Schurwald aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Der Schurwald ist ein maximal 513,2 m ü. NN hoher, waldreicher Höhenzug in Baden-Württemberg, Deutschland. Zusammen mit dem Welzheimer Wald bildet er den Naturraum 107 Schurwald und Welzheimer Wald. Schurwald Er ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für den Großraum Stuttgart. Über Jahrhunderte versorgten die ausgedehnten Wälder des Höhenzugs die Gemeinden und Städte der Umgebung mit Holz als Brenn- und Baumaterial. Dementsprechend rührt der Name „Schurwald“ von dem mittelhochdeutschen Wort „schure“ her, das so viel wie die Schur, das Scheren oder Kahlschlag bedeutet. Inhaltsverzeichnis 1 2 3 4 5 6 Geographie Geologie Wirtschaft Berge Ortschaften Literatur Kernenturm auf dem Kernen Höchster Gipfel Lage Landkreise Esslingen, Göppingen, Rems-Murr-Kreis, Stuttgart; Land Baden-Württemberg (Deutschland) Teil des Südwestdeutschen Schichtstufenlandes Geographie Der Schurwald beginnt östlich von Stuttgart und zieht sich in Ostrichtung bis zu den Vorbergen der Schwäbischen Alb und liegt in den Landkreisen Esslingen und Göppingen und im Rems-Murr-Kreis. Er befindet sich zwischen Neckar- und Filstal im Süden und dem Remstal im Norden. Im Ostteil des Schurwalds, der von zahlreichen Bächen durchzogen ist, befindet sich der Herrenbachstausee. Hintere Schur (513,2 m ü. NN) Geologie Geologisch stellt der Schurwald mit seinen zahlreichen Einschnitten eine durch rückschreitende Erosion zergliederte Schichtstufe dar, seine Gesteine sind Tone, Mergel und Sandsteine des Keupers (Keuperbergland). Nur auf der Hochebene ist teilweise noch Lias alpha des unteren Juras zu finden. Koordinaten 48° 47′ N, 9° 19′ O Wirtschaft Typ Schichtstufe Gestein Keuper, Stubensandstein, Unterer In der frühen Ausbauzeit nach der alemannischen Landnahme blieb das Gebiet Jura des Schurwalds mit seinen ausgedehnten Höhenzügen siedlungsleer, während die umliegenden Täler gerodet und besiedelt wurden. In der späten Ausbauzeit im 8. und 9. Jahrhundert war die Besiedlung der umliegenden Täler im Wesentlichen abgeschlossen, während erste Rodungssiedlungen auf Hochflächen im Waldgebiet entstanden, die urkundlich im 12. Jahrhundert erstmals greifbar werden (Oberberken 1110, Adelberg 1143, Schlichten 1185). Die Etter der Rodungssiedlungen waren dabei von weiteren gerodeten Feldflächen für den Ackerbau umgeben. Neben der dörflichen Besiedlung entstanden auch verschiedene Einzelhöfe, die jedoch größtenteils wieder eingegangen sind. Im 15. Jahrhundert entstanden schließlich bei der Erschließung von engeren Tälern waldgewerbliche Siedlungen, in denen mit Holzkohle insbesondere Waldglashütten betrieben wurden. Diese Siedlungen waren oft nur von kurzer Dauer und wechselten ihren Standort, sobald die Umgebung abgeholzt war. Nur einige der früheren Hüttensiedlungen bzw. die sich daran anschließenden ärmlichen Wohnsiedlungen haben sich erhalten, dazu zählen Unterhütt und Baiereck im Nassachtal, einst eine der ärmsten Regionen Würtembergs. Siedlungen mit städtischem Charakter haben sich im Schurwald nicht entwickelt. Verschiedene Versuche zur Gewinnung von Bodenschätzen im Schurwald, z.B. Steinkohle und Gold, scheiterten an den geringfügigen Lagerstätten. Lediglich der Abbau von Sandstein, Kies und Sand hat sich bis in die Gegenwart etablieren können. Durch das Aufblühen der Städte ab dem ausgehenden Mittelalter setzte eine Landflucht ein, die zum Untergang zahlreicher Ortschaften im Schurwald führte. In den einst zum Kloster Adelberg zählenden Orten des Schurwalds wurden die bäuerlichen Gehöfte als Fallgüter verliehen und blieben in ihrer Größe