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Nr. 6/16 • 31. März 2016
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www.crm.de
Reisemedizin aktuell
Australien
Pertussis: Zunahme der Infektionen in Sydney
2
Brasilien
Zika-Virus: Erreger bereits 2013 importiert
3
Burkina Faso, Côte d’Ivoire, Ghana u.a.
Meningitis: Ausbrüche vermehrt durch Pneumokokken verursacht
4, 5, 8
Kuba
Zika-Virus: Erste autochthone Infektion bestätigt
16
Myanmar
Meningokokken-Meningitis: 4 Todesfälle durch Meningokokken B
18
Singapur
Dengue: 4 Todesfälle seit Anfang des Jahres
23
Venezuela
Chagas: 5 Infektionen durch orale Übertragung
27
Reisemedizin SPEZIAL
Ausbrüche von Pneumokokken-Meningitis im Sahel
28
Ein Fachinstitut der Thieme Verlagsgruppe
IMPRESSUM
Erscheinungsweise:
CRM Infodienst
Reisemedizin aktuell
14-täglich
(in Ergänzung zum CRM Handbuch Reisemedizin)
Bezugspreis in der Abonnementgebühr enthalten.
Herausgeber:
CRM Centrum für Reisemedizin GmbH
Hansaallee 299, 40549 Düsseldorf
Telefon: 0211/904 29-0
Telefax: 0211/904 29-99
Redaktion:
Redaktionsassistenz:
Prof. Dr. med. Tomas Jelinek
Birgit Pfeiffer
Die Angaben sind nach bestem Wissen und
sorgfältigen Recherchen zusammengestellt.
Eine Gewähr oder Haftung wird vom CRM
nicht übernommen. Jeder Nachdruck,
die Wiedergabe, Vervielfältigung, Speicherung
in Datenverarbeitungsanlagen und Verbreitung
auch von Teilen des Werkes bedarf der
Genehmigung des Herausgebers.
© CENTRUM FÜR REISEMEDIZIN
DÜSSELDORF 2016
ISSN 2192-5097
CRM Infodienst Reisemedizin aktuell
Afghanistan
Infektionen, diverse: Risiko für orale Infektionen, speziell Durchfallerkrankungen, andere Darminfektionen, Cholera, Hepatitis A
und Typhus landesweit. Tollwut durch streunende Hunde ist eine
permanente Gefahr, auch in Städten. Adäquate Schutzmaßnahmen
wie Hygiene und Impfschutz beachten.
Poliomyelitis: Afghanistan gehört zu den wenigen Ländern, in
denen Poliomyelitis weiterhin endemisch vorkommt. Anfang Februar wurde der erste Fall in diesem Jahr bei einem 5-jährigen Kind
registriert. Seit März vergangenen Jahres wurden 19 Erkrankungen
gemeldet. 2014 wurden insgesamt 28 Fälle registriert, 2013 waren
es 14. Adäquate Schutzmaßnahmen, wie Hygiene und Impfschutz,
beachten. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern, hat die WHO
Anfang Mai 2014 die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen
im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen
Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem
Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen
Impfausweis dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde Anfang
Mai 2015 von der WHO wiederholt.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Afghanistan wird dringend
gewarnt. Wer dennoch reist, muss sich der Gefährdung durch
terroristisch oder kriminell motivierte Gewaltakte bewusst sein
(www.auswaertiges-amt.de).
Ägypten
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen einschließlich
Shigellosen landesweit. Hepatitis A ist ebenfalls sehr verbreitet.
Hygiene und Impfschutz beachten.
Malaria: Erstmals seit 1998 wurden im Sommer 2014 autochthone
Malaria-Fälle registriert. 21 Menschen, überwiegend Mitglieder
einer Familie, aus 2 Dörfern nahe der Stadt Edfu im Gouvernement
Assuan (S) waren erkrankt. Als Erreger konnte P. vivax nachgewiesen werden. Um ein erneutes Auftreten zu verhindern, führen die
Gesundheitsbehörden in der Region routinemäßig Maßnahmen zur
Bekämpfung der Vektoren durch. Meldungen über ein vermehrtes
Auftreten von Anopheles-Mücken im Gouvernement Luxor (S) wurden von den Behörden aber dementiert. Aktuell besteht für Reisende
kein relevantes Infektionsrisiko. Mückenschutz beachten.
Nr. 6/16 • 31. März 2016
Influenza A(H9N2) und Influenza B festgestellt. Es ist der dritte Fall
dieser Variante der Vogelgrippe in diesem Jahr. Die meisten Fälle bei
Geflügel wurden Anfang 2014 in Kairo beobachtet. Kontakt zu lebendem oder frisch geschlachtetem Geflügel sowie Geflügelausscheidungen sollten vermieden werden.
Sicherheitshinweis: Am Abend des 8. Januar 2016 kam es zu einem
Anschlag auf ein Touristenhotel in Hurghada am Roten Meer. Dabei
wurden drei ausländische Reisende verletzt. Der Hintergrund der Tat
ist bislang unklar. Reisenden wird geraten, sich in Hurghada selbst
umsichtig zu verhalten und auf Ausflüge vorläufig zu verzichten.
Ägypten befindet sich seit der Januarrevolution von 2011 in einer
Umbruchphase, die wiederholt zu Demonstrationen und gewaltsamen Auseinandersetzungen geführt hat. Es besteht landesweit
ein erhöhtes Risiko terroristischer Anschläge und die Gefahr von
Entführungen. Diese können sich auch gegen westliche Ziele und
Staatsbürger richten. Im Norden der Sinai-Halbinsel kam es wiederholt zu schweren Anschlägen. Für die ganz überwiegende Mehrheit
der deutschen Reisenden verlaufen die Aufenthalte im Land ohne
Probleme. Reisenden wird empfohlen, Hinweise der Hotels und
Reiseveranstalter zu beachten und die aktuelle Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de).
Albanien
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen
auch für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die
FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz
vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet
liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu
empfehlen.
Folgende Impfstoffe sind derzeit nicht oder nur eingeschränkt
verfügbar (Stand 30.3.2016):
Hepatitis A: Vaqta
Hepatitis A + B: Twinrix Erwachsene (10er Packung)
Polio: IPV Mérieux (10er Packung)
Tetanus + Diphtherie: Td-IMMUN (10er Packung)
Tetanus + Diphtherie + Pertussis: TdaP-IMMUN
Tetanus + Diphtherie + Pertussis + Polio: Repevax,
Boostrix Polio (Einzeldosis)
Typhus: Typherix (Einzeldosis)
Typhus + Hepatitis A: Viatim (Einzeldosis), Hepatyrix (Einzeldosis)
Varizellen: Varilrix
Influenza ausverkauft für die aktuelle Saison 2015/2016:
Afluria, Begripal, Fluenz Tetra, Fluad, Influsplit Tetra, Influvac,
Optaflu, Vaxigrip
Vogelgrippe: Ägypten steht seit Anfang letzten Jahres an erster Stelle (vor Indonesien) der H5N1-Fälle weltweit. Seit November 2014 sind die Infektionen stark gestiegen. Im vergangenen
Jahr sind 147 Menschen erkrankt, es gab 41 Todesfälle. Der vorerst
letzte Todesfall wurde Ende Juni 2015 im Gouvernement Assuan (S)
registriert. Seit Ende Februar wurden 4 Infektionen bestätigt. Eine
Frau ist im Gouvernement Sauhadsch (Mittelägypten) erkrankt.
Ein Fall wurde aus Kairo und 2 Fälle wurden aus dem angrenzenden Gouvernement al-Dschiza gemeldet. Insgesamt wurden bisher
358 menschliche Erkrankungen mit 124 Todesfällen bestätigt. Seit
ihrem Erstauftritt im Februar 2006 sind der hochpathogenen Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) in Ägypten mehr als 34 Millionen
Tiere zum Opfer gefallen. Mitte Januar wurden innerhalb weniger
Tage 16 Ausbrüche in 4 Gouvernements gemeldet. Im Februar
wurden 7 Cluster in 6 Gouvernements verzeichnet. Ende April 2015
wurde bei einem 7-jährigen Jungen eine Doppelinfektion mit
© Centrum für Reisemedizin
Die Angaben wurden nach bestem Wissen und sorgfältiger Recherche
zusammengestellt. Eine Gewähr oder Haftung kann nicht übernommen
werden.
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Algerien
Nr. 6/16 • 31. März 2016
Aserbaidschan
Sicherheitshinweis: In den letzten Jahren kommt es in Algerien
immer wieder zu Terroranschlägen und Entführungen, insbesondere
in der algerischen Sahararegion, aber auch im Norden und Nordosten des Landes (v.a. Kabylei). Aufgrund der aktuell angespannten
Sicherheitslage in der gesamten Region und der Drohungen von
islamistischen Gruppen gegen ausländische Interessen und Einrichtungen in Algerien rät das Auswärtige Amt bei Reisen nach Algerien
zu erhöhter Vorsicht (www.auswaertiges-amt.de).
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen sowie andere
orale Infektionen landesweit, darunter sporadisch auch Botulismus
durch hauseingemachte Lebensmittel. Hygiene beachten.
Angola
Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich
der 10. KW wurden bereits 214 Erkrankungen, darunter 2 Todesfälle,
gemeldet. Impfschutz beachten.
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Epidemische Ausbrüche von Cholera gab es seit 2006 in zahlreichen Provinzen einschließlich der hygienisch schlecht versorgten
Viertel der Hauptstadt Luanda mit einem Gipfel jeweils während der
Regenzeit. Polio trat zuletzt 2011 als Reimport auf. Hygiene und
Impfschutz (Polio) beachten.
Gelbfieber: Seit Ende des letzten Jahres wurden aus 16 Provinzen
mehr als 1.300 Verdachtsfälle registriert, 250 Menschen sind verstorben.185 der Todesfälle wurden bestätigt, darunter sind auch
24 Kinder. Am stärksten betroffen ist Viana, eine Stadt in der Metropolregion der Hauptstadt Luanda. Die Behörden haben mit Impfkampagnen und Maßnahmen zur Vektorbekämpfung begonnen. Die
letzten Ausbrüche gab es 1971 und 1986. 1980 wurde die Impfung
in die offiziellen Impfkalender aufgenommen. Impfschutz beachten.
Bei der Einreise ist eine (einmalige) Impfung gegen Gelbfieber vorgeschrieben.
Äquatorialguinea
Poliomyelitis: 2014 wurden 5 Erkrankungen aus den Provinzen
Centro Sur, Bioko Norte und Litoral gemeldet. Es sind die ersten
Polio-Fälle seit 1999. Sie hängen wahrscheinlich mit den zeitgleichen Ausbrüchen im Nachbarland Kamerun zusammen. Impfschutz
beachten. Im Juni des letzten Jahres hat die WHO Äquatorialguinea
von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich
vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr.
Argentinien
Chikungunya: Mitte August 2014 wurde der erste importierte Fall
gemeldet. Bis Ende des Jahres ist die Zahl auf 42 gestiegen. Im
vergangenen Jahr wurden 40 Infektionen importiert. Die Touristen
haben sich beim Besuch der Dominikanischen Republik infiziert. Seit
Anfang dieses Jahres wurden 37 autochthone Erkrankungen bestätigt und 36 Infektionen importiert. Mückenschutz beachten.
Dengue: Seit Anfang des Jahres ist die Zahl der Neuinfektionen landesweit stark gestiegen. Landesweit wurden bisher ca. 32.700 Verdachtsfälle registriert, etwa 15.400 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. Besonders betroffen ist die Provinz Misiones (N), die
lokalen Behörden befürchten den größten Ausbruch der Geschichte.
Bis Mitte Februar wurden hier ca. 2.900 Erkrankungen gemeldet.
Mindestens ein Mensch ist verstorben. In der Provinz Formosa an der
Grenze zu Paraguay wird ebenfalls ein Anstieg der Fallzahlen registriert. Im letzten Jahr sind landesweit 3.935 Verdachtsfälle registriert
worden. Ein Großteil der Infektionen wurde aus der Provinz Córdoba
gemeldet. Mückenschutz beachten.
Zika-Virus: Ende Januar wurde die erste importierte Infektion
bestätigt. Eine 23-Jährige ist nach einem Aufenthalt in Kolumbien
erkrankt. Bis Anfang März wurden 8 Fälle gemeldet. Eine Übertragung hat wahrscheinlich durch sexuelle Kontakte stattgefunden.
Eine Frau hat sich bei ihrem Partner angesteckt, der sich zuvor in
Kolumbien aufgehalten hatte. Die anderen Erkrankungen wurden
importiert. Die Hauptüberträger Aedes aegypti und A. albopictus
sind in der Region weit verbreitet, sodass eine weitere Ausbreitung
der Krankheit nicht ausgeschlossen werden kann. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven Mücken beachten.
© Centrum für Reisemedizin
Äthiopien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
auch für Cholera. Hygiene sowie ggf. Impfschutz gegen Cholera
beachten.
Poliomyelitis: Nach einer Pause von 4 Jahren ging das Polio-Virus
durch Reimport aus dem Sudan im Dezember 2004 wieder in Zirkulation. 2006 wurden noch 17 Fälle nachgewiesen, 2007 keine und
2008 zwei Fälle. 2013 sind 9 Kinder erkrankt, im Januar 2014 wurde
der bisher letzte Fall registriert. Im Mai 2015 hat die WHO Äthiopien von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr
der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und
Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben,
sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr.
Impfschutz trotzdem weiterhin beachten.
Einreiseimpfvorschrift: Entgegen den offiziellen Bestimmungen
wurde am Flughafen Addis Abeba in der letzten Zeit auch bei Einreise
aus Deutschland der Nachweis einer gültigen Gelbfieberimpfung
kontrolliert. In weiten Teilen des Landes besteht ein Infektionsrisiko.
Eine Impfung ist deshalb für alle Reisenden empfehlenswert.
Australien
Dengue: Seit Mitte Januar wurden vereinzelt autochthone Infektionen im Bundesstaat Queensland gemeldet. Ende Februar wurde
in Townsville eine Erkrankung bestätigt. Anfang März sind in Charters Towers 5 Menschen erkrankt, mindestens 4 Infektionen sind
autochthon. Ende März wurden in Cairns 6 Erkrankungen bestätigt.
Bis Ende März wurden in Queensland 100 Infektionen verzeichnet.
Im vergangenen Jahr wurden landesweit 1.715 Infektionen gemeldet. Mit 554 Infektionen war der Bundesstaat Western Australia am
stärksten betroffen. Hier sind seit Jahresbeginn bereits 147 Menschen erkrankt, landesweit wurden 461 Infektionen gemeldet.
Mückenschutz beachten.
Legionellose: Anfang März sind 4 Menschen in Sydney erkrankt.
Infektionsquelle waren vermutlich Kühltürme in der Nähe des Bahnhofes „Town Hall Station“ im Stadtzentrum. Die Infektion mit Legionellen erfolgt über die Inhalation bakterienhaltigen Wassers als Aerosol, das klinische Spektrum reicht von asymptomatischen Verläufen
bis zu schweren Pneumonien mit tödlichem Verlauf.
Masern: Seit Februar gibt es einen Ausbruch in Brunswick, einem
Stadtteil von Melbourne (Bundesstaat Victoria). 21 überwiegend
nicht oder unzureichend geimpfte junge Erwachsene sind erkrankt.
Landesweit wurden im vergangenen Jahr nur 74 Infektionen gemeldet, 30 davon ebenfalls in Victoria. Impfschutz beachten.
Pertussis: Landesweit wurden im letzten Jahr 22.515 Fälle gemeldet,
das sind fast doppelt so viele wie in 2014. In diesem Jahr wurden
bereits 4.926 Infektionen registriert. Am stärksten betroffen sind
weiterhin die Bundesstaaten New South Wales mit dem Hauptstadtterritorium, Queensland und Victoria. In Sydney (New South
Wales) wurden bereits 150 Erkrankungen verzeichnet. Im gesamten
Bundesstaat wurden bisher ca. 2.940 Infektionen gemeldet, mehr
als doppelt so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Eine
vermehrte Nachfrage nach Impfstoffen hat inzwischen zu Lieferengpässen geführt. Impfschutz beachten.
Zika-Virus: Im März ist in Bowen im Nordend des Bundesstaates
Queensland eine Frau nach ihrer Rückkehr von Tonga erkrankt. Die
Behörden haben die Bevölkerung aufgerufen Brutstätten für Mücken
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Nr. 6/16 • 31. März 2016
zu beseitigen. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das
dort ebenfalls vorkommende Dengue-Fieber. Untersuchungen legen
den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion zu Fehlbildungen bei
Neugeborenen führen kann. Reisende, besonders Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Ausbruch wurde Ende 2014 beobachtet. Die Übertragung erfolgt
durch die Ausscheidungen von Mäusen auf anschließend vom Menschen verzehrte Lebensmittel. Die Viren können aber auch über
Tröpfcheninfektion, Wundinfektion oder durch Sekrete direkt von
Mensch zu Mensch übertragen werden. Für Reisende besteht nur
ein geringes Infektionsrisiko.
Bangladesh
Meningitis: Bis einschließlich der 10. KW wurden bereits 236 Infektionen und 26 Todesfälle gemeldet. Als Erreger wurden überwiegend
Pneumokokken identifiziert. Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningitis-Epidemien. Reisende sollten Impfschutz beachten.
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Der Erreger der Cholera ist in der Region endemisch. Hygiene und
ggf. Impfschutz beachten.
Barbados
Chikungunya: Anfang Juni 2014 wurden die ersten Erkrankungen
importiert, mindestens 2 von der Insel Dominica. 2014 wurden
122 Infektionen bestätigt, 114 davon gelten als autochthon. Es gab
1.665 weitere Verdachtsfälle. Seit Ende 2014 geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. In den ersten 19 Wochen letzten Jahres wurden
290 Verdachtsfälle gemeldet, von denen bisher 15 bestätigt wurden.
2 Menschen sind verstorben. Mückenschutz beachten.
Zika-Virus: Mitte Januar wurden die ersten 3 autochthonen Infektionen auf der Insel registriert. Bis Mitte März ist die Zahl der Verdachtsfälle auf 316 gestiegen, 7 Erkrankungen wurden bestätigt. Der
Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in
einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im
vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten
auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Belgien
Diphtherie: Mitte März ist in Antwerpen ein 3-jähriges nicht geimpftes Kind verstorben. Das Kind wurde auf der Intensivstation behandelt und hat Antitoxin erhalten. Nach dem deutschen Impfkalender
ist eine Auffrischimpfung alle 10 Jahre vorgesehen.
Sicherheitshinweis: Am 22. März 2016 kam es am internationalen Flughafen Zaventem in Brüssel (BRU) zu einem terroristischen
Anschlag. Der Flughafen ist geschlossen; Flugbetrieb und Zugangsverkehr zum Flughafen wurden eingestellt. Mindestens eine weitere
Explosion ereignete sich am selben Tag in der U-Bahnstation Maelbeek in der Innenstadt. Inzwischen sind sämtliche Metrostationen
der Stadt vorsorglich geschlossen. Landesweit gilt erneut die höchste
Terrorwarnstufe vier. Mit Sperrungen ist zu rechnen. Reisende in
Brüssel werden dringend gebeten, sich in der Stadt nur mit erhöhter
Aufmerksamkeit und Wachsamkeit zu bewegen, größere Menschenansammlungen zu meiden und Weisungen der belgischen Sicherheitskräfte unbedingt zu befolgen. Es wird empfohlen, sich über die
Lageentwicklung laufend mittels der Reise- und Sicherheitshinweise
des Auswärtigen Amtes sowie der Medienberichterstattung vor Ort
informiert zu halten (www.auswaertiges-amt.de).
Bolivien
Chikungunya: Im Februar letzten Jahres wurden die ersten
13 autochthonen Infektionen registriert. Seitdem ist die Zahl auf
mehr als 9.700 gestiegen. Die meisten Infektionen stammen aus
den Departements Beni (NO) und Pando (N). Seit Anfang dieses
Jahres wurden 692 autochthone Erkrankungen verzeichnet. Bereits
Mitte Juli 2014 wurden die ersten 3 importierten Fälle bestätigt,
inzwischen ist die Zahl auf mindestens 17 gestiegen. Mückenschutz
beachten.
Zika-Virus: Ende Januar wurde im Rahmen einer Routineuntersuchung bei einer Schwangeren die erste autochthone Infektion
bestätigt, Anfang Februar wurde ein zweiter autochthoner Fall
bekannt. Anfang Januar haben die Gesundheitsbehörden den ersten importierten Fall bestätigt. Eine 58-jährige Frau ist nach ihrer
Rückkehr aus dem brasilianischen Bundesstaat Matto Grosso in Santa
Cruz erkrankt. Mitte Januar wurden 2 weitere aus Brasilien eingeschleppte Infektionen bestätigt. Bis Mitte März wurden insgesamt
12 Fälle bestätigt. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken,
vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen
den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz.
Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem
Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit
von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Bosnien-Herzegowina
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen
auch für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die
FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz
vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet
liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu
empfehlen.
Botswana
Benin
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera-Ausbrüche kommen vereinzelt vor. Im Februar wurden im
County Ouémé 28 Verdachtsfälle gemeldet. Nähere Informationen
liegen bisher nicht vor. Nach einer Pause von vier Jahren kam es 2008
erstmals wieder zu 6 Fällen von importierter Polio. 2009 waren es
21 Erkrankungen. Danach sind keine weiteren Fälle aufgetreten. Im
Juni letzten Jahres wurde das Land von der WHO als poliofrei erklärt.
Hygiene und Impfschutz für Polio und ggf. Cholera beachten.
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Milzbrand kommt landesweit sowohl in der intestinalen wie in
der kutanen Verlaufsform vor und ist bei Haus- und Wildtieren in
Botswana endemisch; betroffen sind auch die Nationalparks. Vorsicht beim Umgang mit kranken oder verendeten Tieren. Hinweis auf
Übertragungswege und adäquate Hygiene.
Lassa-Fieber: Mitte Januar wurden 5 Verdachtsfälle in der Stadt
Tchaourou (Department Borgou, O) registriert, eine Infektion
konnte labortechnisch bestätigt werden. Nach Angaben des
Gesundheitsministeriums ist bis Mitte März die Zahl der Verdachtsfälle auf 48 gestiegen, 11 Infektionen wurden bestätigt.
24 der Patienten sind verstorben. Inzwischen wurden aus 11 der
12 Departments Fälle gemeldet, am stärksten betroffen sind Borgou
and Collines. Der Erreger ist in Benin endemisch, der letzte größere
Chagas-Krankheit: Im Bundesstaat Acre (NW) ist Ende Februar ein
junges Ehepaar an Chagas verstorben. Die Infektion erfolgte vermutlich durch den Verzehr von Acai-Beeren der Kohlpalme. Neben
Brasilien meldete auch Venezuela in den vergangenen Jahren mehrfach ähnliche Episoden. In allen Fällen waren mit dem Kot der Raubwanzen kontaminierte Früchte bzw. daraus hergestellte Produkte
die Ursache. Insgesamt sind derartige Ereignisse aber selten, eine
sichere Vorbeugung ist im Endemiegebiet kaum praktikabel, wenn
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Brasilien
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man nicht auf frische Früchte bzw. Fruchtsäfte gänzlich verzichtet.
Reisende sollten bei entsprechender Anamnese und unklarer Symptomatik nach der Rückkehr einen Arzt aufsuchen, der an die Möglichkeit einer Chagas-Infektion denken und eine gezielte Diagnostik
einleiten muss.
Chikungunya: Die Gesundheitsbehörden haben Mitte 2014 die ersten Infektionen gemeldet. Bis Jahresende wurden 3.657 autochthone
und 93 importierte Fälle gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden
20.661 Verdachtsfälle gemeldet, 560 Infektionen wurden labortechnisch bestätigt. 3 Menschen sind verstorben. 7 Erkrankungen wurden importiert. Die meisten lokal erworbenen Infektionen stammen
aus den Bundesstaaten Bahia (O) und Amapa (N). Im Juli wurden die
ersten 4 autochthonen Infektionen in Manaus (Bundesstaat Amazonas, N) gemeldet. Mückenschutz beachten.
Dengue: Im gesamten Land besteht ein hohes Risiko für Dengue.
In den ersten 9 Wochen wurden bereits etwa 495.300 Infektionen
und 67 Todesfälle registriert. Am stärksten betroffen sind die Bundesstaaten Minas Gerais und Sao Paulo. Im letzten Jahr wurden
1.649.008 Erkrankungen registriert, mindestens 843 Menschen sind
verstorben. Die Serotypen DENV-1 und DENV-4 kommen im ganzen
Land vor, DENV-2 und DENV-3 wurden bisher nur im Norden und
Nordosten nachgewiesen. Ende Dezember 2015 haben die Gesundheitsbehörden einen Impfstoff zugelassen. Schutz vor überwiegend
tagaktiven Stechmücken beachten.
Zika-Virus: Ende April 2015 wurden im Bundesstaat Bahia (O) erstmals Infektionen mit dem Zika-Virus bestätigt, es waren gleichzeitig
die ersten auf dem südamerikanischen Festland. Seitdem wurde das
Virus in 22 der insgesamt 26 Bundesstaaten nachgewiesen. Bisher
nicht betroffen sind Amapá (N), Sergipe (NO), Santa Catarina (S) und
Rio Grande do Sul (S). Bisher sind ca. 76.000 Menschen erkrankt,
534 Infektionen davon wurden bestätigt. Ende November haben
die Gesundheitsbehörden den ersten Todesfall bestätigt. Seitdem
ist die Zahl der Todesfälle auf 4 gestiegen. Genanalysen haben
inzwischen gezeigt, dass das Virus bereits zwischen Mai und Ende
Dezember 2013 nach Südamerika eingeschleppt wurde. Zu diesem
Zeitpunkt gab es einen Ausbruch in Franz. Polynesien. Aufgrund der
Olympischen Spiele Anfang August hat die Regierung ihre Maßnahmen zur Vektorbekämpfung und Aufklärung der Bevölkerung massiv
verstärkt. Bis zu 220.000 Soldaten sollen den Einsatz unterstützen.
Besonders im Nordosten des Landes werden seit dem vergangenen
Jahr vermehrt Kinder mit Mikrozephalie geboren. Bis Mitte März
wurden landesweit ca. 6.480 Verdachtsfälle gemeldet, 863 davon
wurden bestätigt. 2014 wurden 147 derartige Fehlbildungen
diagnostiziert. Nachdem bei einem verstorbenen Neugeborenen und
auch bei 2 Schwangeren, die ebenfalls ein krankes Kind erwarten,
eine Infektion mit dem Zika-Virus nachgewiesen wurde, haben die
brasilianischen Gesundheitsbehörden die Virusinfektion als Ursache
der Fehlbildungen bestätigt. Im Januar wurde das Virus in der Plazenta einer Schwangeren nachgewiesen, ein weiterer Hinweis auf
die Möglichkeit einer intrauterinen Übertragung der Infektion. Die
Behörden untersuchen auch einen möglichen Zusammenhang von
Zika-Infektionen und der Zunahme des Guillain-Barré-Syndroms.
Am 01. Februar hat die WHO aufgrund der genannten Assoziationen
eine „Public Health Emergency of International Concern“ (PHEIC)
ausgerufen. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei
möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen
Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Burkina Faso
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet. Polio trat seit 2012
nicht mehr auf. Im Juni 2015 wurde das Land von der WHO als poliofrei erklärt. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Meningitis: Bis einschließlich der 10. KW wurden bereits
1.147 Infektionen und 121 Todesfälle gemeldet. Neben Meningokokken der Serogruppen C und W 135 wurden auch Pneumokokken als Erreger identifiziert. Während der Trockenzeit (Dezem© Centrum für Reisemedizin
Nr. 6/16 • 31. März 2016
ber–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningitis-Epidemien. Reisende sollten
Impfschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen
nach Burkina Faso wird abgeraten. Am Abend des 15. Januar 2016
wurde in Ouagadougou ein Terroranschlag auf ein Hotel und ein
Restaurant verübt. Dabei wurden Geiseln genommen und zahlreiche
Menschen, darunter viele Ausländer, getötet. Vor allem im Stadtzentrum von Ouagadougou um die Hauptstraße Kwame N’Krumah und
beim Besuch von Lokalitäten, die häufig von Ausländern frequentiert werden, wird weiterhin zu besonderer Vorsicht geraten. Es wird
empfohlen, die Medienberichte sowie Reise- und Sicherheitshinweise
aufmerksam zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de).
Burundi
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit, regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Nachdem das Land
10 Jahre frei von Polio war, sind 2009 wieder zwei Fälle aufgetreten.
Seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Impfschutz und
Hygiene beachten.
Sicherheitshinweis: Von Reisen nach Burundi wird dringend abgeraten. In Burundi lebenden deutschen Staatsangehörigen wird die
Ausreise empfohlen. Die Sicherheitslage in Burundi ist unübersichtlich und sehr angespannt (www.auswaertiges-amt.de).
Chile
Dengue: Seit Februar dieses Jahres wurden 26 autochthone Infektionen auf der Osterinsel bestätigt. Die Behörden haben einen Gesundheits-Alarm für die Region ausgerufen. Ende Februar letzten Jahres
wurde dort erstmals seit 2011 eine autochthone Infektion bestätigt.
Kurz nachdem der Vektor auf der Insel eingeschleppt wurde, gab es
2002 eine große Epidemie, bei der ca. 80 % der Bevölkerung erkrankten. Zu kleineren Ausbrüchen kam es in den Jahren 2006–2009.
Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Zika-Virus: Ende März wurde die erste autochthone, sexuell übertragene Erkrankung betätigt. Eine 46-jährige Frau hat sich bei ihrem
Partner infiziert, der Mann hatte sich zuvor auf der Insel Hispaniola
aufgehalten. Bis Mitte März wurden 7 importierte Infektionen auf
dem Festland bestätigt. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums stammen 2 der Erkrankungen bereits aus dem Vorjahr. Mindestens je eine Infektion wurde in Haiti und Venezuela erworben.
Auf der Osterinsel wurden 74 importierte Infektionen verzeichnet.
Der Hauptüberträger Aedes aegypti kommt auf der Insel vor, sodass
eine weitere Ausbreitung der Krankheit nicht ausgeschlossen werden
kann. Mückenschutz beachten.
China
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera und Typhus kommen in China sporadisch vor. Betroffen
sind die Küstenregionen einschließlich der Großstädte wie Hongkong und Shanghai. Infektionsquelle sind gewöhnlich unzureichend
gegarte Meeresfrüchte. Reisende sollten Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. Impfung gegen Typhus.
Gelbfieber: Mitte März wurde der erste importierte Fall in Peking
bestätigt. Ein 32-jähriger Mann litt bereits vor seiner Abreise aus
Luanda an den ersten Symptomen. Seit seiner Rückkehr aus Angola
wird er stationär behandelt. Inzwischen wurden 4 weitere Erkrankungen in der Hauptstadt gemeldet. Aus Shanghai wurde ebenfalls eine
importierte Infektion bestätigt. Keiner der Betroffenen war geimpft.
Die Behörden haben die Kontrollen bei der Einreise und Vektorbekämpfungsmaßnahmen bei Flugzeugen und Containern aus den
betroffenen Gebieten verstärkt. Die Hauptüberträger sind im Süden
des Landes verbreitet, sodass eine unbemerkte Einschleppung der
Infektion zu einem Gelbfieber-Ausbruch führen könnte. Bei Einreise
aus Endemiegebieten ist eine Impfung gegen Gelbfieber für alle
Reisenden, die älter als 9 Monate sind, vorgeschrieben.
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Nr. 6/16 • 31. März 2016
Tollwut: China ist nach Indien das Land mit den zweithöchsten Inzidenzen. In den letzten Jahren kam es zu einem deutlichen Anstieg
der Fallzahlen. Am stärksten betroffen sind die südlichen Provinzen,
insbesondere Guangxi, Guandong, Guizhou, Hunan und Sichuan.
Bei verdächtigen Tierkontakten ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Das
Tollwutrisiko sollte immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung
sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen
und Immunglobulin im Lande. Achtung: Im Land kommen Impfstofffälschungen vor. Eine prophylaktische Impfung ist vor allem bei längeren Aufenthalten dringend zu empfehlen.
Costa Rica
Vogelgrippe: Seit 2003 hat die hochpathogene Vogelgrippe durch
Influenza A(H5N1) in diversen Landesteilen immer wieder zu örtlichen oder regionalen Ausbrüchen bei Wildvögeln und Nutztieren
geführt. Mitte Januar wurde im Süden der Provinz Guizhou (SW) ein
Ausbruch auf einer Geflügelfarm verzeichnet. Ca. 6.000 Tiere waren
erkrankt, mindestens 30.000 weitere wurden vorsorglich getötet.
Mitte Januar wurde die erste Infektion in diesem Jahr bestätigt. Ein
42-jähriger Mann aus der Provinz Sichuan ist bereits Ende Dezember
erkrankt und wird in einer Klinik behandelt. Etwa 60 Kontaktpersonen werden überwacht, bisher gab es keine weitere Erkrankung. In
China wurden im vergangenen Jahr 20 menschliche Erkrankungen
gemeldet, 2014 waren es insgesamt 18. Bei der Mehrzahl der Patienten konnte Kontakt zu Geflügel nachgewiesen werden. Seit Ende
Dezember 2015 wurden 7 Erkrankungen durch Influenza A(H5N6)
verzeichnet. Zwei Patienten sind inzwischen verstorben. Seit dem
ersten Nachweis beim Menschen in 2014 wurden 11 Infektionen registriert, alle in China. Ende Januar wurde das Virus in einer Farm in
der Provinz Hunan nachgewiesen, ca. 1.000 Tiere wurden getötet.
Ende Februar wurde in Hongkong eine Infektion einer toten Ente
bestätigt. Zeitgleich gab es in der Provinz Guizhou einen Ausbruch
mit mehr als 20.000 betroffenen Tieren, mehr als 3.000 sind verstorben, die anderen wurden gekeult. Im März sind auf einer Farm
in der Provinz Jiangxi mehr als 14.700 Tiere verendet und ca. 34.300
erkrankt. Bei Geflügel wurde das Virus bisher in China, Laos und Vietnam gefunden. Im Dezember sind 4 Kinder an einer Infektion mit
Influenza A(H9N2) erkrankt. Ein Fall wurde in der Provinz Anhui (O)
registriert, die anderen 3 stammen aus der Provinz Hunan (SO). Im
März 2013 wurde erstmals ein Fall von Influenza A(H7N9) beim
Menschen registriert. Seitdem kam es offiziell zu etwa 756 Erkrankungen mit insgesamt mindestens 294 Todesfällen. Seit Herbst 2015
wurden mehr als 68 Infektionen registriert, mindestens 11 Menschen
sind verstorben. Seit Februar wurden in Hongkong 12 Erkrankungen
bestätigt. Betroffen sind die Provinzen Jiangsu, Zhejiang und Anhui.
Die Infektion tritt saisonal in Wellen auf, die meisten Infektionen
werden im Herbst und Winter registriert. Ursprünglich waren ausschließlich der Osten und Südosten betroffen, auch die Infektionen
in Hongkong und Taiwan wurden in diesen Regionen erworben. Die
meisten Fälle traten in den Provinzen Guangdong und Zhejiang auf.
Inzwischen hat sich die Infektion auch auf weitere Provinzen ausgeweitet. Betroffen sind Fujian im Süden, Jiangsu, Jiangxi, Shandong,
Hunan im Osten und die Region Xinjiang im Nordwesten des Landes.
Dieser Subtyp wurde zuvor noch nicht beim Menschen nachgewiesen, das Potenzial einer Übertragung von Mensch zu Mensch ist nach
aktuellem Kenntnisstand höher als bei anderen bekannten Vogelgrippeviren.
Dengue: In diesem Jahr wurden bisher 4.865 Verdachtsfälle verzeichnet. Am stärksten betroffen sind die Provinzen Alajuela (N)
und Puntarenas (W). Bis Mitte November 2015 wurden 12.496
Verdachtsfälle gemeldet. 6 Erkrankungen verliefen schwer. 2014
wurden 10.460 Verdachtsfälle registriert. 2013 wurde mit ca.
49.900 Erkrankungen die schwerste Dengue-Epidemie seit 10 Jahren
registriert. 3 verschiedene Serotypen kursieren im Land, was die Zahl
der Reinfektionen stark erhöht. Schutz vor überwiegend tagaktiven
Stechmücken beachten.
Impfstoffe, illegale: Mitte März dieses Jahres wurde bekannt, dass
bereits seit 2010 zahlreiche illegale Impfstoffe gegen verschiedene
Erkrankungen im Umlauf sind. Die Vakzinen stammen aus offiziellen,
aber auch aus illegalen Quellen. Das Mindesthaltbarkeitsdatum war
abgelaufen oder sie wurden nicht richtig gelagert oder transportiert.
Sie können schwere Nebenwirkungen bis hin zum Tod hervorrufen.
Bereits im vergangenen Jahr wurden 2 Frauen verhaftet, die Behörden fahnden jetzt nach ca. 300 weiteren Mitgliedern des illegalen
Händlerringes. Die WHO empfiehlt, dass alle Betroffenen erneut
geimpft werden sollten.
Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste autochthone Fall
bestätigt. Eine französische Touristin ist nach ihrer Rückkehr aus
Costa Rica in Frankreich erkrankt. 2014 wurden 198 autochthone
und 40 importierte Erkrankungen registriert. Im letzten Jahr wurden 4.912 autochthone Infektionen gemeldet. Alle 7 Provinzen sind
betroffen. Am stärksten betroffen ist der Zentral-Kanton der Provinz
Limon, die Städte Santa Cruz und Liberia (Provinz Guanacaste) und
die benachbarte Provinz Puntarenas. In den ersten 7 Wochen dieses
Jahres sind ca. 1.040 Menschen erkrankt. Mückenschutz beachten.
Zika-Virus: Ende Januar wurde die erste importierte Infektion bestätigt. Eine 25-Jährige ist nach ihrer Rückkehr aus Kolumbien erkrankt.
Bis Mitte März ist die Zahl der importierten Fälle auf 4 gestiegen. Im
März wurden auch die ersten 8 autochthonen Erkrankungen registriert. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken. In der Regel
verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort vorkommende DengueFieber. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen
Mückenschutz achten.
Côte d’Ivoire
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
regional ist auch mit Cholera zu rechnen. Seit 2012 wurden keine
Polio-Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es
in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu
Epidemien. Bis einschließlich der 10. KW wurden bereits 183 Erkrankungen, darunter 36 Todesfälle, gemeldet. Das sind etwa siebenmal
so viele wie im Vergleichszeitraum des Vorjahres. Neben Meningokokken wurden bei ca. 71 % der untersuchten Proben Pneumokokken
als Ursache nachgewiesen. Impfschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Am 13. März 2016 kam es in der Hafenstadt
Grand Bassam zu einem Terrorangriff auf ein Hotel. Reisenden wird
dringend geraten, den Anweisungen der örtlichen Sicherheitskräfte Folge zu leisten und aufmerksam die Medien zu verfolgen
(www.auswaertiges-amt.de).
Dänemark
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in einigen Landesteilen auch für die
FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME-Karten
im CRM Handbuch Reisemedizin. In Dänemark ist vor allem die Insel
Bornholm betroffen. 2008 und 2009 gab es einzelne Fälle in Nord
Seeland. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach
individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen.
Deutschland
Influenza: In der zweiten Januarwoche hat in Deutschland die
Grippewelle begonnen. Die Grippeaktivität ist in der 11. KW in
weiten Teilen des Landes weiterhin deutlich oder stark erhöht. Insgesamt wurden bisher ca. 45.200 Infektionen bestätigt, 148 Menschen sind verstorben. Die Infektionen wurden überwiegend durch
Influenza A(H1N1), der sog. Schweinegrippe, verursacht. Seit KW 5
steigt der Anteil von Influenza B an. Impfschutz und persönliche
Hygiene beachten.
Lassa-Fieber: Ende Februar ist ein US-amerikanischer Krankenpfleger
nach seiner Ankunft aus Togo in einer Kölner Klinik verstorben. Die
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CRM Infodienst Reisemedizin aktuell
Diagnose wurde post mortem gestellt und Anfang März veröffentlicht. Mehr als 57 Kontaktpersonen stehen unter Beobachtung. Erstmals wurde außerhalb Afrikas eine Mensch-zu-Mensch-Übertragung
bestätigt. Ein Mitarbeiter des Bestattungsunternehmens in Alzey,
das die Überführung des Toten nach Togo organisieren sollte, wird
aufgrund einer Lassa-Infektion auf der Isolierstation der Frankfurter Uni-Klinik behandelt. Auch die Familie des Patienten wird in der
Klinik überwacht, einige zeigen Grippesymptome. Drei weitere Kontaktpersonen werden in der Düsseldorfer Uniklinik beobachtet, die
Tests auf eine Lassa-Virusinfektion waren negativ. Bis zum Ende der
Inkubationszeit sollen sie in der Klinik bleiben. Die Erkrankung ist in
weiten Teilen West- und Zentralafrikas endemisch. Die Übertragung
erfolgt durch die Ausscheidungen von Mäusen auf anschließend vom
Menschen verzehrte Lebensmittel. Die Viren können aber auch über
Tröpfcheninfektion, Wundinfektion oder durch Sekrete direkt von
Mensch zu Mensch übertragen werden.
Zecken: Während der warmen Jahreszeit steigt das Risiko für zeckenübertragene Krankheiten. In Deutschland und den Nachbarländern
werden im Wesentlichen zwei Krankheiten durch Zeckenstiche
übertragen. Mit der Borreliose ist flächendeckend zu rechnen.
Schätzungen für jährliche Fallzahlen für Gesamtdeutschland liegen
zwischen 50.000 und 160.000. Die FSME kommt mit regional unterschiedlicher Dichte vor, besonders in weiten Teilen Bayerns, BadenWürttembergs und vereinzelt in Hessen, Rheinland-Pfalz, Thüringen,
im Saarland und im Süden Sachsens (Vogtlandkreis). Infolge des
milden Winters wurden in den ersten 6 Wochen dieses Jahres bereits
6 Infektionen bestätigt. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen, bei
Expositionsgefahr in FSME-Risikogebieten Impfung.
Dominica
Zika-Virus: Mitte März wurde die erste autochthone Infektion bestätigt. Nähere Informationen liegen bisher nicht vor. Die Übertragung
erfolgt durch tagaktive Mücken. In der Regel verläuft das Zika-Fieber
leichter als das dort vorkommende Dengue-Fieber. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Dominikanische Republik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Die Dominikanische Republik gehört zu den Urlaubsländern mit den
höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Im Zuge der
aktuellen Cholera-Epidemie im Nachbarland Haiti hat sich die Infektion auch in der Dominikanischen Republik ausgebreitet. Kumulativ
wurden von Beginn der Epidemie (Ende 2010) bis Anfang September
33.180 Erkrankungen und mindestens 491 Todesfälle registriert,
davon 21.000 im Jahr 2011. 2014 gab es nur 597 Verdachtsfälle,
10 Menschen sind verstorben. Seit November 2015 wird ein Anstieg
der Fallzahlen beobachtet. Letztes Jahr wurden 509 Verdachtsfälle
gemeldet, im Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen etwa verdoppelt. 13 Menschen sind verstorben. Seit Februar
wird ein Ausbruch mit mehr als 100 Infektionen und 6 Todesfällen
bei Insassen eines Gefängnisses in Bani (Provinz Peravia, S) verzeichnet. Anfang März sind in der Strafanstalt La Victoria in Santo
Domingo 75 Häftlinge erkrankt und 4 von ihnen verstorben. Im März
wurden in der Provinz Santiago 46 Verdachtsfälle gemeldet. Reisende sollten besonders sorgfältig auf Hygienemaßnahmen achten,
evtl. Impfung erwägen.
Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden bereits 2.843 Verdachtsfälle
gemeldet. 334 Erkrankungen verliefen schwer, es gab 18 Todesfälle.
Im vergangenen Jahr wurden 16.871 Infektionen und 103 Todesfälle registriert. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken
beachten.
Zika-Virus: Seit Ende Januar hat das Gesundheitsministerium
18 Erkrankungen bestätigt. 8 Infektionen gelten als autochthon
und stammen aus dem Stadtgebiet von Santo Domingo (S) und aus
den Provinzen Barahona und Jimaní im Westen des Landes. Weitere
670 Verdachtsfälle wurden registriert. Die Übertragung erfolgt durch
tagaktive Mücken. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als
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Nr. 6/16 • 31. März 2016
das dort vorkommende Dengue-Fieber. Reisende, insbesondere
Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Dschibouti
Sicherheitshinweis: Bis auf weiteres wird von nicht unbedingt notwendigen Reisen in entlegene Gebiete Dschibutis dringend abgeraten. Für Ausländer besteht ein erhöhtes Anschlags- und Entführungsrisiko. Im Dezember 2015 kam es in Balbala zu gewaltsamen Unruhen mit Todesopfern. Es ist nicht auszuschließen, dass es im Zusammenhang mit der Präsidentenwahl am 06. April 2016 in DschibutiStadt, Balbala und anderen Orten erneut zu Demonstrationen und
Auseinandersetzungen mit Sicherheitskräften sowie zu Festnahmen
kommt. Reisende sollten daher vor allem auf öffentlichen Plätzen, in
Restaurants, Bars und Einkaufszentren, an religiösen Stätten, beim
Besuch von internationalen Einrichtungen mit potentiellem Symbolcharakter sowie exponierten touristischen Sehenswürdigkeiten
besondere Aufmerksamkeit walten lassen. Vergnügungslokale und
Restaurants im Stadtzentrum sollten ebenso wie größere Menschenansammlungen und Demonstrationen vollständig gemieden werden. Es wird empfohlen, die aktuellen Nachrichten zu verfolgen und
den Anweisungen der dschibutischen Sicherheitskräfte unbedingt
Folge zu leisten (www.auswaertiges-amt.de).
Ecuador
Chikungunya: Die erste autochthone Infektion wurde Mitte Dezember 2014 aus der Stadt Montecristi (Provinz Manabi, W) bestätigt.
Im vergangenen Jahr wurden 29.457 Verdachtsfälle gemeldet,
4.196 Infektionen wurden bestätigt. 2 Menschen sind verstorben. Die meisten Fälle wurden in den Provinzen Esmeraldas (N),
Manabi (W) und Guayas (W) beobachtet. In diesem Jahr wurden
bisher ca. 400 Verdachtsfälle verzeichnet, 174 Infektionen wurden
bestätigt, es gab 2 weitere Todesfälle. Seit Ende September 2014
wurden mehr als 100 importierte Erkrankungen registriert. Mückenschutz beachten.
Dengue: In diesem Jahr wurden bisher 4.311 Verdachtsfälle verzeichnet. Im vergangenen Jahr wurden 42.681 Fälle bestätigt. 8 Menschen
sind verstorben. Die meisten Fälle wurden in den Provinzen Manabi
und Guayas im Westen des Landes registriert. Insgesamt haben sich
die Fallzahlen im Vergleich zu den durchschnittlichen Zahlen in den
letzten 3 Jahren mehr als verdoppelt. Die Hauptübertragungszeit
lag zwischen Mitte März und Mitte Juli. Schutz vor den überwiegend
tagaktiven Überträgermücken beachten!
Zika-Virus: Anfang Januar wurden in Quito die ersten 2 importierten Infektionen bestätigt. Beide Patienten sind nach ihrer Rückkehr
aus Neiva, einer Stadt in Kolumbien, erkrankt. Mitte Januar wurden
2 autochthone Infektionen bestätigt, ein 15-Jähriger aus dem Südwesten und eine 23-Jähre aus dem Nordwesten des Landes sind
betroffen. Seitdem ist die Zahl der Verdachtsfälle auf 5.620 gestiegen. Auch die Galapagos-Inseln sind betroffen. Untersuchungen
legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion zu Fehlbildungen
bei Neugeborenen führen kann. Reisende sollten auf sorgfältigen
Mückenschutz achten. Schwangere sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Sicherheitshinweis: Für den Vulkan Cotopaxi gilt seit dem
14.08.2015 die Warnstufe „Gelb“, d.h. mit einem Ausbruch muss
gerechnet werden. Die Bevölkerung ist aufgerufen, entsprechende
Vorsichtsmaßnahmen zu treffen. Da sich die Aktivität des Vulkans
zuletzt aber etwas beruhigt hat, wurde der Nationalpark Cotopaxi
am 11.12.2015 unter Auflagen teilweise wieder geöffnet. Reisenden
wird empfohlen, sich vor einem Betreten dieser Gebiete eingehend
über die aktuelle Lage und die Sicherheitsvorkehrungen zu informieren. Die Vorwarnzeit beträgt für diese Gebiete bei einem starken
Ausbruch nur 40 bis 60 Minuten (www.auswaertiges-amt.de).
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CRM Infodienst Reisemedizin aktuell
El Salvador
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
vor allem Hepatitis A und Typhus. Auftreten von Cholera sporadisch.
Hygiene und Impfschutz beachten.
Chikungunya: Ende Mai 2014 wurden die ersten Erkrankungen
gemeldet, bis Ende des Jahres ist die Zahl auf 135.226 gestiegen.
157 Infektionen konnten bestätigt werden. Bis Ende 2015 wurden
63.656 Verdachtsfälle registriert. Seit Mitte Oktober geht die Zahl
der Neuinfektionen langsam zurück. In den ersten 10 Wochen dieses
Jahres wurden mehr als 3.900 Verdachtsfälle verzeichnet. Mückenschutz beachten.
Dengue: Bis Anfang Dezember 2015 wurden ca. 49.400 Verdachtsfälle gemeldet, 9.955 Infektionen wurden bestätigt. 6 Menschen sind
verstorben. In diesem Jahr wurden bisher 2.875 Verdachtsfälle verzeichnet. 62 Erkrankungen verliefen schwer. Schutz vor überwiegend
tagaktiven Stechmücken beachten.
Zika-Virus: Bis Mitte März hat das Gesundheitsministerium
9.597 Verdachtsfälle gemeldet, 3 Infektionen wurden bestätigt.
Mindestens 165 der Patienten sind schwangere Frauen. Die ersten
Infektionen wurden im November letzten Jahres registriert. Der zu
den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda
beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und
südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden erstmals
Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im
November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten.
In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische
Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die
Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines
vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei
möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen
Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Estland
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten. Die baltischen Staaten melden seit
Jahren europaweit die höchsten Fallzahlen für FSME. Eine Übertragung durch unpasteurisierte Milch ist ebenfalls möglich. Schutz vor
Zecken beachten, bei Risiko Impfung.
Fidschi
Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen und Typhus landesweit, vor allem durch kontaminiertes Trinkwasser. Im März sind auf
der Hauptinsel Viti Levu 14 Menschen erkrankt. Im vergangenen
Jahr wurden bisher 227 Infektionen registriert. Hepatitis A ist ebenfalls verbreitet. Es ist Vorsicht bei touristischen Aufenthalten geboten: Hygiene beachten, Impfungen gegen Typhus und Hepatitis A
ggf. empfohlen.
Dengue: Mit Beginn der Regenzeit und infolge des Zyklons
„Winston“ steigt das Risiko einer Infektion. Seit Anfang des Jahres
wurden landesweit 131 Infektionen bestätigt. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten!
Sicherheitshinweis: Der Zyklon „Winston“ hat in der Nacht vom 20.
auf den 21.02.2016 auf der gesamten Inselgruppe erhebliche Schäden an der Infrastruktur verursacht. Betroffen sind insbesondere die
nördlichen und östlichen Landesteile; die Coral Coast/Südküste der
Hauptinsel Viti Levu ist insgesamt weniger beeinträchtigt. Gleichwohl sind weiterhin landesweit Teile der Stromversorgung und des
Telefonnetzes ausgefallen. Vor einem Besuch der Fidschi-Inseln wird
Reisenden dringend empfohlen, sich bei Reiseveranstaltern oder
Unterkunft über die aktuelle Lage, insbesondere zur Strom- und
Wasserversorgung, zu informieren. Es wird empfohlen, die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen und den Anweisungen der örtlichen Behörden Folge zu leisten (www.auswaertiges-amt.de).
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Nr. 6/16 • 31. März 2016
Frankreich
Schistosomiasis: Im September letzten Jahres wurde erneut eine
Infektion bestätigt. Der Patient hatte sich mit seiner Familie von
Ende Juli bis Mitte August auf Korsika aufgehalten und dort im Fluss
Cavu gebadet. Die Tests bei drei weiteren Familienmitgliedern
waren negativ, ein Kind wurde aufgrund nicht eindeutiger Laborergebnisse vorsorglich behandelt. Für eine endgültige Diagnosestellung soll die Serologie wiederholt werden. Im April 2014 wurde
bei mehr als 120 Reisenden aus Deutschland und Frankreich eine
Blasenbilharziose diagnostiziert. Alle Betroffenen hatten sich in den
Sommern der Jahre 2011-2013 im Süden Korsikas aufgehalten und
dort im Fluss Cavu Frischwasserkontakt gehabt. Die Behörden hatten daraufhin ein Badeverbot für die betroffene Region erlassen,
das im Juni 2015 aufgehoben wurde. Die erneute Infektion lässt
vermuten, dass weiterhin ein Infektionsrisiko besteht. Korsika ist
kein klassisches Endemiegebiet. Allerdings wurden bereits in den
1960er Jahren Wasserschnecken, die als Zwischenwirt dienen, in der
Region nachgewiesen.
Vogelgrippe: Nach einer Pause von 8 Jahren wurde Ende November letzten Jahres ein Ausbruch von Influenza A(H5N1) auf einem
Geflügelhof im Département Dordogne im Südwesten des Landes
registriert. In 4 weiteren Départements der Region wurden erstmals in Frankreich auch Fälle von Influenza A(H5N2) und Influenza A(H5N9) verzeichnet. Insgesamt wurden seit Ende November
76 Ausbrüche verzeichnet. Keiner der Virusstämme stellt ein Infektionsrisiko für den Menschen dar.
Französisch Guayana
Chikungunya: Zwischen Februar und Ende Dezember 2014 wurden
5.020 autochthone Erkrankungen gemeldet, es gab ca. 9.000 weitere Verdachtsfälle. Im Februar 2015 sind die Fallzahlen stark gestiegen und die ersten 2 Todesfälle wurden registriert. Im vergangenen
Jahr wurden 2.101 Erkrankungen bestätigt, es gab 6.970 Verdachtsfälle. Französisch Guayana war das erste Land auf dem südamerikanischen Festland mit autochthonen Infektionen. Mückenschutz
beachten.
Zika-Virus: Mitte Dezember hat das Institut Pasteur in Cayenne die
erste Infektion bestätigt, die Erkrankung wurde aus Suriname importiert. Nach Angaben der PAHO (Pan American Health Organization)
wurden inzwischen auch autochthone Fälle gemeldet. Bis Mitte März
wurden 1.085 Erkrankungen registriert, 142 davon wurden bestätigt.
Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend AedesArten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe,
dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache
eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei
möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen
Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Französisch Polynesien
Dengue: Seit Ende letzten Jahres sind die Fallzahlen gestiegen. Seit
Januar wurden etwa 565 Infektionen bestätigt. Ein Mensch ist verstorben. Mückenschutz beachten.
Zika-Virus: Ende November haben die Gesundheitsbehörden von
einem gehäuften Auftreten von Fehlbildungen des ZNS bei Föten
und Neugeborenen in den Jahren 2014 und 2015 berichtet. Die
Schwangerschaften fielen alle in die Zeit eines Ausbruchs des ZikaVirus zwischen September 2013 und März 2014. Keine der Mütter
war erkrankt. 4 Frauen wurden positiv auf Antikörper gegen Flaviviren getestet. Weitere Untersuchungen sollen folgen. Ähnlich wie
in Brasilien vermuten die Gesundheitsbehörden einen möglichen
Zusammenhang von Zika-Virus-Infektionen im ersten oder zweiten
Trimenon und den Fehlbildungen der Babys. Reisende, insbesondere
Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
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Ghana
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Typhus-Erkrankungen nehmen landesweit zu. Milzbrand, meist
durch Verzehr unzureichend gegarten Fleisches kranker Tiere, ist bei
Einheimischen nicht selten. Der Norden des Landes gehört weltweit
zu den Regionen mit den höchsten Prävalenzen bei Tieren. Polio
durch Wildviren wurde 2008 zum ersten Mal seit 2003 aus NordNigeria reimportiert und in 9 Fällen nachgewiesen. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr gemeldet. Hygiene und Impfschutz
beachten.
Meningitis: In Ghana sind seit Ende Dezember letzten Jahres 1.676
Menschen an Meningitis erkrankt und mindestens 117 von ihnen
verstorben. Betroffen sind die Regionen Brong Ahafo (Z) und Northern Region. Bei den meisten Patienten wurde eine Pneumokokken-Infektion nachgewiesen. Seit Anfang des Jahres wurden auch
Infektionen mit Meningokokken der Serogruppe A, C und W135
registriert. Für Risikoreisende ist eine Impfung zu empfehlen.
Großbritannien
Scharlach: Die Erkrankung unterliegt saisonalen Schwankungen.
In der Regel steigen die Fallzahlen ab September an und erreichen
zwischen März und April ihren Höhepunkt. In dieser Saison wurden
bereits 6.157 Infektionen registriert. Im den Vergleichszeiträumen
der vergangenen 2 Saisons waren es 5.061 (2014/15) und 2.416
(2013/14). Im vergangenen Jahr wurden mehr als 14.000 Fälle verzeichnet, so viele wie seit dem Ende der 1960er-Jahre nicht mehr.
Guadeloupe
Zika-Virus: Mitte Januar wurde die erste autochthone Infektion
registriert. Ein Mädchen aus dem Departement Grande-Terre ist
erkrankt. Bis Mitte März wurden 717 weitere Infektionen gemeldet.
77 Infektionen wurden bestätigt. Bei einer 15-Jährigen, die im Januar
an akuter Myelitis erkrankte, wurde eine Infektion mit dem ZikaVirus bestätigt. Viruspartikel wurden in Blut, Urin und Liquor nachgewiesen. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort
vorkommende Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht
nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die
Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei
Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz
achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also
Nr. 6/16 • 31. März 2016
bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Guatemala
Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr
für diverse Infektionskrankheiten durch verunreinigte Speisen oder
Getränke. Hygiene und ggf. Impfschutz beachten.
Chikungunya: Mitte September 2014 wurden die ersten Infektionen
gemeldet. 2014 wurden 198 Fälle bestätigt, es gab 27.343 Verdachtsfälle. 4 Menschen sind verstorben. Im vergangenen Jahr wurden ca. 30.700 Verdachtsfälle registriert, 2.023 Infektionen wurden
bestätigt. 5 Menschen sind verstorben. Am stärksten betroffen war
das Departement Santa Rosa im Südosten. In den ersten 5 Wochen
dieses Jahres wurden 719 Verdachtsfälle und 18 bestätigte Fälle
gemeldet. Guatemala ist nach El Salvador das zweite zentralamerikanische Land, in dem die Erkrankung seit ihrem Übergreifen
auf die westliche Hemisphäre im Dezember 2013 nachgewiesen
wurde. Mückenschutz beachten.
Dengue: Im vergangenen Jahr wurden etwa 18.060 Erkrankungen
registriert. Mindestens 50 Erkrankungen verliefen schwer, 9 Menschen sind verstorben. In diesem Jahr wurden bisher 793 Verdachtsfälle verzeichnet. Mückenschutz auch tagsüber beachten.
Zika-Virus: Im November haben die Behörden den ersten Fall bestätigt. Ein Mann aus der Provinz Zecapa im Westen des Landes ist
erkrankt. Bis Mitte März ist die Zahl landesweit auf 756 gestiegen,
210 konnten bestätigt werden. Es gibt weitere Verdachtsfälle. Der zu
den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda
beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und
südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen
auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab
es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt
durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber.
Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in
Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen
mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft –
sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen
Gebiete absehen.
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Wechselnde reisemedizinische Themen zur Aktualisierung
ktualisierung
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CRM Infodienst Reisemedizin aktuell
Guinea
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Ausbrüche von Cholera kommen vor, zuletzt im August letzten Jahres. Hygiene beachten.
Ebola hämorrhagisches Fieber: Am 29. Dezember 2015 hat die
WHO den Ausbruch nach fast 2 Jahren für beendet erklärt. Ende
Februar wurden 3 ungeklärte Todesfälle in der Präfektur Nzérékouré
(Waldguinea) registriert, 2 Familienmitglieder der Verstorbenen
haben Symptome einer Ebolainfektion entwickelt. Die Erkrankung
wurde am 17. März bestätigt. Inzwischen wurde eine weitere Infektion gemeldet, das Mädchen ist inzwischen verstorben. Etwa 1.000
Kontaktpersonen stehen unter Beobachtung. Die ersten Erkrankungen wurden im Dezember 2013 gemeldet. Ausgehend von den
Waldgebieten im Südosten des Landes (Waldguinea) hat die Infektion zum bisher größten Ausbruch geführt. Bis zum 27. Dezember
wurden in Guinea 3.804 Erkrankungsfälle (3.351 davon bestätigt)
und 2.536 (2.083) Todesfälle gemeldet. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch von Höhlen), Kontakt mit Infizierten oder erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise
beim Jagen oder Verzehren von ungenügend durchgebratenem
Fleisch). Das größte Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege von Patienten dar. Das Infektionsrisiko für (touristisch) Reisende ist gering. Da Neuerkrankungen
nicht ausgeschlossen werden können, wird Reisenden geraten die
Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen, sich von sichtbar Kranken
fernzuhalten und bei Reisen besondere Vorsicht walten zu lassen.
Polio: Die letzten Fälle durch Poliowildviren (WPV) wurden 2011
gemeldet. Ende Juli letzten Jahres ist ein Kleinkind aus Guinea im
Nachbarland Mali erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Insgesamt wurden 2015 7 derartige
Infektionen gemeldet. Um eine weitere Verbreitung zu verhindern,
hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert allen Reisenden
(Einheimischen und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land
aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu
empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen und einem Jahr
vor der Abreise erfolgen und in einem international gültigen Impfausweis dokumentiert sein.
Guinea-Bissau
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera tritt sporadisch auf, größere Ausbrüche werden derzeit
nicht gemeldet. Hygiene beachten.
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ren Erdbeben errichteten Flüchtlingslager. Es besteht nur begrenzt
Zugang zu sauberem Trinkwasser und kein funktionierendes Abwassersystem. Außerdem gibt es in der Bevölkerung keine Immunität
gegen das Bakterium. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene beachten.
Ggf. Impfung erwägen.
Zika-Virus: Bei einer Frau, die 7 Monate in Port-au-Prince gearbeitet hat und Mitte Dezember erkrankte, wurde nach ihrer Rückkehr
nach Deutschland eine Infektion bestätigt. Ende Januar ist erneut
eine deutsche Touristin erkrankt. Mitte Januar wurden offiziell
5 autochthone Infektionen bestätigt, insgesamt gibt es auf Haiti bislang 329 Verdachtsfälle. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive
Mücken. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort
vorkommende Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht
nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die
Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei
Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz
achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also
bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Sicherheitshinweis: Unmittelbar nach der Absage der für den
24. Januar 2016 geplanten zweiten Runde der Präsidentschafts- und
Parlamentswahlen, ist es in Port-au-Prince und in der Provinz zu
schweren Ausschreitungen mit Toten und Verletzten gekommen.
Die Lage ist derzeit unübersichtlich. Die Unruhen dauern an; weitere
Demonstrationen sind angekündigt. Das Auswärtige Amt rät daher
dringend, Reisen nach Haiti bis zu einer Beruhigung der Lage zurückzustellen. Bereits in Haiti befindlichen Reisenden wird besondere
Vorsicht empfohlen und dringend geraten, die lokale Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen, sowie jede Art von Menschenansammlungen und Demonstrationen zu meiden. Den Anweisungen der Sicherheitskräfte sollte unbedingt Folge geleistet werden
(www.auswaertiges-amt.de).
Hawaii (zu USA)
Dengue: Seit Ende Oktober letzten Jahres wurden auf der Insel
Hawaii (Big Island, Bundesstaat Hawaii) 263 autochthone Infektionen bestätigt. Darunter sind auch 46 Kinder und 26 Touristen.
Mitte März wurde eine Infektion bei einem Touristen gemeldet. Ob
es sich um eine aktuelle Erkrankung oder eine nachträgliche Meldung handelt, ist bisher nicht bekannt. Die Erkrankung ist auf der
Inselgruppe nicht endemisch, wird aber immer wieder importiert.
Der letzte Cluster autochthoner Fälle wurde 2011 auf der Insel Oahu
registriert. Mückenschutz beachten.
Honduras
Guyana
Zika-Virus: Mitte Januar wurde die erste autochthone Erkrankung
registriert. Bis Ende März wurden 5 weitere Infektionen bestätigt.
Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort vorkommende DengueFieber. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen
Mückenschutz achten.
Haiti
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Die Insel Hispaniola mit Haiti und der Dominikanischen Republik
gehört zu den Reiseländern mit den höchsten Inzidenzen für gastrointestinale Infektionen. Seit Oktober 2010 gibt es einen das gesamte
Land betreffenden Cholera-Ausbruch. Insgesamt sind bisher etwa
770.000 Personen erkrankt, mehr als 9.200 Menschen sind an der
Infektion gestorben. Im gesamten Jahr 2015 wurden 36.045 Infektionen und 322 Todesfälle registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sind die
Fallzahlen wieder leicht gestiegen. Seit Anfang dieses Jahres wurden
bereits 7.782 Infektionen gemeldet, 96 Menschen sind verstorben.
Alle 10 Départements des Landes sind betroffen, auch die Hauptstadt Port-au-Prince gehört dazu. Die Ursachen für die Epidemie
liegen vor allem in den sanitären Verhältnissen der nach dem schwe© Centrum für Reisemedizin
Chikungunya: Ende Oktober 2014 wurden die ersten Infektionen bestätigt. Bis Ende 2014 ist die Zahl der Erkrankungen auf
5.338 gestiegen, 5 Fälle wurden importiert. Im vergangenen Jahr
wurden etwa 85.370 Infektionen registriert. 3 Menschen sind
verstorben, darunter ein Neugeborenes, das sich bei der Mutter angesteckt hat. 15 der 18 Departements sind betroffen, die
meisten Erkrankungen werden aus Cortés (N), Choluteca (S) und
Valle (S) gemeldet. In den ersten 9 Wochen dieses Jahres wurden
ca. 6.200 Verdachtsfälle verzeichnet. Mückenschutz beachten.
Dengue: Bis Ende Dezember 2015 wurden mehr als 45.830 Verdachtsfälle registriert. 5 Menschen sind verstorben. Am stärksten
betroffen sind die Departements Francisco Morazan und Olancho.
In diesem Jahr wurden bisher 6.076 Verdachtsfälle verzeichnet,
124 Erkrankungen verliefen schwer. Es gab 2 Todesfälle. Schutz vor
überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Zika-Virus: Mitte Dezember 2015 wurden die ersten 2 autochthonen Infektionen bestätigt, seitdem ist die Zahl der Verdachtsfälle
auf 15.849 gestiegen. Mitte März ist ein Mensch an dem vermutlich
durch eine Zika-Infektion ausgelösten Guillain-Barré-Syndrom verstorben. Im November 2015 gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als
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das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den
Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen
des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen
Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem
Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit
von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Indien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Mit Cholera ist regional zu rechnen. Die oral übertragenen Formen
der Hepatitis sind in ganz Indien endemisch. Auch Typhus und Paratyphus kommen im ganzen Land vor. Milzbrand tritt sowohl in der
kutanen wie in der intestinalen Form immer wieder bei Einheimischen auf. Hygiene und Impfschutz beachten.
Dengue: Seit Anfang des Jahres sind landesweit 2.085 Menschen
erkrankt, es gab 5 Todesfälle. Die meisten Fälle wurden in den
Bundesstaaten Tamil Nadu und Kerala verzeichnet. Im Bundesstaat
Maharashtra steigen die Fallzahlen ebenfalls an, betroffen sind auch
Städte wie Mumbai und Pune. Landesweit wurden im vergangenen Jahr 97.740 Fälle gemeldet und 200 Todesfälle registriert. Am
stärksten betroffen war Delhi inkl. der Hauptstadt Neu Delhi mit
15.836 Infektionen und 46 Todesfällen. Es sind die höchsten Fallzahlen in den letzten 20 Jahren. Schutz vor tagaktiven Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten.
Enzephalitis: Nach offiziellen Angaben sind im vergangenen Jahr
1.620 Menschen in 16 Bundesstaaten an Japanischer Enzephalitis
(JE) erkrankt. Die meisten Infektionen wurden aus Assam (NO), West
Bengal (NO) und Uttar Pradesh (N) gemeldet. Es gab 281 Todesfälle. In diesem Jahr wurden bisher 8 Erkrankungen und ein Todesfall gemeldet. 2014 wurden landesweit 1.661 Infektionen und
293 Todesfälle gemeldet. 2014 wurden vom indischen Gesundheitsministerium landesweit 10.867 Fälle des Akuten Enzephalitis
Syndroms (AES) registriert, 1.719 Menschen sind verstorben. Am
stärksten betroffen waren die Bundesstaaten Assam (NO), Uttar
Pradesh (N) und West Bengal (NO). Bis Ende letzten Jahres wurden
landesweit 8.855 Erkrankungen gemeldet. In Uttar Pradesh gab es
2.894 Fälle, 479 Menschen sind verstorben. In West Bengal sind
2.165 Menschen erkrankt und 351 verstorben, in Assam wurden
1.409 Infektionen registriert, es gab 260 Todesfälle. In diesem Jahr
wurden bisher 251 Erkrankungen und 28 Todesfälle gemeldet. Expositionsprophylaxe und evtl. Impfung durchführen!
Hepatitis: In Shimla (Bundesstaat Himachal Pradesh) sind die Fallzahlen seit Ende Dezember stark angestiegen. Etwa 15.000 Menschen
sind erkrankt, alle zeigten Symptome von Ikterus. Es gab 11 Todesfälle, darunter ist auch eine schwangere Frau. Als Ursache konnte
mit Hepatitis E- und Hepatitis A-Viren kontaminiertes Trinkwasser
bestätigt werden. Auch im benachbarten Bundesstaat Jammu und
Kashmir wurden in diesem Jahr vermehrt Hepatitis E-Fälle gemeldet. Ende März wurden in der Stadt Cuttack (Bundesstaat Orissa, O)
innerhalb weniger Tage 37 Hepatitis-Fälle verzeichnet. Gefährdet für
schwere Verläufe sind besonders Schwangere. Hygiene sorgfältig
beachten.
Krim-Kongo hämorrhagisches Fieber (CCHF): Ein 26-jähriger Mann
aus dem Distrikt Ahmedabad im Bundesstaat Gujarat (NW) ist Mitte
März erkrankt. Es ist der dritte Fall in diesem Jahr in Gujarat. Die
von Zecken übertragene Viruserkrankung ist durch akut einsetzende
grippeähnliche Symptome wie Fieber, Erschöpfung und später hinzutretende Blutungsneigung charakterisiert. Erregerreservoir sind
pflanzenfressende Wild- und Haustiere. Menschliche Infektionen
sind relativ selten und treten meistens bei Farmern, Schlachtern und
Menschen auf, die Kontakt mit infektiösem Fleisch hatten. Darüber
hinaus kann es zu einer nosokomialen Übertragung von Mensch zu
Mensch kommen.
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staat Goa (W) ca. 100 Menschen erkrankt, mindestens ein Mensch ist
verstorben. Die Übertragung auf den Menschen erfolgt überwiegend
durch den Biss der Zeckennymphen. Diese entwickeln sich in der
Regenzeit zum adulten Tier und bevorzugen dann andere Säugetiere
als Wirt. In der Regel gehen einem Ausbruch eine längere Trockenperiode und ein örtliches Affensterben voraus, weshalb die Erkrankung
in der Region auch „monkey fever“ genannt wird. Die Endemizität
des zu den Flaviviren gehörenden Erregers ist auf SW-Indien und
NO-Pakistan beschränkt. Reservoire sind Nagetiere und Affen. Die
Klinik kann sich durch hämorrhagische und zentralnervöse Verläufe
verkomplizieren. Schutz vor Zecken beachten.
Malaria: Seit Anfang des Jahres wurden 54.613 Infektionen gemeldet, 3 Menschen sind verstorben. Besonders betroffen sind die
benachbarten Bundesstaaten Orissa und Chhattisgarh im Osten
des Landes. Im vergangenen Jahr landesweit 1.126.661 Menschen
erkrankt, 287 Menschen sind verstorben. Wie auch in den vorangegangenen zwei Jahren werden die höchsten Fallzahlen im Bundesstaat Orissa registriert. Für diese im Nordosten des Landes gelegenen Bundesstaaten sollte für Reisende je nach Risikoprofil ggf. eine
Chemoprophylaxe erwogen werden. In Indien ist auch in Städten
eine gute Expositionsprophylaxe besonders wichtig, da sich die
Überträgermücke an die städtischen Brutbedingungen in weniger
sauberem Wasser angepasst hat. Für Reisende ist Indien – nach den
Hochrisikoregionen in Afrika – das Land mit dem höchsten Infektionsrisiko, besonders in der Monsunzeit. Sehr guter Mückenschutz
ist daher immer zu beachten, die Mitnahme einer Notfallmedikation
(standby-Therapie) in der Regel sinnvoll und je nach Ausbruchslage
auch eine Chemoprophylaxe zu diskutieren.
Tollwut: Im Januar sind im Bundesstaat Maharashtra bereits 3 Menschen an Tollwut verstorben. In Pune ist eine Frau nach dem Biss
einer Katze verstorben. Mitte Januar ist ein 62-jähriger Mann im
Distrikt Ahmednagar verstorben. Nach einem Biss eines Hundewelpen im Dezember hatte er keine postexpositionelle Behandlung
erhalten. Angaben zum dritten Fall liegen nicht vor. Indien gehört
weltweit zu den Ländern mit den höchsten Fallzahlen bei Tieren und
Menschen. Hauptüberträger ist der (streunende) Hund. Betroffen
sind auch die Großstädte. Im Bundesstaat Tamil Nadu sind im vergangenen Jahr 41 Menschen verstorben, damit hat sich die Zahl der
Todesfälle im Vergleich zu 2014 fast verdoppelt. Die Vakzinierung
der Hundepopulation stößt in Indien auf logistische Probleme. Impfstoffe mit geringerer Wirkdauer, das Fehlen ununterbrochener Kühlketten (vor allem auf dem Land) und nicht zuletzt die ablehnende
Haltung vieler Bevölkerungsgruppen gegenüber der Impfung (65 %
der Hunde sind Haustiere) seien erwähnt. Das Tollwutrisiko sollte
immer Bestandteil reisemedizinischer Beratung sein, auch im Hinblick auf den Mangel an geeigneten Impfstoffen und Immunglobulin.
Entsprechend weit ist die Indikation für eine prophylaktische Impfung zu stellen.
Polio-Impfvorschrift: Im März 2014 wurde das Land von der WHO
als poliofrei erklärt. Ende November wurde der zweite Fall im letzten
Jahr durch Vakzine-abgeleitetes Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) gemeldet.
Um das Risiko eines Reimportes der Polio zu verringern hat die Regierung Indiens eine Impfvorschrift erlassen. Seit dem 1. März 2014
müssen alle Reisenden bei Einreise aus Endemiegebieten (Afghanistan, Nigeria und Pakistan), sowie aus Ländern, in denen das Virus
nach Import wieder zirkuliert (Äthiopien, Kenia, Somalia und Syrien),
eine orale Polio-Impfung (OPV) nachweisen. Indische Staatsbürger,
die in ein Land mit Infektionsrisiko reisen, benötigen ebenfalls eine
gültige Impfung. Die Impfung muss spätestens 4 Wochen vor Einreise erfolgen und ist für ein Jahr gültig. Die Regelung gilt nicht für
Ausländer aus Regionen ohne Poliorisiko, die in den o. g. Ländern
leben und von dort nach Indien reisen. Transitreisende sind ebenfalls
von der Regelung ausgenommen.
Kyasanur Forest Disease: Mitte März wurden 20 Infektionen aus der
Region um Khanapur (Bundesstaat Karnataka) an der Grenze zum
Bundesstaat Goa gemeldet. Seit Ende letzten Jahres sind im Bundes© Centrum für Reisemedizin
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Indonesien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera-Ausbrüche werden sporadisch aus West Papua gemeldet,
mit Typhus ist zu rechnen. Hygiene und Impfschutz gegen Typhus
weiterhin beachten.
Dengue: Mit Beginn der Regenzeit erwarten die Behörden einen
Anstieg der Infektionen. Seit Anfang des Jahres wurden bereits
ca. 71.000 Infektionen und mindestens 641 Todesfälle verzeichnet.
Am stärksten betroffen sind die Regionen West Java, Central Java,
Sumatra und Sulawesi. Im Jahr 2015 wurden insgesamt über 100.000
Erkrankungen und 907 Todesfälle gemeldet. Schutz vor tagaktiven
Überträgermücken (Aedes-Arten) beachten.
Tollwut: Seit Auftreten der ersten Fälle im November 2008 sind
auf der Insel Bali schätzungsweise 170 Menschen an der Infektion
gestorben. Im Januar wurden 2 Kinder von einem tollwütigen Hund
gebissen, sie wurden postexpositionell behandelt. Im März ist ein
9-Jähriger in Klungkung im Osten Balis infolge eines Hundebisses
verstorben. Im vergangenen Jahr gab es 15 Todesfälle auf der Insel.
Mittlerweile tritt die Tollwut in 24 der 33 Provinzen auf. Auch Touristengebiete, wie z. B. die Städte Ubud und Kuta und die Regionen
Gianyar und Badung, sind betroffen. Die Behörden planen in einer
groß angelegten Impfkampagne etwa 300.000 Hunde zu impfen.
Der Mangel an Immunglobulinen und modernen Zellkulturimpfstoffen besteht weiterhin. Auch aus anderen Regionen Indonesiens
werden Fälle berichtet. Aufgrund der aktuellen Situation sollte die
Indikation für eine präexpositionelle Impfung großzügiger gestellt
werden.
Vogelgrippe: Ende März letzten Jahres sind in der Provinz Banten
im Westen der Insel Java ein Vater und sein Sohn verstorben, es sind
die ersten Erkrankungen seit Oktober 2014. Laut WHO wurden 2014
insgesamt 2 und 2013 3 Erkrankungen registriert, alle Patienten sind
verstorben. Seit ihrem Erstauftritt im November 2003 hat sich die
hochpathogene Vogelgrippe durch Influenza A(H5N1) landesweit
ausgebreitet und ist aufgrund der Infrastruktur des Inselstaates
schwer zu kontrollieren. Mehr als 10 Millionen Geflügeltiere sind ihr
zum Opfer gefallen. Seit 2003 sind 199 menschliche VogelgrippeErkrankungen aufgetreten, 167 Personen sind daran verstorben. Seit
Anfang des vergangenen Jahres steht Indonesien an zweiter Stelle
der weltweiten H5N1-Fälle hinter Ägypten. Mit einer Letalität von
über 80 % führt das Land aber weiterhin die Liste der betroffenen
Gebiete an. Die meisten Fälle stammen aus Java, einige aus Sumatra, einzelne aus Süd-Sulawesi und Bali. Fast alle Betroffenen hatten
unmittelbare Kontakte zu kranken oder verendeten Tieren. Kontakte
mit lebendem Geflügel oder kranken Menschen sollten von Reisenden weiterhin gemieden, Hygiene beachtet werden.
Zika-Virus: Mitte November haben die Gesundheitsbehörden eine
Infektion auf der Insel Sulawesi bestätigt. Es ist der erste Nachweis
des Zika-Virus in Indonesien. Ende Januar wurde eine Infektion auf
Sumatra diagnostiziert. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive
Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das ZikaFieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens
von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Sicherheitshinweis: Am 14. Januar kam es in Jakarta im Bereich vor
dem Sarinagebäude zu mehreren Bombenexplosionen und Schießereien. Es wird vorerst geraten, den Innenstadtbereich Jakartas zu
meiden (www.auswaertiges-amt.de).
Irak
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
örtlich erhöht durch kriegsbedingte Versorgungsprobleme. Hygiene
beachten.
Leishmaniase, kutane: Aus mehreren Provinzen wird seit Anfang
des Jahres eine Häufung kutaner Leishmaniasen gemeldet. Etwa
600 Menschen sind im Gouvernement Al-Qadisiyah (S) erkrankt.
© Centrum für Reisemedizin
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290 Infektionen wurden aus dem Gouvernement Kerbela (Z), 1.600
aus dem Gouvernement Ninawa (NW), 213 aus dem Gouvernement
Babil (Z) und 100 aus dem Gouvernement Diyala (O) gemeldet. Die
Parasitose ist im Irak endemisch. Die Erkrankung wird durch verschiedene Spezies der Gattung Leishmania verursacht. Die Einzeller
werden durch den Stich der nachtaktiven Schmetterlings- bzw. Sandmücken übertragen. Als Reservoir dienen Nagetiere. Expositionsprophylaxe mit Repellentien und Gebrauch engmaschiger Mückennetze beachten.
Poliomyelitis: Mitte März 2014 wurde in Bagdad die erste PolioErkrankung seit 14 Jahren gemeldet. Ende Mai wurde eine zweite
Erkrankung registriert. Ein Zusammenhang mit dem Ausbruch in
Syrien wurde vermutet. Impfkampagnen wurden durchgeführt. Im
Mai letzten Jahres hat die WHO den Irak von der Liste der Länder
gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die
Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als
4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen
Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen in den Irak wird gewarnt. Dies gilt
mit Einschränkungen auch für die Region Kurdistan-Irak (insbesondere für die Provinzen Dohuk, Erbil und Sulaymaniyah). Besonders
gefährlich sind Reisen in die Provinzen Ninewa (Grenze zu Syrien),
Anbar, Salah Al-Din, Diyala und Ta’mim, in den Großraum Bagdad
sowie in den Norden der Provinz Babel. Die Medienberichterstattung
und die Reisehinweise des Auswärtigen Amtes sollten aufmerksam
verfolgt werden (www.auswaertiges-amt.de).
Israel
Sicherheitshinweis: Die Sicherheitslage in Israel, im Westjordanland
und insbesondere auch in Jerusalem, hat sich in den letzten Monaten
verschärft. Immer wieder greifen einzelne Täter israelische Zivilisten
und Sicherheitskräfte an. Israelische Sicherheitskräfte gehen regelmäßig und massiv gegen Palästinenser vor. Vor und während der
Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten,
sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internetseiten der Botschaft in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de) und des
Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de) zu konsultieren
(www.auswaertiges-amt.de).
Jamaika
Zika-Virus: Ende Januar haben die Gesundheitsbehörden die erste
Erkrankung bestätigt. Ob die Infektion bei einer Reise nach Texas
(USA) erfolgte oder ob es sich um eine autochthone Infektion handelt ist bisher nicht bekannt. Reisende, insbesondere Schwangere,
sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Japan
Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt weiterhin ausdrücklich vor Aufenthalten in der Region um das Kernkraftwerk
Fukushima I im Nordosten der Insel Honshu (Teilreisewarnung)
(www.auswaertiges-amt.de).
Jemen
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera tritt sporadisch auf, Ausbrüche werden aktuell nicht gemeldet. Hygiene und ggf. Impfschutz weiterhin beachten.
Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt dringend vor Reisen
nach Jemen. Deutsche, die sich gegebenenfalls dort noch aufhalten, wurden aufgefordert, aus dem Jemen auszureisen. Die deutsche Botschaft in Sanaa ist vorübergehend geschlossen und kann
im Notfall keine konsularische Hilfe vor Ort leisten. Die nächstgelegene deutsche Auslandsvertretung ist die Botschaft in Riad (SaudiArabien). Seit dem 26. März 2015 führt eine Allianz von Staaten der
Region unter der Führung von Saudi-Arabien in Jemen Luftschläge
gegen staatliche (insbesondere militärische) Infrastruktur durch.
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Die militärischen Einsätze finden vor allem in größeren Städten
des Landes statt, insbesondere in der Hauptstadt Sanaa, und stellen auch für die Zivilbevölkerung eine erhebliche Gefährdung dar.
Ein Ende der Militäroperationen ist zum gegenwärtigen Zeitpunkt
nicht absehbar. Sowohl die politische als auch die Sicherheitslage
ist im ganzen Land ausgesprochen volatil. Die Gewährleistung
der Sicherheit durch staatliche Behörden ist nicht sichergestellt
(www.auswaertiges-amt.de).
Jordanien
Sicherheitshinweis: Aufgrund wiederholter Grenzzwischenfälle an
der syrisch-jordanischen Grenze wird von einer Reise in das syrischjordanische Grenzgebiet dringend abgeraten. Es wird ergänzend
darauf hingewiesen, dass die syrisch-jordanische Grenze militärisches Sperrgebiet ist, in dem besondere Bestimmungen gelten. In
Jordanien kommt es immer wieder in verschiedenen Orten zu Kundgebungen. Reisenden wird daher empfohlen, Menschenansammlungen und Demonstrationen zu meiden, diese nicht zu fotografieren
sowie besondere Vorsicht walten zu lassen. Darüber hinaus wird
geraten, die Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen
(www.auswaertiges-amt.de).
Jungferninseln (brit. & USA)
Zika-Virus: Ende Januar wurde die erste autochthone Infektion
auf der Insel St. Croix (Amerikanische Jungferninseln) gemeldet.
Inzwischen wurden auch Infektionen auf den Inseln Saint Thomas
und Saint John registriert. Bis Mitte März wurden 83 Verdachtsfälle
gemeldet, 11 Infektionen wurden bestätigt. Der Erreger wurde 1947
erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr
wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen
Mückenschutz achten.
Kambodscha
Darminfektionen: Landesweit besteht eine erhöhte Infektionsgefahr für Durchfallerkrankungen durch verunreinigte Speisen
und Getränke. Hygienemaßnahmen beachten, ggf. Impfung gegen
Cholera.
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weiteres von Reisen in entlegene Gebiete Kameruns eindringlich
abgeraten. Darüber hinaus wird zu erhöhter Aufmerksamkeit vor
allem auf öffentlichen Plätzen, beim Besuch internationaler Einrichtungen sowie an exponierten touristischen Sehenswürdigkeiten
geraten (www.auswaertiges-amt.de).
Kap Verde
Zika-Virus: Anfang November 2015 hat das Gesundheitsministerium
einen Ausbruch auf der Insel Santiago bestätigt. Die meisten Erkrankungen wurden in der Stadt Praia beobachtet. Die ersten Infektionen
wurden im September registriert, bis Ende März wurden 7.490 Fälle
gemeldet. Auch 165 Schwangere sind erkrankt. Inzwischen sind auch
die Inseln Maio und Fogo betroffen. Die Übertragung erfolgt durch
tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das
Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens
von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten
auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit
aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft –
sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen
Gebiete absehen.
Kasachstan
Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Hohe Prävalenzen für Hepatitis A und für Echinokokkus granulosus (Hundebandwurm) vor allem in den südlichen Landesteilen
mit der ehemaligen Hauptstadt Almaty. Hygiene und Impfschutz
(Hepatitis A) beachten.
Katar
Coronavirus: Im Februar wurde erstmals seit Mai 2015 eine Infektion
gemeldet. Ein 66-jähriger Mann hat sich vermutlich während seines
2-monatigen Aufenthalts in Saudi-Arabien mit MERS-CoV infiziert.
Anfang März ist er in einer Klinik verstorben. Insgesamt meldete das
Land bisher 16 Infektionen mit 6 Todesfällen.
Kenia
Kamerun
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Polio wurde zuletzt 2013 gemeldet, 14 Menschen im Flüchtlingslager – Dadaab Complex, im Nordosten Kenias – waren erkrankt.
Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende.
Meningokokken-Meningitis: Bis einschließlich der 10. KW wurden
bereits 221 Infektionen und 12 Todesfälle gemeldet. Während der
Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Reisende sollten Impfschutz beachten.
Cholera: Seit Ende Dezember 2014 wurden landesweit ca. 13.000
Infektionen mit 216 Todesfällen gemeldet. Ende November letzten
Jahres hat der Ausbruch auch das weltweit größte Flüchtlingslager
Dadaab erreicht, mindestens 1.500 Menschen sind erkrankt und 10
verstorben. Inzwischen ist dort die Zahl der Neuinfektionen zurückgegangen, ein erneuter Anstieg der Fälle während der Regenzeit
wird befürchtet. Auch in diesem Jahr wurden aus verschiedenen Teilen des Landes kleinere Ausbrüche gemeldet. Anfang März sind im
County Mandera 35 Fälle aufgetreten, darunter mindestens 18 Schüler. Ende März gab es einen Ausbruch mit mindestens 5 Todesfällen
im County Wajir (NO). Zur gleichen Zeit wurden aus Naivasha
(Nakuru County) 19 Erkrankungen bestätigt. Hygiene beachten,
Impfschutz für Risikoreisende erwägen.
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Auch Cholera-Ausbrüche kommen ganzjährig vor, insbesondere im
Norden des Landes (Grenzgebiet zum Tschad). Auch aus Douala, der
größten Stadt und Wirtschaftsmetropole des Landes, werden immer
wieder Erkrankungen gemeldet. Hygiene beachten, bei Reisen in
besonders gefährdete Regionen ist eine Impfung zu empfehlen.
Poliomyelitis: Nach einer Pause von mehr als einem Jahr sind im
Oktober 2013 4 Menschen erkrankt. In den Monaten Januar und
März 2014 wurden 5 Fälle registriert, Anfang September 2 weitere.
Impfkampagnen wurden eingeleitet. Hygiene und Impfschutz beachten. Im August 2015 hat die WHO Kamerun von der Liste der Länder
gestrichen, von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die
Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als
4 Wochen im Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen
Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr.
Impfvorschrift: Angaben des Auswärtigen Amtes ist entgegen der
offiziellen Bestimmungen auch bei der Ausreise der Nachweis einer
gültigen Gelbfieberimpfung erforderlich.
Sicherheitshinweis: Aufgrund eines erhöhten Anschlags- und Entführungsrisikos für Staatsangehörige westlicher Staaten wird bis auf
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Gelbfieber: Mitte März wurden 2 aus Angola importierte Fälle gemeldet. Ein weiterer Verdachtsfall wurde nicht bestätigt. Ein Mann ist
3 Tage nach seiner Rückkehr erkrankt und wird in Nairobi behandelt,
er konnte die Klinik inzwischen verlassen. Ein 31-Jähriger ist nach
seiner Rückkehr aus Angola im Kenyatta National Hospital in Nairobi
verstorben. Der Mann soll bereits am Flughafen die ersten Symptome gezeigt haben und obwohl er keinen gültigen Impfnachweis
vorweisen konnte, wurde er nicht isoliert und unter Beobachtung
gestellt. Drei Tage nach seiner Ankunft wurde er von seiner Familie
in die Klinik gebracht, wo er kurze Zeit später verstarb. Der letzte
Gelbfieber-Ausbruch in Kenia wurde 1992 beobachtet. Die Behörden
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haben die Kontrollen bei der Einreise verstärkt. Impfschutz beachten.
Bei der Einreise aus Endemiegebieten ist eine Impfung gegen Gelbfieber für alle Reisenden vorgeschrieben. Kinder unter 12 Monaten
sind von dieser Regelung ausgenommen.
Hepatitis A: Ende März wurden aus der Küstenstadt Mombasa
21 Infektionen gemeldet. Eine Übertragung durch Trinkwasser wird
vermutet. Eine Impfung ist für alle Reisenden empfohlen.
Impfvorschrift: Nach Angaben der kenianischen Botschaft kann bei
Ankunft aus einem Land mit aktuellen Cholera-Ausbrüchen – abweichend von den offiziellen Bestimmungen – ein gültiger Impfnachweis verlangt werden.
Sicherheitshinweis: Aufgrund der verschiedenen Anschläge in der
jüngeren Vergangenheit wird auch von Aufenthalten und Besuchen in der Altstadt von Mombasa sowie in bestimmten Stadtteilen Nairobis (Eastleigh, Pangani und Slum-Gebiete) nachdrücklich
abgeraten. Dies gilt auch für Aufenthalte in der Provinz Lamu
einschließlich des Lamu-Archipels. Auch in den Touristengebieten Kilifi und Malindi besteht eine erhöhte Gefahr von Anschlägen
(www.auswaertiges-amt.de).
Kirgisistan
Darminfektionen: Risiko landesweit für Durchfallerkrankungen
sowie andere orale Infektionen wie Typhus, meist durch kontaminiertes Trinkwasser, sporadisch auch für Botulismus durch
hauseingemachte Lebensmittel. Hinweis auf Übertragungswege,
adäquate Hygiene, ggf. Impfschutz (Typhus).
Kolumbien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Hygiene beachten.
Chikungunya: Anfang September 2014 wurden die ersten autochthonen Fälle bestätigt. Bis Ende des Jahres stieg die Zahl der Verdachtsfälle auf ca. 106.760 an, 1.456 Infektionen wurden bestätigt,
3 Menschen sind verstorben. 26 Erkrankungen wurden importiert.
2015 wurden 359.728 Fälle gemeldet, 3.202 Infektionen konnten
bestätigt werden. 70 Menschen sind verstorben. Am stärksten
betroffen sind die Departements Bolivar, Sucre und Norte de Santander im Norden des Landes. In den ersten 11 Wochen dieses Jahres
wurden bereits 10.117 autochthone Verdachtsfälle verzeichnet, 125
konnten labortechnisch bestätigt werden. Mückenschutz beachten.
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Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort
endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht
nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die
Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei
Neugeborenen ist. Im Januar wurde in Kolumbien das erste Kind mit
Mikrozephalie geboren, bei dem eine Zika-Virus-Infektion als Ursache
der Fehlbildung vermutet wird. Reisende sollten auf sorgfältigen
Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit
von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Kongo, Demokratische Republik
Infektionskrankheiten: Hohes Risiko für Darminfektionen, speziell
Durchfallerkrankungen einschließlich Ruhr und Cholera. TyphusErkrankungen werden immer wieder gemeldet. Alle Formen der
Virushepatitis sind im Land hochprävalent. Seit 2011 wurden keine
Polio-Erkrankungen mehr gemeldet. Hygienemaßnahmen und Impfung beachten. Schlafkrankheit und Tollwut sind weit verbreitet.
Risiko auch für örtliche Auftritte von viralen hämorrhagischen Fiebern durch Ebola- oder Marburgviren, die in einzelnen Landesteilen
bei Flughunden, dem tierischen Reservoir, endemisch sind. Im Sommer 2012 wurde ein neues Rhabdovirus identifiziert, das hämorrhagische Fieber (Bas-Congo) beim Menschen hervorrufen kann. Pest
kommt vor allem im Nordosten des Landes vor; das abgelegene
Infektionsgebiet im NO gehört zu den aktivsten Naturpestherden der
Welt. Hier gab es während der letzten Jahre immer wieder größere
Ausbrüche.
Cholera: Insgesamt wurden im vergangenen Jahr ca. 19.200 Fälle
gemeldet, 276 Menschen sind verstorben. Die meisten Infektionen
werden aus den östlichen Provinzen gemeldet. Besonders betroffen
ist die Region Süd-Kivu, hier wird die Situation durch die zahlreichen
Camps für Flüchtlinge aus dem benachbarten Burundi verschärft.
In den meisten Regionen geht die Zahl der Neuinfektionen allerdings zurück. In diesem Jahr wurden bisher ca. 3.900 Erkrankungen
und etwa 58 Todesfälle gemeldet. Im Februar wurden in Süd-Kivu
100 neue Infektionen und 2 Todesfälle registriert. In der Provinz
Orientale wurden 177 Infektionen und 17 Todesfälle verzeichnet.
Hygiene und ggf. Impfschutz beachten.
Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden bereits 32.190 Erkrankungen gemeldet, es gab mindestens 83 Todesfälle. Im vergangenen
Jahr wurden ca. 95.000 Verdachtsfälle registriert. 77 Menschen sind
verstorben. 1.360 Erkrankungen verliefen schwer. Am stärksten
betroffen sind der Westen und das Zentrum des Landes. Schutz vor
den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Gelbfieber: Seit Anfang März wurden in der Provinz Bas-Congo (ehemals Zentralkongo, W) 28 Verdachtsfälle registriert, 6 Menschen
sind verstorben. 20 Infektionen wurden im angrenzenden Angola
erworben. In der Provinz Orientale (NO) wurden Mitte März 5 Verdachtsfälle gemeldet. 2 Menschen sind verstorben. Vermutlich wurden die Infektionen aus Angola importiert. Impfschutz beachten.
Bei der Einreise ist eine Impfung gegen Gelbfieber für alle Reisenden
vorgeschrieben. Kinder unter 12 Monaten sind von dieser Regelung
ausgenommen.
Zika-Virus: Mitte Oktober 2015 hat das Gesundheitsministerium die
ersten 9 Infektionen bestätigt. Insgesamt waren 98 Verdachtsfälle im
Departement Bolivar (N) registriert worden, 13 aus der Hafenstadt
Cartagena und 85 aus der Nachbarstadt Turbaco. Bis Ende März dieses Jahres ist die Zahl der laborbestätigten Infektionen landesweit auf
2.361 gestiegen. Es gibt mehr als 58.800 Verdachtsfälle, darunter
auch mehr als 12.800 schwangere Frauen. Bei 3 Menschen, die an
den Folgen des Guillain-Barré-Syndroms verstorben sind, wurde
auch eine Infektion mit dem Zika-Virus bestätigt. Besonders betroffen sind die Departements Norte de Santander, Bolivar, Cordoba und
Sucre im Norden des Landes. Auch von den Inseln des Departements
San Andres wurden Fälle gemeldet. Der zu den Flavi-Viren gehörende
Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch
in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In
diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen
Festland bestätigt. Genanalysen haben inzwischen gezeigt, dass das
Virus bereits zwischen Mai und Ende Dezember 2013 nach Südamerika eingeschleppt wurde. Das Krankheitsbild dauert 4–7 Tage und
geht mit Fieber, Konjunktivitis, Arthralgien vor allem in den Fingerund Fußgelenken sowie einem makulo-papulösen Exanthem einher. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend
Sicherheitshinweis: Bis zum November 2016 sind in der Demokratischen Republik Kongo Wahlen zu verschiedenen Gebietskörperschaften, zur Nationalversammlung und für das Amt des Präsidenten
vorgesehen. Details des Wahlzyklus, einschließlich der Frage einer
Verschiebung der Präsidentschaftswahlen, sind Gegenstand heftiger, teils gewaltsam ausgetragener, öffentlicher Debatten. In den
kommenden Monaten muss mit kurzfristig angesetzten, öffentlichen
Kundgebungen in Kinshasa und anderen Großstädten gerechnet
werden, bei denen Zusammenstöße zwischen Kundgebungsteilnehmern und Sicherheitskräften nicht ausgeschlossen werden
können. Vor Reisen in die östlichen und nordöstlichen Landesteile
der Demokratischen Republik Kongo wird gewarnt. Der dienstliche
oder geschäftliche Aufenthalt in diesen Gebieten muss durch ein
tragfähiges Sicherheitskonzept abgesichert sein. Es wird empfohlen,
große Menschenansammlungen zu meiden und die aktuelle Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de).
© Centrum für Reisemedizin
Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich der 8. KW wurden 1.777 Erkrankungen, darunter 171 Todesfälle,
gemeldet. Impfschutz beachten.
13
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CRM Infodienst Reisemedizin aktuell
Kongo, Republik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit;
mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist landesweit zu rechnen. Hygiene
beachten.
Infektionen, sonstige: Hepatitis A und B sowie Typhus sind im
Land endemisch. Schlafkrankheit gibt es vor allem in der zentral
gelegenen Plateaux-Provinz entlang des Kongo, Monkey Pox (Affenpocken) gelegentlich im Grenzgebiet zur DRC. Mit diversen Viruskrankheiten einschließlich hämorrhagischer Fieber ist landesweit
zu rechnen. Mehrere Ausbrüche von Ebola hämorrhagischem Fieber (EHF) gab es seit 2001 (zuletzt 2005) im NW, wo der Erreger
offenbar endemisch ist. Sorgfältige Hygiene, Impfschutz, Versicherung mit Rückflugmöglichkeit beachten.
Sicherheitshinweis: Im Zuge der Auseinandersetzungen zwischen
Regierung und Opposition ist auch künftig mit gewaltsamen Konfrontationen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften zu
rechnen. Bei nicht aufschiebbaren Reisen in die Republik Kongo ist
daher eine erhöhte Wachsamkeit und Umsicht geboten, größere
Menschenansammlungen und die Nähe zu Militär- und Polizeiposten
sollten gemieden werden (www.auswaertiges-amt.de).
Korea, Nord-
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
mit Typhus und Paratyphus ist ebenfalls zu rechnen. Hygiene
beachten, ggf. Typhus-Impfung.
Korea, Süd-
Zika-Virus: Mitte März wurde die erste importierte Infektion bestätigt. Ein 43-jähriger Mann ist nach seiner Rückkehr aus Brasilien
erkrankt und befindet sich in Quarantäne. Die Hauptüberträger
Aedes aegypti und A. albopictus sind in der Region verbreitet, sodass
eine weitere Ausbreitung der Krankheit nicht ausgeschlossen werden kann. Bereits im Februar haben die Behörden ihre Maßnahmen
zur Mückenbekämpfung verstärkt. Expositionsprophylaxe gegen die
vorwiegend tagaktiven Mücken beachten.
Nr. 6/16 • 31. März 2016
Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem
Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit
von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Laos
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera wurde seit Anfang 2008 nicht mehr gemeldet. Nahrungsund Trinkwasserhygiene beachten.
Polio: Bereits Anfang September 2015 ist ein 8-Jähriger an akuten
schlaffen Lähmungen (AFP) erkrankt und einige Tage später verstorben. Mitte Oktober hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine
Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) handelt. Bis Ende letzten Jahres ist die Zahl der Erkrankten auf 7 gestiegen. Mitte Januar dieses Jahres wurden 2 und im Februar 3 weitere
Fälle bestätigt. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung
zu verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert
allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als
4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen
und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international
gültigen Impfausweis dokumentiert sein.
Lettland
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten. Die baltischen Staaten melden seit
Jahren europaweit die höchsten Fallzahlen für FSME. Eine Übertragung durch unpasteurisierte Milch ist ebenfalls möglich. Schutz vor
Zecken beachten, bei Risiko Impfung.
Libanon
Darminfektionen: Mit einem erhöhten Risiko für oral übertragene
Erkrankungen wie Durchfall, Hepatitis A und Typhus ist landesweit
zu rechnen. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene sowie adäquaten
Impfschutz beachten.
Kroatien
Einreiseimpfvorschrift: Der Libanon ist seit 1994 poliofrei. Um eine
Wiedereinschleppung der Polio zu verhindern, wird von Personen,
die aus folgenden Ländern stammen, und Reisenden, die aus diesen
Ländern einreisen, eine Impfung gegen Polio verlangt: Syrien, Irak,
Pakistan, Afghanistan, Nigeria, Kamerun, Äquatorialguinea, Äthiopien und Somalia. Die Impfung darf nicht länger als 1 Jahr her sein.
Entgegen den offiziellen Bestimmungen kann die Einreise trotz gültigem Impfnachweis auch bei der Einreise aus Deutschland verweigert
und eine Impfung mit einem oralen Impfstoff am Flughafen verlangt
werden.
Kuba
Sicherheitshinweis: Reisenden im Libanon wird zu besonderer Vorsicht und erhöhter Aufmerksamkeit geraten. Die Medienberichterstattung sowie die Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen
Amtes sollten aufmerksam verfolgt werden (www.auswaertigesamt.de).
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch
für die FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die
FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. In Kroatien sind die
nordöstlichen Regionen (angrenzend an Slowenien und Ungarn)
betroffen. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen.
Cholera: Im Juni 2015 ist bei einem britischen Touristen nach der
Rückkehr eine Cholera-Infektion bestätigt worden. Bereits im Januar
letzten Jahres ist ein kanadischer Tourist nach seiner Heimreise
erkrankt. Seit den ersten Meldungen im Sommer 2012 werden
immer wieder kleinere Cholera-Ausbrüche verzeichnet, zuletzt im
Oktober vergangenen Jahres. Laut WHO sind 2015 bis Mitte November 65 Menschen erkrankt. Das Risiko für Reisende ist gering, auf
gewissenhafte Hygiene und Verwendung von sicherem Wasser zum
Trinken und Zähneputzen sollte geachtet werden. Für Reisende mit
engem Kontakt zur einheimischen Bevölkerung (Besuch von Freunden und Verwandten) sollte eine Impfung erwogen werden.
Zika-Virus: Seit Anfang März wurden 4 aus Venezuela importierte
Infektionen bestätigt. Mitte März wurde die erste autochthone
Erkrankung verzeichnet, eine 21-jährige Frau aus Havanna ist
erkrankt. Im November 2015 gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter
als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen
den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz.
© Centrum für Reisemedizin
Liberia
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera wurde in den letzten Jahren nicht gemeldet. 2009 wurden
erstmals wieder 11 Polio-Fälle berichtet. 2010 wurde eine PolioErkrankung registriert. Seitdem wurden keine weiteren Fälle mehr
gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Ebola hämorrhagisches Fieber: Am 14. Januar hat die WHO das
Land für ebolafrei erklärt. Am 20. November 2015 wurde der letzte
Fall bestätigt. Ein 15-Jähriger aus Monrovia ist verstorben. Der 8-jährige Bruder und der Vater waren ebenfalls erkrankt, konnten aber
am 3. Dezember geheilt aus der Klinik entlassen werden. Es ist das
zweite Mal, dass die Epidemie wieder aufflammt, nachdem das Land
bereits für ebolafrei erklärt worden war. Im März 2014 wurden die
ersten Infektionen aus dem Nachbarland Guinea importiert, danach
16
CRM Infodienst Reisemedizin aktuell
hat sich die Erkrankung landesweit ausgebreitet. Anfang Mai letzten Jahres hat die WHO den Ausbruch erstmals für beendet erklärt.
Im Juni wurde ein neuer Cluster mit 6 Infizierten gemeldet. Nach
6 Wochen ohne Neuinfektionen hat die WHO das Land Anfang September erneut für ebolafrei erklärt. Insgesamt sind während des
Ausbruchs 10.675 Menschen erkrankt und 4.809 von ihnen verstorben. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse (z. B. Besuch
von Höhlen) oder Kontakt mit infizierten und erkrankten Wildtieren
(Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder Verzehren
von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte Risiko stellt
der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei der Pflege
von Patienten dar. Da weitere Erkrankungen nicht ausgeschlossen
werden können, rät das Auswärtige Amt dringend die Nachrichtenlage aufmerksam zu verfolgen, sich von sichtbar Kranken fernzuhalten und bei Reisen ins Landesinnere besondere Vorsicht walten zu
lassen.
Libyen
Sicherheitshinweis: Das Auswärtige Amt warnt vor Reisen
nach Libyen und ruft zur sofortigen Ausreise aus Libyen auf
(www.auswaertiges-amt.de).
Litauen
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten. Die baltischen Staaten melden seit
Jahren europaweit die höchsten Fallzahlen für FSME. Eine Übertragung durch unpasteurisierte Milch ist ebenfalls möglich. Schutz vor
Zecken beachten, bei Risiko Impfung.
Madagaskar
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera wurde in letzter Zeit nicht gemeldet, größere Ausbrüche
wurden nicht bekannt. Hygiene weiterhin beachten.
Polio: Zwischen April und August letzten Jahres sind 10 Fälle von
Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1) registriert worden.
Alle stehen im Zusammenhang mit einer Infektion im September 2014. Seit 1997 wurden keine Erkrankungen durch Wildviren
beobachtet. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu
verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert
allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als
4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen
und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international
gültigen Impfausweis dokumentiert sein.
Malawi
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
insbesondere während der Sommerregenzeit (Oktober–März) ist mit
lokalen Cholera-Ausbrüchen zu rechnen. Ende Februar ist im Distrikt
Mchinji (W) ein Mensch verstorben, es gibt weitere Verdachtsfälle.
Seit Mitte März sind im Distrikt Mangochi (O) 2 Menschen verstorben und 12 weitere erkrankt. Typhus wurde zuletzt Anfang 2013 im
Süden des Landes gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Cholera und
Typhus) beachten.
Nr. 6/16 • 31. März 2016
Etwa die Hälfte aller Fälle stammt aus Selangor. Im vergangenen Jahr
wurden landesweit etwa 120.700 Erkrankungen gemeldet, 336 Menschen sind verstorben. Bereits 2014 hatten sich die Zahlen im Vergleich zu 2013 mehr als verdoppelt. Die Arbovirose ist wie in ganz
SO-Asien auch in Malaysia endemisch, vor allem auf der Halbinsel.
Da es hier keine terminierten Regenzeiten gibt, ist ständig mit einem
Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden
regional ansteigt. Schutz vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Sicherheitshinweis: In Malaysia besteht weiterhin die Gefahr
terroristischer Anschläge. Wegen der Verhaftungen von zahlreichen
Terrorverdächtigen in den letzten Monaten gibt es gegenwärtig
verstärkt Hinweise auf mögliche Anschläge auf Vergnügungsstätten
in Kuala Lumpur. In Teilen Malaysias ist wegen Trockenheit, Waldbränden und Brandrodungen mit erhöhter Luftverschmutzung zu
rechnen. Dabei werden gegenwärtig häufig Grenzwerte für gesundheitsgefährdende Schadstoffkonzentrationen überschritten und
es kommt vereinzelt zu Beeinträchtigungen des Luftverkehrs. Ein
Erdbeben der Stärke 6,0 hat am 5. Juni 2015 den ost-malaysischen
Bundesstaat Sabah erschüttert. Aus Sicherheitsgründen ist der
Aufstieg auf den Mount Kinabalu seitdem gesperrt. Eine teilweise
Öffnung, bis zum letzten Halt vor dem Gipfel „Laban Rata“, ist angekündigt, aber noch nicht bestätigt. Eine neue Route für die Gipfelersteigung soll voraussichtlich im Dezember 2015 eröffnet werden
(www.auswaertiges-amt.de).
Mali
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, einschließlich
Cholera, landesweit. Sowohl 2009 als auch 2010 wurden je 3 PolioFälle gemeldet. 2011 gab es 7 Erkrankungen. Seitdem wurden keine
weiteren Fälle durch Wild-Polioviren mehr gemeldet. Ende Juli 2015
ist ein Kleinkind aus dem Nachbarland Guinea in Bamako erkrankt.
Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich um eine
Infektion mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) handelt. Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es
in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig
zu Meningitis-Epidemien. Seit Anfang des Jahres wurden bereits
162 Verdachtsfälle gemeldet, 8 Menschen sind verstorben. Neben
Meningokokken der Serogruppe C wurden auch vermehrt Pneumokokken als Ursache identifiziert. Impfschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Am 20. November 2015 hat sich ein terroristischer Angriff auf das Hotel Radisson Blu in Bamako ereignet.
Bereits am 7. August 2015 gab es einen Terroranschlag auf ein
von Ausländern häufig genutztes Hotel in der Stadt Sevaré. Des
Weiteren kam es auch im Stadtgebiet und in der Umgebung von
Bamako zu vereinzelten Anschlägen, bei denen Ausländer betroffen
waren. Es ist nicht auszuschließen, dass es zu weiteren Anschlägen
kommen kann. Reisenden wird daher empfohlen, sich besonders
umsichtig zu verhalten, Menschenansammlungen zu meiden und
Anweisungen der lokalen Sicherheitskräfte unbedingt zu befolgen.
Das Auswärtige Amt rät, die Reise- und Sicherheitshinweise sowie
die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen
(www.auswaertiges-amt.de).
Marshallinseln
Malaysia
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen, auch Cholera,
landesweit. Hygiene beachten; ggf. Impfung.
Dengue: In den vergangenen zwei Jahren haben die Erkrankungen kontinuierlich zugenommen. Am stärksten betroffen sind die
Bundesstaaten Selangor und Johor auf der malaysischen Halbinsel.
Experten warnen, dass das momentane Wetterphänomen El Niño zu
einem weiteren Anstieg der Fallzahlen führen könnte. Aktuell scheint
das heiße und trockene Wetter allerdings zu einem Rückgang der
wöchentlichen Neuinfektionen zu führen. Seit Anfang des Jahres
wurden bereits 34.801 Infektionen und 85 Todesfälle verzeichnet.
© Centrum für Reisemedizin
Zika-Virus: Mitte Februar wurde die erste autochthone Infektion
bei einer schwangeren Frau registriert. Es gab 5 weitere Verdachtsfälle, die nicht bestätigt wurden. Der Erreger wurde 1947 erstmals in
Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer
und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende,
insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz
achten.
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CRM Infodienst Reisemedizin aktuell
Martinique
Zika-Virus: Ende Dezember 2015 wurden die ersten autochthonen
Infektionen bestätigt. Bis Mitte März wurden mindestens 47 Erkrankungen bestätigt, es gibt 10.950 weitere Verdachtsfälle. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten.
In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische
Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die
Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines
vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Schwangere sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die
betroffenen Gebiete absehen.
Nr. 6/16 • 31. März 2016
südamerikanischen Festland bestätigt. Im November gab es die
ersten Nachweise in Mittelamerika Die Übertragung erfolgt durch
tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das
Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens
von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten
auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit
aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft –
sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen
Gebiete absehen.
Mosambik
Mauretanien
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Während der Regenzeit kommt es immer wieder zu lokal begrenzten
Cholera-Ausbrüchen. In der Provinz Nampula wurden Ende Januar
12 Infektionen bestätigt. Hygiene beachten, Risikoreisende sollten
geimpft werden.
Gelbfieber: Ende März wurde ein aus Angola importierter Fall gemeldet. Der Mann ist 2 Tage nach seiner Rückkehr in einer Klinik verstorben. Impfschutz beachten. Bei der Einreise aus Endemiegebieten ist
eine Impfung gegen Gelbfieber für alle Reisenden vorgeschrieben.
Kinder unter 12 Monaten sind von dieser Regelung ausgenommen.
Gelbfieber-Impfung: Eine Impfung ist für alle Reisenden aus Infektionsgebieten ab dem 1. Lebensjahr vorgeschrieben. Auch bei der
Einreise aus gelbfieberfreien Ländern kann es in Einzelfällen entgegen der landeseigenen Bestimmungen zu Kontrollen kommen.
Verfügt der Reisende nicht über den Impfschutz, wird eine kostenpflichtige Zwangsimpfung vor Ort durchgeführt.
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera-Ausbrüche wurden in letzter Zeit nicht bekannt. Polio
wurde zuletzt Ende April 2010 gemeldet. Hygiene und Impfschutz
(Polio) weiterhin beachten.
Sicherheitshinweis: Von nicht unbedingt erforderlichen Reisen
nach Mauretanien wird abgeraten. Vor Reisen in das Grenzgebiet
zu Algerien und Mali wird ausdrücklich gewarnt. Mit weiteren
terroristischen Anschlägen – auch gegen Ausländer – muss in
Nouakchott und im ganzen Land gerechnet werden. Es besteht
ein hohes Entführungsrisiko, insbesondere bei Reisen in der Nacht
(www.auswaertiges-amt.de).
Mexiko
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Aufgrund von Mängeln im Abwassersystem sowie bei der Trinkwasserversorgung kommt es regelmäßig zu Hepatitis A-Ausbrüchen,
betroffen sind vor allem Kinder. Seit 2013 kam es vereinzelt auch zu
Cholera-Ausbrüchen. Hygiene und Impfschutz beachten.
Chikungunya: Im Juni 2014 wurde der erste importierte Fall bestätigt. Ein Mann ist nach seiner Rückkehr aus Antigua und Barbuda
erkrankt. Bis Ende April wurden insgesamt 24 importierte Fälle
registriert, seitdem wurden keine weiteren Fälle gemeldet. Mitte
November 2014 wurde die erste autochthone Infektion im Bundesstaat Chiapas (SO) gemeldet. Offiziell wurden im vergangenen Jahr
landesweit ca. 11.580 Fälle verzeichnet. Am stärksten betroffen sind
die Bundesstaaten Guerrero, Michoacan und Oaxaca an der Pazifikküste. Insgesamt wurden 20 Infektionen importiert. Seit Anfang
dieses Jahres wurden 168 lokal erworbene Erkrankungen bestätigt.
Mückenschutz beachten.
Dengue: In diesem Jahr wurden bisher 17.981 Verdachtsfälle verzeichnet, 680 Erkrankungen verliefen schwer. Am stärksten betroffen
sind die Bundesstaaten Chiapas, Guerrero, Tabasco und Veracruz.
Bis Ende Dezember letzten Jahres wurden etwa 218.660 Verdachtsfälle registriert, 26.501 konnten labortechnisch bestätigt werden.
39 Menschen sind verstorben. 2014 wurden landesweit 124.943
Verdachtsfälle gemeldet, 32.100 konnten labortechnisch bestätigt
werden. Es kam zu 39 Todesfällen. Im Dezember 2015 haben die
Gesundheitsbehörden einen Impfstoff zugelassen. Schutz vor überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten.
Zika-Virus: Ende November wurde je eine autochthone Infektion in
den Bundesstaaten Chiapas (SO) und Nuevo Leon (NO) bestätigt.
Bis Ende März dieses Jahres ist die Zahl der Erkrankten landesweit
auf 160 gestiegen. Darunter sind auch 30 schwangere Frauen. Die
meisten Fälle wurden aus den benachbarten Bundesstaaten Chiapas
und Oaxaca im Südosten registriert. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später
auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer
Länder. Im vergangenen Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem
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Sicherheitshinweis: Nach Überfällen auch auf zivile Fahrzeuge auf
der EN1 bei Muxungue wird von Reisen auf dem Streckenabschnitt
der EN1 zwischen Save und Caia (Provinz Sofala) abgeraten. In den
Provinzen Manica, Sofala, Tete und Zambesia kommt es vereinzelt
zu bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen dem bewaffneten
Arm der Oppositionspartei RENAMO und Sicherheitskräften des Landes. Reisenden in diesen Provinzen wird empfohlen, die Nachrichten,
insbesondere der lokalen Medien, und die Lage vor Ort aufmerksam
zu verfolgen. Überlandfahrten sollten mit erhöhter Vorsicht durchgeführt werden (www.auswaertiges-amt.de).
Myanmar
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Hygiene
beachten.
Meningokokken-Meningitis: In der zentralen Mandalay-Region sind
seit Anfang März 8 Kinder mit Meningitis-Symptomen verstorben
und 7 weitere erkrankt. Bei mindestens 4 Fällen konnten Meningokokken der Serogruppe B als Ursache bestätigt werden. Nach
Presseinformationen wurde eine Impfkampagne gestartet, leider
liegen keine Informationen über den verwendeten Impfstoff vor.
Begünstigt durch ein relativ trockenes Klima sind seit 1992 in den
benachbarten Regionen Mandalay und Magwe wiederholt Ausbrüche von Meningokokken-Meningitis aufgetreten. Reisende sollten
Impfschutz erwägen.
Polio: 2014 wurde das Land für poliofrei erklärt. Die letzten autochthonen Fälle durch Polio-Wildvirus Typ 1 wurden 2007 gemeldet,
die meisten aus der Rakhine-Provinz im westlichen Grenzgebiet zu
Bangladesh. Ende November letzten Jahres wurden in dieser Region
2 Erkrankungen durch Vakzine-abgeleitetes Poliovirus Typ 1
(cVDPV1) bestätigt. Impfkampagnen sind geplant. Impfschutz
beachten.
Namibia
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Insbesondere im Norden kann es während und nach der Regenzeit
(Oktober–März) zu lokalen Cholera-Ausbrüchen kommen. Hygiene
und ggf. Impfschutz bei Reisen beachten.
Nepal
Darminfektionen: Infolge des Erdbebens Ende April dieses Jahres
steigt das Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit stark an,
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auch mit lokalen Cholera-Ausbrüchen ist zu rechnen. Typhus gilt
im Land als endemisch. Etwa 1 Woche nach der Katastrophe wurde
die erste Hepatitis-Infektion registriert. Seit 2010 sind keine PolioErkrankungen gemeldet worden. Seit dem 18. September 2014 wird
in Nepal zusätzlich zu der bereits verwendeten OPV-Vakzine der
IPV-Impfstoff eingesetzt, um das Land dauerhaft poliofrei zu halten.
Hygiene beachten, Polio-, evtl. Typhus- und Cholera-Impfung.
Sicherheitshinweis: In Folge des schweren Erdbebens vom
April 2015 sowie heftiger Nachbeben ist im ganzen Land mit Infrastrukturschäden und unpassierbaren Straßen zu rechnen. Die schwer
betroffenen Gebiete (Gorkha, Kavrepalanchok, Dhading, Nuwakot,
Rasuwa, Sindupalchok, Dolakha, Ramechhap, Okhaldunga, Makwanpur und Sindhuli) sind durch Erdrutsche oder Gerölllawinen schwer
zugänglich. Bei Reisen in diese Gebiete ist daher besondere Vorsicht geboten. Der Zugang zu den besonders schwer von den Beben
betroffenen Trekking- Gebieten Langtang und Manaslu ist gar nicht
oder nur unter erheblichen Schwierigkeiten möglich. Von Reisen in
diese Regionen wird daher weiterhin abgeraten. Im Zusammenhang
der Kontroversen um die am 20. September 2015 verabschiedete
Verfassung, finden in den Distrikten im Terai (südliche Tiefebene
an der Grenze zu Indien) noch immer Protestaktionen statt, die das
öffentliche Leben und den Straßenverkehr massiv beeinträchtigen.
Wichtige Verbrauchsgüter wie Diesel und Flaschengas sind in der
Folge der Grenzblockade in ganz Nepal knapp. Eine Normalisierung
der Situation ist weiterhin nicht absehbar. Reisenden wird empfohlen, sich vor Reisen nach Nepal bei ihrem Reiseveranstalter oder der
örtlichen Reiseleitung über die Durchführbarkeit der Reise zu informieren und während eines Aufenthalts in Nepal die aktuelle örtliche
Medienberichterstattung zu verfolgen (www.auswaertiges-amt.de).
Nicaragua
Chikungunya: Im letzten Jahr wurden 5.318 Infektionen bestätigt,
es gab mehr als 70.000 Verdachtsfälle. Im August wurde der erste
Todesfall gemeldet, ein Kleinkind ist verstorben. Seit dem ersten
Auftreten Anfang Juli 2014 wurden bis Ende 2014 ca. 3.500 Fälle
registriert, mindestens 40 wurden importiert. Ende September
2014 wurde die erste autochthone Infektion bestätigt. In diesem
Jahr gibt es bislang 268 bestätigte autochthone Fälle. Mückenschutz
beachten.
Dengue: In diesem Jahr wurden bisher 7.957 Verdachtsfälle verzeichnet, 6 Menschen sind verstorben. Bis Ende November letzten
Jahres wurden 3.763 Infektionen labortechnisch bestätigt, es gab
45.622 Verdachtsfälle. 9 Menschen sind verstorben. Am stärksten
betroffen sind die Departamentos Managua (W), Nueva Segovia (N),
Matagalpa (Z), Chinandega (NW), Esteli (NW) und das autonome
Gebiet Caribe Sur (SO). Schutz vor den überwiegend tagaktiven
Mücken beachten.
Zika-Virus: Ende Januar haben die Behörden die ersten 2 autochthonen Infektionen in der Hauptstadt Managua bestätigt. Bis Ende
Februar ist die Zahl der Erkrankungen landesweit auf 84 gestiegen,
58 davon wurden in Managua registriert. Der Erreger wurde 1947
erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr
wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort
vorkommende Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht
nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die
Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei
Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz
achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also
bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Sicherheitshinweis: Der Vulkan Momotombo im Nordwesten Nicaraguas zeigt seit Anfang Dezember 2015 erhöhte Aktivität (Austritt
von Rauch, Lava und Asche). Kleinere Gemeinden, in unmittelbarer
Nähe des Vulkans, wurden evakuiert, Menschen kamen bisher nicht
zu Schaden. Mit weiteren Ausbrüchen muss gerechnet werden. Die
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in der Umgebung gelegenen Städte León und La Paz Centro könnten
laut Expertenaussagen bei weiteren Ausbrüchen durch herabfallende
Vulkanasche betroffen sein (www.auswaertiges-amt.de).
Niederländische Antillen
Zika-Virus: Mitte Januar wurde die erste autochthone Infektion
aus dem französischen Teil der Insel St. Martin gemeldet. Bis Mitte
Februar kamen 6 weitere Erkrankungen hinzu. Im Februar wurden
auch im niederländischen Teil der Insel Sint Maarten 2 vermutlich
autochthone Infektionen bestätigt. Mitte Januar wurde der erste
importierte Fall auf Curaçao verzeichnet, etwa eine Woche später
wurde die erste autochthone Erkrankung registriert. Bis Mitte Februar ist ihre Zahl auf 35 gestiegen. Im Februar wurden 4 autochthone Infektionen auf Aruba und eine auf Bonaire registriert. Der
Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in
einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im
vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende, insbesondere Schwangere, sollten
auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Niger
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Auch Cholera-Erkrankungen kommen landesweit vor. Polio, auf
gleichem Wege übertragen, wurde zuletzt 2012 gemeldet. Hygiene
und Impfschutz (Polio) beachten.
Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich
der 10. KW wurden bereits 739 Erkrankungen, darunter 61 Todesfälle, gemeldet. Ähnlich wie im Nachbarland Nigeria wurden vermehrt Meningokokken des Serotyps C nachgewiesen. Impfschutz
beachten.
Sicherheitshinweis: Seit Anfang Februar 2015 greift die islamistische Terrororganisation Boko Haram auch Ziele im Südosten Nigers
(Region Diffa) an. Es ist zudem nicht auszuschließen, dass die Gruppe
auch in anderen Städten des Landes terroristische Attentate plant.
Es wird daher auch in Niamey zu besonderer Vorsicht aufgerufen
(www.auswaertiges-amt.de).
Nigeria
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera-Ausbrüche kommen landesweit vor, besonders während der
Regenzeit von April bis Oktober. Im Februar sind in der Hauptstadt
Abuja 13 Menschen verstorben, als Ursache werden Typhus oder
Shigellose vermutet. Hygiene beachten, Impfung ist zu empfehlen.
Lassa-Fieber: Seit November vergangenen Jahres steigen die Fallzahlen an. In diesem Jahr wurden mindestens 406 Infektionen in
25 der 36 Staaten registriert, mindestens 137 Menschen sind verstorben. Im Januar wurde der erste Todesfall in der Hauptstadt
Abuja gemeldet. Der Patient kam aus dem Bundesstaat Plateau
und ist während eines Familienbesuchs in der Hauptstadt erkrankt.
Mitte März sind 10 Mitglieder einer Familie im Bundesstaat Bauchi
erkrankt, 3 von ihnen sind verstorben. Trotz des Anstiegs zum Ende
des Jahres sind die Fallzahlen im Vergleich zu den Vorjahren gesunken. 2015 waren es 375 Erkrankte und 41 Todesfälle. 2014 gab es
989 Erkrankungen und 36 Todesfälle, in 2013 1.195 Erkrankungen
und 39 Todesfälle. Lassa ist in Nigeria endemisch und verbreitet sich
v.a. über Nager. Die Übertragung erfolgt durch die Ausscheidungen
von Mäusen auf anschließend vom Menschen verzehrte Lebensmittel. Die Viren können aber auch über Tröpfcheninfektion, Wundinfektion oder durch Sekrete direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden. Für Reisende besteht nur ein geringes Infektionsrisiko.
Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. In diesem Jahr
wurden bisher offiziell 218 Infektionen und 11 Todesfälle gemeldet.
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Ähnlich wie im vergangenen Jahr scheint der Bundesstaat Kebbi im
Norden des Landes besonders betroffen zu sein. Auch werden dort
wieder vermehrt Meningokokken des Serotyps C nachgewiesen.
2015 wurden landesweit 2.670 Erkrankungen, darunter 130 Todesfälle, verzeichnet. Impfschutz beachten.
Poliomyelitis: Mittels intensiver Impfkampagnen konnte die Zahl
der Neuinfektionen gesenkt werden, die letzte Erkrankung wurde im
Juli 2014 registriert. Im ersten Halbjahr 2014 wurden 6 Fälle gemeldet. 2013 sind 53 Menschen erkrankt, davon stammen allein 10 aus
dem Bundesstaat Borno (NO). 2012 wurden 122 Fälle registriert.
Fälle von Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 2 (cVDPV2) kommen
immer wieder vor. Im vergangenen Jahr wurden 2 Fälle beobachtet, 2014 waren es 17. Ende September dieses Jahres hat die WHO
Nigeria von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr
der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und
Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben,
sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt weiterhin.
Impfschutz trotzdem weiterhin beachten.
Vogelgrippe: Erstmals seit 2008 wurde Anfang Januar 2015 auf
2 Geflügelfarmen und Geflügelmärkten in den Bundesstaaten Kano
und Lagos Influenza A(H5N1) registriert. Inzwischen hat sich die
Erkrankung auf mindestens 18 Bundesstaaten ausgedehnt. Seit
Januar dieses Jahres gab es erneut mindestens 125 Ausbrüche
in 11 Bundesstaaten, 4 im Süden des Landes (Edo, Enugu, Delta,
Ebonyi) und 8 im Norden (Kano, Bauchi, Katsina, Kaduna, Adamawa,
Federal Capital Territory, Nasarawa, Plateau). Insgesamt waren etwa
23.300 Tiere erkrankt, ca. 488.000 wurden getötet. Menschen sind
bisher nicht erkrankt. Im Januar 2006 wurde die Infektion erstmals in
Nigeria nachgewiesen, danach kam es zu mehreren Ausbrüchen in
verschiedenen Bundesstaaten. Im Januar 2007 verstarb eine junge
Frau aus Lagos an der Tierseuche.
Österreich
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in weiten Teilen des Landes auch
für FSME. Ein hohes Risiko besteht im Tiefland entlang der Donau
sowie der meisten Flusstäler in Niederösterreich, Kärnten und der
Steiermark, im Burgenland vor allem im Grenzgebiet zu Ungarn und
Slowenien; herdförmig auch in Gebieten anderer Bundesländer,
in Vorarlberg, Tirol, Oberösterreich, in den größeren Alpentälern,
in der Region Salzburg sowie in Höhenlagen oberhalb 1.000 m.
Im August 2015 Jahres wurde erstmals eine Infektion in 1.900 m
beobachtet, der Betroffene hat während der Inkubationszeit die Alm
im Defereggental in Osttirol nicht verlassen. Ob die Infektion über
einen Zeckenstich oder Milch eines infizierten Tieres erfolgte wurde
nicht bekannt. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das
Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen.
Pakistan
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Mit örtlichen Cholera-Ausbrüchen muss im ganzen Land gerechnet
werden. Hepatitis A und Typhus kommen vor. Hygiene und Impfschutz beachten.
Dengue: Landesweit haben die Erkrankungen im vergangenen Jahr
zugenommen. Im Bundesstaat Punjab (N) sind die Fallzahlen infolge
von Überschwemmungen seit Ende August stark gestiegen. Im Bundesstaat Sindh (S) wurden 3.692 Fälle gemeldet, es gab 11 Todesfälle. Hier ist der Ausbruch noch nicht beendet, seit Anfang des Jahres wurden 328 Infektionen registriert. Mit 313 Erkrankungen ist die
Stadt Karachi besonders betroffen. Mückenschutz beachten.
Poliomyelitis: In diesem Jahr wurden bereits 7 Infektionen bestätigt. Mitte Januar wurde der erste Fall in diesem Jahr registriert. Ein
1-jähriger Junge aus einem Dorf nahe Peshawar (Provinz Khyber
Pakhtunkhwa) ist erkrankt. Im Februar wurde je eine Infektion in
Karachi (Provinz Sindh) und in Quetta (Provinz Belutschistan) verzeichnet, zwei weitere wurden in der Provinz Khyber Pakhtunkhwa
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registriert. Im März sind ein 18 Monate altes Mädchen in Karachi und
ein 5-jähriger Junge im Distrikt Shikarpur (Provinz Sindh) erkrankt.
Im vergangenen Jahr wurden landesweit 54 Infektionen gemeldet.
Die meisten Infektionen stammen aus dem Norden des Landes.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind 2014 landesweit
306 Personen an Polio erkrankt. Dies sind die höchsten Fallzahlen
seit 14 Jahren, im Jahr 2000 wurden 199 Infektionen registriert.
Seit Ende Dezember 2012 werden immer wieder Angriffe auf die
Impfteams gemeldet, mehr als 60 Helfer und Polizisten aus dem
Begleitschutz starben allein in 2014. Mitte Januar dieses Jahres
wurden bei einem Anschlag auf ein Impfzentrum in Quetta (SW)
13 Polizisten und 2 Zivilisten getötet, es gab 25 weitere Verletzte.
Seit Mitte März wird die Impfkampagne unter starken Sicherheitsmaßnahmen fortgesetzt. 36 Millionen Kinder sollen geimpft werden. Das Gesundheitsministerium hat Ende März für die am stärksten
betroffenen Regionen an der Grenze zu Afghanistan die Altersgrenze
für die Impfung von 5 auf 10 Jahre angehoben. Im Distrikt Shikarpur
(Bundesstaat Sindh, S) wurden erneut 3 Mitglieder eines Impfteams
beschossen. Pakistan ist eines der wenigen Länder, in dem Poliomyelitis weiterhin endemisch ist. Hygiene und Impfschutz beachten.
Entgegen den offiziellen Bestimmungen wird bei der Einreise beruflich Reisender der Nachweis eines Arztes über einen bestehenden
Polioschutz verlangt. Entsprechend einer Aufforderung der WHO
vom Mai 2014 soll die Regierung sicherstellen, dass alle Reisenden
(Einheimische und Touristen), die sich länger als 4 Wochen im Land
aufgehalten haben, bei ihrer Ausreise eine gültige Impfung gegen
Polio nachweisen können. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen
und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international
gültigen Impfausweis dokumentiert sein. Diese Empfehlung wurde
Anfang Mai 2015 von der WHO wiederholt. Diese Maßnahme soll
helfen eine weitere Verbreitung der Erkrankung zu verhindern.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Khyber-Pakhtunkhwa (ehemals Nordwestgrenzprovinz, NWFP), in die Stammesgebiete an der
Grenze zu Afghanistan (die sog. Federally Administered Tribal Areas,
FATA) und nach Belutschistan wird gewarnt. Landesweit besteht
eine Gefährdung durch politisch-religiös motivierte Gewalttaten
(www.auswaertiges-amt.de).
Palästinensische Gebiete
Sicherheitshinweis: Die Sicherheitslage in Israel, im Westjordanland
und insbesondere auch in Jerusalem, hat sich in den letzten Monaten
verschärft. Immer wieder greifen einzelne Täter israelische Zivilisten
und Sicherheitskräfte an. Israelische Sicherheitskräfte gehen regelmäßig und massiv gegen Palästinenser vor. Vor und während der
Reise nach Israel und in die Palästinensischen Gebiete wird geraten,
sich über aktuelle Entwicklungen zu informieren sowie die Internetseiten der Botschaft in Tel Aviv (www.tel-aviv.diplo.de) und des
Vertretungsbüros Ramallah (www.ramallah.diplo.de) zu konsultieren
(www.auswaertiges-amt.de).
Panama
Chikungunya: Im Juni 2014 wurden die ersten 2 importierten Fälle
bestätigt, bis Ende 2014 hat sich die Zahl auf 43 erhöht, es gab
25 autochthone Infektionen. Seit Anfang 2015 wurden 183 Erkrankungen registriert, 161 gelten als autochthon. In diesem Jahr wurden
2 Infektionen lokal erworben. Mückenschutz beachten.
Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden landesweit 396 Infektionen bestätigt. In den ersten 45 Wochen des letzten Jahres sind
2.218 Verdachtsfälle registriert worden. 1.708 Infektionen wurden
labortechnisch bestätigt. Ein Mensch ist verstorben. Schutz vor den
überwiegend tagaktiven Mücken beachten.
Zika-Virus: Seit Anfang Dezember letzten Jahres haben die Gesundheitsbehörden 149 Infektionen bestätigt. Es gibt weitere Verdachtsfälle. Betroffen ist die atlantische Insel Ustopo (NO) im District Guna
Yala. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals
in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im letzten Jahr wurden erst-
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CRM Infodienst Reisemedizin aktuell
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mals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im
November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten.
In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische
Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die
Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines
vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei
möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen
Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
der paraguayischen Guerilla-Organisation EPP (Ejercito Popular Paraguayo). Nicht unbedingt notwendige Reisen in diese Gebiete sollten
unterbleiben (www.auswaertiges-amt.de).
Papua-Neuguinea
Dengue: Landesweit wurden in diesem Jahr bisher 8.920 Verdachtsfälle registriert, 33 Infektionen verliefen schwer. 10 Menschen sind
verstorben. Im vergangenen Jahr wurden ca. 39.500 Erkrankungen
und 51 Todesfälle registriert, damit haben sich die Fallzahlen im Vergleich zu 2014 etwa verdoppelt. 16 der 25 Regionen waren betroffen. Die Mehrzahl der Fälle stammte aus den Regionen Tumbes (N)
und Piura (N). Schutz vor tagaktiven Überträgermücken beachten.
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
für Typhus vor allem im Hochland, wo der Erreger hochgradig endemisch ist. Seit 2009 treten landesweit Cholera-Fälle auf. Hygiene
beachten, Risikoreisende sollten geimpft (Typhus, Cholera) werden.
Dengue: Seit Dezember letzten Jahres gibt es einen Ausbruch in der
Western Province, einschließlich der Insel Daru Island. Bis Mitte März
wurden 5 Infektionen bestätigt und mehr als 250 Verdachtsfälle
gemeldet. Mückenschutz beachten.
Paraguay
Chikungunya: Im Oktober 2014 wurde die erste autochthone
Erkrankung bestätigt. 7 Fälle wurden importiert. Der Erste stammt
aus der Dominikanischen Republik und wurde bereits Anfang
Juli 2014 gemeldet. 2015 wurden 4.291 Infektionen registriert. Seit
Anfang dieses Jahres wurden 9 Erkrankungen bestätigt. Die meisten Infektionen stammen aus der Hauptstadt und ihrer Umgebung.
Unzureichende Müllentsorgung begünstigt die Zunahme der Zahl an
Überträgermücken. Mückenschutz beachten.
Dengue: Nach heftigen Regenfällen mit Überschwemmungen im
Dezember sind die Fallzahlen stark gestiegen, besonders betroffen
ist die Hauptstadt Asuncion. Landesweit wurden bis Ende letzten
Jahres 16.000 Infektionen bestätigt. Bis Anfang März dieses Jahres
wurden mehr als 62.000 Verdachtsfälle (1.088 davon bestätigt)
registriert, 5 Menschen sind verstorben. Mit 144.500 Erkrankungen
und 251 Todesfällen erlebte das Land 2013 den schwersten Ausbruch seiner Geschichte. Schutz vor den überwiegend tagaktiven
Mücken beachten.
Zika-Virus: Ende November wurden 6 Infektionen in der Stadt Pedro
Juan Caballero bestätigt. Die Stadt liegt in der Region Amambay (O)
direkt an der Grenze zum brasilianischen Bundesstaat Mato Grosso
do Sul. Weitere Verdachtsfälle wurden in Ciudad del Este (Region
Alto Paraná, SO) und Concepcion (Region Concepcion, Z) verzeichnet. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals
in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Im
November gab es die ersten Nachweise in Mittelamerika. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten.
In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische
Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die
Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines
vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei
möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen
Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Sicherheitshinweis: Aufgrund großflächiger Überschwemmungen wurde in den Regionen Presidente Hayes, Amambay, Misiones, Ñeembucú, Concepción, San Pedro, Central und in der Stadt
Asunción der Notstand ausgerufen. Städte sind teilweise von der
Versorgung abgeschnitten; Straßen in tiefer gelegenen Stadtteilen
oder Straßen in Flussnähe sind nur eingeschränkt und unter Gefahr
befahrbar. Der nördliche Teil der Provinz San Pedro und der südliche
Teil der Provinz Concepción gelten weiterhin als Operationsgebiet
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Peru
Chikungunya: Seit Ende Juni 2014 hat das Gesundheitsministerium
88 importierte Erkrankungen bestätigt, 77 davon im vergangenen Jahr. Anfang Juni 2015 wurde die erste autochthone Infektion
gemeldet. Ein 12-jähriges Kind ist in Zarumilla (Region Tumbes, N)
erkrankt. Inzwischen ist die Zahl auf 103 gestiegen, es gibt weitere
Verdachtsfälle. Mückenschutz beachten.
Zika-Virus: Ende Januar wurde die erste importierte Infektion bestätigt. Ein 46-Jähriger ist nach seiner Rückkehr aus Venezuela erkrankt.
Im Februar wurden 2 weitere Fälle gemeldet, die Erkrankungen
wurden in Venezuela und Brasilien erworben. Die Hauptüberträger
Aedes aegypti und A. albopictus sind in der Region verbreitet, sodass
eine weitere Ausbreitung der Krankheit nicht ausgeschlossen werden kann. Expositionsprophylaxe gegen die vorwiegend tagaktiven
Mücken beachten.
Philippinen
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Ausbrüche von Cholera kommen sporadisch vor. Typhus ist auf
den Philippinen endemisch und führt immer wieder zu sporadischen Erkrankungen oder örtlichen Ausbrüchen. Hygiene beachten,
ggf. Typhus- und Cholera-Impfung erwägen.
Dengue: In der Provinz Capiz auf der Insel Panay haben sich die
Fallzahlen seit Beginn des Jahres im Vergleich zum Vorjahreszeitraum
mehr als verdoppelt. Es wurden 162 Infektionen registriert. Schutz
vor tagaktiven Überträgermücken beachten.
Zika-Virus: Bei einer amerikanischen Touristin, die sich für 4 Wochen
im Land aufgehalten hatte, wurde die Infektion bestätigt. Die
philippinischen Behörden versuchen nun den Infektionsort zu ermitteln. Die bisher einzige autochthone Infektion wurde 2012 gemeldet. Mückenschutz beachten.
Polen
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in Polen ist nahezu flächendeckend
mit dem Risiko für FSME zu rechnen. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin.
Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Nach individueller Risikoabwägung ist ggf. eine Impfung zu empfehlen.
Puerto Rico
Chikungunya: Aus der Hauptstadt San Juan wurde Ende Mai 2014
der erste Fall gemeldet. Bis Ende 2014 wurden landesweit
4.478 Erkrankungen bestätigt, 24 Menschen sind verstorben. Es
gab 34.724 Verdachtsfälle. Im letzten Jahr wurden 216 autochthone
Erkrankungen registriert, es gab weitere 1.043 Verdachtsfälle. Ein
Mensch ist verstorben. Besonders die Ostküste war betroffen. Insgesamt wurden 31 Infektionen importiert. Seit Anfang dieses Jahres
wurden 16 Verdachtsfälle verzeichnet. Mückenschutz beachten.
Zika-Virus: Ende Dezember haben die Gesundheitsbehörden die
erste autochthone Infektion bestätigt. Bis Mitte März hat sich die
Fallzahl auf 283 erhöht. Auch 35 Schwangere sind erkrankt. Die
Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend AedesArten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort
21
CRM Infodienst Reisemedizin aktuell
endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht
nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die
Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei
Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz
achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also
bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Russland
Orale Infektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit;
weiterhin Risiko für Hepatitis A (meist über kontaminiertes Trinkwasser), Trichinellose (meist über unzureichend gegartes Wildschwein- und Bärenfleisch) sowie Botulismus (meist über hauseingemachte Lebensmittel, speziell Fischkonserven). Milzbrand kommt
sporadisch oder als Cluster sowohl in der intestinalen wie in der
kutanen Form vor. Hygiene beachten, Impfschutz gegen Hepatitis A
empfohlen.
Tollwut: Wildtiertollwut (v.a. bei Marderhunden und Füchsen)
kommt in ganz Russland vor und gefährdet über Haustiere und
streunende Hunde den Menschen. Nach verdächtigen Tierkontakten
ist sofort ein Arzt aufzusuchen. Da eine adäquate postexpositionelle
Versorgung in ländlichen Gebieten nicht immer gewährleistet ist,
sollten Risikoreisende vorbeugend geimpft sein.
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten. FSME/RSSE: Betroffen ist der
gesamte eurasische Waldgürtel bis zum fernen Osten. Auch in der
Exklave Kaliningrad besteht ein Infektionsrisiko. Bei vorhersehbarer
Exposition FSME-Impfung empfohlen, die auch gegen die russische
Variante des Virus RSSE wirksam ist. Borreliose: Mit einem Risiko ist
landesweit zu rechnen. In Kaliningrad war die Inzidenz 2014 höher
als in den übrigen Landesteilen. Im Süden des Landes (Oblast Wolgograd, Oblast Rostow und Region Stawropol) wurden in diesem
Jahr mehr als 70 Fälle von Krim-Kongo hämorrhagischem Fieber
gemeldet. Die meisten wurden im Oblast Rostow registriert, ein
Mensch ist verstorben. Expositionsprophylaxe (z. B. Repellentien,
bedeckende Kleidung) und frühzeitige Zeckenentfernung sind empfehlenswert.
Sicherheitshinweis: Reisen in den Nordkaukasus: Von Reisen nach
Inguschetien, Tschetschenien, Dagestan, Nordossetien und Kabardino-Balkarien wird dringend abgeraten (www.auswaertiges-amt.de).
Sambia
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit;
Cholera ist endemisch während der Regenzeit (Oktober–März).
Erstmals seit 2010 sind seit Mitte Februar in der Hauptstadt Lusaka
412 Menschen an Cholera erkrankt. Es gab einen Todesfall. Zur gleichen Zeit wurden aus der angrenzenden Zentralprovinz mindestens
62 Infektionen gemeldet. Landesweit sind 315 Menschen erkrankt
und 77 verstorben. In mehreren Regionen des Landes werden immer
wieder Typhus-Ausbrüche registriert. Hygiene und ggf. Impfschutz
beachten.
Sicherheitshinweis: Insbesondere bis zu den Parlaments-, Präsidentschafts- und Lokalwahlen am 11. August 2016 ist verstärkt mit politischen Kundgebungen, Demonstrationen und auch gewalttätigen
Ausschreitungen zu rechnen. Besonders betroffen sind städtische
Ballungsgebiete sowie die Umgebung von Hochschulen. Reisenden
wird deshalb empfohlen, Demonstrationen und Menschenansammlungen zu meiden und die Medienberichterstattung aufmerksam zu
verfolgen (www.auswaertiges-amt.de).
Samoa, Amerikanisch-
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf
Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppenerkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten,
ggf. Typhus-Impfung empfohlen.
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Nr. 6/16 • 31. März 2016
Zika-Virus: Im Februar haben die Gesundheitsbehörden die ersten
4 autochthonen Infektionen bestätigt, es gibt ca. 200 Verdachtsfälle.
Auch eine Schwangere ist erkrankt. Bereits im November waren im
benachbarten Samoa Erkrankungen aufgetreten. Die Übertragung
erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der
Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische
Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die
Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines
vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei
möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen
Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Samoa, West
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Typhus ist wie auf anderen Inseln des südlichen Pazifiks auch auf
Samoa endemisch und führt immer wieder zu Einzel- und Gruppenerkrankungen bei der dortigen Bevölkerung. Hygiene beachten, ggf.
Typhus-Impfung empfohlen.
Dengue: Seit Anfang Januar steigen die Fallzahlen leicht an. Bisher
sind 989 Menschen erkrankt. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Zika-Virus: Nach Angaben des amerikanischen CDC wurden im
November vergangenen Jahres die ersten autochthonen Infektionen
bestätigt. Nähere Informationen liegen bisher nicht vor. Ende März
wurden 10 Erkrankungen bestätigt, es gibt 11 weitere Verdachtsfälle. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe,
dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache
eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei
möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen
Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Saudi-Arabien
Coronavirus: 2012 ist ein neuartiges Coronavirus (MERS-CoV, vormals hCoV-EMC) aufgetreten. Als Tierreservoir werden Dromedare
vermutet. Landesweit kam es bis zum 29. März zu 1.364 laborbestätigten Infektionen mit 581 Todesfällen. Im März sind 44 Menschen erkrankt. Ein Cluster mit 33 Infektionen und 13 Todesfällen
wurde seit Anfang März in der Stadt Buraydah gemeldet. Die meisten
Infektionen gehen auf eine Klinik der Stadt zurück. Mitarbeiter und
Patienten sind betroffen. Das European Centre for Disease Prevention and Control (ECDC) meldet weltweit 1.715 laborbestätigte Fälle,
661 Menschen sind verstorben. Die meisten Infektionen stammen
aus 6 Ländern auf oder in der Nähe der Arabischen Halbinsel; betroffen sind die Vereinigten Arabischen Emirate, Saudi-Arabien, Katar,
Oman, Kuwait, Jemen und Jordanien. Es gab weitere Importe nach
Algerien, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien,
Italien, Iran, Libanon, Malaysia, Marokko, Niederlande, Österreich,
Philippinen, Süd-Korea, Thailand, Tunesien, Türkei und USA. Eine
MERS-CoV-Infektion zeigt sich meist in Form einer Pneumonie. Als
häufigste Symptome wurden Fieber, Husten, Respirationsprobleme
beobachtet. Laut einer internationalen Studie ist das Virus weiter
verbreitet als bisher angenommen. Ein großer Teil der Infektionen
scheint symptomlos zu verlaufen, mehr als 40.000 Menschen sollen
sich innerhalb der letzten 10 Jahre unbemerkt angesteckt haben.
WHO-Experten sehen zum gegenwärtigen Zeitpunkt keinen Grund,
von Reisen in die betroffenen Gebiete abzuraten.
Einreisebestimmungen, Impfpflicht: Pilger benötigen auch außerhalb der Pilgerzeit (Hajj) für ein Umrah-Visum eine Impfung mit
einem tetravalenten Meningokokken-Impfstoff, die vom 10. Tag
nach der Applikation an für 3 Jahre gültig (und wirksam) ist. Eine
Impfung gegen saisonale Influenza kann gelegentlich (entgegen
der offiziellen Bestimmungen www.hajjinformation.com) bei Visum-
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CRM Infodienst Reisemedizin aktuell
Antrag verlangt werden, ebenso wie eine ärztliche Bescheinigung,
dass der Reisende gesund und frei von ansteckenden Krankheiten
ist. Aufgrund des Infektionsrisikos mit MERS-CoV wird allen Pilgern
zu sorgfältiger Hygiene geraten. Verboten ist weiterhin die private
Einfuhr von Nahrungsmitteln jeglicher Art. Unabhängig vom Hajj
müssen weiterhin alle Personen unter 15 Jahren, die aus Ländern
mit Polio-Vorkommen nach Saudi-Arabien einreisen, gegen Polio
geimpft sein. Ein entsprechender Impfnachweis wird in der Regel
bereits beim Visumantrag verlangt. Die Bestimmung gilt auch für die
Wiedereinreise von Personen, die aus den o.g. Ländern nach SaudiArabien zurückkehren. Desgleichen ist der Nachweis einer Gelbfieberimpfung nach den internationalen Gesundheitsbestimmungen
für Einreisen aus endemischen Gebieten erforderlich.
Schweden
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in einigen Regionen in Südschweden und entlang der Ostküste (nördlich und südlich von Stockholm)
auch mit einem Risiko für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete
vermitteln die FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis
auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine
Impfung zu empfehlen.
Nr. 6/16 • 31. März 2016
Sierra Leone
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera ist im Land endemisch, Ausbrüche kommen immer wieder vor. Seit 2010 wurden keine Polio-Fälle gemeldet. Hygiene und
Impfschutz weiterhin beachten.
Ebola hämorrhagisches Fieber: Nach dem Wiederauftritt der
Erkrankung im Januar dieses Jahres hat die WHO das Land nach
42 Tagen ohne Neuinfektion am 17. März für Ebola-frei erklärt. Bis
zum 07. November 2015 wurden insgesamt 14.122 Erkrankungen
(8.704 davon bestätigt) sowie 3.589 bestätigte Todesfälle gemeldet.
Anfang dieses Jahres kamen 2 weitere Infektionen hinzu. Eine Frau
ist verstorben. Eine Infektion erfolgt entweder über Fledermäuse
(z. B. Besuch von Höhlen) oder Kontakt mit infizierten und erkrankten Wildtieren (Affen und Antilopen, typischerweise beim Jagen oder
Verzehren von ungenügend durchgebratenem Fleisch). Das größte
Risiko stellt der Kontakt zu Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Stuhl) bei
der Pflege von Patienten dar. Das Infektionsrisiko für (touristisch)
Reisende ist gering. Da Neuerkrankungen nicht ausgeschlossen werden können, rät das Auswärtige Amt dringend die Nachrichtenlage
aufmerksam zu verfolgen, sich von sichtbar Kranken fernzuhalten
und bei Reisen ins Landesinnere besondere Vorsicht walten zu
lassen.
Simbabwe
Schweiz
Influenza: Im Februar hat die Grippeaktivität landesweit stark zugenommen. Inzwischen ist der Höhepunkt der Grippewelle überschritten. Besonders betroffen sind junge Menschen. Bei den Senioren ist
die Impfquote relativ hoch. Die Infektionen wurden überwiegend
durch Influenza B und Influenza A(H1N1), die sog. Schweinegrippe,
verursacht. Impfschutz und persönliche Hygiene beachten.
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten. 5–30 % (in einigen Regionen
bis 50 %) der Zecken sind mit Borrelia burgdorferi infiziert. Schätzungsweise 10.000 Personen erkranken jährlich an Borreliose. In
den FSME-Endemiegebieten trägt ca. 1 % (0,5–3 %) der Zecken das
Virus in sich. Hochrisiko- bzw. Infektionsgebiete finden sich in den
Kantonen Zürich, Thurgau, Schaffhausen, St. Gallen, Graubünden,
Aargau, Luzern, Bern, Solothurn, Nidwalden, Obwalden, Uri, Zug,
Waadt und Freiburg). In Höhenlagen über 1.000 m sind keine FSMEGebiete bekannt. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die
FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz
vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet
liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu
empfehlen.
Senegal
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Während es in den vorangegangenen Jahren jeweils größere Probleme mit Cholera gab, wurden seit 2008 keine Ausbrüche bekannt.
Die letzten 18 Polio-Fälle traten 2010 nach einer 10-jährigen Pause
auf. Hygiene und Impfstatus beachten.
Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich
der 10. KW wurden bereits 73 Erkrankungen gemeldet. Impfschutz
beachten.
Serbien
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen
auch für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die
FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz
vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet
liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu
empfehlen.
© Centrum für Reisemedizin
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Aufgrund mangelhaft funktionierender Abwassersysteme kommt
es landesweit weiterhin zu Cholera-Ausbrüchen. Hygiene und
ggf. Impfschutz beachten.
Typhus: Typhus ist im Land endemisch. Seit Oktober 2011 kommt
es immer wieder zu Ausbrüchen, mehrere Tausend Menschen sind
erkrankt. In der letzten Januarwoche dieses Jahres wurden in der
Hauptstadt Harare (N) mindestens 7 Infektionen bestätigt, seit
Anfang Februar hat sich die Zahl auf 40 erhöht, ein Mensch ist verstorben. Es gibt weitere 600 Verdachtsfälle. Schätzungsweise die
Hälfte der 12 Millionen Einwohner hat keinen Zugang zu sicherem
Trinkwasser und sanitären Einrichtungen. Hygiene sorgfältig beachten. Risikoreisende sollten geimpft werden.
Singapur
Dengue: Das Virus ist im Stadtstaat endemisch. Da es dort keine
terminierten Regenzeiten gibt, ist ganzjährig mit einem Übertragungsrisiko zu rechnen, das nach stärkeren Regenperioden ansteigt.
Das momentane Wetterphänomen El Niño hat zu für diese Jahreszeit ungewöhnlich hohen Temperaturen und damit auch zu einer
Zunahme der Mückenpopulation geführt. Die Zahl der wöchentlichen Neuinfektionen geht seit Anfang März zurück. Seit Anfang
des Jahres wurden bereits 6.102 Fälle gemeldet, weit mehr als in
den Vergleichszeiträumen der letzten 3 Jahre. 4 Menschen sind verstorben, so viele wie im gesamten vergangenen Jahr. In Singapur
herrscht Dengue Typ 1 vor, im aktuellen Ausbruch wurden die meisten Infektionen allerdings von Dengue Typ 2 verursacht. Schutz vor
den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
Hand-Fuß- und Mundkrankheit (HFMD): Im Februar ist die Zahl
der Neuinfektionen gestiegen. In den ersten 11 Wochen des Jahres
wurden bereits 7.525 Infektionen registriert, das sind etwas mehr als
im Vergleichszeitraum des Vorjahres und fast doppelt so viele wie
im Durchschnitt der letzten 5 Jahre. Im vergangenen Jahr wurden
28.216 Infektionen registriert. Die in der Regel milde verlaufende
Kinderkrankheit ist im Stadtstaat endemisch, seit 1970 werden
immer wieder Ausbrüche registriert. Die verursachenden Viren sind
Enterovirus 71 und Coxsackievirus A16. Die Übertragung erfolgt
sowohl über Speichel, Tröpfchen, Sekret aus Bläschen als auch fäkaloral (auch indirekt über Gegenstände). Reisende sollten besonders
auf gute Hygiene achten.
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CRM Infodienst Reisemedizin aktuell
Slowakei
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch
für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach
individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen.
Slowenien
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen
auch für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die
FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz
vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet
liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu
empfehlen.
Somalia
Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von
Cholera. Besonders Kinder in Flüchtlingslagern sind gefährdet. Aufgrund schwerer Dürre und Krieg leben etwa ein Viertel aller Somalier
in provisorischen Unterkünften innerhalb oder Flüchtlingscamps
außerhalb des Landes unter sehr schlechten Bedingungen und
ohne Zugang zu sauberem Wasser. Hygiene und ggf. Impfschutz
beachten.
Poliomyelitis: Nachdem seit mehr als einem Jahr keine neuen
Infektionen gemeldet wurden, hat die WHO den aktuellen Ausbruch
Ende Oktober 2015 für beendet erklärt. Somalia galt bereits von
April 2008 bis April 2013 als poliofrei. Dann war die Infektion erneut
bei einem Mädchen in Mogadischu aufgetreten, 163 weitere Fälle
folgten im selben Jahr. 2014 gab es weitere 5 Erkrankungen, die
letzte im August. Ende Oktober letzten Jahres hat die WHO Somalia von der Liste der Länder gestrichen, von denen eine Gefahr der
Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und
Touristen, die sich länger als 4 Wochen im Land aufgehalten haben,
sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen zu lassen, gilt nicht mehr.
Impfschutz trotzdem weiterhin beachten.
Sicherheitshinweis: Vor touristischen Reisen nach Somalia sowie
vor Reisen in die Gewässer vor Somalia wird dringend gewarnt. Auf
die aktuellen Reisewarnungen und Hinweise des Auswärtigen Amtes
wird verwiesen (www.auswaertiges-amt.de).
Sri Lanka
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
Cholera wurde seit längerer Zeit nicht mehr gemeldet. Im August
2014 waren vermehrt Typhus-Fälle in der Hauptstadt Colombo aufgetreten. Hygiene beachten.
Dengue: Die Arbovirose ist in Sri Lanka endemisch. Mit einem
Übertragungsrisiko ist landesweit zu rechnen, insbesondere
während und nach der Regenzeit. In diesem Jahr wurden bereits
12.897 Infektionen registriert. 8 Menschen sind verstorben. Etwa
3.800 wurden allein in Colombo verzeichnet. Im vergangenen Jahr
sind 29.777 Menschen erkrankt, 56 Menschen sind verstorben. Mit
mehr als der Hälfte der gemeldeten Fälle war die Westprovinz mit
Nr. 6/16 • 31. März 2016
der Hauptstadt Colombo weiterhin am stärksten betroffen. Das
Gesundheitsministerium fordert die Bevölkerung zu verstärkten
Maßnahmen zur Eliminierung von Mückenbrutplätzen auf. Schutz
vor den vorwiegend tagaktiven Überträgermücken beachten.
St. Vincent & Grenadinen
Zika-Virus: Ende Februar wurde bei einer 34-jährigen Frau eine
autochthone Infektion bestätigt. Der Erreger wurde 1947 erstmals in
Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer
und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und Mittelamerika nachgewiesen. Reisende,
insbesondere Schwangere, sollten auf sorgfältigen Mückenschutz
achten.
Sudan
Infektionen allgemein: Darminfektionen, vor allem Durchfallerkrankungen, sind weit verbreitet, auch mit Ruhr und Cholera
ist landesweit zu rechnen. Hohes Risiko für fast alle Formen der
Hepatitis (A, E und B). Tollwut ist weit verbreitet, Übertragung
vorwiegend durch Hunde. Meningokokken-Erkrankungen treten
saisonal in der Trockenzeit auf. Malaria nimmt nach Süden hin zu.
Kala-Azar (viszerale Leishmaniose) hat im Süd-Sudan weltweit die
höchsten Inzidenzen. Im Süden gibt es zudem Schlafkrankheit,
Rückfallfieber, Affenpocken sowie virale hämorrhagische Fieber:
Größere Ausbrüche von Gelbfieber wurden 2003, 2005 und 2012
verzeichnet. Das Gesundheitsministerium plant eine groß angelegte
Impfkampagne. Ausbrüche von Ebola-Fieber wurden 1976 und
2004 sowie Rift Valley-Fieber zum Jahreswechsel 2007/8 beobachtet. Hygiene und adäquaten Impfschutz beachten.
Sicherheitshinweis: In Sudan kann es wegen der aktuellen politischen Lage auch weiterhin zu Spannungen und ggf. Störungen der
öffentlichen Ordnung kommen. Vor diesem Hintergrund rät das Auswärtige Amt, die politischen und sicherheitsrelevanten Entwicklungen aufmerksam zu verfolgen. Es wird empfohlen, die Reiseplanung
eng mit den deutschen oder sudanesischen Reiseveranstaltern und
Geschäftspartnern abzustimmen und die Deutsche Botschaft zu
informieren (www.auswaertiges-amt.de).
Südsudan, Republik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
auch Cholera kommt vor. Hygiene und Impfschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Im gesamten Land kommt es weiterhin zu
bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen verschiedenen
Truppenteilen der südsudanesischen Armee und zwischen bewaffneten Kämpfern unterschiedlicher ethnischer Gruppen. Auch die
Hauptstadt Dschuba ist betroffen. Vor Reisen nach Südsudan wird
dringend gewarnt. Deutschen Staatsangehörigen vor Ort wird geraten, das Land zu verlassen. Die Deutsche Botschaft Dschuba ist bis
auf weiteres für den allgemeinen Besucherverkehr geschlossen. In
Notfällen wird gebeten, sich an das Krisenreaktionszentrum des Auswärtigen Amtes zu wenden (www.auswaertiges-amt.de).
Suriname
Zika-Virus: Anfang November wurden die ersten 2 Verdachtsfälle registriert. Die WHO hat die Erkrankungen als autochthone Infektionen
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Nr. 6/16 • 31. März 2016
bestätigt. Ende November ist in den Niederlanden eine 60-jährige
Touristin nach ihrer Rückkehr von einer 3-wöchigen Urlaubsreise
erkrankt. Bis Mitte März wurden ca. 2.350 Verdachtsfälle registriert,
6 Infektionen wurden bestätigt. 4 Menschen sind verstorben. Der zu
den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda
beschrieben, später auch in einer Reihe anderer afrikanischer und
südostasiatischer Länder. In diesem Jahr wurden erstmals Infektionen
auf dem südamerikanischen Festland bestätigt. Besonders betroffen
ist das Nachbarland Brasilien. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vorwiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das
Zika-Fieber leichter als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens
von Fehlbildungen des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten
auf sorgfältigen Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit
aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft –
sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen
Gebiete absehen.
der Regel die Monate Juli und August. Schutz vor den überwiegend
tagaktiven Überträgermücken beachten.
Syrien
Tansania
Orale Infektionen: Im Februar dieses Jahres hat die WHO erneut
vor einem hohen Risiko für Krankheitsepidemien in Syrien und den
benachbarten Ländern (Jordanien, Libanon, Irak, Israel und Türkei)
gewarnt. Die Kombination aus hohen Temperaturen und schlechten
bzw. nicht existierenden Sanitäranlagen birgt eine große Gefahr für
eine exponentielle Zunahme von Infektionskrankheiten. Vor allem
Krankheiten ausgelöst durch kontaminiertes Trinkwasser, wie Hepatitis A, Typhus, Cholera und bakterielle Darminfektionen, seien
quasi unausweichlich. Die starke Zerstörung des syrischen Gesundheitssystems kommt erschwerend hinzu. Hygiene und Impfschutz
beachten.
Poliomyelitis: Nach einer Pause von 14 Jahren sind zwischen Oktober 2013 und Januar 2014 39 Kinder an Polio erkrankt. Mittels ausgedehnter Impfkampagnen konnte der Ausbruch gestoppt werden.
Seit einem Jahr wurden keine neuen Infektionen gemeldet. Im
Mai 2015 hat die WHO Syrien von der Liste der Länder gestrichen,
von denen eine Gefahr der Ausbreitung ausgeht. Die Impfempfehlung für Einheimische und Touristen, die sich länger als 4 Wochen im
Land aufgehalten haben, sich vor ihrer Ausreise gegen Polio impfen
zu lassen, gilt nicht mehr. Impfschutz trotzdem weiterhin beachten.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen nach Syrien wird weiterhin deutlich
gewarnt. Das Auswärtige Amt fordert nochmals mit Nachdruck alle
Deutschen, die das Land noch nicht verlassen haben, zur Ausreise
aus Syrien auf. Es weist ausdrücklich darauf hin, dass die Deutsche
Botschaft in Damaskus geschlossen ist und im Notfall keine konsularische Hilfe vor Ort leisten kann (www.auswaertiges-amt.de).
Influenza: Erwartungsgemäß wurde der Höhepunkt der Grippewelle
in der Zeit des Chinesischen Neujahrsfestes beobachtet. Seit Mitte
Februar geht die Zahl der Neuinfektionen zurück. Die Infektionen
wurden überwiegend durch Influenza A(H1N1), die sog. Schweinegrippe, verursacht. In letzter Zeit ist der Anteil von Influenza B
gestiegen. Impfschutz beachten.
Vogelgrippe: Im Januar ist ein 26-jähriger Mann nach seiner Rückkehr aus der Provinz Jiangsu (Festland) an Influenza A(H7N9)
erkrankt. Im März 2013 wurde in China erstmals ein Fall beim Menschen registriert. Ursprünglich waren ausschließlich der Osten und
Südosten des chinesischen Festlandes betroffen. Die meisten Fälle
traten in den Provinzen Guangdong und Zhejiang auf. Inzwischen
hat sich die Infektion auch auf weitere chinesische Provinzen ausgeweitet. Betroffen sind Fujian im Süden, Jiangsu, Jiangxi, Shandong im
Osten und die Region Xinjiang im Nordwesten Chinas. Alle 5 Fälle in
Taiwan wurden vom chinesischen Festland importiert.
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Es
kommt regelmäßig zu örtlich begrenzten Cholera-Ausbrüchen, am
häufigsten während der Regenzeit zwischen Dezember und März.
Hygiene beachten, Impfschutz für Risikoreisende.
Cholera: Ausgehend von Dar es Salaam sind seit Mitte August letzten Jahres in 23 Regionen 280 Menschen verstorben, es gibt etwa
17.500 Erkrankte. Anfang November waren die Fallzahlen rapide
gestiegen, innerhalb von nur 4 Tagen wurden 20 % der gesamten
Infektionen registriert. Seitdem geht die Zahl der Neuinfektionen
zurück. Ende März wurden in der Region Kilimandscharo (NO) erstmals seit 8 Jahren 23 Infektionen gemeldet. Seit Mitte September
wurden in der Region Sansibar mehr als 1.200 Infektionen und
mindestens 7 Todesfälle verzeichnet, beide Inseln Unguja (ehemals
Sansibar) und Pemba sind betroffen. Im März wurden innerhalb von
2 Wochen 50 Neuinfektionen registriert. Hygiene sorgfältig beachten, Impfschutz für Risikoreisende erwägen.
Sicherheitshinweis: In Folge der Annullierung der Parlamentsund Präsidentschaftswahlen auf dem Sansibar-Archipel wurde die
Wiederholung des Wahlgangs für den 20. März 2016 angekündigt.
Reisenden wird daher empfohlen, insbesondere an diesem Datum
und in den Tagen danach Demonstrationen und Menschenansammlungen zu meiden. Es ist nicht auszuschließen, dass es kurzfristig
zu Einschränkungen der Reisemöglichkeiten zwischen dem tansanischen Festland und Sansibar sowie innerhalb des Insel-Archipels
kommen kann (www.auswaertiges-amt.de).
Thailand
Tadschikistan
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus durch kontaminiertes
Trinkwasser aus unsicheren Versorgungssystemen. Betroffen sind
auch die Städte. Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen.
Taiwan
Dengue: Im vergangenen Jahr wurden landesweit 43.419 autochthone Infektionen registriert. Mindestens 206 Menschen sind verstorben, so viele wie nie zuvor. 365 Fälle wurden importiert. Nach
einem Rückgang der wöchentlichen Neuinfektionen im September
sind die Zahlen zwischen Mitte Oktober und Mitte November wieder
leicht angestiegen. Inzwischen ist die Zahl der Neuinfektionen auf
das Niveau des Vorjahreszeitraums zurückgegangen. Seit Januar sind
370 Menschen erkrankt und 4 verstorben. Im Vergleichszeitraum
in 2015 waren es 90 Erkrankungen und in den Jahren 2011–2014
durchschnittlich nur etwa 14. Ein Schwerpunkt liegt wieder im Süden
des Landes, besonders betroffen sind die benachbarten Städte Tainan und Kaohsiung. Die Hauptübertragungszeit auf der Insel sind in
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Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
örtlich ist auch mit kleineren Cholera-Ausbrüchen zu rechnen.
Hygiene beachten.
Dengue: Seit Anfang des Jahres wurden für diese Jahreszeit bereits
ungewöhnlich viele Infektionen gemeldet. Landesweit wurden
mehr als 10.000 Erkrankungen und 3 Todesfälle verzeichnet. Im
Vergleich zum Vorjahreszeitraum haben sich die Fallzahlen mehr
als verdoppelt. Am stärksten betroffen sind Bangkok und die Provinzen Samutsakorn, Nakornpathom, Rayong und Phuket. Experten
warnen, dass das momentane Wetterphänomen El Niño zu einem
weiteren Anstieg der Fallzahlen führen könnte. 2015 sind landesweit
ca. 143.000 Menschen erkrankt, es gab 141 Todesfälle. Ein Infektionsrisiko besteht ganzjährig, die Hauptübertragungszeit sind die
Monate Juli und August. 2013 wurden die höchsten Fallzahlen innerhalb von 20 Jahren registriert. Landesweit wurden ca. 153.000 Fälle
verzeichnet, davon mindestens 132 Todesfälle. Schutz vor den überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten!
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Togo
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im
gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von Cholera, auch
in der Hauptstadt Lomé. Milzbrand, auch in der kutanen Form, gibt
es sporadisch oder als Cluster immer wieder bei Einheimischen mit
entsprechenden Tierkontakten. Der Norden Togos und das benachbarte Ghana gehören weltweit zu den Regionen mit den höchsten
Prävalenzen dieser Zoonose bei Paarhufern. 2008 wurden zum ersten Mal seit 2003 wieder 3 Polio-Fälle registriert, 2009 waren es 6.
Seither gab es keine Meldung. Hygiene, Kenntnis der Übertragungswege und Impfschutz (Polio) bei Reisen beachten.
Lassa-Fieber: Seit Ende Februar sind 2 US-Amerikaner nach einem
Aufenthalt im Norden Togos erkrankt. Ein Mann ist in einer Kölner Klinik verstorben, ein zweiter wird in einer Klinik in Atlanta
(US-Bundesstaat Georgia) behandelt. In der zweiten Märzwoche
haben auch die lokalen Gesundheitsbehörden erstmals 2 Infektionen
in der Präfektur Oti im Norden des Landes bestätigt. Die Erkrankung
ist in weiten Teilen West- und Zentralafrikas endemisch. Die Übertragung erfolgt durch die Ausscheidungen von Mäusen auf anschließend vom Menschen verzehrte Lebensmittel. Die Viren können aber
auch über Tröpfcheninfektion, Wundinfektion oder durch Sekrete
direkt von Mensch zu Mensch übertragen werden.
Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Seit Anfang
des Jahres wurden bereits 1.235 Erkrankungen und 100 Todesfälle
gemeldet. Am stärksten betroffen sind die Präfektur Dankpen in
der Kara Region und Teile der Regionen Savanes und Centrale. Der
überwiegende Teil der Infektionen wurde durch Meningokokken der
Serogruppe W135 verursacht. Impfschutz beachten.
Tonga
Zika-Virus: Ende Januar wurde die erste Infektion auf der Insel bestätigt, mittlerweile wurden 46 weitere gemeldet. Es gab ca. 2.200 Verdachtsfälle. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter als das dort
endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den Verdacht
nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die
Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen des ZNS bei
Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen Mückenschutz
achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also
bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Trinidad & Tobago
Zika-Virus: Mitte Februar wurde auf Trinidad bei einer 61-jährigen
Frau eine autochthone Infektion bestätigt. Bis Ende März wurden
6 weitere Erkrankungen registriert. Insgesamt gelten 3 als lokal
erworben. Von Tobago wurden bisher noch keine Fälle gemeldet.
Der Erreger wurde 1947 erstmals in Uganda beschrieben, später
auch in einer Reihe anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. Im vergangenen Jahr wurden die ersten Infektionen in Süd- und
Mittelamerika nachgewiesen. Reisende, insbesondere Schwangere,
sollten auf sorgfältigen Mückenschutz achten.
Nr. 6/16 • 31. März 2016
der 10. KW wurden bereits 88 Erkrankungen, darunter 17 Todesfälle,
gemeldet. Impfschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Vor Reisen in die Region des Tschadsees und
das Grenzgebiet zwischen Tschad und Kamerun wird gewarnt.
Es wird empfohlen, die Reise- und Sicherheitshinweise sowie
die aktuelle Medienberichterstattung aufmerksam zu verfolgen
(www.auswaertiges-amt.de).
Tschechische Republik
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch
für FSME. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet liegt, ist nach
individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu empfehlen.
Tunesien
Sicherheitshinweis: Ende Januar 2016 kam es landesweit in vielen
Städten zu Demonstrationen und teilweise auch zu gewaltsamen
Auseinandersetzungen mit den Sicherheitskräften. Aufgrund der
weiterhin volatilen Lage wird Reisenden empfohlen, sich über die
aktuellen Reisehinweise und die Medien zur Lageentwicklung informiert zu halten (www.auswaertiges-amt.de).
Türkei
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
gelegentlich lokal auch für Typhus und Paratyphus. Hygiene beachten, ggf. Typhus-Impfung empfohlen.
Sicherheitshinweis: Am 13. März 2016 kam es in Ankara zu einem
weiteren Sprengstoffanschlag mit zahlreichen Toten und Verletzten.
Es wird dringend geraten, den Anweisungen der örtlichen Sicherheitskräfte Folge zu leisten und aufmerksam die Medien zu verfolgen. Am 17. Februar 2016 detonierte in Ankara eine Autobombe.
Dabei wurden nach vorläufigen Angaben 28 Menschen getötet und
über 60 verletzt. Der Anschlag richtete sich vermutlich gegen Angehörige des Militärs. Die Ermittlungen dauern noch an. Am 12. Januar
2016 wurde auf dem At Meydani, in der Innenstadt von Istanbul,
ein Terroranschlag verübt, dem deutsche Reisende zum Opfer gefallen sind. Reisenden in Istanbul, Ankara und anderen Großstädten
der Türkei wird weiterhin zu erhöhter Vorsicht geraten. Landesweit
ist weiter mit politischen Spannungen sowie gewaltsamen Auseinandersetzungen und terroristischen Anschlägen zu rechnen. Deshalb wird Deutschen, die sich in der Türkei aufhalten oder dorthin
reisen möchten, generell empfohlen, sich zur Sicherheitslage laufend mittels der Reise- und Sicherheitshinweise des Auswärtigen
Amtes sowie der Medienberichterstattung informiert zu halten.
Menschenansammlungen, auch auf öffentlichen Plätzen und vor
touristischen Attraktionen sowie der Aufenthalt nahe Regierungsund Militäreinrichtungen sollten gemieden werden. Zudem sollte
die Nutzung von Verkehrsmitteln des öffentlichen Personennahund Fernverkehrs auf das erforderliche Maß eingeschränkt werden
(www.auswaertiges-amt.de).
Uganda
Tschad
Infektionskrankheiten: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit. Im gesamten Land gibt es immer wieder Ausbrüche von
Cholera. Die meisten Menschen leben unter extrem schlechten
sanitären Bedingungen, so dass Trinkwasser mit Fäkalien verunreinigt wird. Polio, zuvor bereits ausgerottet, wurde seit 2003 aus
dem benachbarten Nigeria mehrfach importiert. Zuletzt wurden
2012 5 Fälle gemeldet. Hygiene und Impfschutz (Polio, Masern)
beachten.
Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich
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Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen inkl. Cholera
landesweit. Im Februar 2009 wurde zum ersten Mal seit 1996 wieder
ein Fall von Poliomyelitis in Uganda nachgewiesen. Hygiene und
Impfschutz (Polio, ggf. Cholera) beachten.
Cholera: Seit Oktober vergangenen Jahres werden aus verschiedenen Regionen Ausbrüche gemeldet. Landesweit sind mindestens
136 Menschen verstorben und ca. 1.200 erkrankt. Im Januar wurden
aus den Distrikten Hoima, Mbale und Sironko insgesamt 36 Erkrankungen und 2 Todesfälle gemeldet. Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. kann eine Impfung sinnvoll sein.
Rift Valley-Fieber: Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind
seit Mitte März im Distrikt Kibaale im Westen des Landes 5 Menschen
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erkrankt. Über Erkrankungen bei Tieren wurde nichts bekannt. Reservoir des Virus sind Paarhufer und Mücken. Die Übertragung auf den
Menschen erfolgt in der überwiegenden Mehrheit der Fälle durch
direkten oder indirekten Kontakt mit erkrankten Tieren (z. B. beim
Schlachten), Verzehr von deren ungegartem Fleisch oder unpasteurisierter Milch, aber auch durch Stiche infizierter Mücken. Reisende
sollten sich vor tag- und nachtaktiven Mücken schützen und direkten
Kontakt mit Schlachtvieh bzw. dessen rohen Produkten meiden.
Typhus: Landesweit kommt es immer wieder zu meist kleineren Ausbrüchen. Seit Anfang des Jahres nimmt die Zahl der wöchentlichen
Neuerkrankungen zu. Am stärksten betroffen sind die Distrikte Sembabule, Kampala. Nahrungsmittel- und Trinkwasserhygiene beachten, ggf. kann eine Impfung sinnvoll sein.
Ukraine
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
verbreitet auch für Hepatitis A und Typhus, vorwiegend durch kontaminiertes Trinkwasser aus unsicheren Leitungssystemen. Betroffen
sind auch die Städte. Auch Cholera-Fälle kommen sporadisch vor.
Hygiene beachten, Impfschutz empfohlen.
Polio: Im Oblast Transkarpatien (SW) sind Ende Juni 2 Kinder im
Alter von 4 und 10 Monaten an akuten schlaffen Lähmungen (AFP)
erkrankt. Anfang September hat die WHO bestätigt, dass es sich
um Infektionen mit Vakzine-abgeleitetem Poliovirus Typ 1 (cVDPV1)
handelt. Impfschutz beachten. Um eine weitere Verbreitung zu
verhindern, hat die WHO die Regierung des Landes aufgefordert
allen Reisenden (Einheimischen und Touristen), die sich länger als
4 Wochen im Land aufgehalten haben, vor ihrer Ausreise eine Impfung gegen Polio zu empfehlen. Die Impfung soll zwischen 4 Wochen
und einem Jahr vor der Abreise erfolgen und in einem international
gültigen Impfausweis dokumentiert sein.
Sicherheitshinweis: Im Osten der Ukraine (Oblaste Donezk und
Luhansk) finden seit dem Frühjahr 2014 bewaffnete Auseinandersetzungen statt. In der Folge eines in Minsk vereinbarten Friedensplans haben sich die Kämpfe aktuell zwar abgeschwächt, flammen an
einigen neuralgischen Punkten jedoch immer wieder auf und könnten erneut auch eskalieren. Vor Reisen in die genannten Konfliktgebiete wird daher dringend gewarnt (www.auswaertiges-amt.de).
Ungarn
Zecken: Während der warmen Jahreszeit besteht ein Risiko für
zeckenübertragene Krankheiten, in bestimmten Landesteilen auch
für FSME, nimmt zu. In Ungarn besteht ein Infektionsrisiko besonders westlich der Donau bis zur Westgrenze (mit Schwerpunkt
um den Balaton) und im N entlang der Grenze zur Slowakei mit
dem Donautal. Eine Darstellung der Risikogebiete vermitteln die
FSME-Karten im CRM Handbuch Reisemedizin. Hinweis auf Schutz
vor Zeckenstichen. Sofern das Reiseziel in einem Infektionsgebiet
liegt, ist nach individueller Risikoabwägung ggf. eine Impfung zu
empfehlen.
Uruguay
Dengue: Im Februar hat das Gesundheitsministerium die ersten
autochthonen Infektionen bestätigt. Inzwischen ist ihre Zahl auf 17
gestiegen. Die Erkrankungen sind im Departamento Montevideo (S)
aufgetreten. Es gibt etwa 570 weitere Verdachtsfälle. Seit Anfang
des Jahres wurden landesweit 8 importierte Infektionen registriert.
Mückenschutz beachten.
USA
Dengue: Seit Ende Oktober letzten Jahres wurden auf der Insel
Hawaii (Big Island, Bundesstaat Hawaii) 263 autochthone Infektionen bestätigt. Darunter sind auch 46 Kinder und 26 Touristen. Mitte
März wurde eine Infektion bei einem Touristen gemeldet. Ob es sich
um eine aktuelle Erkrankung oder eine nachträgliche Meldung handelt, ist bisher nicht bekannt. Die Erkrankung ist auf der Inselgruppe
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nicht endemisch, wird aber immer wieder importiert. Der letzte
Cluster autochthoner Fälle wurde 2011 auf der Insel Oahu registriert.
Mückenschutz beachten.
Tollwut: Im März wurden aus dem Bundesstaat Virginia (O) mindestens 6 Zwischenfälle mit tollwütigen Tieren, meist Füchsen, registriert. Aus 4 weiteren Bundesstaaten (Pennsylvania, Florida, Massachusetts und New Jersey) wurden ebenfalls tollwutverdächtige Kontakte verzeichnet. Menschliche Tollwutfälle sind in den USA selten.
Jährlich werden etwa 35.000 Menschen aufgrund von verdächtigen
Tierkontakten (überwiegend Kontakt zu Fledermäusen) postexpositionell behandelt und 7.000–10.000 Fälle von Tollwut bei Tieren
(Waschbären, Stinktieren, Fledermäusen, Füchsen) registriert. Nach
verdächtigen Tierkontakten sollte umgehend eine postexpositionelle
Versorgung eingeleitet werden.
Zecken: Auch in den USA ist während der wärmeren Jahreszeit mit
zeckenübertragenen Erkrankungen zu rechnen. Lyme-Borreliose
gibt es vor allem in den nordöstlichen Bundesstaaten Connecticut,
Delaware, Maine, Maryland, Massachusetts, New Hampshire, New
Jersey, New York, Pennsylvania, Rhode Island, Vermont, Virginia,
sowie nordzentral in Minnesota und Wisconsin. Rocky Mountain
Spotted Fever gibt es trotz seines Namens weniger im „Felsengebirge“ sondern mehr in den Südatlantikstaaten. Die zur Spotted
Fever-Gruppe gehörende Rickettsiose kann vor allem bei Erwachsenen > 40 Jahren eine Enzephalitis entwickeln. Schutz vor Zecken
beachten.
Zika-Virus: Mitte Januar wurde auf Hawaii ein Kind mit Mikrozephalie geboren. Das CDC hat eine Infektion mit dem Zika-Virus bestätigt. Die Mutter hatte sich im Mai vergangenen Jahres in Brasilien
aufgehalten und dort vermutlich mit dem Virus infiziert. Landesweit
wurden bis Anfang März 193 importierte Fälle gemeldet. Im Dallas
County (Texas) gibt es einen Verdachtsfall einer sexuellen Übertragung.
Venezuela
Chagas-Krankheit: Laut einer Meldung im TropNetEurope sind in
Caracas mindestens 5 Menschen nach dem Besuch in einem chinesischen Restaurant erkrankt. Unter ihnen ist auch eine schwangere
Frau. Neben Venezuela meldete auch Brasilien in den vergangenen
Jahren mehrfach Fälle von oral übertragenen Trypanosomen. In allen
Fällen waren mit dem Kot der Raubwanzen kontaminierte Früchte
bzw. daraus hergestellte Produkte die Ursache. Insgesamt sind derartige Ereignisse aber selten, eine sichere Vorbeugung ist im Endemiegebiet kaum praktikabel, wenn man nicht auf frische Früchte bzw.
Fruchtsäfte gänzlich verzichtet. Reisende sollten bei entsprechender
Anamnese und unklarer Symptomatik nach der Rückkehr einen Arzt
aufsuchen, der an die Möglichkeit einer Chagas-Infektion denken
und eine gezielte Diagnostik einleiten muss.
Chikungunya: Im Juli 2014 wurden die ersten autochthonen Erkrankungen bestätigt. Bis Ende Dezember 2014 wurden ca. 37.280
Verdachtsfälle gemeldet, 2.486 Infektionen wurden bestätigt,
3 Menschen sind verstorben. Offiziell wurden im vergangenen Jahr
16.293 Verdachtsfälle registriert, 355 Infektionen wurden bestätigt.
Presseberichten zufolge sollen die Fallzahlen deutlich höher liegen.
Seit Januar wurden 1.813 Verdachtsfälle verzeichnet, 53 Infektionen
konnten bestätigt werden. Mückenschutz beachten.
Zika-Virus: Ende November wurden 17 Verdachtsfälle in einer
Klinik in der Hafenstadt Maracaibo (NW) gemeldet. 4 Infektionen
wurden labortechnisch bestätigt. Landesweit ist die Zahl der Verdachtsfälle bis Mitte März auf 15.495 angestiegen, 3 Menschen sind
verstorben. Presseberichten zufolge wurde Anfang März bei einem
totgeborenen Kind mit Mikrozephalie das Zika-Virus im Nabelschnurblut nachgewiesen. Der zu den Flavi-Viren gehörende Erreger wurde
1947 erstmals in Uganda beschrieben, später auch in einer Reihe
anderer afrikanischer und südostasiatischer Länder. In diesem Jahr
wurden erstmals Infektionen auf dem südamerikanischen Festland
bestätigt. Besonders betroffen sind die Nachbarländer Brasilien und
Kolumbien. Die Übertragung erfolgt durch tagaktive Mücken, vor-
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wiegend Aedes-Arten. In der Regel verläuft das Zika-Fieber leichter
als das dort endemische Dengue-Fieber. Untersuchungen legen den
Verdacht nahe, dass die Virusinfektion in Brasilien und Franz. Polynesien die Ursache eines vermehrten Auftretens von Fehlbildungen
des ZNS bei Neugeborenen ist. Reisende sollten auf sorgfältigen
Mückenschutz achten. Schwangere und Frauen mit aktuellem Kinderwunsch – also bei möglicher Schwangerschaft – sollten derzeit
von nicht notwendigen Reisen in die betroffenen Gebiete absehen.
Vietnam
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit,
auch Cholera ist endemisch. Nahrungs- und Trinkwasserhygiene
beachten.
Dengue: Seit Anfang des Jahres sind in den Provinzen des zentralen Hochlandes fast 900 Menschen erkrankt. Das entspricht einem
Anstieg um ca. 20 % im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Im vergangenen Jahr sind landesweit ca. 97.500 Menschen erkrankt, es gab
61 Todesfälle. Besonders betroffen ist Ho Chi Minh Stadt im Süden
des Landes. Regenfälle haben hier die Zunahme der Infektionen
begünstigt. Im Vergleich zu 2014 und auch zum Durchschnitt der
letzten 5 Jahre sind die Fallzahlen stark gestiegen. Schutz vor den
überwiegend tagaktiven Stechmücken beachten!
Vogelgrippe: Seit 2003 sind landesweit insgesamt 127 Menschen
an Influenza A(H5N1) erkrankt, es gab 64 Todesfälle. Bei allen
Betroffenen ließen sich entsprechende Tierkontakte nachweisen.
2014 wurden landesweit mindestens 40 Ausbrüche bei Hausgeflügel
registriert, mehr als 90.000 Tiere wurden getötet. Im vergangenen
Jahr gab es zahlreiche Ausbrüche, zuletzt Mitte November im Norden
und Mitte Dezember im Süden des Landes. Insgesamt sind mehr als
16.000 Tiere verendet oder wurden getötet. In diesem Jahr wurden
die ersten Ausbrüche Ende Februar verzeichnet. In der Provinz Tra
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Vinh (SW) sind ca. 1.100 Tiere verstorben oder wurden gekeult. Die
Impfung von Geflügel ist im Land weit verbreitet. Medienberichten
zufolge verliert der am häufigsten verwendete Impfstoff durch eine
Mutation des Virus jetzt an Wirksamkeit. Zwischen April und Oktober 2014 wurden 7 Ausbrüche von Influenza A(H5N6) in Geflügelbetrieben gemeldet. Im vergangenen Jahr wurden ebenfalls mindestens 10 Ausbrüche in verschiedenen Regionen gemeldet. Im Januar
wurden 4 Ausbrüche verzeichnet, betroffen sind die Provinz Tuyen
Quang (N) und die benachbarten Provinzen Quang Ngai und Kon
Tum. Insgesamt sind mehrere tausend Tiere verendet oder wurden
getötet. Außer in Vietnam wurde der Erreger bei Geflügel bisher in
China und Laos nachgewiesen. Menschliche Erkrankungen gab es
bisher ausschließlich in China.
Zentralafrikanische Republik
Darminfektionen: Risiko für Durchfallerkrankungen landesweit.
Cholera ist im Land endemisch und Ausbrüche kommen immer wieder vor. Bei den oral übertragenen Formen der Hepatitis ist neben
A auch vermehrt mit E zu rechnen, vor allem in Bangui und Umgebung. Polio, 2000 schon einmal ausgerottet, wurde 2003 aus Nigeria reimportiert die letzten 4 Erkrankungen wurden 2011 gemeldet.
Hygiene und Impfschutz (Polio) weiterhin beachten.
Meningokokken-Meningitis: Während der Trockenzeit (Dezember–April) kommt es in den Ländern des „Afrikanischen Meningitisgürtels“ regelmäßig zu Meningokokken-Epidemien. Bis einschließlich
der 10. KW wurden bereits 154 Erkrankungen, darunter 26 Todesfälle, gemeldet. Impfschutz beachten.
Sicherheitshinweis: Angesichts fortdauernder sehr hoher Sicherheitsrisiken und wieder aufflammender Kampfhandlungen warnt
das Auswärtige Amt vor Reisen in die Zentralafrikanische Republik
(www.auswaertiges-amt.de).
Reisemedizin SPEZIAL
Ausbrüche von Pneumokokken-Meningitis im Sahel
Ausbrüche von Meningokokken-Meningitis sind nicht unüblich.
Während in Industrienationen nur sehr selten hohe Fallzahlen
erreicht werden, ist die Situation in Sub-Sahara Afrika anders.
Innerhalb des Meningitis-Gürtels kommt es regelmäßig zu großen
Epidemien. Diese beginnen typischerweise während der Trockenzeit, erreichen ihren Gipfel während der trockensten und heißesten
Zeit des Jahres und lassen mit Beginn der Regenzeit schnell nach.
Im Gegensatz dazu sind durch Pneumokokken verursachte
Meningitiden typischerweise auf Einzelfälle begrenzt. Bei Ausbrüchen sind Menschen in Massenunterkünften betroffen oder solche,
die unter schlechten sozialen Bedingungen leben. In den letzten
Jahren häufen sich jedoch Berichte aus dem Meningitis-Gürtel,
die auf ein eher epidemisches Auftreten wie bei Meningokokken
hinweisen. Analysen der bestätigten Fälle weisen keine typische
Alters- oder Patientengruppe als Risikopopulation aus. Vielmehr
sind Kinder, Jugendliche und Erwachsene gleichermaßen betroffen, erst jenseits des 60. Lebensjahres scheinen die Fallzahlen
etwas abzunehmen. Die Todesraten sind mit bis zu 44 % sehr hoch.
Sofern eine Serotypisierung erfolgen konnte, wurde überwiegend
Serogruppe 1 identifiziert. Diese ist in dem einzigen in Afrika verfügbaren sieben-valenten Pneumokokken-Impfstoff nicht abgedeckt. Sequenztypisierungen von Bakterienisolaten in Ghana zeigen, dass diese meist zu einem Sequenztyp (ST217) und seinen
beiden Varianten (ST303 und ST612) gehören. In anderen Ländern
wurde auch der Sequenztyp ST618 nachgewiesen. Es scheint
sich um neue Bakterienstämme zu handeln, der sich nun in einer
suszeptiblen Population ohne vorbestehende Immunität ausbreitet.
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Aktuell werden Ausbrüche gemeldet aus Benin, Burkina Faso,
Elfenbeinküste, Ghana und Mali. Der Anteil der PneumokokkenIsolate an den bestätigten Fällen von bakterieller Meningitis liegt
bei bis zu 71 %.
Das epidemische Auftreten von Pneumokokken in Afrika ist nicht
neu. Ähnliche Beobachtungen wurden bereits vor 30 Jahren in
Nigeria gemacht. Aktuell scheint sich jedoch zumindest ein neuer
Bakterienklon durchzusetzen und Ausbrüche zu verursachen. Die
Entwicklung der letzten Jahre zeigt eine deutliche regionale Verbreitung und einen saisonalen Anstieg der Fallzahlen. Da sich keine
Risikogruppe identifizieren lässt, hat dies auch für die Beratung von
Reisenden in den Meningitis-Gürtel Konsequenzen: Bis auf weiteres sollte zusätzlich zur tetravalenten Meningokokken-Impfung
eine Pneumokokken-Impfung empfohlen werden. Hier ist die
13-valente Konjugatimpfung aus immunologischen Gründen zu
bevorzugen.
Prof. Dr. med. T. Jelinek
Literatur:
– CRM. Aktuelle Meldungen 22.03.2016
– Greenwood B. Pneumococcal Meningitis Epidemics in Africa. Clin Infect Dis.
(2006) 43 (6): 701–703. doi: 10.1086/506943
– Gessner BD, Mueller JE, Yaro S. African meningitis belt pneumococcal disease
epidemiology indicates a need for an effective serotype 1 containing vaccine,
including for older children and adults. BMC Infect Dis 2010:10;22. DOI:
10.1186/1471-2334-10-22
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