Arbeitshilfe - Rwanda - Pfadfinderinnenschaft St. Georg

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Land d
Arbeitshilfe zur Rwandapartnerschaft der PSG
Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG)
www.pfadfinderinnen.de
Inhalt / Impressum
Inhalt
Vorwort
Die Partnerschaft zwischen AGR und PSG
Das Land der tausend Hügel
Leben und Alltag in Rwanda
Pfadfinderinnen in Rwanda
Gesundheit, Aufklärung und HIV
Armutsbekämpfung weltweit
CD mit Informationen und Aktionstipps
Impressum
Herausgeben im Dezember 2008
von der Bundesleitung der Pfadfinderinnenschaft St. Georg,
Unstrutstr. 10, 51371 Leverkusen,
info@pfadfinderinnen.de,
www.pfadfinderinnen.de
Redaktion:
Tina Dietz, Sigrid Hofmann, Renate Lammerding, Kathrin
Moosdorf, Tine Ott, Conny Wolf
Artwork:
Sabrina Gielessen, Köln
www.mein-liebes-fraeulein.de
Diese Arbeitshilfe sowie der vorausgegangene Workshop
„UN-GERECHT- Armutsbekämpfung in Rwanda“ wurde
im Rahmen des Aktionsprogramms für mehr Jugendbeteiligung aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des
Bundes gefördert. Das Aktionsprogramm ist eine Initiative
des Bundesministeriums für Familie, Senioren, Frauen und
Jugend, der Bundeszentrale für politische Bildung und des
Deutschen Bundesjugendrings.
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“Vergesst auch nicht, dass der
Pfadfinder nicht nur ein Freund der
Mitmenschen seiner engsten
Umgebung ist, sondern ein Freund zu
allen Menschen auf der Welt.
Freunde bekämpfen einander nicht.
Wenn wir mit unseren Nachbarn in
fremden Ländern und Übersee
Freundschaft schließen und wenn sie
unsere Freundschaft erwidern,
so werden wir nicht das Verlangen
haben, gegen sie zu kämpfen.
Das ist bei weitem die beste Methode,
um künftige Kriege zu verhindern und
einen dauerhaften Frieden zu sichern.”
BiPi
Vorwort
Liebe Leiterinnen, liebe Pfadfinderinnen!
„Allzeit bereit“ bzw. „Guides toujours prêtes“
Dieser Auftrag ist ein grundlegendes Prinzip der
Pfadfinderinnen und Pfadfinder weltweit. Dazu gehört
auch Neues zu entdecken, sich für eine bessere
Welt zu engagieren, Ungerechtigkeiten aufzudecken
und allen Menschen ein menschenwürdiges Leben
zu ermöglichen. Diese Bemühungen beginnen im
Kleinen und gehen, wie die Partnerschaft der PSG
mit der Association des Guides du Rwanda (AGR)
auch über Länder-, Kontinentale- und kulturelle
Grenzen hinaus. Uns reicht es nicht „nur“ in
unserem unmittelbaren Umfeld zu schauen. Wir
wollen im pfadfinderischen Sinne auch international
was bewegen, Partnerschaften knüpfen und uns
gemeinsam mit anderen Pfadfinderinnen für eine
gerechtere Welt zusammenschließen.
Internationale Vernetzung bedeutet voneinander
Wissen, sich austauschen und den Alltag der anderen
kennen lernen. Gemeinsam Aktionen zu machen
und sich gegenseitig zu helfen sind pfadfinderische
Grundgedanken!
Sichtwechsel! Manches für uns Alltägliche wird in
anderen Ländern unterschiedlich gehandhabt und so
manche Weltanschauung wurde deshalb schon auf
den Kopf gestellt.
Miteinander unterwegs sein, leben, singen, tanzen,
essen, reden,…. machen Spaß und tragen zu einem
friedlichen Miteinander bei.
auseinander zu setzen und in Aktion zu treten,
haben wir mit Hilfe des Aktionsprogramms für mehr
Jugendbeteiligung („Armut geht uns alle an“) bei einer
Auftaktveranstaltung beim Bundescaravelle- und
Rangerhajk im Herbst 2008 erstes Interesse geweckt
und Ideen für diese Arbeitshilfe gesammelt.
Diese Arbeitshilfe zur Rwandapartnerschaft
und die dazu gehörige CD sollen als Handwerkszeug
dienen, um euch und eure Gruppenkinder mit dem
Thema Rwanda vertraut zu machen, Informationen
zu vertiefen, Aktionen zu planen und Gruppenstunden
oder Projekte durchzuführen. Zu jedem Kapitel der
Arbeitshilfe findet ihr zusätzliches Datenmaterial auf
der CD. Wir, der Arbeitskreis Rwanda, stehen euch
gerne für weitere Auskünfte, Hilfestellungen und
Co zur Verfügung. Erreichen könnt ihr uns unter
ak.rwanda@pfadfinderinnen.de.
Wir wünschen euch viel Spaß beim Eintauchen
in die rwandische Welt!
Euer AK Rwanda
Tina Dietz, Sigrid Hofmann,
Renate Lammerding, Kathrin Moosdorf,
Tine Ott und Conny Wolf
Partnerschaftsarbeit mit Pfadfinderinnen aus
Ländern wie Rwanda, in denen die kulturellen und
materiellen Unterschiede im Vergleich zu Deutschland
sehr groß sind, bietet vielfältige Möglichkeiten. Durch
die Beschäftigung mit der Andersartigkeit können
wir Pfadfinderinnen in Deutschland die Augen für
weltweite Unterschiede öffnen, manche Ansicht
ändern und uns aktiv gegen Ungerechtigkeiten
einsetzten.
Armut geht alle was an! Was Politiker weltweit
erstmals im Jahr 2000 in den so genannten
Millenniumentwicklungszielen als Probleme der Welt
festhalten und in einem 15-Jahres-Plan bekämpfen
wollen, ist den Pfadfinderinnen auf der ganzen Welt
schon längst eine Herzensangelegenheit und ist auch
in unserer Partnerschaft mit der AGR schon seit
Jahren ein wichtiges Thema. Um die Mitglieder der
PSG erneut zu ermuntern sich mit diesem Thema
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Die Partnerschaft zwischen AGR und PSG
Die
Association
des
Guides
du
Rwanda (AGR) ist der Partnerverband der
Pfadfinderinnenschaft St. Georg (PSG) in
Afrika. Wie die PSG, ist die AGR ein reiner Mädchenund Frauenverband und Mitglied im Weltverband
der Pfadfinderinnen (WAGGGS). Seit 1980 besteht
zwischen den beiden Verbänden ein intensiver
Austausch in Form einer Partnerschaft.
Dies bedeutet für uns, das pfadfinderische Leben
der AGR, ihre Aktivitäten und Projekte kennenzulernen und den rwandischen Pfadfinderinnen unsere
Grundsätze und Aktionen näher zu bringen. Darüber
hinaus bietet die Partnerschaft Mädchen und
Frauen in beiden Ländern die Möglichkeit, Einblicke
in eine fremde Kultur zu bekommen und über das
jeweilige Alltagsleben etwas zu erfahren. Persönliche
Begegnungen sind die beste Gelegenheit, sich ein
eigenes Bild zu machen und einen tiefen Einblick in die
andere Lebenswelt zu bekommen.
In den langen Jahren der Partnerschaft haben
viele Begegnungen zwischen Pfadfinderinnen
der
PSG
und
der
AGR
stattgefunden.
1982 reisten PSGlerinnen das erste Mal nach
Rwanda. Vier Jahre später durften wir die
ersten rwandischen Pfad-finderinnen in Deutschland
begrüßen. Auch während des Genozids brach der
Kontakt zwischen den beiden Verbänden nicht ab und
einige Jahre später konnte das nächste Wiedersehen
stattfinden.
2005 besuchten die Frauen aus dem Arbeitskreis
Rwanda die AGR und lernten das Land, viele Stämme,
Projekte und den pfadfinderischen Alltag kennen.
Die PSG konnte sich 2007 gleich über zwei Besuche
von Rwanderinnen freuen. Im Juni feierten sie mit
uns bei „100 % PSG“ in Ahrhütte das 60jährige
Jubiläum der PSG und auf einer kleinen Deutschlandreise besuchten sie mehrere Partnerstämme.
Anlass für den Besuch einer weiteren Gruppe im
September war die internationale Begegnung zu
„Scouting 100“ und das damit verbundene Camp
im Garten des Bundespräsidenten in Schloss
Bellevue in Berlin. Der Bundespräsident war von dem
Engagement der Pfadfinderinnen und Pfadfinder so
beeindruckt, dass ihn zwei deutsche Pfadfinderinnen
auf seiner Reise nach Rwanda und Uganda im
Februar 2008 begleiten durften.
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All diese Begegnungen lassen Freundschaften
entstehen, die ein wichtiger Aspekt der
Partnerschaft sind und welche die Pfadfinderinnen der PSG und der AGR verbinden.
Der Arbeitskreis (AK) Rwanda besteht aus jungen
PSGlerinnen und steht in regem Kontakt mit der
AGR, plant Begegnungen in beiden Ländern, führt
Aktionen zum Thema Rwanda und AGR durch und
tauscht aktuelle Informationen mit den rwandischen
Pfadfinderinnen aus. Außerdem dient der AK
Rwanda als Bindeglied zwischen der AGR und dem
Bundesverband der PSG.
AK TIONSTIPP!
· Informiert euch über die Partnerschaftsarbeit eures PSG-Stammes oder eurer
PSG-Diözese mit der AGR. Hat es schon
Begegnungen gegeben?
Gibt es Brieffreundschaften?
· Ladet eine PSGlerin, die schon mal in
Rwanda war, zu eurer nächsten Aktion ein
und lasst sie von ihren Erlebnissen
berichten.
Gemeinsames Tanzen und Singen mit den
Pfadfinderinnen beim Stamm Byumba
Das Land der tausend Hügel
Rwanda gehört zu Subsaharaafrika, genauer zum
östlichen Zentralafrika. Es liegt knapp südlich des
Äquators in der „Region der großen Seen“ und grenzt
im Norden an Uganda, im Osten an Tansania, im Süden
an Burundi und im Westen an die Demokratische
Republik Kongo.
Rwanda ist 26.340 km² groß (und damit
ungefähr so groß wie Brandenburg) und hat
etwa 10,2 Millionen Einwohner. Dies entspricht
einer Bevölkerungsdichte von 387 Einwohnern/
km². Damit gehört Rwanda zu den am dichtesten
besiedelten Ländern Afrikas. Zugleich ist es einer
der kleinsten Staaten des Kontinents. Wie viele
andere Entwicklungsländer auch weist Rwanda seit
Jahrzehnten eine sehr hohe Wachstumsrate von
ca. 2,3 - 3% auf.
In der Altersstruktur fallen starke Gegensätze im
Vergleich zu Industrieländern wie Deutschland
(mit seiner „überalterten Gesellschaft“) auf.
In Rwanda ist jede zweite Person unter 15 Jahre
alt, jünger als 25 Jahre sind ungefähr 70 % der
Bevölkerung. Die Ursachen hierfür sind vielfältig,
u.a. spielen ein Mangel an Aufklärungsarbeit und
Verhütungsmitteln eine Rolle. Doch besonders der
Genozid trägt zu dieser Situation bei.
„Das Land der tausend Hügel“ wird Rwanda auch
genannt, denn der größte Teil besteht aus hügeliger
Hochebene, besonders im Westen. Doch Rwanda ist
ein sehr vielfältiges Land. Im Norden des Landes
werden aus den kleinen Hügeln hohe Vulkane.
Der höchste Gipfel Karisimbi erreicht 4507m. In
dichten Nebelwäldern der Vulkan-Region findet sich
eine Besonderheit Rwandas, die Berggorillas. Die
Gebiete, in denen Gorillas leben, sind zugänglich und
abgesichert. Besuchergruppen können die Gorillas
hautnah erleben. Doch es gibt strikte Auflagen, um den
Fortbestand der Gorillas zu sichern, der dem Tourismus
einen Aufschwung beschert und zu einer wichtigen
Einnahmequelle wurde. Im Osten findet sich eher
trockene Savanne, mit ausgedehnter Sumpffläche.
Giraffen, Elefanten, Impalas, Warzenschweine,
Kafferbüffel, Zebras, Nilpferde und Affen sind nur
einige Tiere, die nur noch in den Nationalparks
anzutreffen sind.
Das Land der tausend Hügel
Das ganze Jahr über herrscht in Rwanda aufgrund
der Verbindung von Höhen- und Tropenlage ein
gemäßigtes Klima, die Temperaturen sind meistens
zwischen 15°-30°C. Der Jahreszyklus lässt sich in
vier Phasen einteilen, jeweils eine große und kleine
Trocken- und Regenzeit.
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Das Land der tausend Hügel
Zwischen April und Juli 1994 herrschte in Rwanda
zwischen den Volksstämmen der Hutu, Tutsi und Twa
ein grausamer Völkermord (Genozid), indem sich
die Unzufriedenheiten und gezielte Hetzkampagnen
innerhalb der rwandischen Bevölkerungen entluden.
Diesem Völkermord fielen innerhalb von drei
Monaten ca. 800 000 - 1 000 000 Menschen zum
Opfer. Vor den Augen der Weltöffentlichkeit und der
vor Ort stationierten Friedenstruppen der Vereinten
Nationen spielten sich unbeschreibliche Szenen
zwischen den Bevölkerungsgruppen der Hutu und
Tutsi ab. Der anschließende Bürgerkrieg dauerte in
einigen Regionen noch bis 1998 an und stürzte das
Land in großes Chaos und Leid.
Fast 2/3 der rwandischen Bevölkerung war auf
der Flucht in Flüchtlingslager, die in angrenzenden
Ländern notdürftig errichtet wurden. Als Reaktion
auf diese Flüchtlingsströme, auf die Ausbreitung
von Seuchen und die damit verbundene sehr hohe
Sterblichkeit in den Flüchtlingslagern setzte eine
große internationale Hilfsaktion ein.
Der Bürgerkrieg hat vieles in Rwanda verändert
und die Folgen sind noch heute sichtbar.
Rwanda wurde nicht nur wirtschaftlich weit zurück
geworfen, viele Menschen sind von den schrecklichen
Ereignissen so traumatisiert, dass sie ihr Leben
nicht mehr alleine meistern können. Hinzu kommt,
dass vor allem Männer während des Völkermords
umgekommen sind oder deswegen im Gefängnis
sitzen. Deshalb müssen viele Familien heute ohne das
männliche Oberhaupt zurecht kommen. Das hat die
rwandische Gesellschaft grundlegend verändert.
Viele Mädchen und Frauen wurden während des
Völkermords gezielt vergewaltigt. Nach Angaben von
UNICEF wird die Zahl der vergewaltigten Mädchen
und Frauen auf 250 000 bis 500 000 geschätzt.
Die betroffenen Frauen leiden häufig unter sozialer
Ächtung, denn auch in Rwanda gelten solche Taten
zugleich als persönliche Schande der Opfer. Hinzu
kommt, dass viele Frauen durch die Vergewaltigung
mit HIV infiziert wurden, da gezielt HIV infizierte
Männer eingesetzt wurden, um die Frauen während
des Völkermords zu vergewaltigen.
Die Regierung Rwandas steht seitdem vor der
großen Herausforderung mit Hilfe von internationale
Organisationen das Land nach dem Genozid wieder
aufzubauen und die Menschen miteinander zu
versöhnen.
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Seit 2006 ist Rwanda in fünf Provinzen
aufgeteilt: Nord, Ost, Süd, West und Kigali, die
Hauptstadt. Kigali ist seit 1962 Hauptstadt und mit
ca. 900 000 Einwohnern größte Stadt des Landes.
Benannt ist die Hauptstadt nach dem Berg Kigali, der
sich am westlichen Stadtrand befindet.
Der Großteil der rwandischen Bevölkerung
lebt auf dem Land. Doch in den letzten Jahren
ist die städtische Bevölkerung von 5 % auf 17 %
angestiegen. Immer mehr Leute wandern in die Stadt,
in der Hoffnung auf ein besseres Leben und Arbeit.
Neben Kigali sind es die großen Städte Muhanga,
Huye, Ruhengeri und Rubavu, die besonders viele
Leute anziehen. Diese Städte haben alle weniger als
100 000 Einwohnerinnen und Einwohner.
AK TIONSTIPP!
· Auf der beigefügten CD findet ihr ein 1, 2
oder 3-Ratequiz, in dem ihr Fragen für jede
Altersstufe findet. Falls ihr euch nicht mehr
ganz genau an das Spiel erinnern könnt,
findet ihr auch noch eine Beschreibung auf
der CD. Wenn Euch die Fragen zu langweilig sind oder ihr besonders kreativ seid,
wie wäre es mit folgendem Vorschlag:
Teilt eure Gruppe in zwei oder drei
Kleingruppen ein und überlegt euch in
diesen einige Fragen. Hinterher stellt ihr
Euch gegenseitig eure Fragen. Wer weiß am
meisten über Rwanda?
· Ihr interessiert euch für fremde Kulturen
und Sprachen? Dann macht doch mal
einen kleinen Kinyarwanda-Sprachkurs.
Auf der CD findet ihr einige Wörter, Ausdrücke und auch Zahlen dieser, für uns so
fremd klingenden Sprache.
Das Land der tausend Hügel
Als Lebensgrundlage gilt für die meisten
Menschen in Rwanda die Landwirtschaft, ca.
90% arbeiten in diesem Sektor und nutzen insgesamt
ca. 2/3 der Gesamtfläche des Landes. Meistens
dienen die Erzeugnisse aus eigenem Anbau der
Versorgung der eigenen Familie. Doch Ackerland wird
knapp und die Böden sind erschöpft. Die wachsende
Bevölkerung ist auf eine steigende Produktion
angewiesen, die Selbstversorgung vieler Haushalte
ist jetzt schon nicht mehr garantiert und wird in den
nächsten Jahren zu großen Problemen führen.
Typisches Wohngebiet der ärmeren
Bevölkerung in Kigali
Wichtigste Produkte, die in Rwanda angebaut werden,
sind Bananen, Bohnen, Hirse, Maniok, Mais,
Kartoffeln, Süßkartoffeln und Papaya, Avocado,
Maracuja, Ananas und Mango. In westliche Länder
werden vor allem Kaffee und Tee sowie Zinn und
Coltan exportiert.
Neben unzureichender Nahrung sind es vor
allem Engpässe in der Versorgung mit Strom und
Wasser, die das alltägliche Leben erschweren. Nur
5% der Bevölkerung hat Zugang zu Strom. Der
Bedarf in den Städten wächst schnell und der
Wasserspiegel in den Seen ist stark gefallen. Da der
gesamte Strom aus Wasserkraft gewonnen wird, führt
dies zu unzureichender Versorgung; regelmäßig wird
deshalb der Strom in den Stadtteilen abgeschaltet.
Das Problem in der Trinkwasserversorgung liegt
vor allem in der hügeligen Landschaft, die den Bau
von Wasserleitungen zusätzlich zu den finanziellen
Faktoren erschwert.
Amtssprache
sind
neben
Kinyarrwanda,
einer
Bantusprache,
Französisch
und
Englisch. Besonders die Rolle des Englischen nimmt in
letzter Zeit stark zu und verdrängt zunehmend das
Französische, ein Erbe der belgischen Zeit.
Ebenfalls belgisches Erbe ist der weit verbreitete
Katholizismus, dem heute etwa 55% der Bevölkerung
angehören. Ca. 38% sind protestantisch und 5%
islamisch, besonders in großen Städten. Doch auch
viele Freikirchen gewinnen an Bedeutung. Von der
ursprünglichen Religion Rwandas, dem Ahnenkult, ist
heutzutage sehr wenig übergeblieben.
Die aktuelle Flagge Rwandas wurde 2001 eingeführt.
Grün steht für Hoffnung auf Wohlstand, Gelb für wirtschaftliche
Entwicklung und Blau für Glück und Frieden. Auf dem blauen
Balken ist eine goldenfarbene Sonne zu sehen.
Mit ihren 24 Strahlen symbolisiert sie Licht, welches das Volk
allmählich beleuchten soll.
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Leben und Alltag in Rwanda
Da Feldarbeit und Viehzucht mehr als 90 % der
rwandischen Bevölkerung als Lebensgrundlage
dient, prägen sie auch das gesellschaftliche Bild
Rwandas.
Der Großteil der Bevölkerung lebt auf dem Land,
in kleinen Hütten aus luftgetrockneten Ziegeln oder
in traditionellen Rundhütten aus Lehm. Oftmals leben
Kleintiere, wie Ziegen, Schafe und Hühner zusammen
mit den Menschen in den Rundhütten. Nur die Rinder,
deren Zucht eine lange Tradition in Rwanda hat und
die als ein Zeichen des Reichtums und Wohlstands
gelten, werden im Freien gehalten. Leider reicht die
Viehzucht bis heute nicht aus, um den Nahrungsbedarf
der Bevölkerung zu decken und so kommt es vor allem
bei Kindern zu Mangelerscheinungen, Krankheiten
und Wachstumsstörungen.
Feldarbeit ist in Rwanda noch Handarbeit. Traktoren findet man hier nicht.
Meistens sind Frauen und Kinder für die
Bestellung der Felder zuständig.
Dörfer sind im traditionellen Rwanda unbekannt, meist beginnt direkt hinter der Hütte das
eigene Feld und die einzelnen „Höfe“ liegen weiter
auseinander und sind nur über kleine Trampelpfade
miteinander verbunden. Das hat den Vorteil, dass
man immer schnell beim eigenen Feld sein kann.
Diese Streusiedelung macht es jedoch schwer
eine gute Infrastruktur zu schaffen, d.h. es ist fast
unmöglich all die Hütten mit Strom und Trinkwasser
zu versorgen und die Menschen müssen weite
Wege gehen, um an sauberes Wasser zu gelangen.
Der Staat hat in den letzten Jahren versucht die
Bildung von Dörfern zu fördern und die Infrastruktur auszubauen, aber es haben nach wie vor nur
5% der Rwanderinnen und Rwander Strom und kaum
jemand Trinkwasser im Haus.
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Viele Menschen in Rwanda träumen von einem
geregelten Job mit sicherem Gehalt in der
Industrie oder im Dienstleistungssektor, deshalb
zieht es sie vom Land in die Stadt, um dort so eine
Arbeit zu finden. Dieser Traum endet für viele jedoch
in Notunterkünften in den städtischen Randbezirken,
getrennt von ihren Familien und sozialem Rückhalt.
Die wenigen Jobs die es gibt, sind vor allem bei
Behörden, oder in Banken zu finden. Einige wenige
auch in der Industrie, die sich im Wesentlichen auf
die Verarbeitung von landwirtschaftlichen Produkten
und Gerätschaften, sowie auf die Herstellung von
Ziegeln, Baumaterial, Möbeln und Kleidung beschränkt. Der größte Arbeitgeber in der Industrie ist
eine Bierbrauerei, die das traditionelle Bananenbier
braut und verkauft. Daneben wächst die Mobilfunkindustrie immer schneller und Handys und
Internet
nehmen
einen
immer
wichtigeren
Stellenwert ein.
Das rwandische Straßennetz ist schlecht
ausgebaut.
Nur
die
Provinzhauptstädte
und
wichtigsten
Knotenpunkte
sind
über
Teerstraßen
gut
erreichbar,
aber
alles
was
darüber
hinausgeht,
ist
mit
Fahr
zeugen oftmals nur mühsam zu erreichen. Zudem
können es sich nur die wenigsten Menschen in
Rwanda leisten, eine Busfahrkarte oder ein Taxi zu
bezahlen. Deshalb müssen die meisten von ihnen zu Fuß
gehen. Dabei wird von Einkäufen, über Wasserkanister
bis hin zum Brennholz so gut wie alles auf dem
Kopf transportiert. Reichen die Tragekapazitäten
mal nicht mehr aus, dann wird alles auf ein Fahrrad
geladen. Damit werden auf abenteuerliche Weise
Personen und Güter gleichermaßen und oftmals
gleichzeitig über mittlere Entfernungen transportiert.
Weite Entfernungen werden mit Kleinlastern, oder
Minibus-Taxis zurückgelegt, wobei erst losgefahren
wird, wenn das Taxi doppelt so voll ist wie eigentlich
erlaubt. Wer es sich leisten kann, kann in der Stadt
auch Motorrad- oder Autotaxis mieten.
Das Straßensystem abseits der Hauptstraßen ist sehr schlecht.
Die Nebenstraßen sind oftmals auch
nicht asphaltiert.
Leben und Alltag in Rwanda
SCHULE UND BILDUNGSCHANCEN
Angesichts all dieser Schwierigkeiten, denen viele
Kinder ausgesetzt sind, ist es umso erstaunlicher,
dass es eine Schulpflicht für alle Kinder zwischen
7 und 15 Jahren gibt und dass die Einschulungsrate
dank Regierungsprogrammen bei über 90% liegt.
Angelehnt an das europäische Schulsystem gibt es
Vorschulen, Primarschulen (für die die Schulpflicht
besteht) und weiterführende Sekundarschulen,
sowie Hochschulen für alle, die es sich leisten
können. Das Schulgeld für weiterführende Schule ist
jedoch sehr hoch und kann von den meisten Familien
nicht bezahlt werden. Außerdem wird die zusätzliche
Arbeitskraft der Kinder auf dem Feld benötigt.
Es ist kein Vorurteil - In Rwanda wird
fast alles auf dem Kopf transportiert
Rwanda ist eines der ärmsten Länder der Erde.
Mehr als 60% der Bevölkerung leben unterhalb der
Armutsgrenze, d.h. diese Menschen müssen mit
weniger als einem Dollar pro Tag (das ist etwas mehr
als 0,80 €) leben. Diese extreme Armut zeigt sich zum
einen in einem sehr schlechten Ernährungszustand
großer Teile der Bevölkerung, ist aber auch einer von
vielen Gründen für die hohe Rate an Kinderarbeit.
36% der Kinder in Rwanda müssen in der ein
oder anderen Form arbeiten, um sich und ihre
Familien zu ernähren. Das reicht von Feldarbeit für
die Familie, über Arbeit auf Plantagen, in Steinbrüchen
und Ziegeleien bis hin zur Prostitution und dem
Dasein als Kindersoldatin bzw. Kindersoldat.
Die Gründe für die Kinderarbeit sind vielfältig.
Durch den Krieg und Völkermord 1994 und durch
Krankheiten wie Aids, Malaria, Tuberkulose ist
jedes dritte Kind in Rwanda Halb- oder Vollwaise.
Davon müssen 40 000 bis 80 000 selbst einen
Haushalt führen und sich und ihre Geschwister
„durchbringen“.
Solange die Kinder in die Schule gehen,
müssen sie ihre Haare kurz tragen und es ist
den Mädchen verboten sich Zöpfe flechten zu
lassen. Dies und die Schuluniform soll dazu
beitragen, dass die Unterschiede zwischen arm und
reich nicht so stark hervortreten und zu Konflikten
führen. Leider kommen die Schulbaumaßnahmen
dem Bevölkerungswachstum nicht hinterher.
Überfüllte
Klassenzimmer,
Zwei-Schicht-Betrieb
und ein Mangel an gut ausgebildeten Lehrerinnen
und Lehrern sind die Folge. Dies ist auch als
Ursache für den oft eher geringen Bildungserfolg,
schwache Schulabschlüsse und eine weiterhin hohe
Analphabetenrate von 29% (Männer) und 40%
(Frauen) zu sehen.
Eine typische Streusiedlung im
ländlichen Raum Rwandas
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Leben und Alltag in Rwanda
FRAUEN IN RWANDA
TANZ, GESANG UND TROMMELN
Es ist kein Zufall, dass die Analphabetenrate
von Frauen mehr als 10 % höher liegt als die der
Männer. Dies erschließt sich aus dem traditionellen
Bild der Rolle der Frau in der Gesellschaft Rwandas.
Im traditionellen Rollenverständnis war die
Frau, außer in Ausnahmefällen, ihrem Mann oder
Vater unterstellt und durfte sich nicht in Anwesenheit
von Männern zu Wort melden. Sie ging nicht in
die Öffentlichkeit und ihre Stellung in Familie und
Gesellschaft war und ist sehr stark von Traditionen
geprägt. Zum Ansehen der Frau tragen vor allem
ihre Kinder bei. Sie gelten als Segen, sind aber auch
als Arbeitshilfe auf dem Feld und im Haushalt unverzichtbar. Zudem gelten sie als eine Art Altersvorsorge,
denn in Rwanda gibt es keine zuverlässigen
Rentenversicherungen oder Ähnliches und so ist
der Rückhalt der Großfamilie das wichtigste soziale
Netzwerk. Im Durchschnitt hat die rwandische
Frau sechs Kinder. Für deren Erziehung, sowie für
Arbeiten in Haus und Hof ist sie zuständig. Somit fällt
die Hauptlast der Arbeit auf die Frau.
Das kulturelle Leben Rwandas wird vor allem
von Musik, Gesang, Tanz und Poesie geprägt.
Tanzgruppen treten bei Familienfesten genauso auf
wie bei offiziellen Staatsempfängen, immer begleitet
von Gesang, Klatschen, Trommeln und Schellen.
Der Höhepunkt solcher Darbietungen endet meist
mit dem berühmten Tanz der Krieger („Itore“).
Professionelle Tanzgruppen, die auch bei offiziellen
Anlässen tanzen genießen großes Ansehen. Und auch
in der modernen rwandischen Popmusik finden sich
traditionelle Elemente wieder.
Neben Tanz und Gesang sind die Rwanderinnen und
Rwander vor allem auch berühmt für ihre Flechtarbeiten
aus Sisal und getrockneten Bananenblättern.
Solche Kunsthandwerksprodukte werden auch in
den Projekten der AGR hergestellt und von den
Frauen verkauft, um sich ihren Lebensunterhalt zu
finanzieren.
Die traditionelle Kleidung in Rwanda ist sehr
bunt und farbenfroh mit großen Druckmotiven und
Perlenschmuck. Die Frauen tragen dazu meist eine
farblich passende Kopfbedeckung. Heutzutage wird
diese traditionelle Kleidung mehr und mehr durch
den „westlichen“ Kleidungsstil verdrängt. T-Shirt und
Hosen werden vor allem zur Feldarbeit getragen.
Seit dem Völkermord 1994 hat sich jedoch einiges
geändert. Der Genozid hinterließ hunderttausende
Witwen und Waisen. Das führte dazu, dass sich
die Rolle der Frau in der rwandischen Gesellschaft
grundlegend geändert hat. Frauen mussten nun die
Funktion des Familienoberhaupts übernehmen
(da ihre Männer tot oder im Gefängnis waren). Das
hat auch zwangsläufig dazu geführt, dass sich ihre
rechtliche Situation verbessert hat. Früher war es
rwandischen Frauen weder erlaubt als Oberhaupt
der Familie Entscheidungen zu treffen, noch im Falle
des Todes ihres Ehemannes Hof oder Vermögen zu
erben. Dadurch war die rwandische Frau finanziell
immer abhängig von Männern und in ihren Rechten
eingeschränkt. Dies wurde mittlerweile gesetzlich
geändert und der Staat bemüht sich den Frauen
gleiche Rechte einzuräumen. Durch diese fortschrittliche Gesetzgebung ist es Rwanda
gelungen mit knapp 50 % die weltweit
höchsten
Frauenvertretungsquote
im
Parlament zu erreichen.
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Das in Ehren gehaltene
„Festtags-Outfit“ ist meist weiterhin traditionell und wird nur bei festlichen
Anlässen getragen. Dank der guten
Bewegungsfreiheit steht einem Fest mit
ausgiebigem Tanzen und Singen nichts
mehr im Wege.
Leben und Alltag in Rwanda
AK TIONSTIPP!
Solch ein Festmahl können sich nur
wenigste Menschen in Rwanda leisten.
Auch das Festessen nimmt einen hohen Stellenwert
ein. Zu besonderen Anlässen gibt es Fleisch, wobei
vor allem Innereinen wie Magen als besondere
Delikatesse zählen. Die Ernährung der ärmeren
Menschen ist meistens sehr einseitig und
besteht aus Hirsebrei, Maniok und Süßkartoffeln. Oft verkaufen die Familien ihr selbst
angebautes Obst und Gemüse, um nahrhafte
Lebensmittel wie Hirse, Reis und Maniok zu kaufen.
Besitzen die Menschen etwas mehr Geld, so können sie
sich eine abwechslungsreichere Ernährung bestehend
aus Süßkartoffeln, Reis, Maniok, Auberginen,
Erdnusssoße und diversem Obst und Gemüse leisten.
„Luxus“-Lebensmittel wie Schokolade, Käse und Wein
sind zum Teil sogar teurer als bei uns in Deutschland,
deshalb können sich das die wenigsten leisten.
Die meisten Lebensmittel bauen die Menschen selbst
an, oder kaufen es auf dem Markt. Supermärkte wie
bei uns in Deutschland sind selten und sehr teuer
und eigentlich nur für „umuzungus“ (Weiße, oder
auch Reiche).
· Maniokbrei mit einer Sauce von Banane
und Aubergine. Maniok und Kochbananen
sind zwei grundlegende Lebensmittel in
Rwanda. Bei uns sind sie jedoch fast unbekannt. Um die kulinarischen Genüsse Rwandas besser kennen zu lernen probiert doch
mal das Rezept „Maniokbrei“ und „Soße
aus Bananen und Auberginen“ (findet ihr
auf der CD) aus. Solltet ihr einige Lebensmittel so nicht bekommen, dann probiert
doch einfach mal andere Lebensmittel aus,
die in dieser Arbeitshilfe erwähnt werden
und sucht dazu Informationen im Internet.
Ihr könnt z.B. auch Kochbananen frittieren
oder einen Hirsebrei zur Soße machen.
· Macht eine Gruppenstunden zum Thema:
„Alltag, Leben und Arbeiten in Rwanda“:
Überlegt euch zunächst wie wohl das Leben
in Rwanda Tag für Tag aussieht. Was müssen die Menschen jeden Tag erledigen? Wie
sehen ihre täglichen Gänge und Arbeiten
aus? Sammelt eure Ideen auf Plakaten und
überlegt euch einmal, was das im Vergleich
zu eurem Alltag und Leben bedeutet.
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Pfadfinderinnen in Rwanda
Der Stolz eine Pfadfinderin zu sein ist in Rwanda
noch größer als in Deutschland. Dies liegt zum
einen daran, dass es für Kinder- und Jugendliche
nur wenig Freizeitmöglichkeiten gibt, zum anderen
hat die Pfadfinderei in der Gesellschaft einen hohen
Stellenwert und Bekanntheitsgrad. Bei der Reise von
deutschen Pfadfinderinnen nach Rwanda, wurden die
PSGlerinnen z.B. immer wieder von fremden Leuten
auf der Straße mit dem Pfadfindergruß begrüßt.
Die AGR ist ein reiner Mädchen und
Frauenverband. Neben der AGR gibt es noch die
„Association des Scouts du Rwanda“ (ASR), die
nur männliche Mitglieder hat.
In den Gruppenstunden wird entsprechend der
rwandischen Kultur viel getanzt, gesungen und
getrommelt.
Dazu gehören Körbe, Karten und Seife. Außerdem
leisten die Mädchen und Frauen gemeinnützige
Arbeit in sozialen Einrichtungen wie Krankenhäusern
und Schulen.
In der AGR sind viele Pfadfinderinnengruppen an
Internate angeschlossen. Die meisten weiterführenden
Schulen in Rwanda sind gleichzeitig Internate, denn
viele Schülerinnen und Schüler haben einen sehr
weiten Schulweg. Die Schul-Pfadfinderinnen treffen
sich nach dem Unterricht zur Gruppenstunde.
Außerdem gibt es viele Stämme und Gruppen auf dem
Land, denn dort lebt der Großteil der Bevölkerung
Rwandas. Auf dem Land gibt es auch besonders
viele erwachsene Pfadfinderinnen. Bis ins hohe Alter
wirken die Frauen bei den Aktivitäten der AGR mit.
Zwischen der AGR und der PSG gibt es viele Gemeinsamkeiten:
Verband
Pfadfinderinnenschaft St. Georg Association des Guides du
(PSG)
Rwanda (AGR)
Mitglieder
Struktur/ Ebenen
Mädchen und Frauen
Bundesleitung
Diözesanleitung
Stammesleitung
Altersstufen
(die Farben sind den
Altersstufen zugeordnet)
Konfession
Motto
Wichtel
7 – 10 Jahre
blaues Tuch mit
Pfadis
10 – 13 Jahre
blaues Tuch mit
Caravelles
13 – 16 Jahre
blaues Tuch mit
Ranger
ab 16
blaues Tuch mit
gelbem Streifen
blauem Streifen
grünem Streifen
rotem Streifen
Katholisch
„Allzeit bereit“
Mädchen und Frauen
Comité National
Comité Regional
Conseil d`Unitè
Bergeronnettes
6 – 12 Jahre
rotes Tuch mit weißem Streifen
Guides und Eclaireuses
13 – 17 Jahre
grünes Tuch mit weißem Streifen
Guides Aînées
17 – 25 Jahre
grünes Tuch mit weißem Streifen
Cadres
ab 25 Jahre
blaues Tuch mit weißem Streifen
Katholisch
«Guides toujours prêtes»
Am Ende der Gruppenstunde oder eines Treffens
wird wie bei uns ein Abschiedskreis gebildet und mit
gekreuzten Armen das Abschiedslied auf Französisch
gesungen. Zu den Aktivitäten der Pfadfinderinnen
zählen aber auch der Anbau von landwirtschaftlichen
Produkten, Viehzucht und die Anfertigung von
zahlreichen Handwerksprodukten.
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Auch die rwandischen Pfadfinderinnen
machen zum Abschluss einen Abschiedskreis
Pfadfinderinnen in Rwanda
Als rein weiblicher Verband setzt sich die AGR
natürlich besonders für die Rechte von Mädchen
und Frauen ein. Die Pädagogik der AGR zielt darauf
die Pfadfinderinnen zu verantwortungsvollen und
selbstbewussten Frauen zu erziehen. Die durch die
pfadfinderische Arbeit vermittelten Fähigkeiten und
Kompetenzen sollen die Frauen befähigen ihr Leben
selbstständig gestalten zu können.
Nach dem Völkermord 1994 ist Versöhnungsarbeit
und Friedenserziehung zu einem weiteren
Schwerpunkt der AGR geworden. Die Folgen des
Genozids sind auch heute noch im Land und in
der Gesellschaft spürbar. Der Krieg hat viel Tod
und Leid über Rwanda gebracht und viel Wut
und Misstrauen in der Bevölkerung hinterlassen.
Heute leben Mörder und Opfer oft nebeneinander
und müssen miteinander auskommen. Durch den
Krieg sind viele Frauen zu Witwen geworden, unter
ihnen natürlich auch viele Pfadfinderinnen. Bei den
„Witwen“ handelt es sich sowohl um Frauen deren
Männer getötet haben und nun im Gefängnis sitzen, als
auch um Frauen deren Männer umgebracht wurden.
In Folge dessen herrschte auch unter den
Pfadfinderinnen in den Stämmen und Gruppen
viel Hass und Misstrauen. Die AGR hat den Frauen
geholfen sich anzunähern und über das Geschehene
zu sprechen. Durch die gemeinsamen Gespräche
haben sich die Frauen vielfach versöhnt und einander
verziehen.
Die
Frauen
haben
verstanden,
dass
sie
zusammenhalten und sich gegenseitig unterstützen
müssen um den anstrengenden Alltag ohne ihre
Männer meistern zu können. Nun arbeiten sie in den
Stämmen und Gruppen wieder miteinander.
Um den Vorurteilen zwischen den verschiedenen
Bevölkerungsgruppen dauerhaft entgegenzuwirken
wird auch in der jüngeren Generation, die den Krieg
nur aus Erzählungen kennt, viel Aufklärungsarbeit
und Friedenserziehung von der AGR geleistet. In den
Stämmen und Projekten der AGR waren und sind
Hutus und Tutsis schon immer gemeinsam aktiv.
Die Ethnie spielt im Pfadfinderinnenalltag keine
Rolle.
In den Gruppenzimmern der Pfadfinderinnen
hängen Infoposter die hygienische Grundregeln
zeigen. Die anschaulichen Darstellungen garantieren,
dass auch Analphabeten die Inhalte verstehen können.
Ein besonderer Fokus ist auch auf HIV/Aids gerichtet,
denn wie in vielen anderen Ländern ist die Krankheit
auch in Rwanda ein sehr brisantes Thema. In den
Projekten klärt die AGR Mädchen und Frauen über die
Hintergründe, Risiken und Schutzmaßnahmen auf.
Dadurch werden auch Vorurteile gegenüber Infizierten
abgebaut und der Stigmatisierung entgegengewirkt.
In ihren „Gruppenzimmern“ trauen sich die
Pfadfinderinnen auch über „pikante“ Themen wie
Sexualität, Verhütung und HIV/Aids zu reden. Von
Zeit zu Zeit kommen Mitglieder der Nationalleitung
vorbei um mit den Frauen zu diskutieren, Fragen zu
beantworten und Kurse zu verschiedenen Themen
der Gesundheitserziehung durchzuführen. Die
erlangten Tipps geben die Frauen an ihre Kinder und
Enkelkinder weiter.
Die Mädchen und Frauen in Rwanda gehen also nicht
nur zu den Pfadfinderinnen um zu singen und tanzen,
sondern auch, weil die AGR sie dabei unterstützt
ihr Leben zu verbessern. Darüber hinaus leistet
die AGR auch einen hohen Beitrag zur Änderung
der Lebensbedingungen und der Gesellschaft in
Rwanda.
Kinder in einer Vorschule,
die von der AGR finanziert wird
Ebenso werden durch die AGR in allen Stämmen
und Projekten Inhalte in Gesundheitserziehung,
Hygiene und HIV/Aids vermittelt. Da es in
vielen Dörfern an Infrastruktur mangelt und z.B.
kaum Strom oder fließendes Wasser gibt, besteht
besonders auf dem Land noch viel Aufklärungsbedarf.
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Pfadfinderinnen in Rwanda
PROJEKTE DER AGR
Projekt: Nähatelier
Teilnehmerinnen:
Frauen mit schwierigem sozialem Hintergrund
Ziel: Erlernen von handwerklichen Fähigkeiten,
Selbstständigkeit der Frauen
In dem Projekt erhalten junge Frauen eine Ausbildung
zur Näherin. Die Ausbildung dauert sechs Monate
und ist kostenlos. Ein Großteil der Auszubildenden
hat eine problematische Vergangenheit und steckt in
einer schwierigen sozialen und finanziellen Situation.
Die Frauen sind zum Beispiel Exprostituierte, Witwen,
Alleinerziehende und/oder HIV positiv. In der
Gesellschaft stoßen sie deshalb oft auf Missachtung
und werden ausgegrenzt. Die AGR gibt ihnen mit der
Ausbildung die Chance ihr Leben selbst in die Hand zu
nehmen. In dem Projekt lernen die Frauen zunächst
mit der Nähmaschine umzugehen bis hin zur Fertigung
von Taschen, Puppen und Kleidung. Die hergestellten
Nähartikel können die Frauen verkaufen oder für sich
behalten. Ein Teil der genähten Produkte wird von der
AGR verkauft. Der Erlös fließt zurück ins Projekt und
wird beispielsweise für die Anschaffung von Stoffen
und Nähmaschinen genutzt. Neben handwerklichen
Fähigkeiten werden in dem Projekt auch Inhalte in den
Bereichen Allgemeinbildung, Gesundheitserziehung,
Familienplanung, Verhütung und HIV/Aids vermittelt.
Durch das Zusammenarbeiten von HIV-Infizierten
und Nicht-Infizierten werden Vorurteile abgebaut.
Zudem erhalten die Frauen ein Grundwissen in
wirtschaftlichem Arbeiten. Zum Beispiel wird ihnen
bei der Einrichtung eines eigenen Kontos geholfen.
Am Ende der Ausbildung bekommen die Frauen ein
kleines Startkapital, das zur Hälfte auf dem Konto
angelegt wird. Die AGR motiviert die Absolventinnen
sich zusammen zu schließen um sich gemeinsam
eine Nähmaschine zu kaufen. So können sie sich
ihren Lebensunterhalt selbst finanzieren. Außerdem
vermitteln die Frauen ihr Wissen an andere Frauen
und Pfadfinderinnen weiter. In der Stadt Ruhengeri
wurde von einer Absolventin aus Kigali ein weiteres
Nähprojekt ins Leben gerufen.
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Projekt: Bananenblatt Kunsthandwerk
Teilnehmerinnen:
Frauen mit schwierigem sozialen Hintergrund
Ziel:
Erlernen von handwerklichen Fähigkeiten,
Selbstständigkeit der Frauen
In diesem Projekt erhalten Frauen, die ebenfalls
einen schwierigen sozialen Hintergrund haben, eine
Ausbildung in den verschiedenen Techniken zum
Gestalten mit Bananenblättern. Mit spitzen Messern
schneiden die Frauen in Millimeterarbeit Motive
aus den getrockneten Bananenblättern aus und
kleben damit verschiedene Motive auf Postkarten
und Wandbildern. Außerdem lernen sie aus den
Bananenblättern Tisch-Sets, Taschen und Schalen zu
flechten und Mobiles aus Bananenblatt herzustellen.
Nach der Ausbildung können sie durch den Verkauf
der Produkte ihren Lebensunterhalt finanzieren. All
diese Kunsthandwerkprodukte aus Bananenblatt
können ebenfalls über die PSG erworben werden.
Projekt: Vorschule
TeilnehmerInnen: Mädchen und Jungen aus
dem Stadtteil Gikondo in Kigali
Ziel: Schulische Bildung auch für Kinder aus
armen Familienverhältnissen
In zwei kleinen Klassenzimmern betreibt die AGR im
Pfadfinderinnenzentrum in Kigali eine kleine Vorschule
für Kinder zwischen 3 - 6 Jahren. Das Gehalt der beiden
Lehrerinnen und viele Unterrichtsmaterialien werden
von der AGR finanziert. Die Schulkinder stammen
bewusst aus verschiedenen „gesellschaftlichen
Schichten“. Beim gemeinsamen Lernen und Spielen
sollen Vorurteile zwischen arm und reich abgebaut
werden bzw. gar nicht erst entstehen. Im Gegensatz
zu Deutschland muss in Rwanda für die Schule
bezahlt werden. Das Schulgeld von umgerechnet ca.
50$ pro Trimester können sich jedoch viele Familien
nicht leisten. In der Grundschule der AGR zahlen
deshalb nur die Kinder von wohlhabenden Familien
und finanzieren somit auch das Schulgeld für die
ärmeren Klassenkameraden. Schulbildung ist der
erste Schritt der Armut zu entfliehen. In Rwanda
ist Schulbildung nicht so selbstverständlich wie in
Deutschland, deshalb sind die Kinder sehr stolz in
die Schule gehen zu können. Die Nachfrage nach den
Schulplätzen der AGR ist so groß, dass am Vormittag
und Nachmittag Unterricht für verschiedene Klassen
stattfindet.
Hier sieht man Frauen beim Erlernen des
Bastelns der Bananenblattkarten im Projekt
Nähatelier
Pfadfinderinnen in Rwanda
Projekt: Kooperation Landwirtschaft
Teilnehmerinnen:
Erwachsene Pfadfinderinnen auf dem Land
Ziel: Vermittlung von landwirtschaftlichen
Techniken und Methoden, Gewinnsteigerung
und mehr Sicherheit
Projekt: Dorfkiosk und Cafe
Teilnehmerinnen:
Pfadfinderinnen aus dem Stamm Nyagahanga
Ziel: Menschen mit den Pfadfinderinnen und
miteinander in Kontakt bringen, Lebensmittel
verkaufen
Die Dörfer sind oft sehr abgelegen und nur nach langer
Fahrt über Sandpisten zu erreichen. Im Gegensatz zur
Stadt ist das Leben auf dem Dorf primitiv und der Alltag
sehr anstrengend. Da viele Männer im Bürgerkrieg
ums Leben gekommen sind oder im Gefängnis sitzen,
müssen die Frauen die Felder alleine bewirtschaften.
Um die Lebensverhältnisse der Pfadfinderinnen zu
verbessern, motiviert die AGR die Frauen sich zu
landwirtschaftlichen Gemeinschaften zusammen
zu schließen. Die Pfadfinderinnen bewirtschaften
Gemeinschaftsfelder auf denen u.a. Reis, Maniok oder
Süßkartoffeln angebaut werden. Die Erträge dienen
zur Ernährung der eigenen Familien oder werden auf
dem Markt verkauft. Den Frauen werden Methoden
und Techniken beigebracht, die das Bewirtschaften
der Felder und das Halten von Tieren einfacher
machen und helfen bessere Erträge zu erzielen. In
guten Erntezeiten werden die Überschüsse auf dem
Markt verkauft. Das verdiente Geld wird auf ein
Gemeinschaftskonto eingezahlt und zur Anschaffung
von Tieren, Saatgut oder Werkzeugen verwendet.
In dem weit abgelegenen Dorf Nyagahanga betreiben
die Pfadfinderinnen einen Kiosk und ein Cafe. In
den Gruppenstunden flechten sie Strohmatten
und Taschen, die dann anschließend im Kiosk zum
Verkauf stehen. Einige Felder sind im Besitz der
Pfadfinderinnen, dort werden Bohnen und Kartoffeln
angebaut und Kaffeepflanzen gezüchtet. Das
angebaute Gemüse wird zum Teil im Kiosk verkauft
oder zum Kochen im Cafe verwendet. In dem Cafe
das „Chez les Guides“, das übersetzt „Bei den Pfadfinderinnen“, heißt, werden jeden Tag köstliche
afrikanische Gerichte und kalte Getränkte angeboten.
Kiosk und Cafe dienen zusätzlich als Treffpunkt im Dorf.
Das verdiente Geld wird für Anschaffungen des Stamms
verwendet. So konnten bereits einige Nähmaschinen
finanziert werden, mit denen die Frauen nun ihre
Pfadfinderinnentücher, Kleidung und Taschen nähen
können. Besonders stolz sind die Pfadfinderinnen
in Nyagahanga auf ihre Partnerschaft mit dem
Stamm Düsseldorf-Hamm. Die Wände des Dorfkiosk
schmücken ein Banner und ein Kalender, alles
Geschenke des Partnerstammes der PSG.
Da es im Dorf kaum Läden gibt
wird das Angebot der Pfadfinderinnen
von den Dorfbewohnern dankend
angenommen.
AGRlerinnen auf dem Kartoffelfeld
15
Gesundheit, Aufklärung und HIV
GESUNDHEIT
& GESUNDHEITLICHE AUFKLÄRUNG
Gesundheitserziehung ist in Deutschland und der
„westlichen Welt“ generell etwas ganz Alltägliches,
das wir bereits von frühester Kindheit an lernen. Von
den Eltern, in der Schule, durch andere öffentliche
Einrichtungen und durch die Medien (Radio,
Fernsehen, Zeitungen) lernen wir, wie man sich vor
ansteckenden Krankheiten schützt.
In Rwanda ist es leider nicht Gang und Gäbe,
dass man bereits im Kindesalter weiß, sich z.
B. nach dem Klogang die Hände zu waschen,
da sich Bakterien auf den Handflächen befinden.
Es wird oft angenommen, dass solange man keinen
Schmutz sehen kann, die Flächen auch sauber und
dementsprechend keimfrei sind. Hinter diesem
Irrglauben verbergen sich viele Gefahren, so z. B.
erkennen viele Menschen die Gefahr von unsauberem
Trinkwasser aus Wasserlöchern nicht.
Inzwischen
gibt
es
in
Rwanda
einige
Regierungskampagnen, aber vor allem viele Projekte
von Hilfsorganisationen, die es sich zur Aufgabe
gemacht haben, die Bevölkerung über richtiges
Hygieneverhalten aufzuklären. Die AGR unterrichtet
dieses Thema in ihren Projekten ebenfalls und zeigt
Möglichkeiten zur Krankheitsvermeidung auf. Ein
großes Hindernis zur Umsetzung dieser Tipps ist
die oftmals vorherrschende Wasserknappheit.
Im Krankheitsfall können sich die Menschen
in Rwanda oft keine medizinische Behandlung
leisten, da sie sehr arm sind. Auch die gesundheitliche
Grundversorgung, wie Impfungen, können sie deshalb
nicht in Anspruch nehmen.
Viele Menschen, vor allem aber Kinder, erkranken
häufig an Durchfall, was in der folgenden Tabelle
mit Magen-Darm-Entzündungen aufgeführt ist. Nicht
selten sterben die Kinder an dieser, in westlichen
Augen „harmlosen“, Erkrankung.
Zu dieser Problematik kommt das überwiegend
schlechte Straßennetz in den ländlichen Regionen
hinzu, welches einen Arztbesuch für diesen Teil der
Bevölkerung oft unmöglich macht.
16
In Rwanda gibt es jedoch seit kurzer Zeit eine
verpflichtende Krankenversicherung, die pro Person
im Jahr ca. 1,50 Euro kostet. Die rwandische
Regierung gewährt für die Ärmsten und Waisen
eine volle Kostenübernahme. Rwanda nimmt als
Entwicklungsland damit eine Vorreiterstellung ein.
Mehr als 80% der Bevölkerung sind jetzt
krankenversichert, können sich somit den Gang zum
Arzt leisten und erhalten in den meisten Fällen auch
die entsprechenden Medikamente.
Der Standard der Gesundheitsversorgung
in Rwanda ist jedoch sehr niedrig. Viele
Ärztinnen und Ärzte werden aus dem Ausland
durch Hilfsorganisationen nach Rwanda entsendet,
um ihre rwandischen Kolleginnen und Kollegen
zu unterstützen, das Pflegepersonal zu schulen
und die Grundversorgung für die Bevölkerung zu
gewährleisten. Durch diese Hilfsprogramme werden
häufig auch lebenswichtige Medikamente, Impfungen
und medizinische Geräte finanziert.
Ein großes Problem ist die geringe Anzahl
einheimischer Ärztinnen und Ärzte. Auf einen
eine Ärztin bzw. einen Arzt kommen 50 000
Menschen in Rwanda - in Deutschland sind es
nur 283.
Viele Menschen in Rwanda vertrauen der Schulmedizin
nicht und suchen im Krankheitsfall ausschließlich
traditionelle Heilerinnen und Heiler auf. Bei Krankheiten
wie Malaria, Krebs oder Lungenentzündung können
diese aber nicht helfen und die Menschen sterben oft
an den schlimmen Erkrankungen.
Gesundheit, Aufklärung und HIV
HIV/AIDS
Das Humane Immundefizienz-Virus
(HIV) und die dadurch ausgelöste
Immunschwächekrankheit Aids stellen
weltweit ein großes gesellschaftliches
Problem dar; die Länder in Schwarzafrika sind
besonders stark betroffen.
In Rwanda sind ca. 150.000 Menschen mit dem
HI-Virus infiziert.
Das sind ungefähr 3 % der Bevölkerung.
Es ist schwierig verlässliche Zahlen über die
tatsächlich HIV-Infizierten zu erhalten, da sich
nicht alle Menschen testen lassen können oder
wollen. Deshalb beruhen die Zahlen häufig auf
realitätsnahen Schätzungen. Auch Rwanda berührt
diese Problematik. Die Ansteckungsrate war bis vor
einigen Jahren noch sehr hoch, doch in den letzten
Jahren konnte diese durch Aufklärungskampagnen
deutlich gesenkt werden.
Ein schwerwiegendes Problem ist, dass
überwiegend Menschen zwischen 15 und 45
Jahren erkranken. Sie stellen einen Großteil
der gesellschaftlichen Wirtschaftskraft. Sterben
diese Leute oder fallen wegen Krankheiten
aus, müssen weniger Menschen mehr Arbeit
verrichten, um das gleiche zu produzieren und
die Wirtschaft aufrecht zu erhalten.
17
Gesundheit, Aufklärung und HIV
AK TIONSTIPP!
· Schaut mal nach wie viele Ärztinnen
und Ärzte bei euch im Telefonbuch stehen. Wie viele Menschen muss diese bzw.
dieser bei Euch ungefähr betreuen? Wie
sind die Zahlen im Vergleich zu Rwanda?
Was könnte das für eine Bedeutung für die
Menschen dort haben?
· Welche Hygiene-Regel befolgt ihr täglich
(und schon automatisch)? Was denkt ihr
wird davon in Rwanda befolgt ? Mit welchen
Auswirkungen? (Hände waschen, duschen,
Obst abwaschen, verderbliche Lebensmit tel kühlen, keine verdorbenen Lebensmittel
essen, nur Trinkwasser trinken,…). Wie viel
Wasser, Möglichkeiten zur Reinigung,… gibt
es bei uns im Vergleich zu Rwanda?
· Überlegt euch ein Theaterstück zum Thema
Ausgrenzung von HIV-Infizierten und führt
das einem Publikum vor, z. B. euren Eltern,
in der Pfarrgemeinde o.ä.
Viele Kinder verlieren zum Teil beide Elternteile
durch Aids. In Rwanda schätzt man die Zahl der
Waisen auf 220 000. Diese Kinder haben oft kein
Zuhause, erhalten keine schulische Ausbildung
und finden, sofern sie nicht selbst infiziert sind, im
Erwachsenenalter keinen Job. Mittlerweile gibt es
viele Hilfsorganisationen, die sich um Aids-Waisen
kümmern und einen Schulbesuch, Kleidung, Nahrung
etc. finanzieren.
18
Lange Zeit wurde HIV in den subsaharischen
Staaten als keine offizielle Krankheit anerkannt,
so auch in Rwanda. Das erschwert(e) den Kampf
gegen HIV/Aids besonders. Ferner verstärkte das
die immer schon da gewesene Stigmatisierung und
Ausgrenzung von HIV-Infizierten Menschen, denn
viele sehen die Krankheit als eine Strafe Gottes
für schlechtes Verhalten in der Vergangenheit. Oft
werden HIV-positive Personen bei Bekanntgabe
ihrer Krankheit aus der Gesellschaft ausgestoßen,
verlieren fast alle sozialen Kontakte und oft auch ihr
Zuhause.
Inzwischen erkennt die Regierung Rwandas
HIV/Aids als offizielle Krankheit an, betreibt
Aufklärungskampagnen und kämpft gegen die
Stigmatisierung und Ausgrenzung.
Die AGR betreibt in ihren Projekten und der
pfadfinderischen Verbandsarbeit ebenfalls HIVAufklärung und zeigt Verhütungsmethoden und
Schutzmaßnahmen auf. In ihrem Projekt „Nähatelier“
bietet die AGR HIV-infizierten Frauen, die oft auch
in der Prostitution tätig waren, eine Nähausbildung,
um sich selbst und ihre Familien als Schneiderin
versorgen zu können. Die Kampagnen und Projekte
zeigen eine positive Wirkung: Die Ansteckungsrate
von HIV sinkt, die Krankheit wird inzwischen auch
in der Gesellschaft größtenteils akzeptiert und die
Stigmatisierung lässt dadurch spürbar nach.
Menschen, die wissen, dass sie HIV-positiv sind und
es nicht bekannt geben, können ihre Medikament
oft nicht regelmäßig mit Mahlzeiten einnehmen. Die
soziale Kontrolle ist sehr stark. Die Viren werden durch
die nicht regelmäßige Einnahme der Medikamente
resistent – die Arzneimittel verlieren dadurch ihre
Wirksamkeit.
Durch die obligatorische Krankenkasse und
aufgrund des Umdenkens in der Gesellschaft
unterziehen sich mehr Menschen HIV-Tests.
Somit können die infizierten Personen betreut
und mit Medikamenten versorgt werden.
Wir sollten bei diesem Thema allerdings Deutschland
nicht aus den Augen verlieren. Auch hier ist HIV/
Aids präsent. In den letzten Jahren ist die HIV-Rate
wieder stark angestiegen. Viele Jugendliche sind
betroffen. Insgesamt sind ca. 59 000 Menschen HIVpositiv. Das sind zwar „nur“ 0,1 % der Bevölkerung,
aber die Krankheit ist vorhanden und durch nicht
entsprechende Schutzmaßnahmen können wir uns
ebenfalls mit dem Virus infizieren.
Armutsbekämpfung weltweit
Überall auf der Welt, in allen Gesellschaften,
gibt es von Armut betroffene Menschen. Aber
wenn von Armut die Rede ist, dann macht es zunächst
einen Unterschied, ob wir von Armut in einem
Entwicklungsland oder von Armut in Deutschland
sprechen. Armut in Deutschland hat in der Regel
einen anderen Charakter, als dies u. a. für Rwanda
gilt.
Absolute Armut: Armut in einem armen Land kann
absolut, existenziell und lebensbedrohlich sein.
Beispielsweise durch Mangelernährung, den fehlenden
Zugang zu sauberem Wasser, kein Dach über dem Kopf,
ausbleibende Versorgung bei Krankheit – Aspekte,
die mitunter sehr eng zusammenhängen und sich
verstärken.
Relative Armut: Armut „bei uns“ unterscheidet sich
insofern nicht so sehr von dieser absoluten Armut
in Entwicklungsländern, als sie sich auch als eine
Mangelsituation ausdrückt. Allerdings auf einem anderen
Niveau, und als relative Armut ergibt sie sich durch die
Relation zu einem bestimmten „durchschnittlichen“
Standard. Die Bestimmung von relativer Armut ist dabei
gar nicht so einfach: Denn was beispielsweise soll als
Standard und damit als Maßstab gelten? Und welches
Ausmaß an Mangel macht dann Armut aus? Und in
welchen Dimensionen kann jemand überhaupt
arm sein? Nur in materiellen? Oder auch in
immateriellen?
Für viele Produzentinnen und Produzenten z.B. von
Kaffee, Kakao oder Kleidung ist es überlebenswichtig
ihrer Arbeit weiter nachzugehen, auch wenn die
Arbeitsbedingungen extrem schlecht sind und die
Entlohnung kaum zum Überleben reicht.
Die Armut in Rwanda hat viele Gesichter. In
dieser Arbeitshilfe wurden bereits viele Auswirkungen
der Armut in Rwanda aufgezeigt. Dazu gehört u.a.
dass mehr als 60% der rwandischen Bevölkerung
weniger als 1 US$ täglich zur Verfügung hat um sich
selbst und zum Teil weitere Familienmitglieder zu
versorgen. Die Folgen der finanziellen Armut sind
z.B. eine schlechte Ernährung, daraus folgt schlechte
Gesundheit, die Menschen sterben früher. Um Geld zu
bekommen, enden einige Frauen in der Prostitution.
Darüber wird häufig das HI-Virus übertragen. Zu den
gesundheitlichen Problemen trägt auch bei, dass
rund ein Viertel der Bevölkerung keinen gesicherten
Zugang zu Trinkwasser hat.
Nach der Grundschule besuchen über 90% Kinder in
Rwanda keine weiterführende Schule, da sie bei der
Feldarbeit helfen müssen um sich und ihre Familie zu
ernähren. Die fehlende Schulbildung führt zu einer
hohen Analphabetenrate.
Keine Schulbildung bedeutet in der Regel auch
keinen guten Job, d.h. wiederum kein ausreichendes
Geld um sich gesund zu ernähren oder die Kinder
in die Schule zu schicken,… damit schließt sich der
Teufelskreis, aus dem viele Menschen nicht wieder
heraus kommen.
Gemessen am Volkseinkommen pro Kopf liegt der
Lebensstandard in Industriestaaten mehr als 25
Mal so hoch wie in Entwicklungsländern. Doch auch
innerhalb der Entwicklungsländer verschärft sich die
soziale Polarisierung zwischen armen und reichen
Menschen.
Der
Welthandel
trägt
zur
Armut
in
Entwicklungsländern
bei.
Armut
und
Umweltzerstörung in Entwicklungsländern ist vielfach
auch eine Folge der Lebens- und Konsumstile
in Industriestaaten. Viele Produkte die in Afrika
angebaut werden, sind für den Konsum in Europa
und Nordamerika bestimmt. Für viele Rohwaren, wie
beispielsweise Kaffee, Kakao oder Zucker, gibt es
einen Weltmarktpreis. Das ist der Preis, der für diese
Waren weltweit gilt, weil er zentral an der Börse
ausgehandelt wird. Die Weltmarktpreise ändern sich
aber ständig und letztlich entscheidet sich darüber
das Einkommen der Menschen, die anbauen und
ernten. Sie können sich auf die Weltmarktpreise
nicht verlassen und ihr Einkommen wird dadurch
unsicher.
19
Armutsbekämpfung weltweit
WAS TUN GEGEN ARMUT?
Die Millenniumsziele – Herausforderungen für
die Zukunft
Im September 2000 kamen Vertreterinnen und
Vertreter von 189 Ländern, die meisten von ihnen
Staats- und Regierungschefs, zu dem bis dahin größten
Gipfeltreffen der Vereinten Nationen in New York
zusammen. Als Ergebnis des Treffens verabschiedeten
sie die so genannte Millenniumserklärung. Sie
beschreibt die Agenda für die internationale Politik
im 21. Jahrhundert.
Aus
der
Erklärung
wurden
später
acht
internationale Entwicklungsziele abgeleitet, die
Millenniumsentwicklungsziele:
Ziel 1: den Anteil der Weltbevölkerung, der unter
extremer Armut und Hunger leidet, halbieren
Ziel 2: allen Kindern eine Grundschulausbildung
ermöglichen
Ziel 3: die Gleichstellung der Geschlechter fördern
und die Rechte von Frauen stärken
Ziel 4: die Kindersterblichkeit verringern
Ziel 5: die Gesundheit der Mütter verbessern
Ziel 6: HIV/Aids, Malaria und andere übertragbare
Krankheiten bekämpfen
Ziel 7: den Schutz der Umwelt verbessern
Ziel 8: eine weltweite Entwicklungspartnerschaft
aufbauen
Mit vereinten Kräften will die internationale
Gemeinschaft diese Ziele bis zum Jahr 2015
erreichen.
UN-GERECHT.
PFADFINDERINNEN
FÜR
GERECHTIGKEIT
Als Pfadfinderinnen wollen wir uns einsetzten für
die Idee einer gerechter solidarischeren Welt. Als
PSGlerinnen unterstützen wir die Arbeit der AGR und
bieten auch in Deutschland von Armut betroffenen
Kindern die Möglichkeit Pfadfinderin zu werden und
sich ihren Fähigkeiten entsprechend zu entwickeln.
Wir wollen es „im Kleinen“ vorleben, was man für eine
gerechtere Welt tun kann und auch die Politikerinnen
und Politiker an ihre Versprechen erinnern.
Im
Rahmen
des
Jahresthema
„un-gerecht.
Pfadfinderinnen für Gerechtigkeit“ haben viele
Pfadfinderinnen in den Stämmen, Diözesen und auf
Bundesebene bereits einiges geleistet. Einen ersten
Auftakt zur Verknüpfung des Jahresthemas mit der
Rwandapartnerschaft haben die Teilnehmenden des
Bundescaravelle- und Rangerhajk 2008 gemacht.
Die Staatengemeinschaft hat verabredet, die
Umsetzung der Millenniumserklärung regelmäßig zu
überprüfen. Bei der letzten Überprüfung kam heraus,
dass die Ziele in den meisten Ländern der Welt nur
sehr schwer bis 2015 umgesetzt werden können. In
manchen Ländern sind die Entwicklungen in einigen
Bereichen sogar ins Gegenteil verkehrt.
Das WAGGGS„Global Action Theme“
der Jahre 2009-2011 basiert auf den
Milleniumszielen.
Gemeinsam sollen sich alle Pfadfinderinnen weltweit für die Einhaltung der
Milleniumsziele einsetzen.
20
Armutsbekämpfung weltweit
Eine Weltreise der etwas anderen Art:
Von Deutschland nach Rwanda!
Die
weltweite
Einkommensund
Bevölkerungsverteilung, die Definition und Auswirkung
von Armut und die pfadfinderischen Aktivitäten und
Projekte der AGR waren Schwerpunkte bei einem
Workshop im Oktober 2008, der vom Ak Rwanda
vorbereitet und durchgeführt wurde.
Der Workshop startete mit einer kleinen Vorstellungsrunde, in der der eigene Name und etwas
Typisches aus Schwarzafrika miteinander verbunden
wurden. Dabei sollte das „typisch afrikanische” mit
dem gleichen Buchstaben beginnen, wie der eigene
Vorname, z. B. „Ich heiße Sigrid und ich weiß, dass
in Afrika südlich der Sahara Süßkartoffeln angebaut
werden.”
Wir betrachteten auch die durchschnittlichen
Lebensmittelpreise in Rwanda, um zu verstehen, wie
wenig sich eine Familie bei einem Einkommen von
weniger als 1 US$ pro Tag leisten kann.
Die Teilnehmenden des Workshops
sollten erst mit Wissen oder Schätzungen
herausfinden, wie viele Menschen in den
verschiedenen Kontinenten leben und
daran anknüpfend deren Anteil am
Welteinkommen.
Im nächsten Teil beschäftigten wir uns mit der
weltweiten Verteilung der Bevölkerung und in
Relation dazu der weltweiten Verteilung des
Einkommens. Diese Einheit war sehr aufschlussreich und überraschend für Viele, da sie sich
vorher nie bewusst mit diesen Themen bzw. der
unterschiedlich
hohen
Verteilung
von
Bevölkerungsanteil
zu
Welteinkommensanteil
beschäftigt
hatten.
Im Anschluss an das Spiel fand eine rege
Diskussion über die ungerechte Einkommensverteilung
und möglichen Ursachen dafür statt.
Anschließend setzten wir uns mit dem Thema Armut
auseinander. Zuerst wurde der Unterschied zwischen
relativer und absoluter Armut definiert und die
Teilnehmenden suchten zu den jeweiligen Definitionen
alltägliche Beispiele. Des Weiteren thematisierte wir,
dass Armut sehr oft Frauen und Kinder betrifft,
sowohl in den Industrienationen als auch in den
Entwicklungsländern. Um zu verdeutlichen wie wenig
Geld eine Jugendliche bzw. ein Jugendlicher aus einer
Arbeitslosengeld II-Familie monatlich zu Verfügung
hat, um alle Kosten zu decken (Schulbücher, Kleidung,
Freizeitaktivitäten, Mitgliedsbeiträge etc.), stellten
die Workshopteilnehmenden ihre durchschnittlichen
Monatsausgaben in einer Liste zusammen. Für alle
war es sehr überraschend, wie hoch ihre tatsächlichen
Ausgaben sind. Außerdem fiel es allen durchaus sehr
schwer, Einsparungsmöglichkeiten zu finden, um
auf einen Monatsbetrag von 278 Euro zu kommen.
Denn ein Betrag dieser Höhe steht einer bzw. einem
Jugendlichen aus einer Arbeitslosengeld II-Familie
monatlich zur Verfügung.
21
Armutsbekämpfung weltweit
Daran anschließend wurde die Partnerschaft
zwischen der AGR und der PSG vorgestellt. Der
AK Rwanda berichtete über die pfadfinderischen
Aktivitäten der ruandesischen Pfadfinderinnen und
über das Alltagsleben in Rwanda.
Auch die Projekte der AGR wurden vorgestellt. In
allen Projekten bekämpft die AGR vor allem die
Armut von Frauen und Kindern, neben einer Reihe
weiterer Ziele.
Um die ruandesische Lebensart noch näher zu
bringen und authentischer zu machen sangen wir
zum Abschluss das traditionell pfadfinderische
Lied „Jambere” und tanzten dazu.
Im Anschluss an den Workshop wurde seitens
der Teilnehmenden erneut der Wunsch deutlich
gemacht, eine gut ausgearbeitete Arbeitshilfe zu
erhalten. Viele wollen gerne Afrika und die AGR
ihren Kindern und Jugendlichen im Stamm/der
Diözese näher bringen, wissen aber nicht genau wie
und mit welchen Informationen und würden sich
über Gruppenstunden- bzw. Aktionsvorschläge und
kompakte Infos sehr freuen.
Und hier ist sie … die Arbeitshilfe.
Bildung ist besonders wichtig um dem
Teufelskreis der Armut zu entfliehen.
22
AK TIONSTIPP!
· Sucht Beispiele für absolute und für
relative Armut. Beschäftigt euch mit Menschen, die in Deutschland in Armut leben.
Stellt eure monatlichen Ausgaben zusammen und vergleicht sie mit dem Geld, dass
eine Jugendliche aus einer Arbeitslosengeld II-Familie monatlich zu Verfügung
hat (Materialien hierzu findet ihr auf der
CD).
· Betrachtet nun die durchschnittlichen
Lebensmittelpreise in Rwanda, um zu verstehen, wie viel/wenig sich eine Familie bei
einem Einkommen von weniger als 1 US�
pro Tag leisten kann (die Lebensmittelpreise in Rwanda findet ihr ebenfalls auf der
CD).
· Spielt das Weltverteilungsspiel. Wie ist die
weltweite Verteilung der Bevölkerung und
in Relation dazu die weltweiten Verteilung
des Einkommens? (Anleitung siehe CD)
Informations CD-ROM
Wer die Arbeit der AGR unterstützen will,
kann dies auch in Form einer finanziellen
Unterstützung tun!
Spendenkonto:
Pfadfinderinnenwerk St. Georg e.V.
Bank für Sozialwirtschaft, Köln
Konto 10 500 01
BLZ 370 205 00
Stichwort: Rwanda
Auf dieser CD befinden sich Informationen,
Gruppenstunden- und Aktionstipps zu folgenden Bereichen:
>
>
>
>
>
>
>
Die Partnerschaft zwischen AGR und PSG
Das Land der tausend Hügel
Leben und Alltag in Rwanda
Pfadfinderinnen in Rwanda
Gesundheit, Aufklärung und HIV
Armutsbekämpfung weltweit
Sonstiges Material
23
Die Partnerschaft zwischen
PSG und AGR!
1980: Auf der PSG-Bundesversammlung wird eine
dauerhafte Kooperation mit der AGR beschlossen.
Der AK Rwanda wird gegründet.
1982: Die erste Reise deutscher Pfadfinderinnen
nach Rwanda.
1986: Der erste Besuch rwandischer Pfadfinderinnen
in Deutschland. Von da an kommt es zu regelmäßigen
Besuchen in Deutschland und Rwanda.
1987: Die Idee der Stammespartnerschaften wird
geboren. Die Partnerschaft wird durch Aktionen und
Brieffreundschaften der Stämme unterstützt.
1994: Bürgerkrieg und Völkermord in Rwanda.
Die Partnerschaft steht vor großen Herausforderungen.
1996: Jambere Rwanda, Jahresaktion der PSG.
Unsere Partnerschaft geht weiter.
1997-2007: Viele weitere Begegnungen in Deutschland
und Rwanda finden statt.
2008: Die PSG Bundesversammlung beschließt,
dass die Rwandapartnerschaft nach wie vor ein
wichtiger Bestandteil des Bundesverbandes ist.
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