Mozart complete Opera - pdf

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Wagner-Festspielhaus Bayreuth
Staatsoper Wien
Staatsoper Wien
Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791)
Complete Opera
Index – Opern von W.A.Mozart
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Wichtige Hinweise
1
Apollo et Hyacinthus – KV 38
2
Bastien & Bastienne – KV 50
3
La Finta Semplice – KV 51
4
Midridate, Re di Ponto – KV 87
5
Ascanio in Alba – KV111
6
Il Sogno di Scipione – KV126
7
Lucio Silla – KV135
8
La Finta Giardiniera – KV196
9
Il Re Pastore – KV208
10
Zaide – KV344
11
Idomeneo, Re di Creta – KV366
12
Die Entführung aus dem Serail – KV384
13
L'oca del Cairo – KV422
14
Lo Sposo Deluso – KV430
15
Der Schauspieldirektor – KV486
16
Le nozze di Figaro – KV492
17
Don Giovanni – KV527
18
Cosi fan Tutte – KV588
19
Die Zauberflöte – KV620
20
La Clemenza di Tito – KV621
Wichtige Hinweise
Die Zusammenstellung sämtlicher Opern von W. A. Mozart (inklusive Fragmente und unvollständiger Werke) liegt in Form von
MP3-Musik-Dateien in höchster digitaler Qualität vor (Abtastrate: 44 kHz, Bitrate: 320 kBit/s).
Alle Aufnahmen liegen in der Original-Sprache vor. Einige Opern wurden von Mozart in mehreren Sprachen verfasst (z.B. KV
196) – hier liegen die Aufnahmen auch in mehreren Sprachen vor.
In den ID3-Tags der MP3-Dateien sind alle zugehörigen Detail-Informationen enthalten:
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Titel :
Untertitel:
Kommentare:
Interpreten:
Albuminterpret:
Album:
Jahr:
Genre:
Bezeichnung des Stückes
Bezeichnung deutsch/englisch
Interpreten
Orchester und Dirigent
weitere Besetzungen
Mozart complete
Jahr der Aufnahme
Classical
Jede Oper ist in einem Ordner gleichen Namens enthalten :
KV 38
Apollo et Hyacinthus
Köchel-Verzeichnis
Name der Oper
Die Bezeichnung der MP3-Files haben eine feste Struktur und ermöglichen damit die Zuordnung zum Libretto:
KV196 Giardiniera -
Köchel-Verzeichnis
Act1,
Kurz-Name der Oper
07,
3.
Aria-Si promette facilmente
Akt-Nr.,Szene-Nr. ,lfd.Nr.in der Szene Titel und Anfangsworte
Eine Oper besteht aus zwei Teilen, zum einen aus der Musik und zum anderen aus dem Text, auch Libretto genannt. In den
Mozart -Opern wird ein Höchstmaß an Harmonie zwischen diesen beiden Bestandteilen angestrebt. Es ist bekannt, dass Mozart
zum Teil deutlichen Einfluss auf das Libretto nahm, um ein harmonisches Ganzes zu erschaffen.
Für Mozart hatte die Musik deutlichen Vorrang vor dem Text/Libretto. Auch aus heutiger Sicht erschließt sich einem diese
Denkweise. Eine Oper mit schöner Musik und schlechtem Text kann ein Genuss sein, während umgekehrt das Publikum
sicherlich nicht begeistert wäre.
Zu allen Opern sind die Original-Libretti in der ursprünglichen Sprache als pdf-Dateien vorhanden. Somit ist es möglich, die
gesungenen Texte mitzulesen/ mitzusingen. Über die Namenskonvention der MP3-Files (s.o.) sind die entsprechenden Stellen
im Libretto eindeutig zugeordnet.
Die am häufigsten verwendete Sprache der Opern ist italienisch. Deshalb sind zu den meisten Libretti Übersetzungen in
deutsch oder englisch vorhanden. Die Übersetzungen sind meistens reine Leselibretti, d.h. nicht ‚singfähig‘, quasi wie Untertitel.
Die hier vorliegende pdf-Datei enthält zu allen Opern die Detail-Informationen und Synopsis (Beschreibung der Handlung) und
ist wie folgt aufgebaut:
La Clemenza di Tito – KV621
Oper in 2 Akten
(Die Milde des Titus)
Spieldauer ca. 2 Stunden
Originalsprache: italienisch
Uraufführung: 6.09.1791 (Prag)
Besetzung der Aufnahme
Staatskapelle Dresden - Karl Böhm
Peter Schreier - Tito Vespasiano, Julia Varady - Vitellia, Edith Mathis - Servilia,
Teresa Berganza -Sesto, Marga Schiml - Annio, Theo Adam – Publio
Recorded 1979
Libretto von Caterino Mazzolà (nach Pietro Metastasio)
Personen:
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Tito Vespasiano (Titus), Herrscher von Rom, Tenor
Vitellia, Tochter des vorherigen Kaisers Vitellius, Sopran
Sesto, Freund des Titus, Liebhaber der Vitellia, Mezzosopran
Servilia, Schwester des Sesto, Liebhaberin des Annio, Sopran
Annio, Freund des Sesto, Liebhaber der Servilia, Mezzosopran
Publio, Hauptmann der Prätorianer, Bass
Chor
Handlung: . . .
Apollo et Hyacinthus – KV 38
Oper in 3 Akten (Frühwerk)
Originalsprache: latein
Spieldauer ca. 1 ¼ Stunden
Uraufführung: 13.05.1767 (Salzburg)
Besetzung der Aufnahme
Mozarteum-Orchester Salzburg – Leopold Hager
Cello-Cornelius Hermann, Cembalo-Jean-Pierre Faber
Oebalus-Anthony Rolfe Johnson; Melia-Arleen Augér; Hyacinthus-Edith Mathis; Apollo-Cornelia Wulkopf;
Zephyrus-Hanna Schwarz
Recorded 1982
Libretto von Rufinus Widl: Ein lateinisches Intermedium zum Schuldrama 'Clementia Croesi'
Personen:
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Oebalus, König von Lakedämonien (Tenor)
Melia, Oebalus' Tochter (Sopran)
Hyacinthus, Oebalus' Sohn (Sopran)
Apollo, ein junger Gott, Gastfreund des Oebalus (Alt)
Zephyrus, Hyazinths Vertrauter (Alt)
2 Priester (Bass)
Handlung:
Nach der literarischen Überlieferung war es tatsächlich Zephir, der den Tod seines Freundes Hyazinth
verursachte. Der Übeltäter wurde nicht in einen Sturm verwandelt, sondern war schon immer ein
windiger Bursche, der aus dem Westen kam. Auf Apollo eifersüchtig, verschob er dessen im Spiel
geworfene Scheibe so, dass sie von der Bahn abkam und den armen Hyazinth tödlich am Kopf traf. Aus
schmerzvollem Gedenken zauberte Apollo das erwähnte Knollengewächs.
Während einer Opferdarbietung im Apollotempel zerstört ein Blitz plötzlich den Altar. Apollo selber
erscheint und bittet König Oebalus um Aufnahme in dessen Königreich. Als er Melia, der Tochter des
Königs, gegenübertritt, verlieben sich beide ineinander. Da Apollo aber auch um die Freundschaft mit
Hyacinthus, dem Sohn des Königs, nachsucht, zieht er schnell die Eifersucht dessen Freundes Zephyrus
auf sich, der ebenfalls in Melia verliebt ist.
Bei einem Diskusspiel schließlich wird Hyacinthus von Zephyrus absichtlich schwer verletzt. Der
eifersüchtige Zephyrus aber behauptet gegenüber Oebalus und Melia, Apollo hätte Hyacinthus den
todbringenden Wurf versetzt. So hofft er, Melia werde von ihrer Liebe zu Apollo abkommen und zu ihm
zurückfinden.
Aber Apollo ist schließlich ein Gott und kann somit, als er Zephyrus gegenübertritt, diesen in einen Wind
verwandeln und ihn fortwehen lassen. Melia ist verständlicherweise über den Mord an ihrem Bruder
schwer erschüttert und weist Apollo, den sie für den Mörder ihres Bruders hält, brüsk von sich.
Der sterbende Hyacinthus schließlich verrät seinem Vater, dass nicht Apollo sondern Zephyrus ihn
tötete. Apollo verwandelt den toten Hyacinthus in ein Blumenmeer von Hyazinthen und kann schließlich
die Liebe Melias zurückgewinnen. Beide erhalten zum Abschluss den Segen des Vaters zur baldigen
Hochzeit.
1. Akt
Apollo kommt in König Oebalus' Reich und verliebt sich in dessen Tochter Melia, die, wie ihr jüngerer Bruder
Hyazinthus, von jeher dem Gott besonders zugetan ist. König Oebalus sieht das Werben des Gottes um Melia
gern, weil er von der Liebe seiner Tochter weiss.
2. Akt
Der Höfling Zephyrus, der selbst nach Melia und dem Thron trachtet, beobachtet die Vorgänge mit Missgunst. Um
seine Ziele zu erreichen, verletzt er beim Diskuswerfen den jungen Hyazinthus tödlich und versucht, den Mord
Apollo anzulasten. Der erzürnte König verweist den Gott des Landes; die verzweifelte Melia stösst ihn von sich.
Apollo, der Zephyrus' Mordtat miterlebt hat, lässt diesen in einen Sturmwind verwandeln und davontragen.
3. Akt
Der sterbende Hyazinthus berichtet dem Vater, dass nicht Apollo, sondern Zephyrus ihn getötet hat. Apollo
verzeiht dem Reuigen, verwandelt Hyazinthus in die Blume Hyazinthe und erhält Melia zur Gattin.
Bastien und Bastienne – KV 50
Oper in 1 Akt (Frühwerk)
Originalsprache: deutsch
Spieldauer ca. 1 Stunde
Uraufführung: 7.12.1768 (Schwechat bei Wien)
Besetzung der Aufnahme
Wiener Symphoniker - Uwe Christian Harrer, Cembalo/Harpsichord - Ernst Würdinger,
Batienne - Dominik Orieschnik; Bastien - Georg Nigl; Colas - David Busch
Recorded 1987
Libretto von Friedrich Wilhelm Weiskern, Johann Heinrich Müller, Johann Andreas Schachtner
Personen:
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Bastienne, eine Schäferin (Sopran)
Bastien, ihr Geliebter (Tenor)
Colas, ein vermeintlicher Zauberer (Bass)
Handlung:
Ein Dorf im 18. Jahrhundert.
Das Libretto basiert auf Charles Simon Favarts, Marie Justine Benoîte Favarts und Harny de
Guervilles Les amours de Bastien et Bastienne, einer Parodie auf Jean-Jacques Rousseaus
einaktige Oper Le devin du village (Der Dorfwahrsager).
Die Jahrmarktsparodie (vgl. Pariser Jahrmarktstheater) von Rousseaus naiver Oper macht
sich über den Rat des Wahrsagers lustig, dass die verlassene Geliebte ihrem reuigen
Verehrer die kalte Schulter zeigen solle, indem sie diese Reaktion ins Extrem steigert. In der
deutschen Fassung ist die Komik allerdings wieder verschwunden. Die harmlose, anrührende
Handlung entsprach dem Zeitgeist des Rokoko, dem Bedürfnis nach Einfachheit und
Natürlichkeit.
Die Schäferin Bastienne besucht den Dorfwahrsager Colas. Sie bittet ihn um Rat, denn sie
befürchtet ihren Liebhaber Bastien an Phyllis zu verlieren. Colas rät ihr sich stets gleichgültig
zu verhalten und sich nichts anmerken zu lassen.
Kurze Zeit später besucht Bastien den Zauberer und teilt diesem mit, dass er bald seine
Geliebte Bastienne ehelichen möchte. Der Zauberer teilt ihm jedoch mit, dass sich diese
bereits in jemand anderen verliebt hätte. Colas winkt Bastienne zu sich. Bastien gerät vor
Eifersucht außer sich, Bastienne reagiert jedoch vollkommen gleichgültig. Schließlich droht
Bastien mit Selbstmord und kann sie doch noch rühren. Die beiden umarmen sich innig und
danken Colas für ihre Vereinigung.
La Finta Semplice – KV 51
Große tragische Oper in 5 Akten
Originalsprache: italienisch
Spieldauer ca. 2 ½ Stunden
Uraufführung: 1.05.1769 (Salzburg)
Besetzung der Aufnahme
Kammerorchester "Carl Philipp Emanuel Bach" - Peter Schreier,
Cembalo - Christiane Schornsheim,
Rosina - Barbara Hendricks; Don Cassandro - Siegfried Lorenz;
Don Polidoro - Dougles Johnson; Giacinta - Ann Murray; Ninetta - Eva Lind;
Fracasso - Hans Peter Blochwitz; Simone - Andreas Schmidt
Recorded 1991
Libretto von Marco Coltellini
Personen:
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Fracasso, ungarischer Hauptmann (Tenor)
Rosina, die angebliche Einfältige; Baronin (Sopran)
Don Polidero, einfältiger Edelmann (Tenor)
Don Cassandro, einfältiger und geiziger Edelmann (Bass)
Giacinta, Schwester von Don Cassandro und Don Polidero (Sopran)
Ninetta, Kammermädchen (Sopran)
Simone, Sergeant (Bass)
Handlung:
Hauptfigur sind Cassandro und sein naiver jüngerer Bruder Polidoro, die gemeinsam mit dem
Nesthäkchen, der jungfräulichen Schwester Giacinta, auf ihrem Landschloss in der Nähe Cremonas ein
abgeschiedenes Junggesellendasein führen. Die Brüder beherbergen in ihrem Haus den ungarischen
Hauptmann Fracasso und seinen Sergeant Simone. Seit Don Cassandro einmal von einer Frau schlecht
behandelt wurde, spielt er den Frauenfeind. Sein ebenfalls unverheirateter Bruder Don Polidoro, der am
liebsten jeder Frau nachstellen würde, steht unter der Fuchtel seines Bruders und muss sich ebenfalls
von den Frauen fernhalten. Fracasso verliebt sich in Don Cassandros und Don Polidoros Schwester
Giacinta, Simone in deren Zofe Ninetta. Der einzige Ausweg, den Weiberfeind dazu zu bewegen, in die
Heiratspläne der Schwester einzuwilligen, scheint eine List zu sein: Fracassos kluge Schwester, die
Baronessa Rosina, gibt sich einfältig und umwirbt gleich beide Brüder. Als sie bemerken, dass sie
Rivalen sind, bringt eine weitere List sie so durcheinander, dass Cassandro schließlich der Hochzeit von
Giacinta und Fracasso zustimmt.
1. Akt
Cassandro, ein erklärter Weiberfeind, und sein den Frauen dümmlich ergebener, von ihm unterdrückter Bruder
Polidoro führen auf ihrem Landschloss in der Nähe Cremonas ein abgeschiedenes Junggesellendasein. Die
Einquartierung des ungarischen Hauptmanns Fracasso und seines Dieners Simone bringt einige aufregende
Veränderungen mit sich: Fracasso verliebt sich in Giacinta, Simone in die Zofe Ninetta. Damit Giacintas Brüder
die Erfüllung dieser Harmonie nicht verhindern, verfällt die couragierte Ninetta auf die Idee, beide in Rosina,
Fracassos ebenso gescheite wie hübsche Schwester, verliebt zu machen. Rosina spielt mit, und die Rechnung
geht auf. Mit Schöntun gelingt es ihr sogar, dem tapsigen Polidoro eine gefüllte Geldbörse und dem Geizhals
Carcasso einen Ring abzuluchsen.
2. Akt
Die Ereignisse überschlagen sich. Fracasso und Cassandro, so berichtet Giacinta, sind beim Wein in Streit
geraten und wollen sich duellieren. Rosina muss sich einerseits amüsiert den ungeschickt werbenden Polidoro
vom Leibe halten, geniesst es aber andererseits, dass Cassandro und Polidoro ihretwegen aneinander geraten.
Und weil Cassandro sie beschuldigt, den Ring - den sie ihm heimlich wieder angesteckt hat - gestohlen zu haben,
fordert ihn Fracasso nun wirklich auf Degen - eine Farce, denn Cassandro macht sich hasenfüssig aus dem
Staub. Der Akt endet mit einem Knalleffekt: Fracasso und Simone verkünden, Giacinta und Ninetta seien mit dem
gesamten Vermögen durchgebrannt.
3. Akt
Die beiden Paare, erst Simone und Ninetta, dann Giacinta und Fracasso, versichern sich ihres halb gewonnenen
Spiels, und Rosina eröffnet Cassandro durch die Blume, dass er ihr nicht gleichgültig ist. Nur möchte sie Polidoro
noch einen Streich spielen, indem sie Cassandro spielerisch bittet, seinem Bruder die Hand reichen zu dürfen,
nur um sie dann Cassandro selbst statt Polidoro zu geben. In Hochzeitsstimmung tauchen die beiden anderen
Paare auf, denn wer die Flüchtigen findet, solle sie heiraten dürfen. So haben es Cassandro und Polidoro
versprochen. Man gesteht sich, man vergibt sich die geheuchelte Einfalt. Einzig Polidoro bleibt allein.
Midridate, Re di Ponto – KV87
Oper in 3 Akten (Mithridates, König von Pontus)
Originalsprache: italienisch
Spieldauer ca. 2 ½ Stunden
Uraufführung: 26.12.1770 (Mailand)
Besetzung der Aufnahme
Mozarteum-Orchester Salzburg - Leopold Hager, Cembalo - Leopold Hager, Horn - Alois Aigner
Mitridate - Werner Hollweg; Aspasia - Arleen Augér; Sifare - Edita Gruberova; Farnace - Agnes Baltsa;
Ismene - Ileana Cotrubas; Marzio - David Kübler; Arbate - Christine Weidinger
Recorded 1977
Libretto von Vittorio Amadeo Cigna-Santi
Personen:
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Mithridates (Mitridate) (Tenor), König von Pontos und anderer Reiche, Liebhaber von Aspasia
Aspasia (Soprano), Verlobte von Mithridates und bereits als Königin proklamiert
Xiphares (Sifare) (Soprano), Sohn von Mithridates und Stratonica, Liebhaber von Aspasia
Pharnaces (Farnace) (Alto), Mithridates’ erster Sohn, gleichfalls Liebhaber von Aspasia
Ismene (Soprano), Tochter des Königs von Parthien, Geliebte des Farnace
Marcius (Marzio) (Tenor), römischer Tribun, Freund des Farnace
Arbates (Arbate) (Soprano), Statthalter von Ninfea
Handlung:
Basierend auf dem gleichnamigen Bühnenstück von Jean Racine handelt es sich bei der Titelfigur um
König Mitridates VI. Eupator (132-63 v.Chr.), den König von Pontus, dessen Reich große Küstengebiete
an der südlichen Schwarzmeerküste umfasste. Mitridate hat während eines Feldzuges gegen die sich in
Kleinasien ausbreitenden Römer seine junge Verlobte, die griechische Prinzessin Aspasia, in der Stadt
Ninfea auf der Krim in der Obhut seiner beiden Söhne, Sifare und Farnace, zurückgelassen. Er lässt die
Nachricht von seinem Tod verbreiten, um seine beiden Söhne auf die Probe zu stellen. Diese - politische
Gegner in ihren jeweiligen Sympathien für die Griechen und die Römer - buhlen um die Gunst der
Verlobten ihres Vaters.
1. Akt: Aspasia bittet Sifare, sie vor den Avancen Farnaces zu beschützen. Sifare nutzt diese Bitte, nicht nur
seinen Schutz anzubieten, sondern ihr auch seine Liebe zu gestehen. Farnace, der die ihm zugedachte Braut
Ismene, Tochter des Königs von Parthien, kühl ignoriert, macht Aspasia das Angebot, sie zu seiner Königin zu
machen. Aspasia weist Farnace zurück, und als dieser sie bedroht, schreitet Sifare ein. Arbate, der Statthalter
von Nymfea, meldet, dass Mitridate lebt und gerade die Stadt erreicht. Aspasia ist hin- und hergerissen zwischen
ihren Pflichten gegenüber Mitridate und ihrer aufrichtigen Liebe zu Sifare. Dem Vorstoß Farnaces, die Rückkehr
des Vaters zu vereiteln, verweigert sich Sifare aus Loyalität seinem Vater gegenüber. Daraufhin wiegelt Farnace
den römischen Tribun Marzio auf, gegen Mitridate zu rebellieren. Nach verlorener Schlacht landet Mitridate im
Hafen von Ninfea und vertraut Arbate an, dass er selbst die Gerüchte um seinen Tod in Umlauf gebracht hat, um
seine Söhne auf die Probe zu stellen. Als er von Farnaces Avancen an Aspasia hört, will er diesen zu bestrafen.
2. Akt: Als Farnace Ismene erzählt, dass er sie nicht liebe, droht diese, Mitridates zu rufen. Trotz der Warnung
Farnaces vor den möglichen Konsequenzen, vertraut sich Ismene Mitridate an. Dieser sichert ihr zu, dass
Farnace für diese Beleidigung bezahlen müsse und preist den zweitgeborenen Sohn Sifare als viel würdigeren
Ehemann an. Auf seine Ankündigung, Aspasia nun schnell heiraten zu wollen, reagiert diese zurückhaltend.
Mitridate vermutet, sie habe ihn mit Farnace betrogen. Mitridate ruft Sifare herbei und lobt ihn für seine Loyalität.
Als Aspasia und Sifare allein sind, versichern sie sich gegenseitig ihrer Liebe, beschließen aber aus Pflichtbewusstsein, sie zu unterdrücken und sich zu trennen. Mitridate verdächtigt Farnace, mit den Römern zu
kollaborieren. Er sieht sich bestätigt, als Farnace seinem Plan, die Römer anzugreifen, widerspricht und ihm rät,
das Friedensangebot der Römer anzunehmen. Als Mitridate ihn daraufhin entwaffnen und abführen lassen will,
gesteht Farnace seine Schuld, verrät aber auch, dass Sifare und Aspasia einander lieben. Mitridate stellt deshalb
Aspasia auf die Probe, indem er sie auffordert, sich nicht für ihn, sondern für einen seiner Söhne zu entscheiden.
Aspasia offenbart ihre Liebe zu Sifare, woraufhin Mitridate sie und seine beiden Söhne zum Tode verurteilt. Sifare
drängt Aspasia, sich mit Mitridate zu versöhnen und ihn zu heiraten. Doch sie lehnt ab und so beschließen die
Liebenden, gemeinsam zu sterben.
3. Akt: Ismene versucht zu vermitteln, und bittet Mitridate, Aspasia zu verschonen. Auf Aspasias Fragen, was mit
Sifare geschehen sei, sagt man ihr, dass sie noch immer sein Leben retten könne, wenn sie Mitridate heirate,
doch sie lehnt ab. Arbate verkündet, die römischen Truppen seien gelandet und hätten die Truppen Mitridates in
die Flucht geschlagen. Mitridate eilt zu seinen Truppen. Als man Aspasia einen Kelch mit Gift gibt, will sie ihn
leeren. Sifare herein. Er hält es nun für seine Pflicht, dem Vater im Kampf beizustehen. Farnace ist von einer
römischen Söldnertruppe befreit worden. Als Marzio ihm jedoch den Thron anbietet, plagt Farnace das Gewissen
und er kündigt an, auf Aspasia und seine politischen Ambitionen zu verzichten und stattdessen dem Pfad der
Pflicht, des Ruhmes und der Ehre folgen zu wollen. Mitridate hat sich in sein eigenes Schwert gestürzt, um nicht
den Römern in die Hände zu fallen. Er lobt Sifare für dessen Loyalität, verzeiht Aspasia und gibt dem Paar seinen
Segen. Ismene teilt mit, dass Farnace die Römer. Daraufhin vergibt der sterbende Mitridate auch ihm. Aspasia,
Sifare, Ismene, Farnace und Arbate stimmen in den Chor des Widerstandes gegen die römische Tyrannei ein.
Ascanio in Alba – KV111
Oper in 2 Akten (Serenata teatrale in 2 Akten)
Originalsprache: italienisch
Spieldauer ca. 2 ½ Stunden
Uraufführung: 17.10.1771 (Mailand, Teatro Ducale)
Besetzung der Aufnahme
Mozarteum-Orchester Salzburg - Leopold Hager, Salzburger Kammerchor - Rupert Huber;
Cembalo - Leopold Hager
Venere - Lilian Sukis; Ascanio - Agnes Baltsa; Silvia - Edith Mathis; Aceste - Peter Schreier;
Fauno - Arleen Augér
Recorded 1976
Libretto von Abbate Giuseppe Parini
Personen:
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Venere, Venus (Sopran)
Ascanio, ihr Sohn (Sopran)
Silvia, Nymphe aus dem Geschlecht des Herkules, Ascanios Verlobte (Sopran)
Aceste, Priester der Venus (Tenor)
Fauno, ein Hirte (Sopran)
Handlung:
In der Landschaft von Alba, die von Nymphen und Hirten bevölkert ist:
Ascanio in Alba ist eine typische Allegorie. Ascanio, der Sohn der Venus, steht für den Erzherzog, die
Göttin für die Herrscherin Maria Theresia, die ihrem Sohn erklärt, er werde einst König von Alba. Die
Braut Beatrice, symbolisiert durch die Silvia, muss zuerst eine Prüfung bestehen. Sie besteht und
beweist eindrucksvoll ihre Tugend. Der Priester Aceste führt die beiden Liebenden zum Altar.
1. Akt
Die Göttin Venus und ihr Sohn Ascanio erscheinen mit ihrem Gefolge in Alba. Venus erklärt ihrem Sohn, dass sie
in dieser Gegend mit seinem Vater Aeneas sehr glücklich gewesen sei und deshalb sehr gerne hier verweile. Sie
könne jedoch ihren Platz im Himmel nicht immer verlassen und er, Ascanio, solle hier regieren.
Ascanio fragt nach Silvia, die ihm versprochen ist, die er jedoch nicht kennt. Silvia ist eine Nymphe aus dem
Stamm des Herkules. Aber die Göttin mahnt ihren Sohn, geduldig zu sein. Der Priester Aceste sei mit den
Hochzeitsvorbereitungen beschäftigt. Sie beruhigt den Sohn mit dem Hinweis, dass sie Amor beauftragt habe, in
Ascanios Gestalt die Träume seiner zukünftigen Braut zu verschönern. Ascanio soll sich jetzt noch nicht zeigen.
Dem Hirten Fauno gegenüber, der ihn nach Herkunft und Begehr fragt, gibt sich Ascanio deshalb als Fremder
aus. Er erklärt Fauno, dass ihn die Schönheit Albas so sehr beeindruckt habe, dass er für immer hier bleiben
wolle. Der Hirte preist daraufhin das Land, das die Göttin Venus so sehr durch ihre Güte verwöhne. Ascanio ist
gerührt über das seiner Mutter gezollte Lob. Als Ascanio sieht, wie der Priester Aceste mit der Nymphe Silvia
näher kommt, ermahnt Fauno ihn, Haltung zu bewahren und Silvia nur aus der Ferne anzusehen.
2. Akt
Die Hirten feiern. Aceste teilt ihnen im Auftrag von Venus mit, dass heute noch der Sohn des Aeneas in Alba sein
und sich mit Silvia vereinen werde. Silvia erschrickt und verrät dem Priester Aceste, dass sie schon lange das
Bild eines jungen Mannes vor sich sehe, den sie liebe. Der Priester meint, dass dieser Jüngling ihrer Träume
unzweifelhaft Ascanio sei, und er weist sie und die Hirten an, sich zum Empfang der Göttin Venus bereit zu
machen.
Ascanio bleibt zurück. Er ist von der Schönheit und Unschuld seiner Braut Silvia überwältigt.
Die Göttin erscheint, begleitet von Genien und Grazien. Sie verspricht ihrem Sohn, dass hier im Tal bald eine
neue Stadt entstehen werde (Alba). Doch dieser ist betrübt, dass er sich seiner Braut gegenüber noch immer
nicht zu erkennen geben darf. Er geht einfach auf Silvia zu, die ihn sofort als den Fremden ihrer Träume zu
erkennen vermag.
Fauno weist "den Fremden" (Ascanio) an, in dessen Heimat über die Hochzeit und die zukünftige Stadt zu
berichten. Daraus schließt Silvia, dass der Fremde nicht Ascanio sei. Sie ist tief betrübt, beschließt aber endlich,
sich in ihr Schicksal zu fügen – sie werde aber nie einen anderen als den ihr im Traum erschienenen Mann
lieben.
Zur Hochzeit erscheint die Göttin Venus und stellt Ascanio nun endlich als ihren Sohn vor. Dieser tritt auf Silvia
zu, und seine Mutter vereint die beiden Liebenden, die ihr Land und das Geschlecht des Aeneas glücklich und
berühmt machen sollen.
Il Sogno di Scipione – KV126
Oper in 1 Akt (Scipios Traum - Serenata teatrale in 1 Akt)
Originalsprache: italienisch
Spieldauer ca. 2 Stunden
Uraufführung: 1.05.1772 (Salzburg)
Besetzung der Aufnahme
Mozarteum-Orchester Salzburg - Leopold Hager, Salzburger Kammerchor-Rupert Huber;
Cembalo-Leopold Hager
Scipione - Peter Schreier; Costanza - Lucia Popp; Fortuna - Edita Gruberova; Publio - Claes
H.Ahnsjö; Emilio - Thomas Moser; Licenza - Edith Mathis
Recorded 1980
Libretto von Pietro Metastasio
Personen:
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Scipio, römischer Feldherr (Tenor)
Costanza, Göttin der Beständigkeit (Sopran)
Fortuna, Göttin des Glücks (Sopran)
Publio, Großvater Scipios durch Adoption (Tenor)
Emilio, Vater des Scipio (Tenor)
Licenza, Allegorie der Huldigung (Sopran)
Chor der Seligen
Handlung:
Königspalast von Karthago, etwa 150 Jahre vor unserer Zeitrechnung
Die Handlung nimmt Motive von Ciceros Somnium Scipionis auf. Der historische Scipio hat Karthago
zerstört.
Dem Feldherrn Scipio Aemilianus, erscheinen die Göttinnen des Glücks und der Beständigkeit im Traum
und verlangen vom ihm, sich zwischen ihnen zu entscheiden. Dazu führen sie ihn in dem Himmel, wo er
seinem Großvater Publio und seinem Vater Emilio begegnet, die ihn über die Tugenden belehren und
ihm zeigen, wie klein und unbedeutend die Erde dagegen ist. Scipio würde gerne bei ihnen bleiben, wird
aber belehrt, dass er auf der Erde noch eine Mission zu erfüllen habe, nämlich die Eroberung und
Zerstörung von Karthago. Zuvor müsse er zwischen den Göttinnen wählen.
Scipio fragt die Göttinnen, wie sie ihm bei seiner Aufgabe helfen können. Zuerst führt ihm Fortuna ihre
Waffen vor, die Reiche fallen und aufstehen lässt, doch Costanza setzt die Beständigkeit von Werten
und Tugend dagegen, die sie auf Dauer erhält. Scipio lässt sich überzeugen. Obwohl Fortuna nun mit
Unglück droht, wählt er die Beständigkeit.
Zum krönenden, nicht mehr zur Handlung gehörenden Abschluss, tritt Licenza auf und preist die Tugend
des wieder erwachten Scipio und verrät, dass er Hieronymus von Colloredo, den Fürstbischof von
Salzburg, personifiziert.
Lucio Silla – KV135
Dramatische Oper in 3 Akten
Originalsprache: italienisch
Spieldauer ca. 3 Stunden
Uraufführung: 26.12.1772 (Mailand)
Besetzung der Aufnahme
Mozarteum-Orchester Salzburg - Leopold Hager, Salzburger Mozarteumchor-Ernst Hinreiner;
Cembalo - Leopold Hager
Lucio Silla - Peter Schreier; Giunia - Arleen Augér; Cecilio - Julia Varady; Lucio Cinna - Edith Mathis;
Celia - Helen Donath; Aufidio - Werner Krenn
Recorded 1977
Libretto von Giovanni di Gamerra
Personen:
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Lucio Silla (Lucius Cornelius Sulla) (Tenor)
Cecilio, römischer Senator (Sopran)
Giunia, Cecilios Braut (Sopran)
Lucio Cinna, Freund Cecilios (Sopran)
Celia, Schwester Sillas (Sopran)
Aufidio, Vertrauter Sillas (Tenor)
Chor
Handlung:
Antikes Rom
Die Handlung spielt in Rom im Jahr 79 v. Chr. - Cecilio, den Silla wie viele andere seiner Feinde aus
Rom verbannt hatte, ist heimlich nach Rom zurückgekehrt, um seine Braut Giunia wiederzusehen.
Giunia ist die Tochter des Gaius Marius, Sillas Todfeind. Silla will Giunia zwingen, ihn zu heiraten, was
diese aber ablehnt. Heimlich treffen sich Cecilio und Giunia. Sillas Schwester Celia liebt derweil Cecilios
Freund Cinna. Cecilio will Silla ermorden, scheitert aber und wird ins Gefängnis geworfen. Im Gefängnis
nehmen Cecilio und Giunia Abschied voneinander. Doch Silla lässt schließlich Gnade walten: Er
verzichtet auf Giunia und gibt sie Cecilio zur Frau. Auch Celia und Cinna dürfen heiraten. Alle
Verbannten dürfen heimkehren, Silla tritt zurück und stellt die Republik wieder her.
1. Akt
In einem Park bei Rom erwartet der geächtete Senator Cecilio nach heimlicher Rückkehr aus der Verbannung
ungeduldig die Ankunft seines Freundes, des Patriziers Lucio Cinna. Er möchte von ihm Neuigkeiten über das
Schicksal seiner Verlobten Giunia erfahren, der Tochter des ermordeten Gaius Marius, und hört, dass diese ihn
als vermeintlich Toten beweint. Der Diktator Lucio Silla versuche mit Hilfe dieser List, sie für sich als Gattin zu
gewinnen. Cinna rät dem Freund, die Geliebte in der Heldengruft zu überraschen, wohin sie täglich geht, um den
Tod ihres Vaters zu betrauern. Diese Aussicht erfüllt Cecilio mit großer Vorfreude.
In den Gemächern Giunias bittet Lucio Silla seine Schwester Celia um ihre Unterstützung. Die Missachtung der
Tochter des Marius ihm gegenüber müsse überwunden werden, da ihm sonst kein anderes Mittel bleibe als die
Gewalt. Celia hingegen rät ihm zu Verständnis und Geduld, denn die lebendige Gegenwart eines Liebenden
werde doch über die Treue zu einem toten Geliebten siegen. Daher nähert Silla sich Giunia mit anteilnehmenden
Worten, erhält als Antwort jedoch nur die Zusicherung ihres Hasses auf ihn als den Feind ihres Vaters sowie die
Bestätigung ihrer Liebe zu Cecilio. Als Silla ihr daraufhin droht, bedeutet sie ihm voller Stolz und Hohn, dass der
Tod ihr Erlösung, ihm aber Gewissensqualen bereiten werde. Alleingelassen schwankt Silla zunächst zwischen
Zorn und Zuneigung, dann aber siegt der Wunsch nach Rache, und er beschließt erregt, seine Macht als Tyrann
zu gebrauchen. Unterdessen erwartet Cecilio an der Begräbnisstätte allein die Ankunft der Verlobten. Da sie sich
in Begleitung nähert, versteckt er sich. Die weinende Giunia beklagt den Tod des Vaters und fleht den
Verstorbenen um Hilfe an. Als sie auch den verloren geglaubten Geliebten beschwört, tritt Cecilio aus seinem
Versteck hervor und umarmt die fassungslose Geliebte. Beide vergießen Freudentränen.
2. Akt
Inzwischen gesteht sich der Diktator seine innere Zerrissenheit und die Gewissensqualen, die ihm die Ausübung
von Gewalt immer wieder verschafft. Als Celia ihm jedoch berichtet, dass auch sie Giunia nicht habe umstimmen
können, beschließt er die Anwendung einer List, damit diese noch heute seine Braut werde. Seiner Schwester
teilt er mit, dass er sie gleichzeitig dem von ihr geliebten Cinna zur Braut geben will und begibt sich zum Kapitol.
Gecilio, das bloße Schwert in der Hand, wird von Cinna aufgehalten und nach dem Grund für seine Erregung
befragt. Er berichtet, dass er am Grabe des Marius dessen Stimme vernommen habe, die ihn zur Rache am
Diktator aufforderte. Cinna kann ihn zurückhalten, indem er ihn daran erinnert, dass von seinem Leben auch das
der geliebten Giunia abhängt. Dieser Gedanke verwirrt Cecilio vollends und er fordert den Freund auf, an seiner
Stelle Rache zu nehmen. Cinna klärt Giunia darüber auf, dass Silla öffentlich vor dem Senat die Zustimmung zur
Eheschließung mit ihr fordern werde. Er schlägt ihr vor, zum Schein darauf einzugehen, um den Verhassten im
Brautbett zu ermorden. Diesen Plan lehnt sie ab, da sie Rache dem Himmel überlassen will, vertraut Cinna aber
voller Sorge die Rettung ihres Geliebten an. Alleingelassen beschließt nun Cinna, der Tyrannei ein Ende zu
bereiten und den verhassten Diktator zu beseitigen. Silla, durch Giunias Anblick wieder versöhnlich, wiederholt
noch einmal seine Werbung. Erneut weist sie ihn voller Verachtung zurück. Silla entgegnet ihr zornig, aber mit
heimlichem Bedauern, dass sie sterben werde, aber nicht allein. Diese Bemerkung erregt in Giunia starken
Aufruhr, denn sie fürchtet um Cecilios Leben. Da tritt dieser unerwartet zu ihr. Sie fleht ihn an, sich in Sicherheit
zu bringen und auf die Gerechtigkeit des Himmels zu vertrauen. Beim Abschied versichert Cecilio sie seiner
Treue auch über den Tod hinaus. Celia tritt auf die unglückliche Giunia zu und rät ihr, sich ihrem Schicksal zu
ergeben und die Braut des Herrschers zu werden. Sie wünsche sie froh zu sehen, denn auch sie dürfe durch die
Einwilligung ihres Bruders endlich glücklich werden. Giunia aber beschließt in ihrer Angst, sich dem Senat zu
Füßen zu werfen und entweder Gnade zu erlangen oder an der Seite des Bräutigams zu sterben. Auf dem Kapitol
wird Silla vom Volk gefeiert. Zum Lorbeer des Kriegers wünscht man ihm nun auch die Myrte der Liebe. Als Silla
vom Senat die Zustimmung zur Vermählung mit Giunia fordert, tritt Cecilio mit gezogenem Schwert dazwischen.
Er wird entwaffnet und in Ketten gelegt. Die beiden Liebenden geben einander Zuversicht und finden Trost im
gemeinsamen Tod. Ihre Beständigkeit und Treue zueinander hinterlassen bei Silla einen tiefen Eindruck.
3. Akt
Auf dem Weg zum Kerker versichert Cinna Celia, dass ein Blutvergießen nicht zu vermeiden sei, wenn es ihr
nicht gelänge, den Bruder umzustimmen. Zur Belohnung verspricht er ihr die Ehe. Während sie sich auf den Weg
macht, sucht Ginna Cecilio im Kerker auf, um ihn aufzumuntern. Er solle jeden Gedanken an den eigenen Tod
aufgeben, fürchten müssten sich nur die, die schuldig seien. Auch Giunia ist es gelungen, zu Cecilio in den
Kerker vorzudringen, um ihm Lebewohl zu sagen, bevor er von den Wachen abgeführt wird. Verzweifelt und ohne
Hoffnung beschließt sie, sollte er sterben, ihm in den Tod zu folgen. Auf dem Kapitol erhebt Silla vor
versammeltem Senat und Volk Anklage gegen den vorgeführten Cecilio und - zu aller Erstaunen - begnadigt ihn.
Er gibt ihm Giunia als Gattin. Als er sich nun Cinna als Freund nähern will, gesteht dieser ihm, dass auch er ihn
gehasst und ihm nach dem Leben getrachtet habe. Silla verzeiht ihm ebenfalls, indem er ihm die Schwester zur
Braut gibt. Er nimmt den Lorbeerkranz ab, schenkt seinem Vaterland die Freiheit, und will in Zukunft nicht mehr
als Herrscher, sondern als einer unter seinesgleichen in Rom leben. Alle Versammelten jubeln und feiern Lucio
Silla als großen Sieger.
La finta giardiniera – KV196
Oper in 3 Akten (Die Gärtnerin aus Liebe)
Originalsprache: italienisch / deutsch
Spieldauer ca. 3 ½ Stunden
Uraufführung: 13.01.1775 (München)
Deutsch:
1.05.1780 in Augsburg
Besetzung der Aufnahme
Mozarteum-Orchester Salzburg - Leopold Hager, Cembalo - Jean-Pierre Faber
Podesta - Ezio di Cesare; Sandrina - Julia Conwell; Il Contino Belfiore - Thomas Moser; Arminda - Lilian
Sukis; Don Ramiro - Brigitte Fassbaender; Serpetta - Jutta-Renate Ihloff; Nardo - Barry McDaniel
Recorded 1981
Libretto von Giuseppe Petrosellini
Personen:
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Don Anchise, Podestà von Lagonero (Tenor)
Marchesa Violante Onesti, unter dem Namen Sandrina als Gärtnerin verkleidet (Sopran)
Contino Belfiore (Tenor)
Arminda, ein edles Fräulein aus Mailand, Nichte des Podestà (Sopran)
Cavaliere Ramiro, Nachbar des Podestà (Kastrat bzw. Mezzosopran)
Serpetta, Kammermädchen beim Podestà (Sopran)
Roberto, Diener der Marchesa Violante, unter dem Namen Nardo Gärtnerbursche beim Podestà
(Bariton oder Bass)
Nardo, Diener der Marchesa
Handlung:
In einem heftigen Streit hat der Graf Belfiore seine Geliebte, die Marchesa Violante, aus Eifersucht mit
einem Dolch schwer verletzt. Er glaubt sogar, sie eventuell getötet zu haben. Seit jenem Vorfall haben
die beiden sich nicht mehr gesehen.
1. Akt: Schloss und Garten des Podestà
Ein Jahr später: Die Marchesa Violante Onesti, die den Graf Belfiore noch immer nicht vergessen kann, hat sich
als Gärtnerin Sandrina verkleidet und am Hofe des Podestà anstellen lassen, weil sie von einem Gerücht gehört
hatte, Graf Belfiore halte sich in dieser Gegend auf. Begleitet wird sie dabei von ihrem Diener Nardo, der sich als
ihr Bruder ausgibt. Der Podestà, der amourösen Abenteuern mit hübschen jungen Frauen in seinen Diensten
nicht abgeneigt ist, hat sich in Sandrina verliebt und damit die Magd Serpetta tief verletzt, um die er sich noch vor
kurzem bewarb. Nardo hat sich wiederum in Serpetta verliebt, wird von dieser jedoch nicht beachtet. Arminda, die
Nichte des Podestà trifft ein, um ihren Bräutigam, den ihr fremden Grafen Belfiore, kennenzulernen. Der Podestà
ist stolz, dadurch Onkel eines Grafen werden zu können. Arminda ahnt nicht, dass Ramiro, Nachbar des Podestà
und Armindas Jugendliebe, voller Verzweiflung und Wut auf sie wartet. Als Belfiore eintritt, ist Arminda sofort
verliebt und kann es nicht mehr erwarten, endlich Gräfin zu werden. Als dann auch Sandrina eintritt und Belfiore
sieht, erkennen sich die beiden wieder, was große Wirren im Hause des Podestà auslöst.
2. Akt: Das Zusammensein der zerstrittenen Liebespaare im Hause des Podestà ist quälend. Da sie sich von
ihrem Geliebten betrogen fühlt, gibt sich Sandrina nicht als Marchesa Violante Onesti zu erkennen. Ein Schreiben
des Hohen Rates in Mailand trifft ein. Es befiehlt dem Podestà, den Grafen zu inhaftieren, da dieser verdächtigt
wird, die Marchesa Violante Onesti getötet oder entführt zu haben. Um den Grafen zu retten, gibt sich Sandrina
als Violante zu erkennen, leugnet es diesem gegenüber unter vier Augen aber sofort wieder ab, weil er Arminda
heiraten wird, und flieht aus dem Haus. Nardo und Belfiore folgen ihr, der Podestà, der jetzt voller Stolz "die
Staatsgewalt" vertritt, ebenso. Serpetta geht hinterher und beschließt, Nardo zukünftig mehr Aufmerksamkeit zu
schenken, da er als Bruder Sandrinas ja auch ein Graf sein müsse. Schließlich folgt auch Ramiro mit
Polizeigefolge in der Hoffnung, durch Richtigstellung der Wirren die Hochzeit zwischen Belfiore und Arminda
verhindern zu können. Am Ende verlässt auch Arminda das Haus. So gelangen alle nachts und bei fürchterlichem
Wetter in einen gefährlichen Steinbruch, in den sich Sandrina geflüchtet hat. Da kein Licht in die verwirrten
Beziehungen kommt, kehrt sich schließlich alle Wut gegen Sandrina und Belfiore. Beide geraten in einen
verrückten Geisteszustand und behaupten von sich, Merkur bzw. Medusa und Erminia zu sein. Die beiden
werden gefangengenommen und im Hause des Podestà eingesperrt.
3. Akt: Haus und Garten des Podestà Nardo hat die Wächter betrunken gemacht und sich so der Schlüssel
bemächtigt, um Sandrina und Belfiore zu befreien. Als ihn Serpetta in dieser Situation mit einer unzweideutigen
Einladung überrascht, muss er sie leider abweisen. Der Podestà bemerkt die Flucht und sieht sich zunehmend
weniger in der Lage, der politischen Verwicklungen sowie der Begehrlichkeiten der Liebenden in seinem Hause
Herr zu werden. Ramiro zeigt Arminda die Ernsthaftigkeit seiner Empfindungen, als er sich ein weiteres Mal bitter
über den Verrat der gemeinsamen Liebe beklagt, und kann sie endlich beeindrucken. Violante und Belfiore
werden in den Garten ihrer verlorenen Liebe gerufen und beschließen einen Neuanfang, nachdem Belfiore
Violante von der Tiefe seiner Gefühle überzeugen konnte. Ein neues Schreiben aus Mailand mit der
Aufforderung, sofort mit Violante und Belfiore vor dem Hohen Rat zu erscheinen, bringt den Podestà an den Rand
der Verzweiflung. Das Erscheinen von Violante und Belfiore sowie die diplomatischen Künste Ramiros retten ihm
am Ende doch noch Amt und Würde. Alle Liebespaare finden sich; die zwischenzeitlichen Verwirrungen lösen
sich und machen den Weg frei für Freude und Versöhnung.
Il Re Pastore – KV208
Oper in 2 Akten (Der König als Hirte)
Originalsprache: italienisch
Spieldauer ca. 2 Stunden
Uraufführung: 23.04.1775 (Salzburg)
Besetzung der Aufnahme
Academy of St.Martin in the Fields - Sir Neville Marriner, Cembalo-John Constable, Violin-Briony Shaw,
Alessandro - Jerry Hadley; Aminta - Angela Maria Blasi; Elisa - Sylvia McNair; Tamiri - Iris Vermillion;
Agenore - Claes H. Ahnsjö
Recorded 1991
Libretto von Pietro Metastasio
Personen:
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Alexander der Große, König von Mazedonien (Tenor)
Amintas, Sohn des Königs von Sidon, als Schäfer lebend (Sopran [Tenor])
Elisa, eine junge Phöniziern (Sopran)
Tamiris, Tochter des Tyrannen Strato (Mezzo-Sopran)
Agenor, ein edler Phönizier, Freund Alexanders (Tenor, auch Bariton)
Handlung:
Die Handlung spielt in Phönizien 334 v. Chr. - Alexander, der König von Mazedonien, hat gerade sein Feldlager
aufgeschlagen. Er hat vor kurzem mit seiner Armee das Sidonische Reich von seinem Tyrannen befreit und
könnte jetzt eigentlich neuer König des Landes werden. Aminta freut sich auf die bevorstehende Heirat mit seiner
Geliebten Elisa. Da kommt Alexander vorbei, der soeben die phönizische Stadt Sidon von ihrem Tyrannen Strato
befreit hat. Alexander will den rechtmäßigen König von Sidon wieder einsetzen. Agenore teilt Alessandro mit,
dass dieser König niemand anderes als Aminta ist, der von seiner Herkunft nichts weiß und unerkannt als Schäfer
lebt. Alexander will nun nicht nur Aminta zum König erheben, sondern ihm auch Tamiri, die Tochter des
gestürzten Strato und Geliebte des Agenore, zur Frau geben. Während sich Agenore und Tamiri entschließen,
aus Gründen der Vernunft dem Gebot des Königs zu folgen, und sich auch Elisa schon mit dem Verlust ihres
Geliebten abgefunden hat, widersetzt sich Aminta: Er teilt Alexander mit, dass er lieber auf den Thron als auf
Elisa verzichtet. Der gerührte Alexander stimmt nun zu, dass Aminta als König seine Elisa heiraten darf. Für
Agenore und Tamiri, die so großen Edelmut bewiesen haben, will er ein anderes Königreich suchen, damit auch
diese ihre Tugend als Herrscher unter Beweis stellen können.
1. Akt: Aminta singt gerade davon, wie toll das einfache Leben als Schäfer ist und wie sehr er seine Elisa liebt.
Dabei merkt er gar nicht, wie König Alexander und sein Berater ihn heimlich beobachten. Alexander erkennt
sofort den rechtmäßigen Thronerben Sidons in Aminta und ist auch von dessen Auftreten mächtig angetan. Zur
gleichen Zeit erkennt Agenore in einem Hirtenmädchen, dass sich bei Elisa versteckt hält, Tamiri, die Tochter des
gestürzten Tyrannen Straton. Agenore ist in Tamiri nach wie vor verschossen und gesteht ihr seine Liebe auch.
Tamiri ist traurig über das ständige Versteckspiel, fühlt sich aber durch die Liebe stark. Elisa hat gerade erfahren,
dass ihre Eltern mit der Hochzeit zwischen ihr und dem Schäfer Aminta einverstanden sind. Voller Vorfreude
wartet sie auf ihren Geliebten. Aminta wird von Agenore aufgehalten, der ihm huldigt, da er doch der rechtmäßige
König von Sidon sei. Aminta fühlt sich ein wenig veralbert, bis ihm Agenore die komplette Geschichte erzählt.
Agenore heißt in Wirklichkeit Abdolmino und ist der Sohn des gestürzten Tyrannen von Sidon. Er wurde dem
Schäfer Aminta anvertraut, damit er in Ruhe aufwachsen kann. Jetzt ist aber die Geheimnistuerei endgültig
vorbei, denn Alexander von Mazedonien möchte Aminta zum König von Sidon krönen. Aminta ist etwas verstört
und lehnt die Krone ab, um seine Geliebte Elisa nicht zu verlieren. Kurz vor der Pause zum 2. Akt gestehen sich
beide noch einmal eindrucksvoll ihre Liebe.
2. Akt: Elisa sucht ihren Geliebten Aminta, der sich im Feldlager Alexanders aufhält. Aminta sei nun König von
Sidon und muss seinen herrschaftlichen Pflichten nachkommen. Für die Liebe bleibt keine Zeit mehr. Aminta tritt
aus dem Zelt und denkt gar nicht daran, seine königlichen Pflichten über seine Liebe zu Elisa zu stellen. Als
Alexander nach ihm herauskommt, teilt Aminta ihm mit, dass er nicht König werden möchte. Alexander lässt sich
jedoch nicht von seinem Plan abbringen und meint nur, dass diejenigen, die der Himmel zum Herrschen
vorgesehen hat, dies einsehen werde. Alexander hat einen Plan gefasst, den er auch sofort Agenore mitteilt. Er
möchte Aminta mit Tamiri verheiraten, um so seine Stellung als König zu festigen. Alexanders Freund Agenore ist
verliebt in Tamiri und findet diesen nicht gut. Elisa will von Agenore wissen, was an dem Gerücht dran ist, dass
Aminta und Tamiri heiraten werden. Agenore hat die Lage immer noch nicht richtig gepeilt und erklärt, dass
Aminta alles tun wird, was Alexander von ihm verlangt. Elisa ist geschockt und möchte am liebsten sterben. Auch
Agenore geht es nicht besser, er trennt sich von Tamiri, damit diese Aminta heiraten kann. Allerdings ist Tamiri
wenig begeistert, dass Agenore ihr die Botschaft nicht selbst überbracht hat, sondern Alexander ihr alles erzählen
musste. Sie verlangt von Agenore, dass er zur vereinbarten Hochzeit kommt. Aminta soll Tamiri heiraten, obwohl
beide Partner bereits jemand anderes lieben. Elisa fleht Alexander an, die Heirat zu stoppen und ihr den Mann
zu geben, den sie bereits seit Ewigkeiten liebt. Die Situation scheint aussichtslos, da übergibt Aminta das
Königsgewand zurück an Alexander und verzichtet damit auf den Thron und auf die Heirat mit Tamiri. Alexander
erkennt, dass man Liebende eben doch nicht trennen darf. Aminta, der Hirte, heiratet Elisa und wird König.
Agenore bekommt seine Tamiri.
Zaide – KV344
Oper in 2 Akten (Fragment)
Originalsprache: deutsch
Spieldauer ca. 1 ½ Stunden
Uraufführung: 27.01.1866 (Frankfurt/Main)
Besetzung der Aufnahme
Staatskapelle Berlin - Bernhard Klee
Zaide - Edith Mathis; Gomatz - Peter Schreier; Allazim - Ingvar Wixell;
Sultan Soliman - Werner Hollweg; Osmin - Reiner Süß; Vorsänger - Armin Ude
Recorded 1975
Libretto von Johann Andreas Schachtner
Personen:
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Zaide, europäische Sklavin des Sultans (Sopran)
Gomatz, ebenfalls europäischer Sklave (Tenor)
Soliman, türkischer Sultan (Tenor)
Osmin, Sklavenhändler (Bass)
Allazim, Lieblingssklave des Sultans (Bass / Bariton)
Handlung:
Zaide ist ein deutsches Singspiel-Fragment in 2 Aufzügen nach einem verschollenen Libretto von
Johann Andreas Schachtner. Mozart widmete dieses Stück seinem Freund, dem Theaterdirektor Johann
Heinrich Böhm.
Die Zaide ist ein über lange Zeit kaum beachteter ernster Vorläufer des zwei Jahre später komponierten
heiteren deutschen Singspiels Die Entführung aus dem Serail. So wie in diesem geht es auch hier um
eine – in diesem Fall gescheiterte – Flucht aus einem Sultanspalast.
Türkei, 16. Jahrhundert
Die Oper Zaide spielt im Palast des Sultans Soliman im Morgenland des 16. Jahrhunderts. Im Palast des
Sultans arbeiten einige gefangene Spanier als Sklaven, darunter auch Gomatz und Zaide auf die der
Sultan bereits ein Auge geworfen hat.
Zaide ist die tragische Variante der eher komischen Entführung aus dem Serail. Zudem brach Mozart die
Arbeit an der Oper vor der Fertigstellung ab, wohl weil er einsah, dass ernste Stoffe in der damaligen
Zeit einen schweren Stand beim Publikum hatten. Heute ist lediglich ein Opern-Fragment ohne
Ouverture, Dialoge und Schluss erhalten. Die Oper wurde erst viele Jahre nach Mozart's Tod erstmals
aufgeführt. In der heutigen Praxis wird anstelle der Ouverture meist eine der frühen Sinfonien Mozarts
gespielt oder aber komplette Neubearbeitungen des Stoffes unter Verwendung der erhaltenen Stücke
von Mozart. Doch nun zurück zum Schicksal der schönen Zaide, die sich nach wie vor in des Sultan's
Gefangenschaft befindet.
1. Akt
Der Sklave Gomatz kann nicht begreifen, wie seine Sklavenkollegen von frohem Mut singen, er fühlt sich elend
und hätte eigentlich etwas besseres verdient, als Tag und Nacht für die Türken zu schuften. Als er vor
Erschöpfung einschläft, legt Zaide, ebenfalls eine Sklavin des Sultan ihm etwas in den Schoss. Es ist ein Bild von
ihr und als Gomatz aufwacht, passiert das, was in Opern immer passiert. Er verliebt sich in die schöne Zaide und
hat plötzlich überhaupt keine Angst mehr. Mit seiner Geliebten zusammen will er irgendwie aus der Sklaverei
entfliehen. Um ihren Plan in die Tat umzusetzen, wenden sich die beiden an Allazim, den Aufseher über die
Sklaven und gleichzeitig der Lieblingssklave des Sultans. Dieser ist völlig unerwartet bereit, den beiden zu helfen
und besorgt ihnen ein Boot sowie türkische Kleidung und nur wenig später schippern die drei bereits auf dem
offenen Meer.
2. Akt
Sultan Soliman kocht vor Wut. Nicht nur dass ihm Zaide entflohen ist, nein mehr noch, sie zieht die Liebe eines
europäischen Sklaven ihm, dem großen Sultan, vor. Er schwört grausame Rache, sollte er sie noch einmal in die
Finger bekommen. Osmin, ein Sklavenhändler, spricht beim Sultan vor und berichtet, dass Allazim ebenfalls
verschwunden ist. Als Trost bietet er dem Sultan eine seiner schönsten Sklavinnen an. Er hofft so in der Gunst
des Sultans etwas aufzusteigen, immerhin ist jetzt ja der Posten des Sklavenaufsehers freigeworden. Der Sultan
lehnt jedoch ab, was Osmin nicht verstehen kann. Wenig später haben die Wachen das Boot mit den drei
Flüchtigen aufgespürt und bringen die Gefangenen zurück in den Sultanspalast. Sultan Soliman ist gnadenlos, er
verurteilt die drei zum Tode. Der Schluss der Oper Zaide bleibt bei Mozart im Original offen, da er sein Werk nicht
vollendete.
Idomeneo, Re di Creta – KV366
Oper in 3 Akten (König von Creta)
Originalsprache: italienisch
Spieldauer ca. 3 Stunden
Uraufführung: 29.01.1781 (München)
Besetzung der Aufnahme
Sinfonieorchester & Chor des Bayerischen Rundfunks - Sir Colin Davis,
Cembalo/Harpsichord - John Constable,
Idomeneo - Francisco Araiza; Idamante - Susanne Mentzer; Ilia - Barbara Hendricks; Elettra - Roberta
Alexander; Arbace - Uwe Heilmann; Gran Sacerdote - Werner Hollweg; La Voce - Harry Peeters
Recorded 1991
Libretto nach Idoménée von Antoine Danchet
Personen:
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Idomeneo, König von Kreta (Tenor)
Idamante, sein Sohn (urspr. geschrieben für (Alt-)Kastrat, heute meist mit Mezzo-Sopran oder Tenor
besetzt)
Ilia, Prinzessin von Troja, Tochter des Priamus (Sopran)
Elektra, Tochter des Agamemnon, König von Argos (Sopran)
Arbace, Vertrauter Idomeneos (Tenor)
Oberpriester des Neptun (Tenor)
Das Orakel (Bass)
Handlung:
1. Akt
Ilia, als kriegsgefangene Trojanerin nach Kreta verschleppt, sehnt sich nach ihrer verlorenen Heimat und fühlt
gleichzeitig Liebe zu ihrem Kriegsfeind, dem kretischen Prinzen Idamante. Dieser verkündet glücklich die
Rückkehr seines Vaters Idomeneo und schenkt aus Freude darüber den Trojanern die Freiheit. Da erscheint
Arbace mit der Nachricht, die Flotte des Königs sei in Seenot und Idomeneo gestorben. Idamante eilt bestürzt
davon, um am Strand alleine zu sein. Zurück bleibt äußerst wütend Elektra, die den Prinzen auch liebt und
verhindern will, dass er Ilia heiratet. Jetzt trauert sie nicht um den totgeglaubten Idomeneo, sondern um ihre
eigene Zukunft.
Verwandlung
Am Meer tobt ein heftiger Sturm, der das Schiff von Idomeneo am Anlegen hindert. Um den Meeresgott Poseidon
zu besänftigen, verspricht der König, ihm das erste Lebewesen zu opfern, das er am Strand trifft. Daraufhin
begegnet Idomeneo am Strand seinem Sohn Idamante. Es folgt eine Szene zwischen Vater und Sohn am Strand:
Idamante ist hochbeglückt, als er seinen vermeintlich toten Vater lebend wiedersieht. Idomeneo ist entsetzt über
das tragische Zusammentreffen und lässt Idamante eilig zurück. Dieser bleibt tief betroffen über die schroffe
Zurückweisung zurück.
2. Akt
Idomeneo wird von Arbace geraten, seinen Sohn, der von allem nichts weiß, weit weg zu schicken, um ihn nicht
opfern zu müssen. Zwar erkennt der König Ilias Liebe zu Idamante, dennoch schickt er diesen als Begleiter von
Elektra auf das Schiff, das sie nach Hause führen soll, damit er dort von Poseidons Zorn verschont bleibt.
Verwandlung
Kurz vor Ablegen der Schiffe braust ein neuer Sturm auf, der die gesamte Flotte vernichtet, und ein schreckliches
Ungeheuer entsteigt dem Meer. Der Meeresgott fordert seinen Tribut, und vergebens bietet sich ihm Idomeneo
als Opfer dar, um seinen Sohn zu schonen.
3. Akt
Idamante verabschiedet sich von Ilia, da er in den Kampf gegen das Monster ziehen will, und die beiden
gestehen sich endlich offen ihre Liebe. In ihrer Umarmung werden sie vom König und von Elektra ertappt, die
erneut den Prinzen auffordern, Kreta zu verlassen.
Verwandlung
Vor dem Königspalast schildert der Oberpriester dem König die Schreckenstaten des Ungeheuers und bedrängt
ihn, dem Volk nun endlich den Namen des Opfers zu verkünden. Idomeneo gibt nach und nennt den Namen
seines Sohnes.
Verwandlung
Im Poseidontempel wird die Opferung vorbereitet: Idamante, der soeben das Ungeheuer besiegt hat, soll von
seinem eigenen Vater getötet werden. Im letzten Moment will sich Ilia vor die Klinge werfen, um das Leben des
Geliebten zu retten. In diesem Augenblick ertönt die Stimme des Orakels, das verkündet, Poseidons Zorn werde
besänftigt, wenn Idomeneo die Krone an Idamante abgebe und Ilia Königin werde.
Die Entführung aus dem Serail – KV384
Oper in 3 Akten
Originalsprache: deutsch
Spieldauer ca. 2 ½ Stunden
Uraufführung: 16.07.1782 (Wien)
Besetzung der Aufnahme
Academy of St.Martin in the Fields - Sir Collin Davis, John Alldis Choir
Selim - Curd Jürgens; Konstanze - Christiane Eda-Pierre; Blonde - Norma Burrowes;
Belmonte - Stuart Burrows; Pedrillo - Robert Tear; Osmin - Robert Lloyd
Recorded 1979
Libretto von Gottlieb Stephanie
Personen:
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Selim, Bassa (Sprechrolle)
Konstanze, Geliebte des Belmonte (Sopran/Koloratursopran)
Blonde, englische Zofe der Konstanze (Sopran)
Belmonte, spanischer Edelmann (Tenor / lyrischer Tenor)
Pedrillo, Bedienter des Belmonte und Aufseher über die Gärten des Bassa (Tenor / Spieltenor)
Osmin, Aufseher über das Landhaus des Bassa (Bass / Buffo-Bass)
Klaas, ein Schiffer (Sprechrolle)
Ein Stummer
Wache
Janitscharenchor
Handlung:
Konstanze, eine junge Spanierin, ihre englische Zofe Blonde und deren Freund, der Diener Pedrillo, sind
nach einem Seeräuberüberfall von Konstanzes Verlobtem, dem spanischen Edelmann Belmonte,
getrennt und auf einen Sklavenmarkt verschleppt worden. Glücklicherweise kauft sie Bassa Selim, ein
gebürtiger Spanier, einst Christ und jetzt Moslem, und sorgt dafür, dass sie in seinem am Meer
gelegenen Palast unter halbwegs erträglichen Bedingungen leben können. Belmonte hat nach Monaten
einen Brief seines Dieners Pedrillo erhalten und kennt nun den Aufenthaltsort der Vermissten. Er segelt
zu der von Pedrillo bezeichneten Küste, entschlossen, die Entführten zu retten.
1. Akt: Belmonte sucht seine Verlobte Konstanze ( „Hier soll ich dich denn sehen"). Osmin, Selims Diener, betritt
den Garten, um Feigen zu pflücken. Obwohl er von Belmonte mehrfach angesprochen wird, ignoriert er ihn
vollständig ( „Wer ein Liebchen hat gefunden“). Belmonte bedrängt ihn wegen Informationen (Duett: „Verwünscht
seist du samt deinem Liede!“). Osmin ist verärgert ( „Solche hergelaufne Laffen“). Nachdem Osmin gegangen ist,
trifft Belmonte auf Pedrillo und sie planen, die beiden Frauen zu befreien ( „Konstanze, dich wiederzusehen“).
Von einem Janitscharenchor begleitet („Singt dem großen Bassa Lieder“) tritt Selim mit Konstanze auf, um deren
Liebe er vergebens wirbt; sie eröffnet ihm, dass ihr Herz bereits vergeben ist ( „Ach ich liebte, war so glücklich“).
Auf Pedrillos Anraten stellt Selim Belmonte als Baumeister ein, aber Osmin verweigert ihm den Zutritt zum Palast
immer noch (Terzett: „Marsch! Trollt euch fort!“).
2. Akt: Blonde weist die rüden Annäherungsversuche Osmins zurück ( „Durch Zärtlichkeit und Schmeicheln“).
Nach einem Duett („Ich gehe, doch rate ich dir“) lässt Osmin schließlich von ihr ab. Blonde versucht, Konstanze in
ihrem Kummer zu trösten ( „Welcher Wechsel herrscht in meiner Seele“–„Traurigkeit ward mir zum Lose“). Als
Bassa Selim ihre Liebe einfordert und ihr Gewalt androht, trotzt sie ihm und wünscht sich den Tod ( „Martern aller
Arten“).
Pedrillo informiert Blonde, die seine Geliebte ist, dass Belmonte in der Nähe und alles für die Flucht vorbereitet
sei. Blonde ist voller Freude ( „Welche Wonne, welche Lust“). Pedrillo lädt Osmin zu einer Flasche Wein ein in der
Hoffnung, ihn betrunken machen zu können ( „Frisch zum Kampfe, frisch zum Streite“ und Duett: „Vivat Bacchus!
Bacchus lebe!“). Mit diesem Plan gelingt es ihm, Osmin aus dem Weg zu räumen, sodass Belmonte seine
geliebte Konstanze treffen kann (Quartett „Ach, Belmonte! Ach, mein Leben“). Die beiden Paare finden wieder
zueinander und planen die Flucht.
3. Akt: Belmonte und Pedrillo wollen die Befreiungsaktion starten ( „Ich baue ganz auf deine Stärke“; Romanze:
„In Mohrenland gefangen war“). Belmonte kann zunächst mit Konstanze fliehen, doch als Pedrillo und Blonde
ihnen folgen wollen, werden sie von Osmin gefasst ( „Ha, wie will ich triumphieren“); Belmonte und Konstanze
werden ebenfalls zurück in den Garten gebracht. Bassa Selim, der in Belmonte den Sohn seines Todfeindes
erkennt, will sie zum Tode verurteilen. Konstanze und Belmonte nehmen Abschied vom Leben (Duett: „Welch ein
Geschick! O Qual der Seele“). Der Bassa zeigt sich aber großmütig und schenkt den Liebenden mit der
Begründung, es wäre ein weit größeres Vergnügen eine erlittene Ungerechtigkeit durch Wohltaten zu vergelten
als Laster mit Lastern zu tilgen, die Freiheit – zur Bestürzung von Osmin, der eine grausame Hinrichtung
vorgezogen hätte ( „Nie werd' ich deine Huld verkennen“- „Erst geköpft, dann gehangen, dann gespießt auf heiße
Stangen“).
L'oca del Cairo – KV422
Oper in 2 Akten (Fragment - Die Gans von Kairo)
Originalsprache: italienisch
Spieldauer ca. 45 Minuten
Uraufführung: 6.08.1867
Besetzung der Aufnahme
Kammerorchester "Carl Ph.Eman.Bach" - Peter Schreier, Rundfunkchor Berlin
Pippo - Dietrich Fischer-Dieskau; Celidora - Edith Wiens; Biondello - Peter Schreier;
Calandrino - Douglas Johnson; Lavina - Pamela Coburn; Chichibio - Anton Scharinger;
Auretta - Inga Nielsen
Recorded 1991
Libretto von Giovanni Battista
Personen:
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Don Pippo, Marchese von Rippasecca (Bass)
Donna Pantea, seine Toschter (Sopran)
Celidora (Sopran)
Biondello, ihr Geliebter (Tenor)
Calandrino, Donna Panteas Neffe, Biondellos Freund und Liebhaber von Lavina (Tenor)
Lavina, Hofdame, Celidoras Begleiterin (Sopran)
Auretta, Kammerzofe (Sopran)
Chichibio, Diener des Marchese, verliebt in Auretta (Bass)
türkische Gesandschaft, Wachen, Lakaien, Schuster, Friseure, Schneider, Dienerschaft
Handlung:
Auf Don Pippos Schloss, 18. Jahrhundert
Don Pippo lehnt die Liebe seiner Tochter Celidora zu Biondello rigoros ab. Verärgert über
seine Tochter, sperrt er diese und ihre Freundin Lavina im Schlossturm ein. Dann schließt er
eine Wette mit den Liebhabern der beiden ab: Sollten sie es nicht schaffen, die beiden Frauen
innerhalb eines Jahres aus dem Turm zu befreien, so heiratet seine Tochter den Grafen
Lanetto und er selbst Lavina.
Das Jahr ist fast vorbei, und beide sitzen immer noch im Turm fest. Alle Versuche, sie zu
befreien, sind gescheitert. Diener und Handwerker sind bereits dabei, die Vorbereitungen für
die anstehende Doppelhochzeit zu treffen. Auretta umschmeichelt die Handwerker, um so die
Preise zu senken - ohne auf Chichiblos eifersüchtiges Gebahren zu achten.
Unterdessen hecken Biondello und Calandrino einen neuen Plan aus. Als Weissager
verkleidet, betritt Calandrino das Schloss des Marchese und prophezeit ihm eine üble Zeit,
falls er mit seinen 50 Jahren noch einmal heiraten sollte. Dieser lässt sich nicht beeindrucken
und zahlt kurzerhand eine ansehnliche Summe Geldes, um eine bessere Weissagung zu
bekommen. Dieses Geld verwendet Calandrino anschließend, um Auretta zu bestechen. Sie
erzählt Don Pippo von einer türkischen Gesandtschaft aus Kairo, die bald eintreffen werde,
um ihm seine Aufwartung zu machen.
Eine große mechanische Gans ist das Geschenk der Türken an den Marchese. Darin hält sich
Biondello versteckt. Die Gans prophezeit dem Marchese nun, dass er bald sterben müsse,
falls er wieder heirate. Zwei ähnliche Vorhersagen überzeugen Don Pippo dann doch, und so
verzichtet er missmutig auf seine Hochzeit. Als er von einem Diener erfährt, dass er von den
beiden jungen Liebhabern hinters Licht geführt wurde, beginnt er zu toben. Allerdings lässt er
sich beschwichtigen, und um eine Blamage zu vermeiden, verzichtet er auf Lavina und gibt
den beiden Paaren seinen Segen.
Lo Sposo Deluso – KV430
Oper in 2 Akten (Fragment – Der enttäuschte Bräutigam)
Originalsprache: italienisch
Spieldauer ca. 20 Minuten
Uraufführung: nie aufgeführt
Besetzung der Aufnahme
London Symphony Orchestra-Sir Colin Davis
Clifford Grant - Bass, Felicity Palmer - Mezzo-Soprano, Anthony Rolfe Johmson - Tenor,
Robert Tear - Tenor, Ileana Cotrubaș - Soprano
Recorded 1991
Libretto von Lorennzo da Ponte
Personen:
Die Namensgebung der Personen sind im Libretto und in Mozarts Aufzeichnungen unterschiedlich.
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Sempronio / Cocconio, ein älterer, reicher Mann (Bass)
Emilia / Eugenia, eine junge Römerin (Sopran)
Don Annibale / Don Asdrubale, ein toscanischer Offizier, in Emilia verliebt (Bass)
Laurina / Bettina, Sempriones Nichte (Sopran)
Fernando / Pulchiero, ein Freund Semprionos (Bass)
Geronzio / Gervasio, Vormund Emilias (Bass)
Metilde, Sängerin und Tänzerin (Sopran)
Nachbarn, Passanten, Gäste, Dienerschaft
Handlung:
Genua, 18. Jahrhundert
Emilia ist der Meinung, dass Don Annibale, ihr Geliebter, nicht mehr lebt. Er ist seit langem
verschollen, und da er als tollkühner Soldat gilt, ist das Schlimmste anzunehmen. So ist zu
erklären, dass sie endlich dem Liebeswerben des reichen und ältlichen Sempronio nachgibt.
Sie bleibt jedoch zögerlich und lustlos.
Selbstverständlich erscheint Don Annibale wieder, rechtzeitig bevor Emilia eine Dummheit
begehen kann. Metilde und Laurina umwerben den Rückkehrer und suggerieren ihm, dass
Emilia ihn schon seit langer Zeit wegen Sempronio aufgegeben habe.
Als Emilia und Don Annibale aufeinander treffen, ist alles wieder schnell im Lot. Sempronio
muss seine Ambitionen bezüglich Emilia aufgeben, Laurina macht sich an Fernando heran,
und Metilde betört Geronzio. Damit hat sich die Rivalität der drei Damen um einen einzigen
Mann zu einem guten Ende gewandelt.
Der Schauspieldirektor – KV486
Oper in 1 Akt
Originalsprache: deutsch
Spieldauer ca. 1 Stunde
Uraufführung: 7.02.1786 (Wien)
Besetzung der Aufnahme
London Symphony Orchestra - Sir Colin Davis
Buff - Clifford Grant; Vogelsang - Anthony Rolfe Johnson; Madame Herz - Ruth Welting;
Mademoiselle Silberklang - Ileana Cotrubas
Recorded 1991
Libretto von Johann Gottlieb Stephanie der Jüngere
Personen:
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Frank, Schauspieldirektor (Sprechrolle)
Madame Herz, eine Sängerin (Sopran)
Mademoiselle Silberklang, eine Sängerin (Sopran)
Monsieur Vogelsang, ein Sänger (Tenor)
Buff, Schauspieler (Bass)
Eiler, ein Bankier (Sprechrolle)
Herz, ein Schauspieler (Sprechrolle)
Madame Pfeil (Sprechrolle)
Madame Krone (Sprechrolle)
Madame Vogelsang (Sprechrolle)
Handlung:
Frank, der Schauspieldirektor, ist gerade dabei eine schlagkräftige Truppe zusammen zu
stellen. Einer seiner besten Leute ist Buff, ein erfahrener Schauspieler, der ihm rät, vor allem
auf den Geschmack des Publikums Rücksicht zu nehmen. Für die Finanzen ist der Bankier
Eiler zuständig, er fordert allerdings als Gegenleistung für sein Engagement die Anstellung
seiner Freundin Madame Pfeil. Und nun treten nacheinander die einzelnen Künstler auf und
liefern vor dem Direktor Proben ihres Könnens ab. Als es danach um die Gagen geht,
entbrennt zwischen allen Beteiligten ein heftiger Streit. Erst als der Schauspieldirektor
ankündigt, dass er lieber auf das gesamte Unternehmen verzichtet, sollten sich die Akteuere
nicht einigen, kehren die Künstler zur Vernunft zurück. Jeder einzelne verspricht, für das
Kunstwerk sein bestes zu geben und mit den anderen Künstlern zusammen zu arbeiten.
Selbst Buff verzichtet auf eine besondere Stellung innerhalb der Truppe, nachdem er zum
ersten Buffo ernannt wurde.
Le nozze di Figaro – KV492
Oper in 4 Akten (Figaros Hochzeit)
Originalsprache: italienisch
Spieldauer ca. 3 ½ Stunden
Uraufführung: 1.05.1786 (Wien)
Besetzung der Aufnahme
BBC Symphony Orcestra & Choir - Sir Colin Davis, Cembalo/Harpsichord-John Constable
Il Conte di Almaviva - Ingvar Wixell; La Contessa di Almaviva - Jassye Norman;
Susanna - Mirella Freni; Figaro - Wladimiro Ganzarolli; Cherubino - Yvonne Minton;
Marcellina - Maria Casula; Bartoli - Clifford Grant; Basilio - Robert Tear; Don Curzio - David Lennox;
Barbarina - Lilian Watson; Antonio - Paul Hudson
Recorded 1971
Libretto von Lorenzo da Ponte
Personen:
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Graf Almaviva (Bass)
Gräfin Almaviva (Sopran)
Susanna, ihr Kammermädchen (Sopran)
Figaro, Diener des Grafen (Bass)
Cherubino, Page des Grafen (Sopran)
Marcellina, Haushälterin des Grafen (Sopran)
Basilio, Musikmeister des Grafen (Tenor)
Bartolo, Arzt aus Sevillia (Bass)
Antonio, der Gärtner des Grafen (Bass)
Barbarina, seine Tochter (Sopran)
Don Curzio, ein Richter (Tenor)
Zwei Mädchen (Sopran)
Handlung:
Die Oper Figaros Hochzeit spielt in der Nähe von Sevilla auf dem Schloß des Grafen Almaviva um
1780. Dort sind die Vorbereitungen zur Hochzeit von Figaro und Susanna in vollem Gange, aber nicht
nur das, es knistert an jeder Ecke des Grafenschlosses, die Funken fliegen zwischen allen Beteiligten.
Eigentlich geht es weniger um die Hochzeit, als um die Irrungen und Wirrungen zwischenmenschlicher
Gefühle. Aber zurück zur Handlung. Beim Herrichten des gemeinsamen Zimmers teilt Susanna ihrem
Liebsten Figaro mit, dass der Graf ihnen das Zimmer nicht ganz uneigennützig zur Verfügung gestellt
hat, denn er stellt Susanna schon lange nach und möchte sie so möglichst nahe bei sich haben. Figaro
hat allerdings keine Angst, wenn der Graf ihn unbedingt herausfordern will, dann soll er doch. Ganz ohne
Sorgen ist er allerdings auch nicht. Einst hat er Marcellina, der Haushälterin des Grafen versprochen, sie
zu heiraten, wenn er ihr nicht das geliehene Geld zurückgegeben kann. Mit der Hilfe von Bartolo fordert
Marcellina jetzt das Versprechen ein. Genug Stoff also für spannende Hochzeitsvorbereitungen.
1. Akt:
Duett: „Cinque, dieci, venti, trenta“ – „Fünf, zehn, zwanzig, dreißig“: Ein Zimmer im Schloss. Figaro misst den
Raum aus, den er nach der Hochzeit mit seiner Braut Susanna bewohnen will, um die Möbel zu stellen. Susanna
probiert vor dem Spiegel einen Hut an (heutzutage wird, um der französischen Vorlage näher zu kommen, der
Hut meist durch einen Brautschleier ersetzt).
Duett: „Se a caso madama la notte ti chiama.“ – „Sollt′ einstens die Gräfin des Nachts dir schellen“: Figaro hält es
für einen Vorteil, dass das Zimmer neben den gräflichen Gemächern liegt. Susanna klärt ihn darüber auf, dass
Graf Almaviva ihr gegenüber seine eigenen Pläne verfolgen könnte und dem Brautpaar deshalb gerade diesen
Raum angewiesen hat. Arie: „Se vuol ballare, Signor Contino“ – „Will einst das Gräflein ein Tänzchen wagen“:
Figaro will die Absichten des adeligen Verführers vereiteln.
Dr. Bartolo tritt auf, der von Marcellina, der Haushälterin, engagiert wurde, um Klage gegen Figaro vorzubringen,
der ihr zuvor die Ehe für den Fall versprochen hatte, dass er das von ihr geliehene Geld nicht zurückzahlt.
Arie: „Non so più cosa son, cosa faccio“ – „Neue Freuden, neue Schmerzen“: Cherubino erscheint und bittet
Susanna um Fürsprache beim Grafen, weil er das Schloss nicht verlassen will.
Als der Graf und Basilio auftreten, versteckt sich Cherubino; Susanna täuscht eine Ohnmacht vor; in dem
Durcheinander springt der Page auf einen Stuhl und verbirgt sich unter einem Kleid.
Chor: „Giovani liete, fiori spargete“ – „Muntere Jugend, streue ihm Blumen“: Der von Susanna bisher
abgewiesene Graf entdeckt ihn, und er wird nur durch den Auftritt der Landleute von einer Bestrafung des
eifersüchtigen Schlossherrn verschont. Der Graf zwingt Cherubino, sich auf den Weg zur Armee zu machen, und
Figaro, der auch auf ihn eifersüchtig ist, gibt ihm gute Ratschläge mit auf den Weg.
2. Akt:
Arie: „Porgi, amor, qualche ristoro“ – „Heil’ge Quelle reiner Triebe“: Zimmer der Gräfin. Die Gräfin beklagt des
Grafen Untreue.
Arie (Cherubino): „Voi che sapete che cosa è amor“ – „Ihr, die ihr Triebe des Herzens kennt“: Susanna lässt
Cherubino herein, und sie fahren fort, ihn in Frauenkleider zu stecken, damit er so die Hochzeit abwarten kann.
Arie (Susanna) : „Venite, inginocchiatevi“ – „Komm näher, knie vor mir“): Sie frisiert seine Haare.
Terzett: „Susanna, or via, sortite, sortite, io così vo’“ – „Nun, nun, wird’s bald geschehen? Susanna, komm
heraus“, Duett: „Consorte mia, giudizio“ – „Frau Gräfin, darf ich bitten?“: Der Graf kommt an, Cherubino flieht in
den benachbarten Ankleideraum, in den der Graf ebenfalls hinein will, nachdem er jemanden darin gehört hat.
Die Gräfin sagt, es sei nur Susanna, und der Graf verlässt mit der Gräfin die Bühne, nachdem er alle Türen
abgeschlossen hat, um auf einem anderen Weg ins Nachbarzimmer zu gelangen.
Duett: „Aprite, presto, aprite; aprite, è la Susanna“ – „Geschwind die Tür geöffnet, geschwind, ich bin Susanna!“:
Susanna befreit Cherubino, der aus dem Fenster springt, und sie betritt den Raum, aus dem er geflohen ist.
Graf und Gräfin kommen zurück. Der erzürnte Graf denkt, Cherubino habe sich versteckt, findet aber zum
allgemeinen Erstaunen stattdessen Susanna vor.
In der Zwischenzeit versucht Figaro, der die Zudringlichkeiten des Grafen fürchtet, ihn durch einen anonymen
Brief vom Erscheinen auf seiner Hochzeit abzuhalten, aber von der Gräfin befragt, gesteht er, der Verfasser zu
sein. Als Antonio, der Gärtner, seinerseits einen Brief bringt, von dem er sagt, er sei von einem Mann fallen
gelassen worden, der aus dem Fenster gesprungen wäre, behauptet Figaro, dass er bei Susanna gewesen sei.
Das Dokument erweist sich jedoch als Cherubinos Ernennung zum Offizier, und Figaro gelangt aus der Klemme,
indem er es dem Grafen präsentiert, damit dieser sein noch fehlendes Siegel anbringen könne.
Marcellina, Bartolo und Basilio treten auf und Marcellina bringt ihre Klage über Figaro vor. Die Hochzeit wird
verschoben, damit der Graf den Vorwurf untersuchen kann.
3. Akt:
Duett: „Crudel! Perché finora farmi languir così?“ – „So lang' hab' ich geschmachtet“: Der Festsaal. Der Graf ist
aufgrund der vorangegangenen Ereignisse verwirrt, und auf Bitte der Gräfin stimmt Susanna zu, ihn im Garten zu
treffen. Zuvor jedoch will sie mit der Gräfin die Kleidung tauschen.
Susanna flüstert Figaro zu, dass der Erfolg nun sicher sei und sein Rechtsstreit gewonnen.
Rezitativ und Arie: „Vedrò mentr’io sospiro“ – „Ich soll ein Glück entbehren“: Der Graf wähnt sich von Susanna
und Figaro hintergangen und steigert sich in Rachefantasien gegen seinen Diener. Es stellt sich heraus, dass
Figaro Rafaello, der einst von Räubern entführte uneheliche Sohn von Marcellina und Bartolo ist, so dass er die
Haushälterin gar nicht heiraten kann.
Die Gräfin wartet auf Susanna. Sie klagt über ihr verlorenes Glück mit ihrem Mann, bekennt sich aber zu ihrer
Liebe zu ihm. Susanna berichtet von ihrer vagen Verabredung mit dem Grafen. Die Gräfin diktiert einen
Liebesbrief, den das Mädchen dem Grafen zustecken soll. Der Graf soll die Nadel zurücksenden, die den Brief
zusammenhält, um den Empfang zu bestätigen.
Chor: „Ricevete, oh padroncina“ – „Gnäd'ge Gräfin, diese Rosen“: Ein Chor von jungen Bauernmädchen, unter
ihnen der verkleidetete Cherubino, singt der Gräfin ein Lied.
Marsch und Finale: „Ecco la marcia, andiamo“ – „Lasst uns marschieren! In Ordnung!“: Der Graf tritt mit Antonio
auf, entdeckt den früheren Pagen, braust auf, wird aber durch Susannas Brief beruhigt. Er verletzt sich seinen
Finger mit der Nadel, was ihn weiter ärgert.
Chor: „Amanti costanti, seguaci d'onor“ – „Ihr treuen Geliebten, mit Kränzen geschmückt“: Der Akt schließt mit
einer Einladung zum abendlichen Fest.
4. Akt:
Ein Kabinett. Arie: „L'ho perduta... me meschina“ – „Unglücksel'ge kleine Nadel“: Den Anweisungen im Brief
folgend, hat der Graf Barbarina mit der Nadel geschickt, die sie aber verloren hat. Figaro erfährt dessen
Bedeutung von Barbarina. Aus Eifersucht bringt er Bartolo und Marcellina dazu, auch in den Garten zu kommen,
um bei dem Gespräch zwischen dem Grafen und Susanna anwesend zu sein. Marcellina informiert Susanna über
diesen Plan.
Finale: „Pian pianin le andrò più presso“ – „Still, nur still, ich will mich nähern“.
Im Garten: Die Gräfin erscheint in Susannas Kleid; Cherubino versucht die vermeintliche Susanna zu küssen,
wird aber zurückgehalten durch die Intervention des Grafen, der mit der Hand nach Cherubino zielt, aber
irgendwie den immer präsenten Figaro trifft. Der Graf verfolgt die vermeintliche Susanna, die ihm geschickt aus
dem Weg geht, als die richtige Susanna in den Kleidern der Gräfin auftritt. Figaro berichtet ihr von des Grafen
Absichten und erkennt seine Braut. Er spielt die Komödie mit, indem er ihr Ehre als Gräfin erweist, und bekommt
erneut eins auf die Ohren. Die beiden schließen Frieden und er spielt weiterhin seine Rolle. Als der Graf
erscheint, erklärt er seine Liebe und sinkt vor ihr auf die Knie. Der Graf ruft nach Waffen und seinen Leuten.
Lichter werden angezündet und ein allgemeines Wiedererkennen löst die Verwirrung des Grafen ab, der eine
Entschuldigung vorbringt und dem von der Gräfin verziehen wird.
Ebenso wie das Finale des zweiten Akts endet auch das Finale des vierten Akts mit einem Ensemblegesang,
diesmal von acht Personen: „Ah! Tutti contenti“ (Graf, Gräfin, Figaro, Susanna, Curzio, Basilio, Antonio, Bartolo)
Don Giovanni – KV527
Oper in 2 Akten
Originalsprache: italienisch
Spieldauer ca. 2 ¾ Stunden
Uraufführung: 29.10.1787 (Prag)
Besetzung der Aufnahme
Orchestra & Chorus of the Royal Opera House Covent Garden - Sir Colin Davis, Cembalo/Harpsichord John Constable, Don Giovanni - Ingvar Wixell; Il Commendatore - Luigi Roni; Donna Anna - Martina
Arroyo; Don Ottavio - Stuard Burrows; Donna Elvira - Kiri Te Kanawa; Leporello - Wladimiro Ganzarolli;
Masetto - Richard Van Allan; Zerlina - Mirella Freni
Recorded 1991
Libretto von Lorenzo da Ponte
Personen:
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Don Giovanni, ein ausschweifender junger Edelmann (Bassbariton oder Bariton)
Il Commendatore (Der Komtur) (Bass)
Donna Anna, seine Tochter und Braut von Don Ottavio (Sopran)
Don Ottavio, ihr Verlobter (Tenor)
Donna Elvira, vornehme Dame aus Burgos, Don Giovannis verlassene Geliebte (Sopran)
Leporello, Don Giovannis Diener (Bass)
Masetto, ein Bauer, Bräutigam der Zerlina (Bass)
Zerlina, seine Braut, eine Bäuerin (Sopran, auch Mezzo-Sopran)
Bauern, Bäuerinnen, Musikanten, Diener (Chor)
Handlung:
Sevilla, 17. Jahrhundert
1. Akt:
Garten. Nacht. – Der Diener Leporello hält Wache vor dem Haus, in das Don Giovanni geschlichen ist, um Donna
Anna zu verführen, die Verlobte von Ottavio. Donna Anna und Don Giovanni kommen auf die Bühne, etwas ist
passiert. Sie will den Davoneilenden aufhalten, will wissen, wer er ist, und schreit um Hilfe. Als ihr Vater, der
Komtur, erscheint, rennt sie ins Haus. Der Komtur erzwingt ein Duell und wird von Don Giovanni erstochen, der
unerkannt geblieben ist. Anna entdeckt den toten Vater, ist bestürzt, und Ottavio schwört.
Nacht. Straße. – Don Giovanni und Leporello treten auf. Elvira, die er bereits früher verführt hat, erscheint. Don
Giovanni erkennt sie nicht und versucht, sich mit ihr bekannt zu machen. Als Don Giovanni merkt, wen er vor sich
hat, schiebt er Leporello nach vorne und flieht. Leporello bemüht sich, Elvira zu trösten, indem er eine Liste mit
Don Giovannis Liebschaften entrollt. Elvira schwört Rache.
Als sie gegangen sind, betritt eine bäuerliche Hochzeitsgesellschaft mit Masetto und Zerlina die Szene. Don
Giovanni sieht Zerlina, die ihm gefällt, und er versucht, den eifersüchtigen Masetto wegzulocken. Don Giovanni
und Zerlina sind bald allein, und er beginnt sofort mit seinen Verführungskünsten. Elvira kommt hinzu, aber Don
Giovanni beantwortet ihre Vorwürfe, indem er Ottavio und Anna andeutet, dass beide, Zerlina und Elvira,
geistesgestört seien. Anna glaubt, in Don Giovanni den Mörder ihres Vaters zu erkennen, und Ottavio entschließt
sich, ihn zu beobachten. Leporello unterrichtet Don Giovanni, dass alle Gäste der Hochzeit im Haus seien, er
Beschäftigung für Masetto gefunden habe, dass die Rückkehr von Zerlina aber alles verdorben habe. Elvira habe
er in einen leeren Raum gesperrt.
Der sorglose Don Giovanni ist ausgesprochen vergnügt. Er läuft zum Palast.
Garten mit zwei von außen verschlossenen Türen. – Zerlina folgt dem eifersüchtigen Masetto und versucht, ihn
zu besänftigen. Don Giovanni führt beide ins Brautzimmer, das bunt ausgeschmückt wurde. Leporello lädt zum
Fest drei Maskierte ein, Elvira, Ottavio und Anna.
Erleuchteter Saal, der für einen großen Ball vorbereitet ist. – Nach der Einführung durch Don Giovanni und
Leporello erklingen in einem kunstvollen Satz gleichzeitig Menuett, Kontratanz und Deutscher Tanz. Don
Giovanni führt Zerlina weg, während Leporello Masettos Aufmerksamkeit fesselt. Als Zerlinas Hilfeschrei zu hören
ist, spielt Don Giovanni eine Komödie, indem er auf Leporello zustürzt und ihn der Verführung Zerlinas anklagt.
Da ihm niemand glaubt und er angegriffen wird, kämpft er sich den Weg durch die Menge frei.
2. Akt:
Straße. – Don Giovanni beruhigt Leporello und tauscht Mantel und Hut mit ihm (Duett: Eh via, buffone, non mi
seccar). Leporello wird gezwungen, eine Botschaft zu Elvira zu bringen (Terzett, Elvira, Leporello, Don Giovanni:
Ah taci, ingiusto core). Danach singt Don Giovanni dem Mädchen eine Serenade (Deh, vieni alla finestra, o mio
tesoro).
Von Masetto und seinen Freunden überrascht, flieht der falsche Leporello und verprügelt Zerlinas Bräutigam
(Rezitativ und Arie: Metà di voi qua vadano). Zerlina tritt auf und stößt auf Masetto (Arie: Vedrai, carino, se sei
buonino).
Dunkler, im Erdgeschoss gelegener Vorhof mit drei Türen im Haus der Donna Anna. – Zu Elvira kommen Ottavio,
Anna, Masetto und Zerlina, die den falschen Don Giovanni demaskieren. Es wird mehr und mehr zur Gewissheit,
dass der wirkliche Don Giovanni der Mörder des Komturs ist (Sextett: Sola, sola in buio loco). Dem enttarnten
Leporello, der seine Unschuld beteuert, gelingt schließlich die Flucht. In einer Arie beklagt Ottavio erneut das
Schicksal seiner Braut (Il mio tesoro intanto). Leporello wird wieder eingefangen und von Zerlina an einen Stuhl
gefesselt, bis es ihm schließlich gelingt, sich zu befreien. (Diese für die Wiener Aufführungsserie komponierte
Szene wird im Gegensatz zu den anderen neu eingefügten Teilen heute in der Regel ausgelassen. Auch auf
Schallplatteneinspielungen, darunter auch solchen von der historischen Aufführungspraxis zuzurechnenden
Dirigenten, fehlt diese komödiantisch-burleske Szene in der Regel.)
Geschlossener Platz in Form eines Grabmals. Verschiedene Reiterstatuen, Statue des Komturs. – Leporello
berichtet Don Giovanni, was geschehen ist. Eine Stimme von der Statue befiehlt dem Wüstling, still zu sein; auf
Befehl Don Giovannis liest Leporello die Inschrift auf dem Sockel: Dell'empio che mi trasse al passo, estremo qui
attendo la vendetta. – Hier erwarte ich die Rache an dem Gottlosen, der mich erschlug. Der Diener erzittert, aber
der unverfrorene Don Giovanni lädt voller Ironie die Statue zum Abendessen ein (Duett: O statua gentilissima –
Oh edelste Statue). Die Statue nickt und antwortet: „Sì – Ja.“
Dunkles Zimmer. – Ottavio macht Donna Anna Vorwürfe, weil sie die Hochzeit verschoben hat (Rezitativ:
Crudele? Ah no, giammai mio ben).
Saal mit einem gedeckten Tisch. – Finale: Già la mensa è preparata – Der Tisch ist schon gedeckt. Elvira tritt ein
in der Hoffnung, Don Giovanni zur Reue zu bewegen (L'ultima prova dell'amor mio – Der letzte Beweis meiner
Liebe). Kurz nachdem sie abgegangen ist, hört man sie schreien. Giovanni schickt Leporello nach draußen, um
nachzusehen, was geschehen ist. Auch Leporello schreit und berichtet nach seiner Rückkehr, dass die Statue
gekommen sei. Sie klopft an Giovannis Tür; er verlangt von Leporello, sie zu öffnen. Leporello kommt dem nicht
nach, sondern versteckt sich unter dem Tisch, Giovanni öffnet selbst. Nun erscheint die Statue des Komturs und
gibt an, Giovannis Einladung zum Essen gefolgt zu sein (Don Giovanni, a cenar teco m'invitasti, e son venuto –
Don Giovanni, du hast mich eingeladen, mit dir zu speisen, und ich bin gekommen).
Der Aristokrat reagiert anfangs ungläubig, befiehlt jedoch schließlich Leporello, ein Gedeck aufzutragen. Die
Statue dagegen meint, nicht wegen des Essens gekommen zu sein. Auf insistierende Nachfragen Giovannis will
die Statue von ihm wissen, ob er mit ihr zum Essen komme. Trotz Leporellos Rat, die Einladung abzulehnen, sagt
Don Giovanni zu und schlägt ein. Die Kälte der Hand, die ihm der Komtur reicht, lässt Giovanni aufschreien, und
er wird aufgefordert, zu bereuen und sein Leben zu ändern. Don Giovanni lehnt dies ab, die Statue meint nun,
seine Zeit sei abgelaufen und geht ab. Flammen umschließen Don Giovanni, der meint, seine Seele zerreiße;
unterirdische Chöre rufen, angesichts seiner Sünden sei dies wenig, und Leporello zeigt sich äußerst
erschrocken. Schließlich wird Don Giovanni von der Erde verschlungen.
Alle übrigen Personen treten nun mit Gerichtsdienern auf und erkundigen sich beim höchst erschrockenen
Leporello nach dem Verbleib Don Giovannis. Gleichsam stichwortartig gibt dieser Auskunft. Danach bittet Don
Ottavio seine Verlobte darum, ihn endlich zu heiraten, doch Donna Anna will noch ein Jahr, um sich zu beruhigen.
Donna Elvira kündigt an, in ein Kloster zu gehen. Zerlina und Masetto gehen nach Hause, um zusammen mit
Freunden zu essen, und Leporello will sich in einer Osteria einen besseren Herrn suchen. Am Schluss singen sie:
Dies ist das Ende dessen, der Böses tut, und der Tod der Hinterhältigen (Untreuen) ist im (wahren) Leben immer
egal. – Questo è il fin di chi fa mal! E de' perfidi la morte alla vita è sempre ugual!).
Die letzte Szene wurde bis in die 1950er Jahre oft weggelassen (möglicherweise schon in der Wiener Aufführung
von 1788), ist aber von Bedeutung für die Konzeption der Oper als Dramma giocoso, in der sich das Gute am
Ende durchsetzt.
Don Giovanni wurde oft als die „Oper aller Opern“ bezeichnet. Es wurde viel darüber gestritten, ob – ausgehend
von der Bezeichnung Dramma giocoso – Mozart hier in Abgrenzung von der Opera buffa eher ein musikalisches
Drama angestrebt hat. Allerdings ist mittlerweile bekannt, dass es sich beim Begriff Dramma giocoso lediglich um
die für Librettodrucke gebräuchliche Gattungsbezeichnung für komische Opern handelt. Mozart selbst hat Don
Giovanni in sein eigenhändiges Werkverzeichnis jedenfalls als Opera buffa eingetragen. Don Giovanni geht von
der Gattung der Opera buffa aus; so ist Leporello geradezu der Prototyp des feigen und gefräßigen, aber witzigen
und schlagfertigen Dieners, also einer uralten Komödienfigur. Auch Zerlina und Masetto gehören der Welt der
Opera buffa an. Das komödiantische Verkleidungs- und Täuschungsspiel – ebenfalls ein typisches Element der
Opera buffa – ist hier gleichfalls zu finden. In Anlehnung an die Tradition der Opera semiseria, wie sie etwa in
Mozarts La finta giardiniera gegeben ist, haben Mozart und da Ponte aber auch halbernste (Donna Elvira, Don
Giovanni) und ernste (Donna Anna, Don Ottavio) Partien vorgesehen. Anders als in den meisten anderen DonJuan-Opern des 18. Jahrhunderts endet die Oper – zumindest formal – mit einem lieto fine, einem guten
Ausgang.
Cosi fan Tutte – KV588
Oper in 2 Akten (So machen es alle [Frauen])
Originalsprache: italienisch
Spieldauer ca. 3 Stunden
Uraufführung: 26.01.1790 (Wien)
Besetzung der Aufnahme
Orchestra & Chorus of the Royal Opera House Covent Garden - Sir Colin Davis
Cembalo - John Constable
Fiordiligi - Montserrat Caballé; Dorabella - Janet Baker; Guglielmo - Wladimiro Ganzarolli;
Ferrando - Nicolai Gedda; Despina - Ileana Cotrubas; Don Alfonso - Richard van Allan
Recorded 1974
Libretto von Lorenzo da Ponte
Personen:
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Fiordiligi (Sopran)
Dorabella (original: Sopran, heute meist Mezzosopran)
Guglielmo (Bariton, im Original-Libretto von 1790 lautet die Schreibweise „Guilelmo“, ital. für „Wilhelm“)
Ferrando (Tenor)
Despina (Sopran)
Don Alfonso (original: ein Bariton der „Parlando“ perfekt beherrschen muss; heute meist Bassbariton)
Chor
Handlung:
1. Akt:
Die Oper spielt im Neapel des 18. Jahrhunderts. Die jungen Offiziere Ferrando und Guglielmo rühmen sich, dass
die beiden aus Ferrara stammenden Schwestern Dorabella und Fiordiligi, die sie über alles lieben, ihnen niemals
untreu werden könnten. Don Alfonso, ein zynischer Mann von Welt, hat aber seine eigenen einschlägigen
Erfahrungen und bietet darum Ferrando und Guglielmo ob ihrer Überzeugung eine Wette an. Beide gehen
siegessicher darauf ein.
Währenddessen schwärmen sich die Frauen im Garten des Hauses gegenseitig von der unzerbrechlichen Liebe
ihrer Partner vor, bis Don Alfonso scheinbar völlig aufgelöst hinzu kommt und ihnen mitteilt, dass Ferrando und
Guglielmo auf Geheiß des Königs in den Krieg ziehen müssen. In der folgenden Abschiedsszene besteigen die
Männer, nun in Kriegsmontur, schließlich ein Schiff, besetzt von als Soldaten verkleideten Dorfbewohnern.
Despina, das Hausmädchen und rechte Hand von Alfonso, versucht, Dorabella und Fiordiligi mit weisen
Ratschlägen und Ansichten über Männertreue – insbesondere bei Soldaten – auf andere Gedanken zu bringen.
Schon wenig später kehren Ferrando und Guglielmo, verkleidet als fremdländische Adlige, ins Haus zurück, wo
sie auch sogleich beginnen, die Braut des jeweils anderen zu umschwärmen. Heftig zurückgewiesen, täuschen
die beiden exotischen Gestalten ihren Selbstmord durch Gift vor und werden vom eilig herbeigerufenen Doktor (in
Wirklichkeit die verkleidete Despina) in einer Parodie auf die Methoden des Wiener Arztes Franz Anton Mesmer
„geheilt“. Die weitere, mitleidige Fürsorge wird in die Hände von Fiordiligi und Dorabella gelegt. Als die
vermeintlichen Selbstmörder erwachen, fordern sie erneut einen Kuss und werden wieder abgewiesen.
2. Akt:
Despina erklärt den Schwestern, dass man Liebe und Treue nicht so wichtig nehmen darf. Doch die Herzen der
beiden Mädchen sind schon längst erweicht für die Fremden. In romantischer Atmosphäre „fällt“ zunächst
Dorabella. Fiordiligi aber folgt noch ihren Gefühlen und beschließt, ihrem Guglielmo in den Krieg nachzuziehen.
Sie wird aufgehalten von Ferrando. Er droht, sich zu töten, falls sie ihn nicht erhöre. Da gesteht sie ihm ihre
Liebe. Eine Doppelhochzeit wird vorbereitet. Nachdem die Frauen den Ehevertrag unterschrieben haben, erklingt
hinter der Bühne der Militärmarsch, der die „Heimkehr“ der Soldaten verkündet. Die verkleideten Ehegatten
verlassen heimlich das Zimmer und kommen wieder, nun als Guglielmo und Ferrando. Voller zwiespältiger
Freude werden die Männer in die Arme genommen. Don Alfonso spielt den angeblich Heimgekehrten den soeben
besiegelten Ehevertrag zu, es kommt zu einer großen Eifersuchtsszene. Die beiden Frauen gestehen zerknirscht
ihre Untreue, Ferrando und Guglielmo jedoch, die die Wette mit Alfonso verloren haben, decken ihrerseits den
unfairen Schwindel auf. Alfonso befiehlt den vier jungen Menschen, einander zu umarmen und zu schweigen.
Despina ist verwirrt und beschämt, dass Don Alfonso sie benutzt hat, tröstet sich aber damit, dass sie es mit
vielen anderen genau so macht. Am Ende steht ein Loblied in C-Dur: Glücklich sei der Mensch, der alles nur von
der besten Seite nimmt und trotz der Wechselfälle des Lebens, über die er lacht, die Ruhe bewahrt.
Die Zauberflöte – KV620
Oper in 2 Akten
Originalsprache: deutsch
Spieldauer ca. 3 Stunden
Uraufführung: 30.09.1791 (Wien)
Besetzung der Aufnahme
Staatskapelle Dresden - Sir Colin Davis, Rundfunkchor Leipzig - Jörg-Peter Weigle
Sarastro-Kurt Moll; Tamino-Peter Schreier; Sprecher-Theo Adam & Armin Ude; Königin der NachtLuciana Serra; Pamina-Margaret Price; 1.Dame-Marie McLaughlin; 2.Dame-Ann Murray; 3.Dame-Hanna
Schwarz; 3 Knaben-Knaben des Dresdner Kreuzchors; Altes Weib(Papagena)-Maria Venuti; PapagenoMikael Melbye; Monostatos-Robert Tear; 1.geharnischter Mann-Reiner Goldberg; 2.geharnischter MannHeinz Reh
Recorded 1984
Libretto von Emanuel Schikaneder
Personen:
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Sarastro (Bass)
Tamino (Tenor)
Sprecher (Bass)
Erster Priester (Tenor)
Zweiter Priester (Bass)
Dritter Priester (Sprechrolle)
Königin der Nacht (Sopran)
Pamina, ihre Tochter (Sopran)
Erste Dame (Sopran)
Zweite Dame (Sopran)
Dritte Dame (Alt)
Erster Knabe (Knabensopran)
Zweiter Knabe (Knabensopran)
Dritter Knabe (Knabenalt)
Papageno (Bariton)
Papagena (Sopran)
Monostatos, ein Mohr (Tenor)
Erster Geharnischter (Tenor)
Zweiter Geharnischter (Bass)
Drei Sklaven (Sprechrollen)
Chor (Priester, Sklaven und Gefolge)
Handlung:
Ägypten, Märchenzeit
1. Akt:
Der junge Prinz Tamino wird von der Königin der Nacht ausgesandt, um ihre Tochter Pamina zu retten, die vom
Fürsten Sarastro entführt wurde. Der Vogelfänger Papageno wird Tamino zur Seite gestellt. Tamino erhält eine
Zauberflöte, Papageno ein magisches Glockenspiel. Sie brechen auf, um Pamina zu befreien. Papageno findet
Pamina in Sarastros Reich und berichtet ihr, dass der verliebte Tamino zu ihrer Rettung aufgebrochen ist. Sie
wollen fliehen, um Tamino entgegenzueilen, treffen dabei jedoch auf Sarastro. Derweil erreicht Tamino Sarastros
Weisheitstempel, wo er erfährt, dass Sarastro nur gute Absichten verfolgt. Tamino gerät in die Hände des
Oberaufsehers Monostatos, der ihn als Gefangenen zu Sarastro bringt. Monostatos wird von Sarastro bestraft,
Tamino und Papageno werden in den Prüfungstempel geführt und von Pamina getrennt.
2. Akt:
Sarastro wünscht, dass Tamino als Priester des Weisheitstempels geweiht wird, und erklärt, dass er, Sarastro,
Pamina entführt habe, um sie vor der bösen Königin der Nacht zu bewahren, die auch den Tempel zerstören
wolle. Tamino und Pamina seien für einander bestimmt, und auch für Papageno gebe es eine Papagena. Sie
müssten zuvor jedoch drei Prüfungen bestehen. Tamino und der zaghafte Papageno unterziehen sich den
Prüfungen, Papageno versagt jedoch schon zu Beginn und darf Tamino nicht weiter begleiten. Pamina darf
dagegen weiter ihrem Tamino folgen; mit Hilfe der Zauberflöte bestehen sie die letzten beiden Prüfungen. Der
verzweifelte Papageno wird durch sein magisches Glockenspiel mit Papagena vereint. Die Königin der Nacht
versucht einen Überfall auf den Tempel, wird dabei jedoch mit Monostatos und ihren anderen Verbündeten
vernichtet. Tamino und Pamina werden schließlich durch Sarastro gemeinsam in den Kreis der Eingeweihten
aufgenommen.
La Clemenza di Tito – KV621
Oper in 2 Akten (Die Milde des Titus)
Originalsprache: italienisch
Spieldauer ca. 2 Stunden
Uraufführung: 6.09.1791 (Prag)
Besetzung der Aufnahme
Staatskapelle Dresden - Karl Böhm
Peter Schreier - Tito Vespasiano, Julia Varady - Vitellia, Edith Mathis - Servilia, Teresa Berganza -Sesto,
Marga Schiml - Annio, Theo Adam – Publio
Recorded 1979
Libretto von Caterino Mazzolà (nach Pietro Metastasio)
Personen:
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Tito Vespasiano (Titus), Herrscher von Rom, (Tenor)
Vitellia, Tochter des vorherigen Kaisers Vitellius, (Sopran)
Sesto, Freund des Titus, Liebhaber der Vitellia, (Mezzosopran)
Servilia, Schwester des Sesto, Liebhaberin des Annio, (Sopran)
Annio, Freund des Sesto, Liebhaber der Servilia, (Mezzosopran)
Publio, Hauptmann der Prätorianer, (Bass)
Chor
Handlung:
Mozart's letzte Oper spielt in Rom um 79 nach Christus. Titus ist der neue Kaiser von Rom geworden
und damit der Nachfolger von Vitellius. Dessen Tochter Vitellia hatte eigentlich gehofft die Gemahlin des
neuen Kaisers Titus zu werden. Weil das nicht geklappt hat, plant sie jetzt, zusammen mit ihrem
Geliebten Sextus, eine Verschwörung am Kaiserhofe zu inszenieren. Sextus ist eigentlich ein Freund
von Titus, macht aber bei der Verschwörung trotzdem mit. Als die beiden davon hören, dass Titus sich
von seiner Geliebten Berenice getrennt hat, werden die Verschörungspläne zunächst vertagt. Servilia,
die Schwester von Sextus und ihr Freund Annius sind sehr verliebt und wollen heiraten. Da das aber
nicht ohne die Zustimmung des Kaisers geht, soll Sextus bei Titus ein gutes Wort für die beiden
einlegen.
1. Akt:
Im Forum gibt Publius bekannt, dass der Senat einen Tempel für Titus errichten will. Der Kaiser wehrt sich jedoch
gegen den Senatsbeschluss. Um das Volk zu beruhigen soll Berenice, die ehemalige Geliebte von Titus,
möglichst bald die Stadt verlassen. Danach will Titus sich mit Servilia vermählen. Annius, der auch in Servilia
verliebt ist, ist bereit für seinen Kaiser und Freund auf seine Liebe zu verzichten. Servilia offenbart Titus, dass ihr
Herz nur Annius gehört und bittet ihn dafür um Verständnis. Und dieses Verständnis hat Titus denn die Oper
heisst ja La Clemenza di Tito, also die Milde von Titus. Er selbst will die beiden vermählen.
Publius berichtet dem Kaiser von einer Verschwörung gegen ihn, Titus aber will die Verschwörer nicht bestrafen
und auch die Namen der Anführer nicht wissen. Als Vitellia davon erfährt, dass Titus Servilia als Kaiserin
erwählen will, hat sie nur noch einen Gedanken: Titus muss sterben. Viel zu spät erfährt sie, dass Titus jetzt sie
selbst als Faru an seiner Seite erkoren hat. Sextus, der für sie die Mordtat ausführen soll, kann sie nun nicht mehr
zurückrufen. Sextus selbst hat Zweifel und will den Kaiser eigentlich nicht mehr ermorden, aber die von ihm
beauftragten Soldaten ziehen bereits in Richtung Kapitol. Sextus fühlt sich schuldig. Vitellia versucht nochmals
vergeblich ihn zurückzuhalten. Das Kapitol steht in Flammen und es scheint so, als sei der Kaiser Titus
tatsächlich ermordet worden.
2. Akt:
Alle glauben Titus sei ermordet worden, aber dann wäre die Oper ja bereits zu Ende. Tatsächlich wurde ein
einfacher Römer ermordet, der mit der Toga des Kaisers bekleidet war. In der Nähe von Rom erzählt trifft Annius
den bestürzten Sextus und berichtet ihm davon, dass Titus noch lebt. Sextus ist überglücklich und will Titus auch
auf Anraten von Annius um Gnade für seine Tat bitten. Vorher trifft er nochmal Vitellia und die rät ihm, möglichst
schnell und weit weg von Rom zu fliehen. Sextus verspricht ihr, niemandem etwas davon zu erzählen, dass sie
ihn angestiftet hat und notfalls das Geheimnis mit ins Grab zu nehmen. Dann lässt er sich von der Leibwache des
Kaisers gefangen nehmen.
Titus zeigt sich erstmals nachdem Mordanschlag dem jubelnden Volk. Er selbst kann nicht glauben, dass Sextus
ihn ermorden wollte. Sextus wird ihm in Ketten vorgeführt und bekennt sich schuldig, den Namen des Anstifters
der Verschwörung will er aber dennoch nicht preisgeben. Titus entschließt sich schweren Herzens, das
Todesturteil zu unterschreiben. Vitellia plagen immer mehr Zweifel und obwohl sie damit auf den Thron verzichten
müsste, hat sie sich dazu entschlossen, ihre Schuld zu gestehen. Auf dem Richtplatz wird Sextus vorgeführt.
Noch einmal flehen Annius und Servilia um Gnade für den Verurteilten. Im letzten Moment taucht Vitellia auf,
kniet vor dem Kaiser nieder und gesteht alles. Titus ist erschüttert und lässt dennoch Milde und Gnade walten
und verzeiht ihr und Sextus.
Herausgegeben von / Edited by
Alexej Wilk
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