Stichling

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09.02.2014
nksagung + Anerkennung des Urheberrechts
Dem Landesfischereiverband Bayern e.V. (LFV Bayern) danke ich für die
Zusammenarbeit und seine Unterstützung, welche sehr förderlich war,
die vorliegende Broschüre für unsere angehenden Neu-Angler als
Schulungsmaterial herauszubringen. Mein besonderer Dank gilt dem
ehemaligen Präsidenten des LFV Bayern, Herrn Eberhard Roese, der
sich für die Förderung der Broschüre "Auf neuen Wegen zum
staatlichen Fischereischein" besonders einsetzte.
Aufgrund des hohen Stellenwertes verschiedener Arbeiten, welche in der
Mitgliederzeitschrift "Bayerns Fischerei-Gewässer" des LFV Bayern
erschienen sind, wurden hieraus für die Schulung bedeutsame
Aussagen und Bilder übernommen.
Alle Bilder und Texte sind als wertschätzende Zitate eingebunden,
das Urheberrechtverbleibt bei den Autoren und wird
ausdrücklich anerkannt.
Alle meine Schulungsunterlagen sind kostenlos, wirtschaftliche
Interessen werden damit nicht verfolgt.
Herrn Dr. Erich Koch, Altshausen, danke ich für seine Mitwirkung bei
den vielen Kapiteln wie "Kleine Gewässer - Große Wirkung" und
"Wasserspeicherung", "Mikroschadstoffe" usw ..
Familie der Stichlinge
Dreistacheliger Stichling
futoZ=h
1
09.02.2014
ng
Stichling
dreistachelig
- dreistachlig
• Luftblase hat keinen
Schwimmblasengang
• Schuppen fehlen
• Knochenplatten an den
Körperflanken
• Mittlere Länge 7 cm
• Schwarmfisch
• Keine Schonzeit
• Echte Brutpflege
Im Durchschnitt werden sie drei Jahre alt. Als
dienen
ihnen kleine Krustentiere und der Laichverschiedener Fische.
Verbreitung:Küsten Europas, Ost und Westküsten
Nordamerikas und Ostasiens. Dringt über die Flüsse ins
Binnenland ein.
Die Dreistacheligen Stichlingelassen sich leicht an den drei
freistehenden
Dornen vor der Rückenflosse
erkennen.
An den
Seiten ist der Körperdurch Knochenplatten geschützt.
Eswerden eine Reihe von Formen unterschieden, die verschiedene Entwicklungsstufen der
Knochenschilde, aber auch verschieden viele Stacheln vor der Rückenflosse aufweisen.
Während der Rücken graublau, olivgrün oder gefärbt ist, sind Seiten und Bauch
silberfarben.
Stichlinge in der Laichzeit
• In der Laichzeit nimmt bei den Männchen die
vordere Hälfte der Körperunterseite eine rote bis
orangerote Farbe an, der Rücken wird stahlblau
und die Kiemendeckel goldfarben.
Fotoz.,ch
2
09.02.2014
ngEntwicklung
Stichling- Brutpflege
• Die Wachstumsgeschwindigkeitder
Larven hängt vom
Nahrungsangebot ab und ist im Meer gewöhnlich höher. In
zwei bis vier Entwicklungsgruppen reifen die Eier heran.
Ein großer Teil der Elterntiere geht nach dem Laichen ein.
•
Ihre Geschlechtsreife erreichen die Stichlinge bereits am
Ende des ersten Lebensjahres. Im Durchschnitt werden sie
drei Jahre alt. Als Nahrung dienen ihnen kleine
Krustentiere und der Laich verschiedener Fische.
• Größe: 6,5 - 7,5 cm, max.
10 - 11 cm
• Fruchtbarkeit: 60-600 Eier
Stichlinge leben sowohl in küstennahen Bereichen
Ozeane
auch in salzigen Seen nahe des Meeres und auch im Süßwasser.
Diese typische euryhaline Art bewohnt in Binnengewässern
gewöhnlich kleine Tümpel oder tote Flussarme in einer Tiefe bis
einen Meter. In manchen kleinen Binnengewässern bilden die
Stichlinge zahlenstarke Bestände.
Bekannt sind sie vor allem durch ihre Pflege der
Nachkommenschaft.
In der Laichzeit von April bis Juni baut das Männchen ein Nest aus
Pflanzenresten, in das es dann mit einem Werbetanz die
Weibchen lockt. Nach der Befruchtung verteidigt das Männchen
sein Nest vor noch so großen Eindringlingen und entfernt die
unbefruchteten Eier.
Stichlinge im Aquarium
Stichlingekommen zu Hunderten am Rande der Donau und den Augewässerovor.
Foto Cl"udi" Rög).,r2Ol2
3
09.02.2014
Stichling - neunstachlig
ganzjährig geschont
Echte
Brut-
pflege
Altwasser, Weiher mit viel Pflanzenbewuchsund kiesigem
wird um Bamberg und Forchheirn gefunden
Grund
mg neunsta
ganzjährig geschont
• Spindeloder torpedoförmig,
seitlichzusammengedrückt
• Schuppenfehlen
• Schwanzflossegleichmäßig
gerundet
• 9 Rückenstacheln
• Bauchflosse:ein Stachelstrahl
• Mittlere Länge4 cm
• Altwasseroder Weiher mit viel
Pflanzenbewuchsund kiesigem
Boden
Zusammenfassung
- Stichlinge 11.1
• dreistachliger Stichling
• Stichlingsarten haben Rückenstacheln ohne
Flossenhäute, also Rückenstacheln ohne verbindende
Flossenhaut.
• Die Eiablage findet in selbstgebauten Nestern statt.
Der männliche Stichling baut ein Nest aus
Pflanzenteilen und betreibt intensive (echte)
Brutpflege
Vorkommen
Barnberg / Bayreuth
• Dies gilt für den dreistachligen ebenso wie für den
neunstachligen Stichling.
4
09.02.2014
Der Edelkrebs oder Europäische Flusskrebs (Astacus
astacus) ist der größte unter den in Europa heimischen
Krebsarten. Er wird 15 bis 20 Jahre alt, bis 30 cmTOg~ors~=
kleinsten
Spalten
futo Harald Holz"",,r
5
09.02.2014
Edelkrebs
Der Edelkrebs kann bis zu aocm (von Kopf- bis
Schwanz.spitze)groß werden und ein Gewichtvoo bis zt!'_L.:'-_",.,_
350g erreichen. Am Kopf sitzen 2 Fühlerpaare, wovon ein
Paar etwa 1/3 der Länge des Körpers haben. Das zweite
Paar ist sehr kurz und Duraus der Nähe zu erkennen. Um
die Augen herum befinden sich 2 Paar hörnerähnliche
Gebilde (Postorbitalleisten), die die Augen schützeo. Der
Edelkrebs besitzt zwei Scheren, die zum Pesthalten der
Beute und zur Verteidigung dienen. Der Körper ist meist
dunkelbraun bis rotbraun gefärbt, es kommen aber auch
blaue Tiere vor. Der Kopf- und Rückenpanzer ist spitz
auslaufend.Scherenunterseiten und -gelenkesind rot
(wichtiges Unterscheidungsmerkmal zu anderen
Plusskrebsarten)
Schonzeit:
Edelkrebs
..•......•
"""'...•
Gewicht bis 300g
• Weibchen 1. Okt. Bis 31. Juli
• Männchen: keine Schonzeit
Größe
Größe
12 cm
12 cm
http://d,,.wikipMi,,.org/wiki/Ed,,lk,,,bs
Edelkrebs
Lebensraum
Liebt sommerwarme, nährstoffreiche Gewässer der
Niederung, er ist aber auch in Fließgewässern höherer
Lagen zu finden. Die Sommertemperaturen müssen
für 2 bis 3 Monate 16 "C erreichen, anderenfalls findet
keine Entwicklung der Geschlechtsteile (Gonaden)
und damit keine Vermehrung statt. Meidet sehr
schlammige Gewässer, da er gerne Wohnhöhlen gräbt.
Diese werden in den Uferböschungen angelegt oder
aber unter Steinen, Wurzeln und totem Holz. Reagiert
empfindlich auf chemische Verschmutzung,
besonders auf Insektizide.
http://d,,.wikipMi,,.org/wiki/Ed,,lk,,,bs
Modell eines Krebses
futoZ=h!
khr""-,,l Starn]:,.,rg2012
6
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Schereohöcker
Schereogeleok
Rostrurn
Ec
.,
Augenleiste
Knpf
fi
!
.::
Brust
i
Rückeofurche
Querbiodeo
'"ii!
-e
Dornen
Nackenfurche
l'e:lsu'Ion
TNLink
Edelkrebs
Edelkrebse: Panzer/Häutung /Wachstum
Lebensjahr
Anzahl der
Häutungen
Größe(Edelkcebse)
1.Lebensjahr
8mal
4-5 cm
2. Lebensjahr
5mal
6-7 cm
3. Lebensjahr
2-3 mal
8-9cm
4. Lebensjahr
1mal
10-11cm
5. Lebensjahr
1mal
12-15cm
TNLind"r2011
7
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•
•
8
09.02.2014
Krebsfamilie
Geschlechtserkennung
- gekürzt
• Die Männchen haben breitere und größere Scheren.
Beim Männchen sind die letzten zwei Paare
Schwimmfüßchen zu Begattungsorganen
(Gonopoden) umgebildet.
BeimMännchen sind die
letzten zwei Paare
Schwimmfüßchen zu
• Diese Füße der vordersten beiden Hinterleibssegmente werden nach vorne
geklappt getragen, so dass sie die (kleine) Geschlechtsöffnung (zwischen
den letzten und vorletzten Beinpaaransätzen an der Unterseite des Thorax)
komplett verbergen.
• Das Weibchen erkennt man am besten, wenn es Eier
an der Bauchunterseite (ventral) hat.
• Weibchen sind deutlich kleiner.
• Die Geschlechtsreife erreichen sie mit drei Jahren.
http://d,,.wikipMia.org/wiki/Ed,,lk,,,,,bs
9
09.02.2014
einpaar - u
s
Begattungsorgan beim Männchen
Edelkrebs:
Weibchen mit
DasWeibchen erkennt man am besten, wenn
es Eieran der Bauchunterseite {ventral} hat.
Ansonsten an den Eileiteröffnungen
(Gonopoden) an der Basisdes dritten
Schreitbeinpaares. Beim Weibchen ist die
Geschlechtsöffouog(zwischenden letzten und
vorletzten Beinpaaransätzenan der Unterseite
des Thorax) relativ klein und liegt offen zu
Tage.
Vermehrung
Männchen:
Zwei Paar
Männchen:
-Größere Scheren
-Schmales
Abdomen
Beisinkenden Wassertemperaturen im Herbst erfolgt die
Paarung. Dabei werden die Weibchen von den Männchen mit
den Scheren festgehalten und auf den Rücken oder in Seitenlage
gedreht. Die Weibchen sind bei Paarungsbereitschaft kooperativ,
sodass auch weitaus kleinere Männchen in der Lagesind,
körperlich überlegene Weibchen zu begatten.
Beidieser Begattung heften die Männchen mit ihren
Befruchtungsbeinehen (Gonopoden), kleine weiße, etwa 1mm
starke stäbchenförmige Samenpaket mit Hülle
(Spermatophoren), an den Weibchen an. Diese sind meist
bauchunterseitig (ventral), zwischen den letzten Schreitbeinen
oder am Schwanzfächerzu finden. Die Eier, 50 bis 400 Stück,
werden vom Weibchen 26 Wochen unter dem eingeschlagenen
Hinterleib getragen. ZwischenMai und Juni schlüpfen die fast
vollständig entwickelten Krebslarven, die während der ersten
Tageeinen Dottersack haben.
http://d,,.wikip''dia.org/wiki/Eddk,,,,,bs
10
09.02.2014
Jungkrebse
weibchen mit
Eiern
Die kleinen Krebse sind fast durchsichtig und häuten
sich nach etwa zehn Tagen zum ersten Mal. Die
Jungkrebse bleiben ein Paar Tage beim Muttertier.
Allerdings entwickeln sich höchstens 10 bis 20 % der
Eier bis zum Jungkrebs.
Häutungen:
1. Jahr: 7- bis io-mal
2. Jahr: 4- bis s-mal
3. Jahr: 2- bis 3-mal
nach dem Teichablassenim Eimer
Im Oberallgäu fangen Fischertonnenweise Edelkrebseund
verkaufen sie erfolgreich an die Gastronomie
Oy-Mittelberg - Im Rottachsee im Oberallgäu fühlen sich
nicht nur Badegäste wohl. Während die westliche Hälfte des
Stausees ein beliebtes Bade- und Wassersportrevier ist,
tummeln sich im Osten besondere Delikatessen: Edelkrebse.
Der See südlich von Kempten zählt zu den besten
Krebsgewässern in Deutschland. Der örtliche Fischereiverein
Sulzberg-Oy-Mittelberg fängt jährlich fast zwei Tonnen der
Schalentiere, die vor gut 20 Jahren dort eingesetzt wurden
und sich seither erfolgreich vermehren.
Der Edelkrebs gilt als Spezialität und wird vom Geschmack her
dem Hummer gleichgesetzt. Die Nachfrage ist groß. "Wir könnten
allein der Münchner Edelgastronomie öfters 30 bis 50 Kilo liefern,
aber so viel bringen wir von heute auf morgen nicht her", sagt
Manfred Knaus vom Vorstand des Vereins.
Das Fangen der Schalentiere in Reusen ist genauso mühsam wie das
Essen, das Pulen eine Kunst für sich: 90 Prozent sind Abfall, nur
Schwanz und Scheren essbar. Ein Grund, warum der Verein
.Slow Food" begeistert ist von den Edelkrebsen. Sie seien ein gutes
Beispiel dafür, wie sich langsamer Essgenuss mit der herkömmlichen
Herstellung gesunder Lebensmittel aus der Region verbindet. "Das passt
zu uns, denn von Krebsen wird man nicht so schnell satt", sagt Fischer
Knaus.
"Im Allgäu waren Flusskrebse weit verbreitet", weiß .Slow Food"Regionalchef Manfred Dusch und Vereinskamerad Joachim Rehm aus
Ravensburg ergänzt: "Hausangestellte
im Elsass ließen sich in ihren
Arbeitsverträgen
zusichern, dass es höchstens zweimal in der
Woche Krebse zu essen gibt. Das war einArme-Leute-Essen."
Das ist
inzwischen anders. Für ein Kilo Edelkrebse verlangt der Fischereiverein 23
Euro, für das ausgepulte Fleisch 200 Euro. Der Verkauf - meist an
regionale Gastwirte - findet nur zur Fangsaison im August und September
statt.
11
09.02.2014
Jahre alt und 300 Gramm
schwerwerden. Dassder Stauseezu den besten
Krebsgewässernin Deutschland zählt, wie die
Fischerfachberatungin Starnberg den Allgäuern
bescheinigte, war überraschend. Alsder Rottachsee 1988
aufgestautwurde, um bei Trockenheit das Niedrigwasserin
der Donau auszugleichen, befürchteten Kritiker,dass der
BachRottach ein Gewässermit mehr als 300 Hektar
Oberfläche kaum füllen, zumindest aber die Verdunstung im
Sommernicht ausgleichen könnte. Sieprophezeiten einen
Tümpel mit schwankendem Pegel.
Die Krebse können bis zu
40
Dapd - süddeutsche Zeitung 19.September
2012
Brustteilbreiter als
Hinterleib
Scheren auffallend groß,
grob gekörnt
Männchen ca. 15crn
Weibchen kleiner
Gewicht bis 300 g
Flejsch zum Essen: Scheren
und Hinterleib
Allesfresser
Nachtaktiv
Fortpflanzung: Okt. - Nov.
Schonzeit für Weibchen:
r.Dkt. - 31. 7
Schonzeit für Männchen: keine
TN Birgit Mayer 2011
12
09.02.2014
prüfungsrelevante Zusammenfassung
• Edelkrebs - weiblich
Gliedeifüßler
13.4
• Die Eier von Edel- und Steinkrebs entwickeln sich unter dem Hinterleib des
weiblichen Krebses.
Die Eier werden einige Wochen nach der Paarung in den Hinterleib des
Weibeheus abgelegt, den diese nach vorne einschlägt. Die befruchteten Eier
kleben traubenförmig am Hinterleib des Weibeheus.
• In der Verordnung zur Ausführung des Fischereigesetzes ist das Schonmaß auf
12 cm und die Schonzeit vom 1. Oktober bis zum 31. Juli
für den
weiblichen Edelkrebs festgesetzt?
• Edelkrebs - männlich Gliedeifüßler
13.4
• Den männlichen Edelkrebs erkennt man an den Criffelbeinpaaren, das
Begattungsorgan (Begattungshilfsorgan) beim männlichen Edel- und
Steinkrebs.
prüfungsrelevante
Edelkrebs-
Gliederfüßler
TypischerLebensraum
Steinkrebs
Zusammenfassung
Erbleibt klein und hat einen schmutzig weißen Bauch,
eine dunkle Oberseite und dunkle Scheren
(Prüfungsfrage)
13·4
sind für den Edelkrebs langsam fließende und strukturreiche Bächeund
Flüsse mit Sommertemperaturen
zwischen 15-2o°C.
Unter einem Butterkrebs versteht man einen frisch gehäuteten Krebs - dieser ist weich und
ungeschützt und von daher ein beliebter Fang für den Aal. Deshalb darf der Aal in Bächen mit
Krebsbeständen
nicht eingesetzt werden.
der Scheren rot gefärbt ist beim Edelkrebs, aberauch beim Signalkrebs.
Krebsedarf jeder fangen, der zur Acsöbcng der Fischereiberechtigt ist.
Die Unterseite
Eine gesetzliche Schonzeit hat der männliche Edelkrebs keine, aber rz cm Schonmaß; nicht
verwechseln mit dem Edelkrebs weiblich; beide haben zwar 12 cm Schonmaß, aber das Weibchen
Schonzeit vom I. Oktober bis zum 31.Juli.
hat
Vorschriftsmäßig
getötet werden Speisekrebse, in dem sie in stark kochendes Wasser gegeben
werden, das sie vollständig bedeckt und nach ihrer Zugabe weiterhin stark kocht.
Lebende Krustentiere dürfen vorübergehend
auf einer feuchten Unterlage aufbewahrt
er nicht austrocknet; sie dürfen aber nicht auf Eis gelegt werden.
werden,
damit
13
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Der Stein- oder Bachkrebs
(Austropotamobius torrentium) ist
der kleinste ursprünglich
europäische Krebs. Steinkrebse
werden selten größer als acht
Zentimeter. Er kommt meist in
kleineren Fließgewässern vor,wo
er besonders schnellfließende
Stellen mit stabilem Substrat
bevorzugt.
Scherenunterseitenblassorange
gerändert, aber niemals rot.
Außerdem besiedelt der Steinkrebs die
Uferbereichevon Seen in höher liegenden
Regionen. Gewicht bis 40g
Verbreitung
des
Steinkrebses
in Bayern
T"xt:d".wikipMia.org/wiki/St.,ink"",bs
Foto Broschü"",LFV
www.fisc}...r••••u~rring-nio:i ••rbaY..rn.d••!fachr....r06.htm
~~~
~ten
Symptometreten etwa
1-2Wochennachder Infektion mit
dem Pilzauf:
Krebspest
ist eine für die heimischen Krebse existenzbedrohende,
seuchenartig verlaufende Infektionskrankheit mit besonderer
Virulenz. Auslöser ist der Schlauchpilz Aphanomyces astaci,
welcher bei Kontakt mit einem europäischen Krebsgleich welcher
Art unweigerlich dessen Tod herbeiführt. Für andere Lebewesen ist
der Erregervöllig ungefährlich. Die Krebspest wurde erst vor ca. 150
Jahren von Nordamerika nach Europa eingeschleppt. Der Erreger
parasitiert in der Kutikula amerikanischer Flusskrebse, ohne diesen
im Normalfall größeren Schaden zuzufügen. wogegen alle anderen
Flusskrebse dieser Welt bisher keinen Passenden
Abwehrmechanismus entwickeln konnten und deshalb bei einer
Infektion keinerlei Überlebenschance haben. Die Krankheit erfasst
in aller Regelden gesamten Krebsbestand eines Gewässers,der
dann meist innerhalb von 3 Monaten vernichtet wird.
http://www.fisch ••rz"..ug••rring-n;..d ••rbay<.rn.d••(fachr...r06.htm
• Die Krebse - sonst nachtaktiv- zeigen sich auch bei Tag außerhalb ihrer
Verstecke. Die Bewegungen werden zunehmend schwächer und
Mi~(d~~di'l!i:e~·~~~~~d:rnv~~d~r~~~~r~m~~i~~l~r~~';~~ic~~i:~ie~erden.
gelegentlich an den Augenstielen.
Melanisierungen als Reaktion auf den Krebspesterreger Pilzgeflecht im
Muskelgewebe eines infizierten Krebses
• Kurzvor dem Verenden fallen sie auf den Rücken und stoßen meist
einzelne Scheren und Beine ab. Schließlich wachsen Pilzrasen aus den
~~~:7(~eb~~:leb!f~Ü'e~~N1~hte~el;~~
J:~~:~~~;~~s~h~:~:~s~ol~~r~~dm
Flecken (Melanisierungen) auf weißlichem Hintergrund - bevorzugt an der
Schwanzunterseite - von einer erfolglosen Abwehrreaktion.
Im Unterschied zu einem manchmal ähnlichen Erscheinungsbild des Sterbens
bei der Einwirkung von Insektiziden sind bei der Krebspest nur die
Flusskrebse, nicht aber Fische, Insekten oder andere Wassertiere betroffen.
www.figch••rz••ug••rring-n~d ••rbaY..rn.d••!fil.chr....r06.htm
14
09.02.2014
• Die Erregersporen können auch ohne Krebs im feuchten Milieu etwa 2 Wochen
überleben und deshalb auf vielfacheWeiseübertragen werden:
• aus infizierten Krebsgewässerndurch Besatzfischeund Transportwasser.
• dai:i~b~~!~ik~~~c~:~(::b~~Sb~rt~d!~~'
Teichenund Hälteranlagen,wenn sich
• durch Tiere, die von einem infizierten Gewässerin ein anderes wechseln,wie
d~:~::::~:~~~l, Fuchs, Bisam,Biber,Fischotter,Iltis,Wanderratte, Hund bei
• über Kleidungund Ausrüstung von Badenden und Wassersportlero,
• mit Booten,Stiefeln,Angelködern und Fischereigerätenwie Netzen und
Reusen,
• durch Fahrzeuge,Maschinen und Gerätedes Wasserbaus.
• Großräumigzusammenhängende Krebsbeständesind wegendieser
zahlreichen Übertragungswegebesonders gefährdet.
.
.:
',
,,,.
1,~"J
-,
:"
'\
Krebspest
• Auf Befall des Edelkrebses mit Krebspest deutet hin,
wenn, aus dem Wasser gehoben, der Krebs, in
Normallage gehalten, Beine und Scheren kraftlos nach
unten hängen lässt.
• Die Krebspest wird hervorgerufen durch eine
Pilzerkrankung, die speziell beim heimischen
Edelkrebs viele Bestände vernichtet hat. Importe des
Galizischen Sumpfkrebses, vorwiegend aus der Türkei,
bergen das Risiko der Einschleppung. (Pest für Krebse)
>
Steinkrebs
Schonzeit:
Steinkrebs
Gewichtbis 40g
• Weibchen 1. Okt. Bis 31. Juli
• Männchen: keine Schonzeit
Größe
Größe
10 cm
10 cm
Der Steinkrebs besiedelt kalte,
kleine Bäche, größere Flüsse (wie
z. B. den Rhein) oder hoch
liegende kühle Seen. Das
Gewässer muss mindestens 8 "C
im Sommer erreichen. Sein
Temperaturoptimum für diese
Zeit liegt zwischen 14 - 18 "C, er
verträgt aber auch Temperaturen
über 23°C.
Biki:Z=h
T"xt:d".wikip.,di••.org/wiki/St"ink""bs
Steinkrebs
Ergräbt kleine Höhlen unter
Steinen, Wurzeln und totem Holz.
Der Steinkrebs lebt auch in
extremen Gebirgsbächen,außer in
solchen mit großer
Geschiebeführungbei Hochwasser.
Der Krebsleidet unter dem Eintrag
von Schwemmstoffen(meist durch
landwirtschaftlich genutzte Flächen,
die an ein Gewässerangrenzen), weil
seine Wohnhöhlen mit Sediment
angefülltwerden.
Er reagiert empfindlich auf
chemische
Verschmutzung,
besonders auf Insektizide.
Er ist aber auch gegenüber
organischen Belastungen
empfindlicher als der
Edelkrebs.
Bild:z",ch
T"xt:d".wikip"dia.org/wiki/St"ink""bs
EinTeilnehmer berichtete mir von den Krebsfangmethodeneines
russisch-stämmigenAnglers.
Dieser bestrich einen Boilimit ausgepresstem Knoblauchund stippte mit
ihr - ohne Haken - am Rand eines Gewässers.Innerhalb einer halben
Stunde hatte er einen 30 Liter Eimer voll mit Krebsengefangen.
15
09.02.2014
prüfungsrelevante
Dohlenkrebs
Zusammenfassung
• Fürden Steinkrebs kennzeichnend ist, dass seine Oberseite
grau-grün marmoriert ist, die Scherenunterseite weißgrau, die Oberseite der Scheren dunkler ist.
• In unseren Gewässernsoll der Steinkrebs als einheimische
Krebsart gehegt werden.
• Der Steinkrebsdarf in nicht geschlossenen Gewässernnur
mit Erlaubnisder Kreisverwaltungsbehördeausgesetzt
werden.
• Wegenseines geringenVorkommensund seiner geringen
Größe (6-10 cm) hat er keine wirtschaftliche Bedeutung
Lebenserwartung10 - 13 Jahre, Größe bis 10 C01, seltenster Krebsbei UDS,
Vorkommen kleine Gebiete in Badeo-Württernberg- keine Schonzeit/ -größe
Signalkrebs
Lebenserwartung5 - 7 Jahre, Größe bis 15 C01, langsam fließende Gewässermit
schlammigemGrund, ausAmerika importiert -bei UDS unerwünscht
Sig"al~'r"bs
Der Signalkrebs ist ausgezeichnet für den Verzehr geeignet.
futoBroschü"",LFV
Erkennbar ist der Signalkrebs an seiner glatten Körperoberfläche, die
Scherenunterseiten sind dunkelrot (bräunlichbis orange).Vonden beiden
Postorbitalknoten ist der vordere mit einem spitzen Dorn ausgestattet.
Fisch""",i"",,,,,,in
kibnitz - www.fvl.at
16
09.02.2014
Signalkrebs
frisst Muscheln
Bei Untersuchungen in einem Bestand der
Flussperlmuschel in der Oberpfalz wurde schon 2007
festgestellt, dass die Schalenränder ausgewachsener,
lebender Muscheln zum Teil zerbissen sind. Im
Extremfall wies die Schale ein Loch auf, so dass die
Muschel ihre Schale nicht mehr vollständig schließen
konnte. Der eingeschleppte amerikanische
bs
geriet als Verursach er in Verdacht.
Dieabgebrochene Scherenspitzebeim
Signalkrebs legt die Vermutung nahe, dass er an
den Weichkörpervoo Muscheln gelangen wollte,
dabei aber eingeklemmtwurde.
Ziti"rtnach C.Schmldt.VoWW.musch.lschutz.d.
Massenhafte Vermehrung des Signalkrebses
Mit Reusenfängenwurde eine Besiedelungdurch den
Signalkrebs auf knapp sieben KilometerGewässerstrecke
festgestellt. Der früher im Bachheimische Edelkrebskonnte
nicht mehr gefunden werden. Erwurde allerVoraussicht
nach Opfer der Krebspest, dessen Erregerder amerikanische
Neubürger zwar überträgt, gegen die er selbst aber als
weitgehend resistent gilt. Innerhalb der von
Flussperlmuscheln besiedelten Bachstreckewurden
Signalkrebsdichtenzwischen 3.5und 7.3Individuen pro mermittelt.
Eine überschlägige Hochrechnung kommt damit
auf einen Bestandvon etwa 13.000 Signalkrebsen
allein in dem rund einen Kilometer langen
rnuschelführeodeo Bachabschnitt.
Zit;"rtnachC.Schmldt.www.musch.lschutz.d.
W: iocm, 30g; M: 12 C01,60 g - Seen + Teiche mit schlammigem Grund, verträgt
niedrigen Sauerstoffgehalt - geringe wirtschaftliche Bedeutung, aber:
Importe aus der Türkei bergen Risiko der Einschleppung der
!(re bspest
Diese amerikanischen Dreiecksmuscheln lieben keinen Schlamm,
sondern nur sauberes Wasser. Deshalb werden die Sporen auf dem
Krebspanzer abgelegt, wo sie rasch auf ihre Größe von ca. zcm wachsen.
Broschü",LFV
17
09.02.2014
pest
• Die Krebspest ist eine Pilzinfektion, die bestimmte Arten von
Zehnfußkrebsen befallt und für einigeArten tödlich ist. Die
Infektionskrankheit wurde im 19. Jahrhundert aus Nordamerika
nach Europa eingeschleppt und führte schließlich zum lokalen
AussterbenverschiedenerKrebsarten,darunter der bekannte
EdelkrebsAstacus astacus.
• Der Pilz dringt über die weichen Gelenkhäute in den Körperein.
Nach durchschnittlich 5 bis 12 Tagen stirbt der befallene Krebs
Die Krebspest trat in Europa erstmalig um
1860 in Norditalien auf. In der Folge erreichte sie
1875 Frankreich,
1880 Mitteleuropa,
1890 Russland,
1893 Finnland,
1900 Bulgarien, 1907 Schweden, 1978 Spanien, 1981die Britischen Inseln, 1982
Griechenland, 1985 die Türkei und 1987 Norwegen.
Kamberkrebs
ein aus Nordamerika
stammender Flusskrebs, der
inzwischenauch in West-,
Mittel- und Oste uropa und sogar
in Korsikavorkommt. Er ist
Überträger der Krebspest, gegen
die er selber absolut immun ist.
Der Kamberkrebs wird nicht
größer als 12 cm
Er-wurde1890durch den SportfischerMaxvondem Borneversochsweisein das Gewässersystemder Oder
eingefLihrtund hat sich sehr schnellin die nord- und westdeutschen Gewässerausgebreitet.Der
Kamberkrebsist tag- und nachtaktiv,da er oft in trüben Gewässernlebt. Er benötigt keineWohnhöhlen,
sitzt auch am schlammigenBodenoder in Wasserpflanzen.Dort woVersteckevorhanden sind, nutzt er
diese.Er lebt in Europahauptsächlich in Seenund großen Flüssenmit niedriger Fließgeschwindigkeit.Die
Ansprüchean das Gewässersind gering- der Krebshat auch in den früher stark industriell belasteten
FlüssenNorddeutschlandsüberlebt. (Borneer hat als erster die Regenbogenforellein Europagezüchtet.)
http://d,,.wikipffiia.org/wiki/K,,,,,b''P''st
Kamberkrebs bewegt sich seitlich
futoZ=h
Ndbsch"U2011
Kmnhcrkrcbs
Kreb8(~dmit Eiern {.n~ldein Krrbspanrcr
18
09.02.2014
Roter Amerikanischer
Sumpfkrebs
• Der Rote Amerikanische
Sumpfkrebs bevorzugt
stehende Gewässer oder
nur sehr schwach fließende
Flüsse; er lebt auch in
Sümpfen und in
Amerikanischer
Sumpfkrebs
__
....•--------....,
Die Krebsart ist ein
Neozoon in Südeuropa und
zeigt dort ein sehr
aggressives
Ausbreitungsverhalten.
Er
ist heute auch an einigen
Stellen in Deutschland und
der Schweiz zu finden.
(Ausgeprägter
Wandertrieb, legt weite
Strecken auf dem Land
zurück)
semipermanenten
Gewässern. Wenn der
Wasserspiegel sinkt, gräbt
er sich in den Boden ein. Er
besiedelt den Süden der
USA (Hauptgebiet im USBundesstaat Lousiana) und
wurde in Europa erstmals
'973 in Spanien ausgesetzt.
Scherenvergleich
.... ..
••
111
,
•••
--.•••••
*
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•.•......•.•.....•......•
19
09.02.2014
n von Krust
§13
Betäuben, Schlachten und Töten
(8) 'Krusten- und Schalentiere, außer Austern, dürfen
nur in stark kochendem Wasser getötet werden; das
Wasser muss sie vollständig bedecken und nach ihrer
Zugabe weiterhin stark kochen. 'Abweichend von Satz
1 dürfen Schalentiere In über 100 Grad Celsius heißem
Dampf getötet werden.
Krustentiere sind z. B. die heimischen
Zehnfußkrebse, z. B. der Edelkrebs.
z.B.aus Zuchteo
20
09.02.2014
........ ....
~~
~~~~~
Stand Nov.2000
21
09.02.2014
Alle Muscheln sind ganzjährig
geschützt
DieFlussperlmuschel (Margaritifera margaritifera) ist eine
der großen Süßwassermuscheln, die im Deutschland des
beginnenden 21. Jahrhunderts alsvomAussterben bedrohte
Tierart gilt.
bttp:!!d".wikipffiia.org/wiki/Flugsp"rlmuoc},.,]
Flussperlmuschel
• Lebensraum nur in kalkarmen, kalten + unbelasteten
Gewässern.
• Vorwiegend in Bächen mit sandig-kiesigem
Untergrund,
• Fichtelgebirge, bayerischer Wald (Granitgestein),
Vogelsberg (Rhön), Lüneburger Heide, Eifel
• Intakte alte Beständen bilden dichte
Muschelbestände, der Gewässerboden ist mit
Muscheln "gepflastert".
Erst im ausgewachsenen Stadium bildet sich eine dicke Schale mit zerldüfteter
(Prüfuogsfrage).
10ökologisch intaktem Umfeld bildet die Flussperlmuschel Kolonien.
Außenseite
22
09.02.2014
e seien gep
Perlmuscheln gewesen
Auf 100 Muscheln
kommt eine und auf
2700 eine gute Perle.
Vorkommenin leicht
sauren, kaltstenothermen
Fließgewässero(z.B.
BayerischerWald, nie in
den Kalkalpen).
Im BayerischenWald gab es
um diejahrhundertwende
sehrviele;heute ist sievorn
Aussterbenbedroht.
AufweIcheGewässerist das Vorkommen
kalkarme Gewässer
der Flussperlmuschel beschränkt?
In Beschreibungen von Biologen ist für das 19. Jahrhundert zu lesen,
manche Bäche seien wie gepflastert mit Perlmuscheln gewesen.
Nach der Zahl der Individuen zählte die Perlmuschel dort zu den am
stärksten vertretenen Arten. Zwar findet sich nur in einer von mehreren
tausend Muscheln eine verwertbare Perle, aber bei der sehr großen Zahl
von Perlmuscheln wäre es verwunderlich, wenn die Existenz dieser Perlen
den Menschen verborgen ~eblieben wäre - womit wir uns allerdings
bereits wieder in den Bereich der Vermutungen begeben haben.
Sicher ist, dass das Perlfischen den Menschen nicht erlaubt war und dass
das Recht. Perlen zu suchen - zumindest so weit wir das bislang wissen-,
von den Königen, die dieses Recht besaßen, nicht genutzt wurde. Perlen
waren schön und es war sicher bekannt, dass sie wertvoll waren. Wenn
dann noch Interessenten kamen, die dafür Geld bezahlten, war für die
häufig armen Menschen in diesen Gegenden ein starker Anreiz gegeben,
Perlen zu suchen. An den Herrscherhöfen dagegen galt es tatsächlich als
eine Entdeckung, dass es Perlen aus bayerischen Bächen und Flüssen
gibt.
Zitiertaus: EinTiervon höchstem Wert - die Flussperlmuschelin Bayern;Flyerdes FLVBayern
Fichtelgebirge + Bayer.Wald
Perlen nur für den Herzog
Nachzüchtungen in den Kanälen von Nymphenburg
und Schleißheim schlugen fehl.
Die Perlmuschel kann nur in den Bächen und Flüssen
im Osten und im Norden Bayerns leben, also aus der
Sicht der Landesherren in entlegenen, dünnbesiedelten
Gebieten, in denen eigensinnige Untertanen,
eigenmächtige Adelige und immer wieder
unzuverlässige und bestechliche Beamte nicht einsehen
wollten, dass diese Schätze niemand anderem als dem
Fürsten zustehen sollten.
Schonum 1437gab ein amtliches Schreiben,dass alle perlen
dem Herzoggehören und bei ihm abzuliefernseien.
Im Laufeder Jahrhunderte wurde auf Bildernden
Analphabeten gedroht, man würde Perldiebeaufhänge, die
Hand abhaken oder die Augenausstechen. Daaber bei
prozessendie Zeugengroße Erinnerungslückenaufwiesen,
gabes fast keine Verurteilungen,vor allem keine
Hinrichtung.
In München wurde - ob zu recht oder nicht - immer wieder
unterstellt. Die Klösterund die Adeligenwürden nicht scharf
genug gegen"perlwilderer"vorgehen, ihnen sogar
Unterschlupfgewährenund sich selbst Perlenaneignen.
Zitiertaus: EinTiervon höchstem Wert die Flussperlmuschelin Bayern;Flyerdes FLVBayern
Zitiertaus: EinTiervon höchstem Wert - die Flussperlmuschelin Bayern;Flyerdes FLVBayern
rkommen in
nördlich von Passau
• In Deutschland beschränkte sich das Vorkommender
Perlmuschelauf nur wenige Gebiete. Die besten Biotope
waren BayerischerWald und Fichtelgebirge.Diebesten
Perlwasserkamen aus Urgesteinsschichten,sie
entsprachen hinsichtlich Kalkgehalt,Sauerstoffreichtum
und Säuregradexakt den Bedürfnissender Perlmuschel.
Der Kalkgehaltbeschränkt sich hier auf Spurenaus dem
Zersatzdes Feldspats;er reicht aus für die Schalenbildung
der Muschel;ein höherer Gehaltwäre todbringend,
weshalbes in den Gewässernaus den Kalkalpenkeine
Perlmuschelngibt. Sauerstoffreichsind die Bergwasserauf
Grund ihres lebhaften Laufsund der Durchmischung im
steinigen Bett.
• Bis1635wurden alle Muscheln mit Gewaltgeöffnetund oftmals
auch umgebracht
- von Perlräubern
um so rücksichtsloser.
Dann
wurde ein .Perlschlüssel" erfunden, eine Art Schraubzange. Nun
konnte man die Muschel ohne wesentliche
Verletzung
öffnen,
konnte eine vorhandene (in der Größe lohnende) Perle
entnehmen
und die Muschel ins Wasser zurückgeben.
• Unser .Perlbach" käme heute bestimmt
nicht mehr zu seinem
"Ehrennamen".GelegentlichesMuschelvorkommendarf nicht
darüber hinwegtäuschen, dass es sich dabei um Alttiere handelt,
und dass der Nachwuchs fehlt. Die Zahlvon einst Hunderten
von Perlbächen ist auf eine Handvoll zusammengeschrumpft.
• Zitiert nach http://< K·helmatgeschlchte••"tte]'feJs·~
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09.02.2014
Flussperlmuschel
Problematik der Flußperlmuschel
margaritifera):
(Margaritifera
Wird bis zu 15cm groß, mit sehr dicker Schale, die im ältesten Bereich
um den Wirbel meist zerfressen ist. Lebensweise sehr stationär.
langlebigster wirbelloser Organismus, bis zu 120 Jahre.
Geschlechtsreife mit 15Jahren; ab einer Größe von 5 cm ohne
natürlichen Feind.
Die Weibchen haben eine reproduktive Phase 70 Jahren und sind sehr
fruchtbar: insgesamt 200 Mio. Nachkommen sind möglich. Die
Tiere werden bei sinkender Individuenzahl ab einem bestimmten
Limit zu Zwittern.
Flussperlmuschel 2
Glochidien
Gründe für den Rückgang:
Trotz der großen Fruchtbarkeit ist die Flussperlmuschel
gefährdet und unter Naturschutz. Das beruht einerseits auf
der zunehmenden Wasserverschmutzung,
andererseits auf die Besatzpraktik von Fischern:
Die Glochidienvon Margaritifera margaritifera setzen sich
nur auf Bachforellenfest, die häufiger eingesetzte
Regenbogenforelle ist als Wirt ungeeignet. Zudem
werden Bachforellen nach der zten-jten Infektion immun,
die Glochidienwerden abgekapseltund entwickeln sich
nicht weiter. Essind also immer "neue" Bachforellennötig.
In dieser Hinsicht konnten Maßnahmen getätigt werden,
die aber keinen Effektauf die Populationen hatten.
• Die in den Kiemender Muschelweibchen(z. B.der Großen
Teichmuschel)befruchteten Eierwachsen zu Glochidien
heran. Dieseverankern sich mit Häkchen und Klebefäden
an den Schalenklappen.Nach einiger Zeit setzen sie sich
ins freieWasserab, indem sie sich durch Bewegungenihrer
Schalefortbewegen. Die Glochidienheften sich dann an
einen Fisch,wo sie 2 bis 3 Monate schmarotzend in den
Kiemenoder an den Flossenihres Wirtes leben. Dort
entwickeln sie sich fort und fallen anschließend zu Boden.
Erst dann entwickeln sie sich weiter zu einer filtrierenden
Muschel.
• (Flussperlmuschel an den Bachforellen, gelingt nur 1-3mal, dann wirkt
das Immunsystem)
Flussperlmuschel 2
Flussperlmuschel 3
Wenn die Glochidien eine gewisse Größe erreicht haben
und die Temperatur und das Bachbett stimmig sind,
lassen sie sich ins Flussbett fallen und graben sich dort
für einige Monate ein.
DieWasserverschmutzung spielt nämlich die entscheidende
Rolle:
DieJungmuscheln entwickeln sich im sog.
Sandlückensystem, wenn es wasserdurchströmt ist,
weiter.
Durch Eutrophierung verschlammen die
Sandlücken, verstopfen. Soist dieser wichtige
Lebensraumnicht mehr besiedelbar. Da man kaum
Möglichkeitenhat, die Sandlücken freizubekommen, wird
Margaritifera margaritifera sehr wahrscheinlich in 50-100
Jahren aussterben. Die letzten bestehenden Populationen
sind überaltert, aber noch fortpflanzungsfähig...
24
09.02.2014
Bedrohungen
Bedrohungen von Muschelvorkommen
von Muschelvorkommen
2
Unbeabsichtigte Zerstörung von Individuen oder
deren Lebensräume.
Maschinen die das Bachbett durchqueren oder Vieh,
welches offenen Zugang zum Bach hat, Kanu- oder
Kajakfahrten. im Bach stehende Angler, ... verursachen
unfreiwillig die Zerstörung der Muscheln durch
Zertrampeln oder Zerquetschung.
• Mutwillige Zerstörung von Individuen durch
Perlensuche.
• Manche Muschelbestände wurden früher im Rahmen
der Perlensuche ausgebeutet; diese Nutzung war in
manchen Fällen sehr intensiv: alle Muscheln eines
Flussabschnitts wurden eingesammelt und geöffnet.
Manchmal wurden so an einem einzigen Tag über
10.000 Muscheln zerstört.
http://biodiversite.wallooie .be/offh/lifernp/versioo%2oallernaod
e/steckbrief/bedrohungen.htm
Bedrohungen von Muschelvorkommen
Unbeabsichtigte Zerstörung von Individuen oder
deren Lebensräume.
Maschinen die das Bachbett durchqueren oder Vieh,
welches offenen Zugang zum Bach hat, Kanu- oder
Kajakfahrten. im Bach stehende Angler, ... verursachen
unfreiwillig die Zerstörung der Muscheln durch
Zertrampeln oder Zerquetschung.
von Viehtritt abbröckelndes Ufer
2
• Waldarbeiten, Anlage von Wildwiesen,
Nadelbaumpflanzungen, landwirtschaftliche Arbeiten,
Arbeiten im und am Bachbett, Bachbegradigungen,
Anlage von Kanalisationen
nach Rückearbeiten..
Für welche Arten ist die
Feinsedimentbelastung des Gewässers
besonders problematisch?
Bedrohungen von Muschelvorkommen
durch Uferverbauungen
a. Kamberkrebs, Rotauge, Schleie
b. Signalkrebs, Waller (Wels), Karpfen
c. Flussperlmuschel, Äsche, Nase
Begradigter Bach
Beim Bau wühlen Maschinen Dreck im Bach auf, der die bestehenden
Muschelkolonien zudeckt und erstickt.
25
09.02.2014
eue Hoffnung
für die Perlmuschel
Hier im
. Bayerischen
Wald, etwa
nördlich von
Passau
mldk~
J.klel'Gbflo:h
;Iorf
I,id!"b~,
~Im.::.'i
Neue Hoffnung für die Perlmuschel
In der Mitternacher Ohe besteht die Chance,dass sich die
Flussperlmuschelerholt. Das Flüsschenschlängelt sich auf
nur 17 km Längedurch die Landkreise Freyung-Grafenau
und Regen,ein Quellfluss der llz. Jahrzehntelang durch
Kleinwasserkraftwerke verbaut und reguliert, hat der
Landesfischereiverbanddie Wasserrechte für 180.000 Euro
aufgekauftund 3 Kleinkraftwerkeabreißen lassen.
Nun kann die Ohe wieder frei fließen. Damit können nun
wieder Bachforelle,Neunaugeund Huchen sich in ihrem
Oberlauf ausbreiten.
Der Bestand an Flussperlmuschelnwar zuletzt kümmerlich
, doch mit dem freien Wandern der Bachforellekeimt
Hoffnungauf.
Unio tumidus (Aufgeblasene Flußmuschel)
21111La.t nord,l<:.h
d., AlplIIl'1l I" .••uu, Eun,llJ'dl
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SchalenrOfl'l\ IOW.1!I
du Ve'''lltml lang!!1 Höhe j 2:1 I.
Bachmuschel
Bachmuschel
Die Schweine hat man früher mit ihnen gefüttert.
Schaufelweise wurden Bachmuscheln aus dem Wasser
geholt und in den Sautrog geschüttet. Bis Mitte des 20.
Jahrhunderts war sie eine weitverbreitete, sehr häufig
vorkommende Tierart.
Heute ist die Bachmuschel vom Aussterben bedroht. In
Bayern gibt es noch rund 120 Gewässer, wo lebende
Bachmuscheln nachgewiesen oder frische Schalen
gefunden wurden. 38 Bestände, also knapp ein Drittel,
befinden sich in Schwaben.
futoZ=h
26
09.02.2014
Bedrohungen von Muschelvorkommen
3
Dadurch, dass es keine Kartierungen der verbleibenden
Muschelbestände gibt, dass die Kenntnisse über deren
Verbreitung eher vertraulich sind, und weil es außerdem
keine Sensibilisierung der lokalen Bevölkerung
und der verantwortlichen Behörden gibt, kann man
erklären, warum unbeabsichtigte Zerstörung immer
noch eine potentielle Bedrohung ist.
Laufwegder
Muschel in 1
Nacht,ca. im
Bachmuscheln in Schwaben
"Schwaben hat die Hauptverantwortung für die
Bachmuschel in Bayern", sagt Klaus Möller von der
Naturschutzabteilung der Regierung von Schwaben in
Augsburg. Zwei große Vorkommen mit jeweils über
10000 Exemplaren gibt es im Unterallgäu - im
Falchengraben bei Erkheim und im Weiherbach bei
Lauben, beide im Einzugsgebiet der Cünz. Wegen dieser
herausragenden Bedeutung wurden die Bäche zu einem
von zehn Biodiversitäts-Schwerpunktprojekten in
Schwaben erkoren und sind Teil der Umsetzung der
bayerischen Strategie zum Erhalt der Artenvielfalt.
Fotoz.,ch
Bachmuschel: empfindlich gegen Nitrat
"Der Muschelschutz ist der schwierigste im
Naturschutz", unterstreicht Lieg!. Die Tiere leben
nämlich sehr versteckt im Sediment der Gewässer und
haben eine komplizierte Biologie. Sie filtern am Tag drei
bis vier Liter Wasser und reagieren deshalb sehr
empfindlich auf Umwelteinflüsse, beispielsweise auf
Nitrateinträge aus der Landwirtschaft. Deshalb muss die
Devise lauten: Je weniger Gülle und Phosphat ins
Gewässer gelangen, desto besser.
Zit;"rtnach Augsburg.,r z",itung, Nov. 2010,VON DOROTI-lEASCHUSTER,.,rh••lt.,nvon TN 2010
Bachmuscheln: Gefahr durch Bisam
Dann gibt es da noch ein anderes, tierisches Problem: Der
Bisammuss in Schachgehalten werden. "Erkann ganze
Beständeleer fressen".Ubrig sind dann nur noch die
Schalen.Deshalbist der BiologeSchreiberauf der Suche
nach ehrenamtlichen Bisamfängern.
DiePopulationen sind auch deshalb gefährdet, weil sie so
isoliertsind. Die Fachleutewollen nächstes Jahr
ausschwärmenund in benachbarten Gewässernnach
Bachmuschelnsuchen.
SeitJahren engagierensich Bürgerfür den Erhalt der
Bachmuschel.In Handarbeit werden zugewachseneGräben
ausgeputzt, die Muscheln in Sicherheitgebracht und wieder
in den Bachgesetzt.
Ziti"rt nach Auggbur~r z",it=g, Nov.2010,VON DOROTHEASCHUSTER,"roo.lt= von TN 2010
Zit;"rtnach Augsburg.,r z",itung, Nov. 2010,VON DOROTI-lEASCHUSTER,.,rh••lt.,nvon TN 2010
Nebelbach wird ökologisch ausgebaut
Lutzingen bei Höchstädt a.d. Donau
Gemeinsam mit verantwortlichen von Donautal-Aktiv
soll der Bach an einem Stück breiter werden, es findet
eine Uferabflachung statt. "So kann die Bachmuschel
gedeihen", wird der Bürgermeister zitiert. Bei den
Kosten rechnet man mit 20.000 Euro.
Zudem ergibt die Verbreiterung des Baches ein
größeres Rückhaltebecken, falls wieder ein
Hochwasser kommt.
Bis zu
400.000 Eier.
Die Glochidieo leben
parasitisch in den Kiemen
z.B. VooAitel, Gründling,
barsch, Rotauge,Schleie
daraufhin, dass die
Muschellebt und
den Muskelzum
Verschließen
zusammenhält
Fotos:TNRogl"r201o
27
09.02.2014
Unio piclorum L_ (Malermuschel)
&.
Ist In OI!IlItllchi:Euld;\lel'bfeit.t, Mmml Biber nie In Maae.en·
.MUJ'IWn.~n
YOJ. äle oeereeeu ~r'I,
TociQ"",, AttWliUltler ood
FIUue In tnUi; bllWlilgl9fJ1Wa.UUK. Man liL"ldet ,I, blil zu ElI'liI!'r
HOtw von 2(;10 m LL NN. 111M{ WIiiIIIlIBrlieta rtOI'II 6 m und' IIIMI'I1
SiII~t'rOOD.,.:3~
Teichmuschel
Bis zu
400.000 Eier.
Die Glochidieo leben parasitisch in den Kiemen
z.B. VooAitel, Gründling, Barsch, Nerfling u.a.
BildZech
Teichmuschel
• Diese Muschelart kann nach neuesten Ergebnissen bis
zu 280 Jahre alt werden. Größe und Alter nehmen
nach Norden hin zu, so wird sie in Spanien meist nur
8-10 cm groß und etwa 60-70 Jahre alt, während sie in
Schweden bis zu 280 Jahre und 14cm groß wird.
28
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Körperbau
einer Muschel
• Der Körperbau einer Muschel ist oft mit einem Buch
verglichen worden.
• Die Schalen sind wie Buchdeckel und an ihren Innenseiten
liegt bei einer lebendigen Muschel eine Art Haut. der
"Mantel", in dem die Schalensubstanz erzeugt wird. Die
ersten und die letzten Seiten dieses "Buches" werden von
Kiemen gebildet. mit denen Muscheln atmen. Im Inneren
der Kiemen finden sich auch Bruträume. Hier werden die
Eier weiblicher Muscheln von Spermien besamt, die mit
dem Wasser in die Kiemen gelangen, und hier werden die
befruchteten Eier erbrütet. Im Inneren der Muschel liegt
der "Eingeweidesack"
Zitiert aus: Ein Tier von höchstem
Wert - die Flussperlmuschel
in Bayern; Flyer des FLV Bayern
Körperteile der Muschel sind schwach ausgebildet
Im Prinzip verfügt also eine Flussperlmuschel über alles, was zu
einem Tier gehört. Allerdings fehlen einige Körperteile und einige
sind nur schwach ausgebildet. So besitzt die Muschel nur einen
Fuß - einen Muskel am Eingeweidesack, der aus den Schalen
herausgestreckt
werden
kann und mit dem sie sich ganz langsam
ein Stück weit fortbewegen kann. Kümmerlich sind die Fähigkeiten
einer Muschel, ihre Umwelt wahrzunehmen und Eindrücke zu
verarbeiten. Sie besitzt keine Augen, keine Ohren und keine
Nase. Nur einige wenige Veränderungen
ihrer Umwelt, wie zum
Beispiel Wasserströmung
und Wasserstand,
nimmt sie wahr.
Solche Reize werden in Nervenfasern
übermittelt
und in
Eingeweidesack
Hier wird durch einen Mund Wasser aufgenommen
und Nahrungspartikel, die darin enthalten sind, werden
in einem Magen und einem Darm verdaut, ehe dann
das Wasser durch ein After wieder ausgestoßen wird.
Ein Herz pumpt Blut (genau gesagt: Hämolymphe)
durch den Körper und aus Keimdrüsen werden Eier
und Spermien zu Geschlechtsöffnungen geleitet.
Zitiert aus: Ein Tiervon höchstem Wert - die Flussperlmuschel
in Bayern; Flyer des FLV Bayern
Primitiv?
"Primitiv" sind die Muscheln in dem Sinn, dass es sie
seit uralten Zeiten gibt. Muscheln gehören zu den
ältesten Formen von höher entwickelten Lebewesen.
Die ersten Muscheln gab es schon vor über 550
Millionen Jahren.
Den Aal gibt es seit ca. 400 Mio. Jahren, unsere
Fische seit ca. 300 Mio. Jahren.
Nervenknoten verarbeitet. Ein Gehirn fehlt. Kein Verstand, kein
Geschlechtsverkehr und wenig Sinn für alles, was um sie herum
geschieht - das alles lässt die Muschel als primitives Lebewesen
gelten.
Zitiert aus: Ein Tier von höchstem
Wert - die Flussperlmuschel
in Bayern; Flyer des FLV Bayern
Glochidien der Teichmuschel
Zitiert aus: Ein Tiervon
höchstem
Muschelsporen
Wert - die Flussperlmuschel
in Bayern; Flyer des FLV Bayern
auf Jung-Döbel
Komplizierter Entwicklungsgang:
Die Larven wachsen
zunächst in der Kiementaschen der Weibchen bis zu einer
bestimmten Größe heran, freigesetzt werdeu;
,
Sekundärlarven, sog. Glochidien:
Klebfaden
Zahnartige Gebilde (Widerhaken)
Parasitische Lebensweise
Die Glochidien der Teichmuscheln heften sich an die Flossen
von Fischen, die der Flußperlmuscheln
an die Kiemen. Sie
werden dann vom Wirtsgewe be umwachsen, dadurch also
zu Entoparasiten, die sich 2-3 Monate von diesem Gewebe
ernähren. Kleine Muscheln bohren sich am Ende heraus
und leben dann am Boden.
JungeTeichmuscheln -7 sauberes Gewässer-7 viele
Bitterlinge(eine Seltenheit)
Fotoz.,ch
29
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• Bekannte größere Populationen bestanden bis zu den
industrie bedingten starken Flusswasserverschmutzungen
sowohl in Sachsen (z.B. in der Pulsnitz), in Bayern (z.B. im
Regen) und in Nordrhein- Westfalen (z.B. im nach ihnen
benannten Perlenbachtal in der Eifel). Zur Zeit der
deutschen Kleinstaaten und Fürstenhöfe im 18.
Jahrhundert wurde sie teilweise gezielt angesiedelt und
effektiv mit drakonischen Strafen geschützt, so im
Odenwald und in der Eifel nachweisbar .
• Außer der durch die industriellen Abwässer bedingten
Lebensraumzerstörung
setzten auch die Bisamratten, die
sich seit 1905 als Neozoon in deutschen Landen stark
ausbreiteten, dem Bestand sehr zu. Einen weiteren
zerstörerischen Effekt auf die Populationen hatte der durch
die Gier auf Perlen von Menschen zeitweilig betriebene
Raubbau. Dabei enthalten weniger als vier Prozent der
ausgewachsenen Muscheln tatsächlich Perlen.
DieDreikantmuschel, Dreiecksmuschel oderWandermuschel
(Dreissena polymorpha),
umgangssprachlich
Zebramuschel
genannt
Zebramuschel zeichnet sich durch die charakteristische
dreikantige.kahnartige Form aus. Sie erreicht eine Länge von 26 - 40
Die
rnrn bei einer Breite von 17 - 20 rnrn. Die Schalen sind dunkelbraun
schwarz gefärbt, durchbrachen
von hellbraunen
Streifen.
bis
Unterden Süßwassermuscheln ist die Zebramuschel die einzige,
die ein freischwimmendes Larvenstadiumdurchläuft, das heißt,
die Larvebraucht keine Zwischenwirte, und kann sich somit
ungehemmtvermehren.
muschel
keine
Schonzeit
Die Muscheln heften sich an Schiffsrümpfe oder gelangen als
Larven über das Ballastwasser der Schiffe in den neuen
Lebensraum. Seither traten mehrere Besiedlungswellen mit
Individuenzahlen von bis zu 100.000 Tieren pro Quadratmeter auf
Aufgrund des weltweiten Schiffsverkehrs breitet sich seit den
achtziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts die Zebramuschel
zunehmend in den großen Seen Nordamerika aus. Durch ihre
starke Filterwirkung hat sich die Sichttiefe im Erie-See verdoppelt.
http://d,,.wikip''dia.org/wiki/z,,,brn.ffiUscbd
30
09.02.2014
Dreissena
polymorpha
(Dreikantmuschel!
oe, Cle8t.and
ist Mufig bit I'niiIN-enhafl,alt illl In ganl
~utst::hlB.odvetbrlltitEit. Sie Ilec!plt .•ich tn Ofoßeten
ltellenden ..,d flleBend-cmGewauern an (Seen, fiUlailll. K.."l!iil~.
Als Ert:.enmJflgliiimsrkmal
dienl elle ClrelkantlQeSc.haJa mit
i!lurllllel"KlerZ,1l;tI.;l:6I:;:fc.il:e1C"l11.4ng..
Wandermuschel, kommt aus Zentralasien,nicht heimisch,
Ankunft durch Boote oder Vogel. Physiognomie ähnlich
der Miesmuschel mit dem Wirbel Dichtwie soost bei der
Mitte, sondern am Ende der Schale.
Vorteile gegenübereinheimischen Konkurrenten:
Ve~la~~~~~~a~i~:~~gb~~:rl-Q~~~~d~iftet;
AbM?e~~~~~cl~)~~i~d:oäe~e~i~:?~hBtire~:r1
festhaften
kann.:
a, Innenseite von Wasserrohren => verstopfen
b.Andere Muscheln können Schale nicht mehr klappen =>
Ventilation unterbunden => Kiemen nicht mehr
sauberbar => Tod) und
Prof. Dr. F. P.
Fischer
Institut für
Zoologie, TUM
~'of;~~~h~~b~!ilJ:~t~~s~h~f~~h~t:>Dfr~::I~~ebse
Skriptum von
sterben
Häufig Massenaufkommen. Wichtiger Testorganismus in
der Ökotoxikologie.
Schonzeiten
• alle Muscheln ganzjährig geschützt
• Ausnahme: Dreikantmuschel an den Küstengewässern
Herbert
Grünwald
Flussperlmuschel und Malermuschel
• Das Hege- und Aneignungsrecht des Fischereiberechtigten
bezieht sich auch auf Fluss- und Teichmuscheln.
• Allerdings sind alle Muscheln ganzjährig geschützt, mit
Ausnahme der Dreikantmuschel (an den Küstengewässern, die
sich ohne Zwischenwirtevermehren kann).
• In die Flussperlmuscheln legt der geschützte Bitterling seine Eier
ab. Alle Muschellarven verwenden Zwischenwirte, z.B.die
Forellen.
• Gegenstand des Fischereirechts sind also alle Muscheln, folglich
auch die Perlmuschel.
• Großmuscheln haben nach der Verordnung zur Ausführung des
Fischereigesetzes für Bayerneine Schonzeit, nämlich eine
ganzjährige. Teich- und Flussmuscheln sowie die
Flussperlmuschel sind ganzjährig geschützt. Somit ist auch die
Malermuschel ganzjährig geschützt.
Statt eines Schlusswortes:
Anglers Waidgerechtigkeit
"Wer Fischefängt mit Leidenschaft, mit Meisterschaft
und Wissenschaft, und hält dabei sich tugendhaft,
gewissenhaft und ehrenhaft, den reichen Fang mit Maß
betreibt, sorgt, dass im Wasser auch was bleibt, wer
angelt nicht um Geld und Gunst, nein nur aus Freude an
der Kunst, der ist, war's der geringste Knecht, Angler und
auch waidgerecht!"
aus der Präambel des Fischereivereins Marktoberdorf
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