Schurwald

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Schurwald
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Der Schurwald ist ein maximal 513,2 m ü. NN hoher, waldreicher Höhenzug in
Baden-Württemberg, Deutschland. Zusammen mit dem Welzheimer Wald bildet
er den Naturraum 107 Schurwald und Welzheimer Wald.
Schurwald
Er ist ein wichtiges Naherholungsgebiet für den Großraum Stuttgart. Über
Jahrhunderte versorgten die ausgedehnten Wälder des Höhenzugs die Gemeinden
und Städte der Umgebung mit Holz als Brenn- und Baumaterial.
Dementsprechend rührt der Name „Schurwald“ von dem mittelhochdeutschen
Wort „schure“ her, das so viel wie die Schur, das Scheren oder Kahlschlag
bedeutet.
Inhaltsverzeichnis
1
2
3
4
5
6
Geographie
Geologie
Wirtschaft
Berge
Ortschaften
Literatur
Kernenturm auf dem Kernen
Höchster
Gipfel
Lage
Landkreise Esslingen, Göppingen,
Rems-Murr-Kreis, Stuttgart; Land
Baden-Württemberg (Deutschland)
Teil des
Südwestdeutschen
Schichtstufenlandes
Geographie
Der Schurwald beginnt östlich von Stuttgart und zieht sich in Ostrichtung bis zu
den Vorbergen der Schwäbischen Alb und liegt in den Landkreisen Esslingen und
Göppingen und im Rems-Murr-Kreis. Er befindet sich zwischen Neckar- und
Filstal im Süden und dem Remstal im Norden. Im Ostteil des Schurwalds, der von
zahlreichen Bächen durchzogen ist, befindet sich der Herrenbachstausee.
Hintere Schur (513,2 m ü. NN)
Geologie
Geologisch stellt der Schurwald mit seinen zahlreichen Einschnitten eine durch
rückschreitende Erosion zergliederte Schichtstufe dar, seine Gesteine sind Tone,
Mergel und Sandsteine des Keupers (Keuperbergland). Nur auf der Hochebene ist
teilweise noch Lias alpha des unteren Juras zu finden.
Koordinaten 48° 47′ N, 9° 19′ O
Wirtschaft
Typ
Schichtstufe
Gestein
Keuper, Stubensandstein, Unterer
In der frühen Ausbauzeit nach der alemannischen Landnahme blieb das Gebiet
Jura
des Schurwalds mit seinen ausgedehnten Höhenzügen siedlungsleer, während die
umliegenden Täler gerodet und besiedelt wurden. In der späten Ausbauzeit im 8.
und 9. Jahrhundert war die Besiedlung der umliegenden Täler im Wesentlichen abgeschlossen, während erste Rodungssiedlungen auf
Hochflächen im Waldgebiet entstanden, die urkundlich im 12. Jahrhundert erstmals greifbar werden (Oberberken 1110, Adelberg 1143,
Schlichten 1185). Die Etter der Rodungssiedlungen waren dabei von weiteren gerodeten Feldflächen für den Ackerbau umgeben.
Neben der dörflichen Besiedlung entstanden auch verschiedene Einzelhöfe, die jedoch größtenteils wieder eingegangen sind. Im 15.
Jahrhundert entstanden schließlich bei der Erschließung von engeren Tälern waldgewerbliche Siedlungen, in denen mit Holzkohle
insbesondere Waldglashütten betrieben wurden. Diese Siedlungen waren oft nur von kurzer Dauer und wechselten ihren Standort,
sobald die Umgebung abgeholzt war. Nur einige der früheren Hüttensiedlungen bzw. die sich daran anschließenden ärmlichen
Wohnsiedlungen haben sich erhalten, dazu zählen Unterhütt und Baiereck im Nassachtal, einst eine der ärmsten Regionen
Würtembergs. Siedlungen mit städtischem Charakter haben sich im Schurwald nicht entwickelt. Verschiedene Versuche zur
Gewinnung von Bodenschätzen im Schurwald, z.B. Steinkohle und Gold, scheiterten an den geringfügigen Lagerstätten. Lediglich der
Abbau von Sandstein, Kies und Sand hat sich bis in die Gegenwart etablieren können. Durch das Aufblühen der Städte ab dem
ausgehenden Mittelalter setzte eine Landflucht ein, die zum Untergang zahlreicher Ortschaften im Schurwald führte. In den einst zum
Kloster Adelberg zählenden Orten des Schurwalds wurden die bäuerlichen Gehöfte als Fallgüter verliehen und blieben in ihrer Größe
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