Ultraviolettes Licht in Terrarien/ Vitamin D³-Photosynthese Als Beispiel soll hier eine Gruppe von 12 Anolis Grahami angeführt werden, welche sich während des Beobachtungszeitraum in einen UV-Index-Bereich zwischen 0.3–1.1 der UV-Strahlung aussetzten (Mittelwert der Messungen 0.8 UV-Index). Im Gegensatz zu normalen UV-B-Messgeräten berücksichtigen die UV-IndexMessgeräte (hier Solarmeter 6.5) die photobiologische Aktivität der Strahlung, welche je nach Wellenlänge unterschiedlich intensiv ist. Nur mit diesen Geräten lässt sich auch eine Gefährdung der Haut und der Augen durch UV-B Strahlen gezielt ermitteln. In Abhängigkeit der UV-Index-Mittelwerte und den Aktivitätszeiten der Reptilien wurden nun Zonengruppen gebildet, welche die Kategorisierung der Tiere in bestimmte UV-Index-Zonen ermöglichen soll. Eine aktuelle Studie (2008) an der „Texas Christian University“ um den renommierten Wissenschaftler und Herpetologen Dr. vet. Gary W. Ferguson hat sich mit der Beantwortung dieser Frage beschäftigt. Zum Konzept dieser Studie gehörte die Idee, Reptilien in eine begrenzte Zahl von „Zonengruppen“ zu gliedern, basierend auf dem UV-Index ihres natürlichen Lebensraumes. Während der Studie wurden mehrere Schlangen und Echsen mit unterschiedlichen Aktivitätszeiten bei ihren „Sonnenbädern“ regelmäßig beobachtet. Die unterschiedlichen Sonnenplätze, welche sich die Tiere zur UV-B Bestrahlung freiwillig wählten, wurden markiert und dann mit UV-Index-Messgeräten vermessen. Die Auswertung der Messergebnisse zeigte, dass sich die beobachteten Tiere gleicher Gattung überwiegend in Bereichen mit ähnlich intensiver UV-B-Strahlung aufhielten. Daraus lässt sich schließen, dass die Tiere instinktiv bestimmte Strahlungsstärken bevorzugen. Die Zonen in Anlehnung an Dr. vet. G. Ferguson sind: WIE VIEL UV-B BENÖTIGT EINE EIDECHSE BZW. SCHLANGE IN GEFANGENSCHAFT Spezies (beobachtete Tiere) ø UV Index (Spanne) Zone Zonenbreite Agkistrodon piscivorus / Wassermokassinotter (11) 0.2 (0.0–0.6) 1 0,2 bis 1,0 Elaphe obsoleta / Schwarze Pilotnatter (6) 0.4 (0.0–0.8) Anolis lineotopus (17) 0.6 (0.2–1.4) Nerodia fasciata / Gebänderte Wassernatter (4) 0.7 (0.2–1.1) Thamnophis proximus / Westliche Bändernatter (18) 0.8 (0.2–1.1) Anolis grahami (12) 0.8 (0.3–1.1) Anolis carolinensis / Rotkehlanolis (19) 0.9 (0.2–3.0) Nerodia erythrogaster / Rotbauch-Schwimmnatter (10) 0.9 (0.1–2.7) Uta stejnegeri / Seitenfleckenleguan (13) 1.3 (0.4–2.9) Sceloporus hyacinthinus / Zaun Leguan (18) 1.7 (0.3–4.9) Anolis sagrei / Bahama Anolis (13) 1.8 (0.6–4.1) Zonenbeschreibung und Aktivitätszeiten Schatten,- nacht- und dämmerungsaktive (crepuscular, nocturnal) Tiere 2 1,0 bis 2,6 Wärmeliebende (thermophil) tagaktive (diurnal) teilweise und gelegentlich sonnenbadende Tiere Sceloporus olivaceous / Texas-Stachelleguan (30) 2.6 (0.1–7.4) Holbrookia maculata / Taubleguan (25) 2.9 (1.5–4.5) Sceloporus graciosus / Beifuß-Stachelleguan (10) 3.1 (0.4–9.5) Sceloporus garmani (3) 3.2 (2.2–4.9) 3 2,6 bis 3,5 o. > Wärmeliebende (thermophil) tagaktive (diurnal) in der Mittagssonne badende und Tiere Research results by Dr. Vet. Gary Ferguson, Dr Vet. Willian Gehrmann, Andrew Brinker, Stacey, Bucklin, M.A., Vet.M.B., M.R.C.V.S Frances Baines, Steve Mackin, et. al. 298930, Department of Biology, Texas Christian University, Fort Worth Texas 76129 Diese Erkenntnisse haben wir uns zu Nutze gemacht! Für alle „REPTILAND“ UVB-Lampen wurden die Strahlungsbereiche vermessen und den UV-Index-Zonen zugeordnet. Ausgehend von der UV-B-Lampe ist die Entfernung bzw. Zonenbreite der jeweiligen UV-Index-Zonen auf den Rückseiten der Lampenverpackungen als Kegel dargestellt. UV Index 0,2 Unterstützend zeigt der Klimazonen-Globus, welche Gebiete eine ähnliche UVB-Strahlungsintensität aufweisen. In den Sommermonaten ist in Gebieten mit gemäßigtem Klima (blau) eine ähnliche UV-B-Strahlung messbar, wie beispielsweise im Regenwald oder in Feuchtsavannen (grün). Im Kegel-Diagramm werden diese Gebiete daher in Bezug auf die UV-Bestrahlungsintensität als gleichberechtigt behandelt. 1,0 2,6 7 cm 50 40 30 20 10 Die Darstellung auf der Verpackungsrückseite ermöglicht es, eine optimale und ungefährliche Distanz zwischen Leuchtmittel und Kopfhöhe des Tieres am Sonnenplatz einzuhalten. Um die geeignete Zone für das gehaltene Tieres zu ermitteln, bedarf es lediglich der Kenntnis des Lebensraumes sowie der Aktivitätszeiten des gehaltenen Reptils. 0 0 Temperate 10 Rainforest, Tropic/Subtropic Forest, West Savanna 20 Desert, Semi-Desert, Savanna 30 Natürlicher Lebensraum/ Habitat Aktivitätszeiten/Aktivity Times Minstestabstand zum Kopf des Tieres 10cm Desert, Semi-Desert, Savanna Rainforest, Tropic/ Subtropic Forest, Wet Savanna, Temperate Zone Rainforest, Desert, Tropic/ Subtropic Forest, Wet Savanna 10-20cm Sun Basking Diurnal Animals Sun Basking Diurnal Animals Zone 1 2 50 cm 20-30cm Crepuscular & Nocturnal Animals 40 3 30-47cm Temperate Zone Beispiel: Desert Pro 8.0/23 W Wichtiger Hinweis: Bei der Installation von UV-B-Lampen in Terrarien sollte darauf geachtet werden, dass den Tieren immer mindestens eine Rückzugsmöglichkeit (z. B. Höhle) außerhalb des erwärmten Bereichs zur Verfügung steht. Des Weiteren sollten die Tiere die Distanz zum Leuchtmittel innerhalb des empfohlenen Bereiches frei wählen können (z. B. Felsentreppe). Nach der Installation der UV-Lampe ist es wichtig, das Verhalten des Tieres genau zu beobachten. Sollte ein tagaktives Tier dauerhaft Schutz vor der Strahlung der neuen Lampe suchen, kann es sein, dass die UV-Strahlung zu intensiv ist bzw. infrarote Strahlung den Sonnenplatz zu stark erhitzt. In diesem Fall müsste die UV-Lampe in einer größeren Distanz zum Sonnenplatz angebracht werden oder eine Lampe mit geringerer UV-Strahlung bzw. infraroter Wärme installiert werden. Sollte ein Tier wiederholt versuchen, sich gefährlich nah an die UV-Lampe zu begeben (roter Bereich im Kegel-Diagramm), kann dies dadurch begründet sein, dass sich keine adäquate Wärmequelle im Bereich der UV-Lampe befindet. Eine zusätzliche Wärmelampe kann hier Abhilfe schaffen. +49 4638 2109-100 · +49 4638 2109-500 · www.trixie.de 3