Arten und Portraits In unserem Flyer zum Jahr der Biodiversität werden 36 Arten aufgeführt, welche an der Rebholde in Ziefen vorkommen könnten. Die Zuordnung der Bilder zu den Namen der abgebildeten Organismen blieb bis jetzt ein Geheimnis (das allerdings von klugen Köpfen geknackt werden konnte). Nun folgt hier die Auflösung! Zudem haben wir zu vielen Arten ein kleines Porträt geschrieben. Wenn der Mauszeiger im Bild über eine Art gestellt wird, wird deren Name eingeblendet. Klickt man darauf oder auf den Namen in der Liste weiter unten, dann erscheint zudem ein kurzes Porträt dieser Art. Gerne erfahren wir auch, wer welche Arten wo beobachtet hat. Sende ein Email an [email protected]. I. Lösungsschlüssel 1. Zaunammer 2. Schachbrettfalter 3. Knäuelglockenblume 4. Rotes Waldvögelein 5. Gemeine Heideschnecke 6. Westliche Beisschrecke 7. Grünspecht 8. Klappertopf 9. Himmelblauer Bläuling 10. Gemeine Sichelschrecke 11. Sommerwurz 12. Mauerfuchs 13. Girlitz 14. Aufrechte Trespe 15. Grosses Ochsenauge 16. Trauerschnäpper 17. Kartäuserschnecke 18. Feldgrille 19. Schwalbenschwanzraupe 20. Sumpfmeise 21. Beilfleckwidderchen 22. Zauneidechse 23. Kleiner Wiesenknopf 24. Westlicher Scheckenfalter 25. Weinbergschnecke 26. Nachtigallgrashüpfer 27. Färberginster 28. Feldsperling 29. Lauchschrecke 30. Wespenspinne 31. Hufeisenklee 32. Weisser Waldportier 33. Frühlingsschlüsselblume 34. Rote Keulenschrecke 35. Zwergfledermaus 36. Wiesensalbei II. Falter Schachbrettfalter (Nr. 2), Himmelblauer Bläuling (Nr. 9), Mauerfuchs (Nr. 12), Grosses Ochsenauge (Nr. 15), Schwalbenschwanzraupe (Nr. 19), Beilfleckwidderchen (Nr. 21), Westlicher Scheckenfalter (Nr. 24) und Weisser Waldportier (Nr. 32) sind alles Sommervögel. Dieser schöne, aber etwas altertümliche Name für diese Tierklasse deutet an, dass man sie vor allem bei Sonnenschein und wenn es warm ist, fliegen sieht. Fast könnte man meinen, sie würden ihre Energie mit Sonnenkollektoren erzeugen. Dem ist aber nicht so, denn hinter jedem Tagfalter stehen im Durchschnitt vier Nachtfalterarten. Und die fliegen auch, wenn es stockdunkel ist. Falter ist eine weitere Bezeichnung für diese Tierklasse, denn eine ihrer Verhaltensweisen besteht darin, dass sie sich zusammenfalten. Die meist prächtige Oberseite verschwindet so und die unscheinbare Unterseite lässt den Falter mit seiner Umgebung verschmelzen. Tarnung ist aber nur ein Grund, denn im gefalteten Zustand überdauern die Schmetterlinge garstige Zeiten. Ein Wunder ist die Synchronisation der Entwicklungszyklen mit den Jahreszeiten. Egal, ob die Tiere als Ei, als Raupe, als Puppe oder als Falter überwintern, immer müssen sie den Zeitpunkt des Aufwachens genau kennen: Das Klima muss stimmen und die Futterpflanzen müssen gewachsen sein. Weil die Raupen ganz bestimmte Futterpflanzen brauchen, müssen die Falterweibchen ihre Eier dort ablegen, wo diese Futterpflanze wächst. Ein frisch geschlüpftes Räupchen hat nur beschränkte Fettreserven und kann deshalb nicht meilenweit wandern, um diese Pflanzen zu finden. Auch bezüglich der Abwehr von Fressfeinden mussten die Schmetterlinge erfinderisch sein. Nebst hungrigen Vögeln gibt es noch Horden weiterer Tierchen, die sich an Schmetterlingen gütlich tun. Wer mehr über diese faszinierenden Tiere erfahren will, kann sich auf der Kantonsbibliothek in Liestal viele Bücher zu diesem Thema ausleihen. III. Heuschrecken Westliche Beisschrecke — Nr. 6 Eine heimliche Heuschrecke, die man erst entdeckt, wenn man durchs hohe Sommergras geht. Ein graubraunes Insekt mit langen Flügeln fliegt 2 - 5 m davon und versteckt sich sofort wieder. Die westliche Beisschrecke ist sehr wärmeliebend und kommt nur in den wärmsten Wiesen der Rebholde vor. Gemeine Sichelschrecke — Nr. 10 Die gemeine Sichelschrecke ist eine sehr heimliche und oft übersehene Art. Erstens ist sie mit ihrer grünen Farbe sehr gut getarnt, zweitens ist ihre Stimme kaum hörbar und drittens hat sie eher ein ruhiges Gemüt und sitzt oft ruhig auf einer Pflanze und knabbert von den Blättern. Ihre Eier legt sie in die Blätter vom Schwarzdorn ab. Feldgrille — Nr. 18 Das Zirpen der Feldgrillen kennen die meisten von uns. Es ist für viele die typische Geräuschkulisse während eines Mai-Spaziergangs durch die Rebholde. Die Grillenmännchen lassen ihr «zri-zri-zri» bis tief in die Nacht erschallen. Doch im Juli sind die Eier gelegt, die Männchen und Weibchen haben ihre Aufgabe erfüllt und sterben. Nun sind nur noch Larven mit kurzen Flügelstummeln zu beobachten. Sie überwintern in den selbstgegrabenen Röhren und werden erst im nächsten Jahr geschlechtsreif. Lauchschrecke — Nr. 29 Sie sitzt nicht auf dem Lauch und frisst ihn auch nicht! Nein, sie kommt in feuchteren und auch trockenen, langgrasigen Wiesen vor. Man erkennt sie am frischen Grün und einem markanten Strich, der durchs Auge gegen den Flügel zieht. Hören tut man sie nie, da sie nur mit den Vorderbeinen einen leisen Wirbel verursacht. Nachtigallgrashüpfer — Nr. 26 Der lauteste und häufigste Grashüpfer lässt sein anschwellendes Schwirren oder sogar Schmettern an vielen Orten der Rebholde erschallen. So schwer die Art in der Hand zu bestimmen ist, so eindeutig ist ihr Gesang. Rote Keulenschrecke — Nr. 34 Sie erkennt man an den verbreiteten Fühlerspitzen (v.a. bei den Männchen gut sichtbar). Diese Heuschrecke findet man vorallem an Waldrändern, im hohen Gras oder sogar auf Brombeergestrüpp. Bei der Balz vollführen Männchen und Weibchen ein richtiges Fühlerballett. IV. Pflanzen Knäuelglockenblume — Nr. 3 Die Knäuelglockenblume ist eine krautige mehrjährige Staude, wächst auf kalkhaltigen Magerwiesen, an Gebüsch und Waldsäumen und bevorzugt Wärme. Sie blüht von Juni bis September meist blau-violett, vereinzelt auch weiss. Ihr lateinischer Gattungsname ist glomerata, was übersetzt Knäuel bedeutet. Rotes Waldvögelein — Nr. 4 Es wächst in lichten trockenen Laub und Nadelbaumbeständen und liebt viel Wärme. Am oberen Rebweg ist es ein wunderschöner, auffälliger Wegbegleiter. Das rote Waldvögelein blüht im Mai und Juni und wird von Insekten befruchtet. Die Blüte sitzt auf einem Blatt, es fällt auf, dass der Fruchtknoten gedreht ist. Mit etwas Fantasie erinnert die Blütenform an einen Vogel. Klappertopf — Nr. 8 Der Klappertopf wächst vorzugsweise auf Magerwiesen, kommt aber auch auf Fettwiesen vor. Der Klappertopf wird von den Bauern nicht geschätzt und gilt als Milchdieb; sind mehr als 10 Pflanzen auf einem Quadratmeter Wiese, nimmt er wertvollen Milchpflanzen den Lebensraum weg und gilt als invasive Problempflanze. Mit einem frühen Säuberungsschnitt kann er recht gut eingedämmt werden. Der Klappertopf ist ein Halbschmarotzer, er zapft Gräser an und entzieht ihnen hauptsächlich Wasser und Nährsalze. Seinen Namen hat der Klappertopf vom Samenstand, er klappert wenn er geschüttelt wird. Sommerwurz — Nr. 11 Der Sommerwurz fällt mit seiner blassen Erscheinung auf, er bildet kein Chlorophyll und ist von einer Wirtspflanze abhängig. Er ist ein Wurzelparasit. Sein Samen ist sehr klein (0.0003g). Er keimt, dringt mit der Wurzel in die Wirtspflanze ein und lebt vollständig von ihr. Bei uns ist der Sommerwurz nicht so stark verbreitet, in Afrika wird er durch das Abschneiden der Blüten bekämpft, da er sonst Kulturpflanzen schwächt. Aufrechte Trespe — Nr. 14 Sie wächst auf kalkhaltigen Magerwiesen und auf nährstoffarmen Böden an sonnigen Hängen und Wegrändern. Die Aufrechte Trespe ist ein typischer Magerkeitszeiger. Leider nimmt die Trespe wertvollen Lebensraum von lichtbedürftigen Arten ein und verdrängt diese. Durch gezieltes Weiden könnte dem Einhalt geboten werden. Kleiner Wiesenknopf — Nr. 23 Der Wiesenknopf ist eine Staude mit Rhizomen, bevorzugt Magerrasen, Kalk- und Trockenwiesen und Felshänge. Früher wurde der Wiesenknopf in Gemüse und Kräutergärten gezogen, um Suppen und Saucen zu würzen, ähnlich wie Petersilie. In der Medizin wird er als blutstillendes und harntreibendes Mittel verwendet. Färberginster — Nr. 27 Der unscheinbare Strauch blüht leuchtend gelb, im Mai/Juni und wird nur ca. 20 - 70 cm hoch. Er bevorzugt Trockenrasen, Waldränder und lichte Wälder, seine Pfahlwurzel erreicht eine Länge von einem Meter. Der Färberginster war früher eine wichtige Pflanze zum Gelbfärben von Wolle. Er ist sehr giftig. Hufeisenklee — Nr. 31 Er ist die Futterpflanze für die Raupe des Hufeisenklee-Gelblings (Schmetterling). Der Hufeisenklee ist weitverbreitet, ein Halbstrauch, viele Insekten suchen Nektar bei ihm und er ist eine gute Futterpflanze für Tiere. Sein Verbreitungsgebiet ist gross, er kommt auf Kalk- Magerrasen, auf Magerweiden, an Wegrändern, Böschungen, Steinbrüchen und lichten Wäldern vor. Frühlingsschlüsselblume — Nr. 33 Der Frühblüher, ab März, kommt auf Magerwiesen bis in hohen Lagen über 2000 Metern vor, wächst auf trockenen Wiesen, lichten Wäldern, Weiden, Böschungen und Waldrändern. Die Frühlingsschlüsselblume ist eine vielseitige Pflanze, die Blüte ergibt einen guten Honig, kann zu Getränken verarbeitet und als Dekoration von Salaten gebraucht werden. In der Medizin werden die Wurzeln zu unterschiedlichen naturheilkundlichen Verfahren verwendet: verdauungsfördernd, harntreibend, schleimlösend, …, die Blüten wirken beruhigend und entzündungshemmend. Wiesensalbei — Nr. 36 Der Wiesensalbei ist auf jeder Blumenwiese ein wunderschöner Anblick. Das intensive Blau und die schöne Lippenblüte verleiht ihr eine schöne Eigenart. Sonst steht sie ganz im Schatten von ihrer Verwandten der Gartensalbei, geschmacklos, keine heilende Wirkung& Der Wiesensalbei kommt auf trockenen mageren, und nährstoffreichen Wiesen, an Wegrändern, sonnigen Standorten und kalkhaltigen Böden vor. Er blüht von Mai bis August. V. Reptilien Zauneidechse — Nr. 22 Die Zauneidechse hat ein riesiges Verbreitungsgebiet. Dies reicht von Zentralfrankreich über Mittel- und Osteuropa bis zur Südspitze des Baikalsees. Es besteht eine grosse Variabilität der Färbung und Zeichnung. Diese ist abhängig je nach Individuum, Geschlecht, Altersstadium und Jahreszeit. Wie andere Eidechsen, kann die Zauneidechse bei Gefahr einen Teil ihres Schwanzes an einer Sollbruchstelle abwerfen. In der Schweiz sind Zauneidechsen gefährdet. Diese durch fehlende Lebensräume wie Kleinstrukturen sowie Fragmetierung der Lebensräume durch Strassen, Verkehr und Siedlungsräume. In der Nähe von Siedlungen stellt die hohe Dichte an Hauskatzen eine weitere Gefahr dar. VI. Säuger Zwergfledermaus — Nr. 35 Die Zwergfledermaus ist die meistverbreitete europäische Fledermausart. Sie erreicht eine Körpergröße von 4,5 Zentimetern und eine Spannweite bis zu 25 Zentimetern bei einem Gewicht von 3,5 bis 7 Gramm. Sie wiegt also nur wenig mehr als ein Stück Würfelzucker und ist mit zusammengefalteten Flügeln so groß wie eine Streichholzschachtel. Ihre Fellfärbung ist rotbraun bis dunkelbraun, die Unterseite gelbbraun bis graubraun. VII. Schnecken Gemeine Heideschnecke, Helicella itala — Nr. 5 Sie hat ein scheibenförmiges weisses mit braunen Streifen versehenes Häuschen das 5 - 12mm hoch und 9 - 25mm breit ist. Der Weichkörper ist gräulich braun. Die gemeine Heideschnecke hält keine ausgesprochene Winterruhe und ist auch an milden Wintertagen aktiv. Sie sind Zwitter, paaren sich im Herbst und legen zwischen 26 - 68 Eier in einer Erdhöhle ab. Die Schnecke lebt an trockenen südexponierten Standorten. An besonders heissen Tagen kriecht sie auf Grasstängel und hält dort eine Trockenruhe. Ihre Nahrung besteht aus Moderstoffen und welken Pflanzenteilen, oft auch aus Algen und Flechten von Steinen. Sie kann ein Alter von 2,5 bis 3 Jahren erreichen und gilt als potenziell gefährdet. Kartäuserschnecke, Monacha cartusiana — Nr. 17 Das gedrückt kugelförmige Häuschen der Kartäuserschnecke ist milchig weiss und an der Mündung braun oder rötlich. Das Gehäuse ist 6-10mm hoch und 9-17mm breit. Der Weichkörper ist grau bis gelblich mit zwei paar dunkleren Punkten und gut entwickelten Fühlern. Die Fortpflanzungsperiode dauert von Anfang Herbst bis Anfang Winter. Sie legt dann 40 - 80 Eier. Kurz nach der Ablage stirbt die erwachsene Schnecke. Die Jungschnecken schlüpfen nach 15 - 18 Tagen aus und ihr Gehäuse ist am Anfang leicht behaart. Mit 2 Jahren sind sie geschlechtsreif. Die Kartäuserschnecke ist trocken und wärmeliebend und lebt gerne in der offenen Landschaft. Sie ernährt sich von abgestorbenen Pflanzenteilen, ist ein Zwitter und wird in der Roten Liste der Schweiz als potenziell gefährdet eingestuft. Weinbergschnecke, Helix pomatia — Nr. 25 Die Weinbergschnecke ist die grösste europäische Land-Gehäuseschnecke. Ihr Haus ist etwa 3 - 5cm gross und kugelig. Ihm Frühjahr verlässt die Schnecke ihr Winterquartier, eingerichtet unter Laub in gelockertem Erdreich, das sie im Oktober bezogen hat. Ab Mai/Juni paaren sich die Weinbergschnecken. Sie sind Zwitter. Die Tiere können sich aber nicht selbst befruchten. Bei einem langen (romantischen?) Liebesspiel zwischen zwei Schnecken erfolgt die nicht immer wechselseitige Begattung. Zur Eiablage gräbt die Schnecke eine kleine Erdhöhle in die sie 40 - 50 Eier legt. Die Jungschnecken verlassen etwa 10 Tage nach dem Ausschlüpfen die Bruthöhle und sind schon mit ihrem Häuschen ausgestattet. Nach etwa 3 Jahren sind die Jungschnecken geschlechtsreif. Weinbergschnecken leben auf kalkhaltigem Untergrund, vorwiegend in Wäldern. Gebüschen, Felsen und da sie etwas wärmeliebend sind, auch in Weinbergen. Sie sind Grün- und Welkblattfresser und werden in freier Natur bis zu 8 Jahren alt. Die Weinbergschnecke ist geschützt. VIII. Spinnen Wespenspinne — Nr. 30 Eine attraktive gelb-schwarze Spinne, die ihr Netz mit einem weissen Zickzackband verstärkt und wartet, bis ihr Lieblingsfutter - eine Heuschrecke- hängen bleibt. Bei Störung lässt sie ihr Netz durch kräftige Bewegungen in Schwingung bringen. IX. Vögel Die Zaunammer (Emberiza cirlus) — Nr. 1 Sie ist unsere Attraktion in der Rebholde. Als wärmeliebende Art ist sie vor allem in Südeuropa zu Hause, findet bei uns aber ideale Bedingungen. Obwohl es im Baselbiet nur wenige Zaunammern gibt, brütet sie nun schon das vierte Jahr nacheinander bei uns. Sie gilt als Standvogel oder Kurzstreckenzieher. Unsere fliegt aber im Herbst vermutlich in den Süden und kommt jedes Jahr, fast auf den Tag genau, Mitte März zurück. Wir konnten im Frühjahr auch schon zwei Männchen beobachten. Sie brütet nahe am Boden in dichter Strauchvegetation. Zwei Bruten im Jahr sind die Regel. Im Sommer jagt sie vor allem am Boden nach Insekten, Falter und Heuschrecken. Im Winter frisst sie Grassamen vom Boden oder bricht Knospen von den Zweigen. Eine vielfältige Bewirtschaftung unserer Rebholde begünstigt sicher in Zukunft ein Ziefen mit Zaunammer. Der Grünspecht (Picus viridis) — Nr. 7 Der prächtige Vogel ist die zweitgrösste Spechtenart in Europa. Er lebt das ganze Jahr bei uns. In Ziefen ist der Bestand überdurchschnittlich hoch und im Frühjahr ist sein lachender Ruf weitherum zu hören. Der Grünspecht «trommelt» selten und dann nur schwach, kaum auffallend. Er findet seine Nahrung unter Baumrinden als Larven und Spinnen, aber vor allem am Boden. Er liebt Ameisen und ihre Larven und kann ganze Ameisenhaufen zerstören. Der Girlitz (Serinus serinus) — Nr. 13 Der kleine gelb-grün-braun gefärbte Fink lebt in Ziefen vor allem als Sommervogel in seinem Brutgebiet. Meist zwei Bruten im Jahr. Seine Nahrung sind Gras- und Blumensamen. Er ruft seine lange Strophe,( mit knirschenden und zirbenden Lauten,) von hoher Warte oder im Singflug unaufhörlich. Verhaltet sich in Nestnähe sehr scheu. Die meisten ziehen im Oktober nach Südwesteuropa. Der Trauerschnäpper (Ficedula hypoleuca) — Nr. 16 Mit etwa sieben Revieren in der Umgebung Rebholde ist der Trauerschnäpper stark vertreten. Er kommt im Frühjahr, Mitte April, aus Westafrika zu uns und zieht spätestens Ende August ab. Er ist ein wilder Kerl. Vertreibt Meisen aus ihren Nistkästen und verhält sich ausgesprochen aggressiv und territorial gegenüber Artgenossen und Konkurrenten. Auch ist er häufig untreu und umwirbt zwei Weibchen. Er jagt Insekten meistens im Flug. Alles muss schnell gehen. Das Weibchen baut sofort das Nest, legt und bebrütet ein grosses Gelege (bis 7 Eier). Eine Brut reicht ihm pro Jahr und schon ist er wieder weg. Die Sumpfmeise (Parus palustris) — Nr. 20 Diese flinke und schnellhüpfende Meise hat in der Rebholde einen dichten Bestand. Sicher sind ihr die vielen morschen Stämmen von Vorteil. Sie ist als Höhlenbrüter auf natürliche Baumhöhlen angewiesen, aber nimmt auch Nisthilfen an. Als Ganzjahresvogel frisst sie im Sommer Insekten (Läuse - Tagfalter). Im Winter werden auch Pflanzensamen z.B. Bucheckern zwischen die Krallen geklemmt und kraftvoll aufgehackt. Manchmal sieht man die Sumpfmeisen auch am Futterhäuschen. Der Feldsperling (Passer montanus) — Nr. 28 Der typische Kulturlandbewohner brütet in Feldfluren mit altem Obstbaumbestand, weniger im Siedlungsraum. Er nimmt gerne Nisthilfen an. Beide Geschlechter sind gleich gefärbt. Der Bestand ist in Ziefen gut, aber generell abnehmend. Der Feldsperling ist meist zu zweit als Paar unterwegs und zeigt ein vielfältiges Verhalten. Er wird aber oft übersehen, da er viel heimlicher lebt als sein Verwandter, der Haussperling.