www.geopark.si APPLIKATION FÜR DIE MITGLIEDSCHAFT IM GLOBALEN GEOPARK NETZWERK INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS .............................................................................................................................................. 2 A GEBIETSIDENTIFIKATION ...................................................................................................................................... 3 A1: Name des vorgeschlagenen Geoparks .......................................................................................................... 3 A2: Bodenfläche, Physio- und Humangeographie des vorgeschlagenen Geoparks ............................................ 3 A3: Verantwortliche Organisation und Managementstruktur (Beschreibung, Funktion und Organigram) des vorgeschlagenen Geoparks ............................................................................................................................... 10 A4: Kontaktperson bezüglich der Applikation (Name, Position, Tel./Fax, E-Mail) ........................................... 13 B GEOLOGISCHES ERBE ......................................................................................................................................... 14 B1: Geographische Lage des vorgeschlagenen Geoparks (Koordinaten, geographische Karte) ....................... 14 B2: Grundlegende geologische Beschreibung des vorgeschlagenen Geoparks ................................................ 14 B3: Liste und Beschreibung der geologischen Gebiete im vorgeschlagenen Geopark ..................................... 22 B4: Details zum Interesse der Geotope in Beziehung auf den internetionalen, nationalen und lokalen Wert (zum Beispiel bildender, wissenschaftlicher, touristischer Zweck) ................................................................... 31 C ERHALTUNG DES GEOLOGISCHEN ERBES .......................................................................................................... 34 C1: Bestehende und potenzielle Belastungen auf dem Gebiet des vorgeschlagenen Geoparks ...................... 34 C2: Analyse des Gegenwartszustandes im Bereich der Schutzbestimmungen zum geologischen Erbe ........... 35 C3: Angaben zur Verwaltung (Management) und Erhaltung dieser Gebiete.................................................... 37 C4: Verzeichnis und Beschreibung der nicht-geologischen Punkte/Gebiete und deren Integrierung in den vorgeschlagenen Geopark ................................................................................................................................. 37 D WIRTSCHAFTLICHE AKTIVITÄTEN UND BUSINESSPLAN .................................................................................... 42 D1: Wirtschaftliche Aktivitäten im vorgeschlagenen Geopark ......................................................................... 42 D2: Bestehende und geplante Einrichtungen für den vorgeschlagenen Geopark (z.B. Geo-Ausbildung, GeoTourismus, Tourismusinfrastruktur etc.) ........................................................................................................... 43 D3: Analyse des Potentials des Geo-Tourismus des vorgeschlagenen Geoparks ............................................. 45 D4: Überblick und Richtlinien für eine nachhaltige Entwicklung von Geo-Tourismus und Geo-Wirtschaft, Geo-Bildung, Geo-Erbe ...................................................................................................................................... 47 D5: Maßnahmen und Beispiele, Stärkung der lokalen Gemeinschaft (Einbindung und Kalkulation) im vorgeschlagenen Geopark ................................................................................................................................. 49 D6: Maßnahmen und Beispiele zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit im vorgeschlagenen Geopark ............ 50 E: INTERESSEN UND ARGUMENTE FÜR EINEN BEITRITT IN DAS EGN/GGN .......................................................... 52 Danksagungen ....................................................................................................................................................... 53 Literatur und Quellen ............................................................................................................................................ 54 Anlagen: - Anlage 1: Selbstevaluierungsdokument - Anlage 2 Getrennte Kopie des Kapittels B – Geologisches Erbe (Kapitel B und eine 150-Wörter Zusammenfassung zur Geologie des Geoparks) - Anlage 3: Unterstützungsschreiben 2 A GEBIETSIDENTIFIKATION A1: Name des vorgeschlagenen Geoparks Geopark Karavanke Slowenisch Geopark Karawanken Deutsch Geopark Karavanke Englisch Der Name des antragstellenden Geoparks ist Geopark Karawanken/Geopark Karavanke (im Folgenden Geopark). Es ist ein grenzüberschreitender Geopark und es ist nach der vernetzenden bzw. abgrenzenden Gebirgskette zwischen den Regionen auf beiden Seiten der Grenze benannt. Die Grundlage für das Logo ist eine Kombination aus dem Slogan "In Stein geschriebene Geheimnisse"/ "Skrivnosti zapisane v kamninah", dem Namen des Geoparks und den Geopark-Symbolen. Die grafische Abbildung erinnert an die Form eines Ammoniten und ist aus mehreren Bildern/Symbolen der Geologie zusammengesetzt (Ammoniten, G wie Geologie, G wie Geopark, Spirale der geologischen Zeit usw.). Die Grundlinien des Logos bilden stilisierte Elemente, die die Bedeutung und Vielfalt des Gebietes (geologische Besonderheiten, die Natur, das kulturelle Erbe, Menschen, Freizeit usw.)symbolisieren. Die Farbkombination von Schwarz und Gelb-Orange ist gut erkennbar und lesbar. Die Farbe Gelb-Orange symbolisiert Kreativität und Freude. Gleichzeitig ist es die Farbe des Wulfenits und der Stalaktiten - zwei der wichtigsten geologischen Besonderheiten im Geopark. A2: Bodenfläche, Physio- und Humangeographie des vorgeschlagenen Geoparks Lage Karte 1: Lage des Geoparks im Hinblick auf Europa und beide Stammländer 3 Der vorgeschlagene Geopark liegt zwischen zwei über 2000 Meter hohen Alpengipfeln – Petzen und Košuta. Er wird durch die reiche geologische Vielfalt zwischen den Alpen und Dinariden gekennzeichnet, seine administrativen Grenzen folgen aber den Grenzen von dreizehn Gemeinden (siehe Tabelle 1). Auf slowenischer Seite ist der Geopark ein Teil der Region Koroška und auf der österreichischen Seite ein Teil der Region Unterkärnten. Beide Regionen gelten aus Sicht ihres Stammlandes als entlegen, trotz der Tatsache dass sie in Europa eigentlich ganz zentral liegen. Die Entfernung zwischen größeren Städten und dem Geopark: 110 km – Ljubljana, 80 km – Maribor, 50 km – Klagenfurt/Celovec und 130 km – Graz/Gradec. Im Süden hat der Geopark keine direkte Verbindung zu einer Autobahn, im Norden dagegen ist er direkt an die A2-Autobahn (WienVenedig) angebunden und somit mit allen größeren Städten Europas verbunden. Der Geopark ist auch mit der Bahn und per Flugzeug erreichbar. Die nächstgelegenen internationalen Flughäfen sind Letališče Jožeta Pučnika Ljubljana und Flughafen Klagenfurt. Der Hauptbahnhof der Umgebung ist in Bleiburg/Pliberk, von dort gibt es Verbindungen nach Maribor (Osten) und Klagenfurt/Celovec (Norden), wodurch die Region schließlich an das europäische Schienennetz angeknüpft ist. Darüber hinaus gibt es in der Umgebung auch hunderte Kilometer von Fahrradwegen. Bodenfläche und administrative Grenzen Der Geopark erstreckt sich über eine Fläche von 977 km2 mit einer Bevölkerung von 50.378. Er umfasst einen Teil der südöstlichen Alpen (Teil der Karawanken, Steiner Alpen, Strojna, Kozjak, Pohorje und Kömmel). Auf der slowenischen Seite umfasst er fünf Gemeinden (von insgesamt 12 Gemeinden in der Region Koroška) und liegt in der Ostslowenischen (Vzhodna Slovenija) Kohäsionsregion (NUTS 2) und in der statistischen Region Koroška (NUTS 3). In Österreich ist der Geopark ein Teil des Bundeslandes Kärnten (NUTS 2) und umfasst Teile der Region Unterkärnten (NUTS 3). Er schließt sieben Gemeinden (von insgesamt 42 Gemeinden in Unterkärnten) und die Region Klagenfurt-Villach/Celovec-Beljak mit einer Gemeinde (Zell/Sele) ein. Von den acht österreichischen Gemeinden, gehören sieben zum Bezirk Völkermarkt/Velikovec und eine zum Bezirk Klagenfurt Land/Celovec-Dežela (Zell/Sele). Karte 2: Das Geoparkgebiet umfasst die Fläche von 13 Gemeinden. Gemeinde Bevölkerung Fläche (km2) Bevölkerungsdichte (Einwohner/km2) Črna na Koroškem Dravograd Mežica Prevalje 3,545 9,038 3,665 6,844 156 105 26.4 58.1 22.7 86.1 138.8 117.8 4 Ravne na Koroškem Feistritz ob Bleiburg/Bistrica nad Pliberkom Bleiburg/Pliberk Neuhaus/Suha Globasnitz/Globasnica Gallizien/Galicija Sittersdorf/Žitara vas Bad Eisenkappel/Železna Kapla Zell/Sele Zusammen Geopark 11,621 63.4 183.3 2,066 54.07 38 3,932 1,123 1,635 1,798 2,064 2,415 632 69.72 36.33 38.43 46.8 44.97 199.12 75.3 56 31 43 38 46 12 8 50,378 973.64 63.1 Tabelle 1: Grunddaten zum Geopark Die ähnlichen Regionsnamen auf beiden Seiten der Grenze enthüllen die gemeinsame Geschichte von Koroška (SI) und Unterkärnten (AT). Einst bildeten die Region Koroška und die weitere Umgebung des Bundeslandes Kärnten eine gemeinsame historische Region, die zum österreichischen Teil der Österreichisch-ungarischen Monarchie gehörte. Diese historische Teilung der Provinzen ist immer noch tief in den Bewohnern dieser Grenzgebiete Sloweniens und Österreichs verwurzelt. Nach dem Friedensvertrag von Saint-Germain-en-Laye in 1919 und dem Referendum in Koroška in 1920, wurde der südöstliche Teil dieser geschichtsträchtigen Region zu Slowenien angeschlossen, während die übrigen Teile Österreich angeschlossen wurden. Mit dem Beitritt Sloweniens zur EU wurden die beiden Provinzen wieder symbolisch vereint. Physiogeographie a) Relief und Gewässer Abbildung 1: Erosion der Berghänge über Topla Abbildung 2: Trogtal in Hainschgraben/Koschuta Lebhafte Bruch- und Erdkrustentektonik während der Bildung der Steiner-Alpen und der Karawanken, sowie Gletscher- und Karstgeomorphologische Prozesse und Erosion haben ein einzigartiges und interessantes Relief im Gebiet zwischen der Petzen und der Koschuta geschaffen. Die Geopark-Oberfläche bildet überwiegend eine hügelige und bergige Landschaft mit Tälern entlang der Flüsse Drau, Meža, Mislinja und Vellach / Bela und dem Jauntal/Podjunska dolina im Norden des Geoparks. Er umfasst die östlichen Karawanken, einschließlich der nördlichen und südlichen Gebirgskette, einen Teil der Steiner-Alpen und Teile der Grenzgebirgsgruppe von Košenjak, Pohorje, Strojna und Kömmelberg/Komelj. Im nördlichen Teil der östlichen Karawanken, der auch der höchste des Geoparks ist, befinden sich die höchsten Gipfel: Obir/Hochobir (2139 m), Košuta/Koschuta (2136 m), Peca/Petzen-Kordeževa glava (2126 m), Peca/Petzen-Bistriška špica (2113 m), Raduha (2125 m) und die etwas niedrigere Uršlja gora (1699 m), während im südlichen Teil das vulkanische Gebirge Smrekovec 5 (1577 m) und Olševa/Ouschewa Berg ( 1929 m) vorherrschen. Das Relief ist durch die vielfältigen geologischen Strukturen und verschiedenen tektonischen Ereignisse sehr ungleichmäßig geformt. Die vorherrschenden Formen sind abgerundete, gestapelte Gipfel und Hochebenen. Das Kalksteinrelief zeichnet sich durch charakteristische steile Hänge und schmale Grate ab. Auf der anderen Seite umfasst das magmatische und metamorphe Relief eine gleichmäßigere und breitere Fläche. Im nördlichen Teil des Geopark erstreckt sich das Jauntal, das zwischen der Drau im Norden und den Karawanken im Süden eingefangen ist. Entlang der Staatsgrenze ist das Hochland von Strojna, das dank seiner Massivität und hügeligen Hängen und Schluchten zu den bemerkenswerteren im Gebiet zählt. Zwischen der Petzen und Uršlja gora im Norden und der Raduha und Smrekovec im Süden gibt es weniger gestapeltes Hochland mit sanften Hängen, die in die tief eingeschnittenen Flusstäler von Meža und Bistra herabsteigen. Im Osten grenzt das Mislinja-Flusstal an die östlichen Karawanken und das Pohorje -Gebirge. Abbildung 3: 3D-Reliefmodel des Geoparks Die geologische Struktur beeinflusst auch das Wassernetzwerk. Auf Kalkstein und Dolomit gibt es fast keine oberflächlichen Wasserläufe, jedoch ist das Flussnetz auf der undurchlässigen Gesteinsbasis sehr dicht. Der größte Fluss im Geoparkgebiet ist die Drau und die meisten anderen Flüsse in diesem Gebiet (Meža, Mislinja, Jaun/Podjuna, Vellach/Bela) münden in ihr. Die Drau fließt aber nur kurz entlang der Geoparkgrenze, der Großteil des hydrographischen Netzes bilden Flusseinzugsgebiete des Meža und des Vellach/Bela. Der Vellach/Bela entspringt in den Karawanken, fließt durch das Vellachtal und Sitterströgern (Teil des Jauntals) und mündet in Gallizien/Galicija in die Drau aus. Der Meža entspringt aus den Berghängen des Berges Olševa (unter dem Maroldčev-Gipfel - 1490 m) und folgt hauptsächlich der Richtung West-Ost. Er macht seinen Weg durch eine überwiegend schmale Schlucht, übersät mit Kluften, Stromschnellen und Terrassen. a) Klima In den Ostkarawanken (Petzen, Ouschewa, Koprivna) mit einem kontinentalen Niederschlagsregime, fällt im Sommer die Mehrheit der Niederschläge. Die Niederschlagsmenge nimmt richtung Osten, wo das kontinentale Niederschlagsregime in ein gemäßigtes kontinentales Klima hinübergeht, ab. Dieses Gebiet hat zwei charakteristische Wetterphänomene, die Temperaturinversion im Winter und den böigen regionalen Wind – den nördlichen Föhn oder auch Karawanken-Föhn genannt. b) Boden, Vegetation und Landnutzung Der Großteil des Geoparks ist von Wäldern bedeckt, weswegen das Gebiet in den beiden Ländern für seinen Reichtum an Wäldern bekannt ist. Die Wälder stellen ein großes Potenzial dar und zwar für die Wirtschaft und Industrie (Holzverarbeitung, Sägewerke etc.), sowie für die nachhaltige Entwicklung der Region (die Nutzung 6 der lokalen natürlichen Materialien in Bau-, Holz-Biomasse als Energiequelle etc.) und des Geoparks (Bildungswege im Wald, Bildungs-experimentelle-Polygone etc.). Die magmatische und metamorphe Gesteinsbasis bildet die Grundlage für saure Braunerden und Ranker, die in niedrigen Lagen durch acidophile Buchenwälder und in höheren Lagen durch Buchen- und Tannenwälder, die typisch für das Alpenvorland sind, bedeckt sind. Auf Karbonatgesteinen (Petzen und Uršlja gora), entwickelten sich Rendzinen und Braunerden, die einen guten Erdboden für Buchenwälder in den tieferen Lagen und Kiefernwälder in den höheren Lagen bieten. Naturschutzbetreffend sind die Karawanken für ihre Buchenwälder wichtig, die eine Besonderheit in Europa darstellen und damit einen Teil des Natura2000Gebiets bilden. Auf Anschwemmungen der Drau und des Vellachs im Jauntal erstreckt sich ein Gebiet namens Dobrova, für das ein ununterbrochener Wald (früher hauptsächlich Laub-Eichenwälder, heute überwiegend Nadelbäume) charakteristisch ist. Aufforstung mit Nadelbäumen (vorwiegend Fichten) hat den ursprünglichen Mischwald überwuchert. In einigen Gebieten wurden Laubbäume durch Verschmutzung (ein extremer Fall ist das "Tal des Todes " in Žerjav) beschädigt. Im Hochgebirge gibt es felsige Hänge (vor allem auf der nördlichen Seite), weiter unten auf den Bergausläufen, werden die Felsen schon durch Grasflächen ersetzt. Flussterrassen auf den Flussuferböden werden vorläufig von Wiesen bedeckt. Alpenalmen und kleine Bergsiedlungen sind großenteils auf kleinflächigen Flachlagen entstanden, meistens auf nassem Boden als Folge der undurchlässigen Paläozoikum-Gesteinsbasis. Diese Gesteine wurden in der Regel auch für den Bau und Werkzeuge verwendet. In den Tälern des Geoparkgebietes ist extensive Landwirtschaft charakteristisch, während die hohen Almen in erster Linie auf Rinderzucht, ökologische Landwirtschaft und landwirtschaftliches Tourismus ausgerichtet sind. Hier hat die Landwirtschaft nicht die besten Aussichten, obwohl sie eine wichtige Gestalterin und Betreuerin der Kulturlandschaft und der Besiedlungseigenschaften in den ländlichen Regionen ist, sowie ein äußerst wichtiges räumliches Element. Das Gebiet zeichnet sich auch durch ein hochwertiges Kulturerbe aus und dieses sollte durch die Bewahrung der entsprechenden Landschaftsstruktur, Landwirtschaftsbearbeitung und Tourismusentwicklung für künftige Generationen gesichert werden. Karte 3: Landschaftsnutzung im Geoparkgebiet 7 Humangeographie des Gebiets a) Bevölkerung und Besiedlung Aufgrund der Entvölkerung (Abwanderung, hohe Sterberate) zählen die Regionen in ihren Stammländern zu den am dünnsten besiedelten Gebieten. Der Geopark weist eine Bevölkerungszahl von 50.378 Einwohnern und einer Bevölkerungsdichte von 63,1 Einwohnern/km2 auf (siehe Tabelle 1). In Taldörfern und -Städten ist die Konzentration der Bevölkerung höher; die Besiedlung der Bergregionen dagegen ist sehr dünn (z.B. die Bevölkerungsdichte der Gemeinde Črna na Koroškem beträgt nur 23 Einwohner/km2). Die Bevölkerungsstruktur und Siedlungseigenschaften wurden großenteils durch die Eisen-, Bergbau- und Kohletätigkeit beeinflusst. Dadurch haben sich die ehemaligen Dörfer in Tälern und an Bergfüßen in Städte entwickelt. Die häufigsten Siedlungstypen in der Region Koroška sind Streusiedlungen und hochliegende, alleinstehende Bauernhöfe; hier kann man sogar die höchst liegenden Bauernhöfe Sloweniens finden (z. B. Jekl auf 1322 m). Im gesamten Geoparkgebiet ist eine erhebliche Alterung der Bevölkerung festgestellt worden. Diese ist zwar mit dem slowenischen Durchschnitt vergleichbar, aber immer noch deutlich über dem österreichischen Durchschnitt. Im Vergleich zum slowenischen Durchschnitt verfügt ein größerer Anteil der Bevölkerung über eine höhere bzw. Hochschulausbildung, was auch ein großes Potenzial für die Beschäftigung und Wirtschaftsentwicklung darstellen sollte. Auf der anderen Seite weist die Region an der österreichischen Seite ein niedrigeres Bildungsniveau im Vergleich zum österreichischen Durchschnitt auf. Leider gibt es auf der gesamten Geoparkfläche einen erheblichen Mangel an Beschäftigungsmöglichkeiten (mit Ausnahmen des Verarbeitungsbereichs – z.B. das Mahle-Filtersystembetrieb und das Unternehmen Metal Ravne, d.o.o.) und auch die bestehenden Arbeitsplätze verlangen vor allem geringere Qualifikationen. Nach unseren Schätzungen könnten die neuen touristischen Angebote bzw. der Geotourismus zu neuen Arbeitsplätzen verhelfen, und zwar direkt im Tourismus oder indirekt im Handel und Unternehmertum (15-20 neue Arbeitsplätze). b) Wirtschaft Die Wirtschaft im Geoparkgebiet wurde anhand eines Vergleichs von Daten der statistischen Region Koroška (SI) und des politischen Bezirks Völkermarkt/Velikovec inklusive der Gemeinde Zell/Sele (Bezirk KlagenfurtLand) (AT) aus den Jahren 2006 und 2010 (gemäß der Datenverfügbarkeit) analysiert. Beide Regionen weisen im Jahr 2010 etwa die gleiche Arbeitnehmeranzahl auf: Koroška 11.697 und der Bezirk Völkermarkt 11.192 Arbeitnehmer. Ein großer Unterschied zwischen den beiden Regionen zeigt sich im durchschnittlichen monatlichen Bruttoeinkommen; im Jahr 2010 belief sich das durchschnittliche monatliche Bruttoeinkommen in der slowenischen Region Koroška auf 1.280 Euro und im Bezirk Völkermarkt auf 2.054 Euro. So auch bei Betriebsanzahl: im Bezirk Völkermarkt waren im Jahr 2010 1.116 und in der Region Koroška 1.059 Betriebe angesiedelt. Beschäftigung nach Wirtschaftssektoren In der Wirtschaftsstruktur des Bezirks Völkermarkt herrschen der sekundäre und tertiäre Sektor vor, während in der Region Koroška der sekundäre Sektor mit Verarbeitungsindustrie den größten Anteil von mehr als 60% des Profits der Region erzeugt. Wegen den unzähligen Naturschönheiten und der Attraktivität der Geoparkregionen, ist die zukünftige Wirtschaftsentwicklung auf den Tourismus ausgerichtet. Ein weiterer Schwerpunkt der Wirtschaftsentwicklung sind die kleinen und mittleren Unternehmen, die derzeit eine Mehrheit der Arbeitnehmer beschäftigen. Statistiken aus 2006 zeigen, dass die Geoparkregionen einen höheren Anteil der Arbeitsplätze im primären Sektor im Vergleich zu dem slowenischen (6%) und österreichischen (5,5%) Durchschnitt haben. Dadurch zeigt sich offensichtlich der ländliche Charakter dieser Region, der sich auch in der Bevölkerungsdichte abspiegelt. Die wichtigsten Wirtschaftszweige in den Gemeinden Zell/Sele, Neuhaus/Suha, Gallizien/Galicija, Globasnitz/Globasnica, Bad Eisenkappel/Železna Kapla, Črna na Koroškem, Mežica und Prevalje sind noch immer Land- und Forstwirtschaft. Der sekundäre Sektor beschäftigt noch immer einen bedeutenden Anteil der Bevölkerung im Geoparkgebiet, vor allem die Auto- und Metallindustrie. Das Unternehmen Mahle aus St. Michael ob Bleiburg/Šmihel nad Pliberkom ist mit seinen 2.500 Mitarbeitern eines der wichtigsten Unternehmen in Bundesland Kärnten und das Unternehmen Metal Ravne, d. o. o., aus Ravne mit 1.000 Mitarbeitern eines der wichtigsten Unternehmen 8 in der slowenischen Region Koroška. Beide Unternehmen tragen bedeutend zu einem hohen Beschäftigungsanteil (41%) im sekundären Sektor bei. Der Anteil der Beschäftigung im Dienstleistungsbereich (tertiärer Sektor) betrug im Jahr 2006 rund 47%, was deutlich niedriger als in Bundesland Kärnten (66,4%), Österreich (68%) oder Slowenien (58,6%) ist. Wirtschaftssektor Bundesland Kärnten (%) Völkermarkt/ Velikovec (%)* Geopark gesamt % ~ Primärer Sektor Secondärer Sektor Tertiärer Sektor Quartärer Sektor 5,9 53,7 40,4 7,5 9,9 29 53,9 10,8 7,9 41,4 47,2 9,2 Tabelle 2: Wirtschaftsdaten der statistischen Regionen im Geopark Die Wirtschaft setzt große Hoffnungen auf den Ausbau der neuen Eisenbahnlinie "Koralm" und der 3. Entwicklungsachse des slowenischen Autobahnnetzes, die das ganze Geoparkgebiet in den internationalen Wirtschaftsraum integrieren würden. Die wichtigsten Beschäftigungszentren im Geopark sind Völkermarkt/Velikovec, Eberndorf/Dobrla ves, Beliburg/Pliberk, Feistritz ob Bleiburg/Bistrica nad Pliberkom (St. Michael ob Bleiburg/Šmihel nad Pliberkom), Ravne na Koroškem, Slovenj Gradec, Dravograd und Prevalje, mit einem Anteil von 70% aller Arbeitsplätze. Die Arbeitslosenquote in den Geoparkregionen beträgt 12,18%; das ist deutlich höher als der europäische Durchschnitt (EU27 – 9,6%), fast doppelt soviel im Vergleich zu österreichischen (6,9%) Durchschnitt und etwas hoher als der slowenische Durchschnitt (11,6%). a) Tourismus Im Geoparkgebiet stellt Tourismus den zweitwichtigsten Wirtschaftszweig im Rahmen der Dienstleistungsbranche dar. Die Nächtigungskapazitäten betragen 3.901 Betten. In 2010 wurden seitens der Anbieter von touristischen Leistungen 179.142 Übernachtungen registriert. Mehr als die Hälfte (51,6%) davon wurden in der Gemeinde Bad Eisenkappel/Železna Kapla geleistet, auf der anderen Seite wurden im slowenischen Geoparkgebiet nur 8,8% geleistet. In der Touristenstruktur herrschen inländische Touristen (SI 58,6%, AT - 73,9%) vor. Die Auslandstouristen kommen vor allem aus Deutschland, den Niederlanden, Ungarn, Italien und Schweden. Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer beträgt fünf Tage. In der Sommer- und WinterHochsaison ist eine höhere Besucherkonzentration zu bemerken, in der Nebensaison dagegen gibt es überwiegend Tagesbesucher. Abbildung Geopark 4: “Grüner Tourismus” Aktivitäten im Die Schlüsselelemente des touristischen Angebots sind saisonale Sommer- und Winteraktivitäten, kulturhistorische und natürliche Sehenswürdigkeiten, Urlaub auf dem Bauernhof in Verbindung mit traditioneller Küche und Kurtourismus (dem Kurtourismus fällt ein Großteil der Übernachtungen zu und er ist vor allem in Bad Eisenkappel Kurzentrum konzentriert). Die beliebtesten Sommeraktivitäten sind Wandern, Radfahren, Klettern und Besuche der Kurorte, denn die Berglandschaft mit ihren gut geführten Wanderund Bergwegen bietet zahlreiche Möglichkeiten für verschiedene Zielgruppen. Über das Geoparkgebiet führen die Abschnitte von zwei internationalen Wanderwegen – des Europäischen Fernwanderweges E6 und der Via Alpina, sowie den 9 Etappen des slowenischen Bergwanderweges, der Bergtransversale von Koroška und anderen. Die Wege führen an 12 Berghütten vorbei. Es werden aber auch immer mehr thematische Wanderwege (KoschutaGeotrail, Bildungs-Waldwege usw.) errichtet. Mehrere geomorphologisch interessante Felswände ziehen zahlreiche Kletterer an. In den Monaten, in denen das Klettern im Freien nicht möglich ist, stehen aber auch einige Kletterhallen zur Verfügung. In Feistritz ob Bleiburg/Bistrici pri Pliberku wurde sogar ein Kletterturm aufgestellt, der im Winter für das Eisklettern genutzt wird. Das Geoparkgebiet verfügt über ein weitgehendes Radwegnetz. Es wird teilweise durch den internationalen Drau-Radweg und zahlreiche lokale thematische Radwege (zum Beispiel Kunst-Radweg Bleiburg/St. Michael, Kundi-Radweg etc.) überquert. Mehrere Wald-und Bergstraßen sind als Mountainbike-Wege gekennzeichnet (zum Beispiel die grenzüberschreitende Mountainbike-Tour rund um die Petzen) und hier kann man auch den ersten slowenischen Mountainbike-Park finden. Zwei besonders attraktive Aktivitäten für Bergradler sind „Stollenbiken“ durch das aufgelassene Bergwerk in der Unterwelt der Petzen (Podzemlje Pece) und DownhillBiken auf der Bergstraße von Petzen herunter nach Norden. Der wichtigste Erfolgsindikator der regionalen Tourismusentwicklung ist der auf Wasser basierende Tourismus, der vor allem im einzigen Kurzentrum in Bad Eisenkappel und an den österreichischen Seen (Pirkdorfersee/Breško jezero, Gösselsdorfersee/Goslinjsko jezero und Sonnegersee/Sončno jezero) vorhanden ist; der einzige See auf der slowenischen Seite des Geoparks ist Ivarčko jezero, der aber schon seit Jahren in Stagnierungszustand ist. Auch die Drau gewann als schiffbarer Fluss an Bedeutung und bietet touristische Touren auf traditionellen Flößen. Das wichtigste Wintersportzentrum sind die Petzen-Bergbahnen mit mehr als 20 km Pisten. Dieses Angebot wird durch kleinere Skipisten in tieferen Lagen auf der slowenischen Seite (Ivarčko, Črna, Poseka, Rimski vrelec und Bukovnik), Langlauf-Loipen und attraktive Skitouren-Gebiete ergänzt. Die Wichtigsten unter den zahlreichen kulturhistorischen und natürlichen touristischen Attraktionen sind mit Sicherheit die Angebote der Schlüsselpartner – die Unterwelt der Petzen (Podzemlje Pece), das Touristische Bergwerk und Museum Mežica mit mehr als 230.000 Besuchern seit 1997 und das Naturdenkmal ObirTropfsteinhöhlen in Bad Eisenkappel/Železna Kapla, das seit 1991 (als der Animations- und Interpretationsprogramm in der Höhle verbessert wurde) mehr als eine Million Besucher verzeichnete. Zusammen mit andern österreichischen und slowenischen Bergwerken sind diese zwei touristischen Bergwerke die Gründer der grenzüberschreitenden Transversale der unterirdischen Museen. Auf dem Gebiet wächst die Zahl der touristischen Bauernhöfe, ebenso wie die Zahl der neuen lokalen Marken für die Vermarktung von verschiedenen traditionell hergestellten Landschaftsprodukten (vor allem kulinarischen). Die lokale Gastronomie setzt nämlich viel Wert auf traditionelle Küche. Die ersten Beispiele der grenzüberschreitenden unternehmerischen Zusammenarbeit im Bereich der gemeinsamen Planung und Vermarktung im Tourismus sind bereits vorhanden. Diese Partnerschaften werden durch Aktivitäten im Zusammenhang mit dem Geopark zusätzlich erweitert und gestärkt. A3: Verantwortliche Organisation und Managementstruktur (Beschreibung, Funktion und Organigram) des vorgeschlagenen Geoparks Managementstruktur des Geoparks In 1988, als der Bergbau Mežica seine Tätigkeit aufgegeben hat und dann geschlossen wurde, kam es zu starken Initiativen für die Erhaltung des reichen natürlichen, technischen und kulturellen Erbes. Im Rahmen des Touristischen Bergwerks und Museums Unterwelt der Petzen (Podzemlje Pece d.o.o.) wurden wertvolle Stollensektoren erhalten und für Bildungsaktivitäten, Popularisierung und den Tourismus angepasst. In 2002 wurde der slowenische Teil des Geoparks durch Geologie- und Umwelt-Experten als wertvoll aufgrund seines außergewöhnlichen geologischen und geomorphologischen Erbes anerkannt, weswegen er durch 10 entsprechende Bewahrungs- und Werbemaßnahmen gefördert worden ist. Gleichzeitig war dieser Teil des Geoparks als potenzieller Geopark innerhalb der slowenischen Erhaltungsstrategie für das Kulturerbe und die Naturwerte gemäß den internationalen rechtlichen Instrumenten und Aktivitäten von UNESCO, sowie der Beschlussfassung über das Nationale Umweltschutzprogramm 2005 – 2012 anerkannt. Naturerhaltende Maßnahmen, Marketing- und Popularisierungsaktivitäten des geologischen und des restlichen Natur- und Kulturerbes wurden auch auf der österreichischen Seite vorgenommen, wo die Obir-Tropfsteinhöhlen (das Naturdenkmal wurde 1987 für die Öffentlichkeit zugänglich und hat in den letzten 20 Jahren mehr als eine Million Besucher registriert) die zentrale Rolle übernahmen. Die Idee für eine bessere grenzüberschreitende Zusammenarbeit, gemeinsame Werbemaßnamhmen und Vermarktung der Grenzregion ist in 2000 entstanden, als auf lokaler Ebene eine Transversale der unterirdischen Museen in Slowenien, Österreich und Italien erstellt wurde. Ein weiterer Schritt dazu war dann die Entwicklung der grenzüberschreitenden Arbeitsgemeinschaft „Petzenland“. Die Idee wurde seitens der Gemeinden, der Regionen und der Fachinstitutionen unterstützt und später durch das Projekt "Geopark" umgesetzt. Im Geopak Karawanken, der im Jahr 2010 gegründet wurde, gibt es für das Management ein grenzüberschreitendes Partnerschaftsnetz mit zwei Geopark-Informationszentren, mehreren Gemeinden und unterstützenden Institutionen aus den Bereichen Naturschutz, geologisches Erbe, Kulturerbe und Regionalentwicklung. Die Geopark-Organe sind: - das Management-Team, - der Partnerschaftsrat, - der Fachbeirat und - thematische Arbeitsgruppen. Organigram 1: Organisationsstruktur des Geoparks Management-Team Die Träger des Management-Teams sind beide Geopark-Informationszentren – Podzemlje Pece d.o.o. und Obir-Tropfsteinhöhlen GmbH – mit Fachunterstützung des Amtes für Naturschutz der Republik Slowenien – Regionale Einheit Maribor und des Joanneum Research Graz (zuständig für die Bereiche Forschung, Entwicklung, Naturschutz etc.) sowie die Regionale Entwicklungsagentur Koroška (RRA Koroška, SI) und der Regionalmanagement Kärnten (RMK, AT) (zuständig für die Bereiche grenzüberschreitende Koordination der Gemeinden und Integration in die Entwicklungsaktivitäten auf regionaler und provinzieller Ebene etc.). - Podzemlje Pece, Turistični rudnik in muzej d.o.o. (Unterwelt der Petzen – Touristisches Bergwerk und Museum) ist ein Nachfolger des Unternehmens Rudnik svinca in cinka Mežica, v zapiranju, d.o.o. (Mežica Bleiund Zinkbergwerk in Stilllegung ), der als Initiative der Angestellten und früheren Bergarbeiter gegründet wurde, denn sie wollten die reiche und lange Bergbautradition erhalten und für jüngere Generationen zugänglich machen. Das Museum ist zugleich das Geopark-Informationszentrum, das Informationen zum Geopark anbietet. Das Zentrum organisiert auch zahlreiche Forschungs- und Bildungsaktivitäten. Das Museum rühmt sich mit seinen Kollektionen des Natur- und Kulturerbes, mit der Archivkollektion. Dazu stellen sie auch 11 viele Promotionsmaterialien zur Verfügung. Im Geopark ist das Unternehmen für das Management, Koordination und Investitionen im Geoparkgebiet zuständig. - Obir-Tropfsteinhöhlen Errichtungs- und Betriebs-GmbH (OTH) sind der Zentralpunkt im österreichischen Teil des Geoparks. Am Sitz der OTH in Bad Eisenkappel steht ein weiteres Informationszentrum, wo geologische Inhalte vorgestellt und alle nötigen Informationen zur Verfügung gestellt werden. Das Zentrum stellt auch einen bedeutenden Kommunikationskanal zur Lokalbevölkerung dar. Die Hauptaufgaben der OTH sind das Management des Informationszentrums (Informationen, Führungen, Konzepte der Jahresausstellungen, Administration), die Investitionsumsetzungen in der Gemeinde Bad Eisenkappel, die Vermarktungsaktivitäten im ganzen Geopark, das Informations-Management und LeitsystemManagement, die Positionierung und Entwicklung des Geotourismus, sowie die bilaterale Koordination. Hauptaufgaben des Management-Teams sind: - Aktivitätsmanagement und –Koordination von Partnern, - Promotionsaktivitäten, - Ausbildungsaktivitäten, - Forschung und Entwicklung, - Information und Kommunikation, - Funktionsunterstützung des Fachbeirates und der Arbeitsgruppen, - Organisation der Programme, die durch den Partnerschaftsrat angenommen werden, - Koordination und Kommunikation mit nationalen UNESCO-Vertretern, - Koordination und Kommunikation mit den Organen des Europäischen Geoparknetzwerkes (EGN), - Zusammenarbeit mit Geoparken im EGN-Netzwerk, - Umsetzung von Maßnahmen zum Naturschutz und zur Bewahrung des Kulturerbes etc. Partnerschaftsrat Der Partnerschaftsrat schließt Vertreter aus allen Gemeinden des Geoparkgebiets, beiden GeoparkInformationszentren und anderen unterstützenden Institutionen ein: Podzemlje Pece, d.o.o. (SLO), Obir Tropfsteinhöhlen GmbH (AT), Amt der Republik Slowenien für Naturschutz, Regionaleinheit Maribor (SLO), Gemeinde Črna na Koroškem (SLO), Gemeinde Mežica (SLO), Gemeinde Prevalje (SLO), Gemeinde Ravne na Koroškem (SLO), Gemeinde Dravograd (SLO), Gemeinde Zell/Sele (AT), Gemeinde Bleiburg/Pliberk (AT), Gemeinde Feistritz ob Bleiburg/Bistrica nad Pliberkom (AT), Gemeinde Globasnitz/Globasnica (AT), Gemeinde Sittersdorf/Žitara vas (AT), Gemeinde Eisenkappel-Velach/Železna Kapla-Bela (AT), Gemeinde Neuhaus/Suha (AT) Regionalmuseum Koroška (SLO), RRA Koroška, Regionale Entwicklungsagentur Koroška (SLO), Regionalmanagment Kärnten Dienstleistungs – GmbH (AT), Tourismus Klopeiner See-Südkärnten GmbH (AT). Die Hauptaufgaben des Partnerschaftsrates sind: - Strategievorbereitung für die nachhaltige Entwicklung und die Funktionsfähigkeit des Geoparks, - Annahme von jährlichen Arbeitsprogrammen und Umsetzungsüberwachung der geplanten Aktivitäten, - Verbindung mit den lokalen Akteuren und Koordinierung von Aktivitäten auf lokaler Ebene, - Verbindung zwischen dem Geopark und den Einrichtungen wie Gemeinderäte. 12 Fachbeirat Im Fachbeirat sitzen Fachexperten aus verschiedenen Bereichen auf nationaler und regionaler Ebene, die in ihren jeweiligen beruflichen Domänen für bestimmte Bereiche und ihre Prioritäten zuständig sind. Mitglieder des Fachbeirats sind Vertreter der zuständigen Körperschaften in beiden Ländern: Slowenisches geologisches Institut, Fakultät für Naturwissenschaften und Ingenieurwesen der Universität in Ljubljana, Abteilung für Geologie, Amt der Republik Slowenien für Naturschutz, Slowenisches Kulturministerium, Slowenisches Ministerium für Umwelt und Raumplanung, Slowenische Tourismusorganisation, Joanneum Research Graz, Tourismus Klopeiner See-Südkärnten GmbH, Abteilung 8 der Kärntner Landesregierung, Kompetenzzentrum Umwelt, Wasser und Naturschutz, Abteilung 3 der Kärntner Landesregierung, Kompetenzzentrum Landesentwicklung und Gemeinden. Die Aufgabe des Fachbeirates ist professionelle Unterstützung der Geopark-Partnerschaft. Thematische Arbeitsgruppen Um die Ziele des Geoparks zu erreichen, wurden fünf Arbeitsgruppen in folgenden Prioritätsbereichen errichtet: - Naturschutz und Bewahrung aller natürlichen Besonderheiten, - Kooperation zwischen den Gemeinden und ihre Entwicklung, - Ausbildung und Bewusstseinsbildung, - Tourismus und verwandte Aktivitäten, - Kultur und Erbe. Die Hauptaufgaben der thematischen Arbeitsgruppen sind: - Aufbau neuer und Stärkung bestehender Verbindungen zwischen Akteuren auf lokaler und grenzüberschreitender Ebene, - Erzeugung von gemeinsamen Entwicklungsideen, - Gestaltung und Durchführung von Entwicklungsaktivitäten, - Förderung der Geoparkidee innerhalb und außerhalb der Lokalbevölkerung. A4: Kontaktperson bezüglich der Applikation (Name, Position, Tel./Fax, E-Mail) Die Verantwortliche Person für das Management des Geoparks und die ganze Korrespondenz bezüglich der Applikation ist: M. Sc. Suzana Fajmut Štrucl, Geologin PODZEMLJE PECE, d.o.o. Tel.: ++ 386 (2) 870 01 61 Fax: ++386 (0)41 446 358 E-Mail: [email protected] Website: www.podzemljepece.com 13 B GEOLOGISCHES ERBE Abbildung 5: Geologisches Mosaik Die geologische Geschichte des Geoparks ist sehr lang. Die ältesten Steinformationen auf dem Gebiet stammen aus der Zeit vor rund 500 Millionen Jahren. Das Gebiet hat eine reiche Bergbau-, Eisen- und Kohlebergbau-Tradition. Durch die Förderung und den Schutz des geologischen Erbes, möchten wir den Zusammenhang zwischen der Geologie und der Lebensweise in der Vergangenheit und heute zeigen. Aufgrund der vielfältigen geologischen Grundlage des Gebietes haben sich die Lebensräume, Flora und Fauna in geleicher Variation und Reichtum entwickelt. Wir möchten im Detail darstellen, wie sich unbelebte und belebte Natur bzw. Geodiversität und Biodiversität gegenseitig bedingen. Der Geopark, mit seiner mehrere Millionen Jahre alten Geschichte, hat viele interessante Geschichten zu erzählen. Durch Bildung, Förderung und Sensibilisierung, möchten wir zeigen, dass die geologische Struktur und Prozesse, d.h. das geologische Erbe, die Grundlage unseres Lebens darstellen, und dass es mit unbedachten Handlungen zerstört werden kann, wodurch ein nicht wieder gutzumachender Schaden sowohl für die Natur als auch für uns selbst entsteht. Mit nachdenklichem Besuchen und durch Beobachtung dieses geologischen Erbes, können wir seine Schönheit genießen und viel über uns selbst und die Prozesse, die das Gebiet des Geoparks geprägt haben und noch immer gestalten, erfahren. B1: Geographische Lage des vorgeschlagenen Geoparks (Koordinaten, geographische Karte) Lokation: Latitude: 14° 15´ 38,7´´ - 15° 13´ 4,8´´ Longitude: 46° 38´ 51,1´´ - 46° 22´ 29,8´ Für die graphische Lokation For the graphic location and map of the Geopark see chapter A3. B2: Grundlegende geologische Beschreibung des vorgeschlagenen Geoparks 14 Karte 4 : Detaillierte geologische Karte des Geoparks Karawanken 15 Einfache Erklärung der geologischen Geschichte und Entstehung des Geoparks Die Karawanken sind aus äußerst verschiedenen Sedimenten und magmatischen und metamorphen Gesteinen aus dem Zeitraum Ordovizium bis Miozän aufgebaut. Sie wurden während der späten kaledonischen, der variszischen und alpidischen Gebirgsbildung in einem Zeitraum von mehr als 450 Millionen Jahren gebildet. Das Geoparkgebiet selbst besteht aus einer Abfolge von Sedimenten, die einer Karbonatplattform des südlichen Randes der paläozoischen Paläo-Tethys und des nachfolgenden mesozoischen Neo-Tethys-Ozeans entstammen. Die vorwiegend im Flachwasser gebildeten Karbonatgesteine gehören heute zum oberen Teil der Adriatischen Mikrokontinentalplatte, welche während der Sedimentationsgeschichte noch zum Nordteil der größeren Afrikanischen Kontinentalplatte gehörte, nun aber weit von dieser entfernt ist. Karte 5: Grundlegende tektonische Einheiten des Geoparks Karawanken Das tektonische und geologische Erbe des Geoparks ist außergewöhnlich. Während des Höhepunktes der frühalpinen Kollision der Afrikanischen und Europäischen Kontinentalplatten in der späten Unterkreide vor fast 100 Millionen Jahren wurden die Sedimente des Tethysozeans etwa 250 km nach Norden über die Europäische Kontinentalplatte geschoben. Die Nördlichen Kalkalpen – weit vom Geopark entfernt im Norden Österreichs liegend – bilden die nördliche Front einer großen Decke aus Sedimenten des Tethysozeans, welche ursprünglich in dem breiten Ozeangebiet zwischen den Kontinentalplatten abgelagert wurden. Die interkontinentale Kollision, die hohe Temperaturen und hohen Druck verursachte, führte zu gleichzeitiger umfangreicher Regionalmetamorphose verschiedener Gesteine. Als Resultat dieser Vorgänge finden wir heute im Geopark verschiedene metamorphe Gesteine in der gesamten Bandbreite: von sehr hoch metamorphen Eklogiten und Serpentiniten bis zu gering metamorphen Gesteinen. Alle diese Gesteine gehören heute zum Grundgebirge der Europäischen 5 16 Platte und der geotektonischen Einheit der Ostalpen. Sie sind im nördlichen und nordöstlichen Teil des Geoparks aufgeschlossen, wo die obere Decke der Tethyssedimente abgetragen wurde. Innerhalb der metamorphen Gesteinsabfolge treten auch Pegmatitgänge mit einem interessanten MgTurmalin - dem Darvit - auf, der hier an der Typuslokalität zum ersten Mal beschrieben wurde. Während der frühalpinen interkontinentalen Kollision wurde das erste alpine Gebirge gebildet, welches eine höhere und breitere Gebirgskette darstellte als es die heutigen Alpen sind, die ein Resultat der zweiten Gebirgsbildungsphase sind. Das erste alpine Gebirge war vor dem Ende des Eozäns beinahe gänzlich erodiert. Die heutigen Karawanken wurden als Teil der zweiten Gebirgsbildungsphase gebildet, die eine Hebung seit dem Eozän von flachmarinen Bereichen bis auf das heutige Höhenniveau darstellt. Die Gebirgsbildung dauert auch heute noch an, wie aus den jüngsten seismischen Aktivitäten und präzisen GPS-Messungen ableitbar ist. Die jüngste Karawankenhebung ist das Resultat der wiederholten, zweiten und immer noch andauernden Kompressionsphase zwischen den Kontinentalplatten und der gleichzeitig im Gegenuhrzeigersinn erfolgten Rotation der Adriatischen Platte. Dies führte in der nach Osten gerichteten Verfrachtung des großen ALCAPA (Alpin-Karpatisch-Pannonisch) Blockes entlang der bedeutendsten Europäischen Störungszone - der Periadriatischen Naht (PN) - welche auch im Geoparkgebiet liegt. Die Periadriatische Naht bildet die subvertikale und tief reichende südliche tektonische Grenze des extrudierten Blocks der Europäischen Kontinentalplatte im Norden mit der Afrikanischen Platte im Süden. Entlang der mehrere 10 km tief reichenden PN kam es zu einer rechtssinnigen Seitenverschiebung des nördlichen Blocks um etwa 250 km nach Osten. Die PN ist die östliche Fortsetzung der Judicarien-Störungszone in Italien, weist eine Länge von mehr als 1000 km auf. Sie verläuft in West – Ost-Richtung bis nach Budapest in Ungarn. Die Kompression zwischen den Kontinentalplatten bewirkte ein Herausdrücken tief gelegener magmatischer und metamorpher Gesteine und eine Seitenverschiebung höher gelegener Sedimentgesteine in kurze, aber breit gefächerte Decken, welche eine so genannte „flower structure“ bilden. Innerhalb der PN-Störungszone, welche mehrere km breit ist, wurden magmatische und kontaktmetamorphe regionalmetamorphe Gesteine freigelegt. Diese bilden die Wurzelzone der zentralen Karawanken und trennen die geotektonischen Einheiten der Nordkarawanken und Südkarawanken. Die Nordkarawanken sind eine Abfolge von Decken, welche generell senkrecht zur PN nach Norden geschoben sind. Sie werden aus Sedimenten der Tethys aufgebaut. 17 Tabelle 3: Lithologische Säulenprofile: Sükarawanken – links; Nordkarawanken – rechts (siehe die Legende unten) Die Abfolge von Decken, die von der PN nach Süden geschoben wurden und ebenfalls aus Sedimenten der Tethys aufgebaut sind, bildet die Südkarawanken, welche Teile der Südalpen und Dinariden sind. Innerhalb der PN-Zone kann in drei West-Ost verlaufenden, subparallelen Gesteinszügen eine interessante Vielfalt verschiedenster Gesteine auf engstem Raum beobachtet werden. Der nördliche Zug wird aus oberpermisch bis mitteltriassischen Differentiationsreihen magmatischer Brekzien aufgebaut, die aus Olivin-Gabbro bis Monzo-Gabbro, Monzonit und Syenogranit bestehen. Granodioritporphyrgänge innerhalb der magmatischen Brekzien weisen eine Rapakiwi-Textur auf. Äußerst interessante und seltene Quarze mit Ocellarstruktur finden sich innerhalb der Gabbro-Fragmente als Folge metasomatischer Verdrängung mafischer Minerale durch Minerale eines jüngeren granitischen Magmas. 18 Karte 6: Geologische Karte zum gebiet von Bad Eisenkappel (Ebriachklamm) nördlich von der Periadriatischer Naht/dem Lineament (PAL). Der südliche Zug wird aus spätoligozänen, syntektonisch eingedrungenen Tonaliten gebildet. Die tektonische Bewegung während der Intrusion gab den prismatisch geformten Mineralen des Tonalits eine parallele Orientierung, so dass er gneisartig aussieht. Innerhalb der tektonischen Zentralzone der PN kam es während der Kontaktmetamorphose bei den regional metamorphen Gesteinen im Kontaktbereich zum Magma zur Umwandlung in Migmatit und Hornfels. Die Schiefer wurden vom Magma imprägniert und metasomatisch zu Cordiertiknotenschiefern umgewandelt. Die ältesten Gesteine des Geoparks sind graue Biotit-Plagioklas-Paragneise, in welche bis zu 15 Meter mächtige Lagen feinkörnige und intensiv verschieferte Amphibolite und bis zu 30 Meter mächtige Einschaltungen von Mikroklingneis eingelagert sind. Unmittelbar nördlich der PN schließt ein tektonischer Block aus Schiefern, konglomeratischen Sandsteinen, Diabasen und Pillowlaven sowie deren pyroklastische Gesteinsvarietäten an. Diese Ablagerungen entstammen einer Riftzone in der Tiefsee und sind vermutlich von ordovizischem Alter. 6 Mit einer steil stehenden Störung begrenzt, folgt nördlich dieses Blocks ein Stapel von drei nordwärts orientierten, subhorizontalen Decken, welche aus triassischen und jurassischen Gesteinen aufgebaut sind und den Hauptanteil der Nordkarawanken bilden. Die ältesten und tiefsten Anteile der Nordkarawanken werden aus oberpermischen bis untertriassischen terrigenen Quarzsandsteinen und Konglomeraten gebildet, die nach oben in Mergel und oolithische Dolomite sowie fossilführende Plattformkarbonate übergehen. Innerhalb der anisischen Dolomite wurde in einem intra- bis supratidalen Ablagerungsraum die einzigartige schichtgebundene Zn-Pb-Lagerstätte von Topla als frühdiagenetische Mineralisierung gebildet. Drei kleine Minerallagerstätten wurden in einem frühdiagenetischen Prozess innerhalb einer Paläokarstlandschaft auf einer Karbonatplattform gebildet. Durch die Reduktion organischen Materials durch Cyanobakterien wurden Sulfide auf den vorher abgelagerten Zn und Pb Karbonatmineralen ausgefällt. 19 Abbildung 6: Wichtige Mineralien des Geoparks Karawanken Im Ladin wurde die über 1000 m mächtige Wettersteinformation mit drei Faziesbereichen abgelagert: Vorriff, Riff und Lagunenkarbonate mit seltenen Aufschlüssen einer spektakulären Gastropodenfauna. Innerhalb poröser und durchlässiger Gesteinsbereiche haben Erzlösungen zu einer Pb-Zn-Mineralisation vom Mississippityp geführt. Durch die Ausfällung von Erzmineralen (Galenit und Sphalerit) innerhalb offener Klüfte während der Erzmineralisation kam es zur Ausbildung von diskordanten Erzgängen. In Bereichen der Lagunenfazies, wo zeitweiliges Trockenfallen zur Ausbildung von Brekzien führte, bildeten sich schichtgebundene, konkordante Erzkörper. Große säulenförmige, brekziierte Erzkörper sind das Ergebnis von alten, unter Wasser liegenden Karsthohlräumen, deren Dach einbrach. Die Erzminerale bilden den Zement der Karbonatgesteinsklasten. Das liassische (Pliensbachium) Alter der epigenetischen Erze wurde durch Mikroskopie der Erzabfolge und der Gangkarbonate nachgewiesen. Durch die Sekundärmineralisation infolge der Oxidation von primären Mineralen bildete sich im Bergbaugebiet der seltene Wulfenit mit schön gefärbten Kristallen. Im Bereich der Petzen gab es über 400 Erzkörper mit über 100 km2 Gesamtfläche. Mehr als 20 Millionen Tonnen Erz förderte man während der 350 Jahre dauernden Bergbaugeschichte, was im Museum von Mežica dokumentiert ist. Die karnischen Carditaschichten weisen drei Schieferhorizonte mit Ammoniten und Plesiosaurierresten auf. Zwischengeschaltete Karbonathorizonte sind reich an Mollusken und Crinoiden. Die Obertrias- und Unterjuraschichten sind als Plattformkarbonate mit Flachwasserkarbonaten, Riffkalken und teilweise dolomitischen Sedimenten einer geschlossenen Lagune ausgebildet. Im mittleren Lias (Pliensbachium) kam es zu einer regionalen tektonischen Riftphase, wobei tiefe Störungsklüfte den Erzlösungen den Aufstieg ermöglichten. Das führte zu den epigenetischen Pb-Zn Vererzungen im Wettersteinkalk. Diese Riftphase bewirkte auch die Öffnung des jurassischen Penninischen Ozeans (nördliche Tethys) und die Bildung von Tiefseesedimenten mit Mn-Knollen-Erzen. In den Unterkreidegesteinen gibt es orbitoide Foraminiferen. Über dem metamorphen Grundgebirge im Norden der Karawanken wurden im Eozän Nummuliten- und Alveolinenkalke abgelagert. Die paläozoische Abfolge in den Südkarawanken besteht aus ordovizischen und silurischen Schiefern, obersilurischen und devonischen bis unterkarbonen Flachwasserkarbonaten, massiven Korallenriffen und verschiedenen gebankten Lagunenkalken. Im Unterkarbon wurde zeitgleich mit der Hebung im Zuge der 20 variszischen Gebirgsbildung im Norden des Kontinents der Hochwipfelflysch abgelagert. Dabei bildeten sich vulkanische Gänge und pyroklastische Gesteine aus. Hydrothermale Lösungen produzierten aus heutiger Sicht unwirtschaftliche Erzgänge und metasomatische PbZn-Cu-Mineralisierungen. Nach der variszischen Gebirgsbildung im Unterkarbon folgte im Oberkarbon die Molassesedimentation der Auernig-Formation. Es sind dies Quarzkonglomerate, Sandsteine und Schiefer mit einzigartiger und reichhaltiger Fossilgesellschaft, bestehend aus Pflanzenfossilien und einer marinen Fauna welche in Kalkeinschaltungen auftreten, die während kurzer Transgressionsphasen gebildet wurden. Die asturische tektonische Phase brachte Fluide, die zu metasomatischen Eisenkarbonaten (Siderit) sowie zu Pb- und Zn-Mineralisierungen in marinen Kalklinsen führten. Im obersten Karbon und im Unterperm wurden Dovžanova soteska-Kalke zeitgleich mit dem Trogkofelkalk gebildet. Außergewöhnlich reiche Brachiopodenfaunen und andere Fossilien sind als wichtiges internationales paläontologisches Erbe bekannt. 7 Im Mittelperm kam es zeitgleich mit der Saalischen tektonischen Phase zu tief greifenden Erosionen, wobei die Tarviser Brekzie entstand, die in die Gröden-Formation übergeht, welche aus vorwiegend quarzhältigen, terrigenen kontinentalen Sedimenten besteht. Im Oberperm kam es in mehr oder weniger isolierten Lagunen zu einer transgressiven marinen Sedimentation, die meist aus evaporitischen Dolomiten besteht. In der Untertrias sind Einschaltungen oolithischer Kalke innerhalb vorwiegend klastischer Sedimente häufig, wobei der terrigene Sedimentgehalt sukzessive verschwindet. Gegen das Ende der Untertrias und im Anisium sind reine Karbonatgesteine eines Flachwassers erhalten. Während der Mitteltrias bewirkte die tektonische Phase eines abgebrochenen Riftings die Bildung von tektonischen Becken, und die sedimentäre Faziesdifferentiation reicht von Flachwasserbereichen über Hangbereiche bis zu Tiefwasserablagerungen. Zeitgleich mit diesem Rifting kam es zu bimodaler vulkanischer Aktivität von effusiven Basalten bis zu explosiven Rhyolithen. Als Resultat der hydrothermalen Aktivität bildeten sich kleinere Hg-Mineralisierungen vom Idria-Typus, aber auch Pb-und Zn-Mineralisierungen. In der Obertrias herrschte eine Flachwassersedimentation in Lagunen und Riffen vor. Innerhalb der mannigfaltigen Gezeitenbereichsablagerungen dominieren Gesteine der Lofer Fazies. Die im Pliensbachium einsetzende Extensionstektonik verursachte im Unterjura die Bildung von Tiefwasserablagerungen mit Radiolariten und Schiefern mit Mn-Knollen. Mn-Erze der Begunjščica waren auch der Ausgangspunkt für die erste industrielle Manganstahlproduktion in einer Schmelzhütte bei Jesenice. Dies ist ein sehr bedeutendes geologisches, bergbaulich kulturelles und metallurgisches Erbe. In den Südkarawanken folgen vorwiegend feinkörnige klastische Eozänablagerungen mit Pflanzenresten, Kohleschmitzen und einer Süßwassermolluskenfauna. Als zeitliches Äquivalent zur spätoligozänen – miozänen Tonalitintrusion wird die intensive effusive Vulkanaktivität angesehen. Das Gebiet der Smrekovecberge wird aus effusiven Andesiten und seiner Tuffe und verschiedenen pyroklastischen und turbiditischen Gesteine aufgebaut. Das Gebiet der Südkarawanken wurde nach der Bildung der südgerichteten Überschiebungen zwischen der PN und der subparallelen Save-Störung im Süden der Karawanken stark deformiert. Entlang der PN kam es zu einer etwa 250 km-Seitenverschiebung nach Osten und nur zu 90 km entlang der Save Störung. Dabei bildeten sich längliche tektonische Linsen von paläozoischen und mesozoischen Gesteinen entlang subparalleler Störungen. Diese bildeten sich in Abhängigkeit der Scherung als Differenz in der Weite der Seitenverschiebung entlang der regionalen Hauptstörungen. Kohlensäurehaltige Mineralwässer und Thermalwässer steigen an tief reichenden Störungen auf und sind als geologisches Erbe interessant. Die jüngsten postglazialen Sedimentgesteine im Bereich der Kohlensäuerlinge sind Kalktuffe in Travertin Steinbrüchen, in denen auch rezent Kalktuff/Travertin entsteht. Sie sind ein einzigartiges sedimentologisches Erbe. Weltweit bekannt sind die wichtigen Knochen- und Werkzeugfunde unserer frühen Vorfahren, ebenso die eiszeitlichen Säugetierknochenfunde in Karsthöhlen der Uschowa. Die Haupthebungsphase der Karawanken begann im Sarmatium - einer Stufe des Miozän - vor etwa 12 Millionen Jahren, wie aus geringfügig älteren Kohleresten innerhalb einer feinklastischen Abfolge von Sanden und Tonen ersichtlich ist. Sie wurden vor den tektonischen Unruhen sowohl auf dem triassischen Kalk der Karawanken als auch auf den metamorphen Gesteinen der Europäischen Kontinentalplatte im nördlichen Vorland abgelagert. 21 Die Südkarawanken begannen sich zuerst zu heben und ihre Gesteine wurden nach Norden in ein den Karawanken vorgelagertes Becken transportiert. Aus der Mischung gut gerundeter Quarze aus einem kristallinen Liefergebiet mit den Kalkgeröllen der Südkarawanken ist dies ersichtlich. Die klastische Entwicklung im Karawankenvorland weist eine typische Zunahme der Komponentengröße nach oben auf, was auf eine Beschleunigung der Hebung im Liefergebiet hinweist. Innerhalb der spätsarmatischen und jüngeren Sedimente finden sich bald Gesteinskomponenten der Nordkarawanken. Das zeigt, dass sich nun auch der Nordteil der Karawanken zu heben begann und erodiert wurde. Auch die Kohle führenden Ablagerungen auf den Triasgesteinen wurden nun zusammen mit den Karawanken hochgehoben und finden sich heute auf den südlichen Hängen der Nordkarawanken. 8 Zur selben Zeit senkte sich das metamorphe Grundgebirge im Vorland der Karawanken und füllte sich mit dem groben Schutt der aufsteigenden Karawanken. Die Mächtigkeit der Sedimentfüllung erreicht über 1000 m. Der andauernde Druck von Süden führte bei weiterer Hebung zur Überschiebung der jungen Sedimente durch die Nordkarawanken. Die subhorizontale Überschiebungsfläche ist am Nordfuß der Karawanken klar ersichtlich. Dort liegen mesozoische Gesteine über den oben beschriebenen klastischen Miozänsedimenten. In der Umgebung westlich von Mežica liegen sehr schlecht zementierte fossile Hangschuttsedimente mit großen Blöcken vor. Die PN-Störungszone ist derzeit tektonisch kaum aktiv. Die aktiven tektonischen Deformationen und seismischen Aktivitäten haben sich subparallel zu benachbarten Störungszonen verschoben. B3: Liste und Beschreibung der geologischen Gebiete im vorgeschlagenen Geopark Geopunkte und Geopark-Lokalitäten a) Geopunkte oder auch allgemein Geosites genannt, sind geologisch und geomorphologisch interessante Punkte oder Gebiete in der Natur. Neben der geologischen und geomorphologischen Bedeutung haben sie häufig auch archäologische, geschichtliche, botanische, zoologische, kulturelle oder technische – als einstige Erz- und/oder Kohlenbergwerke – Bedeutung. Alle diese Bedeutungen sind aber stets eng mit der Geologie verbunden. Geopunkte umfassen auch Aussichtspunkte, von denen aus geologische Erscheinungen und andere geologisch bedingte Landschaftsformen beobachtet werden können. b) Geopark-Lokalitäten oder auch allgemein Geopark localities genannt, sind Punkte oder Gebiete, wo die Geopunkte auf eine interessante und bildhafte Weise dargestellt werden. Die Darstellungsmethoden/-mittel sind sehr unterschiedlich. Punkte und/oder Gebiete können entweder durch Schau- oder Interpretationstafeln, Vermarktungsfolder, Informationsbroschüren, Filme oder anderes präsentiert werden. Sie sollen auf Karten und/oder im Gelände markiert sein. Wichtig ist vor allem, dass die Geopark-Lokalitäten naturliebende Besucher anziehen und fachlich richtig und interessant dargestellt sind. Das geologische Erbe des Geoparks wurde in der Napaka! Vira sklicevanja ni bilo mogoče najti. gemäß seiner Kategorie (Geopunkt oder Geopark-Lokalität) klassifiziert und dementsprechend markiert, vor allem die Geopunkte, die sich entlang der bestehenden Wege bzw. Geo-Pfade befinden. Je nach Bedeutung sind sie als lokale/regionale, nationale (entweder national bedeutende Lokalitäten in Slowenien oder in Österreich) und internationale Geopunkte klassifiziert. Ihrem Zweck nach wurden sie als bildende (Geo-Bildung), touristische (Geotourismus) und wissenschaftliche (Geo-Wissenschaft) Geopunkte klassifiziert. Jedem Geopunkt wurde anschließend der entsprechende Schutzstatus zugeteilt (gemäß dem Gesetz zur Erhaltung der Natur [Zakon o ohranjanju narave – ZON, Ur. l. RS št. 96/04-ZON-UPB2 ], dem Regelwerk über die Bestimmung und den Schutz der Naturwerte [Pravilnik o določitvi in varstvu naravnih vrednot, Ur. l. RS, št. 111/04 in 70/06] und dem Kärntner Naturschutzgesetz 2002 - K-NSG 2002) und für jeden der Typ/die Gattung (geologisch, geomorphologisch, Bergwerk, hydrogeologisch, geschichtlich, botanisch und/oder zoologisch) bestimmt. 22 Auf der slowenischen Seite des Geoparks sind als Geopunkte und Geopark-Lokalitäten Punkte und/oder Gebiete bestimmt, die gemäß Gesetz zur Erhaltung der Natur [Zakon o ohranjanju narave – ZON/Ur. l. RS št. 96/04-ZON-UPB2] und des Regelwerks über die Bestimmung und den Schutz der Naturwerte [Pravilnik o določitvi in varstvu naravnih vrednot/Ur. l. RS, št. 111/04 in 70/06] den Status eines Naturwertes besitzen. Einige dieser Punkte/Gebiete sind auch Teil eines Natur- bzw. Landschaftsschutzgebietes. Auf der österreichischen Seite des Geoparks sind als Geopunkte und Geopark-Lokalitäten Punkte und/oder Gebiete bestimmt, die gemäß Kärntner Naturschutzgesetz [2002 - K-NSG 2002] den Status eines Naturschutzgebietes, eines Landschaftsschutzgebietes oder eines Naturdenkmals besitzen (mehr dazu im Kapitel C2). Geopunkte und Geopark-Lokalitäten auf dem Gebiet des vorgeschlagenen Geoparks Im Geoparkgebiet sind bisher 48 Geopunkte und 14 Geopark-Lokalitäten registriert worden. Etliche Lokalitäten sind mit Informations- bzw. Interpretationstafeln ausgestattet, in verschiedenen Publikationen dargestellt oder als Teile bestehender Geo-Pfade und anderer touristischer Wege verwirklicht. Im Rahmen des Geoparks Karawanken werden ständige Weiterentwicklung von bestehenden und Errichtung neuer Geopark-Lokalitäten geplant. Bis jetzt sind mehr als 35 Lokalitäten (z. B. das Bergwerk Mežica – Glančnik-Stollen, das Bergbauteilgebiet Moring, das Bergwerk Topla, das Bergwerk Helena und Stari Fridrih, Frančiškov rov – das Kohlevorkommen in Leše/Liescha, das Smrekovec-Gebirge, die Ebriachklamm/Obirska soteska, die Vellacher Kotschna/Belska Kočna, die Trögerner Klamm/Korške peči, der Landschaftspark Topla, der Wildensteiner Wasserfall/Podkanjski slap, der Geotrail Mela Koschuta, der Hemmaberg/Gora sv. Heme, …) mit Präsentationstafeln, Informations- und Bildungsmaterialien ausgestattet. Sie werden den Schulen und Touristen, der lokalen Bevölkerung und anderen zur Verfügung gestellt (die Geopunkte und GeoparkLokalitäten sind im Managementplan näher beschrieben). Thema Kategorie Abkürzung Kategorie G Geopunkte GL Geopark-Lokalitäten GEOTR geologischer Pfad Bedeutung INT international NAT national REG regional / lokal Zweck EDU bildend (Geo-Bildung) TUR touristisch (Geotourismus) SCI wissenschaftlich (Geo-Wissenschaft) Schutzstatus PN unter Naturschutz NP nicht unter Naturschutz Typ GEOL geologisch GEOM geomorphologisch MIN Bergwerk HYD hydrogeologisch HIS geschichtlich BZ botanisch und/oder zoologisch Tabelle 4: Abkürzungserklärung zur Liste der Geopunkte und Geopark-Lokalitäten im Geopark Karawanken Liste der Geopunkte und Geopark-Lokalitäten im Geopark Karawanken Nr. 1. 2. 3. 4. Namen der Geopunkte und Geopark-Lokalitäten, Kurzbeschreibungen Kategorien Bad Eisenkappel, Eisenkappel‐Vellach Granodioritporphyr mit großen zonar gebauten Feldspäten vom Rapakiwi‐Typus. Bogatčeve peči Felsblöcke des Almandin-Glimmerschiefers mit bis zu 1 cm großen Almandin-, Muskovit- und Quarzkristallen. Božičev slap Mehrstufiger Wasserfall; 25 m hoher Wasserfall im Gabbro. Breg – Verfaltete Schichten G, REG, GEOL, EDU, NP, TUR, GEOTR, EDU G, GL, REG, TUR, PN, GEOL, GEOM G, NAT, PN, TUR, GEOL, GEOM G, REG, EDU, PN, GEOL 23 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. Trias-Falten in Breg bei Mežica. Burjakova stena Die Entstehung dieser Wand verdankt sie der tektonischen Tätigkeit und einer kleinen Regionalstörung; die Störungsgleitfläche stellt eine interessante Kletterwand dar. Ciganska jama Horizontale Höhle im Topla-Tal; Fledermaushabitat. Dobrova – Vorkommen des Dravits Das Vorkommen in Dobrova ist die Typuslokalität des Minerals Dravit und eines der fünf wichtigsten Vorkommen auf der Welt Bistra-Tal – Störungszone der Periadriatischen Naht Breite Störungszone, als Periadriatische Naht benannt, die als eine der wichtigsten tektonischen Grenzen zwischen der afrikanischen und der eurasischen Lithosphärenplatte bekannt ist. Im Bistra-Tal kommen Aufschlüsse von Kontaktgesteinen der Granitintrusion vor. Ebriach, Eisenkappel‐Vellach Granitaufschluss und Mineralwasserfassung Ebriachtal Intrusivgesteine in der Nähe der Periadriatischen Naht Hainschgraben –Grödener Schichten Schöner Wanderweg zu den Hainschgrabenquellen Hainschsattel Eine durch Lokalgletscher und Hangschuttbildungen der Koschuta geprägte Landschaft (als Wanderweg markiert). Hamunov vrh – Eisenvorkommen in einem verlassenen Stollen Das Erzvorkommen auf dem Gipfel Hamunov vrh stellt die einzige Vererzung der magmatischen Entmischung in Slowenien dar; es ist auch ein Vorkommen des Hämatits und Pegmatits. Helenski potok / Helenenbach-Graben; Vorkommen von karnischen Crinoiden Der Helenenbach-Graben ist eines der drei wichtigsten Vorkommen von karnischen-Crinoiden in Europa, In Slowenien stellt es eine absolute Seltenheit dar. Die Stielglieder treten massenhaft auf und sind sehr gut erhalten. Hochobir, Eisenkappel‐Vellach Der Hochobir ist mit einer Höhe von 2139 m der höchste Berg der östlichen Nordkarawanken. Da die Gipfelregion über der Waldgrenze liegt, sind hier die Wettersteinkalke gut aufgeschlossen. Der Gipfel bietet eine sehr schöne Aussicht auf die Karawanken und ihr nördliches Vorland (als Wanderweg markiert). Grotte Korančevka Schräge, ungefähr 50 m lange, trockene Höhle im Topla-Tal Jegartkogel, Sittersdorf Die gut gebankten Plattenkalke und Kössener Schichten sind nur am Nordfuß der Karawanken aufgeschlossen und können am Nordhang des Jegartkogels am besten studiert werden. Kärntner Storschitz, Eisenkappel‐Vellach Ein sehr schöner Aussichtsberg, auf einem devonischen Korallenriff stehend (als Wanderweg markiert). Kordeževa glava / Kordeschkopf Unterhalb des Kordeschkopfs auf der Petzen befindet sich ein natürliches Felsfenster, das an der Störungslinie des ladinischen (Trias) G, GL, REG, TUR, PN, GEOM, BZ G, REG, EDU, PN, GEOM, BZ G, GL, INT, SCI, PN, GEOL G, INT, EDU, TUR, SCI, PN, GEOL, GEOM, BZ, HYD G, GEOL, EDU, NP GEOTR, HYD, NAT, TUR G, GEOL, EDU G, EDU, GEOL, TUR G, EDU, GEOL, TUR G, NAT, SCI, EDU, PN, GEOL, MIN G, INT, EDU, SCI, PN, GEOL, GEOM, HYD, BZ, TUR G, GEOL, EDU, GEOTR, GEOM, MIN, HIS, NAT, NP, TUR G, REG, EDU, PN, GEOM G, GEOL, GEOM, NAT, EDU, NP G, GEOL, EDU, TUR, NAT, GEOTR, GEOM, NP G, REG, TUR, PN, GEOM 24 20. 21. 22. 23. Kalks entstand. Mela Koschuta Beeindruckende tektonische Störungszone am Ostende der Koschuta (als Wanderweg markiert). Muri Quelle, Eisenkappel‐Vellach Im Bereich steil gestellter paläozoischer Schiefer tritt reichlich CO2‐Gas aus, das hier zu einem Vorkommen von mehreren natürlichen Eisensäuerlingen führt. Najbržev plaz Ein größerer Bergrutsch am östlichen Berghang der Petzen mit einer erkennbaren Überschiebungsfläche, der Petzen-Überschiebung. Es ist dies auch ein isolierter, am östlichsten bzw. niedrigsten liegender Standort der seltenen Wulfenprimel. Obir Tropfsteinhöhle, Eisenkappel‐Vellach Die schönste Schauhöhle in den Karawanken Podgora – Eozänkalk mit Fossilien Bei Podgora findet sich ein seltenes Vorkommen des Nummuliten- und Alveolinenkalks im Nordosten Sloweniens Ravbarska luknja 25. Sloweniens einzige im Pegmatit entstandene Höhle. Unterschlupf von Fledermäusen. Potokgraben – Fossils and folds 26. Verfaltete und fossilreiche mitteltriassische Schichten. Potokgraben, Trögerner Klamm, Eisenkappel‐Vellach 27. Eine geologisch und botanisch interessante Wanderung. 24. 28. 29. 30. 31. 32. 33. 34. Leše/Liescha – Kohlevorkommen Frančiškov rov - der Stollen ist seit Jahr 1849 außer Betrieb. Der Stollen stellt die letzten Reste der Bergwerkstätigkeit in Leše/Liescha dar. Rimski vrelec / Römerquelle Mineralquelle in Kotlje Remscheniggraben‐Kuratkogel, Eisenkappel‐Vellach Die Andreas-Forststraße, welche vom Remscheniggraben zum Kuratkogel abzweigt, quert mehrmals die Periadriatische Naht und gibt einen Einblick auf die tektonischen Gesteinslamellen, die hier an der Naht auskeilen. Remscheniggraben‐St. Margarethen, Eisenkappel‐Vellach Der Remscheniggraben folgt der Periadriatischen Naht und quert mehrmals das Eisenkappler Altkristallin und den Tonalitgneis. Im Bereich St. Margarethen ist die Vielfalt der Gesteinsausbildungen als Lesesteine im Bachbett zu entdecken. Bergwerk Helena in Podpeca Das Wulfenitvorkommen ist eines der wenigen Vorkommen in Slowenien, das reichste in Europa und eines der bekanntesten auf der Welt. Zudem kommen im Gebiet auch einzigartige Kalzitkristalle vor. Bergwerk Mežica Profil mit erzhaltigen ladinischen Schichten. Die typische Vererzung der Mežica-Erzlagerstätten. Bergwerk Topla Die Erzlagerstätte ist nach ihrer Genese eine Blei-Zink-Vererzung mit typischen Sphaleriterztexturen, auf einem Paleokarstrelief mit subsupratidaler Sedimentation. Weltweit stellt sie einen bedeutenden G, GEOL, EDU, TUR G, GEOL, EDU, HYDRO, NAT, TUR, NP G, NAT, EDU, SCI, PN, GEOL, GEOM, BZ G, GL, GEOL, EDU, MIN, HIS, PN, NAT, TUR G, REG, EDU, TUR, PN, GEOL G, NAT, EDU, SCI, PN, GEOL, GEOM, BZ G, GEOL, EDU, G, GEOL, EDU, GEOTR, GEOM, TUR, NP G, GL, REG, EDU, TUR, PN, GEOL, MIN, HIS G, GL, REG, EDU, TUR, PN, GEOL, HYD, HIS G, GEOL, EDU, GEOTR, NAT, SCI, TUR G, GL, NAT, GEOTR, TUR, EDU, GEOL, NP G, GL, INT, EDU, TUR, SCI, PN, GEOL, MIN, HIS G, GL, INT, EDU, TUR, SCI, PN, GEOL, MIN G, GL, INT, EDU, TUR, SCI, PN, GEOL, MIN, HIS 25 35. 36. 37. 38. 39. 40. 41. 42. 43. 44. 45. 46. 47. 48. Beweis für sedimentäre Entstehung derartiger Vererzung im Gezeitenbereich. Schenkalm Von der Schenkalm stammen die Gerölle der Tarviser Brekzie, die im Potokgraben und in der Trögerner Klamm aufzufinden sind. Smrekovec - Vorkommen von magmatischen und pyroklastischen Gesteinen Das Smrekovec-Gebirge stellt einen größeren Komplex von magmatischen und pyroklastischen Gesteinen dar. Diese beweisen die Vulkantätigkeit im Tertiär. Es ist auch ein Standort seltener Pflanzenarten und Verbreitungsgebiet gefährdeter Tierarten. Mučevo Klamm Eine malerische Felsklamm, Standort seltener und gefährdeter Knabenkräuter mit der typischen Vegetation der trockenen Wiesenlandschaften und Aufschlüsse von Blei-Zink-Erzen. Stari Fridrih - Aufschlüsse des Blei-Zink-Erzes Eines der ältesten Reviere des Bergwerks Mežica mit gut erhaltenen Aufschlüssen und Bergwerkshalden Steinbruch Ebriachklamm, Eisenkappel‐Vellach, Der eindrucksvollste Aufschluss ordovizischer Pillowlaven in den Karawanken Topla - Fossilienvorkommen Aufschlüsse von fossilen Schnecken in den am höchsten liegenden Schichten des erzführenden Kalks gelten als Leitfossilien. Hier kommt auch das Fossil Gradiella gradiata vor. Trögerner Klamm, Eisenkappel‐Vellach Eine landschaftlich reizvolle, geologisch und botanisch interessante, etwa 3 km lange Schlucht im Schlerndolomit des Koschuta‐Zuges Uschowa Beeindruckende Felsentore auf dem Weg zum Uschowagipfel (markierter Wanderweg) Volinjek Karstrelief (Hohlkarren, natürliches Felsfenster, Dolinen) im Triaskalk Votla peč Die Naturbrücke bildet eine hervorstechende geomorphologische Form aus Pegmatit mit dem Mineral Schörl, daher ist dies auch ein bedeutender geologischer Punkt. Vellachtalklamm, Eisenkappel‐Vellach, Die obertriassischen (Karn) Carditaschichten sind nur an wenigen Stellen gut aufgeschlossen, da sie als tektonische Bewegungshorizonte dienen. Zajčja peč Auf dem Felsgipfel Zajčja peč sind die Merkmale der PetzenÜberschiebung sichtbar, diese stellt ein bedeutendes tektonisches Element, das mit der Seitenverschiebung an der Periadriatischen Naht verbunden ist, dar. Zelenbreg - Vorkommen von Pegmatit mit Schörl und Muskovit Im Gebiet von Zelenbreg kommen im Biotit-Muskovit-Glimmerschiefer Pegmatitlinsen vor. Diese stellen ein reiches Vorkommen des Muskovits und das einzige Vorkommen des Turmalins Schörl in Slowenien dar. Wildensteiner Wasserfall, Gallizien Eine teilweise fossilreiche Schichtfolge von Gesteinen der Obertrias bis Unterkreide, die von triassischen Gesteinen überschoben sind. G, EDU, GEOL G, GL, NAT, EDU, TUR, SCI, PN, GEOL, BZ G, NAT, EDU, PN, GEOL, GEOM, BZ G, GL, REG, EDU, TUR, PN, GEOL, MIN, HIS G, GEOL, EDU, TUR, GEOTR, NAT, TUR, NP G, NAT, SCI, PN, GEOL G, GL, GEOL, EDU, NAT, TUR, GEOM, GEOTR G, NAT, EDU, TUR, GEOM, NP G, GL, PN, EDU, TUR, GEOM, REG G, REG, EDU, PN, GEOL, GEOM G, NAT, SCI, GEOL, NP G, NAT, EDU, SCI, PN, GEOL, GEOM G, NAT, EDU, SCI, PN, GEOL G, NAT, TUR, GEOL, GEOM, NP Tabelle 5: Übersicht der Geopunkte und Geopark-Lokalitäten im Geopark Karawanken und deren Kurzbeschreibung mit Kategorien. 26 27 Karte 7: Geopunkte und Geopark-Lokalitäten im Geopark Karawanken. 28 Beispiele aus den Beschreibungen der Geopunkte: Name des Geopunktes: Bergwerk Helena Kurzbeschreibung: Das Wulfenitvorkommen ist eines der wenigen Vorkommen in Slowenien, das reichste in Europa und eines der bekanntesten auf der Welt. Zudem kommen im Gebiet auch einzigartige Kalzitkristalle vor. Koordinate GKY: 487141 Y (UTM‐33N): 486776 Art: geologische Id. Nr.: 32 Koordinate GKX: 149111 X (UTM‐33N): 5148052 Bedeutung: internationale Zweck: bildender, touristischer, wissenschaftlicher Naturschutzstatus: Naturdenkmal, gemäß der Verordnung »Odlok o razglasitvi dela rudnika svinca in cinka Mežica za naravni spomenik in kulturno – tehnični spomenik (Medobčinski uradni vestnik 1/97)«). Bewertung: Das Wulfenitvorkommen stellt ein seltenes Vorkommen in Slowenien, das reichste in Europa und eines der bekanntesten auf der Welt dar. Zudem kommen im Gebiet auch einzigartige Kalzitkristalle vor. Wulfenit ist eines der schönsten slowenischen Mineralien und ebenso ein erkennbarer Teil vieler Mineraliensammlungen weltweit. Beschreibung: In den oberen Teilen der Helena-Erzlagerstätte befinden sich reichhaltige Kalzit- und Wulfenitvorkommen. Die Mineralvorkommen auf den Sohlen von Dorothea und Barbara stehen unter Naturschutz. Seinen Namen bekam das Mineral nach dem österreichischen Mineralogen F. X. Wulfen. Nach seiner chemischen Zusammensetzung ist es ein BleiMolybdän-Oxid und wird sekundär in der Oxidationszone von Blei- und Molybdänerzen gebildet. Er kann orangegelb bis rotbraun sein. Die Kristalle haben normalerweise eine quadratförmige Tafelform, obwohl der Kristallhabitus des MežicaWulfenits von dünnen Täfelchen bis zu Würfeln und Prismen variiert. Er zählt zu den schönsten Mineralien Sloweniens. Standortbestimmung auf Karte 1 : 50 000 (Atlas Slovenije) Standort: Der Eingang des Bergwerks befindet sich nordöstlich von Črna na Koroškem in der Nähe der Straße, die durch das Helena-Tal bis zu Podpeca führt. 29 Die Helena-Erzstätte ist das reichste Wulfenitvorkommen in Europa und eines der bekanntesten auf der Welt. Er kommt stets mit anderen Oxidmineralen vor. Die Kristalle haben normalerweise eine quadratförmige Tafelform, obwohl der Kristallhabitus des Helena-Wulfenits von dünnen Täfelchen bis zu Würfeln, Prismen und Bipyramiden variiert. Auch die Farbe der Minerale wechselt von blaßbraun, rotbraun bis grüngelb. Wulfenit ist ein erkennbarer Teil vieler Mineraliensammlungen auf der ganzen Welt. Abbildung 7: Wulfenit Name des Geopunktes: Kurzbenennung: Obir Tropfsteinhöhle/Obirske jame Obir Tropfsteinhöhole Zp. št.: 23 Koordinate UTM(x): 465376 Koordinate UTM(y): 5150757 Art: geologische Bedeutung: nationale Zweck: bildender, touristischer, wissenschaftlicher Schutzstatus: Naturschutzstatus Bewertung: Die schönste Schauhöhle in den Karawanken Opis: Ab 1870 wurden im Revier Unterschäffler‐Alpe beim Vortrieb des Markusstollens die Obir‐ Tropfsteinhöhlen entdeckt, die keinen natürlichen Zugang von der Erdoberfläche her besaßen. Die Höhle liegt in den verkarsteten Wettersteinkalken auf einer Meereshöhe von 1078 m. Verschiedene Teile der Bergwerk-Stollen zeichnen die Bergwerksgeschichte und die schweren Arbeitsbedingungen im Inneren der Petzen verflochten mit den natürlichen unterirdischen Karstphänomenen – Stalaktiten, Stalagmiten, Tropfsteinsäulen und Tropfsteinvorhängen. Die interessanteste Karsterscheinung stellt aber der intermittierende Miniatursee im seitlichen Höhlengang, der mit seiner türkisblauen Farbe und kleinen schneeweißen Tropfsteinen (bis zu 40 cm groß) einen atemberaubenden Blick bietet. Dank der Größe des Höhlengangs ist der Zugang zum See unmöglich und somit vor Zerstörung und Beschädigungen geschützt. Standortbestimmung auf Karte: Standort: Die Höhle ist von Mai bis September mit dem Höhlen‐Bus erreichbar. Der Besuch der Obir Tropfsteinhöhlen beginnt im Zentrum von Bad Eisenkappel. In der Entfernung von 5 Minuten Gehzeit befinden sich mehrere Parkplätze. 30 Aus dem Informationszentrum der Obir-Tropfsteinhöhen gibt es regelmäßige Bustransfere bis zum Höhleneingang (Unterschäffler-Alpe) auf einer Meereshöhe von 1078 m. Höhlenbesichtigungen sind von Mai bis September möglich. Abbildung 8: Obir-Tropfsteinhöhen - der versteckte See Die Tropfsteinhöhlen alleine sind 200 Millionen Jahre alt. Die Temperatur in der Höhle ist über das ganze Jahr konstant 8°C. Seit 1998 ist in einem der Öffentlichkeit unzugänglichen Teil auch eine Forschungsstation errichtet worden. Sie übermittelt wertvolle Daten zu der Dynamik der Tropfsteinbildung. B4: Details zum Interesse der Geotope in Beziehung auf den internetionalen, nationalen und lokalen Wert (zum Beispiel bildender, wissenschaftlicher, touristischer Zweck) Die geologischen Punkte und die Geopark-Lokalitäten aus der Tabelle 5 präsentieren die große Geodiversität des Gebietes (die ältesten paläozoischen Gesteine, wichtige Mineral- und Fossilvorkommen, Vorkommen von metallischen Mineralien, die in der Vergangenheit abgebaut wurden, Karsthöhlen und andere Karsterscheinungen, Hinweise auf vulkanische Aktivität etc.), die auf globaler Ebene außergewöhnlich und einzigartig ist: Das Helena-Tal als eines der drei reichsten Vorkommen an Crinoiden des Karniums (Trias) in Europa; Das Bergwerk Mežica als eines der fünf Gebiete einer solchen Blei-Zink-Vererzung in Europa; Das Wulfenitvorkommen in Mežica stellt das reichste Vorkommen in Europa und eines der bekanntesten in der Welt dar; Die Erzstätte im Topla-Tal als ein weltweit bedeutender Beweis für sedimentäre Entstehung derartiger Vererzung; Das Dravit-Vorkommen in Dobrova bei Dravograd als Typlokalität des Minerals Dravit und eines der fünf wichtigsten Dravit-Fundorte in der Welt; Das Periadriatische Lineament (die Periadriatische Naht) als eine der wichtigsten tektonischen Grenzen zwischen der afrikanischen und der eurasischen Lithosphärenplatte; Die Obir-Tropfsteinhöhlen als die schönsten Tropfsteinhöhle in Österreich, die durch Zufall beim Abbau des Blei-Zink-Erzes entdeckt worden sind; Der Wildensteiner Wasserfall als einer der schönsten Wasserfälle im Geopark-Gebiet durchbricht fossilreiche Gesteine; Der Diabas-Steinbruch in der Ebriachklamm mit den schönen Aufschlüssen von Kissenlava als ein Beweis für vulkanische Aktivität; Die zahlreichen Mineralwasserquellen im Bereich von Störungszonen zwischen Jezersko und Bad Eisenkappel; In Leše eines der größten und modernsten Bergwerke in Slowenien, das die wichtigsten europäischen Stahlwerke mit Kohle versorgte; ... 31 Abbildung 9: Geologische Schätze des Geoparks Der Geopark bietet auch für Fachexperten viele Möglichkeiten. Geologen erforschen das Gebiet schon lange, mehr als 200 Publikationen (siehe die Liste der Literatur) wurden veröffentlicht. Etliche geologische Forschungen in der Region wurden angestellt, Diplom- und Doktorarbeiten geschrieben und zahlreiche fachtechnische und wissenschaftliche Artikel veröffentlicht. Außerdem wurden mehrere populärwissenschaftliche Artikel veröffentlicht und Fernsehsendungen mit Beiträgen über den Geopark gesendet. Touristen kennen schon die reiche „Unterwelt der Petzen“ und die Obir-Tropfsteinhöhlen. Die Natur und das reiche kulturelle Erbe der Region bieten eine Reihe verschiedener Möglichkeiten für aktive Freizeitbeschäftigung (Radfahren, Wandern, Familienausflüge, Besuche von kulturellen Denkmälern etc.). Wir sind davon überzeugt, dass wir in der Zukunft durch interessante Interpretationen des geologischen Erbes und mit guter grenzüberschreitender Vernetzung der bestehenden Angebote die Aktivitäten weiter ausbauen und erweitern können. Auf diese Weise werden wir das Interesse weiterer Besucher wecken, auch derjenigen, die auf das Gebiet zwischen der Petzen und der Koschuta bisher nicht besonders aufmerksam geworden sind. Im Geopark Karawanken möchten wir so viele Touristen und Geo-Touristen wie möglich aus der ganzen Welt begrüßen. Die Geologischen Punkte und die Geopark-Lokalitäten wurden in drei Kategorien nach ihrem Zweck klassifiziert: bildende (Geo-Bildung), touristische (Geo-Tourismus) und wissenschaftliche. (siehe Tabelle 5) Bildende (Geo-Bildung) Kategorie Von Anfang an ist uns bewusst, dass wir die Geologie unseren Jüngsten zuerst näher bringen müssen, sie darüber unterrichten und für den Geotopschutz sensibilisieren müssen. Aus diesem Grund werden unsere Aktivitäten vor allem auf Schulen und Jugendliche gerichtet; mit ihnen möchten wir 32 Partnerschaften aufbauen und den Wert der Erkenntnisgewinnung aus der Natur zeigen. Sogenannte Klassenzimmer in der Natur ist eine der effektivsten Lehrmethoden. Schüler und Studenten der Naturwissenschaftlichen Fakultäten besuchen schon regelmäßig den Geopark, um die theoretischen Kenntnisse aus dem Klassenzimmer an praktischen Beispielen in der Natur zu vertiefen. Wir sind uns auch bewusst, dass vor allem sachkundige Besucher zur Erhaltung und Förderung des geologischen und anderen Erbes beitragen können. Wissenschaftliche (Geo-Wissenschaft) Kategorie Das Gebiet des Geoparks wurde auch von Wissenschaftlern gut erforscht und ist sehr interessant für die Fachöffentlichkeit. Seit Beginn der systematischen Forschung sind mehr als 200 Fachpublikationen auf nationaler und internationaler Ebene veröffentlicht worden. Die Forschungen wurden aber noch längst nicht aufgegeben, neue Technologien und geologische Methoden ermöglichen nämlich eine noch detailliertere Forschung. Geologische Punkte bzw. Geotope, die zu dieser Kategorie gehören und meist von nationaler und internationaler Bedeutung sind, bilden den Großteil des Geopunktverzeichnisses am Ende dieses Dokumentes. Sie werden auch in zahlreichen Publikationen, Führern und Prospekten präsentiert, die an verschiedenen Informationsstellen im Geopark zu finden sind. Touristische (Geotourismus) Kategorie Die angeführten geologischen Punkte und Geopark-Lokalitäten sind besondere Schätze unserer Natur, und ziehen schon seit jeher zahlreiche Besucher an. Besonders interessant für Touristen sind die Bergwerke, in denen in der Vergangenheit verschiedene Erze gewonnen wurden, die heute dem Tourismus angepasst worden sind (Bergwerk Mežica und Obir-Tropfsteinhöhlen). Geologische Besonderheiten interessieren sowohl Spaziergänger wie auch aktive und anspruchsvolle Besucher, die neues Wissen über die Natur gewinnen und die Geologie erleben wollen. Der abwechslungsreiche geologische Aufbau des Untergrunds ist ideal für die Entwicklung zahlreicher Lebensräume verschiedener Pflanzen- und Tierarten. Diese Lebensräume mit ihren Lebensformen ziehen auch viele Besucher, die das Gebiet entweder erforschen, aktiv erleben oder nur einfach genießen möchten, an. Durch die Erweiterung von Informations- und Interpretationseinrichtungen und durch das Vernetzen des geologischen Erbes mit dem natürlichen und kulturellen Erbe der Region möchten wir neue Touristen aus Nah und Fern sowie Geotouristen aus der ganzen Welt begrüßen. 33 C ERHALTUNG DES GEOLOGISCHEN ERBES Naturschutz und Erhaltung des geologischen Erbes wird im Geoparkgebiet durch die Staatsakte von Slowenien und Österreich geregelt und gewährleistet. Demzufolge sind einzelne Geopunkte und Geopark-Lokalitäten, sowie anderes Natur- und Kulturerbe durch landesbestimmte Rechtsvorschriften geschützt. Den Schutz des geologischen Erbes und das ganze Naturschutzsystem in Slowenien behandelt das Gesetz zur Erhaltung der Natur (Zakon o ohranjanju narave – ZON/Ur. l. RS št. 96/04-ZON-UPB2) mit allen zugehörigen Durchführungsvorschriften und stellt einen Ausbau des allgemeinen Umweltgesetzes (Zakon o varstvu okolja, 1993) dar. Das Gesetz zur Erhaltung der Natur bestimmt Maßnahmen zur Erhaltung einer hohen Biodiversität und Systeme zum Schutz der Naturwerte mit der Absicht zur Erhaltung der Natur. Das System zum Schutz der Naturwerte sichert Maßgaben zur Erhaltung der Naturwerte bzw. ihrer Eigenschaften und Prozesse. Das Regelwerk über die Bestimmung und den Schutz der Naturwerte (Pravilnik o določitvi in varstvu naravnih vrednot/Ur. l. RS, št. 111/04) legt genauere Schutz- und Entwicklungsrichtlinien sowie andere Maßnahmen zum Schutz und zur Erhaltung der Naturwerte fest (auch auf dem Gebiet des vorgeschlagenen Geoparks). Auf der slowenischen Seite werden nach den zwei Verordnungen bezüglich des Bergwerks Mežica („Odlok o razglasitvi rudnika svinca in cinka za naravni in kulturni spomenik“ (Ur. l. RS št./1997) und „Odlok o razglasitvi dela rudnika svinca in cinka Mežica za naravni spomenik in kulturno- tehnični spomenik“ (Medobčinski uradni vestnik 1/97)) drei Geopunkte als Natur- und Kulturdenkmäler festgelegt. In den obengenannten Verordnungen werden auch das Schutzregime und die Verwaltungsweise dieser Denkmäler vorgeschrieben. Schutz des geologischen Erbes und allgemeiner Naturschutz wird in Österreich durch das Kärntner Naturschutzgesetz (2002 – K-NSG 2002) geregelt. Das geologische Erbe wird im Rahmen der Natur- und Landschaftsschutzgebiete sowie teilweise der Naturdenkmäler geschützt. Den Schutz von Mineralien und Fossilien definiert der 8. Abschnitt des K-NSG, §42–45. Im §42 ist die allgemeine Schutzbestimmung angegeben: „Mineralien oder Fossilien dürfen nicht mutwillig zerstört oder beschädigt werden.“ Unter §43 folgt: „Das Sammeln von Mineralien und Fossilien ist, unbeschadet allfälliger strengerer Bestimmungen für Naturdenkmale oder Naturschutzgebiete, unter Verwendung maschineller Einrichtungen, Spreng- oder Treibmittel oder sonstiger chemischer oder mechanischer Hilfsmittel verboten. Das Sammeln von Mineralien und Fossilien unter Verwendung von Handwerkzeugen (Hammer, Meißel, Strahlstock) ist außerhalb von Nationalparks und von Grundflächen, auf denen vom Grundeigentümer ein Sammelverbot ersichtlich gemacht wurde, Personen vorbehalten, die über einen von einer Bezirksverwaltungsbehörde ausgestellten Mineraliensammelausweis - im Folgenden kurz "Ausweis" genannt - verfügen. Im § 43 folgen auch noch die Bestimmungen bezüglich der Meldepflicht: „Mineralien- und Fossilienfunde, die auf Grund ihres Ausmaßes, ihrer Seltenheit, ihrer Zusammensetzung oder sonstiger Fundumstände von besonderer wissenschaftlicher Bedeutung sind, sind vom Finder der Landesregierung anzuzeigen.“« Mit dem Beitritt Österreichs und Sloweniens in die EU bekamen wir auch ein einheitliches Naturschutzsystem. Es handelt sich um ein kohärentes Netz von Schutzgebieten innerhalb der EU – Natura 2000-Gebiete (FloraFauna-Habitat-Richtlinie, Vogelschutzrichtlinie). Sein Zweck ist der länderübergreifende Schutz gefährdeter wildlebender heimischer Pflanzen- und Tierarten und ihrer natürlichen Lebensräume. Schutz und Erhaltung des natürlichen und kulturellen Erbes erfolgt durch Bewusstmachung der lokalen Bevölkerung, der Grundeigentümer (auf dessen Land sich das Erbe befindet) sowie der Besucher, denn alle können bedeutend zu deren Erhaltung beitragen. C1: Bestehende und potenzielle Belastungen auf dem Gebiet des vorgeschlagenen Geoparks Auf dem Geopark-Gebiet sind derzeit keine größeren negativen Umweltbelastungen oder -gefährdungen vermerkt worden. Das Gebiet ist aber dennoch durch die lange Bergwerkstätigkeit gekennzeichnet, die in der Vergangenheit großen Umweltschaden durch Mikrostaubteilchen und schwere Metalle verursachte. Wegen 34 der negativen Folgen der 350 Jahre langen Bergwerkstradition galt der Meža-Fluss als einer der am meisten gefährdeten Wasserläufe Sloweniens; die Ursachen dieser großen Verschmutzung wurden teilweise schon früher beseitigt, intensiver wurden sie aber erst mit dem Beginn des Stilllegungsprozesses für das Blei- und Zink-Bergwerk Mežica im Jahr 1988 behandelt. Für die Sanierung des Mießtals (Mežiška dolina) wurde in Slowenien ein Gesetz erlassen und somit die finanziellen Mittel für die Stilllegung des Bergwerks gesetzlich abgesichert. Heute dient das Bergwerk für wissenschaftliche und touristische Zwecke und bietet den Zugang zu Trinkwasserquellen. Einzelne Geopunkte und Geopark-Lokalitäten sind allgemein nicht gefährdet. Potenziell gefährdet sind nur einige geologische Profile, die stellenweise überwachsen werden, sowie Mineralien- und Fossilienvorkommen, die in der Natur übermäßig abgenommen und zerstört werden. Mit Hilfe der bestehenden Naturschutzmaßnahmen sorgen wir für einen vorteilhaften Zustand der potenziell gefährdeten Profile. Die Naturschutzmaßnahmen für gefährdete Mineralien- und Fossilienvorkommen erfolgen in Form von Beschränkungen des Zutritts (einzelne Lokalitäten sind somit nicht für die allgemeine Öffentlichkeit, sondern nur für den Zweck der wissenschaftlichen Tätigkeit zugänglich; Anmerkung: auf der slowenischen Seite gibt es nur eine derartige Lokalität). Obwohl das Karawanken-Gebiet reich an Mineralien- und Fossilien ist, bleiben die Vorkommen für die Besucher oft unsichtbar. Das Hauptaugenmerk des Geoparks ist, diese geologischen Gegebenheiten den Bewohnern und den Besuchern (Touristen) zu präsentieren, die Sensibilisierung und die Erhaltung. Das alles schafft nämlich ein höheres Naturschutzbewusstsein. C2: Analyse des Gegenwartszustandes im Bereich der Schutzbestimmungen zum geologischen Erbe Auf dem Geopark-Gebiet befinden sich gemäß den beiden Naturschutz-Richtlinien der Europäischen Union (Vogelschutzrichtlinie und Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie) 10 Schutzgebiete des Netzes Natura 2000: Steiner Alpen und Ostkarawanken, Petzen, Cvelbarjevo skalovje (Felsengebiet), Obistove skale (Felsengebiet), ŽerjavDolina smrti, Votla peč, Šentanelska reka (Mežica), Oberer Drautal mit Nebenflüssen, Pikrnica – Selčnica, Vellacher Kotschna/Belska Kočna (Karte 8). Einen noch größeren Umfang als die Natura 2000 Schutzgebiete haben die Ökologisch bedeutenden Gebiete. Nach dem slowenischen Gesetz zur Erhaltung der Natur stellen sie Gebiete der Flora-Fauna-Habitate oder größere Ökosystemgebiete, die zur Erhaltung der biotischen Vielfältigkeit beitragen, dar. Ökologisch bedeutende Gebiete auf dem Geopark-Gebiet sind: Oberer Drautal, Steiner Alpen und Pohorje. In Hinsicht auf die verschiedene National-/Landesgesetzgebung zum Naturschutz in Slowenien und Österreich, geben wir die Schutzsysteme für das geologische Erbe einzeln an. Naturschutz des geologischen Erbes wird in Slowenien für folgende Schutzgegenstände geregelt: Naturwert (naravna vrednota) Das slowenische Gesetz zur Erhaltung der Natur (Zakon o ohranjanju narave - ZON) legt neben den seltenen, wertvollen und berühmten Naturerscheinungen auch andere wertvolle Gegebenheiten, Teile der belebten und unbelebten Natur, natürliche Gebiete, Ökosysteme und Landschaften fest. Naturwerte sind somit auch geologische Erscheinungen, Mineralien und Fossilien mit ihren Vorkommen, unterirdische und oberirdische Karsterscheinungen, Klamme, andere geomorphologische Erscheinungen, Gletschergebiete, Quellen, Wasserfälle, Stromschnellen, Seen, … Naturwerte werden durch das Regelwerk über die Bestimmung und den Schutz der Naturwerte (Pravilnik o določitvi in varstvu naravnih vrednot (Uradni list RS, št. 111/04 in 70/06)) bestimmt. Auf dem Geopark-Gebiet sind 60 geologische und geomorphologische Naturwerte registriert (viele davon werden als Geopunkte und Geopark-Lokalitäten gekennzeichnet). Naturschutzgebiet (zavarovano območje) Naturschutzgebiete gelten als eine Naturschutzmaßnahme. Das Gesetz zur Erhaltung der Natur (ZON) definiert folgende Formen von Naturschutzgebieten: National-, Regional- und Landschaftspark, Naturdenkmal, strenges Naturreservat, Naturreservat. Auf dem Geoparkgebiet befinden sich: 1 Landschaftspark (IUCN Kategorie V) – Landschaftspark Topla; 1 Naturreservat (IUCN Kategorie IV) – Smrekovec-Komen-Kamm; 3 Naturdenkmäler 35 (IUCN Kategorie III) – Stollen Glančnikov rov mit dem Bergbauteilgebiet Moring, Bergwerk Helena und Bergwerk Topla (Karte 8). Naturschutz des geologischen Erbes wird in Österreich für folgende Schutzgegenstände geregelt: Naturschutzgebiet (IUCN Kategorie IV) Ein Naturschutzgebiet ist ein weitgehend natürliches oder naturnahes Gebiet, das sich durch das Vorhandensein schützenswerter Lebensräume und/oder das Vorkommen seltener bzw. gefährdeter Tier- und Pflanzenarten auszeichnet. Mit dem Schutz dieser Naturgüter unvereinbare Eingriffe zu verhindern, steht im Vordergrund der Bemühungen. Die Schutzbestimmungen regelt das Gesetz (§ 24 K-NSG). Auf dem Geoparkgebiet befinden sich 2 Naturschutzgebiete: Trögerner Klamm/Korške peči und Vellacher Kotschna/Belska Kočna. Landschaftsschutzgebiet (IUCN Kategorie V) Ein Landschaftsschutzgebiet ist ein naturnahes Gebiet, dessen Landschaft einen besonderen Charakter, hohen ästhetischen oder Erholungswert hat. In der Regel werden mit der Schutzverordnung bestimmte Vorhaben verboten bzw. einer Bewilligungspflicht unterworfen. Auf dem Geoparkgebiet befinden sich 4 Landschaftsschutzgebiete: Hemmaberg/Gora sv. Heme, Pirkdorfersee, Katharinakogel. Naturdenkmal (IUCN Kategorie III) Ein Naturdenkmal ist ein geschütztes Naturgebilde, dessen Erhaltung durch seine wissenschaftliche, historische oder kulturelle Bedeutung, wegen seiner Eigenart, Schönheit, Seltenheit oder seine markante Prägung des Landschaftsbildes im öffentlichen Interesse eines Bundeslandes liegt. Naturdenkmäler können z. B. Einzelbäume oder Baumgruppen, Quellen, Alleen, Parks, Höhlen, Felsbildungen oder Schluchten sein. Auf dem Geopark-Gebiet befinden sich 9 Naturdenkmäler (auf der Karte 8 markiert finden wir nur der Wildensteiner Wasserfall/Podkanjski slap, der Jerischacher See/Jeriška jama und die Rosaliengrotte /Rozalska jama). Karte 8: Schutz des geologischen Erbes auf dem Geopark-Gebiet 36 C3: Angaben zur Verwaltung (Management) und Erhaltung dieser Gebiete Die besondere Rechtsordnung für Teile der Natur, die als Naturwerte bestimmt sind, erfolgt im öffentlichen Interesse, das durch die Verfassungsbestimmung darüber, dass jeder Bürger zum Schutz von natürlichen Besonderheiten und Seltenheiten sowie Kulturdenkmäler verpflichtet ist, begründet wird. Also ist es diesbezüglich ein öffentlichrechtliches Regime. Die Mehrheit der Geopunkte und Geopark-Lokalitäten auf dem Geopark-Gebiet stehen unter dem Status eines Naturwertes. Wenn es sich um Naturwerte der nationalen Bedeutung handelt, kommt die Verwaltung (Management) und Erhaltung der Naturwerte dem Staat Slowenien zu, und es wenn sich um Naturwerte lokaler Bedeutung handelt, kommt sie der lokalen Gemeinschaft zu. Das Management der drei Naturdenkmäler wird durch die Verordnungen („Odlok o razglasitvi rudnika svinca in cinka za naravni in kulturni spomenik“ (Ur. l. RS št. 8/1997) und „Odlok razglasitvi dela rudnika svinca in cinka Mežica za naravni spomenik in kulturno- tehnični spomenik“ (Medobčinski uradni vestnik 1/97)) geregelt. Für das Management des Glančnik-Stollens mit dem Bergbauteilgebiet Moring ist gemäß der Verordnung (Odlok (Ur. l. RS št. 8/1997) das stillgelegte Mežica-Bergwerk GmbH zuständig. Der Rechtsnachfolger dieser GmbH ist die Unterwelt der Petzen GmbH (Podzemlje Pece d.o.o.), die nach der Verordnung (Medobčinski uradni vestnik 1/97) auch für die Naturdenkmäler »Bergwerk Topla« und "Bergwerk Helena« zuständig ist. Den Naturschutz und das Management der Natur-/Landschaftsschutzgebiete in Kärnten regelt das Kärntner Naturschutzgesetz. Einige Geopunkte und Geopark-Lokalitäten werden als Naturdenkmäler geschützt. Als solche gehören sie unter die Zuständigkeit des Landes Kärnten. Einige Naturdenkmäler (mit lokaler Bedeutung) stehen noch zusätzlich unter der Zuständigkeit von lokalen Gemeinden. Geopunkte und Geopark-Lokalitäten befinden sich auch innerhalb der Natur- oder/und Landschaftsschutzgebiete. Für diese wird der Schutz durch strenge Vorschriften gemäß der Schutzkategorie bestimmt. Der Besuch bestimmter Gebiete kann seitens der Landesregierung untersagt werden. Im Rahmen des Geoparks Karawanken werden neue Geopark-Lokalitäten ausgestattet und alte renoviert bzw. ergänzt. Das Management der bestehenden und neuerrichteten Infrastruktur auf den Geopark-Lokalitäten erfolgt wie bisher, das bedeutet seitens der lokalen Gemeinschaften bzw. der Subjekte, die diese Infrastrukturmaßnahmen finanziert haben. C4: Verzeichnis und Beschreibung der nicht-geologischen Punkte/Gebiete und deren Integrierung in den vorgeschlagenen Geopark Neben der Geologie bietet der vorgeschlagene Geopark noch viel mehr, jedoch ist alles mit ihr eng verbunden. Er bietet das Erleben von einzigartiger Natur, Kultur und Archäologie, er stellt die Bergwerkstradition vor und lädt zu einem freundlichen Gespräch mit den Einheimischen ein. Die Natur auf dem Geoparkgebiet zwischen Koschuta und Hochobir, Uschowa und Ursulaberg sowie Smrekovec und Košenjak zeichnet sich durch eine herausragende Biodiversität. Die Gipfelbereiche stellen nämlich die östliche Arealgrenze und den Standort gefährdeter, seltener, endemischer und geschützter Pflanzenarten dar, es sind aber auch die Unterschlüpfe verschiedener seltener Tierarten. Dank der menschlichen Beharrlichkeit sind viele gefährdete Lebensräume erhalten geblieben. 37 - Das Gebiet ist botanisch sehr bedeutend. Felshänge, Felsgerölle, Büsche, Sumpfgebiete, Moore und AlpenRasengesellschaften stellen Lebensräume vieler geschützter Pflanzenarten dar, einige Arten kommen sogar als Endemite vor, wie z. B. die Zois-Glockenblume, das SteineralpenKohlröschen, die Petzenhafer, der Glimmer-Steinbrech, die Wulfenprimel, die sich den Namen des Finders mit dem Mineral Wulfenit teilt, und andere seltene und geschützte Pflanzenarten. Abbildung 10: Natur des Geoparks - Die Ostkarawanken sind auch ein bedeutendes ornithologisches Gebiet. Hier gibt es Balzgebiete fast aller Rauhfußhuhnarten (Auerhahn, Sperlingskauz und Rauhfußkauz), Nistgebiete etlicher Eulen (Rauhfußkauz und Sperlingskauz), Buntspechte (Schwarzspecht, Dreizehenspecht) und Greifvögel (Stein-Adler, Wanderfalk). - Biotisch herausragend ist auch die Welt der zahlreichen Quellgebiete, Moore und natürlich erhaltener Wasserläufe, die auch als Trinkwasserspeicher dienen. Ohne Zweifel zählen die Sumpfgebiete zu den am meisten gefährdeten Lebensräumen in Europa. Durch das Schwinden der Sumpfgebiete verschwinden auch ihre Pflanzen- und Tierarten. Auf dem Geoparkgebiet gibt es einige herausragende Sumpfgebiete, die als letzte Lebensräume einiger gefährdeter Arten dienen, unter ihnen befinden sich viele Knabenkrautarten und einige Tierarten wie z. B. der Steinkrebs, verschiedene Libellen- und Schmetterlingsarten. Unter den gefährdeten Arten finden wir europäisch-geschützte Libellenarten (große Quelljungfer und die gestreifte Quelljungfer), den Gruben-Großlaufkäfer, seltene Schmetterlingsarten (Heilziest-Dickkopffalter, Silberscheckenfalter-Baldrian und Skabiosen-Scheckenfalter). - Der Walddichte entsprechend gibt es in diesem Gebiet etliche Einzelbäume und Alleen, die als dendrologische Naturwerte eingeordnet sind. Manche, wie z. B. die Linde Najevska lipa, haben auch einen großen symbolischen Wert. Das Kulturerbe auf dem Geoparkgebiet ist sehr abwechslungsreich und umfasst bewegliches, unbewegliches, immaterielles und lebendes Kulturerbe. Das unbewegliche Kulturerbe umfasst archäologisches, architektonisches und kunstgeschichtliches Erbe, Kapellen, Kreuze, Marterl, Schlösser, geschichtliches Erbe, technisches Erbe der Bergwerkstätigkeit und Volkskunde. Das bewegliche Kulturerbe wird in den folgenden Museen bzw. Sammlungen bewahrt und vorgestellt: Landmuseum Koroška (Koroški pokrajinski muzej), Museum der Unterwelt Petzen (Podzemlje Pece), Ethnologische Sammlung in Črna, Mühle Polhov mlin, Dvornik Museum, Archäologisches Pilgermuseum Globasnitz (Arheološki romarski muzeju v Globasnici), Hemmaberg (Gora Sv. Heme), einige kleinere lokale Museen, historische Gebäude und Bergwerksobjekte in den Gemeinden Bleiburg/Pliberk, Bad Eisenkappel/Železna Kapla, Feistritz ob Bleiburg/Bistrica nad Pliberkom, Prevalje sowie andere Privatsammlungen. 38 Erhaltene Bräuche und Sitten der Einwohner im Geoparkgebiet sind nur ein Teil des immateriellen Erbes. Dazu gehört auch die volkstümliche Überlieferung mit Märchen, Sagen und Legenden über den »Kralj Matjaž«, die Seen, die Rosaliengrotte, die „saligen Frauen“ (žal žene) und anderes sowie Volkslieder und Literatur. Das lebende Kulturerbe zeigt sich durch zahlreiche ethnologische und touristische Veranstaltungen wie z. B. die Schlösser des „Kralj Matjaž“ (für die Registrierung auf die UNESCO-Liste vorgesehen), die Touristische Woche in Črna (Turistični teden v Črni), den Karneval in Kotlje, das Treffen unter der Linde „Najevska lipa“, den Bleiburger Wiesenmarkt, das Farant-Strassenfest, die Herbstmesse in St. Michael ob Bleiburg und die Gesangrevue „Von Bleiburg bis Dravograd“ (Programme zu einzelnen Veranstaltungen sind auf den folgenden Adressen erhältlich: www.koroska.si/index1.php?site=kol und www.klopeinersee.at). Zwei weitere beliebte Treffpunkte für Kunstliebhaber aus ganz Europa sind die Werner-Berger-Galerie in Bleiburg/Pliberk und das Liaunig-Museum für zeitgenössische Kunst in Neuhaus/Suha. Die Arbeit und das Schaffen von mehreren wichtigen Persönlichkeiten haben zur Förderung des kulturellen und natürlichen Erbes auf dem Geoparkgebiet beigetragen (mehr über diese Persönlichkeiten finden Sie im folgenden biographischen Lexikon: www.rav.sik.si/e_knjiznica/biografki_leksikon/seznam/). Abbildung 11: Kulturgeschichtliche Sehenswürdigkeiten des Geoparks Ausgewählte nicht-geologische Punkte/Gebiete werden in der Tabelle 7, auf der Karte 9 und mit den Fotografien (oben) präsentiert. Thema Bedeutung Zweck Schutzstatus Andere Informationen Abkürzung INT NAT REG EDU TUR SCI PN PC NP LS HIS Kategorie international national regional / lokal bildende (Geo-Bildung) touristische (Geotourismus) wissenschaftliche (GeoWissenschaft) unter Naturschutz unter Kulturschutz nicht unter Schutz Aussichtspunkt historische Bedeutung 39 ARH ER archäologische Bedeutung Umweltschutzfachliche Bedeutung Tabelle 5: Abkürzungserklärung zur Liste des Natur- und Kulturerbes in Zusammenhang mit den Geopunkten und Geopark-Lokalitäten im Geopark Karawanken Liste der nicht-geologischen Punkte/Gebiete im Geopark Karawanken : Zap. št. 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 19. 20. 21. 22. 23. 24. 25. 26. 27. 28. 29. 30. Naravna in kulturna dediščina predlaganega Geoparka Archäologisches Gebiet in Javornik, Ravnah na Koroškem Archäologisches Gebiet in Turške šance auf dem Berg Preški vrh Kirchen der heilihen Anna und des heiligen Wolfgangs – Zwillingskirchen über dem Dorf Leše Kirche der heiligen Ursula auf dem Ursulaberg – die am höchsten Liegende Kirche in Slowenien Christophorusfelsen an der Straße zum Seebergsattel Tal des Todes (Dolina smrti) mit einemErzverarbeitungsindustriewerk , Žerjav Regionalpark Topla, Črna na Koroškem Eisenkappler Hütte - Pb‐Zn Bergbauhalden am Hochobir Alte Eisenverarbeitungsgebäude und Häuser der Bergbauarbeiter im Schloss und Landmuseum Koroška (Koroški pokrajinski muzej), Ravne na Koroškem Archäologisches Pilgermuseum Globasnitz Karner des heiligen Michaels in Libeliče Koschuta – Naturlandschaft auf Dachsteinkalk Krischakar / Petzen - Gletscherkar in gebanktem Wettersteinkalk, verkarstete Hochfläche der Petzen Matjaževa Höhle Linde Najevska lipa auf dem Gipfel Ludranski vrh Podzemlje Pece d.o.o., Turistični rudnik in muzej (Unterwelt der Petzen, das touristische Bergwerk und Museum)) Mühle Povhov mlin in Dolga Brda Haus der slowenischen Schriftstellers Prežihov Voranc in Preški vrh Heime der Bergwerksarbeiter Hemmaberg – keltische und spätantike Besiedlung, Rosaliengrotte Brücke Štoparjev most in Poljana Tabora, antike türkische Festung Dravograd-See – herausragende Sumpfgebite mit vielfältiger Fauna und Flora Ursulaberg – Habitat gefährdeter Flora und Fauna Dolga brda – Habitat gefährdeter Flora und Fauna, ein Supmfgebiet entlag der Bahnstrecke Holmec Vellacher Kotschna – Naturreservat im Vellachertal Trögerner Klamm gorge – Naturreservat mit Habitaten, die auf sehr verschiedenen ökologischen Situationen berühen und auf einem sehr kleinem Gebiet zusammen vorkommen Gräberfeld Globasnitz Katharina-Kogel in St. Michael ob Bleiburg Kategorija REG, EDU, VKD, ARH REG, EDU, TUR, PC, ARH NAT, TUR, PC, HIS NAT, TUR, PC, LS REG, TUR, PC, HIS REG, EDU, PN, PC NAT, TUR, PN, PC, LS, ER NAT, EDU, TUR, PN, NP, LS NAT, EDU, TUR, PC, HIS NAT, EDU, TUR, SCI, PC, HIS NAT, EDU, TUR, SCI, PC, HIS NAT, EDU, TUR, PC, ARH NAT, EDU, TUR, PN, LS, ER NAT, EDU, TUR, SCI, PN, LS, ER REG, TUR, PN, PC NAT, EDU, TUR, PN, ER NAT, EDU, TUR, PN, PC, ER REG, EDU, TUR, PC, HIS NAT, EDU, TUR, PC, HIS REG, EDU, TUR, SCI, PC, HIS NAT, EDU, TUR, SCI, PC, HIS, ARH REG, TUR, PC, HIS NAT, EDU, TUR, PC, HIS NAT, EDU, TUR, SCI, PN, ER NAT, EDU, TUR, PN, LS, ER NAT, EDU, TUR, SCI, PN, ER NAT, EDU, TUR, SCI, PN, ER NAT, EDU, TUR, SCI, PN, ER NAT, EDU, TUR, SCI, PC, HIS NAT, TUR, PC, HIS 40 Tabelle 6: Liste des Natur- und Kulturerbes mit Kategoriebestimmungen und Kurzbeschreibungen Karte 9: Nicht-geologische Punkte/Gebiete im Geopark Karawanken. Dank der Wechselwirkung zwischen Mensch und Natur entstand ein Gebiet mit herausragenden Eigenschaften und einem hohen ästhetischen, ökologischen, natürlichen und kulturellen Wert. Derartige Gebiete werden gewöhnlich als Landschaftsschutzgebiete/Landschaftsparks erklärt, obwohl auf dem Geoparkgebiet nur einige kleinere Landschaftsparks/-schutzgebiete vorkommen; das sind der Topla-Landschaftspark, die Vellacher Kotschna und die Trögerner Klamm. Demzufolge ist der Geopark eine bedeutende Gelegenheit, um diese Werte darzustellen, hervorzuheben und die Menschen darüber zu informieren und bewusst zu machen. 41 D WIRTSCHAFTLICHE AKTIVITÄTEN UND BUSINESSPLAN D1: Wirtschaftliche Aktivitäten im vorgeschlagenen Geopark Ravne na Koroškem, Dravograd, Feistritz ob Bleiburg/Bistrica in Bleiburg/Pliberk mit neu errichteten Produktions- und Arbeitsstätten sind die Arbeitszentren im Geopark Gebiet. Diese Städte sind die ökonomischen Zentren ihrer Gemeinden und zusammen bilden sie die ökonomische Achse mit Bleiburg/Pliberk und Ravne als Hauptversorger und kulturellen Zentren. Für mehr Details bezüglich der gegenwärtigen ökonomischen Situation im Geopark-Gebiet siehe Kapitel A2 b) Ökonomie. Mit dem Bau von neuen Verbindungen nimmt das Geopark Gebiet eine wichtige Rolle im Transportbereich ein. Derzeit wird das Gebiet mit dem Autobahnnetz - der A2 Autobahn - auf österreichischer Seite verbunden und schafft die Basis für eine verbesserte grenzüberschreitende Transportverbindung mit Slowenien. Dank der besseren Transportverbindungen in größere Zentren des Landes, verlagern wichtige Firmen ihre Produktion in das Grenzgebiet. Es gibt auch Transportpotential in der geplanten Bahnlinie Koralmbahn und dem Bau der 3. Entwicklungsachse des slowenischen Autobahnnetzes. Bessere Erreichbarkeit zum Geopark-Gebiet führt selbstverständlich zu einem besseren Zugang zu den öffentlichen Verkehrsmitteln und führt folglich zu mehr Besuchern im Geopark. Es gibt im Geopark-Gebiet keine größeren Bildungszentren mit Universitäten oder Fakultäten, deshalb wechseln viele Jugendliche nach der Matura in größere Städte (Ljubljana, Wien, Klagenfurt). Da hochqualifiziete Jobs in diesem Gebiet fehlen, bleiben die jungen Leute nach dem Abschluss in den größeren Städten. Die Region hat das größte Beschäftigungspotential im Bereich der touristischen Entwicklung und der erneuerbaren Energie-Technologie (Solarenergie, Biomasse, …) Die Region bemüht sich seit Jahrzehnten ihre touristische Anerkennung auf Basis der grenzüberschreitenden Integration zu verbessern. Trotz dieser Bemühungen hat es zu wenig unternehmerische Initiativen gegeben, um eine bestmögliche Entwicklung zu gewährleisten. Das Marketing für Fremdenverkehrsdienstleistungen wird im Geopark-Gebiet von zwei erfolgreichen Entwicklungsagenturen – der regionale Entwicklungsagentur Koroška und dem Tourismusverband Klopeiner See-Südkärnten – gemeinsam mit kleineren lokalen Tourismusorganisationen durchgeführt. Es gibt ein vielfältiges Tourismusangebot, aber die Schwäche besteht darin, dass die Tourismusdienstleister aufgeteilt und isoliert sind. Ein breites Angebot alleine (welches vor einiger Zeit als Touristenmosaik vorgestellt wurde) ermöglicht kein klares und wieder erkennbares Regionsprofil. Der Geopark spezialisiert sich auf Erkennbarkeit und Integration, indem das gesamte Tourismusangebot auf einen Markennamen zusammengefasst wird – Geopark Karawanken – und die Kommunikation professionell durchgeführt wird. Sowohl der Naturtourismus als auch der Kulturtourismus (Kunst, Kunstgeschichte, etc.) sind höher entwickelt und auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Die qualitativen Kulturtourismusangebote haben geholfen, die Erkennbarkeit von einigen Städten, wie Ravne na Koroškem, Prevalje, Globasnitz/Globasnica, Bleiburg/Pliberk und Neuhaus/Suha, zu verbessern. Das Ziel des Geoparks ist, das regionale Erbe in Form von außergewöhnlicher Geologie, natürlichen Besonderheiten und kulturellen Sehenswürdigkeiten passend zu positionieren und den Besuchern zu ermöglichen, davon zu erfahren und zu lernen. 42 D2: Bestehende und geplante Einrichtungen für den vorgeschlagenen Geopark (z.B. GeoAusbildung, Geo-Tourismus, Tourismusinfrastruktur etc.) Das fast 1.000 km² große Gebiet hat eine einzigartige geologische Struktur mit großen ästhetischen, wissenschaftlichen und Forschungswert und ein starkes Tourismus-Potential. Das Hauptaugenmerk des Geoparks ist, diese geologischen Gegebenheiten zu präsentieren, die Sensibilisierung und die Erhaltung. Zu diesem Zweck ist eine elementare Grundstruktur errichtet worden und Gutachten sind erstellt worden, um eine Weiterentwickung des nachhaltigen Geo-Tourismus und eine hochqualifizierte Geo-Ausbildung zu erzielen. Ressourcen in der Höhe von Euro 2.503.424 für die Periode bis Ende 2013 sind für die Abwicklung und für die Investitionen im Rahmen des Projektes Geopark vergeben worden und diese werden auf alle Projektpartner aufgeteilt. 84,05% werden von Europäischen Fonds für regionale Entwicklung zur Verfügung gestellt, 14,83 % von öffentlichen Mitteln und 1,11% von privaten Mitteln. Es folgt ein detaillierter Finanzplan für den Geopark. Die Organisationsstruktur wird im Kapitel A3 erläutert. Finanzplan Einkommen/Ausgaben Partner Personalkosten externe Kosten Podzemlje Pece 179,600 79,400 248,614 administrative Kosten 9,000 RMK 144,200 131,000 245,000 6,840 527,040 ZRSVN 123,686 35,300 6,160 9,958 175,104 Obir Tropfsteinhöhlen 109,274 0 167,630 7,133 284,037 Gemeinde Črna 0 0 120,000 0 120,000 Gemeinde Mežica 0 0 170,000 0 170,000 Gemeinde Globasnitz 0 5,000 165,800 0 170,800 Gemeinde Prevalje 0 0 144,527 0 144,527 22,867 22,000 38,600 6,185 89,652 Marktgemeinde Feistritz 0 12,000 70,000 0 82,000 Gemeinde Zell 0 12,120 171,500 0 183,620 38,158 0 0 1,872 40,030 617,785 296,820 1,547,831 40,988 2,503,424 KPM RRA Total Geopark costs Investitionen Total 516,614 Tabelle 7: Einkommen/Ausgaben für die Zeit 9/2010-9/2013 Nach 2013 sind folgende Mittel für das Vorhaben Geopark vorgesehen: - Mittel von den lokalen Gemeinden, nationale Mittel, Geopark-Einkommen (Verkäufe, geführte Touren, Eintrittsgelder, Umsetzung von Projekten), private Unternehmen, nationale, regionale und internationale Projekte, Spenden, laufende Fördermittel. Geo-Ausbildung, Geo-Tourismus und Tourismusinfrastruktur Die Hauptinitiatoren des Geoparks - Die Unterwelt der Petzen – touristisches Bergwerk und Museum, Petzenland und die Obir Tropfsteinhöhlen in Bad Eisenkappel/Železna Kapla – sind die zentralen Informationsstellen. 43 Das Bergwerk in Mežica und das Museum haben eine ethnologische Sammlung von typischen Häusern der Mežica Bergarbeiter, Erze, Mineralien- und Fossiliensammlungen, einen Bergbauvermessungsraum und eine Fotokollektion von dem Naturfotographen Maks Kunc. Es ist möglich, eine geführte Tour ins Innere der Petzen zu machen, in welcher man mit den Karren ins Innere des Berges befördert wird und nachdem man einen 1,5 km langen Weg durch die Unterwelt der Petzen mit einer Präsentation der Bergwerksarbeit und Ausrüstung durch die Geschichte folgt. Als einzigartige Erfahrung können Besucher das Bergwerk auch auf dem Mountainbike oder im Kanu erforschen. Tief im Untergrund können die Besucher ein Mittagessen der Bergarbeiter genießen, und im Geschäft am Eingang sind Andenken und Publikationen über das Gebiet erhältlich. Das Obir Tropfsteinhöhlen Informationszentrum liegt im Zentrum von Bad Eisenkappel/Železna Kapla. Es werden Informationen, Andenken und eine Sammlung von interessanten Mineralien angeboten. Zudem werden Besuche mit einer Busverbindung von Bad Eisenkappel in die Obir Tropfsteinhöhle angeboten. Direkt nach dem Eintritt in die Höhle befindet sich ein 800 Meter langer Entdeckungspark mit Stalaktiten und Spuren der Bergarbeiter Tätigkeiten, die durch den Gebrauch von innovativen Filmen präsentiert werden. Beide Zentren organisieren bereits Aktivitäten (Workshops für Kinder, Besuche geologischer Gebiete, geführte Touren in Museen und Bergwerken etc.) und auch Veranstaltungen (Ausstellungen, Konzerte, Vorträge, geologische Beratungen etc.). Als die Hauptzentren des Geoparks fügen sie auch konstant Interpretationen und Bildungsinhalte und neue Präsentationen für Besucher hinzu. Beide Zentren sind die Koordinatoren des gesamten Geopark-Gebietes unter einem gemeinsamen Markennamen: es gibt eine Web-Seite, einen gemeinsamen Führungsplan und eine beschilderte Infrastruktur in den Geopark-Gebieten. (siehe Tabelle 5) Abbildung 12: Präsentations- und Informationspunkte bei den unterschiedlichen Geopunkten im Geoparkgebiet Auf lange Sicht ist ein grenzüberschreitender Geo-Wanderweg innerhalb des Geoparks geplant, welcher die einzelnen Informationspunkte verbindet. Individuelle Angebote des Wanderweges sind bereits vorhanden als Themenpfade im Gebiet der Petzen, Koschuta, Bad Eisenkappel/Železna Kapla, Mežica und Leše. Einige von ihnen können auch mit dem Rad erforscht werden. Sie wurden meist entlang von bereits existierenden Wander- und Radwegen eingerichtet, indem einfach geologische oder andere natürliche und kulturelle Inhalte hinzugefügt wurden. Alle Punkte und Themenwege sind für die Öffentlichkeit zugänglich und sind für den „Endbenutzer“ – Besucher (Touristen, Schulen, lokale Bevölkerung etc.) und Experten bestimmt. Im Geopark wird besonderer Wert auf die Ausbildung gelegt: beginnend mit den Jüngsten (z.B. Kindergartenkinder), Schüler und Studenten, für die Lehrer und Professoren. Verschiedene Bildungsworkshops 44 werden auch für die lokalen Touristenführer organisiert. Wir sind uns bewusst, dass eine informierte Öffentlichkeit helfen kann, das Kulturerbe zu schützen und zu fördern und auch die Vorteile und Chancen erkennt, welche eine nachhaltige Entwicklung des Kulturerbes und des Geotourismus für jeden hat. Im Rahmen des pädagogischen Programmes Spass und Lernen ohne Mühe – Geopark Karawanken/Zabavno, poučno, ni mučno – Geopark Karavanke, werden Kurse für Lehrer und workshops für Kindergarten- und Schulkinder organisiert. Wir haben auch Folder mit Lehrmaterialien hergestellt. Wir planen in Zukunft mehr solcher Kurse und Trainings durchzuführen. Jedes Jahr schlagen wir ein Thema für die Kindergärten und Schulen vor, um einen Geo-Projekttag zu organisieren. Die Schulen sind für die Organisation verantwortlich und wir helfen ihnen mit den notwendigen Inhalten. Im Schuljahr 2011-2012 schlugen wir das Thema “Wasser und Stein – untrennbare Teile der Natur” vor. Die grenzüberschreitende Kooperation bei den GeoparkBewohnern ist auch sehr wichtig für uns. Aus diesem Grund regen wir Schulen an, einen Austausch von Kindern/Schülern von beiden Ländern im Geopark-Gebiet zu organisieren. Bezugnehmend auf den GeoparkProjekttag und den Schüleraustausch haben wir auch einen Unterrichts-Workshop für Lehrer im Herbst 2011 organisiert. Unterricht und die Sammlung neuer Ideen sind genau so wichtig für das Geopark-Team. Neue Erkenntnisse und die Umsetzung von Ideen ermöglichen uns, das Profil des Geoparks aufzuwerten und seine Produkte zu verbessern. Indem wir die guten Erfahrungen der Europäischen/Globalen Geoparks für unser Gebiet anwenden, haben wir eine Geoparkwoche zwischen der Petzen und der Koschuta im Mai 2011 organisiert, welche darauf abzielte, die Wichtigkeit des geologischen Erbes, seinen Schutz und das Bewusstsein zu fördern, vor allem bei der lokalen Bevölkerung. Wir konzentrierten uns auf die Ausbildung und zielten auf die Förderung der Kinder, Schüler und der Jugendlichen, als auch auf deren Lehrer und Eltern ab. Wir präsentierten das geologische Erbe, das reichhaltige kulturelle Erbe, als auch die Natur und Naturschönheiten des Gebietes. Wir haben versucht, die Aktivitäten im Geopark Gebiet zu verbreiten und haben diese in Slowenisch und Deutsch präsentiert. Werbe- und Präsentationsmittel wurden auch in beiden Sprachen – slowenisch und deutsch –gedruckt. Wir haben unterschiedliche Veranstaltungen organisiert, von kreativen und bildenden Workshops bis hin zu Vorträgen für Besucher und Interessierte, Kunstwettbewerben, einem Tag der offenen Tür etc. An der Geopark-Woche haben mehr als 1000 Besucher teilgenommen, inklusive der 15 Veranstaltungen, und es waren zumindest neun Medienvertreter anwesend. Der Geopark wurde auch auf der größten Touristik-Messe in Slowenien – die Alpe Adria, am 20jährigen Jubiläum der Obir Tropfsteinhöhlen, am Kulturbazar, welcher vom slowenischen Ministerium für Kultur, Bildung und Sport organisiert wurde, auf dem Kinderbazar und auf dem slowenischen Geologiekongress präsentiert. Seit 2008 wird der Geopark auf Geoparkkonferenzen auf euopäischer und internationaler Ebene präsentiert. Geopunkte und Geopark-Lokalitäten kommen in zahlreichen professionellen, touristischen und werbewirksamen Veröffentlichungen vor. Der Geopark wird in einer Werbebroschüre präsentiert. Auch geplant ist: eine professionelle und informative Broschüre, ein Lernhilfsmittel für Schulen, ein Geo-Buch für Kinder und ein Film (siehe Kapitel D6). D3: Analyse des Potentials des Geo-Tourismus des vorgeschlagenen Geoparks Der Geo-Tourismus basiert auf dem Konzept eines nachhaltigen Tourismus, welcher den geologischen und geografischen Charakter des Gebietes, einschließlich seines natürlichen und kulturellen Erbes und das Wohlergehen der lokalen Bevölkerung, mit Hilfe von Geldern von diesem verantwortungsvollen Tourismus, erhält und außerdem stärkt. Alle Elemente dieses Gebietes sind im Schutz und in der Vermarktung inkludiert – Geschichte, traditionelle Landschaft, Lebensstil und Küche, Kunst, Flora und Fauna und im Speziellen die Bevölkerung. 45 Geotourismus: - - basiert auf den nachhaltigen Prinzipien und behandelt die Gesamtheit (geologische Merkmale in Verbindung mit natürlichem und kulturellem Erbe, Geschichte, Kultur, Kunst, Kochkunst etc.); schließt die lokale Bevölkerung ein; informiert die Besucher und die lokale Bevölkerung (die Letzteren erfahren über ihre Umwelt und über ihr Erbe von einen neuem Blickwinkel und erkennen ihr nahe-liegendes Erbe als einzigartig, wertvoll und interessant für Besucher vom Ausland); bringt sozioökonomische Vorteile für die lokale Bevölkerung; unterstützt die Integrität dieses Gebietes; ermöglicht einzigartige Erfahrungen und Trips. Geo-Tourismus strebt auch Ziele im nachhaltigen Tourismus an, z.B. er schützt das Produkt und das Endziel, schützt natürliche Ressourcen, respektiert die lokale Kultur und Tradition, zielt auf die Qualität ab – nicht auf die Menge, etc. Für Details bezüglich der existierenden Tourismussituation im Geopark-Gebiet siehe Kapitel A2-c) Tourismus. Möglichkeiten des Geo-Tourismus im Karawanken Geopark: - bekannter, renommierter Markenname – UNESCO Geopark; - mehr attraktive Angebote; - interaktive Interpretation und Vermarktung des Gebietes, einschließlich der lokalen Bevölkerung; - integrierte, gemeinsame und koordinierte Vermarktung des Gebietes; - mehr Touristen, längere Aufenthalte im Gebiet und touristische Weiterentwicklung; - Generierung von Zusatznutzen und neue Jobmöglichkeiten für die lokale Bevölkerung; - verstärktes Marketing von lokalen Produkten und Anbietern; - besseres Bewusstsein über die Wichtigkeit des Gebietes innerhalb der lokalen Bevölkerung, die die Verantwortung für den Schutz des lokalen Erbes übernimmt; - die Entwicklung von unterschiedlichen touristischen Formen, die auf Natur, Geschichte und lokaler Kultur basieren, einschließlich der lokalen Küche, Souvenirs, Gebräuche etc.; - Miteinbeziehung der lokalen Wirtschaft in den Geo-Tourismus; - Steuerung des Verhaltens der Besucher in sensiblen, natürlichen Gebieten. Die Bedrohungen des Geo-Tourismus für den Geopark Karawanken : - kurzfristiger ökonomischer Bedarf wird wichtiger als das langfristige Potential des Geo-Tourismus; persönliches Interesse siegt über die Gemeinschaftsinteressen ; andere notwendige touristische Aktivitäten, die den Geo-Tourismus-Zielen entsprechen müssen; keine ausreichende Koordination und Wirtschaftlichkeit des Gebietes; hohe Betriebskosten; mehr Besucher in Kombination mit unpassender Bewerbung und Förderung, die ein hohes Risiko mit sich bringen, die geologischen Merkmale zu zerstören. Schon in der Planungsstufe und in der Einführung des Geotourismus, basierte das Tourismusangebot der existierenden Akteure und der Zielorte auf „Natur erleben“. Regionen auf beiden Seiten der nationalen Grenze sind am nachhaltigen und sanften Tourismus interessiert, welcher bewusste Aktionen und passende Umsetzungen für den Gebietsschutz sucht, und der Geo-Tourismus folgt genau diesen Prinzipien. 46 Abbildung 13: (links) Suchen nach gemeinsamen Lösungen in der weiteren Tourismusentwicklung der Geopark-Regionen (Workshop) Abbildung 14: (rechts) Möglichkeit von innovativen touristischen Angeboten, wie MTB-Abenteuer in dem Bergwerk Mežica D4: Überblick und Richtlinien für eine nachhaltige Entwicklung von Geo-Tourismus und GeoWirtschaft, Geo-Bildung, Geo-Erbe In den letzten Jahren hat es einen starken Trend in Richtung aktive, gesunde und “natürliche” Freizeitaktivitäten in unberührter Natur und in Richtung neuer und unterschiedlicher Formen des Tourismus und guter Lebensqualität gegeben. Das Wichtigste im Geopark ist, die geschützten Gebiete und die Tourismusregionen im Geopark zu integrieren. Natürliche Schutzgebiete haben ein wachsendes Potential, ein zunehmend begehrter Urlaubs-, Entdeckungs-und Entspannungsziel (Natur als Meditation und AdrenalinGebiet) zu werden. Die unberührte Natur ist zur gewünschten „Zuflucht“ für Personen geworden, ein Platz für größere Gruppen und ein Platz, um die Natur zu entdecken. Ein neues Profil der „grünen Besucher“ erfordert ein aktuelles ökonomisches Tourismusangebot und hohe Qualität. Der Geopark ist eine exzellente Möglichkeit, Angebote zu vervollständigen und einen Mehrwert für Tourismusregionen zu schaffen. Einige der Anbieter im Tourismussektor, die bereits „das Natur erleben“ und „Geologie erleben“ in ihr Angebot miteinbezogen haben, sind: Berghof Brunner, Gasthof Podobnik, Pension Besser, Familiengasthof-Fewo Schmautz etc. Sie werden unter dem gemeinsamen Markennamen „Natur.Genuss – Südkärnten“ seit Jahren präsentiert und sind jetzt im Markennamen Karawanken Geopark erfasst. Ihre Angebote inkludieren zahlreiche natürliche/geologische und kulturelle Standorte im Geopark-Gebiet (Sablatnigmoor, Trögerner Klamm, Obir, E-Biking, das Bergwerk und Museum in Mežica, das Bergbauzentrum in Leše, der Geotrail Hainschgraben, der Geotrail Mela Koschuta, die Obir-Tropfsteinhöhlen, der Via Alpina-Südalpensteig,…) Aufgrund dessen haben die Zielgruppen des Geoparks eine sehr heterogene Struktur in Bezug auf ihr Alter, ihre Bildung und ihren Bedarf. Das Geopark Angebot zielt ab auf: - Geo-Touristen; - Naturliebhaber, Kenner des kulturellen Erbes und der traditionellen Küche; - Familien mit Kinder; - Heimische Besucher und Touristen aus dem Ausland; - Athleten, Radfahrer, Kletterer, Wanderer; - Kindergartenkinder, Schüler und Studenten mit ihren Lehrern; - Spezialisierte Fachstudenten; - Forscher und Wissenschaftler. Es gibt unterschiedliche Programme, die auf die unterschiedlichen Gruppen abzielen, die bereits das Gebiet besuchen. Alle Aktivitäten beabsichtigen, das Bewusstsein zu steigern, das geologische und andere Erbe des Gebietes zu beschützen und bewerben. Es ist wichtig, dass sich die lokale Bevölkerung mit den Geopark identifizieren und die Möglichkeiten erkennen, die eine nachhaltige Entwicklung des geologischen Erbes für sie 47 hat. Der lokalen Bevölkerung muss bewusst gemacht werden, dass das geologische Erbe, ihr Schutz und ihre Vermarktung einen positiven ökonomischen Effekt für ihre Umwelt haben kann. Durchgeführte Programme im Geopark und ihre Ziele: Geo-Abenteuer – Workshops für Vorschulkinder (bis zu 8 Jahre): Kinder lernen über die Geologie und über die geologischen Gegebenheiten des Geoparks mit Hilfe von Spielen und entwickeln so auf lange Sicht eine positive Einstellung zum Erbe und tragen zu ihrer Erhaltung bei. Workshops finden in beiden Informationszentren des Geoparks, in Kindergärten und Schulen statt. Geheimnisvolle Welt der Gesteine, Mineralien und Fossilien – Workshops (Älter als 8 Jahre): Kinder und SekundarschülerInnen entdecken durch die praktische Arbeit eine positive Einstellung zum geologischen Erbe. Die Workshops werden in beiden Informationszentren und in Schulen durchgeführt. Spass und Lernen ohne Mühe (Zabavno, poučno, ni mučno) – Workshops und Kurse für Kindergartenpädagogen und Lehrer zielen darauf ab, sie mit den Fachwissen vertraut zu machen und sie dazu zu ermutigen, es weiterzugeben, wenn es Unterricht in geologischen und naturbezogenen Fächern gibt. Geo-Projekttage und internationaler Schüleraustausch aus dem Geopark-Gebiet: beabsichtigt die Kooperation zu stärken und das Wissen über den Geopark zu verbessern. Geführte Besuche für Familien mit ihren Kindern, um die Geotope und die Geopark-Orte zu entdecken und über die Geologie und über das Erbe des Gebietes zu lernen. Jährliche Geopark-Woche mit unterschiedlichen Aktivitäten für unterschiedliche Zielgruppen. Teambuilding: eine einzigartige Teamerfahrung für Geschäftsleute. Geführte Touren für SchülerInnen, lokale Bevölkerung und Touristen, einschließlich der Geotope und der Geopark-Lokalitäten, durchgeführt von lokalen Tourismusorganisationen, Tourismusagenturen und zwei zukünftigen Geopark-Betreibern. Aktivitäten, um den Geopark in das touristische Angebot miteinzubeziehen (Präsentationen und Trainings für Touristikfachkräfte). Besuche der Geopunkte und der Geopark-Lokalitäten sind auch schon in bestehende Wander-, Rad- und Klettertouren integriert (z.B. der Lern-Trail „Folge den Spuren der Leše Bergarbeiter“ schließt einen Standort des Geopark mit ein – die Kohlelagerstätte von Leše). Abbildung 15: Workshops für Kindergartenpädagogen und Lehrer “Spass und Lernen ohne Mühe“ Abbildung 16: Workshop für Schüler “Geheimnisvolle Welt” Abbildung 17: Workshop für die Jüngsten “Geo-Abenteuer Das Ziel aller dieser Aktivitäten im Geopark-Gebiet ist, das Bewusstsein zu erhöhen und sowohl das geologische und anderes natürliches und kulturelles Erbe zu bewerben, als auch den sozio-ökonomischen Mehrwert des Geopark-Gebietes zu erhöhen, mit einen speziellen Fokus auf die lokale Bevölkerung. 48 Publikationen Geopark - Lehrmaterialien: -Spass und Lernen ohne Mühe - Geopark Karawanken – Informations- und – Geopark Karawanken Bewerbungsfolder, veröffentlicht am 27. Januar 2011 (zum ersten mal an der Touristik-Messe Alpen-Adria in Ljubljana) D5: Maßnahmen und Beispiele, Stärkung der lokalen Gemeinschaft (Einbindung und Kalkulation) im vorgeschlagenen Geopark Der Geopark hat Entwicklungspotential für die lokale Bevölkerung seit das Gebiet sowohl eine hohe Arbeitslosenrate hat als auch zahlreiche strukturelle und ökonomische Probleme hat, die aufgrund der starken Abhängigkeit von dem verarbeitenden Gewerbe steigen. Die Gemeinschaft ist historisch mit den geologischen natürlichen Ressourcen verbunden (Kohle, Erz, Mineralwasser etc.) Wie auch immer, entstehen Möglichkeiten für neue ökonomische Aktivitäten. In den letzten Jahren wurde der Tourismus der Mittelpunkt der regionalen Strategien und die angebotenen Möglichkeiten wurden verbessert. Der Erfolg des Geoparks hängt entscheidend von der Zusammenarbeit aller Akteure in der Region ab. Deshalb ist die Kommunikation eines der Schlüsselwörter für das Geopark-Team. Auch ein Kommunikationsplan des Geoparks wurde auf Basis zahlreicher Workshops mit unterschiedlichen Zielgruppen vorbereitet (Tourismus, Bildung, Umwelt,…). Nur die Kommunikation kann die Menschen in einem gemeinsamen Interesse zusammenbringen und ihre Standpunkte in Bezug auf die weitere Entwicklung der Region festigen. Es ist wichtig, die lokalen Gebietskörperschaften, lokalen Agenturen, Organisationen und Unternehmen in der touristischen Entwicklung und des Marketingsektors, Hotelbetreiber und Betreiber anderer Unterkunftsmöglichkeiten, Organisatoren von Führungen und Reisen, Reiseveranstalter, Anbieter von touristischen Attraktionen, Sport und Freizeitaktivitäten, Schulen, Universitäten, Museen und, nicht zuletzt, die Freiwilligen, einzubinden und die Kooperation zu verbessern. Abbildung 18: Kommunikationsaktivitäten im Geopark Die Koordination eines derart breiten Spektrums von Akteuren ist nur möglich, wenn die Personen von den oben genannten Bereichen von der guten Koordination des Geopark-Teams als Gruppe unterstützt werden. 49 Das Wachstum des Geoparks und die Entwicklung seiner Aktivitäten wird neue Angestellte erfordern, z.B. einen Experten, der die Geo-Vielfalt innerhalb des Geoparks verwaltet. Während der Gründungsphase des Geoparks, haben wir Aufträge vergeben – gemäß unseren Prioritäten – meist an Firmen und Personen innerhalb des Gebietes und mit einigen von ihnen führen wir die Arbeit fort. Der Geopark-Plan für die Stärkung der Gemeinschaft beinhaltet: - Steigerung des Bewusstseins innerhalb der lokalen Bevölkerung (mit Bildungsprogrammen, Darstellungen, Informationsmaterial, Veranstaltungen, Literatur, Präsentationen, geführten Besuchen etc.); - das Erkennen der Vorteile des Geo-Tourismus (Training und Workshops für die lokalen Tourismus- und Serviceanbieter) und das Anbieten von Geo-Reisen, Geo-Trips, Geo-Freizeit, Geo-Adrenalin Aktivitäten, Geo-Teambuilding etc.; - der Miteinbezug des geologischen Erbes in die lokale/regionale Entwicklungsstrategie; - die Entwicklung eines Markennamens ( Marketing der lokalen Produkte, regionale Vermarktung); - der Miteinbezug von lokalen Unternehmern in die Produktion und Vermarktung der lokalen Produkte; - das Etablieren eines Netzwerkes von im Geopark tätigen Akteuren, um gemeinsam auf den Markt aufzutreten und die Erkennbarkeit der Region zu erhöhen. Folgende Institutionen bieten bereits ein Service und ihre Produkte basierend auf dem geologischen Erbe an: Podzemlje Pece, d.o.o. (Besuche im Stollen und im Museum, Stollenbiken, geologische Workshops, Veranstaltungen zum Thema Natur und Erbe, Besprechungen und Kurse für geologische Experten etc.), die Obir Tropfsteinhöhlen Errichtungs- u. Betriebsges.m.b.H./Obirhöhlen (Besuche im Stollen und der Tropfsteinhöhlen, Schausammlungen etc.) das Koroški pokrajinski muzej/Koroška Landschaftsmuseum (geologische Sammlungen, Ausstellungen, Vorträge etc.) Globasnitz/Globasnica archäologisches und Wallfahrtsmuseum (Ausstellungen der Ausgrabungen in Globasnitz/Globasnica und vom Hemmaberg),… D6: Maßnahmen und Beispiele zur Sensibilisierung der Öffentlichkeit im vorgeschlagenen Geopark Das Ziel der weiteren Entwicklung des Geoparks ist, in einer guten und koordinierten Art und Weise zu arbeiten, mit dem Fokus auf der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit, eine positive Bewusstseinsbildung und Verbesserungsvorschläge zu machen. Wir stärkten und vertieften die Zusammenarbeit zwischen den wichtigsten Umwelt-, Kultur-, Unterrichts-, Tourismus- und anderen wichtigen Institutionen auf lokalen, regionalen und nationalen Ebenen, wie auch zwischen den lokalen Behörden innerhalb des Geopark-Gebietes. Eine unterstützende Infrastruktur wird für eine höhere Kommunikationsqualität der Geopunkte und der Geopark-Lokalitäten, für ihre Bedeutung und für die Bedeutung anderes Natur- und Kulturerbes aufrecht erhalten, gebaut und verbessert. Die vorhandene Basisinfrastuktur verbessert signifikant die Präsentation des geologischen Erbes des Gebietes. Zwei Informationszentren werden erneuert und verbessert, um die Besucher über den Geopark zu informieren und um Werbematerialien und geübte Führer anzubieten. Auch ein Film über den Geopark und seine Standorte, welcher für die breite Öffentlichkeit passend ist, wird produziert und in den Zentren gezeigt. Neue Informationspunkte sind/werden innerhalb des Geoparks errichtet, um geologische, natürliche und kulturelle Merkmale in einer interessanten, klaren und passenden Weise zu präsentieren. Sie sind/werden mit Darstellungs- und Informationstafeln und interaktiven Tools bestückt; einige werden auch mit einem interaktiven Terminal mit Informationen über den Geopark ausgestattet. Geotrails sind/werden eingerichtet. Jede existierende und neue Infrastruktur ist für die Touristen, Experten, Schulgruppen, Studenten, für die lokale Bevölkerung gedacht und einige von ihnen sind auch für behinderte Besucher zugänglich. 50 Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt, der Werbung, der Bildung und der Kommunikation auf allen Ebenen, mit speziellem Fokus auf der lokalen Bevölkerung (aktive Einbindung aller Ebenen – Kindergärten, Schulen, Gemeinden, Urlaub am Bauernhof, Reisebüros etc.). Um diese Ziele zu erreichen, gibt es und wird es zahlreiche Aktivitäten und Werbematerialien geben, um das Bewusstsein bei den unterschiedlichen Zielgruppen zu erreichen. Gedruckte Materialien – ein Präsentationsfolder, eine Fach- und Informationsbroschüre, ein Buch für Kinder und ein Lernhilfsmittel wurden oder werden produziert. Es werden eine Webseite und ein Film erstellt, die vom Geopark handeln. Wir organisieren zahlreiche Kurse, Vorträge, Workshops, Besuche vor Ort, Präsentationen auf Messen, eine jährlich stattfindende Geoparkwoche etc. für unterschiedliche Zielgruppen (für Details siehe Kapitel D4 und Teilbereiche vom Kapitel D2). Auch nach Projektende wird der Geopark entsprechend den Zielen im Managementplan weiterentwickelt. Das Geopark-Gebiet hat außerordentliches Potential. In den kommenden Jahren werden Aktivitäten fortgefahren, entsprechend den festgesetzten Zielen, den Geopark auf Basis von Projekten zu verbessern und weiterzuentwickeln. Die Projekte, Zukunft und die Weiterentwicklung der Aktivitäten: Die Entwicklung von neuen, verbindenden, grenzüberschreitenden Geotrails. Der Aufbau eines Geopark-Führer Netzwerkes (Vernetzung und Training). Die Wartung und der Bau von neuer Infrastruktur – Installation von neuen Informationspunkten. Projekte für die Erhaltung der Geologie und der Geotope, Schutz und Werbung. Mineralogische Forschung. Die Interpretation des geologischen und anderen Erbes im Geopark. Die Entwicklung und das Marketing von neuen Produkten des Geoparks. Die Einrichtung einer einheitlichen Datenbasis für das geologische Erbe im Geopark. Der Bau von Spielplätzen mit Geo-Spielausrüstung. Geotrails und geologische Sehenswürdigkeiten die speziell für behinderte Besucher ausgestattet sind. … 51 E: INTERESSEN UND ARGUMENTE FÜR EINEN BEITRITT IN DAS EGN/GGN Der Geopark wurde in einem Gebiet etabliert, wo die Identität der Menschen, die Ansiedelungen und die Wirtschaft immer eng mit ihrem Terrain, geologischer Basis und Erz, verbunden war. Die lokale Bevölkerung war sich der Einzigartigkeit der Geologie nicht bewusst, aber ihr Leben ist überwiegend von der reichhaltigen geologischen Grundlagen und den Berglandschaften bestimmt worden. Einzigartige Geologie – das Bewusstsein erhöhen und die Identität stärken Die Mitgliedschaft des Geoparks im globalen Geopark-Netzwerk stärkt die Verbindung zwischen dem geologischen Erbe, das bereits unter Wissenschaftler schon gut bekannt ist, und der breiten Öffentlichkeit. Dem gemeinsamen Netzwerk anzugehören und unter dem Markennamen UNESCO zu arbeiten würde das Bewusstsein der lokalen Bevölkerung erhöhen und ihrer Identität eine neue Dimension verleihen. Der Geopark hilft den Menschen zu erkennen, dass sie in einer „Region des geologischen Reichtums“ leben und sie lernen auch über die Ursprünge der Region und über die Geologie, welche die Ansiedelungen und die Wirtschaft beeinflussen kann. Die Aufnahme des Geoparks in das Netzwerk verdeutlicht auch, dass die Region attraktiv und interessant für andere Menschen ist. Die Inspiration für die wissenschaftliche Arbeit Der Geopark befindet sich in einem geologisch reichhaltigen Gebiet, das ein wichtiges geologisches Forschungszentrum auf nationaler und internationaler Ebene für zwei Jahrhunderte darstellt. Mehrere Artikel diesbezüglich sind in wissenschaftlichen Magazinen veröffentlicht worden, es wurde auf nationalen und internationalen Kongressen thematisiert und es wurde in Führern und Büchern erwähnt, welche die Region als meist erforschtes, geologisches Gebiet in Europa dargestellt haben. Diese Forschung wurde von Universitäten, geologischen Institutionen und einzelnen Wissenschaftlern fortgesetzt, und innerhalb des Geoparks wird es eine breitere Bewerbung von geführten Touren, Vorträge, Wettbewerbe und Forschungsarbeit geben. Kooperation und Integration Im Fall von dem Geopark besitzen die Kooperation und die Integration eine Schlüsselbedeutung. Grenzüberschreitende Integration war auch in der Planungsphase des Geoparks notwendig und später, während der Einführung des Geoparks, waren Partnerschaft und Teamwork die Schlüssel zum Erfolg, heute sind sie der Motor der Weiterentwicklung. Mit gemeinsamen Aktivitäten und bewährten Methoden in der grenzüberschreitenden und intersektoralen Zusammenarbeit haben wir wichtige Erfahrungen gesammelt, die wir im globalen Geoparknetzwerk nützen können. Die Mitgliedschaft im Netzwerk würde uns neue Möglichkeiten bieten, Erfahrungen, Wissen und Ideen auszutauschen, welche uns helfen würden, die Aktivitäten und das Management des Geoparks stetig zu verbessern. Ungenutztes Tourismuspotential Das Geoparkgebiet hat ein großes Potential, den Tourismussektor weiter zu stärken. Es eröffnet neue Formen des Tourismus, welche zum nachhaltigen und professionellen Management des geologischen Erbes der Region beitragen würden. Es bietet viel Platz, die Geotope zu entdecken und stärkt das Serviceangebot (ein wiedererkennbaren Geomarke, Geo-Souvenirs, Geo-Küche, Geo-Bildung). Einer der Hauptgründe, warum sich die Gemeinden stark für den Geopark einsetzen ist die Tatsche, dass die Entwicklung des Gebietes unterstützt wird und dass das ungenutzte Potential erkannt wird, und dass dadurch mehr und unterschiedliche Touristengruppen angesprochen werden. Bildung, Marketing und sichtbare positive Effekte Der Geopark wird auf zahlreichen Veranstaltungen (Messen, Beratungen, Basare etc.) in beiden Ländern und auf internationaler Ebene (internationalen Konferenzen) vertreten. Das Geopark Team hat an zahlreichen Kursen, Workshops und Besuchen anderer europäischer Geoparks unter der Schirmherrschaft der UNESCO teilgenommen, um Ideen und Konzepte auszutauschen, die dabei helfen sollen, die Inhalte des Geoparks zu verbessern. Wir haben bereits zahlreiche Kurse für unterschiedliche Zielgruppen (Kindergartenkinder, Schüler, Hochschüler, Lehrer, Tourismusorganisationen etc.) und Präsentationen des Geoparks (z.B. die Geoparkwoche) organisiert. Artikel über das Gebiet wurden in Zeitungen und Zeitschriften publiziert. Sowohl zahlreiche 52 Bildungs-, Werbe- und andere Materialien, als auch beschilderte Info-Punkte und Geotrails wurden geschaffen. Das Gebiet wurde bereits von zahlreichen Forschern, Studenten und Schülern mit der Absicht, die Geologie zu erforschen, besucht. Alle diese Aktivitäten wurden entwickelt und eingeführt, um das Gebiet zugänglicher für Besucher zu machen. In den letzten 1,5 Jahren haben wir 70.000 Besucher in den Zentren des Geoparks (Podzemlje Pece and Obir Tropfsteinhöhlen) registriert und im folgenden Jahr könnten wir 80.000 Besucher erzielen. Dieses Ziel kann durch laufende Bildungs- und Werbeaktionen und speziell mit einer starken Unterstützung der lokalen Bevölkerung und der Medien erreicht werden. Danksagungen Das Antragsdossier für die Aufnahme in das GGN wurde vom Geopark-Team gemeinsam erarbeitet: mag. Suzana Fajmut-Štrucl, mag. Mojca Bedjanič, mag. Gerald Hartman and Primož Vodovnik, Partner: Lenka Rojs (ZRSVN), mag. Heidemarie Achatz-Riepl (RMK), dr. Karla Oder (Koroška Landschaftsmuseum ), mag. Helmuth Micheler (Tourismus Klopeiner See-Südkärnten) and the expert council: Walter Poltnig (Joanneum Research), dr.Uroš Herlec (Universität in Ljubljana), Srečko Štajnbaher (ZVKDS), Martin Vernik (ZRSVN). Besonderer Dank für die Hilfe und Assistenz gilt den zahlreichen Menschen, die die Endversion unterstützt haben. Im Speziellen danken wir dem CC3 und dem CC8 des Amtes der Kärntner Landesregierung, dem UNESCO Büro, der Republik Slowenien, dem slowenischen Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Technologie, der österreichischen UNESCO Kommission, den Bürgermeistern und den Gemeinden im Geoparkgebiet, für ihre ständige Unterstützung und Interesse während der Einführung des Geoparks, dem KAGIS Informationszentrum und der Behörde für Vermessung und Kartierung der Republik Slowenien für die Bereitstellung detaillierter Informationen und digitalen Daten für zahlreiche Karten. Wir wollen außerdem jenen danken, die Fotos bereitgestellt haben: L. Rojs, T. Jeseničnik, P. Petschnig, RRA Koroška, M. Bedjanič, D. Zupanc, A. Poltnig, W. Poltnig, M. Vernik, M. Jeršek and A. Rečnik und den Übersetzern: Živa Šorli and Michael Manske für die Vervollständigung des englischen Textes. 53 Literatur und Quellen 1. BRENČIČ, Mihael. & POLTNIG, Walter. Podzemne vode Karavank. Grundwasser der Karawanken. 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CORINE Land Cover data, http://www.eea.europa.eu/ Verzeichnis zum in der Applikation dargestellten graphischen (Tabellen, Abbildungen, Karten und Organigrame): Tabelle 1: Grunddaten zum Geopark............................................................................................................................................................. 5 Tabelle 2: Wirtschaftsdaten der statistischen Regionen im Geopark ............................................................................................................ 9 Tabelle 3: Lithologische Säulenprofile: Sükarawanken – links; Nordkarawanken – rechts (siehe die Legende unten) ............................... 18 Tabelle 4: Abkürzungserklärung zur Liste der Geopunkte und Geopark-Lokalitäten im Geopark Karawanken .......................................... 23 Tabelle 6: Abkürzungserklärung zur Liste des Natur- und Kulturerbes in Zusammenhang mit den Geopunkten und Geopark-Lokalitäten im Geopark Karawanken ............................................................................................................................................................................. 40 Tabelle 7: Liste des Natur- und Kulturerbes mit Kategoriebestimmungen und Kurzbeschreibungen ......................................................... 41 Tabelle 8: Einkommen/Ausgaben für die Zeit 9/2010-9/2013 ................................................................................................................... 43 Abbildung 1: Erosion der Berghänge über Topla ........................................................................................................................................... 5 Abbildung 2: Trogtal in Hainschgraben/Koschuta ......................................................................................................................................... 5 Abbildung 3: 3D-Reliefmodel des Geoparks .................................................................................................................................................. 6 Abbildung 4: “Grüner Tourismus” Aktivitäten im Geopark ........................................................................................................................... 9 Abbildung 5: Geologisches Mosaik .............................................................................................................................................................. 14 55 Abbildung 6: Wichtige Mineralien des Geoparks Karawanken .................................................................................................................... 20 Abbildung 7: Wulfenit.................................................................................................................................................................................. 30 Abbildung 8: Obir-Tropfsteinhöhen - der versteckte See ........................................................................................................................... 31 Abbildung 9: Geologische Schätze des Geoparks ........................................................................................................................................ 32 Abbildung 10: Natur des Geoparks .............................................................................................................................................................. 38 Abbildung 11: Kulturgeschichtliche Sehenswürdigkeiten des Geoparks ..................................................................................................... 39 Abbildung 12: Präsentations- und Informationspunkte bei den unterschiedlichen Geopunkten im Geoparkgebiet ................................. 44 Abbildung 13: (links) ................................................................................................................................................................................... 47 Abbildung 14: (rechts) Möglichkeit von innovativen touristischen Angeboten, wie MTB-Abenteuer in dem Bergwerk Mežica ................ 47 Abbildung 15: Workshops für Kindergartenpädagogen und Lehrer “Spass und Lernen ohne Mühe“ ........................................................ 48 Abbildung 16: Workshop für Schüler “Geheimnisvolle Welt” ..................................................................................................................... 48 Abbildung 17: Workshop für die Jüngsten “Geo-Abenteuer ....................................................................................................................... 48 Abbildung 18: Kommunikationsaktivitäten im Geopark .............................................................................................................................. 49 Karte 1: Lage des Geoparks im Hinblick auf Europa und beide Stammländer ............................................................................................... 3 Karte 2: Das Geoparkgebiet umfasst die Fläche von 13 Gemeinden. ............................................................................................................ 4 Karte 3: Landschaftsnutzung im Geoparkgebiet ............................................................................................................................................ 7 Karte 4 : Detaillierte geologische Karte des Geoparks Karawanken ............................................................................................................ 15 Karte 5: Grundlegende tektonische Einheiten des Geoparks Karawanken ................................................................................................. 16 Karte 6: Geologische Karte zum gebiet von Bad Eisenkappel (Ebriachklamm) nördlich von der Periadriatischer Naht/dem Lineament (PAL). ........................................................................................................................................................................................................... 19 Karte 7: Geopunkte und Geopark-Lokalitäten im Geopark Karawanken. ................................................................................................... 28 Karte 8: Schutz des geologischen Erbes auf dem Geopark-Gebiet .............................................................................................................. 36 Karte 9: Nicht-geologische Punkte/Gebiete im Geopark Karawanken. ....................................................................................................... 41 Organigram 1: Organisationsstruktur des Geoparks ................................................................................................................................... 11 56