- PRISMA – Magazin

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NEUE WEGE
Beschreibung
Familie der Raublattgewächse (Boraginaceae). Die
schmal lanzettlichen Blätter und der Stängel sind
rauborstig behaart. Die blau-lila oder weiß-gelben
Blüten sitzen an überhängenden, zu einer Spirale
aufgerollten Stielenden. Die Pflanze wird oft bis zu
1 m hoch. Das Blattwerk wird durch Frost zerstört,
doch die Wurzeln treiben im Frühjahr immer wieder
aus. Der Geschmack ist sehr erfrischend und leicht
schleimig. Von Mai bis September können Blätter
und Blüten geerntet werden, Ende Oktober gräbt
man die Wurzeln aus.
Inhaltsstoffe
Viel Eiweiß, Gerbstoffe, Schleim, Kieselsäure, Inulin, Cholin und Allantoin, welches besonders die
Heilung des Knochengewebes und der entzündeten
Schleimhaut fördert.
Vorkommen und Standort
Beinwell gedeiht an Gräben, Flussufern, auf nassen
Wiesen und an lichten Stellen im Wald.
Verwendung zu Heilzwecken
Schon in früheren Zeiten wurde Beinwell im amtlichen Arzneiverzeichnis aufgeführt und im Officin,
dem Werkraum der alten Apotheken, verarbeitet.
Dioskurides, ein berühmter Militärarzt aus dem
1. Jh. n. Chr., lobte diese Pflanze bei Kriegsverletzungen aller Art. Hildegard von Bingen nannte die
Staude Consolida (consolidare = zusammenfügen).
Sie verwendete die Pflanze in Wein, Zucker und
Honig gekocht zur Wundheilung und bei Knochenbrüchen.
Auch heute noch wird die Heilkraft des Beinwell
für medizinische und kosmetische Zwecke genutzt.
Aus der Wurzel wird das entzündungshemmende
Allantoin für Aknecremes, Rasierwasser und pflegende, heilende Salben gewonnen. Beinwellsalbe
oder Beinwellpulver ist außerdem zu empfehlen
bei Verstauchungen, Blutergüssen, Nagelbettentzündungen, Narbenschmerzen, Blutungen oder
schlecht heilenden Wunden und sollte in keiner
Hausapotheke fehlen.
Volksheilkunde und Magie
Dem Beinwell werden magische Kräfte zugesprochen. Wer viel auf Reisen geht, sollte immer ein
Kräutersäckchen mit Beinwell bei sich führen, denn
die Pflanze schützt vor Gefahren und stellt sicher,
dass man wieder wohlbehalten nach Hause kommt.
Außerdem sollte sich in jeder Reisetasche auch etwas
DIE SERIE ZUM SAMMELN
Heil- und Wildkraut des Monats
Beinwell
officinale L.)
(Symphytum
Alte Heil- und Wundpflanze
Auch Wallwurz (wallen = zusammenwachsen) oder Knochenheilerin genannt.
Bereits Hildegard von Bingen
erwähnte diese einheimische, weit
verbreitete Pflanze. Blätter und
Wurzeln des Beinwell wurden von
ihr vielfältig eingesetzt.
von dem Wildkraut befinden – so geht das Gepäck
niemals verloren und wird nicht gestohlen.
Rezept für Beinwellsalbe
Jetzt, von Oktober bis November, ist die so genannte
„Wurzelgräberzeit“, die beste Zeit, um Beinwellsalbe
selbst herzustellen. Bevor wir den Pflanzen ihre
wohlverdiente Winterpause gönnen, lassen wir
uns nochmals vom Pflanzenreich beschenken. Wir
graben die Wurzeln mit Dankbarkeit aus, säubern
sie und machen uns ihre Kraft zunutze. Nehmen
Sie sich Zeit zur Herstellung der Creme und rühren
Sie achtsam mit positiven Gedanken, um so ein
wertvolles Heilmittel zu bekommen.
Zutaten: ca. 250 g frische Beinwellwurzel, 35 g
Lanolin, ¼ Liter Jojobaöl, ca. 20 g geraspeltes
Bienenwachs.
Anleitung: Lanolin in einem Topf schmelzen lassen,
Öl und Bienenwachs dazugeben, die gesäuberten,
kleingeschnittenen Wurzeln untermischen und ca.
20. Min. unter ständigem Rühren erhitzen. Nicht
kochen lassen! Über Nacht im Topf stehen lassen.
Am nächsten Tag nochmals erwärmen, durch ein
Sieb gießen und in Salbentöpfchen füllen. Kühl
aufbewahrt hält die Creme ca. 1 Jahr.
Brigitte Addington
Zertifizierte Expertin, Weiltingerstr. 12, 90449 Nürnberg,
Tel.: 0911 – 67 11 30, www.sonnetra.de
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PRISMA 46 Neue Wege ©2005
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