Amsterdam Baroque Orchestra Ton Koopman

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Amsterdam Baroque
Orchestra
Ton Koopman
Montag
19. September 2016
20:00
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Amsterdam Baroque Orchestra
Ton Koopman Leitung, Cembalo
Montag
19. September 2016
20:00
Pause gegen 20:50
Ende gegen 22:00
PROGRAMM
Johann Sebastian Bach 1685 – 1750
Ouvertüre Nr. 3 D-Dur BWV 1068 (1731)
für drei Trompeten, Pauken, zwei Oboen, Fagott, Streicher
und Basso continuo
Ouverture
Air
Gavotte I und II
Bourrée
Gigue
Johann Sebastian Bach
Konzertsatz (Sinfonia) D-Dur BWV 1045 (1743/46)
Johann Sebastian Bach
Brandenburgisches Konzert Nr. 4 G-Dur BWV 1049
für Violine solo (Violino principale), zwei Blockflöten
(Fiauti d’Echo), zwei Violinen, Viola, Violone, Violoncello
und Basso continuo
aus: Brandenburgische Konzerte BWV 1046 – 1051
Allegro
Andante
Presto
Catherine Manson Solovioline
Pause
2
Johann Sebastian Bach
Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur BWV 1048
für drei Violinen, drei Violen, drei Violoncelli und Basso continuo
aus: Brandenburgische Konzerte BWV 1046 – 1051
[ohne Satzbezeichnung]
Adagio
Allegro
Johann Sebastian Bach
Sinfonia
aus: »Am Abend aber desselbigen Sabbaths« BWV 42 (1725)
Kantate für Soli, Chor und Orchester zum Sonntag
Quasimodogeniti
Johann Sebastian Bach
Ouvertüre Nr. 4 D-Dur BWV 1069 (1725)
für drei Trompeten, Pauken, drei Oboen, Fagott, Streicher
und Basso continuo
Ouvertüre
Bourée I und II
Gavotte
Menuet I und II
Réjouissance
3
ZU DEN WERKEN
Ouvertüre, Konzert, Sinfonie – diesem Ablauf folgt nun schon
seit Generationen ein Großteil der klassischen Konzertprogramme. Die drei Gattungen finden sich auch auf dem Programmzettel des Bach-Abends mit dem Amsterdam Baroque
Orchestra, und doch ist dieses Mal alles anders: Gleich zwei
Ouvertüren bilden den Rahmen. Sie umschließen zwei Sinfonien, und diese wiederum zwei Konzerte. Bei genauerer
Betrachtung entsprechen aber auch die einzelnen Stücke nicht
den Erwartungen, die man aufgrund der Gattungsbezeichnungen haben könnte: Die Sinfonien sind keine Zyklen aus mehreren aufeinander bezogenen Sätzen. Die Konzerte werden nicht
von einem virtuosen Solisten beherrscht. Und die Ouvertüren
sind keine Opernvorspiele – auch wenn sie zumindest indirekt
etwas mit der Oper zu tun haben.
Von Versailles ins Kaffeehaus
Im frühen 18. Jahrhundert grassierte an den deutschen Residenzen ein wahres Frankreich-Fieber. Der Adel baute französisch, sprach französisch, hielt sich französische Jagd- und
Tanzmeister und hätte zu gerne auch die Opern, die Tragédies
lyriques des berühmten Jean-Baptiste Lully am eigenen Hof
aufführen lassen. Da sich die deutschen Kleinstaaten den Prunk
von Versailles aber nicht leisten konnten, begnügten sie sich
notgedrungen mit Instrumentalauszügen aus Lullys Bühnen­
stücken. Schon bald schrieben deutsche Komponisten auch
selbst Orchestersuiten oder »Ouvertüren«, wie sie nach ihrem
ausladenden Eröffnungssatz oft genannt wurden. Auf diesen
Eröffnungssatz, die eigentliche Ouvertüre, folgte dann jeweils
eine Reihe stilisierter Tänze – schließlich spielte das Ballett in
der französischen Oper eine große Rolle.
Die Orchestersuite entwickelte sich zu einer der wichtigsten Musikgattungen der Barockzeit, und manche Komponisten schrieben kaum vorstellbare Mengen dieser Stücke. Von
Georg Philipp Telemann beispielsweise haben sich rund 130
Suiten erhalten – nach manchen Quellen soll er aber etwa 1000
komponiert haben. Nur vier Orchestersuiten sind dagegen von
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Johann Sebastian Bach überliefert, sie gelten jedoch als die
Gipfelwerke der Gattung. Da statt der Originalmanuskripte nur
Stimmenabschriften überdauert haben, ist weder eine genaue
Datierung noch eine sichere Bestimmung der KompositionsReihenfolge möglich. Bach könnte die Suiten entweder in seiner Zeit am Weimarer Hof (1708 – 1717), in Köthen (1717 – 1723) oder
danach in Leipzig komponiert haben. Dort gehörten sie jedenfalls zum Repertoire des Collegium musicum, dessen Leitung
Bach ab 1729 zusätzlich zu seiner Arbeit als Thomaskantor übernahm. Das Collegium, eine Vereinigung aus Berufsmusikern,
musikbegeisterten Bürgern und Studenten, versammelte sich
»bey Herrn Gottfried Zimmermann, Sommers-Zeit Mittwochs,
auf der Wind-Mühl-Gasse, im Garten von 4 bis 6 Uhr, und Winters-Zeit Freitags im Caffée-Hause, auf der Catherinen-Strasse,
von 8 bis 10 Uhr«. Unter Bachs Anleitung muss das Ensemble
ein hohes Niveau erreicht haben, denn Johann Heinrich Zedlers
Grosses vollständiges Universal-Lexicon Aller Wissenschafften und
Künste bezeichnete es als das berühmteste seiner Art.
Jauchzende Freude – Bachs Ouvertüre Nr. 3 D-Dur
Die D-Dur-Suite BWV 1068, mit der das heutige Konzert
beginnt, schrieb Bach möglicherweise – so vermutete zumindest der Musikwissenschaftler Joshua Rifkin – zunächst für
Streichorchester. Obwohl nach dieser Auffassung die Trompeten, Pauken und Oboen vom Komponisten erst nachträglich
hinzugefügt worden wären, ist es heute gerade der strahlende
Bläserglanz, dem die Suite ihre große Beliebtheit verdankt. Er
kommt besonders gut in der eröffnenden Ouvertüre zur Geltung, die wie üblich einen schnellen Fugenabschnitt zwischen
zwei gravitätische, markant rhythmisierte Rahmenteile stellt.
Den Charakter der folgenden Tänze hat der Hamburger Musikgelehrte Johann Mattheson in seinem Vollkommenen Capellmeister von 1739 erläutert: Für die Gavotte ist nach seinem Urteil
»eine rechte jauchzende Freude« und ein »hüpfendes Wesen«
charakteristisch. Von der Bourrée heißt es, »dass ihr eigentliches Abzeichen auf der Zufriedenheit, und einem gefälligen
Wesen beruhe, dabey gleichsam etwas unbekümmertes oder
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gelassenes, ein wenig nachläßiges, gemächliches und doch
nichts unangenehmes vermacht ist.« Und die Gigue bezeichnet Mattheson als »was frisches und hurtiges«; sie ist gekennzeichnet durch »einen hitzigen und flüchtigen Eifer, einen Zorn,
der bald vergehet.« Kein Tanz, sondern ein liedartiges Stück ist
die Aria oder Air. Bachs Air aus der D-Dur-Suite zählt zu seinen bekanntesten und meistbearbeiteten Kompositionen überhaupt. Die Faszination, die von ihr ausgeht, liegt wohl in der
Spannung zwischen der ruhig schreitenden Basslinie (einem
»walking bass«, wie die Jazzer sagen würden) und den schwebenden, miteinander verschlungenen Oberstimmen.
Fragment eines Fragments – die Sinfonia BWV 1045
Der italienische Begriff »Sinfonia« kommt vom griechischen
Wort für »zusammenklingen« und bezeichnete in der Barockzeit ein Instrumentalstück innerhalb eines größeren Vokalwerks. Eine besondere Form war die dreiteilig (schnell-langsam-schnell) angelegte neapolitanische Opernsinfonia, und
aus ihr entwickelte sich durch Hinzufügung eines Menuetts
oder Scherzos das klassische viersätzige Format der Sinfonie
als selbständiges Werk für den Konzertsaal. Bach jedoch eröffnete eine ganze Reihe seiner Kantaten mit einsätzigen Instrumentalstücken, die er ebenfalls als »Sinfonia« bezeichnete. Zu
diesem Zweck arbeitet er häufig ältere Konzertsätze um – zum
Glück, denn in dieser Form haben sich zumindest Teile einiger
verlorener Instrumentalwerke doch noch erhalten. Die mit Solovioline und drei Trompeten prächtig instrumentierte Sinfonia
BWV 1045 ist allerdings ein Sonderfall: Sie war zwar für eine
Kantate bestimmt, doch diese ist verschollen, und man weiß
nicht einmal, ob Bach das geplante Stück überhaupt zu Ende
komponiert hat. Vielleicht nicht, denn selbst die Sinfonia ist nur
als Fragment erhalten; ihre letzten anderthalb Takte sind im
Autograph von fremder Hand ergänzt. Papier und Handschrift
des Manuskripts lassen immerhin eine ungefähre Datierung zu:
Die Sinfonia dürfte in den 1740er Jahren, wohl um 1742 entstanden sein.
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Musterkatalog der Konzerttypen
Was ist eigentlich ein Konzert? Unsere Vorstellung von dieser Musikgattung wird bestimmt vom häufigsten Konzerttyp
der klassisch-romantischen Epoche, in dem sich ein Soloinstrument und das Orchester gegenüberstehen. Der Solist darf
seine ganze Virtuosität zeigen, während die übrigen Spieler ihn
begleiten oder dramatische Akzente setzen. Im Barock wurde
der Begriff des Konzerts aber viel weiter gefasst; er bezeichnete
ganz allgemein das Zusammenspiel verschiedener Stimmen
oder Stimmgruppen. Ganz unterschiedliche Arten von Kompositionen fasste Bach in seinen sechs »Brandenburgischen
Konzerten« zusammen. Diese Sammelbezeichnung kam übrigens erst im 19. Jahrhundert auf; sie rührt daher, dass Bach die
Stücke dem Markgrafen Christian Ludwig von BrandenburgSchwedt widmete, den er im Winter 1718/19 kennengelernt
hatte. Bei dem Treffen zeigte sich der Markgraf von der Musik
des Köthener Kapellmeisters so beeindruckt, dass er sich einige
Kompositionen für seine eigene Hofkapelle erbat. Doch Bach
ließ die Sache zunächst im Sande verlaufen und schickte erst
am 24. März 1721 die sechs Konzerte. Was mag ihn wohl bewogen haben, nach so langer Zeit doch noch zu reagieren? Vielleicht wollte er sich damit ja um eine neue Stelle bewerben:
Schließlich wurde die Situation an seinem Arbeitsplatz immer
schwieriger; die Köthener Hofkapelle hatte ihre Mitgliederzahl
in den vorangegangenen Jahren um ein Drittel reduziert. Wenn
die Widmung als Bewerbung gemeint war, dann erklärt das
auch, warum die Brandenburgischen Konzerte in ihrer Besetzung und Form so uneinheitlich sind: Sie sind Arbeitsproben,
die Bach aus bereits vorhandenen Kompositionen zusammenstellte. Insgesamt bilden sie einen Musterkatalog dessen, was
er auf dem Gebiet des Konzertierens leisten konnte.
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Sologeige und Echoflöten – das Brandenburgische Konzert Nr. 4
Das vierte Brandenburgische Konzert in G-Dur dürfte innerhalb
der Reihe zu den jüngeren, vielleicht um 1720 entstandenen
zählen. Es stellt eine Violine und zwei Blockflöten in den Vordergrund. Diese Instrumente werden allerdings sehr unterschiedlich eingesetzt: Die beiden Flöten bilden ein unzertrennliches
Paar, während die Violine häufig als echtes Soloinstrument auftritt – sehr virtuos etwa in den Zweiunddreißigstel-Läufen des
ersten Satzes. Auch in den Soloepisoden zwischen den fugenartigen Orchesterritornellen des Finales fühlt man sich oft fast in
ein Violinkonzert versetzt. Im langsamen Mittelsatz wiederholen
die beiden Flöten jeweils die Motive der Streicher. Vielleicht
bezieht sich ja darauf Bachs Besetzungsangabe »Fiauti d’echo«
– wenn nicht etwa ein besonderes Instrument damit gemeint ist.
Teamwork und Klangstudie – das Brandenburgische Konzert Nr. 3
Früher als einige der übrigen entstand vermutlich das Konzert Nr. 3, ebenfalls in G-Dur. Es ist ein Orchesterkonzert, in
dem Kontraste durch die Gegenüberstellung unterschiedlicher
»Teams« erzielt werden. Die sehr ungewöhnliche Besetzung
umfasst drei mal drei Instrumente, nämlich je drei Violinen,
Bratschen und Celli, sowie Basso continuo. Bei einer derart
zahlenbesessenen Konsequenz (die sich noch in vielen Details
des Werks fortsetzt) ist es eigentlich erstaunlich, dass das Konzert nicht auch drei vollständige Sätze enthält. Bach hat aber
zwischen den beiden Allegros statt eines langsamen Mittelsatzes nur zwei Akkorde mit der Bezeichnung Adagio notiert. Was
sie zu bedeuten haben, ist unklar: Manche Ensembles spielen
die Akkorde einfach notengetreu, andere verstehen sie als das
Ende einer Kadenz, die von Geige oder Cembalo improvisiert
werden soll, und wieder andere schieben an ihrer Stelle einen
langsamen Satz aus einem anderen Konzert ein.
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Verkapptes Concerto grosso – die Sinfonia der Kantate BWV 42
Dass Bachs Kantaten-Sinfonien den selbständigen Instrumentalwerken in nichts nachstehen, darauf deuten schon die
zahlreichen Überschneidungen zwischen beiden Gruppen hin:
So hat Bach zum Beispiel den Eingangssatz des ersten Brandenburgischen Konzerts als Einleitung seiner Kantate BWV 52
wiederverwertet, den der vierten Orchestersuite in der Kantate
BWV 110. Die Sinfonia zu BWV 42 ist dagegen nur in der Kantate
»Am Abend aber desselbigen Sabbats« erhalten – wenn auch viele
Musikwissenschaftler meinen, dass sie aus einem früher komponierten, heute verlorenen Instrumentalkonzert übernommen
wurde. Die Besetzung würde jedenfalls passen: Wie in einem
Concerto grosso stehen sich ein »Concertino« aus zwei Oboen
und Fagott und das Streichertutti gegenüber. Beide Gruppen
tragen zunächst je ein eigenes, jedoch dem andern verwandtes
Thema vor. Dann lösen die Gruppen einander ab, vertauschen
die Themen oder konzertieren gemeinsam. Ein gesangliches
Thema von Oboe und Fagott steht am Beginn des Mittelteils:
Bachs schreibt »cantabile« vor. Es folgt die Wiederholung des
Hauptteils. Wenn auch über die Ursprünge dieses Instrumentalsatzes keine Klarheit herrscht, wissen wir doch, wann die Kantate als Ganze entstand: »Am Abend aber desselbigen Sabbats«
wurde 1725 für den ersten Sonntag nach Ostern komponiert, der
in diesem Jahr auf den 8. April fiel.
Allgemeine Fröhlichkeit – die Ouvertüre Nr. 4 D-Dur
Zum Schluss eine weitere »Ouvertüre« – die Orchestersuite Nr. 4
D-Dur. Wie die übrigen Suiten lässt sich auch diese nicht
genauer datieren, doch immerhin bietet Bachs Ideen-­Recycling
einen Anhaltspunkt: Der Eröffnungssatz taucht noch einmal
in seiner Weihnachtskantate »Unser Mund sei voll Lachens«
(BWV 110) auf, wobei dem fugierten Mittelteil ein vierstimmiger
Chorsatz hinzugefügt ist. Die Kantate wurde am ersten Weihnachtstag 1725 aufgeführt; daher muss die Suite, oder zumindest ihr Eröffnungssatz, vorher entstanden sein. Wahrscheinlich
brachte Bach die Partitur aus Köthen oder Weimar mit. Die in
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ihr enthaltenen Tanztypen Bourrée und Gavotte sind bereits aus
der vierten Suite bekannt. Ihnen lässt Bach ein Paar von Menuetten folgen – einer Tanzform, der Johann Mattheson den Affekt
»mäßiger Lustigkeit« zuschreibt. Nur zum Titel des Finalsatzes
ist im Vollkommenen Capellmeister des Musikgelehrten nichts
nachzulesen. Den Charakter dieser »Réjouissance« kann man
aber ganz einfach aus der Wortbedeutung erschließen: Der
französische Begriff lässt sich übersetzen als »allgemeine Fröhlichkeit« – das Stück ist ein freudiger Kehraus der Suite.
Jürgen Ostmann
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BIOGRAPHIEN
Amsterdam Baroque Orchestra
Das Amsterdam Baroque Orchestra wurde 1979 von Ton Koopman
gegründet. Es besteht aus international gefragten BarockmusikSpezialisten, die mehrmals im Jahr zusammenkommen. Der
Amsterdam Baroque Choir wurde 1992 gegründet und debütierte
beim Festival in Utrecht, mit der Uraufführung des Requiems (für
15 Stimmen) und der Vesper (für 32 Stimmen) von Heinrich Ignaz
Franz von Biber. Die Aufnahmen dieser Werke wurden mit dem
Cannes Classical Award für die beste Leistung im Bereich Chormusik des 17. und 18. Jahrhunderts ausgezeichnet. Aufgrund der
außergewöhnlichen Kombination aus textlich-struktureller Klarheit und interpretativer Flexibilität wird der Amsterdam Baroque
Choir heute zu einem der hervorragendsten Chöre der Welt
gerechnet. So sind Ton Koopman und seine Ensembles regelmäßig zu Gast in den bedeutendsten Konzertsälen und bei namhaften Festivals in Europa, den USA und Asien.
Im Jahr 1994 begannen Ton Koopman und sein Amsterdam Baroque Orchestra & Choir mit dem wohl ehrgeizigsten
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Aufnahme-Projekt der letzten Jahrzehnte, der Gesamtaufnahme
der weltlichen und kirchlichen Kantaten Johann Sebastian Bachs.
Diese Aufnahmen erhielten 1997 den Deutschen Schallplattenpreis ECHO Klassik. Teil dieses Projekts sind außerdem drei von
Christoph Wolff und Ton Koopman herausgegebene Bücher über
die Bach-Kantaten sowie eine sechsteilige TV-Dokumentation.
Ton Koopman und seine Ensembles haben mittlerweile alle
bedeutenden barocken und klassischen Werke aufgenommen
und dafür viele Auszeichnungen erhalten, u. a. den Gramophone
Classical Music Award, den Diapason d’Or, den Prix Hector Berlioz, zwei Edison Awards, den BBC Award 2008 sowie 2009 erneut
den ECHO Klassik für Teil VII der Buxtehude-Gesamtaufnahme.
In der Kölner Philharmonie war das Amsterdam Baroque Orchestra zuletzt im November 2014 zu Gast.
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Die Besetzung des
Amsterdam Baroque Orchestra
Flöte
Inês d’Avena
Reine-Marie Verhagen
Violine I
Catherine Manson
Joseph Tan
John Wilson Meyer
Anna Eunjung Ryu
Rie Kimura
Oboe
Antoine Torunczyk
Josep Domenech
Nienke van der Meulen
Violine II
David Rabinovich
Marc Cooper
Liesbeth Nijs
Chiara Zanisi
Fagott
Wouter Verschuren
Trompete
David Hendry
James Ghigi
Robert Vanryne
Viola
John Ma
John Crockatt
Pauke
Luuk Nagtegaal
Violoncello
Robert Smith
Diederik van Dijk
Cembalo und Leitung
Ton Koopman
Kontrabass
Michele Zeoli
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Ton Koopman
Ton Koopman wurde 1944 in den Niederlanden in Zwolle geboren. Er studierte Orgel, Cembalo und Musikwissenschaft in Amsterdam und wurde in
beiden Instrumentalfächern mit dem
Prix d’Excellence ausgezeichnet. Schon
während seines Studiums konzentrierte
er sich auf die historische Aufführungspraxis. 1969 gründete er sein erstes
Barockorchester, 1979 schließlich das
Amsterdam Baroque Orchestra, dem
1992 der Amsterdam Baroque Choir folgte.
Im Verlauf seiner Karriere besuchte Ton Koopman alle bedeutenden Konzerthäuser und alle wichtigen Festivals. Als Organist spielte er auf den wertvollsten historischen Instrumenten
Europas. Als Cembalist und Dirigent des Amsterdam Baroque
Orchestra ist er regelmäßiger Gast in Konzerthäusern wie dem
Concertgebouw in Amsterdam, dem Théâtre des Champs-Élysées in Paris, der Kölner Philharmonie, dem Gasteig in München,
der Alten Oper in Frankfurt, dem Lincoln Center und der Carnegie
Hall in New York, im Musikverein und im Konzerthaus in Wien, in
London, Berlin, Brüssel, Madrid, Rom, Salzburg, Tokio und Osaka.
Als Gastdirigent blickt Koopman auf die Zusammenarbeit mit
den bedeutendsten Orchestern in Europa, den USA und Japan
zurück. Ton Koopman war Erster Gastdirigent der niederländischen Radio Kamer Filharmonie. Außerdem arbeitete er unter
anderem mit dem Königlichen Concertgebouworchester Amsterdam, den Berliner Philharmonikern, dem Deutschen SymphonieOrchester Berlin, dem Tonhalle-Orchester Zürich, der Deutschen
Kammerphilharmonie Bremen, dem Symphonieorchester des
Bayerischen Rundfunks, dem Boston Symphony Orchestra, dem
New York Philharmonic, dem Chicago Symphony Orchestra, dem
San Francisco Symphony Orchestra, dem Orchestre Philharmonique de Radio France und den Wiener Symphonikern. Ab 2011
war er für drei Jahre Artist in Residence des Cleveland Orchestra.
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Zwischen 1994 und 2004 leitete er die Aufnahme sämtlicher
Kantaten Johann Sebastian Bachs. Dieses Projekt wurde mit
dem Deutschen Schallplattenpreis ECHO Klassik 1997, dem Prix
Hector Berlioz, der Bach-Medaille der Stadt Leipzig (2006) und
dem BBC Award ausgezeichnet sowie für den amerikanischen
Grammy und den britischen Gramophone Award nominiert. 2005
begann Ton Koopman sein nächstes Großprojekt, die Einspielung des Gesamtwerks (Orgel- und Cembalowerke, Kantaten und
Kammermusik) von Dietrich Buxtehude.
2000 erhielt Ton Koopman den Ehrendoktortitel der Universität
Utrecht für seine Forschungstätigkeit zu Bachs Kantaten und
Passionen. 2004 wurde er zum Präsidenten der Internationalen
Dietrich-Buxtehude-Gesellschaft ernannt. 2006 erhielt er den
Bach-Preis der Stadt Leipzig. Seit 2012 ist er Buxtehude-Preisträger der Stadt Lübeck. Zurzeit ist er künstlerischer Leiter des
Festivals Itinéraire Baroque Périgord Vert. Ton Koopman hat
zahlreiche Fachartikel und Bücher verfasst. Über Jahre hinweg
war er mit der Herausgabe der gesamten Orgelkonzerte Händels betraut. Zuletzt veröffentlichte er Neuausgaben von Händels Messiah und Buxtehudes Das Jüngste Gericht. Er hat einen
Lehrstuhl für Cembalo am Konservatorium Den Haag, ist Professor an der Universität von Leiden und Ehrenmitglied der Royal
Academy of Music in London. 2014 erhielt er den Bach-Preis der
Royal Academy of Music in London. 2016 bekam er eine Ehrenprofessur an der Musikhochschule Lübeck. Außerdem wurde er
in diesem Jahr zum »Honorary Artistic Advisor« am Opernhaus in
Guangzhou ernannt.
In der Kölner Philharmonie war Ton Koopman zuletzt im November 2014 zu erleben.
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KölnMusik-Vorschau
September
DI
27
DI
20:00
20
Georg Nigl Bariton
Alexander Melnikov Klavier
Hagen Quartett
Lukas Hagen Violine
Rainer Schmidt Violine
Veronika Hagen Viola
Clemens Hagen Violoncello
Lieder von Franz Schubert
und Alban Berg sowie
Joseph Haydn
Streichquartette G-Dur op. 76,1
Wolfgang Rihm
Dort wie hier – Zyklus aus einem HeineGedicht für Bariton und Klavier
Uraufführung
Hob III:75 , C-Dur op. 76,3
Johannes Brahms
Vier ernste Gesänge op. 121
für Bass und Klavier
(Erdödy-Quartette) op. 76
20:00
Hob. III:77 »Kaiserquartett« und
D-Dur op. 76,5 Hob. III:79
aus: 6 Quartetti
Quartetto 1
Liederabende 1
MI
28
SO
25
20:00
Iveta Apkalna Orgel
16:00
Johann Sebastian Bach
Präludium und Fuge Es-Dur BWV 552
Joël Grare Percussion
Concerto Köln
Mayumi Hirasaki Konzertmeisterin
Passacaglia c-Moll BWV 582
Sonata d-Moll BWV 527
Johan Helmich Roman
Bilägers Musiquen
(Drottningholms-Musiquen)
Suite für Orchester
Philip Glass
Music in Contrary Motion – für Orgel
Bronius Kutavičius
Sonata für Orgel
»Ad Patres«
Werke von Domenico Scarlatti, André
Campra, Giovanni Bononcini, Pietro
Castrucci, José de Nebra Blasco und
Georg Friedrich Händel
Paul Hindemith
Sonate für Orgel Nr. 1
Sonntags um vier 1
Orgel Plus 1
16
Foto: Kaupo Kikkas
Mittwoch
21. September 2016
20:00
Mark Simpson Klarinette
Antoine Tamestit Viola
Pierre-Laurent Aimard Klavier
Werke von Simpson, Kurtág, Schumann und Stroppa
Der junge Klarinettist und Komponist Mark Simpson aus Liverpool erhielt im Alter von 17 Jahren als Erster überhaupt sowohl die
Auszeichnung zum »BBC Young Musician« als auch die zum »BBC
Proms/Guardian Young Composer of the Year«. Zusammen mit Bratschist Antoine Tamestit und Pianist Pierre-Laurent Aimard widmet
sich Simpson bei seinem Debüt in der Kölner Philharmonie vor
allem den Komponisten György Kurtág und Robert Schumann. Um
19 Uhr hält Bjørn Woll eine Einführung in das Konzert.
Oktober
MO
03
20:00
Tag der Deutschen Einheit
SO
02
The Fretless
Karrnnel Sawitsky Fiddle, Vocals
Ben Plotnick Fiddle
Trent Freeman Fiddle, Viola, Vocals
Eric Wright Violoncello, Vocals
16:00
Raphaëlle Moreau Violine
Edgar Moreau Violoncello
Pierre-Yves Hodique Klavier
Sarah Robinson Steptanz
Nominiert von der
Philharmonie de Paris
Es ist das Ziel dieses weltweit einzigartigen Ensembles, das sich auf die
Interpretation der traditionsreichen
keltischen Tunes spezialisiert hat, diese
durch komplexe und innovative Arrangements zu neuem Leben zu erwecken.
So wird die traditionelle Musik aus
Irland, Schottland und Cape Breton
einem neuen Publikum nähergebracht.
Igor Strawinsky
Suite italienne
Eric Tanguy
Spirales
Kompositionsauftrag von
Philharmonie de Paris und European
Concert Hall Organisation, mit
Unterstützung des Kulturprogramms der
Europäischen Union
Uraufführung
DI
Maurice Ravel
Sonate für Violine und Violoncello
»Le Tombeau de Debussy«
Klaviertrio a-Moll
04
20:00
Jenny Daviet Sopran
Ursula Hesse von den Steinen
Mezzosopran
Rie Watanabe Percussion
Claude Debussy
Sonate für Violoncello und
Klavier d-Moll L 135
15:00 Einführung in das Konzert
Bundesjugendballett
15:45 Familiensache –
gemeinsam ins Konzert
Ensemble Resonanz
Jean-Michaël Lavoie Dirigent
Rising Stars –
die Stars von morgen 1
Natalia Horecna Choreographie
Claude Vivier – Enlightened Child
Ein Tanztheater von Natalia Horecna
Gemeinsam mit dem selbstverwalteten und durch seine innovative Programmgestaltung bekannten Ensemble
Resonanz und dem von John Neumeier
gegründeten Bundesjugendballett
erinnert die Choreografin Natalia
Horecna an einen außergewöhnlichen
Komponisten. Anhand von drei Kompositionen Viviers hat Horecna einen
Spannungsbogen geformt, den das
Bundesjugendballett mit dynamischer
Bewegung erfüllt.
Gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e. V.
18
Foto: Matthias Baus
Donnerstag
29. September 2016
20:00
Robert Schumann
Ouvertüre aus Manfred op. 115
Konzert für Klavier und Orchester
a-Moll op. 54
Sinfonie Nr. 2 C-Dur op. 61
Daniil Trifonov Klavier
Orchestra Filarmonica
della Scala
Riccardo Chailly Dirigent
»Solche Zärtlichkeit und gleichzeitig ein solch
teuflisches Element – ich habe so etwas noch
nie gehört«, so Klavierlegende Martha Argerich
schon vor Jahren über Daniil Trifonov. Seitdem
hat der russische Ausnahmepianist eine atemberaubende Karriere hingelegt. Zusammen mit
dem Orchestra Filarmonica della Scala unter der
musikalischen Leitung von Riccardo Chailly widmet sich Trifonov im ersten seiner drei PorträtKonzerte dem Werk Robert Schumanns.
Philharmonie-Hotline 0221 280 280
­koelner-­philharmonie.de
Informationen & Tickets zu allen Konzerten
in der Kölner ­Philharmonie!
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Herausgeber: KölnMusik GmbH
Louwrens Langevoort
Intendant der Kölner Philharmonie
und Geschäftsführer der
KölnMusik GmbH
Postfach 102163, 50461 Köln
­koelner-­philharmonie.de
Redaktion: Sebastian Loelgen
Corporate Design: hauser lacour
kommunikationsgestaltung GmbH
Textnachweis: Der Text von Jürgen
Ostmann ist ein Originalbeitrag für dieses
Heft.
Fotonachweise: Amsterdam Baroque
Orchestra © Foppe Schut; Ton Koopman ©
Foppe Schut
Gesamtherstellung:
adHOC ­Printproduktion GmbH
Foto: Henning Ross
Valer Sabadus
Countertenor
Anna Lucia Richter Sopran
Laura Incko Sopran
ChorWerk Ruhr
Hofkapelle München
Rüdiger Lotter Dirigent
Christoph Willibald Gluck
Orfeo ed Euridice
in der Parma-Fassung von 1769
konzertante Aufführung
koelner-philharmonie.de
0221 280 280
Samstag
05.11.2016
20:00
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