus und Hepatitis A ggf. empfohlen. Dengue: Mit Beginn der Regenzeit und infolge des Zyklons „Winston“ steigt das Risiko einer Infektion. Seit Anfang des Jahres wurden landesweit 131 Infektionen bestätigt. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten! Sicherheitshinweis: Der Zyklon „Winston“ hat in der Nacht vom 20. auf den 21.02.2016 auf der gesamten Inselgruppe erhebliche Schäden an der Infrastruktur verursacht. Betroffen sind insbesondere die nördlichen und östlichen Landesteile; die Coral Coast/Südküste der Hauptinsel Viti Levu ist insgesamt weniger beeinträchtigt. Gleichwohl sind weiterhin landesweit Teile der Stromversorgung und des Telefonnetzes ausgefallen. Vor einem Besuch der Fidschi-Inseln wird Reisenden dringend empfohlen, sich bei Reiseveranstaltern oder Unterkunft über die aktuelle Lage, insbesondere zur Strom- und Wasserversorgung, zu informieren. Es wird empfohlen, die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen und den Anweisungen der örtlichen Behörden Folge zu leisten (www.auswaertiges-amt.de). © Centrum für Reisemedizin Nr. 6/16 • 31. März 2016 Frankreich Schistosomiasis: Im September letzten Jahres wurde erneut eine Infektion bestätigt. Der Patient hatte sich mit seiner Familie von Ende Juli bis Mitte August auf Korsika aufgehalten und dort im Fluss Cavu gebadet. Die Tests bei drei weiteren Familienmitgliedern waren negativ, ein Kind wurde aufgrund nicht eindeutiger Laborergebnisse vorsorglich behandelt. Für eine endgültige Diagnosestellung soll die Serologie wiederholt werden. Im April 2014 wurde bei mehr als 120 Reisenden aus Deutschland und Frankreich eine Blasenbilharziose diagnostiziert. Alle Betroffenen hatten sich in den Sommern der Jahre 2011-2013 im Süden Korsikas aufgehalten und dort im Fluss Cavu Frischwasserkontakt gehabt. Die Behörden hatten daraufhin ein Badeverbot für die betroffene Region erlassen, das im Juni 2015 aufgehoben wurde. Die erneute Infektion lässt vermuten, dass weiterhin ein Infektionsrisiko besteht. Korsika ist kein klassisches Endemiegebiet. Allerdings wurden bereits in den 1960er Jahren Wasserschnecken, die als Zwischenwirt dienen, in der Region nachgewiesen. Vogelgrippe: Nach einer Pause von 8 Jahren wurde Ende November letzten Jahres ein Ausbruch von Influenza A(H5N1) auf einem Geflügelhof im Département Dordogne im Südwesten des Landes registriert. In 4 weiteren Départements der Region wurden erstmals in Frankreich auch Fälle von Influenza A(H5N2) und Influenza A(H5N9) verzeichnet. Insgesamt wurden seit Ende November 76 Ausbrüche verzeichnet. Keiner der Virusstämme stellt ein Infektionsrisiko für den Menschen dar. Französisch Guayana Chikungunya: Zwischen Februar und Ende Dezember 2014 wurden 5.020 autochthone Erkrankungen gemeldet, es gab ca. 9.000 weitere Verdachtsfälle. Im Februar 2015 sind die Fallzahlen stark gestiegen und die ersten 2 Todesfälle wurden registriert. Im vergangenen Jahr wurden 2.101 Erkrankungen bestätigt, es gab 6.970 Verdachtsfälle. Französisch Guayana war das erste Land auf dem südamerikanischen Festland mit autochthonen Infektionen. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Mitte Dezember hat das Institut Pasteur in Cayenne die erste Infektion bestätigt, die Erkrankung wurde aus Suriname importiert. Nach Angaben der PAHO (Pan American Health Organization) wurden inzwischen auch autochthone Fälle gemeldet. Bis Mitte März wurden 1.085 Erkrankungen registriert, 142 davon wurden bestätigt. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend AedesArten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Französisch Polynesien Dengue: Seit Ende letzten Jahres sind die Fallzahlen gestiegen. Seit Januar wurden etwa 565 Infektionen bestätigt. Ein Mensch ist verstorben. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Ende November haben die Gesundheitsbehörden von einem gehäuften Auftreten von Fehlbildungen des ZNS bei Föten und Neugeborenen in den Jahren 2014 und 2015 berichtet. Die Schwangerschaften fielen alle in die Zeit eines Ausbruchs des ZikaVirus zwischen September 2013 und März 2014. Keine der Mütter war erkrankt. 4 Frauen wurden positiv auf Antikörper gegen Flaviviren getestet. Weitere Untersuchungen sollen folgen. Ähnlich wie in Brasilien vermuten die Gesundheitsbehörden einen möglichen Zusammenhang von Zika-Virus-Infektionen im ersten oder zweiten Trimenon und den Fehlbildungen der Babys. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. 7 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Ghana Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Typhus-Erkrankungen nehmen landesweit zu. Milzbrand, meist durch Verzehr unzureichend gegarten Fleisches kranker Tiere, ist bei Einheimischen nicht selten. Der Norden des Landes gehört weltweit zu den Regionen mit den höchsten Prävalenzen bei Tieren. Polio durch Wildviren wurde 2008 zum ersten Mal seit 2003 aus NordNigeria reimportiert und in 9 Fällen nachgewiesen. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz beachten. Meningitis: In Ghana sind seit Ende Dezember letzten Jahres 1.676 Menschen an Meningitis erkrankt und mindestens 117 von ihnen verstorben. Betroffen sind die Regionen Brong Ahafo (Z) und Northern Region. Bei den meisten Patienten wurde eine Pneumokokken-Infektion nachgewiesen. Seit Anfang des Jahres wurden auch Infektionen mit Meningokokken der Serogruppe A, C und W135 registriert. Für Risikoreisende ist eine Impfung zu empfehlen. Großbritannien Scharlach: Die Erkrankung unterliegt saisonalen Schwankungen. In der Regel steigen die Fallzahlen ab September an und erreichen zwischen März und April ihren Höhepunkt. In dieser Saison wurden bereits 6.157 Infektionen registriert. Im den Vergleichszeiträumen der vergangenen 2 Saisons waren es 5.061 (2014/15) und 2.416 (2013/14). Im vergangenen Jahr wurden mehr als 14.000 Fälle verzeichnet, so viele wie seit dem Ende der 1960er-Jahre nicht mehr. Guadeloupe Zika-Virus: Mitte Januar wurde die erste autochthone Infektion registriert. Ein Mädchen aus dem Departement Grande-Terre ist erkrankt. Bis Mitte März wurden 717 weitere Infektionen gemeldet. 77 Infektionen wurden bestätigt. Bei einer 15-Jährigen, die im Januar an akuter Myelitis erkrankte, wurde eine Infektion mit dem ZikaVirus bestätigt. Viruspartikel wurden in Blut, Urin und Liquor nachgewiesen. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort vorkommende Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also Nr. 6/16 • 31. März 2016 bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Guatemala Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr für diverse Infektionskrankheiten durch verunreinigte Speisen oder Getränke. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Chikungunya: Mitte September 2014 wurden die ersten Infektionen gemeldet. 2014 wurden 198 Fälle bestätigt, es gab 27.343 Verdachtsfälle. 4 Menschen sind verstorben. Im vergangenen Jahr wurden ca. 30.700 Verdachtsfälle registriert, 2.023 Infektionen wurden bestätigt. 5 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen war das Departement Santa Rosa im Südosten. In den ersten 5 Wochen dieses Jahres wurden 719 Verdachtsfälle und 18 bestätigte Fälle gemeldet. Guatemala ist nach El Salvador das zweite zentralamerikanische Land, in dem die Erkrankung seit ihrem Übergreifen auf die westliche Hemisphäre im Dezember 2013 nachgewiesen wurde. Mückenschutz beachten. Dengue: Im vergangenen Jahr wurden etwa 18.060 Erkrankungen registriert. Mindestens 50 Erkrankungen verliefen schwer, 9 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr wurden bisher 793 Verdachtsfälle verzeichnet. Mückenschutz auch tagsüber beachten. Zika-Virus: Im November haben die Behörden den ersten Fall bestätigt. Ein Mann aus der Provinz Zecapa im Westen des Landes ist erkrankt. Bis Mitte März ist die Zahl landesweit auf 756 gestiegen, 210 konnten bestätigt werden. Es gibt weitere Verdachtsfälle. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. &502QOLQH7HDFKLQJ²2UWVXQG]HLWXQDEKlQJLJHV/HUQHQ ,QWHUQHWEDVLHUWH/LYH9RUWUlJHLQIRUPLHUHQ6LHUHJHOPlLJ]XDNWXHOOHQ7KHPHQGHU5HLVHPHGL]LQ 8SGDWH:HOWVHXFKHQODJH Aktuelle epidemiologische Schwerpunkte und andere Gesundheitsgefahren auf Reisen MHGHQ0LWWZRFKLP0RQDW MHZHLOV²8KU 6SH]LHOOH7KHPHQGHU5HLVHPHGL]LQ Wechselnde reisemedizinische Themen zur Aktualisierung ktualisierung und Vertiefung beratungsrelevanter Inhalte MHGHQ0LWWZRFKLP0RQDW MHZHLOV²8KU LWJOLHGHU YHO1(70 HU UD G W H OL 0 J 5 LW & )U 1(70 O H Y UD W 0 HQ DQEHLG VRZLH&5 LOQDKPH V OR Q LVWGLH7H H VW R HLKHQN VU J UD UW R 9 © Centrum für Reisemedizin 8 ZZZFUPGHIRUWELOGXQJ © Fotolia/Yuri Arcurs CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Guinea Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Ausbrüche von Cholera kommen vor, zuletzt im August letzten Jahres. Hygiene beachten. Ebola hämorrhagisches Fieber: Am 29. Dezember 2015 hat die WHO den Ausbruch nach fast 2 Jahren für beendet erklärt. Ende Februar wurden 3 ungeklärte Todesfälle in der Präfektur Nzérékouré (Waldguinea) registriert, 2 Familienmitglieder der Verstorbenen haben Symptome einer Ebolainfektion entwickelt. Die Erkrankung wurde am 17. März bestätigt. Inzwischen wurde eine weitere Infektion gemeldet, das Mädchen ist inzwischen verstorben. Etwa 1.000 Kontaktpersonen stehen unter Beobachtung. Die ersten Erkrankungen wurden im Dezember 2013 gemeldet. Ausgehend von den Waldgebieten im Südosten des Landes (Waldguinea) hat die Infektion zum bisher größten Ausbruch geführt. Bis zum 27. Dezember wurden in Guinea 3.804 Erkrankungsfälle (3.351 davon bestätigt) und 2.536 (2.083) Todesfälle gemeldet. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen), Kontakt mit Infizierten oder erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Das Infektionsrisiko für (touristisch) Reisende ist gering. Da Neuerkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, wird Reisenden geraten die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen, sich von sichtbar Kranken fernzuhalten und bei Reisen besondere Vorsicht walten zu lassen. Polio: Die letzten Fälle durch Poliowildviren (WPV) wurden 2011 gemeldet. Ende Juli letzten Jahres ist ein Kleinkind aus Guinea im Nachbarland Mali erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Insgesamt wurden 2015 7 derartige Infektionen gemeldet. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Guinea-Bissau Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera tritt sporadisch auf, größere Ausbrüche werden derzeit nicht gemeldet. Hygiene beachten. Nr. 6/16 • 31. März 2016 ren Erdbeben errichteten Flüchtlingslager. Es besteht nur begrenzt Zugang zu sauberem Trinkwasser und kein funktionierendes Abwassersystem. Außerdem gibt es in der Bevölkerung keine Immunität gegen das Bakterium. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene beachten. Ggf. Impfung erwägen. Zika-Virus: Bei einer Frau, die 7 Monate in Port-au-Prince gearbeitet hat und Mitte Dezember erkrankte, wurde nach ihrer Rückkehr nach Deutschland eine Infektion bestätigt. Ende Januar ist erneut eine deutsche Touristin erkrankt. Mitte Januar wurden offiziell 5 autochthone Infektionen bestätigt, insgesamt gibt es auf Haiti bislang 329 Verdachtsfälle. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort vorkommende Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Sicherheitshinweis: Unmittelbar nach der Absage der für den 24. Januar 2016 geplanten zweiten Runde der Präsidentschafts- und Parlamentswahlen, ist es in Port-au-Prince und in der Provinz zu schweren Ausschreitungen mit Toten und Verletzten gekommen. Die Lage ist derzeit unübersichtlich. Die Unruhen dauern an; weitere Demonstrationen sind angekündigt. Das Auswärtige Amt rät daher dringend, Reisen nach Haiti bis zu einer Beruhigung der Lage zurückzustellen. Bereits in Haiti befindlichen Reisenden wird besondere Vorsicht empfohlen und dringend geraten, die lokale Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen, sowie jede Art von Menschenansammlungen und Demonstrationen zu meiden. Den Anweisungen der Sicherheitskräfte sollte unbedingt Folge geleistet werden (www.auswaertiges-amt.de). Hawaii (zu USA) Dengue: Seit Ende Oktober letzten Jahres wurden auf der Insel Hawaii (Big Island, Bundesstaat Hawaii) 263 autochthone Infektionen bestätigt. Darunter sind auch 46 Kinder und 26 Touristen. Mitte März wurde eine Infektion bei einem Touristen gemeldet. Ob es sich um eine aktuelle Erkrankung oder eine nachträgliche Meldung handelt, ist bisher nicht bekannt. Die Erkrankung ist auf der Inselgruppe nicht endemisch, wird aber immer wieder importiert. Der letzte Cluster autochthoner Fälle wurde 2011 auf der Insel Oahu registriert. Mückenschutz beachten. Honduras Guyana Zika-Virus: Mitte Januar wurde die erste autochthone Erkrankung registriert. Bis Ende März wurden 5 weitere Infektionen bestätigt. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort vorkommende DengueFieber. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Haiti Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Die Insel Hispaniola mit Haiti und der Dominikanischen Republik gehört zu den Reiseländern mit den höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Seit Oktober 2010 gibt es einen das gesamte Land betreffenden Cholera-Ausbruch. Insgesamt sind bisher etwa 770.000 Personen erkrankt, mehr als 9.200 Menschen sind an der Infektion gestorben. Im gesamten Jahr 2015 wurden 36.045 Infektionen und 322 Todesfälle registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Fallzahlen wieder leicht gestiegen. Seit Anfang dieses Jahres wurden bereits 7.782 Infektionen gemeldet, 96 Menschen sind verstorben. Alle 10 Départements des Landes sind betroffen, auch die Hauptstadt Port-au-Prince gehört dazu. Die Ursachen für die Epidemie liegen vor allem in den sanitären Verhältnissen der nach dem schwe© Centrum für Reisemedizin Chikungunya: Ende Oktober 2014 wurden die ersten Infektionen bestätigt. Bis Ende 2014 ist die Zahl der Erkrankungen auf 5.338 gestiegen, 5 Fälle wurden importiert. Im vergangenen Jahr wurden etwa 85.370 Infektionen registriert. 3 Menschen sind verstorben, darunter ein Neugeborenes, das sich bei der Mutter angesteckt hat. 15 der 18 Departements sind betroffen, die meisten Erkrankungen werden aus Cortés (N), Choluteca (S) und Valle (S) gemeldet. In den ersten 9 Wochen dieses Jahres wurden ca. 6.200 Verdachtsfälle verzeichnet. Mückenschutz beachten. Dengue: Bis Ende Dezember 2015 wurden mehr als 45.830 Verdachtsfälle registriert. 5 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Departements Francisco Morazan und Olancho. In diesem Jahr wurden bisher 6.076 Verdachtsfälle verzeichnet, 124 Erkrankungen verliefen schwer. Es gab 2 Todesfälle. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Zika-Virus: Mitte Dezember 2015 wurden die ersten 2 autochthonen Infektionen bestätigt, seitdem ist die Zahl der Verdachtsfälle auf 15.849 gestiegen. Mitte März ist ein Mensch an dem vermutlich durch eine Zika-Infektion ausgelösten Guillain-Barré-Syndrom verstorben. Im November 2015 gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als 9 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Indien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Mit Cholera ist regional zu rechnen. Die oral übertragenen Formen der Hepatitis sind in ganz Indien endemisch. Auch Typhus und Paratyphus kommen im ganzen Land vor. Milzbrand tritt sowohl in der kutanen wie in der intestinalen Form immer wieder bei Einheimischen auf. Hygiene und Impfschutz beachten. Dengue: Seit Anfang des Jahres sind landesweit 2.085 Menschen erkrankt, es gab 5 Todesfälle. Die meisten Fälle wurden in den Bundesstaaten Tamil Nadu und Kerala verzeichnet. Im Bundesstaat Maharashtra steigen die Fallzahlen ebenfalls an, betroffen sind auch Städte wie Mumbai und Pune. Landesweit wurden im vergangenen Jahr 97.740 Fälle gemeldet und 200 Todesfälle registriert. Am stärksten betroffen war Delhi inkl. der Hauptstadt Neu Delhi mit 15.836 Infektionen und 46 Todesfällen. Es sind die höchsten Fallzahlen in den letzten 20 Jahren. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten. Enzephalitis: Nach offiziellen Angaben sind im vergangenen Jahr 1.620 Menschen in 16 Bundesstaaten an Japanischer Enzephalitis (JE) erkrankt. Die meisten Infektionen wurden aus Assam (NO), West Bengal (NO) und Uttar Pradesh (N) gemeldet. Es gab 281 Todesfälle. In diesem Jahr wurden bisher 8 Erkrankungen und ein Todesfall gemeldet. 2014 wurden landesweit 1.661 Infektionen und 293 Todesfälle gemeldet. 2014 wurden vom indischen Gesundheitsministerium landesweit 10.867 Fälle des Akuten Enzephalitis Syndroms (AES) registriert, 1.719 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen waren die Bundesstaaten Assam (NO), Uttar Pradesh (N) und West Bengal (NO). Bis Ende letzten Jahres wurden landesweit 8.855 Erkrankungen gemeldet. In Uttar Pradesh gab es 2.894 Fälle, 479 Menschen sind verstorben. In West Bengal sind 2.165 Menschen erkrankt und 351 verstorben, in Assam wurden 1.409 Infektionen registriert, es gab 260 Todesfälle. In diesem Jahr wurden bisher 251 Erkrankungen und 28 Todesfälle gemeldet. Expositionsprophylaxe und evtl. Impfung durchführen! Hepatitis: In Shimla (Bundesstaat Himachal Pradesh) sind die Fallzahlen seit Ende Dezember stark angestiegen. Etwa 15.000 Menschen sind erkrankt, alle zeigten Symptome von Ikterus. Es gab 11 Todesfälle, darunter ist auch eine schwangere Frau. Als Ursache konnte mit Hepatitis E- und Hepatitis A-Viren kontaminiertes Trinkwasser bestätigt werden. Auch im benachbarten Bundesstaat Jammu und Kashmir wurden in diesem Jahr vermehrt Hepatitis E-Fälle gemeldet. Ende März wurden in der Stadt Cuttack (Bundesstaat Orissa, O) innerhalb weniger Tage 37 Hepatitis-Fälle verzeichnet. Gefährdet für schwere Verläufe sind besonders Schwangere. Hygiene sorgfältig beachten. Krim-Kongo hämorrhagisches Fieber (CCHF): Ein 26-jähriger Mann aus dem Distrikt Ahmedabad im Bundesstaat Gujarat (NW) ist Mitte März erkrankt. Es ist der dritte Fall in diesem Jahr in Gujarat. Die von Zecken übertragene Viruserkrankung ist durch akut einsetzende grippeähnliche Symptome wie Fieber, Erschöpfung und später hinzutretende Blutungsneigung charakterisiert. Erregerreservoir sind pflanzenfressende Wild- und Haustiere. Menschliche Infektionen sind relativ selten und treten meistens bei Farmern, Schlachtern und Menschen auf, die Kontakt mit infektiösem Fleisch hatten. Darüber hinaus kann es zu einer nosokomialen Übertragung von Mensch zu Mensch kommen. Nr. 6/16 • 31. März 2016 staat Goa (W) ca. 100 Menschen erkrankt, mindestens ein Mensch ist verstorben. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt überwiegend durch den Biss der Zeckennymphen. Diese entwickeln sich in der Regenzeit zum adulten Tier und bevorzugen dann andere Säugetiere als Wirt. In der Regel gehen einem Ausbruch eine längere Trockenperiode und ein örtliches Affensterben voraus, weshalb die Erkrankung in der Region auch „monkey fever“ genannt wird. Die Endemizität des zu den Flaviviren gehörenden Erregers ist auf SW-Indien und NO-Pakistan beschränkt. Reservoire sind Nagetiere und Affen. Die Klinik kann sich durch hämorrhagische und zentralnervöse Verläufe verkomplizieren. Schutz vor Zecken beachten. Malaria: Seit Anfang des Jahres wurden 54.613 Infektionen gemeldet, 3 Menschen sind verstorben. Besonders betroffen sind die benachbarten Bundesstaaten Orissa und Chhattisgarh im Osten des Landes. Im vergangenen Jahr landesweit 1.126.661 Menschen erkrankt, 287 Menschen sind verstorben. Wie auch in den vorangegangenen zwei Jahren werden die höchsten Fallzahlen im Bundesstaat Orissa registriert. Für diese im Nordosten des Landes gelegenen Bundesstaaten sollte für Reisende je nach Risikoprofil ggf. eine Chemoprophylaxe erwogen werden. In Indien ist auch in Städten eine gute Expositionsprophylaxe besonders wichtig, da sich die Überträgermücke an die städtischen Brutbedingungen in weniger sauberem Wasser angepasst hat. Für Reisende ist Indien – nach den Hochrisikoregionen in Afrika – das Land mit dem höchsten Infektionsrisiko, besonders in der Monsunzeit. Sehr guter Mückenschutz ist daher immer zu beachten, die Mitnahme einer Notfallmedikation (standby-Therapie) in der Regel sinnvoll und je nach Ausbruchslage auch eine Chemoprophylaxe zu diskutieren. Tollwut: Im Januar sind im Bundesstaat Maharashtra bereits 3 Menschen an Tollwut verstorben. In Pune ist eine Frau nach dem Biss einer Katze verstorben. Mitte Januar ist ein 62-jähriger Mann im Distrikt Ahmednagar verstorben. Nach einem Biss eines Hundewelpen im Dezember hatte er keine postexpositionelle Behandlung erhalten. Angaben zum dritten Fall liegen nicht vor. Indien gehört weltweit zu den Ländern mit den höchsten Fallzahlen bei Tieren und Menschen. Hauptüberträger ist der (streunende) Hund. Betroffen sind auch die Großstädte. Im Bundesstaat Tamil Nadu sind im vergangenen Jahr 41 Menschen verstorben, damit hat sich die Zahl der Todesfälle im Vergleich zu 2014 fast verdoppelt. Die Vakzinierung der Hundepopulation stößt in Indien auf logistische Probleme. Impfstoffe mit geringerer Wirkdauer, das Fehlen ununterbrochener Kühlketten (vor allem auf dem Land) und nicht zuletzt die ablehnende Haltung vieler Bevölkerungsgruppen gegenüber der Impfung (65 % der Hunde sind Haustiere) seien erwähnt. Das Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin. Entsprechend weit ist die Indikation für eine prophylaktische Impfung zu stellen. Polio-Impfvorschrift: Im März 2014 wurde das Land von der WHO als poliofrei erklärt. Ende November wurde der zweite Fall im letzten Jahr durch Vakzine-abgeleitetes Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) gemeldet. Um das Risiko eines Reimportes der Polio zu verringern hat die Regierung Indiens eine Impfvorschrift erlassen. Seit dem 1. März 2014 müssen alle Reisenden bei Einreise aus Endemiegebieten (Afghanistan, Nigeria und Pakistan), sowie aus Ländern, in denen das Virus nach Import wieder zirkuliert (Äthiopien, Kenia, Somalia und Syrien), eine orale Polio-Impfung (OPV) nachweisen. Indische Staatsbürger, die in ein Land mit Infektionsrisiko reisen, benötigen ebenfalls eine gültige Impfung. Die Impfung muss spätestens 4 Wochen vor Einreise erfolgen und ist für ein Jahr gültig. Die Regelung gilt nicht für Ausländer aus Regionen ohne Poliorisiko, die in den o. g. Ländern leben und von dort nach Indien reisen. Transitreisende sind ebenfalls von der Regelung ausgenommen. Kyasanur Forest Disease: Mitte März wurden 20 Infektionen aus der Region um Khanapur (Bundesstaat Karnataka) an der Grenze zum Bundesstaat Goa gemeldet. Seit Ende letzten Jahres sind im Bundes© Centrum für Reisemedizin 10 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Indonesien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche werden sporadisch aus West Papua gemeldet, mit Typhus ist zu rechnen. Hygiene und Impfschutz gegen Typhus weiterhin beachten. Dengue: Mit Beginn der Regenzeit erwarten die Behörden einen Anstieg der Infektionen. Seit Anfang des Jahres wurden bereits ca. 71.000 Infektionen und mindestens 641 Todesfälle verzeichnet. Am stärksten betroffen sind die Regionen West Java, Central Java, Sumatra und Sulawesi. Im Jahr 2015 wurden insgesamt über 100.000 Erkrankungen und 907 Todesfälle gemeldet. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten. Tollwut: Seit Auftreten der ersten Fälle im November 2008 sind auf der Insel Bali schätzungsweise 170 Menschen an der Infektion gestorben. Im Januar wurden 2 Kinder von einem tollwütigen Hund gebissen, sie wurden postexpositionell behandelt. Im März ist ein 9-Jähriger in Klungkung im Osten Balis infolge eines Hundebisses verstorben. Im vergangenen Jahr gab es 15 Todesfälle auf der Insel. Mittlerweile tritt die Tollwut in 24 der 33 Provinzen auf. Auch Touristengebiete, wie z. B. die Städte Ubud und Kuta und die Regionen Gianyar und Badung, sind betroffen. Die Behörden planen in einer groß angelegten Impfkampagne etwa 300.000 Hunde zu impfen. Der Mangel an Immunglobulinen und modernen Zellkulturimpfstoffen besteht weiterhin. Auch aus anderen Regionen Indonesiens werden Fälle berichtet. Aufgrund der aktuellen Situation sollte die Indikation für eine präexpositionelle Impfung großzügiger gestellt werden. Vogelgrippe: Ende März letzten Jahres sind in der Provinz Banten im Westen der Insel Java ein Vater und sein Sohn verstorben, es sind die ersten Erkrankungen seit Oktober 2014. Laut WHO wurden 2014 insgesamt 2 und 2013 3 Erkrankungen registriert, alle Patienten sind verstorben. Seit ihrem Erstauftritt im November 2003 hat sich die hochpathogene Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) landesweit ausgebreitet und ist aufgrund der Infrastruktur des Inselstaates schwer zu kontrollieren. Mehr als 10 Millionen Geflügeltiere sind ihr zum Opfer gefallen. Seit 2003 sind 199 menschliche VogelgrippeErkrankungen aufgetreten, 167 Personen sind daran verstorben. Seit Anfang des vergangenen Jahres steht Indonesien an zweiter Stelle der weltweiten H5N1-Fälle hinter Ägypten. Mit einer Letalität von über 80 % führt das Land aber weiterhin die Liste der betroffenen Gebiete an. Die meisten Fälle stammen aus Java, einige aus Sumatra, einzelne aus Süd-Sulawesi und Bali. Fast alle Betroffenen hatten unmittelbare Kontakte zu kranken oder verendeten Tieren. Kontakte mit lebendem Geflügel oder kranken Menschen sollten von Reisenden weiterhin gemieden, Hygiene beachtet werden. Zika-Virus: Mitte November haben die Gesundheitsbehörden eine Infektion auf der Insel Sulawesi bestätigt. Es ist der erste Nachweis des Zika-Virus in Indonesien. Ende Januar wurde eine Infektion auf Sumatra diagnostiziert. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das ZikaFieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Sicherheitshinweis: Am 14. Januar kam es in Jakarta im Bereich vor dem Sarinagebäude zu mehreren Bombenexplosionen und Schießereien. Es wird vorerst geraten, den Innenstadtbereich Jakartas zu meiden (www.auswaertiges-amt.de). Irak Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, örtlich erhöht durch kriegsbedingte Versorgungsprobleme. Hygiene beachten. Leishmaniase, kutane: Aus mehreren Provinzen wird seit Anfang des Jahres eine Häufung kutaner Leishmaniasen gemeldet. Etwa 600 Menschen sind im Gouvernement Al-Qadisiyah (S) erkrankt. © Centrum für Reisemedizin Nr. 6/16 • 31. März 2016 290 Infektionen wurden aus dem Gouvernement Kerbela (Z), 1.600 aus dem Gouvernement Ninawa (NW), 213 aus dem Gouvernement Babil (Z) und 100 aus dem Gouvernement Diyala (O) gemeldet. Die Parasitose ist im Irak endemisch. Die Erkrankung wird durch verschiedene Spezies der Gattung Leishmania verursacht. Die Einzeller werden durch den Stich der nachtaktiven Schmetterlings- bzw. Sandmücken übertragen. Als Reservoir dienen Nagetiere. Expositionsprophylaxe mit Repellentien und Gebrauch engmaschiger Mückennetze beachten. Poliomyelitis: Mitte März 2014 wurde in Bagdad die erste PolioErkrankung seit 14 Jahren gemeldet. Ende Mai wurde eine zweite Erkrankung registriert. Ein Zusammenhang mit dem Ausbruch in Syrien wurde vermutet. Impfkampagnen wurden durchgeführt. Im Mai letzten Jahres hat die WHO den Irak von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Vor Reisen in den Irak wird gewarnt. Dies gilt mit Einschränkungen auch für die Region Kurdistan-Irak (insbesondere für die Provinzen Dohuk, Erbil und Sulaymaniyah). Besonders gefährlich sind Reisen in die Provinzen Ninewa (Grenze zu Syrien), Anbar, Salah Al-Din, Diyala und Ta’mim, in den Großraum Bagdad sowie in den Norden der Provinz Babel. Die Medienberichterstattung und die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes sollten aufmerksam verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de). Israel Sicherheitshinweis: Die Sicherheitslage in Israel, im Westjordanland und insbesondere auch in Jerusalem, hat sich in den letzten Monaten verschärft. Immer wieder greifen einzelne Täter israelische Zivilisten und Sicherheitskräfte an. Israelische Sicherheitskräfte gehen regelmäßig und massiv gegen Palästinenser vor. Vor und während der Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internetseiten der Botschaft in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de) und des Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de) zu konsultieren (www.auswaertiges-amt.de). Jamaika Zika-Virus: Ende Januar haben die Gesundheitsbehörden die erste Erkrankung bestätigt. Ob die Infektion bei einer Reise nach Texas (USA) erfolgte oder ob es sich um eine autochthone Infektion handelt ist bisher nicht bekannt. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Japan Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt weiterhin ausdrücklich vor Aufenthalten in der Region um das Kernkraftwerk Fukushima I im Nordosten der Insel Honshu (Teilreisewarnung) (www.auswaertiges-amt.de). Jemen Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera tritt sporadisch auf, Ausbrüche werden aktuell nicht gemeldet. Hygiene und ggf. Impfschutz weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt dringend vor Reisen nach Jemen. Deutsche, die sich gegebenenfalls dort noch aufhalten, wurden aufgefordert, aus dem Jemen auszureisen. Die deutsche Botschaft in Sanaa ist vorübergehend geschlossen und kann im Notfall keine konsularische Hilfe vor Ort leisten. Die nächstgelegene deutsche Auslandsvertretung ist die Botschaft in Riad (SaudiArabien). Seit dem 26. März 2015 führt eine Allianz von Staaten der Region unter der Führung von Saudi-Arabien in Jemen Luftschläge gegen staatliche (insbesondere militärische) Infrastruktur durch. 11 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Die militärischen Einsätze finden vor allem in größeren Städten des Landes statt, insbesondere in der Hauptstadt Sanaa, und stellen auch für die Zivilbevölkerung eine erhebliche Gefährdung dar. Ein Ende der Militäroperationen ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt nicht absehbar. Sowohl die politische als auch die Sicherheitslage ist im ganzen Land ausgesprochen volatil. Die Gewährleistung der Sicherheit durch staatliche Behörden ist nicht sichergestellt (www.auswaertiges-amt.de). Jordanien Sicherheitshinweis: Aufgrund wiederholter Grenzzwischenfälle an der syrisch-jordanischen Grenze wird von einer Reise in das syrischjordanische Grenzgebiet dringend abgeraten. Es wird ergänzend darauf hingewiesen, dass die syrisch-jordanische Grenze militärisches Sperrgebiet ist, in dem besondere Bestimmungen gelten. In Jordanien kommt es immer wieder in verschiedenen Orten zu Kundgebungen. Reisenden wird daher empfohlen, Menschenansammlungen und Demonstrationen zu meiden, diese nicht zu fotografieren sowie besondere Vorsicht walten zu lassen. Darüber hinaus wird geraten, die Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Jungferninseln (brit. & USA) Zika-Virus: Ende Januar wurde die erste autochthone Infektion auf der Insel St. Croix (Amerikanische Jungferninseln) gemeldet. Inzwischen wurden auch Infektionen auf den Inseln Saint Thomas und Saint John registriert. Bis Mitte März wurden 83 Verdachtsfälle gemeldet, 11 Infektionen wurden bestätigt. Der Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Kambodscha Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr für Durchfallerkrankungen durch verunreinigte Speisen und Getränke. Hygienemaßnahmen beachten, ggf. Impfung gegen Cholera. Nr. 6/16 • 31. März 2016 weiteres von Reisen in entlegene Gebiete Kameruns eindringlich abgeraten. Darüber hinaus wird zu erhöhter Aufmerksamkeit vor allem auf öffentlichen Plätzen, beim Besuch internationaler Einrichtungen sowie an exponierten touristischen Sehenswürdigkeiten geraten (www.auswaertiges-amt.de). Kap Verde Zika-Virus: Anfang November 2015 hat das Gesundheitsministerium einen Ausbruch auf der Insel Santiago bestätigt. Die meisten Erkrankungen wurden in der Stadt Praia beobachtet. Die ersten Infektionen wurden im September registriert, bis Ende März wurden 7.490 Fälle gemeldet. Auch 165 Schwangere sind erkrankt. Inzwischen sind auch die Inseln Maio und Fogo betroffen. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Kasachstan Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Hohe Prävalenzen für Hepatitis A und für Echinokokkus granulosus (Hundebandwurm) vor allem in den südlichen Landesteilen mit der ehemaligen Hauptstadt Almaty. Hygiene und Impfschutz (Hepatitis A) beachten. Katar Coronavirus: Im Februar wurde erstmals seit Mai 2015 eine Infektion gemeldet. Ein 66-jähriger Mann hat sich vermutlich während seines 2-monatigen Aufenthalts in Saudi-Arabien mit MERS-CoV infiziert. Anfang März ist er in einer Klinik verstorben. Insgesamt meldete das Land bisher 16 Infektionen mit 6 Todesfällen. Kenia Kamerun Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Polio wurde zuletzt 2013 gemeldet, 14 Menschen im Flüchtlingslager – Dadaab Complex, im Nordosten Kenias – waren erkrankt. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende. Meningokokken-Meningitis: Bis einschließlich der 10. KW wurden bereits 221 Infektionen und 12 Todesfälle gemeldet. Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Reisende sollten Impfschutz beachten. Cholera: Seit Ende Dezember 2014 wurden landesweit ca. 13.000 Infektionen mit 216 Todesfällen gemeldet. Ende November letzten Jahres hat der Ausbruch auch das weltweit größte Flüchtlingslager Dadaab erreicht, mindestens 1.500 Menschen sind erkrankt und 10 verstorben. Inzwischen ist dort die Zahl der Neuinfektionen zurückgegangen, ein erneuter Anstieg der Fälle während der Regenzeit wird befürchtet. Auch in diesem Jahr wurden aus verschiedenen Teilen des Landes kleinere Ausbrüche gemeldet. Anfang März sind im County Mandera 35 Fälle aufgetreten, darunter mindestens 18 Schüler. Ende März gab es einen Ausbruch mit mindestens 5 Todesfällen im County Wajir (NO). Zur gleichen Zeit wurden aus Naivasha (Nakuru County) 19 Erkrankungen bestätigt. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende erwägen. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Auch Cholera-Ausbrüche kommen ganzjährig vor, insbesondere im Norden des Landes (Grenzgebiet zum Tschad). Auch aus Douala, der größten Stadt und Wirtschaftsmetropole des Landes, werden immer wieder Erkrankungen gemeldet. Hygiene beachten, bei Reisen in besonders gefährdete Regionen ist eine Impfung zu empfehlen. Poliomyelitis: Nach einer Pause von mehr als einem Jahr sind im Oktober 2013 4 Menschen erkrankt. In den Monaten Januar und März 2014 wurden 5 Fälle registriert, Anfang September 2 weitere. Impfkampagnen wurden eingeleitet. Hygiene und Impfschutz beachten. Im August 2015 hat die WHO Kamerun von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfvorschrift: Angaben des Auswärtigen Amtes ist entgegen der offiziellen Bestimmungen auch bei der Ausreise der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung erforderlich. Sicherheitshinweis: Aufgrund eines erhöhten Anschlags- und Entführungsrisikos für Staatsangehörige westlicher Staaten wird bis auf © Centrum für Reisemedizin Gelbfieber: Mitte März wurden 2 aus Angola importierte Fälle gemeldet. Ein weiterer Verdachtsfall wurde nicht bestätigt. Ein Mann ist 3 Tage nach seiner Rückkehr erkrankt und wird in Nairobi behandelt, er konnte die Klinik inzwischen verlassen. Ein 31-Jähriger ist nach seiner Rückkehr aus Angola im Kenyatta National Hospital in Nairobi verstorben. Der Mann soll bereits am Flughafen die ersten Symptome gezeigt haben und obwohl er keinen gültigen Impfnachweis vorweisen konnte, wurde er nicht isoliert und unter Beobachtung gestellt. Drei Tage nach seiner Ankunft wurde er von seiner Familie in die Klinik gebracht, wo er kurze Zeit später verstarb. Der letzte Gelbfieber-Ausbruch in Kenia wurde 1992 beobachtet. Die Behörden 12 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell haben die Kontrollen bei der Einreise verstärkt. Impfschutz beachten. Bei der Einreise aus Endemiegebieten ist eine Impfung gegen Gelbfieber für alle Reisenden vorgeschrieben. Kinder unter 12 Monaten sind von dieser Regelung ausgenommen. Hepatitis A: Ende März wurden aus der Küstenstadt Mombasa 21 Infektionen gemeldet. Eine Übertragung durch Trinkwasser wird vermutet. Eine Impfung ist für alle Reisenden empfohlen. Impfvorschrift: Nach Angaben der kenianischen Botschaft kann bei Ankunft aus einem Land mit aktuellen Cholera-Ausbrüchen – abweichend von den offiziellen Bestimmungen – ein gültiger Impfnachweis verlangt werden. Sicherheitshinweis: Aufgrund der verschiedenen Anschläge in der jüngeren Vergangenheit wird auch von Aufenthalten und Besuchen in der Altstadt von Mombasa sowie in bestimmten Stadtteilen Nairobis (Eastleigh, Pangani und Slum-Gebiete) nachdrücklich abgeraten. Dies gilt auch für Aufenthalte in der Provinz Lamu einschließlich des Lamu-Archipels. Auch in den Touristengebieten Kilifi und Malindi besteht eine erhöhte Gefahr von Anschlägen (www.auswaertiges-amt.de). Kirgisistan Darminfektionen: Risiko landesweit für Durchfallerkrankungen sowie andere orale Infektionen wie Typhus, meist durch kontaminiertes Trinkwasser, sporadisch auch für Botulismus durch hauseingemachte Lebensmittel. Hinweis auf Übertragungswege, adäquate Hygiene, ggf. Impfschutz (Typhus). Kolumbien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Hygiene beachten. Chikungunya: Anfang September 2014 wurden die ersten autochthonen Fälle bestätigt. Bis Ende des Jahres stieg die Zahl der Verdachtsfälle auf ca. 106.760 an, 1.456 Infektionen wurden bestätigt, 3 Menschen sind verstorben. 26 Erkrankungen wurden importiert. 2015 wurden 359.728 Fälle gemeldet, 3.202 Infektionen konnten bestätigt werden. 70 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Departements Bolivar, Sucre und Norte de Santander im Norden des Landes. In den ersten 11 Wochen dieses Jahres wurden bereits 10.117 autochthone Verdachtsfälle verzeichnet, 125 konnten labortechnisch bestätigt werden. Mückenschutz beachten. Nr. 6/16 • 31. März 2016 Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Im Januar wurde in Kolumbien das erste Kind mit Mikrozephalie geboren, bei dem eine Zika-Virus-Infektion als Ursache der Fehlbildung vermutet wird. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Kongo, Demokratische Republik Infektionskrankheiten: Hohes Risiko für Darminfektionen, speziell Durchfallerkrankungen einschließlich Ruhr und Cholera. TyphusErkrankungen werden immer wieder gemeldet. Alle Formen der Virushepatitis sind im Land hochprävalent. Seit 2011 wurden keine Polio-Erkrankungen mehr gemeldet. Hygienemaßnahmen und Impfung beachten. Schlafkrankheit und Tollwut sind weit verbreitet. Risiko auch für örtliche Auftritte von viralen hämorrhagischen Fiebern durch Ebola- oder Marburgviren, die in einzelnen Landesteilen bei Flughunden, dem tierischen Reservoir, endemisch sind. Im Sommer 2012 wurde ein neues Rhabdovirus identifiziert, das hämorrhagische Fieber (Bas-Congo) beim Menschen hervorrufen kann. Pest kommt vor allem im Nordosten des Landes vor; das abgelegene Infektionsgebiet im NO gehört zu den aktivsten Naturpestherden der Welt. Hier gab es während der letzten Jahre immer wieder größere Ausbrüche. Cholera: Insgesamt wurden im vergangenen Jahr ca. 19.200 Fälle gemeldet, 276 Menschen sind verstorben. Die meisten Infektionen werden aus den östlichen Provinzen gemeldet. Besonders betroffen ist die Region Süd-Kivu, hier wird die Situation durch die zahlreichen Camps für Flüchtlinge aus dem benachbarten Burundi verschärft. In den meisten Regionen geht die Zahl der Neuinfektionen allerdings zurück. In diesem Jahr wurden bisher ca. 3.900 Erkrankungen und etwa 58 Todesfälle gemeldet. Im Februar wurden in Süd-Kivu 100 neue Infektionen und 2 Todesfälle registriert. In der Provinz Orientale wurden 177 Infektionen und 17 Todesfälle verzeichnet. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden bereits 32.190 Erkrankungen gemeldet, es gab mindestens 83 Todesfälle. Im vergangenen Jahr wurden ca. 95.000 Verdachtsfälle registriert. 77 Menschen sind verstorben. 1.360 Erkrankungen verliefen schwer. Am stärksten betroffen sind der Westen und das Zentrum des Landes. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Gelbfieber: Seit Anfang März wurden in der Provinz Bas-Congo (ehemals Zentralkongo, W) 28 Verdachtsfälle registriert, 6 Menschen sind verstorben. 20 Infektionen wurden im angrenzenden Angola erworben. In der Provinz Orientale (NO) wurden Mitte März 5 Verdachtsfälle gemeldet. 2 Menschen sind verstorben. Vermutlich wurden die Infektionen aus Angola importiert. Impfschutz beachten. Bei der Einreise ist eine Impfung gegen Gelbfieber für alle Reisenden vorgeschrieben. Kinder unter 12 Monaten sind von dieser Regelung ausgenommen. Zika-Virus: Mitte Oktober 2015 hat das Gesundheitsministerium die ersten 9 Infektionen bestätigt. Insgesamt waren 98 Verdachtsfälle im Departement Bolivar (N) registriert worden, 13 aus der Hafenstadt Cartagena und 85 aus der Nachbarstadt Turbaco. Bis Ende März dieses Jahres ist die Zahl der laborbestätigten Infektionen landesweit auf 2.361 gestiegen. Es gibt mehr als 58.800 Verdachtsfälle, darunter auch mehr als 12.800 schwangere Frauen. Bei 3 Menschen, die an den Folgen des Guillain-Barré-Syndroms verstorben sind, wurde auch eine Infektion mit dem Zika-Virus bestätigt. Besonders betroffen sind die Departements Norte de Santander, Bolivar, Cordoba und Sucre im Norden des Landes. Auch von den Inseln des Departements San Andres wurden Fälle gemeldet. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Genanalysen haben inzwischen gezeigt, dass das Virus bereits zwischen Mai und Ende Dezember 2013 nach Südamerika eingeschleppt wurde. Das Krankheitsbild dauert 4–7 Tage und geht mit Fieber, Konjunktivitis, Arthralgien vor allem in den Fingerund Fußgelenken sowie einem makulo-papulösen Exanthem einher. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Sicherheitshinweis: Bis zum November 2016 sind in der Demokratischen Republik Kongo Wahlen zu verschiedenen Gebietskörperschaften, zur Nationalversammlung und für das Amt des Präsidenten vorgesehen. Details des Wahlzyklus, einschließlich der Frage einer Verschiebung der Präsidentschaftswahlen, sind Gegenstand heftiger, teils gewaltsam ausgetragener, öffentlicher Debatten. In den kommenden Monaten muss mit kurzfristig angesetzten, öffentlichen Kundgebungen in Kinshasa und anderen Großstädten gerechnet werden, bei denen Zusammenstöße zwischen Kundgebungsteilnehmern und Sicherheitskräften nicht ausgeschlossen werden können. Vor Reisen in die östlichen und nordöstlichen Landesteile der Demokratischen Republik Kongo wird gewarnt. Der dienstliche oder geschäftliche Aufenthalt in diesen Gebieten muss durch ein tragfähiges Sicherheitskonzept abgesichert sein. Es wird empfohlen, große Menschenansammlungen zu meiden und die aktuelle Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). © Centrum für Reisemedizin Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich der 8. KW wurden 1.777 Erkrankungen, darunter 171 Todesfälle, gemeldet. Impfschutz beachten. 13 CRM Seminare Reise- und Tropenmedizin 2016 Ärzte CRM Basisseminar CRM Basis-Refresherseminar 2x2-tägig (32 Ustd.) 1-tägig HQWVSUHFKHQGGHP&XUULFXOXPÅ5HLVHPHGL]LQLVFKH*HVXQGKHLWVEHUDWXQJ´ GHU%XQGHVlU]WHNDPPHU IU$EVROYHQWHQGHV&50%DVLVVHPLQDUV &50=HUWLÀNDWÅ5HLVHXQG7URSHQPHGL]LQ´ Block 1 Block 2 %ORFNGHV%DVLVVHPLQDUVNDQQDOV(/HDUQLQJ0RGXODEVROYLHUWZHUGHQ &50ÁH[L/($51²www.elearning.crm.de ² 0QFKHQ 'VVHOGRUI +DPEXUJ ² 0DQQKHLP 0QFKHQ %HUOLQ 0DQQKHLP ² 'VVHOGRUI QXUDOV%ORFNVHPLQDU3UlVHQ]EXFKEDU Zertifi zie r ische izin ed t CRM Aufbauseminar inuierliche ont m ek d gf ür d Är zte un te är z b il un CME ch For t 15–17 Fa $NWXDOLVLHUXQJGHVEHUHLWVHUZRUEHQHQ :LVVHQV 0QFKHQ 'VVHOGRUI +DPEXUJ 'VVHOGRUI %HUOLQ 0DQQKHLP 'UHVGHQ +DPEXUJ 0DQQKHLP 0QFKHQ 'VVHOGRUI 1UQEHUJ 0DQQKHLP 2-tägig AS 3 – AS 8, 1-tägig AS 9 IU$EVROYHQWHQGHV&50%DVLVVHPLQDUV5HLVHXQG7URSHQPHGL]LQ 9HUWLHIXQJYRQVLHEHQ6FKZHUSXQNWWKHPHQGHU5HLVHPHGL]LQ LQHLJHQVWlQGLJHQ$XIEDXVHPLQDUHQ AS 3 Flugreise- und Höhenmedizin AS 4 Tauchsportmedizin und Reisemedizinische Assistance AS 5 Geomedizinische Länderkunde und Internationaler Tourismus AS 6 Internationale Arbeitseinsätze und Rückkehrermedizin AS 7 Risikogruppen und Reisen AS 8 Reisen mit chronischer Krankheit AS 9 Ärztlich begleitetes Reisen 8 Module à 60 Minuten 0DQQKHLP 'VVHOGRUI %HUOLQ 0QFKHQ 0DQQKHLP +DPEXUJ 'VVHOGRUI 0DQQKHLP 0DQQKHLP %HUOLQ CRM Blockseminar für Betriebsärzte und Arbeitsmediziner 4 Tage CRM Basisseminar und 2 Tage CRM Aufbauseminar AS 6 – Internationale Arbeitseinsätze und Rückkehrermedizin ² ² ² CRM Basis-Refresherseminar Online :DQQLPPHU6LHP|FKWHQ² ZRLPPHU6LHP|FKWHQ CRM Aufbau-Refresherseminar 2-tägig IU$EVROYHQWHQGHU&50%DVLVXQG $XIEDXVHPLQDUHE]Z,QKDEHUGHV Å)DFK]HUWLÀNDWV5HLVHPHGL]LQ')5´ 'VVHOGRUI %HUOLQ 0QFKHQ 0DQQKHLP CRM Impfseminar 'VVHOGRUI 0QFKHQ 0DQQKHLP 'VVHOGRUI QXUDOV%ORFNVHPLQDU3UlVHQ]EXFKEDU +LQZHLV6RZHLWIUHLH3OlW]HYRUKDQGHQVLQGVWHKHQGLHVHJHUQHDXFK,QWHUHVVHQWHQ DXVDQGHUHQ)DFKJHELHWHQR̥HQ Weitere Informationen, Preise und Anmeldung unter www.crm.de/fortbildung Medizinisches Assistenzpersonal CRM Basisseminar CRM Intensivseminar CRM Refresherseminar 2-tägig IU$EVROYHQWHQGHV&50%DVLV VHPLQDUVE]Z,QWHUHVVHQWHQPLW YHUJOHLFKEDUHQUHLVHXQGWURSHQ PHGL]LQLVFKHQ.HQQWQLVVHQ 1-tägig • für Teilnehmer/innen ohne oder mit geringen Vorkenntnissen 0DQQKHLP 'VVHOGRUI +DPEXUJ &50=HUWLÀNDWÅ5HLVHPHGL]LQLVFKHU $VVLVWHQWLQ$VVLVWHQW´ ² IU$EVROYHQWHQGHV&50%DVLV VHPLQDUVXQG&50,QWHQVLYVHPLQDUV 0DQQKHLP 'VVHOGRUI 'VVHOGRUI Apothekenfachpersonal CRM Basisseminar CRM Refresherseminar 2-tägig 1-tägig &50=HUWLÀNDWÅ5HLVH*HVXQGKHLWV %HUDWXQJLQGHU$SRWKHNH´ IU$EVROYHQWHQGHV &50%DVLVVHPLQDUV %HUOLQ 'VVHOGRUI 0DQQKHLP 0QFKHQ 8 Module à 60 Minuten $NWXDOLVLHUXQJGHVEHUHLWV HUZRUEHQHQ:LVVHQV +DPEXUJ 0QFKHQ %HUOLQ 'VVHOGRUI 0DQQKHLP 'UHVGHQ 0QFKHQ 'VVHOGRUI 0DQQKHLP Allgemeine Geschäftsbedingungen 'LH)RUWELOGXQJHQZHUGHQDXI%DVLVXQVHUHU$OOJHPHLQHQ*HVFKlIWVEHGLQJXQJHQGXUFKJHIKUW 'LHVHN|QQHQ6LHLP,QWHUQHWXQWHUZZZFUPGHLQGHU5XEULN)RUWELOGXQJVDQJHERWHHLQVHKHQ %HL%HGDUIVHQGHQZLU,KQHQGLH$*%VDXFKJHUQHSHU)D[]X Fortbildungsmanagement 7HO )D[ (0DLOIRUWELOGXQJ#FUPGH CRM Refresherseminar Online :DQQLPPHU6LHP|FKWHQ² ZRLPPHU6LHP|FKWHQ CRM Impfseminar 'VVHOGRUI CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Kongo, Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit; mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist landesweit zu rechnen. Hygiene beachten. Infektionen, sonstige: Hepatitis A und B sowie Typhus sind im Land endemisch. Schlafkrankheit gibt es vor allem in der zentral gelegenen Plateaux-Provinz entlang des Kongo, Monkey Pox (Affenpocken) gelegentlich im Grenzgebiet zur DRC. Mit diversen Viruskrankheiten einschließlich hämorrhagischer Fieber ist landesweit zu rechnen. Mehrere Ausbrüche von Ebola hämorrhagischem Fieber (EHF) gab es seit 2001 (zuletzt 2005) im NW, wo der Erreger offenbar endemisch ist. Sorgfältige Hygiene, Impfschutz, Versicherung mit Rückflugmöglichkeit beachten. Sicherheitshinweis: Im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen Regierung und Opposition ist auch künftig mit gewaltsamen Konfrontationen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften zu rechnen. Bei nicht aufschiebbaren Reisen in die Republik Kongo ist daher eine erhöhte Wachsamkeit und Umsicht geboten, größere Menschenansammlungen und die Nähe zu Militär- und Polizeiposten sollten gemieden werden (www.auswaertiges-amt.de). Korea, Nord- Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, mit Typhus und Paratyphus ist ebenfalls zu rechnen. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung. Korea, Süd- Zika-Virus: Mitte März wurde die erste importierte Infektion bestätigt. Ein 43-jähriger Mann ist nach seiner Rückkehr aus Brasilien erkrankt und befindet sich in Quarantäne. Die Hauptüberträger Aedes aegypti und A. albopictus sind in der Region verbreitet, sodass eine weitere Ausbreitung der Krankheit nicht ausgeschlossen werden kann. Bereits im Februar haben die Behörden ihre Maßnahmen zur Mückenbekämpfung verstärkt. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten. Nr. 6/16 • 31. März 2016 Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Laos Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera wurde seit Anfang 2008 nicht mehr gemeldet. Nahrungsund Trinkwasserhygiene beachten. Polio: Bereits Anfang September 2015 ist ein 8-Jähriger an akuten schlaffen Lähmungen (AFP) erkrankt und einige Tage später verstorben. Mitte Oktober hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) handelt. Bis Ende letzten Jahres ist die Zahl der Erkrankten auf 7 gestiegen. Mitte Januar dieses Jahres wurden 2 und im Februar 3 weitere Fälle bestätigt. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Lettland Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten. Die baltischen Staaten melden seit Jahren europaweit die höchsten Fallzahlen für FSME. Eine Übertragung durch unpasteurisierte Milch ist ebenfalls möglich. Schutz vor Zecken beachten, bei Risiko Impfung. Libanon Darminfektionen: Mit einem erhöhten Risiko für oral übertragene Erkrankungen wie Durchfall, Hepatitis A und Typhus ist landesweit zu rechnen. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene sowie adäquaten Impfschutz beachten. Kroatien Einreiseimpfvorschrift: Der Libanon ist seit 1994 poliofrei. Um eine Wiedereinschleppung der Polio zu verhindern, wird von Personen, die aus folgenden Ländern stammen, und Reisenden, die aus diesen Ländern einreisen, eine Impfung gegen Polio verlangt: Syrien, Irak, Pakistan, Afghanistan, Nigeria, Kamerun, Äquatorialguinea, Äthiopien und Somalia. Die Impfung darf nicht länger als 1 Jahr her sein. Entgegen den offiziellen Bestimmungen kann die Einreise trotz gültigem Impfnachweis auch bei der Einreise aus Deutschland verweigert und eine Impfung mit einem oralen Impfstoff am Flughafen verlangt werden. Kuba Sicherheitshinweis: Reisenden im Libanon wird zu besonderer Vorsicht und erhöhter Aufmerksamkeit geraten. Die Medienberichterstattung sowie die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes sollten aufmerksam verfolgt werden (www.auswaertigesamt.de). Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch für die FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. In Kroatien sind die nordöstlichen Regionen (angrenzend an Slowenien und Ungarn) betroffen. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen. Cholera: Im Juni 2015 ist bei einem britischen Touristen nach der Rückkehr eine Cholera-Infektion bestätigt worden. Bereits im Januar letzten Jahres ist ein kanadischer Tourist nach seiner Heimreise erkrankt. Seit den ersten Meldungen im Sommer 2012 werden immer wieder kleinere Cholera-Ausbrüche verzeichnet, zuletzt im Oktober vergangenen Jahres. Laut WHO sind 2015 bis Mitte November 65 Menschen erkrankt. Das Risiko für Reisende ist gering, auf gewissenhafte Hygiene und Verwendung von sicherem Wasser zum Trinken und Zähneputzen sollte geachtet werden. Für Reisende mit engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung (Besuch von Freunden und Verwandten) sollte eine Impfung erwogen werden. Zika-Virus: Seit Anfang März wurden 4 aus Venezuela importierte Infektionen bestätigt. Mitte März wurde die erste autochthone Erkrankung verzeichnet, eine 21-jährige Frau aus Havanna ist erkrankt. Im November 2015 gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. © Centrum für Reisemedizin Liberia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera wurde in den letzten Jahren nicht gemeldet. 2009 wurden erstmals wieder 11 Polio-Fälle berichtet. 2010 wurde eine PolioErkrankung registriert. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Ebola hämorrhagisches Fieber: Am 14. Januar hat die WHO das Land für ebolafrei erklärt. Am 20. November 2015 wurde der letzte Fall bestätigt. Ein 15-Jähriger aus Monrovia ist verstorben. Der 8-jährige Bruder und der Vater waren ebenfalls erkrankt, konnten aber am 3. Dezember geheilt aus der Klinik entlassen werden. Es ist das zweite Mal, dass die Epidemie wieder aufflammt, nachdem das Land bereits für ebolafrei erklärt worden war. Im März 2014 wurden die ersten Infektionen aus dem Nachbarland Guinea importiert, danach 16 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell hat sich die Erkrankung landesweit ausgebreitet. Anfang Mai letzten Jahres hat die WHO den Ausbruch erstmals für beendet erklärt. Im Juni wurde ein neuer Cluster mit 6 Infizierten gemeldet. Nach 6 Wochen ohne Neuinfektionen hat die WHO das Land Anfang September erneut für ebolafrei erklärt. Insgesamt sind während des Ausbruchs 10.675 Menschen erkrankt und 4.809 von ihnen verstorben. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen) oder Kontakt mit infizierten und erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Da weitere Erkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, rät das Auswärtige Amt dringend die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen, sich von sichtbar Kranken fernzuhalten und bei Reisen ins Landesinnere besondere Vorsicht walten zu lassen. Libyen Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen nach Libyen und ruft zur sofortigen Ausreise aus Libyen auf (www.auswaertiges-amt.de). Litauen Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten. Die baltischen Staaten melden seit Jahren europaweit die höchsten Fallzahlen für FSME. Eine Übertragung durch unpasteurisierte Milch ist ebenfalls möglich. Schutz vor Zecken beachten, bei Risiko Impfung. Madagaskar Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet, größere Ausbrüche wurden nicht bekannt. Hygiene weiterhin beachten. Polio: Zwischen April und August letzten Jahres sind 10 Fälle von Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) registriert worden. Alle stehen im Zusammenhang mit einer Infektion im September 2014. Seit 1997 wurden keine Erkrankungen durch Wildviren beobachtet. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Malawi Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, insbesondere während der Sommerregenzeit (Oktober–März) ist mit lokalen Cholera-Ausbrüchen zu rechnen. Ende Februar ist im Distrikt Mchinji (W) ein Mensch verstorben, es gibt weitere Verdachtsfälle. Seit Mitte März sind im Distrikt Mangochi (O) 2 Menschen verstorben und 12 weitere erkrankt. Typhus wurde zuletzt Anfang 2013 im Süden des Landes gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Cholera und Typhus) beachten. Nr. 6/16 • 31. März 2016 Etwa die Hälfte aller Fälle stammt aus Selangor. Im vergangenen Jahr wurden landesweit etwa 120.700 Erkrankungen gemeldet, 336 Menschen sind verstorben. Bereits 2014 hatten sich die Zahlen im Vergleich zu 2013 mehr als verdoppelt. Die Arbovirose ist wie in ganz SO-Asien auch in Malaysia endemisch, vor allem auf der Halbinsel. Da es hier keine terminierten Regenzeiten gibt, ist ständig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden regional ansteigt. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Sicherheitshinweis: In Malaysia besteht weiterhin die Gefahr terroristischer Anschläge. Wegen der Verhaftungen von zahlreichen Terrorverdächtigen in den letzten Monaten gibt es gegenwärtig verstärkt Hinweise auf mögliche Anschläge auf Vergnügungsstätten in Kuala Lumpur. In Teilen Malaysias ist wegen Trockenheit, Waldbränden und Brandrodungen mit erhöhter Luftverschmutzung zu rechnen. Dabei werden gegenwärtig häufig Grenzwerte für gesundheitsgefährdende Schadstoffkonzentrationen überschritten und es kommt vereinzelt zu Beeinträchtigungen des Luftverkehrs. Ein Erdbeben der Stärke 6,0 hat am 5. Juni 2015 den ost-malaysischen Bundesstaat Sabah erschüttert. Aus Sicherheitsgründen ist der Aufstieg auf den Mount Kinabalu seitdem gesperrt. Eine teilweise Öffnung, bis zum letzten Halt vor dem Gipfel „Laban Rata“, ist angekündigt, aber noch nicht bestätigt. Eine neue Route für die Gipfelersteigung soll voraussichtlich im Dezember 2015 eröffnet werden (www.auswaertiges-amt.de). Mali Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, einschließlich Cholera, landesweit. Sowohl 2009 als auch 2010 wurden je 3 PolioFälle gemeldet. 2011 gab es 7 Erkrankungen. Seitdem wurden keine weiteren Fälle durch Wild-Polioviren mehr gemeldet. Ende Juli 2015 ist ein Kleinkind aus dem Nachbarland Guinea in Bamako erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningitis-Epidemien. Seit Anfang des Jahres wurden bereits 162 Verdachtsfälle gemeldet, 8 Menschen sind verstorben. Neben Meningokokken der Serogruppe C wurden auch vermehrt Pneumokokken als Ursache identifiziert. Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Am 20. November 2015 hat sich ein terroristischer Angriff auf das Hotel Radisson Blu in Bamako ereignet. Bereits am 7. August 2015 gab es einen Terroranschlag auf ein von Ausländern häufig genutztes Hotel in der Stadt Sevaré. Des Weiteren kam es auch im Stadtgebiet und in der Umgebung von Bamako zu vereinzelten Anschlägen, bei denen Ausländer betroffen waren. Es ist nicht auszuschließen, dass es zu weiteren Anschlägen kommen kann. Reisenden wird daher empfohlen, sich besonders umsichtig zu verhalten, Menschenansammlungen zu meiden und Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte unbedingt zu befolgen. Das Auswärtige Amt rät, die Reise- und Sicherheitshinweise sowie die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Marshallinseln Malaysia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, auch Cholera, landesweit. Hygiene beachten; ggf. Impfung. Dengue: In den vergangenen zwei Jahren haben die Erkrankungen kontinuierlich zugenommen. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Selangor und Johor auf der malaysischen Halbinsel. Experten warnen, dass das momentane Wetterphänomen El Niño zu einem weiteren Anstieg der Fallzahlen führen könnte. Aktuell scheint das heiße und trockene Wetter allerdings zu einem Rückgang der wöchentlichen Neuinfektionen zu führen. Seit Anfang des Jahres wurden bereits 34.801 Infektionen und 85 Todesfälle verzeichnet. © Centrum für Reisemedizin Zika-Virus: Mitte Februar wurde die erste autochthone Infektion bei einer schwangeren Frau registriert. Es gab 5 weitere Verdachtsfälle, die nicht bestätigt wurden. Der Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. 17 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Martinique Zika-Virus: Ende Dezember 2015 wurden die ersten autochthonen Infektionen bestätigt. Bis Mitte März wurden mindestens 47 Erkrankungen bestätigt, es gibt 10.950 weitere Verdachtsfälle. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Nr. 6/16 • 31. März 2016 südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Mosambik Mauretanien Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Während der Regenzeit kommt es immer wieder zu lokal begrenzten Cholera-Ausbrüchen. In der Provinz Nampula wurden Ende Januar 12 Infektionen bestätigt. Hygiene beachten, Risikoreisende sollten geimpft werden. Gelbfieber: Ende März wurde ein aus Angola importierter Fall gemeldet. Der Mann ist 2 Tage nach seiner Rückkehr in einer Klinik verstorben. Impfschutz beachten. Bei der Einreise aus Endemiegebieten ist eine Impfung gegen Gelbfieber für alle Reisenden vorgeschrieben. Kinder unter 12 Monaten sind von dieser Regelung ausgenommen. Gelbfieber-Impfung: Eine Impfung ist für alle Reisenden aus Infektionsgebieten ab dem 1. Lebensjahr vorgeschrieben. Auch bei der Einreise aus gelbfieberfreien Ländern kann es in Einzelfällen entgegen der landeseigenen Bestimmungen zu Kontrollen kommen. Verfügt der Reisende nicht über den Impfschutz, wird eine kostenpflichtige Zwangsimpfung vor Ort durchgeführt. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche wurden in letzter Zeit nicht bekannt. Polio wurde zuletzt Ende April 2010 gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen nach Mauretanien wird abgeraten. Vor Reisen in das Grenzgebiet zu Algerien und Mali wird ausdrücklich gewarnt. Mit weiteren terroristischen Anschlägen – auch gegen Ausländer – muss in Nouakchott und im ganzen Land gerechnet werden. Es besteht ein hohes Entführungsrisiko, insbesondere bei Reisen in der Nacht (www.auswaertiges-amt.de). Mexiko Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Aufgrund von Mängeln im Abwassersystem sowie bei der Trinkwasserversorgung kommt es regelmäßig zu Hepatitis A-Ausbrüchen, betroffen sind vor allem Kinder. Seit 2013 kam es vereinzelt auch zu Cholera-Ausbrüchen. Hygiene und Impfschutz beachten. Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste importierte Fall bestätigt. Ein Mann ist nach seiner Rückkehr aus Antigua und Barbuda erkrankt. Bis Ende April wurden insgesamt 24 importierte Fälle registriert, seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Mitte November 2014 wurde die erste autochthone Infektion im Bundesstaat Chiapas (SO) gemeldet. Offiziell wurden im vergangenen Jahr landesweit ca. 11.580 Fälle verzeichnet. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Guerrero, Michoacan und Oaxaca an der Pazifikküste. Insgesamt wurden 20 Infektionen importiert. Seit Anfang dieses Jahres wurden 168 lokal erworbene Erkrankungen bestätigt. Mückenschutz beachten. Dengue: In diesem Jahr wurden bisher 17.981 Verdachtsfälle verzeichnet, 680 Erkrankungen verliefen schwer. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Chiapas, Guerrero, Tabasco und Veracruz. Bis Ende Dezember letzten Jahres wurden etwa 218.660 Verdachtsfälle registriert, 26.501 konnten labortechnisch bestätigt werden. 39 Menschen sind verstorben. 2014 wurden landesweit 124.943 Verdachtsfälle gemeldet, 32.100 konnten labortechnisch bestätigt werden. Es kam zu 39 Todesfällen. Im Dezember 2015 haben die Gesundheitsbehörden einen Impfstoff zugelassen. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten. Zika-Virus: Ende November wurde je eine autochthone Infektion in den Bundesstaaten Chiapas (SO) und Nuevo Leon (NO) bestätigt. Bis Ende März dieses Jahres ist die Zahl der Erkrankten landesweit auf 160 gestiegen. Darunter sind auch 30 schwangere Frauen. Die meisten Fälle wurden aus den benachbarten Bundesstaaten Chiapas und Oaxaca im Südosten registriert. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem © Centrum für Reisemedizin Sicherheitshinweis: Nach Überfällen auch auf zivile Fahrzeuge auf der EN1 bei Muxungue wird von Reisen auf dem Streckenabschnitt der EN1 zwischen Save und Caia (Provinz Sofala) abgeraten. In den Provinzen Manica, Sofala, Tete und Zambesia kommt es vereinzelt zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen dem bewaffneten Arm der Oppositionspartei RENAMO und Sicherheitskräften des Landes. Reisenden in diesen Provinzen wird empfohlen, die Nachrichten, insbesondere der lokalen Medien, und die Lage vor Ort aufmerksam zu verfolgen. Überlandfahrten sollten mit erhöhter Vorsicht durchgeführt werden (www.auswaertiges-amt.de). Myanmar Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Hygiene beachten. Meningokokken-Meningitis: In der zentralen Mandalay-Region sind seit Anfang März 8 Kinder mit Meningitis-Symptomen verstorben und 7 weitere erkrankt. Bei mindestens 4 Fällen konnten Meningokokken der Serogruppe B als Ursache bestätigt werden. Nach Presseinformationen wurde eine Impfkampagne gestartet, leider liegen keine Informationen über den verwendeten Impfstoff vor. Begünstigt durch ein relativ trockenes Klima sind seit 1992 in den benachbarten Regionen Mandalay und Magwe wiederholt Ausbrüche von Meningokokken-Meningitis aufgetreten. Reisende sollten Impfschutz erwägen. Polio: 2014 wurde das Land für poliofrei erklärt. Die letzten autochthonen Fälle durch Polio-Wildvirus Typ 1 wurden 2007 gemeldet, die meisten aus der Rakhine-Provinz im westlichen Grenzgebiet zu Bangladesh. Ende November letzten Jahres wurden in dieser Region 2 Erkrankungen durch Vakzine-abgeleitetes Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) bestätigt. Impfkampagnen sind geplant. Impfschutz beachten. Namibia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Insbesondere im Norden kann es während und nach der Regenzeit (Oktober–März) zu lokalen Cholera-Ausbrüchen kommen. Hygiene und ggf. Impfschutz bei Reisen beachten. Nepal Darminfektionen: Infolge des Erdbebens Ende April dieses Jahres steigt das Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit stark an, 18 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Typhus gilt im Land als endemisch. Etwa 1 Woche nach der Katastrophe wurde die erste Hepatitis-Infektion registriert. Seit 2010 sind keine PolioErkrankungen gemeldet worden. Seit dem 18. September 2014 wird in Nepal zusätzlich zu der bereits verwendeten OPV-Vakzine der IPV-Impfstoff eingesetzt, um das Land dauerhaft poliofrei zu halten. Hygiene beachten, Polio-, evtl. Typhus- und Cholera-Impfung. Sicherheitshinweis: In Folge des schweren Erdbebens vom April 2015 sowie heftiger Nachbeben ist im ganzen Land mit Infrastrukturschäden und unpassierbaren Straßen zu rechnen. Die schwer betroffenen Gebiete (Gorkha, Kavrepalanchok, Dhading, Nuwakot, Rasuwa, Sindupalchok, Dolakha, Ramechhap, Okhaldunga, Makwanpur und Sindhuli) sind durch Erdrutsche oder Gerölllawinen schwer zugänglich. Bei Reisen in diese Gebiete ist daher besondere Vorsicht geboten. Der Zugang zu den besonders schwer von den Beben betroffenen Trekking- Gebieten Langtang und Manaslu ist gar nicht oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten möglich. Von Reisen in diese Regionen wird daher weiterhin abgeraten. Im Zusammenhang der Kontroversen um die am 20. September 2015 verabschiedete Verfassung, finden in den Distrikten im Terai (südliche Tiefebene an der Grenze zu Indien) noch immer Protestaktionen statt, die das öffentliche Leben und den Straßenverkehr massiv beeinträchtigen. Wichtige Verbrauchsgüter wie Diesel und Flaschengas sind in der Folge der Grenzblockade in ganz Nepal knapp. Eine Normalisierung der Situation ist weiterhin nicht absehbar. Reisenden wird empfohlen, sich vor Reisen nach Nepal bei ihrem Reiseveranstalter oder der örtlichen Reiseleitung über die Durchführbarkeit der Reise zu informieren und während eines Aufenthalts in Nepal die aktuelle örtliche Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Nicaragua Chikungunya: Im letzten Jahr wurden 5.318 Infektionen bestätigt, es gab mehr als 70.000 Verdachtsfälle. Im August wurde der erste Todesfall gemeldet, ein Kleinkind ist verstorben. Seit dem ersten Auftreten Anfang Juli 2014 wurden bis Ende 2014 ca. 3.500 Fälle registriert, mindestens 40 wurden importiert. Ende September 2014 wurde die erste autochthone Infektion bestätigt. In diesem Jahr gibt es bislang 268 bestätigte autochthone Fälle. Mückenschutz beachten. Dengue: In diesem Jahr wurden bisher 7.957 Verdachtsfälle verzeichnet, 6 Menschen sind verstorben. Bis Ende November letzten Jahres wurden 3.763 Infektionen labortechnisch bestätigt, es gab 45.622 Verdachtsfälle. 9 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen sind die Departamentos Managua (W), Nueva Segovia (N), Matagalpa (Z), Chinandega (NW), Esteli (NW) und das autonome Gebiet Caribe Sur (SO). Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Zika-Virus: Ende Januar haben die Behörden die ersten 2 autochthonen Infektionen in der Hauptstadt Managua bestätigt. Bis Ende Februar ist die Zahl der Erkrankungen landesweit auf 84 gestiegen, 58 davon wurden in Managua registriert. Der Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort vorkommende Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Sicherheitshinweis: Der Vulkan Momotombo im Nordwesten Nicaraguas zeigt seit Anfang Dezember 2015 erhöhte Aktivität (Austritt von Rauch, Lava und Asche). Kleinere Gemeinden, in unmittelbarer Nähe des Vulkans, wurden evakuiert, Menschen kamen bisher nicht zu Schaden. Mit weiteren Ausbrüchen muss gerechnet werden. Die © Centrum für Reisemedizin Nr. 6/16 • 31. März 2016 in der Umgebung gelegenen Städte León und La Paz Centro könnten laut Expertenaussagen bei weiteren Ausbrüchen durch herabfallende Vulkanasche betroffen sein (www.auswaertiges-amt.de). Niederländische Antillen Zika-Virus: Mitte Januar wurde die erste autochthone Infektion aus dem französischen Teil der Insel St. Martin gemeldet. Bis Mitte Februar kamen 6 weitere Erkrankungen hinzu. Im Februar wurden auch im niederländischen Teil der Insel Sint Maarten 2 vermutlich autochthone Infektionen bestätigt. Mitte Januar wurde der erste importierte Fall auf Curaçao verzeichnet, etwa eine Woche später wurde die erste autochthone Erkrankung registriert. Bis Mitte Februar ist ihre Zahl auf 35 gestiegen. Im Februar wurden 4 autochthone Infektionen auf Aruba und eine auf Bonaire registriert. Der Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Niger Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Auch Cholera-Erkrankungen kommen landesweit vor. Polio, auf gleichem Wege übertragen, wurde zuletzt 2012 gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) beachten. Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich der 10. KW wurden bereits 739 Erkrankungen, darunter 61 Todesfälle, gemeldet. Ähnlich wie im Nachbarland Nigeria wurden vermehrt Meningokokken des Serotyps C nachgewiesen. Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Seit Anfang Februar 2015 greift die islamistische Terrororganisation Boko Haram auch Ziele im Südosten Nigers (Region Diffa) an. Es ist zudem nicht auszuschließen, dass die Gruppe auch in anderen Städten des Landes terroristische Attentate plant. Es wird daher auch in Niamey zu besonderer Vorsicht aufgerufen (www.auswaertiges-amt.de). Nigeria Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera-Ausbrüche kommen landesweit vor, besonders während der Regenzeit von April bis Oktober. Im Februar sind in der Hauptstadt Abuja 13 Menschen verstorben, als Ursache werden Typhus oder Shigellose vermutet. Hygiene beachten, Impfung ist zu empfehlen. Lassa-Fieber: Seit November vergangenen Jahres steigen die Fallzahlen an. In diesem Jahr wurden mindestens 406 Infektionen in 25 der 36 Staaten registriert, mindestens 137 Menschen sind verstorben. Im Januar wurde der erste Todesfall in der Hauptstadt Abuja gemeldet. Der Patient kam aus dem Bundesstaat Plateau und ist während eines Familienbesuchs in der Hauptstadt erkrankt. Mitte März sind 10 Mitglieder einer Familie im Bundesstaat Bauchi erkrankt, 3 von ihnen sind verstorben. Trotz des Anstiegs zum Ende des Jahres sind die Fallzahlen im Vergleich zu den Vorjahren gesunken. 2015 waren es 375 Erkrankte und 41 Todesfälle. 2014 gab es 989 Erkrankungen und 36 Todesfälle, in 2013 1.195 Erkrankungen und 39 Todesfälle. Lassa ist in Nigeria endemisch und verbreitet sich v.a. über Nager. Die Übertragung erfolgt durch die Ausscheidungen von Mäusen auf anschließend vom Menschen verzehrte Lebensmittel. Die Viren können aber auch über Tröpfcheninfektion, Wundinfektion oder durch Sekrete direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Für Reisende besteht nur ein geringes Infektionsrisiko. Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. In diesem Jahr wurden bisher offiziell 218 Infektionen und 11 Todesfälle gemeldet. 19 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Ähnlich wie im vergangenen Jahr scheint der Bundesstaat Kebbi im Norden des Landes besonders betroffen zu sein. Auch werden dort wieder vermehrt Meningokokken des Serotyps C nachgewiesen. 2015 wurden landesweit 2.670 Erkrankungen, darunter 130 Todesfälle, verzeichnet. Impfschutz beachten. Poliomyelitis: Mittels intensiver Impfkampagnen konnte die Zahl der Neuinfektionen gesenkt werden, die letzte Erkrankung wurde im Juli 2014 registriert. Im ersten Halbjahr 2014 wurden 6 Fälle gemeldet. 2013 sind 53 Menschen erkrankt, davon stammen allein 10 aus dem Bundesstaat Borno (NO). 2012 wurden 122 Fälle registriert. Fälle von Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) kommen immer wieder vor. Im vergangenen Jahr wurden 2 Fälle beobachtet, 2014 waren es 17. Ende September dieses Jahres hat die WHO Nigeria von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt weiterhin. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Vogelgrippe: Erstmals seit 2008 wurde Anfang Januar 2015 auf 2 Geflügelfarmen und Geflügelmärkten in den Bundesstaaten Kano und Lagos Influenza A(H5N1) registriert. Inzwischen hat sich die Erkrankung auf mindestens 18 Bundesstaaten ausgedehnt. Seit Januar dieses Jahres gab es erneut mindestens 125 Ausbrüche in 11 Bundesstaaten, 4 im Süden des Landes (Edo, Enugu, Delta, Ebonyi) und 8 im Norden (Kano, Bauchi, Katsina, Kaduna, Adamawa, Federal Capital Territory, Nasarawa, Plateau). Insgesamt waren etwa 23.300 Tiere erkrankt, ca. 488.000 wurden getötet. Menschen sind bisher nicht erkrankt. Im Januar 2006 wurde die Infektion erstmals in Nigeria nachgewiesen, danach kam es zu mehreren Ausbrüchen in verschiedenen Bundesstaaten. Im Januar 2007 verstarb eine junge Frau aus Lagos an der Tierseuche. Österreich Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in weiten Teilen des Landes auch für FSME. Ein hohes Risiko besteht im Tiefland entlang der Donau sowie der meisten Flusstäler in Niederösterreich, Kärnten und der Steiermark, im Burgenland vor allem im Grenzgebiet zu Ungarn und Slowenien; herdförmig auch in Gebieten anderer Bundesländer, in Vorarlberg, Tirol, Oberösterreich, in den größeren Alpentälern, in der Region Salzburg sowie in Höhenlagen oberhalb 1.000 m. Im August 2015 Jahres wurde erstmals eine Infektion in 1.900 m beobachtet, der Betroffene hat während der Inkubationszeit die Alm im Defereggental in Osttirol nicht verlassen. Ob die Infektion über einen Zeckenstich oder Milch eines infizierten Tieres erfolgte wurde nicht bekannt. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen. Pakistan Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Mit örtlichen Cholera-Ausbrüchen muss im ganzen Land gerechnet werden. Hepatitis A und Typhus kommen vor. Hygiene und Impfschutz beachten. Dengue: Landesweit haben die Erkrankungen im vergangenen Jahr zugenommen. Im Bundesstaat Punjab (N) sind die Fallzahlen infolge von Überschwemmungen seit Ende August stark gestiegen. Im Bundesstaat Sindh (S) wurden 3.692 Fälle gemeldet, es gab 11 Todesfälle. Hier ist der Ausbruch noch nicht beendet, seit Anfang des Jahres wurden 328 Infektionen registriert. Mit 313 Erkrankungen ist die Stadt Karachi besonders betroffen. Mückenschutz beachten. Poliomyelitis: In diesem Jahr wurden bereits 7 Infektionen bestätigt. Mitte Januar wurde der erste Fall in diesem Jahr registriert. Ein 1-jähriger Junge aus einem Dorf nahe Peshawar (Provinz Khyber Pakhtunkhwa) ist erkrankt. Im Februar wurde je eine Infektion in Karachi (Provinz Sindh) und in Quetta (Provinz Belutschistan) verzeichnet, zwei weitere wurden in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa © Centrum für Reisemedizin Nr. 6/16 • 31. März 2016 registriert. Im März sind ein 18 Monate altes Mädchen in Karachi und ein 5-jähriger Junge im Distrikt Shikarpur (Provinz Sindh) erkrankt. Im vergangenen Jahr wurden landesweit 54 Infektionen gemeldet. Die meisten Infektionen stammen aus dem Norden des Landes. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind 2014 landesweit 306 Personen an Polio erkrankt. Dies sind die höchsten Fallzahlen seit 14 Jahren, im Jahr 2000 wurden 199 Infektionen registriert. Seit Ende Dezember 2012 werden immer wieder Angriffe auf die Impfteams gemeldet, mehr als 60 Helfer und Polizisten aus dem Begleitschutz starben allein in 2014. Mitte Januar dieses Jahres wurden bei einem Anschlag auf ein Impfzentrum in Quetta (SW) 13 Polizisten und 2 Zivilisten getötet, es gab 25 weitere Verletzte. Seit Mitte März wird die Impfkampagne unter starken Sicherheitsmaßnahmen fortgesetzt. 36 Millionen Kinder sollen geimpft werden. Das Gesundheitsministerium hat Ende März für die am stärksten betroffenen Regionen an der Grenze zu Afghanistan die Altersgrenze für die Impfung von 5 auf 10 Jahre angehoben. Im Distrikt Shikarpur (Bundesstaat Sindh, S) wurden erneut 3 Mitglieder eines Impfteams beschossen. Pakistan ist eines der wenigen Länder, in dem Poliomyelitis weiterhin endemisch ist. Hygiene und Impfschutz beachten. Entgegen den offiziellen Bestimmungen wird bei der Einreise beruflich Reisender der Nachweis eines Arztes über einen bestehenden Polioschutz verlangt. Entsprechend einer Aufforderung der WHO vom Mai 2014 soll die Regierung sicherstellen, dass alle Reisenden (Einheimische und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, bei ihrer Ausreise eine gültige Impfung gegen Polio nachweisen können. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde Anfang Mai 2015 von der WHO wiederholt. Diese Maßnahme soll helfen eine weitere Verbreitung der Erkrankung zu verhindern. Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Khyber-Pakhtunkhwa (ehemals Nordwestgrenzprovinz, NWFP), in die Stammesgebiete an der Grenze zu Afghanistan (die sog. Federally Administered Tribal Areas, FATA) und nach Belutschistan wird gewarnt. Landesweit besteht eine Gefährdung durch politisch-religiös motivierte Gewalttaten (www.auswaertiges-amt.de). Palästinensische Gebiete Sicherheitshinweis: Die Sicherheitslage in Israel, im Westjordanland und insbesondere auch in Jerusalem, hat sich in den letzten Monaten verschärft. Immer wieder greifen einzelne Täter israelische Zivilisten und Sicherheitskräfte an. Israelische Sicherheitskräfte gehen regelmäßig und massiv gegen Palästinenser vor. Vor und während der Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten, sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internetseiten der Botschaft in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de) und des Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de) zu konsultieren (www.auswaertiges-amt.de). Panama Chikungunya: Im Juni 2014 wurden die ersten 2 importierten Fälle bestätigt, bis Ende 2014 hat sich die Zahl auf 43 erhöht, es gab 25 autochthone Infektionen. Seit Anfang 2015 wurden 183 Erkrankungen registriert, 161 gelten als autochthon. In diesem Jahr wurden 2 Infektionen lokal erworben. Mückenschutz beachten. Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden landesweit 396 Infektionen bestätigt. In den ersten 45 Wochen des letzten Jahres sind 2.218 Verdachtsfälle registriert worden. 1.708 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. Ein Mensch ist verstorben. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Zika-Virus: Seit Anfang Dezember letzten Jahres haben die Gesundheitsbehörden 149 Infektionen bestätigt. Es gibt weitere Verdachtsfälle. Betroffen ist die atlantische Insel Ustopo (NO) im District Guna Yala. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im letzten Jahr wurden erst- 20 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 6/16 • 31. März 2016 mals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. der paraguayischen Guerilla-Organisation EPP (Ejercito Popular Paraguayo). Nicht unbedingt notwendige Reisen in diese Gebiete sollten unterbleiben (www.auswaertiges-amt.de). Papua-Neuguinea Dengue: Landesweit wurden in diesem Jahr bisher 8.920 Verdachtsfälle registriert, 33 Infektionen verliefen schwer. 10 Menschen sind verstorben. Im vergangenen Jahr wurden ca. 39.500 Erkrankungen und 51 Todesfälle registriert, damit haben sich die Fallzahlen im Vergleich zu 2014 etwa verdoppelt. 16 der 25 Regionen waren betroffen. Die Mehrzahl der Fälle stammte aus den Regionen Tumbes (N) und Piura (N). Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, für Typhus vor allem im Hochland, wo der Erreger hochgradig endemisch ist. Seit 2009 treten landesweit Cholera-Fälle auf. Hygiene beachten, Risikoreisende sollten geimpft (Typhus, Cholera) werden. Dengue: Seit Dezember letzten Jahres gibt es einen Ausbruch in der Western Province, einschließlich der Insel Daru Island. Bis Mitte März wurden 5 Infektionen bestätigt und mehr als 250 Verdachtsfälle gemeldet. Mückenschutz beachten. Paraguay Chikungunya: Im Oktober 2014 wurde die erste autochthone Erkrankung bestätigt. 7 Fälle wurden importiert. Der Erste stammt aus der Dominikanischen Republik und wurde bereits Anfang Juli 2014 gemeldet. 2015 wurden 4.291 Infektionen registriert. Seit Anfang dieses Jahres wurden 9 Erkrankungen bestätigt. Die meisten Infektionen stammen aus der Hauptstadt und ihrer Umgebung. Unzureichende Müllentsorgung begünstigt die Zunahme der Zahl an Überträgermücken. Mückenschutz beachten. Dengue: Nach heftigen Regenfällen mit Überschwemmungen im Dezember sind die Fallzahlen stark gestiegen, besonders betroffen ist die Hauptstadt Asuncion. Landesweit wurden bis Ende letzten Jahres 16.000 Infektionen bestätigt. Bis Anfang März dieses Jahres wurden mehr als 62.000 Verdachtsfälle (1.088 davon bestätigt) registriert, 5 Menschen sind verstorben. Mit 144.500 Erkrankungen und 251 Todesfällen erlebte das Land 2013 den schwersten Ausbruch seiner Geschichte. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Mücken beachten. Zika-Virus: Ende November wurden 6 Infektionen in der Stadt Pedro Juan Caballero bestätigt. Die Stadt liegt in der Region Amambay (O) direkt an der Grenze zum brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso do Sul. Weitere Verdachtsfälle wurden in Ciudad del Este (Region Alto Paraná, SO) und Concepcion (Region Concepcion, Z) verzeichnet. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Sicherheitshinweis: Aufgrund großflächiger Überschwemmungen wurde in den Regionen Presidente Hayes, Amambay, Misiones, Ñeembucú, Concepción, San Pedro, Central und in der Stadt Asunción der Notstand ausgerufen. Städte sind teilweise von der Versorgung abgeschnitten; Straßen in tiefer gelegenen Stadtteilen oder Straßen in Flussnähe sind nur eingeschränkt und unter Gefahr befahrbar. Der nördliche Teil der Provinz San Pedro und der südliche Teil der Provinz Concepción gelten weiterhin als Operationsgebiet © Centrum für Reisemedizin Peru Chikungunya: Seit Ende Juni 2014 hat das Gesundheitsministerium 88 importierte Erkrankungen bestätigt, 77 davon im vergangenen Jahr. Anfang Juni 2015 wurde die erste autochthone Infektion gemeldet. Ein 12-jähriges Kind ist in Zarumilla (Region Tumbes, N) erkrankt. Inzwischen ist die Zahl auf 103 gestiegen, es gibt weitere Verdachtsfälle. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Ende Januar wurde die erste importierte Infektion bestätigt. Ein 46-Jähriger ist nach seiner Rückkehr aus Venezuela erkrankt. Im Februar wurden 2 weitere Fälle gemeldet, die Erkrankungen wurden in Venezuela und Brasilien erworben. Die Hauptüberträger Aedes aegypti und A. albopictus sind in der Region verbreitet, sodass eine weitere Ausbreitung der Krankheit nicht ausgeschlossen werden kann. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten. Philippinen Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Ausbrüche von Cholera kommen sporadisch vor. Typhus ist auf den Philippinen endemisch und führt immer wieder zu sporadischen Erkrankungen oder örtlichen Ausbrüchen. Hygiene beachten, ggf. Typhus- und Cholera-Impfung erwägen. Dengue: In der Provinz Capiz auf der Insel Panay haben sich die Fallzahlen seit Beginn des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum mehr als verdoppelt. Es wurden 162 Infektionen registriert. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten. Zika-Virus: Bei einer amerikanischen Touristin, die sich für 4 Wochen im Land aufgehalten hatte, wurde die Infektion bestätigt. Die philippinischen Behörden versuchen nun den Infektionsort zu ermitteln. Die bisher einzige autochthone Infektion wurde 2012 gemeldet. Mückenschutz beachten. Polen Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in Polen ist nahezu flächendeckend mit dem Risiko für FSME zu rechnen. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Nach individueller Risikoabwägung ist ggf. eine Impfung zu empfehlen. Puerto Rico Chikungunya: Aus der Hauptstadt San Juan wurde Ende Mai 2014 der erste Fall gemeldet. Bis Ende 2014 wurden landesweit 4.478 Erkrankungen bestätigt, 24 Menschen sind verstorben. Es gab 34.724 Verdachtsfälle. Im letzten Jahr wurden 216 autochthone Erkrankungen registriert, es gab weitere 1.043 Verdachtsfälle. Ein Mensch ist verstorben. Besonders die Ostküste war betroffen. Insgesamt wurden 31 Infektionen importiert. Seit Anfang dieses Jahres wurden 16 Verdachtsfälle verzeichnet. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Ende Dezember haben die Gesundheitsbehörden die erste autochthone Infektion bestätigt. Bis Mitte März hat sich die Fallzahl auf 283 erhöht. Auch 35 Schwangere sind erkrankt. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend AedesArten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort 21 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Russland Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit; weiterhin Risiko für Hepatitis A (meist über kontaminiertes Trinkwasser), Trichinellose (meist über unzureichend gegartes Wildschwein- und Bärenfleisch) sowie Botulismus (meist über hauseingemachte Lebensmittel, speziell Fischkonserven). Milzbrand kommt sporadisch oder als Cluster sowohl in der intestinalen wie in der kutanen Form vor. Hygiene beachten, Impfschutz gegen Hepatitis A empfohlen. Tollwut: Wildtiertollwut (v.a. bei Marderhunden und Füchsen) kommt in ganz Russland vor und gefährdet über Haustiere und streunende Hunde den Menschen. Nach verdächtigen Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Da eine adäquate postexpositionelle Versorgung in ländlichen Gebieten nicht immer gewährleistet ist, sollten Risikoreisende vorbeugend geimpft sein. Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten. FSME/RSSE: Betroffen ist der gesamte eurasische Waldgürtel bis zum fernen Osten. Auch in der Exklave Kaliningrad besteht ein Infektionsrisiko. Bei vorhersehbarer Exposition FSME-Impfung empfohlen, die auch gegen die russische Variante des Virus RSSE wirksam ist. Borreliose: Mit einem Risiko ist landesweit zu rechnen. In Kaliningrad war die Inzidenz 2014 höher als in den übrigen Landesteilen. Im Süden des Landes (Oblast Wolgograd, Oblast Rostow und Region Stawropol) wurden in diesem Jahr mehr als 70 Fälle von Krim-Kongo hämorrhagischem Fieber gemeldet. Die meisten wurden im Oblast Rostow registriert, ein Mensch ist verstorben. Expositionsprophylaxe (z. B. Repellentien, bedeckende Kleidung) und frühzeitige Zeckenentfernung sind empfehlenswert. Sicherheitshinweis: Reisen in den Nordkaukasus: Von Reisen nach Inguschetien, Tschetschenien, Dagestan, Nordossetien und Kabardino-Balkarien wird dringend abgeraten (www.auswaertiges-amt.de). Sambia Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit; Cholera ist endemisch während der Regenzeit (Oktober–März). Erstmals seit 2010 sind seit Mitte Februar in der Hauptstadt Lusaka 412 Menschen an Cholera erkrankt. Es gab einen Todesfall. Zur gleichen Zeit wurden aus der angrenzenden Zentralprovinz mindestens 62 Infektionen gemeldet. Landesweit sind 315 Menschen erkrankt und 77 verstorben. In mehreren Regionen des Landes werden immer wieder Typhus-Ausbrüche registriert. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Insbesondere bis zu den Parlaments-, Präsidentschafts- und Lokalwahlen am 11. August 2016 ist verstärkt mit politischen Kundgebungen, Demonstrationen und auch gewalttätigen Ausschreitungen zu rechnen. Besonders betroffen sind städtische Ballungsgebiete sowie die Umgebung von Hochschulen. Reisenden wird deshalb empfohlen, Demonstrationen und Menschenansammlungen zu meiden und die Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Samoa, Amerikanisch- Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppenerkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen. © Centrum für Reisemedizin Nr. 6/16 • 31. März 2016 Zika-Virus: Im Februar haben die Gesundheitsbehörden die ersten 4 autochthonen Infektionen bestätigt, es gibt ca. 200 Verdachtsfälle. Auch eine Schwangere ist erkrankt. Bereits im November waren im benachbarten Samoa Erkrankungen aufgetreten. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Samoa, West Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppenerkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen. Dengue: Seit Anfang Januar steigen die Fallzahlen leicht an. Bisher sind 989 Menschen erkrankt. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Zika-Virus: Nach Angaben des amerikanischen CDC wurden im November vergangenen Jahres die ersten autochthonen Infektionen bestätigt. Nähere Informationen liegen bisher nicht vor. Ende März wurden 10 Erkrankungen bestätigt, es gibt 11 weitere Verdachtsfälle. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Saudi-Arabien Coronavirus: 2012 ist ein neuartiges Coronavirus (MERS-CoV, vormals hCoV-EMC) aufgetreten. Als Tierreservoir werden Dromedare vermutet. Landesweit kam es bis zum 29. März zu 1.364 laborbestätigten Infektionen mit 581 Todesfällen. Im März sind 44 Menschen erkrankt. Ein Cluster mit 33 Infektionen und 13 Todesfällen wurde seit Anfang März in der Stadt Buraydah gemeldet. Die meisten Infektionen gehen auf eine Klinik der Stadt zurück. Mitarbeiter und Patienten sind betroffen. Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) meldet weltweit 1.715 laborbestätigte Fälle, 661 Menschen sind verstorben. Die meisten Infektionen stammen aus 6 Ländern auf oder in der Nähe der Arabischen Halbinsel; betroffen sind die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Katar, Oman, Kuwait, Jemen und Jordanien. Es gab weitere Importe nach Algerien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien, Italien, Iran, Libanon, Malaysia, Marokko, Niederlande, Österreich, Philippinen, Süd-Korea, Thailand, Tunesien, Türkei und USA. Eine MERS-CoV-Infektion zeigt sich meist in Form einer Pneumonie. Als häufigste Symptome wurden Fieber, Husten, Respirationsprobleme beobachtet. Laut einer internationalen Studie ist das Virus weiter verbreitet als bisher angenommen. Ein großer Teil der Infektionen scheint symptomlos zu verlaufen, mehr als 40.000 Menschen sollen sich innerhalb der letzten 10 Jahre unbemerkt angesteckt haben. WHO-Experten sehen zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen Grund, von Reisen in die betroffenen Gebiete abzuraten. Einreisebestimmungen, Impfpflicht: Pilger benötigen auch außerhalb der Pilgerzeit (Hajj) für ein Umrah-Visum eine Impfung mit einem tetravalenten Meningokokken-Impfstoff, die vom 10. Tag nach der Applikation an für 3 Jahre gültig (und wirksam) ist. Eine Impfung gegen saisonale Influenza kann gelegentlich (entgegen der offiziellen Bestimmungen www.hajjinformation.com) bei Visum- 22 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Antrag verlangt werden, ebenso wie eine ärztliche Bescheinigung, dass der Reisende gesund und frei von ansteckenden Krankheiten ist. Aufgrund des Infektionsrisikos mit MERS-CoV wird allen Pilgern zu sorgfältiger Hygiene geraten. Verboten ist weiterhin die private Einfuhr von Nahrungsmitteln jeglicher Art. Unabhängig vom Hajj müssen weiterhin alle Personen unter 15 Jahren, die aus Ländern mit Polio-Vorkommen nach Saudi-Arabien einreisen, gegen Polio geimpft sein. Ein entsprechender Impfnachweis wird in der Regel bereits beim Visumantrag verlangt. Die Bestimmung gilt auch für die Wiedereinreise von Personen, die aus den o.g. Ländern nach SaudiArabien zurückkehren. Desgleichen ist der Nachweis einer Gelbfieberimpfung nach den internationalen Gesundheitsbestimmungen für Einreisen aus endemischen Gebieten erforderlich. Schweden Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in einigen Regionen in Südschweden und entlang der Ostküste (nördlich und südlich von Stockholm) auch mit einem Risiko für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen. Nr. 6/16 • 31. März 2016 Sierra Leone Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera ist im Land endemisch, Ausbrüche kommen immer wieder vor. Seit 2010 wurden keine Polio-Fälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz weiterhin beachten. Ebola hämorrhagisches Fieber: Nach dem Wiederauftritt der Erkrankung im Januar dieses Jahres hat die WHO das Land nach 42 Tagen ohne Neuinfektion am 17. März für Ebola-frei erklärt. Bis zum 07. November 2015 wurden insgesamt 14.122 Erkrankungen (8.704 davon bestätigt) sowie 3.589 bestätigte Todesfälle gemeldet. Anfang dieses Jahres kamen 2 weitere Infektionen hinzu. Eine Frau ist verstorben. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen) oder Kontakt mit infizierten und erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Das Infektionsrisiko für (touristisch) Reisende ist gering. Da Neuerkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, rät das Auswärtige Amt dringend die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen, sich von sichtbar Kranken fernzuhalten und bei Reisen ins Landesinnere besondere Vorsicht walten zu lassen. Simbabwe Schweiz Influenza: Im Februar hat die Grippeaktivität landesweit stark zugenommen. Inzwischen ist der Höhepunkt der Grippewelle überschritten. Besonders betroffen sind junge Menschen. Bei den Senioren ist die Impfquote relativ hoch. Die Infektionen wurden überwiegend durch Influenza B und Influenza A(H1N1), die sog. Schweinegrippe, verursacht. Impfschutz und persönliche Hygiene beachten. Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten. 5–30 % (in einigen Regionen bis 50 %) der Zecken sind mit Borrelia burgdorferi infiziert. Schätzungsweise 10.000 Personen erkranken jährlich an Borreliose. In den FSME-Endemiegebieten trägt ca. 1 % (0,5–3 %) der Zecken das Virus in sich. Hochrisiko- bzw. Infektionsgebiete finden sich in den Kantonen Zürich, Thurgau, Schaffhausen, St. Gallen, Graubünden, Aargau, Luzern, Bern, Solothurn, Nidwalden, Obwalden, Uri, Zug, Waadt und Freiburg). In Höhenlagen über 1.000 m sind keine FSMEGebiete bekannt. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen. Senegal Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Während es in den vorangegangenen Jahren jeweils größere Probleme mit Cholera gab, wurden seit 2008 keine Ausbrüche bekannt. Die letzten 18 Polio-Fälle traten 2010 nach einer 10-jährigen Pause auf. Hygiene und Impfstatus beachten. Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich der 10. KW wurden bereits 73 Erkrankungen gemeldet. Impfschutz beachten. Serbien Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen. © Centrum für Reisemedizin Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Aufgrund mangelhaft funktionierender Abwassersysteme kommt es landesweit weiterhin zu Cholera-Ausbrüchen. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Typhus: Typhus ist im Land endemisch. Seit Oktober 2011 kommt es immer wieder zu Ausbrüchen, mehrere Tausend Menschen sind erkrankt. In der letzten Januarwoche dieses Jahres wurden in der Hauptstadt Harare (N) mindestens 7 Infektionen bestätigt, seit Anfang Februar hat sich die Zahl auf 40 erhöht, ein Mensch ist verstorben. Es gibt weitere 600 Verdachtsfälle. Schätzungsweise die Hälfte der 12 Millionen Einwohner hat keinen Zugang zu sicherem Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Hygiene sorgfältig beachten. Risikoreisende sollten geimpft werden. Singapur Dengue: Das Virus ist im Stadtstaat endemisch. Da es dort keine terminierten Regenzeiten gibt, ist ganzjährig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden ansteigt. Das momentane Wetterphänomen El Niño hat zu für diese Jahreszeit ungewöhnlich hohen Temperaturen und damit auch zu einer Zunahme der Mückenpopulation geführt. Die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen geht seit Anfang März zurück. Seit Anfang des Jahres wurden bereits 6.102 Fälle gemeldet, weit mehr als in den Vergleichszeiträumen der letzten 3 Jahre. 4 Menschen sind verstorben, so viele wie im gesamten vergangenen Jahr. In Singapur herrscht Dengue Typ 1 vor, im aktuellen Ausbruch wurden die meisten Infektionen allerdings von Dengue Typ 2 verursacht. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Im Februar ist die Zahl der Neuinfektionen gestiegen. In den ersten 11 Wochen des Jahres wurden bereits 7.525 Infektionen registriert, das sind etwas mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres und fast doppelt so viele wie im Durchschnitt der letzten 5 Jahre. Im vergangenen Jahr wurden 28.216 Infektionen registriert. Die in der Regel milde verlaufende Kinderkrankheit ist im Stadtstaat endemisch, seit 1970 werden immer wieder Ausbrüche registriert. Die verursachenden Viren sind Enterovirus 71 und Coxsackievirus A16. Die Übertragung erfolgt sowohl über Speichel, Tröpfchen, Sekret aus Bläschen als auch fäkaloral (auch indirekt über Gegenstände). Reisende sollten besonders auf gute Hygiene achten. 23 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Slowakei Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen. Slowenien Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen. Somalia Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera. Besonders Kinder in Flüchtlingslagern sind gefährdet. Aufgrund schwerer Dürre und Krieg leben etwa ein Viertel aller Somalier in provisorischen Unterkünften innerhalb oder Flüchtlingscamps außerhalb des Landes unter sehr schlechten Bedingungen und ohne Zugang zu sauberem Wasser. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten. Poliomyelitis: Nachdem seit mehr als einem Jahr keine neuen Infektionen gemeldet wurden, hat die WHO den aktuellen Ausbruch Ende Oktober 2015 für beendet erklärt. Somalia galt bereits von April 2008 bis April 2013 als poliofrei. Dann war die Infektion erneut bei einem Mädchen in Mogadischu aufgetreten, 163 weitere Fälle folgten im selben Jahr. 2014 gab es weitere 5 Erkrankungen, die letzte im August. Ende Oktober letzten Jahres hat die WHO Somalia von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Vor touristischen Reisen nach Somalia sowie vor Reisen in die Gewässer vor Somalia wird dringend gewarnt. Auf die aktuellen Reisewarnungen und Hinweise des Auswärtigen Amtes wird verwiesen (www.auswaertiges-amt.de). Sri Lanka Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, Cholera wurde seit längerer Zeit nicht mehr gemeldet. Im August 2014 waren vermehrt Typhus-Fälle in der Hauptstadt Colombo aufgetreten. Hygiene beachten. Dengue: Die Arbovirose ist in Sri Lanka endemisch. Mit einem Übertragungsrisiko ist landesweit zu rechnen, insbesondere während und nach der Regenzeit. In diesem Jahr wurden bereits 12.897 Infektionen registriert. 8 Menschen sind verstorben. Etwa 3.800 wurden allein in Colombo verzeichnet. Im vergangenen Jahr sind 29.777 Menschen erkrankt, 56 Menschen sind verstorben. Mit mehr als der Hälfte der gemeldeten Fälle war die Westprovinz mit Nr. 6/16 • 31. März 2016 der Hauptstadt Colombo weiterhin am stärksten betroffen. Das Gesundheitsministerium fordert die Bevölkerung zu verstärkten Maßnahmen zur Eliminierung von Mückenbrutplätzen auf. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. St. Vincent & Grenadinen Zika-Virus: Ende Februar wurde bei einer 34-jährigen Frau eine autochthone Infektion bestätigt. Der Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Sudan Infektionen allgemein: Darminfektionen, vor allem Durchfallerkrankungen, sind weit verbreitet, auch mit Ruhr und Cholera ist landesweit zu rechnen. Hohes Risiko für fast alle Formen der Hepatitis (A, E und B). Tollwut ist weit verbreitet, Übertragung vorwiegend durch Hunde. Meningokokken-Erkrankungen treten saisonal in der Trockenzeit auf. Malaria nimmt nach Süden hin zu. Kala-Azar (viszerale Leishmaniose) hat im Süd-Sudan weltweit die höchsten Inzidenzen. Im Süden gibt es zudem Schlafkrankheit, Rückfallfieber, Affenpocken sowie virale hämorrhagische Fieber: Größere Ausbrüche von Gelbfieber wurden 2003, 2005 und 2012 verzeichnet. Das Gesundheitsministerium plant eine groß angelegte Impfkampagne. Ausbrüche von Ebola-Fieber wurden 1976 und 2004 sowie Rift Valley-Fieber zum Jahreswechsel 2007/8 beobachtet. Hygiene und adäquaten Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: In Sudan kann es wegen der aktuellen politischen Lage auch weiterhin zu Spannungen und ggf. Störungen der öffentlichen Ordnung kommen. Vor diesem Hintergrund rät das Auswärtige Amt, die politischen und sicherheitsrelevanten Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen. Es wird empfohlen, die Reiseplanung eng mit den deutschen oder sudanesischen Reiseveranstaltern und Geschäftspartnern abzustimmen und die Deutsche Botschaft zu informieren (www.auswaertiges-amt.de). Südsudan, Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch Cholera kommt vor. Hygiene und Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Im gesamten Land kommt es weiterhin zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen Truppenteilen der südsudanesischen Armee und zwischen bewaffneten Kämpfern unterschiedlicher ethnischer Gruppen. Auch die Hauptstadt Dschuba ist betroffen. Vor Reisen nach Südsudan wird dringend gewarnt. Deutschen Staatsangehörigen vor Ort wird geraten, das Land zu verlassen. Die Deutsche Botschaft Dschuba ist bis auf weiteres für den allgemeinen Besucherverkehr geschlossen. In Notfällen wird gebeten, sich an das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes zu wenden (www.auswaertiges-amt.de). Suriname Zika-Virus: Anfang November wurden die ersten 2 Verdachtsfälle registriert. Die WHO hat die Erkrankungen als autochthone Infektionen Die CRM App Reisemedizin für Ihren Tablet-PC © Centrum für Reisemedizin 24 Apple, the Apple Logo and iPhone are Trademarks of Apple Inc., registered in the U.S and other countries.App Store is a Service mark of Apple inc. CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Nr. 6/16 • 31. März 2016 bestätigt. Ende November ist in den Niederlanden eine 60-jährige Touristin nach ihrer Rückkehr von einer 3-wöchigen Urlaubsreise erkrankt. Bis Mitte März wurden ca. 2.350 Verdachtsfälle registriert, 6 Infektionen wurden bestätigt. 4 Menschen sind verstorben. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Besonders betroffen ist das Nachbarland Brasilien. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. der Regel die Monate Juli und August. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten. Syrien Tansania Orale Infektionen: Im Februar dieses Jahres hat die WHO erneut vor einem hohen Risiko für Krankheitsepidemien in Syrien und den benachbarten Ländern (Jordanien, Libanon, Irak, Israel und Türkei) gewarnt. Die Kombination aus hohen Temperaturen und schlechten bzw. nicht existierenden Sanitäranlagen birgt eine große Gefahr für eine exponentielle Zunahme von Infektionskrankheiten. Vor allem Krankheiten ausgelöst durch kontaminiertes Trinkwasser, wie Hepatitis A, Typhus, Cholera und bakterielle Darminfektionen, seien quasi unausweichlich. Die starke Zerstörung des syrischen Gesundheitssystems kommt erschwerend hinzu. Hygiene und Impfschutz beachten. Poliomyelitis: Nach einer Pause von 14 Jahren sind zwischen Oktober 2013 und Januar 2014 39 Kinder an Polio erkrankt. Mittels ausgedehnter Impfkampagnen konnte der Ausbruch gestoppt werden. Seit einem Jahr wurden keine neuen Infektionen gemeldet. Im Mai 2015 hat die WHO Syrien von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten. Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Syrien wird weiterhin deutlich gewarnt. Das Auswärtige Amt fordert nochmals mit Nachdruck alle Deutschen, die das Land noch nicht verlassen haben, zur Ausreise aus Syrien auf. Es weist ausdrücklich darauf hin, dass die Deutsche Botschaft in Damaskus geschlossen ist und im Notfall keine konsularische Hilfe vor Ort leisten kann (www.auswaertiges-amt.de). Influenza: Erwartungsgemäß wurde der Höhepunkt der Grippewelle in der Zeit des Chinesischen Neujahrsfestes beobachtet. Seit Mitte Februar geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. Die Infektionen wurden überwiegend durch Influenza A(H1N1), die sog. Schweinegrippe, verursacht. In letzter Zeit ist der Anteil von Influenza B gestiegen. Impfschutz beachten. Vogelgrippe: Im Januar ist ein 26-jähriger Mann nach seiner Rückkehr aus der Provinz Jiangsu (Festland) an Influenza A(H7N9) erkrankt. Im März 2013 wurde in China erstmals ein Fall beim Menschen registriert. Ursprünglich waren ausschließlich der Osten und Südosten des chinesischen Festlandes betroffen. Die meisten Fälle traten in den Provinzen Guangdong und Zhejiang auf. Inzwischen hat sich die Infektion auch auf weitere chinesische Provinzen ausgeweitet. Betroffen sind Fujian im Süden, Jiangsu, Jiangxi, Shandong im Osten und die Region Xinjiang im Nordwesten Chinas. Alle 5 Fälle in Taiwan wurden vom chinesischen Festland importiert. Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Es kommt regelmäßig zu örtlich begrenzten Cholera-Ausbrüchen, am häufigsten während der Regenzeit zwischen Dezember und März. Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende. Cholera: Ausgehend von Dar es Salaam sind seit Mitte August letzten Jahres in 23 Regionen 280 Menschen verstorben, es gibt etwa 17.500 Erkrankte. Anfang November waren die Fallzahlen rapide gestiegen, innerhalb von nur 4 Tagen wurden 20 % der gesamten Infektionen registriert. Seitdem geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. Ende März wurden in der Region Kilimandscharo (NO) erstmals seit 8 Jahren 23 Infektionen gemeldet. Seit Mitte September wurden in der Region Sansibar mehr als 1.200 Infektionen und mindestens 7 Todesfälle verzeichnet, beide Inseln Unguja (ehemals Sansibar) und Pemba sind betroffen. Im März wurden innerhalb von 2 Wochen 50 Neuinfektionen registriert. Hygiene sorgfältig beachten, Impfschutz für Risikoreisende erwägen. Sicherheitshinweis: In Folge der Annullierung der Parlamentsund Präsidentschaftswahlen auf dem Sansibar-Archipel wurde die Wiederholung des Wahlgangs für den 20. März 2016 angekündigt. Reisenden wird daher empfohlen, insbesondere an diesem Datum und in den Tagen danach Demonstrationen und Menschenansammlungen zu meiden. Es ist nicht auszuschließen, dass es kurzfristig zu Einschränkungen der Reisemöglichkeiten zwischen dem tansanischen Festland und Sansibar sowie innerhalb des Insel-Archipels kommen kann (www.auswaertiges-amt.de). Thailand Tadschikistan Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus durch kontaminiertes Trinkwasser aus unsicheren Versorgungssystemen. Betroffen sind auch die Städte. Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen. Taiwan Dengue: Im vergangenen Jahr wurden landesweit 43.419 autochthone Infektionen registriert. Mindestens 206 Menschen sind verstorben, so viele wie nie zuvor. 365 Fälle wurden importiert. Nach einem Rückgang der wöchentlichen Neuinfektionen im September sind die Zahlen zwischen Mitte Oktober und Mitte November wieder leicht angestiegen. Inzwischen ist die Zahl der Neuinfektionen auf das Niveau des Vorjahreszeitraums zurückgegangen. Seit Januar sind 370 Menschen erkrankt und 4 verstorben. Im Vergleichszeitraum in 2015 waren es 90 Erkrankungen und in den Jahren 2011–2014 durchschnittlich nur etwa 14. Ein Schwerpunkt liegt wieder im Süden des Landes, besonders betroffen sind die benachbarten Städte Tainan und Kaohsiung. Die Hauptübertragungszeit auf der Insel sind in © Centrum für Reisemedizin Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, örtlich ist auch mit kleineren Cholera-Ausbrüchen zu rechnen. Hygiene beachten. Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden für diese Jahreszeit bereits ungewöhnlich viele Infektionen gemeldet. Landesweit wurden mehr als 10.000 Erkrankungen und 3 Todesfälle verzeichnet. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen mehr als verdoppelt. Am stärksten betroffen sind Bangkok und die Provinzen Samutsakorn, Nakornpathom, Rayong und Phuket. Experten warnen, dass das momentane Wetterphänomen El Niño zu einem weiteren Anstieg der Fallzahlen führen könnte. 2015 sind landesweit ca. 143.000 Menschen erkrankt, es gab 141 Todesfälle. Ein Infektionsrisiko besteht ganzjährig, die Hauptübertragungszeit sind die Monate Juli und August. 2013 wurden die höchsten Fallzahlen innerhalb von 20 Jahren registriert. Landesweit wurden ca. 153.000 Fälle verzeichnet, davon mindestens 132 Todesfälle. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten! 25 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell Togo Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera, auch in der Hauptstadt Lomé. Milzbrand, auch in der kutanen Form, gibt es sporadisch oder als Cluster immer wieder bei Einheimischen mit entsprechenden Tierkontakten. Der Norden Togos und das benachbarte Ghana gehören weltweit zu den Regionen mit den höchsten Prävalenzen dieser Zoonose bei Paarhufern. 2008 wurden zum ersten Mal seit 2003 wieder 3 Polio-Fälle registriert, 2009 waren es 6. Seither gab es keine Meldung. Hygiene, Kenntnis der Übertragungswege und Impfschutz (Polio) bei Reisen beachten. Lassa-Fieber: Seit Ende Februar sind 2 US-Amerikaner nach einem Aufenthalt im Norden Togos erkrankt. Ein Mann ist in einer Kölner Klinik verstorben, ein zweiter wird in einer Klinik in Atlanta (US-Bundesstaat Georgia) behandelt. In der zweiten Märzwoche haben auch die lokalen Gesundheitsbehörden erstmals 2 Infektionen in der Präfektur Oti im Norden des Landes bestätigt. Die Erkrankung ist in weiten Teilen West- und Zentralafrikas endemisch. Die Übertragung erfolgt durch die Ausscheidungen von Mäusen auf anschließend vom Menschen verzehrte Lebensmittel. Die Viren können aber auch über Tröpfcheninfektion, Wundinfektion oder durch Sekrete direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Seit Anfang des Jahres wurden bereits 1.235 Erkrankungen und 100 Todesfälle gemeldet. Am stärksten betroffen sind die Präfektur Dankpen in der Kara Region und Teile der Regionen Savanes und Centrale. Der überwiegende Teil der Infektionen wurde durch Meningokokken der Serogruppe W135 verursacht. Impfschutz beachten. Tonga Zika-Virus: Ende Januar wurde die erste Infektion auf der Insel bestätigt, mittlerweile wurden 46 weitere gemeldet. Es gab ca. 2.200 Verdachtsfälle. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Trinidad & Tobago Zika-Virus: Mitte Februar wurde auf Trinidad bei einer 61-jährigen Frau eine autochthone Infektion bestätigt. Bis Ende März wurden 6 weitere Erkrankungen registriert. Insgesamt gelten 3 als lokal erworben. Von Tobago wurden bisher noch keine Fälle gemeldet. Der Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Nr. 6/16 • 31. März 2016 der 10. KW wurden bereits 88 Erkrankungen, darunter 17 Todesfälle, gemeldet. Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Vor Reisen in die Region des Tschadsees und das Grenzgebiet zwischen Tschad und Kamerun wird gewarnt. Es wird empfohlen, die Reise- und Sicherheitshinweise sowie die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de). Tschechische Republik Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen. Tunesien Sicherheitshinweis: Ende Januar 2016 kam es landesweit in vielen Städten zu Demonstrationen und teilweise auch zu gewaltsamen Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften. Aufgrund der weiterhin volatilen Lage wird Reisenden empfohlen, sich über die aktuellen Reisehinweise und die Medien zur Lageentwicklung informiert zu halten (www.auswaertiges-amt.de). Türkei Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, gelegentlich lokal auch für Typhus und Paratyphus. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen. Sicherheitshinweis: Am 13. März 2016 kam es in Ankara zu einem weiteren Sprengstoffanschlag mit zahlreichen Toten und Verletzten. Es wird dringend geraten, den Anweisungen der örtlichen Sicherheitskräfte Folge zu leisten und aufmerksam die Medien zu verfolgen. Am 17. Februar 2016 detonierte in Ankara eine Autobombe. Dabei wurden nach vorläufigen Angaben 28 Menschen getötet und über 60 verletzt. Der Anschlag richtete sich vermutlich gegen Angehörige des Militärs. Die Ermittlungen dauern noch an. Am 12. Januar 2016 wurde auf dem At Meydani, in der Innenstadt von Istanbul, ein Terroranschlag verübt, dem deutsche Reisende zum Opfer gefallen sind. Reisenden in Istanbul, Ankara und anderen Großstädten der Türkei wird weiterhin zu erhöhter Vorsicht geraten. Landesweit ist weiter mit politischen Spannungen sowie gewaltsamen Auseinandersetzungen und terroristischen Anschlägen zu rechnen. Deshalb wird Deutschen, die sich in der Türkei aufhalten oder dorthin reisen möchten, generell empfohlen, sich zur Sicherheitslage laufend mittels der Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen Amtes sowie der Medienberichterstattung informiert zu halten. Menschenansammlungen, auch auf öffentlichen Plätzen und vor touristischen Attraktionen sowie der Aufenthalt nahe Regierungsund Militäreinrichtungen sollten gemieden werden. Zudem sollte die Nutzung von Verkehrsmitteln des öffentlichen Personennahund Fernverkehrs auf das erforderliche Maß eingeschränkt werden (www.auswaertiges-amt.de). Uganda Tschad Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera. Die meisten Menschen leben unter extrem schlechten sanitären Bedingungen, so dass Trinkwasser mit Fäkalien verunreinigt wird. Polio, zuvor bereits ausgerottet, wurde seit 2003 aus dem benachbarten Nigeria mehrfach importiert. Zuletzt wurden 2012 5 Fälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio, Masern) beachten. Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich © Centrum für Reisemedizin Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen inkl. Cholera landesweit. Im Februar 2009 wurde zum ersten Mal seit 1996 wieder ein Fall von Poliomyelitis in Uganda nachgewiesen. Hygiene und Impfschutz (Polio, ggf. Cholera) beachten. Cholera: Seit Oktober vergangenen Jahres werden aus verschiedenen Regionen Ausbrüche gemeldet. Landesweit sind mindestens 136 Menschen verstorben und ca. 1.200 erkrankt. Im Januar wurden aus den Distrikten Hoima, Mbale und Sironko insgesamt 36 Erkrankungen und 2 Todesfälle gemeldet. Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. kann eine Impfung sinnvoll sein. Rift Valley-Fieber: Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind seit Mitte März im Distrikt Kibaale im Westen des Landes 5 Menschen 26 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell erkrankt. Über Erkrankungen bei Tieren wurde nichts bekannt. Reservoir des Virus sind Paarhufer und Mücken. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt in der überwiegenden Mehrheit der Fälle durch direkten oder indirekten Kontakt mit erkrankten Tieren (z. B. beim Schlachten), Verzehr von deren ungegartem Fleisch oder unpasteurisierter Milch, aber auch durch Stiche infizierter Mücken. Reisende sollten sich vor tag- und nachtaktiven Mücken schützen und direkten Kontakt mit Schlachtvieh bzw. dessen rohen Produkten meiden. Typhus: Landesweit kommt es immer wieder zu meist kleineren Ausbrüchen. Seit Anfang des Jahres nimmt die Zahl der wöchentlichen Neuerkrankungen zu. Am stärksten betroffen sind die Distrikte Sembabule, Kampala. Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. kann eine Impfung sinnvoll sein. Ukraine Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus, vorwiegend durch kontaminiertes Trinkwasser aus unsicheren Leitungssystemen. Betroffen sind auch die Städte. Auch Cholera-Fälle kommen sporadisch vor. Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen. Polio: Im Oblast Transkarpatien (SW) sind Ende Juni 2 Kinder im Alter von 4 und 10 Monaten an akuten schlaffen Lähmungen (AFP) erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um Infektionen mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) handelt. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Sicherheitshinweis: Im Osten der Ukraine (Oblaste Donezk und Luhansk) finden seit dem Frühjahr 2014 bewaffnete Auseinandersetzungen statt. In der Folge eines in Minsk vereinbarten Friedensplans haben sich die Kämpfe aktuell zwar abgeschwächt, flammen an einigen neuralgischen Punkten jedoch immer wieder auf und könnten erneut auch eskalieren. Vor Reisen in die genannten Konfliktgebiete wird daher dringend gewarnt (www.auswaertiges-amt.de). Ungarn Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch für FSME, nimmt zu. In Ungarn besteht ein Infektionsrisiko besonders westlich der Donau bis zur Westgrenze (mit Schwerpunkt um den Balaton) und im N entlang der Grenze zur Slowakei mit dem Donautal. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen. Uruguay Dengue: Im Februar hat das Gesundheitsministerium die ersten autochthonen Infektionen bestätigt. Inzwischen ist ihre Zahl auf 17 gestiegen. Die Erkrankungen sind im Departamento Montevideo (S) aufgetreten. Es gibt etwa 570 weitere Verdachtsfälle. Seit Anfang des Jahres wurden landesweit 8 importierte Infektionen registriert. Mückenschutz beachten. USA Dengue: Seit Ende Oktober letzten Jahres wurden auf der Insel Hawaii (Big Island, Bundesstaat Hawaii) 263 autochthone Infektionen bestätigt. Darunter sind auch 46 Kinder und 26 Touristen. Mitte März wurde eine Infektion bei einem Touristen gemeldet. Ob es sich um eine aktuelle Erkrankung oder eine nachträgliche Meldung handelt, ist bisher nicht bekannt. Die Erkrankung ist auf der Inselgruppe © Centrum für Reisemedizin Nr. 6/16 • 31. März 2016 nicht endemisch, wird aber immer wieder importiert. Der letzte Cluster autochthoner Fälle wurde 2011 auf der Insel Oahu registriert. Mückenschutz beachten. Tollwut: Im März wurden aus dem Bundesstaat Virginia (O) mindestens 6 Zwischenfälle mit tollwütigen Tieren, meist Füchsen, registriert. Aus 4 weiteren Bundesstaaten (Pennsylvania, Florida, Massachusetts und New Jersey) wurden ebenfalls tollwutverdächtige Kontakte verzeichnet. Menschliche Tollwutfälle sind in den USA selten. Jährlich werden etwa 35.000 Menschen aufgrund von verdächtigen Tierkontakten (überwiegend Kontakt zu Fledermäusen) postexpositionell behandelt und 7.000–10.000 Fälle von Tollwut bei Tieren (Waschbären, Stinktieren, Fledermäusen, Füchsen) registriert. Nach verdächtigen Tierkontakten sollte umgehend eine postexpositionelle Versorgung eingeleitet werden. Zecken: Auch in den USA ist während der wärmeren Jahreszeit mit zeckenübertragenen Erkrankungen zu rechnen. Lyme-Borreliose gibt es vor allem in den nordöstlichen Bundesstaaten Connecticut, Delaware, Maine, Maryland, Massachusetts, New Hampshire, New Jersey, New York, Pennsylvania, Rhode Island, Vermont, Virginia, sowie nordzentral in Minnesota und Wisconsin. Rocky Mountain Spotted Fever gibt es trotz seines Namens weniger im „Felsengebirge“ sondern mehr in den Südatlantikstaaten. Die zur Spotted Fever-Gruppe gehörende Rickettsiose kann vor allem bei Erwachsenen > 40 Jahren eine Enzephalitis entwickeln. Schutz vor Zecken beachten. Zika-Virus: Mitte Januar wurde auf Hawaii ein Kind mit Mikrozephalie geboren. Das CDC hat eine Infektion mit dem Zika-Virus bestätigt. Die Mutter hatte sich im Mai vergangenen Jahres in Brasilien aufgehalten und dort vermutlich mit dem Virus infiziert. Landesweit wurden bis Anfang März 193 importierte Fälle gemeldet. Im Dallas County (Texas) gibt es einen Verdachtsfall einer sexuellen Übertragung. Venezuela Chagas-Krankheit: Laut einer Meldung im TropNetEurope sind in Caracas mindestens 5 Menschen nach dem Besuch in einem chinesischen Restaurant erkrankt. Unter ihnen ist auch eine schwangere Frau. Neben Venezuela meldete auch Brasilien in den vergangenen Jahren mehrfach Fälle von oral übertragenen Trypanosomen. In allen Fällen waren mit dem Kot der Raubwanzen kontaminierte Früchte bzw. daraus hergestellte Produkte die Ursache. Insgesamt sind derartige Ereignisse aber selten, eine sichere Vorbeugung ist im Endemiegebiet kaum praktikabel, wenn man nicht auf frische Früchte bzw. Fruchtsäfte gänzlich verzichtet. Reisende sollten bei entsprechender Anamnese und unklarer Symptomatik nach der Rückkehr einen Arzt aufsuchen, der an die Möglichkeit einer Chagas-Infektion denken und eine gezielte Diagnostik einleiten muss. Chikungunya: Im Juli 2014 wurden die ersten autochthonen Erkrankungen bestätigt. Bis Ende Dezember 2014 wurden ca. 37.280 Verdachtsfälle gemeldet, 2.486 Infektionen wurden bestätigt, 3 Menschen sind verstorben. Offiziell wurden im vergangenen Jahr 16.293 Verdachtsfälle registriert, 355 Infektionen wurden bestätigt. Presseberichten zufolge sollen die Fallzahlen deutlich höher liegen. Seit Januar wurden 1.813 Verdachtsfälle verzeichnet, 53 Infektionen konnten bestätigt werden. Mückenschutz beachten. Zika-Virus: Ende November wurden 17 Verdachtsfälle in einer Klinik in der Hafenstadt Maracaibo (NW) gemeldet. 4 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. Landesweit ist die Zahl der Verdachtsfälle bis Mitte März auf 15.495 angestiegen, 3 Menschen sind verstorben. Presseberichten zufolge wurde Anfang März bei einem totgeborenen Kind mit Mikrozephalie das Zika-Virus im Nabelschnurblut nachgewiesen. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Besonders betroffen sind die Nachbarländer Brasilien und Kolumbien. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vor- 27 CRM Infodienst Reisemedizin aktuell wiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen. Vietnam Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, auch Cholera ist endemisch. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene beachten. Dengue: Seit Anfang des Jahres sind in den Provinzen des zentralen Hochlandes fast 900 Menschen erkrankt. Das entspricht einem Anstieg um ca. 20 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im vergangenen Jahr sind landesweit ca. 97.500 Menschen erkrankt, es gab 61 Todesfälle. Besonders betroffen ist Ho Chi Minh Stadt im Süden des Landes. Regenfälle haben hier die Zunahme der Infektionen begünstigt. Im Vergleich zu 2014 und auch zum Durchschnitt der letzten 5 Jahre sind die Fallzahlen stark gestiegen. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten! Vogelgrippe: Seit 2003 sind landesweit insgesamt 127 Menschen an Influenza A(H5N1) erkrankt, es gab 64 Todesfälle. Bei allen Betroffenen ließen sich entsprechende Tierkontakte nachweisen. 2014 wurden landesweit mindestens 40 Ausbrüche bei Hausgeflügel registriert, mehr als 90.000 Tiere wurden getötet. Im vergangenen Jahr gab es zahlreiche Ausbrüche, zuletzt Mitte November im Norden und Mitte Dezember im Süden des Landes. Insgesamt sind mehr als 16.000 Tiere verendet oder wurden getötet. In diesem Jahr wurden die ersten Ausbrüche Ende Februar verzeichnet. In der Provinz Tra Nr. 6/16 • 31. März 2016 Vinh (SW) sind ca. 1.100 Tiere verstorben oder wurden gekeult. Die Impfung von Geflügel ist im Land weit verbreitet. Medienberichten zufolge verliert der am häufigsten verwendete Impfstoff durch eine Mutation des Virus jetzt an Wirksamkeit. Zwischen April und Oktober 2014 wurden 7 Ausbrüche von Influenza A(H5N6) in Geflügelbetrieben gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden ebenfalls mindestens 10 Ausbrüche in verschiedenen Regionen gemeldet. Im Januar wurden 4 Ausbrüche verzeichnet, betroffen sind die Provinz Tuyen Quang (N) und die benachbarten Provinzen Quang Ngai und Kon Tum. Insgesamt sind mehrere tausend Tiere verendet oder wurden getötet. Außer in Vietnam wurde der Erreger bei Geflügel bisher in China und Laos nachgewiesen. Menschliche Erkrankungen gab es bisher ausschließlich in China. Zentralafrikanische Republik Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Cholera ist im Land endemisch und Ausbrüche kommen immer wieder vor. Bei den oral übertragenen Formen der Hepatitis ist neben A auch vermehrt mit E zu rechnen, vor allem in Bangui und Umgebung. Polio, 2000 schon einmal ausgerottet, wurde 2003 aus Nigeria reimportiert die letzten 4 Erkrankungen wurden 2011 gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten. Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich der 10. KW wurden bereits 154 Erkrankungen, darunter 26 Todesfälle, gemeldet. Impfschutz beachten. Sicherheitshinweis: Angesichts fortdauernder sehr hoher Sicherheitsrisiken und wieder aufflammender Kampfhandlungen warnt das Auswärtige Amt vor Reisen in die Zentralafrikanische Republik (www.auswaertiges-amt.de). Reisemedizin SPEZIAL Ausbrüche von Pneumokokken-Meningitis im Sahel Ausbrüche von Meningokokken-Meningitis sind nicht unüblich. Während in Industrienationen nur sehr selten hohe Fallzahlen erreicht werden, ist die Situation in Sub-Sahara Afrika anders. Innerhalb des Meningitis-Gürtels kommt es regelmäßig zu großen Epidemien. Diese beginnen typischerweise während der Trockenzeit, erreichen ihren Gipfel während der trockensten und heißesten Zeit des Jahres und lassen mit Beginn der Regenzeit schnell nach. Im Gegensatz dazu sind durch Pneumokokken verursachte Meningitiden typischerweise auf Einzelfälle begrenzt. Bei Ausbrüchen sind Menschen in Massenunterkünften betroffen oder solche, die unter schlechten sozialen Bedingungen leben. In den letzten Jahren häufen sich jedoch Berichte aus dem Meningitis-Gürtel, die auf ein eher epidemisches Auftreten wie bei Meningokokken hinweisen. Analysen der bestätigten Fälle weisen keine typische Alters- oder Patientengruppe als Risikopopulation aus. Vielmehr sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen betroffen, erst jenseits des 60. Lebensjahres scheinen die Fallzahlen etwas abzunehmen. Die Todesraten sind mit bis zu 44 % sehr hoch. Sofern eine Serotypisierung erfolgen konnte, wurde überwiegend Serogruppe 1 identifiziert. Diese ist in dem einzigen in Afrika verfügbaren sieben-valenten Pneumokokken-Impfstoff nicht abgedeckt. Sequenztypisierungen von Bakterienisolaten in Ghana zeigen, dass diese meist zu einem Sequenztyp (ST217) und seinen beiden Varianten (ST303 und ST612) gehören. In anderen Ländern wurde auch der Sequenztyp ST618 nachgewiesen. Es scheint sich um neue Bakterienstämme zu handeln, der sich nun in einer suszeptiblen Population ohne vorbestehende Immunität ausbreitet. © Centrum für Reisemedizin Aktuell werden Ausbrüche gemeldet aus Benin, Burkina Faso, Elfenbeinküste, Ghana und Mali. Der Anteil der PneumokokkenIsolate an den bestätigten Fällen von bakterieller Meningitis liegt bei bis zu 71 %. Das epidemische Auftreten von Pneumokokken in Afrika ist nicht neu. Ähnliche Beobachtungen wurden bereits vor 30 Jahren in Nigeria gemacht. Aktuell scheint sich jedoch zumindest ein neuer Bakterienklon durchzusetzen und Ausbrüche zu verursachen. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt eine deutliche regionale Verbreitung und einen saisonalen Anstieg der Fallzahlen. Da sich keine Risikogruppe identifizieren lässt, hat dies auch für die Beratung von Reisenden in den Meningitis-Gürtel Konsequenzen: Bis auf weiteres sollte zusätzlich zur tetravalenten Meningokokken-Impfung eine Pneumokokken-Impfung empfohlen werden. Hier ist die 13-valente Konjugatimpfung aus immunologischen Gründen zu bevorzugen. Prof. Dr. med. T. Jelinek Literatur: – CRM. Aktuelle Meldungen 22.03.2016 – Greenwood B. Pneumococcal Meningitis Epidemics in Africa. Clin Infect Dis. (2006) 43 (6): 701–703. doi: 10.1086/506943 – Gessner BD, Mueller JE, Yaro S. African meningitis belt pneumococcal disease epidemiology indicates a need for an effective serotype 1 containing vaccine, including for older children and adults. BMC Infect Dis 2010:10;22. DOI: 10.1186/1471-2334-10-22 28 Die CRM App Reisemedizin für Ihren Tablet-PC ie vel.NET sow r Für CRM tra Mitgliede T E N l. e v a tr CRM r Download kostenfreie dien der Fachme Das reisemedizinische Fachwissen des CRM Centrum für Reisemedizin auch für Ihren Tablet-PC! Holen Sie sich die CRM App Reisemedizin und nutzen Sie unsere umfangreichen Fachmedien im Zusammenspiel. Ob als Beratungsinstrument, Nachschlagewerk oder Informationsmedium – mit dieser App werden Sie bei den unterschiedlichsten Fragestellungen sinnvoll unterstützt. 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