4657_10_GBP_5_10_wm.qxp:4657_10_GBP_5_10_wm 5 2010 17. JAHRGANG 24.09.2010 12:52 Uhr Seite 1 DAS FACHMAGAZIN FÜR GEMÜSEBAU IN ÖSTERREICH Kartoffelzeit GEMÜSEBAU IN SALZBURG SALATE IN WIES EFFIZIENTE SPRITZTECHNIK P. B. B. ERSCHEINUNGSORT: WIEN VERLAGSPOSTAMT: 4070 EFERDING 02Z032729 M WWW.BGVOE.AT 4657_10_GBP_5_10_wm.qxp:4657_10_GBP_5_10_wm INHALT 6 8 Ein Tag für unser Lieblingsgemüse – Der Tag der Paradeiser Massenträger gegen Extravaganz – der Austrosaatzwiebeltag bewies, dass Zwiebel nicht gleich Zwiebel ist Am 8. 8. 2010 fand heuer zum zweiten Mal der Tag der Paradeiser in Österreich statt. Geboren von der AMA, wird nun jährlich das Lieblingsgemüse der Österreicher gefeiert. Walser Gemüse Gemüsebau in Salzburg ist vor allem auf den fruchtbaren, durchlässigen Boden in Wals konzentriert Vitaminstoß oder geschmacklos? Die Vielfalt an Salaten und Blattgemüsen stand am Salattag in Wies im Mittelpunkt Marokko – Fachreise des BGV 12 Irlands weiße Kartoffeln 14 Rückstände verringern Vom 28. Februar bis 7. März können Sie mit dem BGV ins faszinierende Marokko reisen Kartoffel-Genbank, weiße Sorten und beeindruckender Anbau, Irland ist ein ganz spezielles Kartoffelland Foto: van Sorgen Neue Spritztechniken machen es möglich, die Rückstandsrisiken zu senken ZUM TITELBILD Für die zweireihige Kartoffelernte auf nassen irischen Böden ist dieser Gigant auf der einen Seite mit Raupenbändern, auf der anderen Seite mit Riesenrädern ausgestattet 2 Seite 2 DAS MUSS GESAGT WERDEN Standard und Außenseiter 10 12:52 Uhr GEMÜSEBAUPRAXIS Dieses Jahr feierten wir in der Steiermark, wo dieses beliebte Sommergemüse von Graz bis in die südöstlichen Regionen auf traditionelle Weise kultiviert wird. Als drittgrößtes Anbaugebiet Österreichs erfüllt mich das mit Stolz. Etwa 5.000 bis 6.000 Tonnen dieser g’schmackigen Sommerfrucht rollen pro Jahr aus der Steiermark auf die Konsumenten zu. Etwa 90 Prozent unserer Paradeiser wachsen noch in der Erde, vorwiegend im Folientunnel, im kleineren Ausmaß im Glashaus. So wie auch in anderen Gemüse- und Zierpflanzenkulturen setzen wir in den letzten Jahren vermehrt Nützlinge in der Paradeiserproduktion ein, vor allem die Erzwespe gegen die Weiße Fliege. Seit 2005 bietet die Landwirtschaftskammer Steiermark Nützlingsberatung an. Die regelmäßige Betreuung unserer engagierten Nützlingsberaterinnen wird sehr positiv angenommen. Vorwiegend runde Paradeiser werden hier produziert, aufgrund steigender Nachfrage verstärkt auch aromatische Rispenparadeiser oder die praktischen Cherry- und Cocktailparadeiser. So sind sie bei unseren Direktvermarktern zunehmend in unterschiedlichen Formen (oval, birnenförmig, …) und Farben (grün, gelb, orange) erhältlich. Ich finde den Tag der Paradeiser eine gute Idee. Es ist gut, die Möglichkeit zu haben, das Produkt, die Produktion und die Vielfalt dem Konsumenten zu vermitteln. Es hat mich gefreut, gemeinsam mit den VertreterInnen der AMA dieses schmackhafte Gemüse zu präsentieren. Das angenehme gemeinsame Gestalten führte aus meiner Sicht zu einem fruchtenden Ergebnis. Eine bundesweite Zusammenarbeit nach dem Beispiel „Tag der Paradeiser“ wäre in vielen Bereichen wünschenswert. Nur so können wir kosteneffizient eine gute Wahrnehmung bei den Konsumenten erreichen. Nach wie vor bin ich überzeugt, dass ein gemeinsamer Marktauftritt unter „Gemüse aus Österreich – natürlich mit AMA-Gütesiegel“ uns national und vor allem international sehr viel bringen würde. An dieser Stelle ein herzliches Danke an die AMA Marketing, im Besonderen an Frau Mag. Silberbauer und ihr Team, die engagiert und professionell mit uns dieses Projekt realisierten. Wir feierten diesen Tag mit LandwirtInnen, Vermarktern und VertreterInnen der AMA, der Landwirtschaftskammer, Presse und der Politik: Im Thermenland der Südoststeiermark besuchten wir den Betrieb Urlmüller, der für die Sortenvielfalt seiner Paradeiser bekannt ist. Die Presse hatte die Möglichkeit, bei einer Betriebsbesichtigung die Welt der Paradeiser näher kennen zu lernen. Die bunte Sortenvielfalt beeindruckte, sie wurde aber nicht alleine bei den Sorten sichtbar. Geschmackvoll vorbereitet gab es am Betrieb Schmankerln aus der innovativen Produktpalette der Urlmüllers. Süß, pikant – nichts fehlte. Inspiriert von den Möglichkeiten des Paradiesapfels ging es weiter in das Rogner Bad Blumau. Die von Hundertwasser gestaltete Therme bot uns ein angenehmes Ambiente für einen informativen Abend rund um die vielen Facetten der Paradeiser. Die Diskussion mit Experten, die Sortenpräsentation des Betriebes Urlmüller, Verkostung, Gewinnspiel, Köstlichkeiten rund um den Paradiesapfel ergänzten sich perfekt. Das Küchenteam des Rogner Bad Blumau bewies einmal mehr, dass man aus Paradeisern mehr als nur Salat zubereiten kann. Foto: Jürgen Christandl 4 24.09.2010 Der Tag bewies es: Ob für den Gaumen, die Produktion, das Angebot oder die Vielfalt; dieses Gemüse – so einfach, rot und rund – bedarf doch beachtlicher Bewunderung. LKR Friedrich Rauer Obmann Landesverband Steirischer Gemüsebauern 4657_10_GBP_5_10_wm.qxp:4657_10_GBP_5_10_wm 24.09.2010 12:52 Uhr Seite 3 VERBAND Rohringer und GF Ing. Hamedinger luden anschließend noch zum Besuch der Genusswelten ein, wo man sich auch über den Werbe- und Informationsauftritt der OÖ Gemüsebauernvertretung informieren konnte. Foto: AMA Anlässlich der Agraria 2010 in Wels/OÖ tagten die Vertreter der Bundesländer in der Messestadt. Wichtige aktuelle Fragen und Themen, unter anderem die Ausländerbeschäftigung in der Landwirtschaft, das Thema Nachhaltigkeit, die GAPReform nach 2013 und noch vieles mehr wurden von den Funktionären und den Gemüsebaureferenten beraten und beschlossen. Präsident Foto: BGV Vorstand des BundesGemüsebauVerbandes Österreichs tagte in Wels Der Obmann der steirischen Gemüsebauern, Fritz Rauer, der Präs. der LKÖ, Gerhard Wlodkowski und Ing. Stefan Hamedinger, Geschäftsführer des BGV, präsentieren paradeisische Hochsommerfrüchte Paradeiser-Hochsaison Mitten im Hochsommer, am 8. August, wurde auch heuer wieder in Zusammenarbeit mit der AMA in der Steiermark der Tag der Paradeiser gefeiert. Der Paradeiser ist definitiv ein geliebtes Kind des Hochsommers. Zwischen Mai und August werden mit Abstand die meisten Paradeiser verkauft. Der Pro-KopfJahres-Verbrauch lag 2008/2009 bei rund 25 kg. Die Wiener gaben im Jahr 2009 mit € 15,20 pro Kopf am meisten für Paradeiser aus, die Vorarlberger mit € 10,50 am wenigsten, in der Mitte die Steirer mit € 11,40 pro Kopf. Im Burgenland, Wien und Steiermark ist es am „paradeisischsten“. Rund 41.500 Tonnen wurden 2009 in Österreich auf 172 Hektar geerntet. Einen großen Anteil daran hat das sonnige Burgenland mit einer Fläche von 58 ha, auf denen rund 13.850 Tonnen geerntet werden. Auf Platz zwei folgt Wien mit 45 ha (fast 15.000 Tonnen) und dann die Steiermark mit 37 ha Paradeiseranbaufläche (ca. 5.000 Tonnen). Ein gemeinsames Foto beim GemüseBlickfang, welcher von der OÖ Obfrau KR Gabriele Wild-Obermayr arrangiert wurde, durfte da natürlich nicht fehlen. BGV „Gerade heuer im Internationalen Jahr der Biodiversität wollen wir dem Paradeiser in ganz besonderer Weise huldigen. Es gibt wohl kaum ein Gemüse auf der Welt, das die Natur in vielfältigeren Formen und Farben erschaffen hat wie diesen paradiesischen Kraftspeicher. Der Paradeiser ist in jeder Hinsicht ein echter Wunderknabe, was auch die Vielfalt in der Zubereitung betrifft. Kein Wunder also, dass er so gut wie Everybody’s Darling ist“, erläutert Mag. Karin Silberbauer, AMA-Managerin für Obst&Gemüse. „Ein Freudentag für die steirischen Paradeiser-Produzenten“, freut sich der Präsident der österreichischen und steirischen Landwirtschaftskammer, Gerhard Wlodkowski. „Ich bin stolz auf diese Produzenten. Sie kultivieren dieses beliebte Sommergemüse in Folientunnels und ernten von Juli bis Oktober im Schnitt 5.000 Tonnen. Neben den sonnengereiften losen, runden Paradeisern bevorzugen die Steirerinnen und Steirer zunehmend die aromatischen Rispenparadeiser. Besonders beliebt sind auch die Cherry- und Cocktailparadeiser aus der Steiermark.“ Der Vizepräsident der Steirischen LK, Johann Resch, ergänzt: „Immer mehr steirische Produzenten verzichten weitgehend oder zur Gänze auf chemischen Pflanzenschutz – sie setzen auf Nützlinge als natürliche Gegenspieler der Schädlinge.“ Die steirische LK forciere diesen Weg auch in der Beratung der Betriebe. AMA/MvS-M GEMÜSEBAUPRAXIS 3 4657_10_GBP_5_10_wm.qxp:4657_10_GBP_5_10_wm 24.09.2010 12:53 Uhr Seite 4 Fotos: van Sorgen ZWIEBEL Bild oben: Nahezu 30 Zwiebelsorten stellten sich am Zwiebeltag in Unterstinkenbrunn der kritischen Beurteilung – Bild rechts: Familie Pamperl nahm die Mühe des Sortenversuchs gerne auf sich Standard und Außenseiter Sherman, Talon, Calibra, Gunnison im Vergleich mit den anderen Hybriden Mustang, Spirit, Rawhide oder Crockett, auf unglaublich schwarzen Böden in Unterstinkenbrunn zeigten sie mit mehr als 20 Zwiebelsorten ihre Eigenschaften im Trockengebiet, das dieses Jahr gar nicht so trocken war. Im Sortenversuch von Austrosaat wetteiferten die Zwiebeln um Frühzeitigkeit, Schossfestigkeit, Trockenresistenz, gute Schaleneigenschaften und nicht zuletzt, hohe Erträge. Bis zu 80 Tonnen wohlgeformter runder Zwiebeln liefern diese Sorten zu verschiedenen Erntezeitpunkten unter Umständen. Dagegen haben die Außenseiter von vornherein das Nachsehen, haben dafür aber anderes zu bieten: Extravaganz. Um der Übermacht der kugeligen gelben oder braunschaligen Zwiebeln etwas entgegenzusetzen, muss man schon Besonderes zu bieten haben: Schärfe, Röte, Schlankheit. Röte Wiro, die Rote von Austrosaat mit sehr starkem Wurzelsystem, zeigte sich den Bedingungen im Laaer Becken gut angepasst:, ertragreich mit vielen wohlgeformten, großen Zwiebeln, eindrucksvoll rot und zur Ernte Beginn September bereits mit guter roter Innenfärbung. Das Rot von Red Tide F1, als echte Rijnsburger sehr schossresistent und lange lagerfähig, leuchtet außen intensiv bis ins Violett, innen wird sie während der Lagerung schöne rote Ringe zeichnen. Red Tide F1 gehört eher in Bewässerungsgebiete, denn mit regelmäßigen Wassergaben bringt sie hohe Erträge. Etwas abweichend gefärbt im Rotsegment, nämlich hellrot bis rosa, ist Rosita F1, die sehr große Zwiebeln bildet (Foto Mitte), die nicht langfristig lagerbar sind. Schärfe und Schlankheit In Schlankheit unübertroffen: die Schinkenzwiebeln (Foto Mitte rechts). Der Name lässt eigentlich große Kaliber erwarten, aber von vollendeter Schlankheit sind sie, sodass sich ganz einfach viele einheitliche Zwiebelringe von ihnen schneiden lassen. Außerdem machen sie Eindruck mit (tränentreibender) Schärfe. Massenträger Standard und Außenseiter, Massenträger gegen Extravaganz, Zwiebel ist nicht gleich Zwiebel 4 GEMÜSEBAUPRAXIS Ob Hybrid- oder alte Landsorten, selbstverständlich entwickelt sich an einem Zwiebeltag in Unterstinkenbrunn eine Diskussion über dieses Thema. Josef Pamperl senior, der „Versuchsausführer“, erklärt, warum sie mit der Saatgutproduktion aufgehört haben: „Viel Arbeit steckt darin, aber die Erträge und die Zwiebelgrößen der lokalen Sorten sind sehr wechselhaft. Es gibt im Ort noch einige Zwiebelanbauer im Verein Bauernsaat, die selbst Saatgut produzieren und somit alte Sorten erhalten. Und erfreulicherweise hat die Arche Noah wichtige Erhaltungsarbeit übernommen. So können wir uns auf ertragssichere Hybridsorten konzentrieren, die ohne Bewässerung zufrieden stellen.“ Josef junior ergänzt: „Unser spezielles Produkt sind geschälte Zwiebeln. Für die Schälmaschine sind einheitliche Größen optimal. Möglichst gleichmäßiger Feldaufgang in unserem Trockengebiet ist beispielsweise eine unserer Anforderungen, denn Kaliber über 10, die bei lückigem Bestand entstehen, kann die Schälmaschine kaum verarbeiten. Für uns ist Carlos F1 derzeit eine wirtschaftliche Sorte. Bis zum Zwiebelhals hat sie eine gute Füllung, optimal zum Schälen, und im Vorjahr war sie bei uns sehr gut lagerfähig. Mitten im Sommer haben wir die letzten erst ausgelagert, von guter Qualität.“ Andere setzen eher auf die frühere Spirit F1, andere wieder auf die Amerikaner x Spanier-Kreuzung Crocket F1 oder wegen ihrer guten Schaleneigenschaften auf die großfallende, bronze leuchtende Medeo F1 oder auf die mehltauresistente Yankee F1. Die Neue Moondance F1 wird sich als Schälzwiebel beweisen, da Kaliber bis 10 ihre Spezialität sind. Am Zwiebeltag konnte das alles begutachtet, bewertet und miteinander diskutiert werden. Monika van Sorgen-Merholz 4657_10_GBP_5_10_wm.qxp:4657_10_GBP_5_10_wm 24.09.2010 12:53 Uhr Seite 5 DAS OPTIMIEREN VON SONNENEINSTRAHLUNG HABEN SIE SELBST IN DER HAND ReduSystems von Mardenkro ist eine Linie von innovativen, umweltfreundlichen Produkten, die ein gemeinsames Ziel haben: ein optimales Gewächshausklima. Innerhalb von ReduSystems Þnden Sie ßüssige Coatings, die fotoselektive Pigmente oder hochwertige Kreide enthalten. 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Mehr Informationen über unsere Produkte finden Sie unter www.mardenkro.com 4657_10_GBP_5_10_wm.qxp:4657_10_GBP_5_10_wm 24.09.2010 12:53 Uhr Seite 6 Fotos: Trausnitz SALZBURG Eine überwältigende Gemüseauswahl und hervorragende Qualität: bei Familie Haiml am Salzburger Schrannenmarkt Walser Gemüse aromatisch abgerundet. 90% der Betriebe bewirtschaften ihre Flächen konventionell. Gemüsebau sichert das Einkommen – Trotz weniger Hektar Fläche – Walser Gemüsebauern können mit Kundennähe und Qualität bestehen. Das Walser Gemüseland ist heute das wichtigste Gemüseanbaugebiet im Bundesland Salzburg. Genau genommen handelt es sich hier um das Land im Südwesten von Salzburg, zwischen dem Untersberg und der Mozartstadt. Die Gegend ist für den Gemüseanbau besonders gut geeignet, weil die Böden in der Regel leicht und durchlässig sind. Südföhn, genügend Sonne und zumeist auch ausreichend Regen oder zumindest das ausreichend vorhandene Grundwasser für Brunnen sind weitere Garanten für erstklassige Qualität. Hinzu kommt die seit Jahrhunderten weitergegebene Erfahrung im Gemüseanbau, denn in der Region kann man auf eine mehr als 400-jährige Geschichte zurückblicken. Von früher fast 80 Betrieben gibt es heute immerhin noch mehr als 40, welche auf einer Fläche von 250 ha – also sehr kleinbäuerliche Strukturen – an die hundert verschiedene Gemüsearten und -sorten kultivieren. Wesentlicher Garant für frisches, voll aromatisches Gemüse ist der optimale Erntezeitpunkt, die kurze Zeit zwischen Ernte und Genuss, die erst 6 GEMÜSEBAUPRAXIS durch die minimalsten Transportwege ermöglicht wird. Die Vielfalt an Gemüsesorten aus dem Walser Gemüseland reicht von Blattsalaten bis hin zu Fruchtgemüsen wie Tomaten, Paprika, Gurken und Zucchini. Walser Qualitätserdäpfel, alle Arten von Kohlgemüse und ganz besonders das Walser Kraut, eine spezielle Sorte von besonders feiner Struktur und edlem Geschmack. Das grüne Sortiment wird durch das Angebot von mehr als 50 verschiedenen Küchenkräutern Direktvermarktung Abgesetzt wird das Qualitätsgemüse aus Wals zu mehr als 50% im Wege der Direktvermarktung. 95% der Betriebe nützen diese Vertriebsschiene. Die Lage des Walser Gemüselandes in der Nähe des Ballungsraumes der Stadt Salzburg ist natürlich für diesen Vermarktungsweg bestens geeignet, da ein großer Kundenkreis erreicht werden kann. Neben den jahrhundertealten Traditionen des AbHof-Verkaufs werden vor allem auch die klassischen Salzburger Märkten, wie Grünmarkt und Schranne besucht. Auch Y]\hS\b`WS`b OcT 3`T]ZU @WXY HeOO\ ESZdS` 5[P6 · ES`ZS` Ab`OS · 2#'#" ESZdS` BSZ "' ! &" # · eee`WXYheOO\RS · W\T].`WXYheOO\RS >`]RcYbPS`ObS` rabS``SWQV( 9]\`OR 0`wcS` õ ;]PWZ $ $" ! #& " &$ Seeds & Services 4657_10_GBP_5_10_wm.qxp:4657_10_GBP_5_10_wm 24.09.2010 12:53 Uhr Seite 7 SALZBURG die heimische, gehobene Gastronomie, die sich in letzter Zeit wieder verstärkt um regionale, frische Produkte bemüht, ist hauptsächlich in und um die Stadt Salzburg angesiedelt. Der gute Ruf des Walser Gemüses geht jedoch auch über die Landesgrenzen hinaus ins benachbarte Bayern. Kundennähe Gemüse gehört innerhalb des stagnierenden Lebensmittelabsatzmarktes zweifellos zu den Gewinnern. Das hängt vor allem mit dem zunehmenden Gesundheitsbewusstsein der Konsumenten zusammen. Gewohnheitsmäßige Essmuster werden zunehmend durch bewusste Ernährungs- weisen ersetzt, die auch einen erhöhten Verbrauch an Gemüse bedingen. Damit steht der Bauer vor der Herausforderung, den Konsumenten an sein Produkt näher heranzuführen, zum richtigen Preis beste Qualität zur Verfügung zu stellen. Der Ab-Hof-Verkauf ist hier eine große Chance, und diese wird von den Walser Betrieben hervorragend wahrgenommen. Viele attraktive, saubere Hofläden wurden in den letzten Jahren adaptiert. Wichtig ist hier vor allem, dass angeboten wird, was auf den eigenen Feldern und in den eigenen Glas- und Folienhäusern wächst, und nicht im großen Stil zugekauft wird. Dies bedingt natürlich auch jede Menge Überzeugungsarbeit, wenn im Winter die Regale spärlicher gefüllt sind. Knackige, erntefrische Produkte der GenussRegion Walser Gemüse: Bundkarotten ... ... und Radieschen Vergrößerung der Sortimente Bio Austria Niederösterreich und Wien eröffnete das neue Büro mit einem Fest im Park. In eine der vier alten Direktorenvillen der Glanzstoff, der Campus Villa an der Matthias-Corvinus-Straße in St. Pölten, ist neues Leben eingezogen. Modernisiert und chic ist sie nun Studentenwohnheim und beherbergt im Souterrain das neue Büro von Bio Austria NÖ/Wien. In der Parkanlage der Villa wurde am 17. September gefeiert, es gab einen Bio-Bauernmarkt, Bio-Kulinarik mit Speis und Trank, selbst Bio-Eis, Weinverkostung, Schaupressen von Speiseölen, Tiere zum Bestaunen, Kinderprogramm, Infostände über Bioanbau oder Erneuerbare Energie, das Programm bot Aktivitäten und Abwechslung. Jubilare wurden geehrt, denn es war schließlich das 30-jährige Bestehen zu feiern. Ende der 1970er Jahre begann sich die Biobewegung zu organisieren, seit 30 Jahren gibt es einen Bio-Verband in Niederösterreich, begonnen als „Ernte für das Leben“ mit 17 Biobetrieben. Dank Die Vermarktung, wie sie in Wals praktiziert wird, hat die Zusammenarbeit unter den Bauern gestärkt, da untereinander zugekauft wird, um die Sortimente breiter gestalten zu können. Zum Beispiel hat sich ein Betrieb ein zweites Standbein mit Erdbeeren geschaffen und betreibt hier auch einen Ab-Feld-Verkauf. Ein weiterer Betrieb hat sich auf den Abbau von Topf-Küchenkräutern spezialisiert und versorgt hier, neben mehr als 100 Geschäften einer Handelskette, zugleich seine Kollegen. Foto: van Sorgen Biofest Biofest in St. Pölten: das neue Büro und 30 Jahre Bioverband wurden gefeiert dynamischer Entwicklung kann Bio Austria NÖ und Wien heute 3150 Mitgliedsbetriebe zählen. Gut eine Drittel der in Österreich biologisch bewirtschafteten Fläche liegt in diesen beiden Bundesländern. Die neue Büroadresse: Bio Austria NÖ/W, Matthias-Corvinus-Straße 8/UG, 3100 St. Pölten, Tel. 02742-90 8 33 MvS-M Zwischen den Großbetrieben im Gemüsebau – die längst den Ton angeben, zumindest wenn es um die Masse geht – ist jede Menge Platz für flexible Familienbetriebe. Die Bauern der GenussRegion Walser Gemüse geben ein gutes Bespiel dafür ab, dass kleinbäuerlich strukturierte Landwirtschaft durchaus Zukunft hat. Internet: www.salzburgergaertner.at Pauline Trausnitz LK Salzburg GEMÜSEBAUPRAXIS 7 4657_10_GBP_5_10_wm.qxp:4657_10_GBP_5_10_wm 24.09.2010 12:53 Uhr Seite 8 SALATE Salat-Vielfalt Vitaminstoß oder geschmacklos? Unter diesem Motto stand der Nachmittag des 25. Juni 2010 in der Versuchsstation für Spezialkulturen in Wies. Die interessierten Teilnehmer erwarteten Fachvorträge zu den Themen Kultursalate, Spezialitäten und auftretende Krankheiten und Schädlinge, ein Rundgang durch die Schauflächen und ein Salat-Buffet der anderen Art. Der Pflücksalat Venezianer aus der Lattich-Gruppe kann geschält bzw. die jungen Blätter auch roh verzehrt werden und weist neben einem hohen Gehalt an Bitterstoffen auch reichlich Fruchtsäuren, Vitamine und Mineralien auf. Spargelsalat stellt keine großen Ansprüche an den Boden, er sollte nur möglichst locker und gut durchlüftet sein, wobei der Nährstoffbedarf dem anderer Salate entspricht. Bei Direktsaat oder Vorkultur (Pflanzabstand von 25 x 25 cm) beträgt die Kulturdauer zwischen 10 und 14 Wochen. Die Ernte sollte vor der Blüte erfolgen, da der Spross sonst bitter schmeckt. (Fotos: Mack) Spezialitäten Salatvielfalt in Grün und Rot: Mag. Claudia Mack (2. von r.) gibt Erläuterungen am formenreichen Schaufeld Kultursalate Die gängigen Kultursalate werden in zwei Gruppen unterteilt. Zum einen gibt es die große Verwandtschaft der Lattichsalate (Lactuca sativa), die beim Anschnitt eine milchige Flüssigkeit absondern und nur wenig Bitterstoffe enthalten. Zum anderen gibt es die Gruppe der Zichoriensalate (Cichorium intybus, C. endivia), deren Urmutter, die Gemeine Wegwarte (Cichorium intybus), allerorts am Wegesrand gefunden werden kann. Zichorien zeichnen sich durch einen höheren Gehalt an Bitterstoffen (z.B. Intybin), Vitaminen und Mineralstoffen aus. Innerhalb der erwähnten Gruppen gibt es verschiedene Salattypen, wobei in beiden sowohl kopfende als auch offene Wuchsformen zu finden sind. Zu den Lattichsalaten zählen • Batavia (auch offene Typen), • Eissalat, • Kopfsalat, 8 GEMÜSEBAUPRAXIS • Romana- oder Kochsalat (alle kopfend), sowie • die Pflücksalate Lollo bionda, Lollo rossa und Eichblattsalate in Rot und Grün, die eine mehr oder weniger kompakte Blattrosette bilden. Bei diesen beiden Typen können auch immer wieder einzelne Blätter geerntet werden. Zu den Zichoriensalaten zählen • Endivie, • Treibzichorie oder Chicorée, sowie • die kopfenden Typen Radicchio und Zuckerhut. Diese Salate weisen eine längere Entwicklungsdauer auf. Vor allem Endivie und Zuckerhut sind für die Lagerung geeignet. Eine Besonderheit bei den Lattichsalaten stellt der Spargelsalat dar. Rasch nach der Ausbildung einer dichten Rosette beginnt dieser Salat zu „stängeln“. Der Stängel des in Ostasien entstandenen Salates erreicht einen Durchmesser von bis zu 5 cm und wird wie Spargel zubereitet. Das leicht verdauliche Gemüse Viele Vertreter der „nicht alltäglichen“ Salate sind weit verbreitet und oftmals als Ackerbeikraut bekannt. Ihr kulinarischer Wert bleibt jedoch durch den Ärger der mangelnden Bekämpfungsmöglichkeiten auf der Strecke. Beispiele hierfür sind • der Gute Heinrich (Chenopodium bonus-henricus), • unterschiedliche Varietäten der Garten-Melde (Atriplex hortensis), • der Amarant (Amaranthus tricolor, A. blitum), • der Löwenzahn (Taraxacum officinale) und • Schild- und Gemüseampfer (Rumex scutatus, R. patientia). Ebenfalls als „Unkraut“ verdammt wird Portulak (Portulaca oleracea var. sativa). Portulak zeichnet sich durch seinen hohen Gehalt an Carotin und Vitamin C, aber auch ansprechende Mengen an Eisen, Kalzium, Magnesium, Kalium und Omega-3-Hepta-Linolsäure, die für den säuerlichen Geschmack verantwortlich ist, aus. Allgemein kann der Geschmack als angenehm und etwas salzig mit nussigem Beigeschmack beschrieben werden… alles in allem als erfrischend. Die Verwendungsmöglichkeiten sind vielfältig: die Blütenknospen dienen als Kapernersatz, junge Blätter als Rohkost, für 4657_10_GBP_5_10_wm.qxp:4657_10_GBP_5_10_wm 24.09.2010 12:53 Uhr Seite 9 SALATE RUBRIK Salate oder Saucen, ältere Blätter können gedünstet wie Spinat verzehrt werden. Die Wirkung des Portulaks gilt als antikanzerogen, anti-bakteriell und antiviral. Der Tee der Blätter wird gegen Blasen- und Nierenleiden eingesetzt, wirkt appetitanregend, blutreinigend, lindert Sodbrennen, regelt die Verdauung und soll auch gegen Skorbut wirksam sein. Als Wermutstropfen werden in der Literatur potenzmindernde Eigenschaften angegeben. In Kultur bevorzugt Portulak wärmere, sonnige Standorte mit leichtem, sandigem, humosem, gut nährstoffversorgtem Boden, der nicht austrocknen sollte. Die Kultur ist einjährig. Der erste Schnitt kann bereits nach 3 – 4 Wochen erfolgen, insgesamt sind 3 Schnitt möglich. Während der Blüte ist Portulak nicht genießbar. Die Lagerung kann für drei bis fünf Tage bei hoher Luftfeuchtigkeit im Kühlschrank erfolgen, die Blätter können aber auch in Salz, Essig und Wasser eingelegt oder eingefroren werden. Weitere am Gelände kultivierte Vertreter, die sich gut als Salat oder Salatbeigabe eignen, sind • Rucola (Eruca sativa), • Winter-Kresse (Barbarea vulgaris), • Blatt-Mangold (Beta vulgaris var. vulgaris), • Speisechrysantheme (Chrysanthemum coronarium), • Gemüse-Malve (Malva verticillata var. crispa), • Eiskraut (Mesembryanthemum crystallinum) und • Malabar-Spinat (Basella alba). Spargelsalat: Der Stängel des in Ostasien entstandenen Salates erreicht einen Durchmesser von bis zu 5 cm und wird wie Spargel zubereitet Bei den so genannten Babyleaf-Salaten handelt es sich um Typen, die mehrmals mit einer Blattlänge von etwa 8 cm geschnitten und direkt verwendet werden können. Eine Durchmischung des ausgewählten Saatguts bringt Farbe in die Salatschüssel, wobei unterschiedliche Typen auch teilweise verschieden lange Kulturzeiten aufweisen. Für all jene, die’s gern mal etwas schärfer haben, bieten sich Vertreter der AsiaSalate und dabei vor allem die Senfsorten an, die wiederum in unterschiedlichen Formen, wie z.B. ganzrandig bis geschlitztblättrig, und Farben von hellgrün bis hin zu dunkelrot angeboten werden. Zu den Asia-Salaten, die auch als „Japanese Greens“ bekannt sind, zählen hauptsächlich Sorten der Brassicaceae (Kreuzblütler), wie z.B. Mizuna, Mibuna, Mini Pak Choi (alle Brassica rapa subsp. rapa), Senfspinat-Sorten, Blattsenf-Sorten und die Japanische Petersilie (Cryptotaenia japonica). Es handelt sich um frost-tolerante Typen, die einmalig oder mehrmals geschnitten werden können. Auch in diesem Fall muss bei der Mischung unterschiedlicher Arten auf die variierende Entwicklungszeit geachtet werden. umschwung von sonnig auf trüb. Der umgekehrte Wetterumschwung, also von trüb auf sonnig, führt oftmals zu Wasserund Kalzium-Mangel, der oftmals den berüchtigten Innenbrand zur Folge hat. Schauparzellen Auf den Schauflächen wurde neben den bereits erwähnten 10 Typen von Kultursalaten auch ein formen- und farbenreiches Sortiment an Babyleaf- und Schnittsalaten und ein Sortiment an Asia-Salaten, die zum Teil auch in Mischungen angeboten werden, gezeigt. Zusätzlich wurden die kleinwüchsigen und leicht zu verarbeitenden Salanova-Sorten präsentiert, ebenso wie die insgesamt 13 SalatSpezialitäten. Krankheiten und Schädlinge Zu den häufigsten pilzlichen Krankheitserregern zählen der Falsche Mehltau (Bremia lactucae), die Schwarzfäule (Rhizoctonia solani), der Becherpilz (Sclerotinia sp.) und der Grauschimmel (Botrytis cinerea), während Blattläuse, Raupen und Drahtwürmer als die am häufigsten auftretenden Schädlinge gelten. Neben Pflanzenschutzmitteln besteht auch die Möglichkeit einer Bekämpfung der Schädlinge mithilfe von natürlichen Gegenspielern – den Nützlingen. Gegen Blattläuse werden beispielsweise in vielen Kulturen erfolgreich Marienkäfer, Florfliegenlarven, Gallmückenlarven und Schlupfwespen eingesetzt. Die Salat-Kultur kann aber auch von Viren und Bakterien bzw. nichtparasitäre Schäden beeinflusst werden. Zu den nichtparasitären Schädigungen zählt unter anderem die Glasigkeit, die durch einen zu hohen Wassergehalt in den Zellen vom Blattrand ausgehend glasige Flächen auf den Blättern verursacht. Hervorgerufen wird sie durch einen Wetter- Gemüse muss selbstverständlich verkostet werden, das „andere Salatbuffet“ bot Überraschungen Warmes und kaltes Salat-Buffet Nach dem Fachprogramm und der Präsentation der Schauparzellen wurde von der FS Schloss Burgstall ein Buffet mit Köstlichkeiten, vor allem aus dem Sortiment der Spezialsalate, vorbereitet. Nach einer Gemüse-Malve-Suppe und einer Mangold-Quiche standen verschiedene Salate, wie z.B. Spargelsalat mit Schafkäse oder ein pikanter Bananen-Erdbeer-Salat mit Zugabe unterschiedlicher Kopfsalate, bzw. mit Garten-Melde und Winterkresse verfeinertes Brot und eine vielfältige Rohkost-Platte, zu der verschiedene Dips gereicht wurden, zur Auswahl. Mag. Claudia Mack Versuchsstation für Spezialkulturen Wies (Stmk) GEMÜSEBAUPRAXIS 9 4657_10_GBP_5_10_wm.qxp:4657_10_GBP_5_10_wm 24.09.2010 12:53 Uhr Seite 10 Landwirtschaftliche Fachreise mit dem BundesGemüsebauVerband Österreichs nach MAROKKO Termin: 28. Februar - 7. März 2011 Reisebegleitung: Ing. Stefan Hamedinger Marokko, das Land zwischen Atlantik und Sahara, ist eines der faszinierendsten Reiseziele dieser Welt: fruchtbare Flusstäler, die Gebirgszüge des Atlas, die befestigten Königsstädte sowie die liebenswürdigen Menschen laden ein, dieses Land zu entdecken. Auf den vielen Märkten und Basaren kommen wir hautnah in den Kontakt mit den Menschen dieses Landes und bekommen somit einen unverfälschten Einblick in das Leben der Marokkaner. Orient pur – wie im Märchen aus 1001 Nacht. 1. Tag: Casablanca - Rabat Treffpunkt am Flughafen München und Abflug über Paris nach Casablanca. Empfang durch die Reiseleitung und Weiterfahrt nach Rabat. Abendessen und Nächtigung. 2. Tag: Rabat - Kenitra - Meknes Besichtigung von Rabat, der Hauptstadt Marokkos und Residenz des Königs. Rabat übt mit ihrer hochgelegenen, malerischen Kasbah und ihren bedeutenden Sehenswürdigkeiten auf jeden Fremden eine besondere Faszination aus. Sie besichtigen den Königspalast (von außen), den unvollendeten Hassan-Turm - das Wahrzeichen der Stadt und das prunkvolle Mausoleum aus strahlend weißem Marmor der verstorbenen Könige Mohammed V und Hassan II. Weiterfahrt nach Kenitra, Besichtigung einer Plantage für Tomaten, Auberginen, Gurken, Paprika, Stangen- und Buschbohnen. Abendessen und Nächtigung in Meknes. 3. Tag: Meknes Besichtigung von Meknes. Gigantische Mauern umgeben die durch den mächtigen Sultan Moulay Ismail geprägte Stadt. Sie besichtigen unter anderem das monumentalste Tor Marokkos - das Bab Mansour sowie die Grabmoschee Moulay Ismails. Sie sehen auch die an Landwirtschaft reiche Umgebung: Wein, Oliven und viele Arten von Gemüse werden hier angebaut. Sie besuchen eine Olivenplantage sowie ein Weinanbaugebiet und eine Weinkellerei. Weiterfahrt nach Fes. Abendessen und Nächtigung. 4. Tag: Fes Heute steht die Besichtigung der ältesten und bedeutendsten der vier Königsstädte Marokkos auf dem Programm. Fes ist reich an Zeugnissen andalusisch-maurischer Kunst. Tauchen Sie ein in die verwirrende Vielfalt von Gassen, Souks (auch für Gemüse und Obst) sowie Moscheen in der Medina (UNESCO Weltkulturerbe). Ein Rundgang führt Sie durch die Viertel der Schreiner, Färber, Gerber, Schneider, Ziselierer oder vorbei am stetigen Hämmern der Kupferschmiede. Bei der Besichtigung sehen Sie auch die Zaouia (Mausoleum) von Moulay Idriss, die Kairouan Moschee, eine der ältesten der arabischen Welt, Medersa Attarine, Koranschule und das blaue Tor. Abendessen und Nächtigung. 5. Tag: Fes - Marrakech Sie verlassen Fes nach dem Frühstück in Richtung Süden. Bei Imouzzer Besuch einer Obstplantage. In der Gegend werden Äpfel, Kirschen, Pflaumen, Birnen, Aprikosen und Mandeln kultiviert. Weiterfahrt durch Zedernwälder des MittlerenAtlas in das Landwirtschaftszentrum Kasbah Tadla / Beni Mellal, wo Baumwolle, Kartoffel, Mais, Sonnenblumen, Zuckerrüben, Zuckerrohr und Zitrusfrüchte angebaut werden. Hier erhalten Sie eine ausführliche Erörterung und Erklärung des Bewässerungssystems der Tadla-Ebene. Weiterfahrt nach Marrakech. Abendessen und Nächtigung. 4657_10_GBP_5_10_wm.qxp:4657_10_GBP_5_10_wm 6. Tag: Marrakech Marrakech, die Oasenstadt vor der großartigen Kulisse des Hohen Atlas gelegen. Nirgendwo im Land empfangen die Augen afrikanische, orientalische Eindrücke besser als hier. Rund 100.000 Palmen in Hainen rings um die Stadtmauer von Marrakech, prägen das Bild. Sie sehen unter anderem die Koutoubia-Moschee, ein Meisterwerk maurischer Architektur, die Menara, die SaadierGräber, den Bahia-Palast, Bab Agnaou, das älteste Tor der Stadtmauer, die Souks sowie den Place Djemaa-el-Fna, wo sich zu jeder Tageszeit ein unsagbares Treiben von Händlern, Volksunterhaltern, Märchenerzählern, Gauklern, Musikanten, Kartenlegern und Schlangenbeschwörern abspielt. Abendessen und Nächtigung. 7. Tag: Marrakech - El Jadida - Casablanca Fahrt von Marrakech in die Lagunenstadt Oualidia. Hier werden Austern in Muschelbänken gezüchtet Wir empfehlen den Abschluss einer Mondial Reise- und Ferienversicherung inkl. Stornoschutz zum Preis von € 43,- pro Person. Diese Reiseversicherung beinhaltet: Ersatz der Stornokosten, Kranken- und Reisegepäckversicherung, Nottransport, extra Rückreisekosten usw. 24.09.2010 12:53 Uhr Seite 11 und Sie haben die Möglichkeit diese Delikatesse zu verkosten. Weiterfahrt entlang der fruchtbaren Küste, wo eine Vielzahl von Gemüse (Tomaten, Paprika, Auberginen, Zucchini, Gurken, Speisekürbis und Sonnenblumen) kultiviert und auf den lokalen Märkten der nahegelegenen Großstädte Casablanca und Rabat feil angeboten wird. In El Jadida Besichtigung der ‚Cite Portugaise’, die von allen Seiten von einer meterdicken Wehrmauer umgeben ist und wo die meisten Häuser im typischen portugiesischen Städtebaustil errichtet wurden. Die hiesigen Gebäude unterscheiden sich deut- Leistungen • Flug München - Paris - Casablanca Paris - München • Hotelarrangement der Mittelklasse (4 und 5* Hotels der marokkanischen Landeskategorie) • Halbpension (inkl. 1 Abendessen mit Bauchtanz) vorauss. Reisepreis: Flughafentaxen und Gebühren dzt.: € 999,- € 167,- € 160,- (vorbehaltlich Treibstoffpreisänderungen) Pauschalpreis: EZ-Aufpreis: € 1.166,- Buchbar bis: 5. November 2010 A - 4010 Linz www.moser.at Verbindliche Anmeldung: Anmeldung einsenden an: Bundesgemüsebauverband Österreichs z. H. Sonja Niederwimmer Linzerstrasse 4 4070 Eferding Tel: 050/6902-3532 Fax: 050/6902-93530 [email protected] www.bgvoe.at [email protected] www.moser.at Name lt. Reisepass: Adresse: Tel.: Geburtsdatum: Begleitung Marokko Tel.: Geburtsdatum: 8. Tag: Casablanca Flughafen Transfer zum Flughafen von Casablanca und Rückflug über Paris nach München. Wir machen ausdrücklich darauf aufmerksam, dass in Marokko sowohl Hotels als auch Dienstleistungen nicht mit europäischem Standart zu vergleichen sind! Frühstück: Obwohl wir jeweils die beste Hotelkategorie ausgewählt haben sind die Frühstücksbuffets im speziellen südlich des Atlas sehr einfach (kontinental)! – ohne Wurst, Käse und Eier. • Busrundreise und Ausflugsprogramm lt. Beschreibung • sämtliche Eintrittsgebühren • deutschsprechende Reiseleitung • Trinkgeldpauschale für Reiseleiter, Busfahrer und Hotelpersonal Reisepass erforderlich, der noch mindestens 6 Monate gültig ist! Nicht österreichische Staatsbürger sowie Inhaber von Dienst- bzw. Diplomatenpässen sind für die Besorgung der jeweils erforderlichen Einreiseformalitäten selber verantwortlich! Jede(r) Reiseteilnehmer/in ist persönlich verantwortlich, dass der Name bei Buchung ordnungsgemäß lt. Reisepass angegeben wurde. Mindestteilnehmerzahl: 25 Personen. Bei Nichterreichen behalten wir uns die Zusammenlegung mit einer anderen Gruppe vor. Stand der Tarife und Wechselkurse: 20.09.2010. Die angeführten Taxen und Gebühren entsprechen dem Stand der Drucklegung. Da diese sowie auch Treibstoffzuschläge laufenden Änderungen unterliegen, werden diese im Rahmen der Restzahlungsvorschreibung zum aktuellen Stand verrechnet! Programm- und Preisänderungen vorbehalten. Es gelten die Allgemeinen Reisebedingungen (ARB 92) in ihrer letztgültigen Fassung. MOSER REISEN ist gemäß der ReisebüroSicherungsverordnung durch eine Bankgarantie der VKB Linz mit der Nummer 10612000 abgesichert. Eintragungsnummer im Veranstalterverzeichnis 1998/0397. Wir weisen darauf hin, dass wir keine Kreditkarten akzeptieren. Programmstand: 20.09.2010. Graben 18 Tel. + 43 732 2240 - 21 Fax + 43 732 2240 - 40 [email protected] A - 3100 St. Pölten Wienerstr. 54 Tel. + 43 2742 2250 Fax + 43 2742 2250 - 50 [email protected] Te r m i n : 2 8 . 0 2 . - 0 7 . 0 3 . 2 0 11 Versicherung: ja E-Mail: Name lt. Reisepass: Adresse: lich von den hermetisch zur Straße hin abgeschlossenen Häuser der muslimischen Medina. Weiterfahrt nach Casablanca. Abendessen und Nächtigung. Einzelzimmer Doppelzimmer Versicherung: ja E-Mail: Datum/Unterschrift: Einzelzimmer nein nein Doppelzimmer 4657_10_GBP_5_10_wm.qxp:4657_10_GBP_5_10_wm 24.09.2010 12:53 Uhr Seite 12 Fotos: van Sorgen KARTOFFELN Irlands weiße Kartoffeln Makelloser Kartoffelacker; man erkennt den zweireihigen Anbau Kartoffeln zählen in Irland zu den gartenbaulichen Produkten. Speisekartoffeln werden von 540 Produzenten auf 12.900 ha angebaut. Sie erzielten im Vorjahr einen Wert von 74 Mio. €. Der Selbstversorgungsgrad von Kartoffeln liegt bei 88%, wobei weißfleischige bis hellgelbe irische Sorten das Sortenspektrum beherrschen. Der Verbrauch an Speisekartoffeln (ohne Verarbeitung) liegt bei 300.000 Tonnen pro Jahr. Phytophthora stellt die Herausforderung dar, alle sieben bis zehn Tage muss gespritzt werden, um die verschiedenen PhytophthoraStämme unter Kontrolle zu halten. Weitere wichtige Kartoffelkrankheiten im irischen Anbau sind Erwinia und Virosen. Kartoffelkäfer kommen nicht vor. Gesundungsgebiet Donegal In den 1960er und 1970er Jahren fand in Irland ein bedeutender Anbau von Saatkartoffeln statt. Durch den EU-Beitritt hat der (Saat-)Kartoffelanbau zu Gunsten der (Milch-)Viehwirtschaft abgenom- Irische Kartoffel, weißfleischig und mehlig: Oben die Hauptsorte, die rotschalige ‘Rooster’, darunter im Querschnitt ‘Kerr’s Pink’ 12 GEMÜSEBAUPRAXIS winzige Kopfstecklinge auf neues Nährmedium verpflanzt. „Manche Sorten hier haben seit 1992 das Freiland noch nie gesehen.“ Diese wichtige Erhaltung kann men. Noch gilt allerdings das County Donegal im Nordwesten der Insel als Gesundungsgebiet, da hier auf seinen hohen Lagen Blattläuse als Virusüberträger sehr inaktiv sind. Auf 1.700 ha findet Anbau von Saatkartoffeln, inklusive Mini-Tubes (erste Vermehrungsgeneration) statt. Zur Irlandreise des BGV im Juni dieses Jahres zählte auch der Besuch der „Tops Farm“ in Raphoe, im Nordosten von Irland, einer Erdäpfelstation des Ministeriums für Landwirtschaft und Ernährung. Gerry Doherty, Leiter der Station, erläutert die vielfältigen Aufgaben der Station, von der Zertifizierung von Saatkartoffeln über die virusfreie Vermehrung von Ausgangssaatgut bis zur Sortenerhaltung in einer Genbank. 400 irische Kartoffelsorten werden dort erhalten, seit 1992 schon gelingt es, ständig sterile Nachfolger auf Nährmedium zu vermehren. Nach vier bis fünf Monaten Wachstum in Glasfläschchen werden Gewissenhafte Bodenbearbeitung, exakte Kulturmaßnahmen: Peter Keogh, einer der größten Kartoffelanbieter im Raum Dublin, achtet sehr auf Details im Anbau u.a. Basismaterial für neue Züchtungen bieten und ist Ausgangspunkt für die virusfreie Vermehrung der Saatkartoffeln. Im Gewächshaus stehen äußerst wüchsige, virusfreie Kartoffelpflanzen, die in weniger als vier Wochen schon beträchtlichen Umfang erreicht haben. Nach 90 Tagen können die kleinen Vermehrungsknollen („Mini-Tubes“) geerntet werden. 4657_10_GBP_5_10_wm.qxp:4657_10_GBP_5_10_wm 24.09.2010 12:53 Uhr Seite 13 KARTOFFELN 400 (irische) Kartoffelsorten werden in der Genbank in Raphoe auf Nährmedium erhalten mende Spezialisierung ließ Kartoffeln den Schwerpunkt des Unternehmens werden. Durch konsequenten Landtausch mit Getreidebauern werden ihre Erdäpfel jedes Jahr auf frischem Land angebaut, weniger Krankheiten und optimale Schalenqualität sind das Resultat. Wegen der speziellen Erntemaschine bauen sie die Kartoffeln in einem zweireihigen System an. Sehr gewissenhafte Bodenvorbereitung ist wesentlich. Peter erläutert die maschinelle Entsteinung (Separierung), die die zahlreichen Steine in der Fahrgasse neben den beiden Kartoffelrücken ablegt. 18 cm tief werden die Saatkartof- Weißfleischig und mehlig Die Iren lieben weißfleischige, mehlige Kartoffeln, das Sortenspektrum ist dadurch so Irland-spezifisch, dass es kaum Importe gibt. Lediglich Frühkartoffeln werden (meist aus Italien) importiert. Im Anbau sind derzeit 10–15 Speisesorten. Stärkekartoffeln werden in Irland nicht angebaut. Die irische Hauptsorte ist die rotschalige ‘Rooster’ mit hellgelbem Fruchtfleisch und einem Trockenmassegehalt von 20–22%. Ca ein Drittel der Fläche belegt ‘Kerr’s Pink’, eine weißfleischige Sorte aus 1920. Auch die dritte Sorte, die früheste ‘British Queen’, ist bereits alt, sie entstand schon 1890. Eine späte, sehr mehlige Sorte ist ‘Golden Wonder’ mit ca. 24 % Trockenmasse. Peter Keogh & Sons, Kartoffelanbau Anbau und Handel mit Speisekartoffeln ist das Fach von Peter Keogh & Sons in Oldtown, in der Nähe von Dublin. Sie verhandeln 18.000 Tonnen Speisekartoffeln pro Jahr. 6.000 Tonnen produzieren sie auf eigenem Land, 6.000 Tonnen auf Pachtland, weitere 6.000 Tonnen übernehmen sie als Händler. 1970 übernahm Peter den Familienbetrieb, der schon zweihundert Jahre alte Wurzeln hat. Peter startete mit 20 ha, jetzt besitzt die Keogh & Sons Limited 120 ha. Weitere 120 ha werden gepachtet oder unter Kontrakt vergeben. Gemischter Gemüsebau mit Absatz auf Märkten in Dublin war der Ausgangspunkt, zuneh- jeweils 4% machen Golden Wonder und Record aus. Für die frühe Ernte im Juni/ Juli werden British Queen und Premier angebaut. Die Haupternte beginnt September/Oktober und geht bis in den Jänner. Wegen der nassen Bedingungen zu dieser Jahreszeit ist die gigantische Erntemaschine einseitig mit Raupenbändern ausgerüstet. Riesige Reifen auf der anderen Seite dienen der besseren Wendigkeit. Sie erntet zwei Reihen gleichzeitig. Der Ertrag ist normalerweise 40–45 Tonnen/ha. Da der allergrößte Teil der Kartoffeln gewaschen und in Haushaltspackungen vermarktet wird, muss nicht nur der inneren Qualität, sondern auch dem Äußeren viel Aufmerksamkeit geschenkt werden. Früher wurde noch im Schüttlager, heute nur noch in Kisten gelagert, um Silberschorf, Blaufleckigkeit und andere Lagerfolgen zu vermeiden. Gelagert wird bei 3 °C im 4.500 m³ großen Lager. Waschen und sortieren sind heutzutage für Kleinverpackungen nahezu selbstverständlich, der nicht unerhebliche Ausschuss kann als Tierfutter verwendet werden. Familienmitglieder sind für die verschiedenen Managementaufgabe des Unternehmens verantwortlich, das sich zu dem größten Kartoffelanbieter des Dubliner Spuds, irische Umgangssprache für Kartoffeln, sind von Natur aus frei von Fett und arm an Salz, steht auf der Verpackung, inklusiv einer Nährwertangabe feln gepflanzt, meist alle 30 cm in der Reihe, die frühen Sorten etwas dichter, alles GPS-gesteuert. Am 20. April wurde heuer gepflanzt, das Saatgut ist im Glashaus vorgetrieben worden! „In dieser Gegend, nahe der Küste, gibt es sehr unterschiedliche Böden. Schwerer Boden erfordert für optimale Qualität ein anderes Management als leichte Böden, das muss sehr exakt eingehalten werden. Betreffs Wasserhaushalt reagieren Kartoffeln sehr empfindlich, sie mögen keine nassen Füße.“ Peter gibt sein fachmännisches Wissen gerne an uns weiter. „Auf recht schweren Böden ist die Gefahr von Staunässe groß, hier sollte man nicht bewässern. Auf leichten Böden kann eine Bewässerung unter Umständen angebracht sein, allerdings platzen sie schnell bei plötzlichem Wasserangebot nach einer Trockenperiode. Durch die Jahre lernt man, den richtigen Zeitpunkt zu finden.“ Hauptsorte ist bei ihnen die rotschalige Rooster, Kerr’s Pink auf 8% der Fläche, Der gigantische Kartoffelroder nimmt zwei Reihen gleichzeitig auf Großmarktes und Handelspartner großer Supermarktketten entwickelt hat, 25–30 Mitarbeiter unterstützen dabei. Das Unternehmen ist neben Bord Bia (die irische AMA) auch HACCP-zertifiziert; zur Qualitätskennzeichnung tragen die Produkte das Bord Bia-Logo – echt irisch und weißfleischig. Monika van Sorgen-Merholz GEMÜSEBAUPRAXIS 13 4657_10_GBP_5_10_wm.qxp:4657_10_GBP_5_10_wm 24.09.2010 12:53 Uhr Seite 14 PFLANZENSCHUTZ Rückstände verringern Optimierte Düsentechnik und kontinuierliche Geräte-Innenreinigung machen Pflanzenschutz im Gemüsebau erfolgreich und verringern die Rückstandsrisiken. Die Rahmenbedingungen haben sich im Gemüsebau in den letzten Jahren erheblich verändert. Dies gilt besonders für den Pflanzenschutz. Umweltaspekte führen zu hohen Anforderungen an die Abdriftminderung. Änderungen der Betriebsgrößen, der Zwang zu mehr Wirtschaftlichkeit und immer gezielteren Pflanzenschutzmaßnahmen erfordern höhere Leistungsfähigkeit und Schlagkraft. Alles unter einen Hut zu bringen, verlangt auch der Düsentechnik einiges ab. Es gibt aber Möglichkeiten: Neuentwickelte Düsen reduzieren die Abdrift und lagern die Mittel auch bei höheren Fahrgeschwindigkeiten optimal an. Auch die Rückstandsrisiken können mit neuer Pflanzenschutztechnik verringert werden. Durch die verfeinerten Rückstandsmessmethoden werden unter anderem hohe Anforderungen an die Geräte-Innenreinigung gestellt. Hier hilft das neuentwickelte kontinuierlich arbeitende Innenreinigungsverfahren weiter. Die neuen Doppelflachstrahl-Injektordüsen: Zwei jeweils um 30° nach vorne bzw. nach hinten gerichtete Flachstrahlfächer je Düse vermeiden im unteren Fahrgeschwindigkeitsbereich Spritzschatten und bringen besonders an senkrechten Pflanzenteilen bessere Benetzung. Auch Wassereinsparungen sind möglich. (Abbildungen: Schenk) Zur Auswahl der richtigen Düse bieten die Internetseiten der Hersteller wie www.agrotop.com, www.lechler-agri.com, oder www.teejet.com wertvolle Entscheidungshilfen, wie beispielsweise Düsenrechner an. Wie wähle ich meine Düse aus? Und wo ist der Fortschritt? Ein wichtiges Kriterium bei der Düsenwahl ist die Abdriftminderungsklasse. Immer mehr Mittel werden bei der Zulassung mit Auflagen zu hoher Abdriftminderung (75% oder 90%) belegt, die der Anwender in einem 20m breiten Streifen zu Saumstrukturen, Gewässern und Nachbarkulturen (Pflanzenschutzmittelrückstände!) einhalten muss. Deshalb ist zu beachten: – Am besten eine Düse wählen, die der jeweils benötigten Abdriftminderungsklasse entspricht. Durch den Einfluss der Fahrgeschwindigkeit werden alle Tropfenflugbahnen in Fahrtrichtung abgelenkt, dadurch vermindert sich die Eindringtiefe und die Rückseiten der Pflanzen werden schlechter benetzt. Der Vorteil der Doppelflachstrahldüsen geht deshalb mit zunehmender Fahrgeschwindigkeit wieder verloren. Die neuen Doppelflachstrahl-Injektordüsen AirMix DF, Albuz AVI Twin oder Lechler IDKT sind indessen ein wichtiger Fortschritt. Zwei jeweils um 30° nach vorne bzw. nach hinten gerichtete Flachstrahlfächer je Düse (siehe Bild oben) vermeiden im unteren Fahrgeschwindigkeitsbereich Spritzschatten und bringen besonders an senkrechten Pflanzenteilen bessere Benetzung. Auch Wassereinsparungen sind möglich. In einem mehrjährigen Vergleichsversuch mit Fungiziden bei der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft wurde bei Getreide ein durchschnittlicher Mehrertrag von 4 dt/ha erzielt. Düsentechnik Die Vielfalt der Düsen am Markt ist selbst für den Fachmann schwer zu überblicken. Herkömmliche Flachstrahldüsen, sog. „Universaldüsen“, erfüllen die Anforderungen an die Abdriftminderung für die meisten Pflanzenschutzmittel nicht mehr und sollten daher schnellstens gegen abdriftmindernde Düsen getauscht werden. Moderne Injektordüsen haben ihre Leistungsfähigkeit bei Wirkung und Verlustminderung bewiesen und sind heute ein Muss für jede Spritze. Die derzeit in der ackerbaulichen Praxis am meisten ver- 14 GEMÜSEBAUPRAXIS – Gestängehöhe 50 cm einhalten, bereits 10 cm mehr verdoppeln die Abdrift. breiteten Injektordüsen sind die sogenannten „kurzen“ Injektorflachstrahldüsen wie z.B. agrotop AirMix, Lechler IDK oder TeeJet AIXR. Die TurboDrop von agrotop ermöglicht ein Auswechseln der Mundstücke durch ein Bajonettsystem, sodass verschiedene Strahlformen, z.B. Flachstrahl oder Doppelflachstrahl gewählt werden können. Schnelle Tropfen fliegen flacher Die TurboDrop HiSpeed mit ihren asymmetrischen Strahlrichtungen: Der eine Fächer ist 10° steil nach vorne, der andere 50° flach nach hinten gerichtet und sichert auch bei höheren Fahrgeschwindigkeiten die Rückseitenbenetzung Genau hier setzt die neueste Entwicklung von agrotop, die TurboDrop HiSpeed, mit ihren asymmetrischen Strahlrichtun- 4657_10_GBP_5_10_wm.qxp:4657_10_GBP_5_10_wm 24.09.2010 12:53 Uhr Seite 15 PFLANZENSCHUTZ wasser verdünnt und auf ein Spritzfenster ausgebracht. Dazu muss abgestiegen und umgeschaltet werden. Dabei kontaminiert man sich und alles dauert sehr lange. Dann erfolgt die eigentliche FassInnenreinigung, bei welcher Frischwasser vom Frischwasserbehälter über die Spritzenpumpe zur Innenreinigungsdüse gelangt und dadurch ständig wieder kontaminiert wird. Und genau das geschieht beim kontinuierlichen Verfahren nicht. Kontinuierliches Verfahren Grafik 1: Kontinuierliches Reinigungsverfahren gen an (siehe Bild Seite 14 unten). Der eine Fächer ist 10° steil nach vorne, der andere 50° flach nach hinten gerichtet und sichert auch bei höheren Fahrgeschwindigkeiten die Rückseitenbenetzung, wie zahlreiche Versuche zeigen. Umfangreiche Exakt- und Praxisversuche der ÖAIP, der LfL Bayern und anderer Institute in 2008 und 2009 haben die Vorteile dieser neuen Technik dargelegt. Inzwischen sind alle gängigen Größen JKI anerkannt und mit 75 bzw. 90% abdriftmindernd eingetragen. Damit bieten sich interessante Möglichkeiten, die Wirkung, Schlagkraft und Flächenleistung zu verbessern. Gerätereinigung Die Gerätereinigung muss auf der Einsatzfläche und nicht am Hof erfolgen, damit keine Pflanzenschutzmittelreste ins Grundwasser versickern und Trinkwasser verunreinigen (punktuelle PSM- Einträge werden auch in Österreich zunehmend zu einem Problem) oder über Kanal und Kläranlage wieder in Oberflächengewässer gelangen und dort Schaden anrichten. Herkömmliches Verfahren Beim herkömmlichen Verfahren wird die technische Restmenge 1 zu10 mit Frisch- Beim kontinuierlichen Verfahren (siehe Grafik links), wird eine zusätzliche, hydraulisch angetriebene Pumpe unter dem Frischwasserbehälter eingebaut und mittels Saugleitung angeschlossen. Die Druckleitung führt dann zu speziellen Innenreinigungsdüsen, welche auf den üblichen Flüssigkeitsausstoß der Spritzdüsen abgestimmt sein müssen. Nachdem der Behälter leergespritzt ist, wird die Zusatzpumpe vom Schlepper aus zugeschaltet und auf einer Restfläche weitergespritzt, bis aus den Düsen nichts mehr kommt. Diese Zusatzpumpe beschickt die Innenreinigungsdüsen mit reinem Wasser, welches die Restmenge ständig verdünnt. Die Gerätepumpe bringt diese Menge sofort aus, sodass der Behälter von oben nach unten kontinuierlich in wenigen Minuten einschließlich Spritzpumpe, Leitungen, Armaturen und Gestänge gereinigt ist. Fazit Die ansonsten zeitaufwendige herkömmliche Geräte-Innenreinigung wird durch das kontinuierliche Verfahren wesentlich vereinfacht. Dafür müssen zwischen 1000 und 1500 € investiert werden. Versuche zeigten, dass die Mittelrückstände im gereinigten Fass um 90% geringer waren als bei herkömmlicher Reinigung (siehe Grafik links). Und auf das kommt es an! Diese neue Innenreinigungstechnik der Fa. agrotop wurde beim Salat-Feldtag am 10. Juni 2010 in Graz-Thondorf vorgestellt und stieß auf reges Interesse. Technische Details und Einbauempfehlungen finden sie im Internet unter www.agrotop.com Grafik 2: Versuchsergebnisse zur kontinuierlichen Geräte-Innenreinigung DI Andreas Schenk Institut für Pflanzenschutz Freising-Weihenstephan GEMÜSEBAUPRAXIS 15 4657_10_GBP_5_10_wm.qxp:4657_10_GBP_5_10_wm 24.09.2010 12:53 Uhr Seite 16 PFLANZENSCHUTZ Bereits weichfaule Karotten mit Myzel von Rhexocercosporidium carotae überzogen Die Schwarzfleckenkrankheit der Karotten Die Schwarzfleckenkrankheit der Karotten wird durch den bodenbürtigen Pilz Rhexocercosporidium carotae (= Pseudocercosporidium carotae, Acrothecium carotae) während der Lagerung verursacht. Ausfälle an gelagerten Karotten bis zu 50% sollen keine Seltenheit sein. Oftmals wird der Befall durch Rhexocercosporidium carotae aufgrund des im fortgeschrittenen Befallsstadium vom Pilz gebildeten dichten weißen Myzels mit einem Befall durch Sclerotinia sclerotiorum verwechselt. Ein stärkerer Befall kann immer wieder an Partien gelagerter Karotten nachgewiesen werden. Schadorganismus Der Pilz wächst in einem Temperaturbereich zwischen –3 bis 25 °C mit einem Optimum bei 18 °C. Er sporuliert an Wurzeln, kommt aber auch an Blättern und Blattstielen vor. Der pH-Wert für das Wachstum, die Sporulation und die Keimung der Konidien des Pilzes reicht von 3,4 bis 7,1. Dies erklärt auch das 16 GEMÜSEBAUPRAXIS häufige Auftreten dieses Pilzes auf sauren Böden, vor allem in den skandinavischen Ländern. Die myzelartigen Konidienträger sind unverzweigt oder manchmal sympodial verzweigt und hyalin. Die Konidien sind zunächst eiförmig, wachsen dann in die Länge und bilden schließlich 1 bis 5 Septen aus. Sie sind zylindrisch, gerade, oft an den Enden gerundet, 25–45 x 5–6,5 µ groß mit granulatförmigem Inhalt. Jede Zelle der Konidie keimt mit einem Keimschlauch aus. Symptome Auf kalt gelagerten Karotten bilden sich zunächst dunkelbraune bis schwarze, feuchte, meist rundliche Flecken von 0,5 bis 1,5 cm im Durchmesser. Diese Flecken reichen bis etwa 2 mm tief in das Karottengewebe hinein. Stärker befallene Karotten können bis zu 25 solcher Flecken aufweisen. Im fortgeschrittenen Krankheitsstadium wird an den Karotten ein dichtes weißes Myzel gebildet, ähnlich dem des Becherpilzes (Sclerotinia sclerotiorum). Die Karotten sind zu diesem Zeitpunkt bereits weichfaul. Wirtspflanzen Der Pilz ist auf Karotte spezialisiert. Einzig auf Daucus muricatus gelang eine künstliche Inokulation. Verbreitung Bisher wurde über ein größeres Befallsausmaß an gelagerten Karotten aus Norwegen, Schweden, den Niederlanden und Kanada berichtet. Eine Übertragung durch das Saatgut ist noch nicht restlos geklärt. Gegenmaßnahmen Schonungsvoller Erntevorgang (trockene und damit harte Böden verursachen bei der Ernte Verletzungen an den Karotten, die Eintrittspforten für den Pilz darstellen). Ausgereifte, ungewaschene und unverletzte Karotten lagern. Felder, von denen man sich die Infektionen auf das Lager geschleppt hat, mindestens 3 Jahre vom Anbau mit Karotten und sicherheitshalber anderen doldenblütigen Gewächsen ausschließen. Auf den pHWert der Böden achten (gegebenenfalls auf 7,1 bis 7,2 anheben). Univ.-Doz. Dr. Gerhard Bedlan Österreichische Agentur für Gesundheit und Ernährungssicherheit Institut für Pflanzengesundheit Spargelfeldstr. 191, 1220 Wien • www.ages.at 4657_10_GBP_5_10_wm.qxp:4657_10_GBP_5_10_wm 24.09.2010 12:53 Uhr Seite 17 AKTUELLES Düngerpreise steigen Marokko größter Gemüseimporteur in EU Die Kunstdünger sind in den letzten Wochen deutlich teurer geworden, berichten deutsche und niederländische Medien. Laut Düngerproduzenten wird die Preissteigerung durch die gestiegenen Öl- und Getreidepreise verursacht. In Europa stehe die Herbstdüngung bei Wintergetreide und Raps bevor, außerdem nehme die Nachfrage nach Kunstdünger zu, da die Nachfrage nach Nahrungsmitteln und Biobrennstoffen weltweit ansteigt. AIZ.info und Agrarzeitung.de berichten, dass vor allem Stickstoffdünger wesentlich teurer geworden sind. Europäische Produzenten hätten die Notierungen für Kalkammonsalpeter (KAS) für September um durchschnittlich EUR 35,– bis 40,– pro t gegenüber August angehoben. Für KAS müssen Landwirte aktuell EUR 240,– bis 245,– pro t bezahlen. AIZ berichtet weiterhin, dass Landwirte wie auch Agrarhändler Stickstoffdünger einlagern. Allerdings würde es für die Kunden immer schwieriger, die gewünschten Mengen von den Herstellern zu bekommen. Düngerproduzenten wehren sich gegen Aussagen, sie hielten Ware zurück. Sie verweisen auf die „leergeputzten Lager“, die im Gegensatz zum Vorjahr im Juli auf allen Handelsstufen angetroffen wurden. Auch weltweit floriert derzeit das Düngergeschäft. Laut niederländischen Marktbeobachtern werden die Preise jedoch nicht ein so hohes Niveau wie vor zwei Jahren erreichen. MvS-M Der Import von Frischgemüse in die EU war laut Eurostat in 2009 um 14,5 Prozent höher als im Durchschnitt der letzten 5 Jahre. Antreiber waren vor allem Tomaten und Paprika, deren Import sich beinahe verdoppelte. Der Import übertraf den Export um 300.000 Tonnen, im Jahr 2004 betrug der Importüberschuss nur 140.000 Tonnen. Die Gesamteinfuhr von Frischgemüse in die EU betrug im Vorjahr 1,8 Millionen Tonnen. Den Hauptanteil daran trugen Tomaten mit mehr als 520.000 Tonnen, im Wert von 396 Millionen Euro. Damit stieg die Tomateneinfuhr in fünf Jahren deutlich von ca. 290.000 Tonnen bzw. 195 Millionen Euro in 2004. Nummer 2 des Importgemüses sind Zwiebeln, am dritten Platz stehen Paprika, deren Import in die EU ebenfalls stark zunahm. Betrachtet man die wertmäßige Reihenfolge der Importgemüse, dann stehen Bohnen (Frischgemüse) mit 283.000 Millionen Euro an Platz zwei, hinter den Tomaten. Der wichtigste Gemüselieferant in die EU ist Marokko. Ein Drittel des importierten Frischgemüses kam aus diesem Land! Aus der Türkei kam 15 Prozent der Menge, aus Israel 5,1 Prozent, aus Ägypten 5,1 Prozent. Der Import aus Israel stieg 2009 mit 33 Prozent, aus Marokko um 6 %. Der Export von Frischgemüse aus der EU wird von Zwiebeln angeführt (679.973 Tonnen). Tomaten werden nicht nur importiert, sondern auch exportiert (166.332 Tonnen), an dritter und vierter Stelle folgen Paprika und Karotten. Zielländer des EU-Gemüses sind Russland (28,7%), Schweiz (10,6%), Senegal (8,7%), Norwegen (6,2%), Elfenbeinküste (4,7%). Quelle: Agrarisch Dagblad/www.vilt.be (8.9.2010) MvS-M Gartenbau hautnah erleben Tag der offenen Tür in Langenlois Ein Beruf mit vielen Seiten: GärtnerIn, FloristIn, LandschaftsgärtnerIn Berufsinfo über Aus- und Weiterbildung im Gartenbau Besichtigung der Lehrgärtnerei Haindorf: Produktion von Zierpflanzen, Obst, Gemüse, Gehölze Führungen durch Schule, Internat und Lehrwerkstätten, Schaugärten-Garten für die Jugend, Steingarten, Schwimmteich Ausstellung der Prüfungsarbeiten Florist.Meister.Werke im Festsaal Samstag, 9. Okt. 2010, 9–18 Uhr Schule und Internat Am Rosenhügel 15, 3550 Langenlois Lehrgärtnerei Haindorf Krumböck-Allee www.gartenbauschule.at GEMÜSEBAUPRAXIS 17 4657_10_GBP_5_10_wm.qxp:4657_10_GBP_5_10_wm 24.09.2010 12:53 Uhr Seite 18 AKTUELLES Bio-Gemüsebautage Die „4. BIO AUSTRIA-Gemüsetage“ finden am 15. und 16. November 2010 im Bildungshaus St. Hippolyt in St. Pölten statt. Das Programm unter dem Motto „Wir schauen aufs Ganze“ umfasst folgende Themen: – Bio-Gemüsebau im Spannungsfeld zwischen Nachhaltigkeit und Wirtschaftlichkeit – Boden als Grundlage des Bio-Gemüsebaus – Unkrautregulierung bei Karotte und Zwiebel – Bewässerungssysteme und –steuerung im Freiland und Gewächshaus – Qualität in der Karotten- und Zwiebelproduktionskette – Aufleitsysteme bei Sommerkulturen – Folienhaus- und Tunnelsysteme – Gemüselagerung – Grundlagen der Mitarbeiterführung. Nähere Informationen und Anmeldehinweise unter www.bio-austria.at. Anmeldung bis 5. November bei BIO AUSTRIA, Ellbognerstraße 60, 4020 Linz: E-mail: [email protected], Tel: 0732 654 884, Fax: 0732 654 884-140. Neuer Markt für Oregano? Laut Forschungsergebnissen der amerikanischen PennState University kann Oregano zur Verminderung des Klimawandels beitragen. Kühe, die mit Oregano-Öl angereichertes Viehfutter erhalten, stoßen nämlich bei ihrer Verdauung bis zu 40 Prozent weniger Methan aus, so die amerikanischen Forscher. Außerdem sei die Milchleistung der Kühe durch diesen Zusatz von Oregano erhöht. Im Durchschnitt stößt eine Kuh zwischen 540 und 600 Liter Methan pro Tag aus. Methan ist ein viel stärkeres Treibhausgas als CO2, Viehhaltung und Fleischkonsum werden darum immer öfter im Hinblick auf den Klimawandel kritisiert. Oregano (Origanum vulgare vulgare), Wilder Majoran, ist bekannt aus der mediterranen Küche, untrennbar verknüpft mit Pizza und Pasta, unerlässliche Zutat in italienischen Tomatensoßen. Die amerikanischen Forscher prüften 18 GEMÜSEBAUPRAXIS Lehrpfad biologischer Pflanzenschutz Am 8. September 2010 eröffnete Umweltstadträtin Maga Ulli Sima für die biohelp den „ersten Lehrpfad für biologischen Pflanzenschutz“. Die biohelp GmbH in Wien-Simmering ist Österreichs Kompetenzzentrum für biologischen Pflanzenschutz und den Einsatz von Nützlingen. LGV-Frischgemüse, Österreichs größter Produzent von heimischem Gemüse, ist seit der Gründung der biohelp vor über 20 Jahren Partner und hat wesentlich zur Entstehung des neuen Lehrpfads beigetragen. Die Kooperation von biohelp und LGVFrischgemüse beruht auf der gemeinsamen Überzeugung vom biologischen Pflanzenschutz. „Wir führten die ersten Versuche mit Nützlingen gegen Pflanzenschädlinge vor über 22 Jahren in LGV-Gärtnerbetrieben durch“, so Dr. Michael Gross, Geschäftsführer der biohelp. Heute sind jährlich mehrere Millionen Nützlinge in den Betrieben gegen Schädlinge im Einsatz. Der neue Biopfad soll Laien wie Profilandwirten die Methoden des biologischen Pflanzenschutzes in 20 Stationen näher bringen. Der Lehrpfad dient künftig als Ausbildungsstätte für Landwirte, Studenten, Schulen und Kindergärten, steht ebenso allen Pflanzenliebhabern offen. sowohl in Labortests wie in Versuchen mit Tierfütterungen Hunderte Pflanzen und Öle. Oregano konnte immer wieder die Methanproduktion eindeutig senken, und zwar ohne weitere negative Effekte. Die Milchleitung der Kühe nahm sogar zu. Die Wissenschafter erklären das damit, dass die Methanproduktion im Grunde genommen für das Tier einen Energieverlust darstellt, da der Energiegehalt der Pflanzen nicht voll ausgenutzt wird. Wenn dieser Energieverlust gesenkt wird, können die Kühe die Energie für Stoffwechsel und andere Prozesse gebrauchen, zum Beispiel für die Milchproduktion. Weitere Untersuchungen müssen noch zeigen, welche Bestandteile des Oregano für die Methan-Abnahme verantwortlich sind. Quelle: Agrarisch Dagblad, 15.9.2010 MvS-M Foto: biohelp GmbH Gewächshaus zum Angreifen Die LGV-Frischgemüse übernahm speziell die Betreuung und Kosten für die Station „Glashaus“ des Biopfads. „Es ist uns ein besonderes Anliegen, aufzuzeigen, dass Gewächshaus nicht gleich Gewächshaus ist. Ein sinnvoller Einsatz bringt der Natur Vorteile: Die Kraft jedes Sonnenstrahls wird eingefangen, kein Wassertröpfchen geht verloren. Die Pflanzen sind vor Schädlingen geschützt, Nützlinge können hier besser arbeiten als in der freien Natur“, weckt Mag. Gerald König, Vorstand der LGVFrischgemüse Neugierde für einen Besuch. Der neue „biopfad – erster Lehrpfad für biologischen Pflanzenschutz“ (Kapleigasse 16, 1110 Wien) ist ab sofort Montags bis Freitags von 09:00 bis 16:00 Uhr geöffnet. Lieferanten gesucht Schulobstprogramm jetzt auch für Kindergärten Die EU-Kommission hat ab dem Schuljahr 2009/10 ein Schulobstprogramm initiiert, das vorläufig auf 3 Jahre befristet und mit jährlich € 90 Mio. dotiert ist. Auf Österreich entfällt entsprechend dem Anteil der Zielgruppe ein Betrag von € 1 Mio. Das Schulobstprogramm wird im Schuljahr 2010/2011 zusätzlich zu den Volksschulen auch auf Kindergärten, Hauptschulen und AHS ausgeweitet. Aufgrund dieser Erweiterung wird eine Pilotaktion im Schuljahr 2010/2011 an ausgewählten Kindergärten durchgeführt. Im Rahmen dieser Pilotaktion erhalten die Kindergartenkinder 15 Tage Obst/Gemüse à 120 g, 3–5 x wöchentlich (Projektdauer 3 bis 5 Wochen) kostenlos 4657_10_GBP_5_10_wm.qxp:4657_10_GBP_5_10_wm 24.09.2010 12:53 Uhr Seite 19 AKTUELLES RUBRIK RUBRIK TERMINE 5.–6. 10. 2010 39. Jahrestag der GKL, Kunststoffeinsatz in der Landwirtschaft H zur Verfügung gestellt. Die Kindergärten stehen bereits fest. Für dieses Projekt werden Lieferanten gesucht, die diese Kindergärten mit ihren Produkten (frisches Obst/Gemüse) beliefern. Ende September werden den Kindergärten die bei der AMA zugelassenen Lieferanten bekannt gegeben. Aber auch für das „normale“ SchulobstProgramm (50 %-ige Direktförderung) kann man sich noch jederzeit anmelden. Interessenten werden ersucht, sich so rasch wie möglich bei der Agrarmarkt Austria zu melden: [email protected]. Auch wäre es von Vorteil, wenn man sich vorab mit Schulen oder Kindergärten, bzw. Gemeinden in Verbindung setzt, ob eine Beteiligung am Programm erwünscht ist. Weitere Informationen zum Schulobstprogramm erhalten Sie auf der Homepage www.ama.at BGV Innovationspreis 2010 Der Obmann der Genussregion Grazer Krauthäuptel, Markus Hillebrand, belegt beim Innovationspreis der Jungbauern in der Kategorie Ernährung den 1.Platz. Auf der Agraria Wels verlieh die Österreichische Jungbauernschaft heuer zum zweiten Mal einen Preis für nachhaltige Ein Sieger: Markus Hillebrand, Obmann der GenussRegion Grazer Krauthäuptel Foto: van Sorgen Betriebsideen in den Kategorien Ernährung, Lebensraum, so wie Erneuerbare Energie. Die innovativen Projekte „GenussBauernhof“, „Alkoholfreier Veltliner“ und „Energie aus Kompost“ wurden preisgekrönt. Markus Hillebrand holte sich in der Kategorie Ernährung mit seinem „1. Österreichischen GenussBauernhof Österreichs“ den unumstrittenen Finalsieg. Gemüse und Ackerfrüchte, die auf 30 ha angebaut werden, vermarktet der Steirer gemeinsam mit seiner Familie direkt im eigenen Hofladen in der steirischen GenussRegion Grazer Krauthäup- Lehr- und Versuchsanstalt HannoverAhlem, www.gkl-online.de tel. Hillebrand’s Konzept verspricht den Kunden ein voll auf Regionalität und heimische Herkunft konzentriertes Einkaufserlebnis, wo bei Verkostungen alle Sinne auf ihre Rechnung kommen, so die Jury. Die Jungbauernschaft hatte ganz speziell darauf geachtet, dass die Finalisten jeweils die passendste Idee zum Jahresthema liefern: „Was essen wir? Wie leben wir? Womit heizen wir?“ MvS-M 12.–15. 10. 2010 HortiFair, Messe Amsterdam www.hortifair.com 27.–28. 10. 2010 Int. Tagung Land.Technik des VDI, Brunschweig (D), www.vdi.de 11.–12. 11. 2010 LAND.TECHNIK AMI – Europäisches Obst- und Gemüseforum Am 27. und 28. Oktober 2010 findet unter fachlicher Trägerschaft des VDIFachbereichs Max-Eyth-Gesellschaft Agrartechnik die 68. Int. Tagung LAND.TECHNIK in Braunschweig statt. Die Fachthemen der diesjährigen Tagung sind unter anderem aktuelle Entwicklungen und Untersuchungen zu Fahrwerken, Antrieben und Emissionen bei Traktoren, automatische Fahrzeugführung, Elektronik und Datenmanagement zur Überwachung, Optimierung und Dokumentation. Ein weiterer Fokus liegt auf der Erntetechnik. Der Einsatz von Sensoren und Anwendungen in der Automation sowie technische Lösungen für den Pflanzenschutz und bei der Düngung werden diskutiert. Novotel Berlin Thema: Strategien gegen die Abwärtsspirale, www.marktundpreis.de Die Region Braunschweig mit ihrer ausgesprochen dichten und vielfältigen Wissenschaftskonzentration, mit zahlreichen nationalen Einrichtungen sowie mehreren Universitäten bietet hier optimale Bedingungen. Plenarvorträge von Professor Dr. Georg F. Backhaus, Präsident des Julius Kühn-Instituts (JKI), und Professor Dr. Folkhard Isermeyer, Präsident des Johann Heinrich von Thünen-Instituts (vTI) gehören zum Programm. Der Festvortrag von Frau Professor Dr. Beate Jessel, Präsidentin des Bundesamts für Naturschutz (BfN), zum Thema Biodiversität und Landwirtschaft sowie der Plenarvortag von Herrn Klemens Kalverkamp, Geschäftsführer der Grimme Landmaschinenfabrik, sind weitere HighLights. Tagungsstätte: Stadthalle Braunschweig Im Internet kann das Programm als PDF heruntergeladen werden. Dort ist auch die elektronische Anmeldung zur Tagung möglich: www.vdi.de 10.–14. 11. 2010 Eima International, Landtechnikmesse Bologna (I) www.eima.it 15.–16. 11. 2010 Bio Austria Gemüsebautage Bildungshaus St. Hippolyt, St. Pölten, www.bio-austria.at 23. 11. 2010 Generalversammlung des Verbandes der Obst- und Gemüseproduzenten OÖ in Eferding, Fa. Efko www.gemueselust.at 6. 12. 2010 Gemüsebautag u. Jahresversammlung des Landesverbandes Steirischer Gemüsebauern, FS Grottenhof-Hardt, 13 Uhr 3 IMPRESSUM GEMÜSEBAUPRAXIS Gemüsebau-Infos für Österreich Herausgeber: Bundes-Gemüsebauverband und Landesverbände der Gemüseanbauer Österreichs per Adresse Bundes-Gemüsebauverband, Linzer Straße 4, A-4070 Eferding. Verlag: Eferdinger GemüseLust, Linzer Straße 4, A-4070 Eferding. Redaktion: DI Monika van Sorgen, Gewerbestraße 10A, 2201 Hagenbrunn, E-Mail: [email protected]. Anzeigenverkauf: Eferdinger GemüseLust, Linzer Straße 4, A-4070 Eferding, Tel. 050/ 6902-3532, Fax -93530, E-Mail: [email protected]. Druck + Layout: AV+Astoria Druckzentrum GmbH, Faradaygasse 6, A-1030 Wien. Erscheinungsweise: sechsmal jährlich. Der Jahresbezugspreis beträgt € 17,00/inkl. gesetzlicher MwSt. und Porto, Einzelheft € 3,00. Auslandsabopreis € 26,00/inkl. Porto und MwSt. Die Abbestellung eines Abonnements muss schriftlich bis 1. November beim Verlag einlangen. Es gilt die Anzeigenpreisliste Nr. 13. Bankverbindung: Raika Eferding, BLZ 34180, Kto. Nr.: 800-01.923.754 Mediadaten unter www.bgvoe.at Beiträge, Meldungen und Nachrichten sind nach bestem Wissen, aber ohne Gewähr. Nachdruck und fotomechanische Wiedergabe und Einspeisung in elektronische Medien, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages. GEMÜSEBAUPRAXIS 19 24.09.2010 12:53 Uhr Seite 20 H O C H 2 . AT 4657_10_GBP_5_10_wm.qxp:4657_10_GBP_5_10_wm Ich bin bio. Ich lebe bio. Wo das AMA-Biozeichen drauf ist, ist bio drin. Da kann ich mir sicher sein. Ich liebe das pure Leben. Das AMA-Biozeichen, das Zeichen für Bio-Qualität. www.bioinfo.at