Der Corneasequester - Kleintierpraxis Dr. Nina Müller

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Autorin: Dr. med. vet. Sunayana Mitra
Der Corneasequester
Hierunter versteht man eine Abstoßung (Sequestrierung) einer zentral gelegenen Partie des
Hornhaut- (Cornea-) epithels nach Epithelnekrose (Untergang der funktionierenden, oberflächlichen
Hornhaut durch Absterben der Zellen).
Abbildung 1: Katze mit Corneasequester
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Corneasequester, Cornea nigra, Hornhautnekrose
Diese Erkrankung kommt vor allem bei Perserkatzen vor, aber auch bei unseren europäischen
Hauskatzen.
Die Ursache liegt in einer genetischen Veranlagung dieser Tiere plus mechanischer Reize plus
Infektion (vor allem durch das Herpes-Virus).
Der Sequester entsteht zentral, d.h. in der Mitte der Hornhaut, die durch den mangelnden
Lidschluss bei den Katzenaugen entsprechender Rassen weniger geschützt ist und trocken wird.
Dies vermindert die Widerstandskraft der Hornhaut an dieser Stelle. Die Hornhaut ist dadurch für
Infektionen (besonders durch Herpes-Viren) und minimalen äußeren Verletzungen von z.B. Gräsern
oder fehl gestellten Härchen des Lidrandes, sog. Distichien, besonders anfällig.
Es entsteht eine Hornhautentzündung, wodurch die Katze vermehrten Tränenfluss zeigt. Da die
Hornhautoberfläche sehr schmerzempfindlich ist, kneift die Katze zuerst die Lider zusammen.
Hier sollte man schon einen Tierarzt aufsuchen!
Wird weiter abgewartet, wird das Auge rot. Es sprossen Gefäße vom Hornhautrand in das Zentrum
vor. Im zentralen Teil der Hornhaut wird schwarzbrauner Farbstoff abgelagert, der einen
zusätzlichen Reiz bildet. Im Endstadium entsteht ein schwarzer Schorf, der die absterbende
Hornhaut darstellt und die Entzündung weiter unterhält.
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Abbildung 2
Wenn in diesem Stadium nicht durch den Tierarzt chirurgisch eingegriffen wird, wächst der
Sequester zum einen in die tieferen Hornhautschichten vor, zum anderen imponiert er als schwarze
Erhebung auf der Hornhautoberfläche.
Durch eine bakterielle Besiedlung kann zusätzlich eine eitrige Entzündung entstehen. Letztendlich
kann die Erkrankung zum Durchbruch in die vordere Augenkammer und damit zum Verlust des
Auges führen.
Sehr selten wandert der Sequester nicht weiter, sondern stößt sich von selbst von der
Hornhautoberfläche ab. Dieser Prozess dauert aber sehr lang und ist mit einer chronischen
Hornhautentzündung vergesellschaftet, die der Katze aus tierschützerischen Gründen nicht
zugemutet werden sollte.
Vorbeugend empfehlen wir bei Perserkatzen die regelmäßige Anwendung von künstlicher
Tränenflüssigkeit und öligen Augentropfen (Vitamin A), damit die zentrale Partie der Hornhaut
feucht gehalten und geschützt wird.
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