6.– 22. März 2015 Festival für neue Musik www.salzburgbiennale.at ZOOM Simon Steen-Andersen Isabel Mundry SZENENWECHSEL Musiktheater Tanz Performance FOCUS Solo fernkopie Die starke Präsenz der KomponistInnen in Salzburg – ob Bachfest, Mozartjahr oder Salzburg Biennale: DIE IG KOMPONISTEN - IGNM SALZBURG PARTNER DES SALZBURGER MUSIKLEBENS Die IG Komponisten - IGNM Salzburg vertreten über 60 Komponistinnen und Komponisten aus der Region Salzburg und sind andererseits Teil der weltweit tätigen Internationalen Gesellschaft für Neue Musik, die vor 85 Jahren hier in Salzburg von Komponisten wie Webern, Berg, Bartók, Hindemith, Strauss, Wellesz u.a. gegründet wurde. Die 1992 gegründete IG Komponisten Salzburg, seit 2001 als Landessektion Salzburg Teil der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik IGNM Salzburg, möchte dem zeitgenössischen Schaffen von der lokalen bis zur internationalen Ebene Aufmerksamkeit, Interesse, Verständnis und Wertschätzung gewinnen: in vielfältigen Aktivitäten (Musikfeste Salzburg 2002 und 2005, Mozartjahr 2006, Bachfest 2008, Salzburger Tage neuer Orgelmusik, Salzburg Biennale, die Nacht der Komponisten u.a.) und getragen von zahlreichen Kooperationen (BV Bildende Künstler, Literaturhaus, Schulen, Kirchen, Mediathek der Stadtbücherei, Komponistenforum Mittersill, Stadt und Land Salzburg....) versuchen wir, diese Aufgabe zu erfüllen. Besonders wichtig ist uns die Einbeziehung der Jugend - als Hörer und als Musiker; so haben wir nicht nur mit hochrangigen Musikern und Ensembles wie Clemens Hagen, Martin Grubinger, Johannes Kalitzke, Alfons Kontarsky, Benjamin Schmid, Peter Keuschnig, David Danzmayr, Mozarteum Orchester, oenm, ensemble acrobat u.v.a.) gearbeitet, sondern ebenso mit Schülerinnen und Schülern des Musikums Salzburg, mit Chören und Orchestern des Musischen Gymnasiums oder der Rudolf-Steiner-Schule Salzburg. Ein zentraler Partner ist hierbei der ORF, der seit 2002 alle unsere Veranstaltungen aufgezeichnet, gesendet und teilweise in der CD-Reihe „unerhört“ dokumentiert hat. Besonders intensiv ist die Kooperation mit der Universität Mozarteum, deren neues Haus, vor allem der wunderbare Solitär, eine Art Heimstätte für uns geworden ist. Mit freundlicher Unterstützung von Herzlich willkommen zur NACHT DER KOMPONISTEN 2014 Unter dem Motto „Es tönt der Abend glockentief“ bildet die alle zwei Jahre stattfindende Nacht der Komponisten heuer den Mittelpunkt des Festivals „November mit Georg Trakl“, mit dem die Universität Mozarteum des 100. Todestages dieses bedeutendsten Salzburger Dichters gedenkt. Der erfolgreiche Liederabend der Klasse von Wolfgang Holzmair am 6.11.2014 war der Auftakt zu diesen Gedenkveranstaltungen, den Abschluss bildet die Uraufführung der Trakl-Szenen An versteinerter Schwelle für Soli, Chor und Orchester von Klemens Vereno am 30.11.2014 im Großen Studio. Neben (Ur-)aufführungen von Salzburger Komponisten erklingen u. a. TraklVertonungen von Paul Hindemith, der 1922 bei der Gründung der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik IGNM im Salzburger Café Bazar zugegen war („Die junge Magd“), und von Wilhelm Killmayer, der am Mozarteum eine Gastprofessur für Poetik innehatte. Killmayers Trakl-Zyklen werden von den Interpreten der Uraufführung zum Klingen gebracht: Markus Schäfer (Tenor) und Siegfried Mauser (Klavier). Weiters werden unsere langjährigen Partner und Freunde vom oenm und vom ensemble acrobat sowie Studierende, Absolventen und Lehrende der Universität Mozarteum zu hören sein. Großen Dank an alle Mitwirkenden, die diese Nacht realisiert haben - sei es auf, vor oder hinter dem Podium. Und nun lassen Sie sich inspirieren von den Gedichten und Briefausschnitten Georg Trakls, von den vielfältigen Möglichkeiten, dem Dichter musikalisch aber auch literarisch (in der Erzählung Wolfgang Danzmayrs) - zu begegnen; erfreuen Sie sich an ihrer Umsetzung durch die zahlreichen Musikerinnen und Musiker, welche diesen Abend mit großem Engagement gestalten. Stefan David Hummel IG Komponisten/IGNM Salzburg - Universität Mozarteum Salzburg PROGRAMM 19:30 Nils Urban Östlund Nachtwandlung, Tod und Seele (UA) Agustin Castila Avila Im Dunkel (2014) Paul Hindemith Die junge Magd (1922) Lesung 1 aus der Erzählung ‚La Violetta‘ von Wolfgang Danzmayr Klaus Ager An die Stille (1987) Stefan David Hummel Trakl-Inspiration (2014) Ernst Ludwig Leitner Trakl-Lieder (1979) Lesung 2 aus der Erzählung ‚La Violetta‘ von Wolfgang Danzmayr Wolfgang Niessner „Sternschreie“ nach einem Trakl-Text (1993) Wilhelm Killmayer Trakl-Lieder I für Tenor und Klavier (1993) Pause ca. 30 Minuten 22:00 Wilhelm Killmayer Schweigen und Kindheit – sechs Lieder (1996) Johannes Krall, Andie Heyer, Sabina Hank don juan?fraGmenT (UA) Lesung 3 aus der Erzählung ‚La Violetta‘ von Wolfgang Danzmayr Nikolaus Schapfl Kaspar-Hauser-Lied (UA) Franz Richter Herf Rondel - Lied nach einem Gedicht von Georg Trakl (1963) Alexander Müllenbach Im Park – In Hellbrunn (1998) Lesung 4 aus der Erzählung ‚La Violetta‘ von Wolfgang Danzmayr Hartmut Schmidt Divertimento (UA) Wolfgang Seierl Trakl-Fragmente (UA) Lesung 5 aus der Erzählung ‚La Violetta‘ von Wolfgang Danzmayr Manuel de Roo Rosenkranzlieder (UA) Valentin Petzel Verfall (2013) Johannes Kotschy ein Dunkles wandert in Abend und Untergang…. Georg Trakl – ein Leben (UA) NILS URBAN ÖSTLUND (1953) Nachtwandlung, Tod und Seele für Ensemble (Uraufführung) oenm, Wolfgang Danzmayr Da ich hinsank am schwarzen Hügel des Schlafs müde der Wildnis und Verzweiflung finsterer Wintertage, kam auf glühendem Flügel ein Traum zu mir: Michael Seywald: Wandelt mit seinen Gestirnen der Einsame AGUSTÍN CASTILLA-ÁVILA (1974) Im Dunkel für Flöte, Altflöte und Gitarre (2014) Vera Klug, Alice Guinet, Flöten Christina Schorn-Mancinelli, Gitarre Es schweigt die Seele den blauen Frühling. Unter feuchtem Abendgezweig Sank in Schauern die Stirne den Liebenden. O das grünende Kreuz. In dunklem Gespräch Erkannten sich Mann und Weib. An kahler Mauer Wandelt mit seinen Gestirnen der Einsame. Über die mondbeglänzten Wege des Walds Sank die Wildnis Vergessener Jagden; Blick der Bläue Aus verfallenen Felsen bricht. PAUL HINDEMITH (1895-1963) Die junge Magd für eine Altstimme, Flöte, Klarinette und Streichquartett, op. 23,2 (1922) Kristina Busch, Alt; oenm 1 Oft am Brunnen, wenn es dämmert, Sieht man sie verzaubert stehen Wasser schöpfen, wenn es dämmert. Eimer auf und nieder gehen. In den Buchen Dohlen flattern Und sie gleichet einem Schatten. Ihre gelben Haare flattern Und im Hofe schrein die Ratten. Und umschmeichelt von Verfalle Senkt sie die entzundenen Lider. Dürres Gras neigt im Verfalle Sich zu ihren Füßen nieder. 2 Stille schafft sie in der Kammer Und der Hof liegt längst verödet. Im Hollunder vor der Kammer Kläglich eine Amsel flötet. Silbern schaut ihr Bild im Spiegel Fremd sie an im Zwielichtscheine Und verdämmert fahl im Spiegel Und ihr graut vor seiner Reine. Traumhaft singt ein Knecht im Dunkel Und sie starrt von Schmerz geschüttelt. Röte träufelt durch das Dunkel Jäh am Tor der Südwind rüttelt. 3 Nächtens übern kahlen Anger Gaukelt sie in Fieberträumen. Mürrisch greint der Wind im Anger Und der Mond lauscht aus den Bäumen. Balde rings die Sterne bleichen Und ermattet von Beschwerde Wächsern ihre Wangen bleichen. Fäulnis wittert aus der Erde. Traurig rauscht das Rohr im Tümpel Und sie friert in sich gekauert. Fern ein Hahn kräht. Übern Tümpel Hart und grau der Morgen schauert. 4 In der Schmiede dröhnt der Hammer Und sie huscht am Tor vorüber. Glührot schwingt der Knecht den Hammer Und sie schaut wie tot hinüber. Wie im Traum trifft sie ein Lachen; Und sie taumelt in die Schmiede, Scheu geduckt vor seinem Lachen, Wie der Hammer hart und rüde. Hell versprühn im Raum die Funken Und mit hilfloser Geberde Hascht sie nach den wilden Funken Und sie stürzt betäubt zur Erde. 5 Schmächtig hingestreckt im Bette Wacht sie auf voll süßem Bangen Und sie sieht ihr schmutzig Bette Ganz von goldnem Licht verhangen, Die Reseden dort am Fenster Und den bläulich hellen Himmel. Manchmal trägt der Wind ans Fenster Einer Glocke zag Gebimmel. Schatten gleiten übers Kissen, Langsam schlägt die Mittagsstunde Und sie atmet schwer im Kissen Und ihr Mund gleicht einer Wunde. 6 Abends schweben blutige Linnen, Wolken über stummen Wäldern, Die gehüllt in schwarze Linnen. Spatzen lärmen auf den Feldern. Und sie liegt ganz weiß im Dunkel. Unterm Dach verhaucht ein Girren. Wie ein Aas in Busch und Dunkel Fliegen ihren Mund umschwirren. Traumhaft klingt im braunen Weiler Nach ein Klang von Tanz und Geigen, Schwebt ihr Antlitz durch den Weiler, Weht ihr Haar in kahlen Zweigen. Michael Seywald: Anderswelten KLAUS AGER (1946) An die Stille (Psalm) op 49.1 für Oboe, Violine, Viola und Violoncello (1987) oenm [Text-Fragmente nach Trakl] vergraben in bläulichen Schlaf … / verstummt der schwarze Weiher… / Goldne Stille des Herbstes… / Am Abend verfällt - im Frieden brauner Eichen - das alte Dorf…/ Nachtrauert die Schwermut -… / sterbender Astern… / In langsamen Händen - verbirgt - die hyazinthene Stirne - die Magd -… / Schweigsamer Abend in Wein… / Stille; als sänken Blinde an herbstlicher Mauer hin… / Das rote Gehämmer… / Die dunkle Kühle des Brunnens… / Goldne Stimmen im Wind… / In blauer Stille verfielen deine Wangen zu Staub… Psalm Stille; als sänken Blinde an herbstlicher Mauer hin, Lauschend mit morschen Schläfen dem Flug der Raben; Goldne Stille des Herbstes, das Antlitz des Vaters in flackernder Sonne Am Abend verfällt im Frieden brauner Eichen das alte Dorf, Das rote Gehämmer der Schmiede, ein pochendes Herz. Stille; in langsamen Händen verbirgt die hyazinthene Stirne die Magd Unter flatternden Sonnenblumen. Angst und Schweigen Brechender Augen erfüllt das dämmernde Zimmer, die zögernden Schritte Der alten Frauen, die Flucht des purpurnen Munds, der langsam im Dunkel erlischt. Schweigsamer Abend in Wein. Vom niedern Deckengebälk Fiel ein nächtlicher Falter, Nymphe vergraben in bläulichen Schlaf. Im Hof schlachtet der Knecht ein Lamm, der süße Geruch des Blutes Umwölkt unsre Stirnen, die dunkle Kühle des Brunnens. Nachtrauert die Schwermut sterbender Astern, goldne Stimmen im Wind. Wenn es Nacht wird siehest du mich aus vermoderten Augen an, In blauer Stille verfielen deine Wangen zu Staub. So leise erlöscht ein Unkrautbrand, verstummt der schwarze Weiher im Grund Als stiege das Kreuz den blauen Kalvarienhügel herab, Würfe die schweigende Erde ihre Toten aus. STEFAN DAVID HUMMEL (1968) " Am Hügel endet leise der Abendwind “ für Bassflöte und Harfe (2014) Vera Klug, Bassflöte; Barbara Pöschl-Edrich, Harfe Geistliche Dämmerung Stille begegnet am Saum des Waldes Ein dunkles Wild; Am Hügel endet leise der Abendwind, Verstummt die Klage der Amsel, Und die sanften Flöten des Herbstes Schweigen im Rohr. Auf schwarzer Wolke Befährst du trunken von Mohn Den nächtigen Weiher, Den Sternenhimmel. Immer tönt der Schwester mondene Stimme Durch die geistliche Nacht. ERNST LUDWIG LEITNER (1943) Aus dem Zyklus Gesang zur Nacht für Alt, Flöte und Harfe (1979) Kristina Busch, Alt; Vera Klug, Bassflöte; Barbara Pöschl-Edrich, Harfe Intermezzo VII Blumen hörte ich sterben im Grund Und der Bronnen trunkne Klage Und ein Lied aus Glockenmund, Nacht, und eine geflüsterte Frage; Und ein Herz - o todeswund, Jenseits seiner armen Tage. VIII Das Dunkel löschte mich schweigend aus, Ich ward ein toter Schatten im Tag Da trat ich aus der Freunde Haus In die Nacht hinaus. Nun wohnt ein Schweigen im Herzen mir, Das fühlt nicht nach den öden Tag Und lächelt wie Dornen auf zu dir, Nacht - für und für! IX O Nacht, du stummes Tor vor meinem Leid, Verbluten sieh dies dunkle Wundenmal Und ganz geneigt den Taumelkelch der Qual! O Nacht, ich bin bereit! O Nacht, du Garten der Vergessenheit Um meiner Armut weltverschloss’nen Glanz, Das Weinlaub welkt, es welkt der Dornenkranz. O komm, du hohe Zeit! WOLFGANG NIESSNER (1953): Sternschreie für Violine solo, op. 21 (1993) Masayoshi Matsui, Violine und Live-Elektronik, Astrid Rieder, Transart Aus dem Prosagedicht Winternacht … Das Ohr folgt lange den Pfaden der Sterne im Eis … Astrid Rieder – Trans Art WILHELM KILLMAYER (1927): Trakl-Lieder I für Tenor und Klavier (1993) Markus Schäfer, Tenor; Siegfried Mauser, Klavier An Novalis In dunkler Erde ruht der heilige Fremdling. Es nahm von sanftem Munde ihm die Klage der Gott, Da er in seiner Blüte hinsank. Eine blaue Blume Fortlebt sein Lied im nächtlichen Haus der Schmerzen Sommer Am Abend schweigt die Klage Des Kuckucks im Wald. Tiefer neigt sich das Korn, Der rote Mohn. Schwarzes Gewitter droht Über dem Hügel. Das alte Lied der Grille Erstirbt im Feld. Nimmer regt sich das Laub Der Kastanie. Auf der Wendeltreppe Rauscht dein Kleid. Stille leuchtet die Kerze Im dunklen Zimmer; Eine silberne Hand Löschte sie aus; Windstille, sternlose Nacht. Ein Winterabend Wenn der Schnee ans Fenster fällt, Lang die Abendglocke läutet, Vielen ist der Tisch bereitet Und das Haus ist wohlbestellt. Mancher auf der Wanderschaft Kommt ans Tor auf dunklen Pfaden. Golden blüht der Baum der Gnaden Aus der Erde kühlem Saft. Wanderer tritt still herein; Schmerz versteinerte die Schwelle. Da erglänzt in reiner Helle Auf dem Tische Brot und Wein. Sonja Abend kehrt in alten Garten; Sonjas Leben, blaue Stille. Wilder Vögel Wanderfahrten; Kahler Baum in Herbst und Stille. Sonnenblume, sanftgeneigte Über Sonjas weißes Leben. Wunde, rote, niegezeigte Läßt in dunklen Zimmern leben, Wo die blauen Glocken läuten; Sonjas Schritt und sanfte Stille. Sterbend Tier grüßt im Entgleiten, Kahler Baum in Herbst und Stille. Sonne alter Tage leuchtet Über Sonjas weiße Brauen, Schnee, der ihre Wangen feuchtet, Und die Wildnis ihrer Brauen. Sommersneige Der grüne Sommer ist so leise Geworden, dein kristallenes Antlitz. Am Abendweiher starben die Blumen, Ein erschrockener Amselruf. Vergebliche Hoffnung des Lebens. Schon rüstet Zur Reise sich die Schwalbe im Haus Und die Sonne versinkt am Hügel; Schon winkt zur Sternenreise die Nacht. Stille der Dörfer; es tönen rings Die verlassenen Wälder. Herz, Neige dich nun liebender Über die ruhige Schläferin. Der grüne Sommer ist so leise Geworden und es läutet der Schritt Des Fremdlings durch die silberne Nacht. Gedächte ein blaues Wild seines Pfads, Des Wohllauts seiner geistlichen Jahre! Im Frühling Leise sank von dunklen Schritten der Schnee, Im Schatten des Baums Heben die rosigen Lider Liebende. Immer folgt den dunklen Rufen der Schiffer Stern und Nacht; Und die Ruder schlagen leise im Takt. Balde an verfallener Mauer blühen Die Veilchen, Ergrünt so stille die Schläfe des Einsamen. Schwesters Garten In Schwesters Garten still und stad Ein Blau ein Rot von Blumen spat Ihr Schritt ist weiß geworden. Ein Amselruf verirrt und spat, In Schwesters Garten still und stad; Ein Engel ist geworden. Fragment 11 Schneeige Nacht! Ihr dunklen Schläfer Unter der Brücke Von zerbrochener Stirne Tropft kristallner Schweiß euch Michael Seywald: Ahnung ausweglos WILHELM KILLMAYER (1927) Schweigen und Kindheit. Sechs Lieder für Tenor und Klavier (1996) Markus Schäfer, Tenor; Siegfried Mauser, Klavier 1. Sommer (Abend in Lans) Sommer unter kalkgetünchten Bogen, Vergilbtes Korn, ein Vogel der ein und aus fliegt Abend und die dunklen Gerüche des Grüns. Roter Mensch, aufdämmerndem Weg, wohin? Über einsamen Hügel, vorbei am knöchernen Haus Über die Stufen des Walds tanzt das silberne Herz. 2. Untergang Über den weißen Weiher Sind die wilden Vögel fortgezogen. Am Abend weht von unseren Sternen ein eisiger Wind. Über unsere Gräber Beugt sich die zerbrochene Stirne der Nacht. Unter Eichen schaukeln wir auf einem silbernen Kahn. Immer klingen die weißen Mauern der Stadt. Unter Dornenbogen O mein Bruder klimmen wir blinde Zeiger gen Mitternacht. 3. Elis Vollkommen ist die Stille dieses goldenen Tags. Unter alten Eichen Erscheinst du, Elis, ein Ruhender mit runden Augen. Ihre Bläue spiegelt den Schlummer der Liebenden. An deinem Mund Verstummten ihre rosigen Seufzer. Am Abend zog der Fischer die schweren Netze ein. Ein guter Hirt Führt seine Herde am Waldsaum hin. O! wie gerecht sind, Elis, alle deine Tage. Leise sinkt An kahlen Mauern des Ölbaums blaue Stille, Erstirbt eines Greisen dunkler Gesang. Ein goldener Kahn Schaukelt, Elis, dein Herz am einsamen Himmel. 4. Herbstliche Heimkehr Erinnerung, begrabene Hoffnung Bewahrt dies braune Gebälk Darüber Georginen hangen, Immer stillere Heimkehr, Der verfallne Garten dunklen Abglanz Kindlicher Jahre, Daß von blauen Lidern Tränen stürzen Unaufhaltsam; Hinüberschimmern der Schwermut Kristallne Minuten Zur Nacht. 5. Die Sonne Täglich kommt die gelbe Sonne über den Hügel. Schön ist der Wald, das dunkle Tier, Der Mensch; Jäger oder Hirt. Rötlich steigt im grünen Weiher der Fisch. Unter dem runden Himmel Fährt der Fischer leise im blauen Kahn. Langsam reift die Traube, das Korn. Wenn sich stille der Tag neigt, Ist ein Gutes und Böses bereitet. Wenn es Nacht wird, Hebt der Wanderer leise die schweren Lider; Sonne aus finsterer Schlucht bricht. 6. Am Hügel Still vergeht am Saum des Waldes Ein dunkles Wild Am Hügel endet leise der Abendwind, Bälde verstummt die Klage der Amsel Und die Flöten des Herbstes Schweigen im Rohr. Mit silbernen Dornen Schlägt uns der Frost, Sterbende wir über Gräber geneigt Oben löst sich blaues Gewölk; Aus schwarzem Verfall Treten Gottes strahlende Engel JOHANNES KRALL (1957), ANDIE HEYER (1984), SABINA HANK (1976) don juan?fraGmenT für Ensemble (Uraufführung) Sabina Hank, Andie Heyer, Frank Stadler und Johannes Krall Monolog des Don Juan aus: Don Juans Tod (Fragment) Weg, schreckliches Gesicht! Was scheuchst du mich von meinem Lager auf Da dieser Stunde tiefster Wonneschauer Mir noch im Blute bebt und mich erfüllt Mit übermenschlichen Gesichtern. Weg, weg! Du Fratze, die ein geiler Schreck gebar, Mich ekelt, sehe ich dich an – ich möcht‘ Es nicht und muß. So fass‘ ich dich verfluchtes Gebilde du Auswurf meiner heißen Sinne Erwürge dich mit diesen Händen, versenge Mit meines Atems Glut, dich, Tiergesicht! Ah! Schwebst du mir noch vor und blickst mich an Aus toderstarrten Augenhöhlen, worin Die Finsternis, die noch kein Lichtstrahl je Erhellte, weint. Und füllst den Raum mit Schweigen, Das blaß, grufttief sich schleicht in meines Herzens Aufschäumend Pulsen und schlangengleich sich windet Um meiner Sinne trunkene Entzückung, Daß ferner immer ferner mir des Lebens Vielstimmiges Geräusch verklingt, sich brechend An ekler Öde. Es engt der Raum sich und Verschlingt, der nahen Dinge sichere Gestalt. Es steigt an mir empor und schon Droht es mich zu umfassen. Weg Wesenloses! Noch widertönt mein Blut von dieser Welt Die Erde hält mich und ich lache dein. Hier öffne ich dem Leben weit die Pforten, Und tönend braut’s herein, mich zu umfassen, Mit seinen Schwingen hüllt’s mich ein – und ich – Bin sein! Und atme ein die Welt, bin wieder Welt Bin Wohllaut, farbenheißer Abglanz – bin Unendliche Bewegung – bin. Michael Seywald: Die heiße Flamme des Geistes nährt heute ein gewaltiger Schmerz NIKOLAUS SCHAPFL (1963) Kaspar Hauser Lied für Bariton, Percussion, Klavier und Kontrabass (2014) Siwolng Song, Bariton; ensemble acrobat Er wahrlich liebte die Sonne, die purpurn den Hügel hinabstieg, Die Wege des Walds, den singenden Schwarzvogel Und die Freude des Grüns. Ernsthaft war sein Wohnen im Schatten des Baums Und rein sein Antlitz. Gott sprach eine sanfte Flamme zu seinem Herzen: O Mensch! Stille fand sein Schritt die Stadt am Abend; Die dunkle Klage seines Munds: Ich will ein Reiter werden. Ihm aber folgte Busch und Tier, Haus und Dämmergarten weißer Menschen Und sein Mörder suchte nach ihm. Frühling und Sommer und schön der Herbst Des Gerechten, sein leiser Schritt An den dunklen Zimmern Träumender hin. Nachts blieb er mit seinem Stern allein; Sah, dass Schnee fiel in kahles Gezweig Und im daemmernden Hausflur den Schatten des Mörders. Silbern sank des Ungebornen Haupt hin. FRANZ RICHTER HERF (1920-1989) Rondel - Lied nach einem Gedicht von Georg Trakl für Alt und Klavier (1963) Kristina Busch, Alt; Fausto Quintaba, Klavier Verflossen ist das Gold der Tage, Des Abends braun und blaue Farben: Des Hirten sanfte Flöten starben Des Abends blau und braune Farben Verflossen ist das Gold der Tage. Michael Seywald: Mein traumverschlossner Garten ALEXANDER MÜLLENBACH (1949) Im Park In Hellbrunn (1998) Siwoung Song, Bariton; Fausto Quintabà , Klavier Im Park Wieder wandelnd im alten Park, O! Stille gelb und roter Blumen. Ihr auch trauert, ihr sanften Götter, Und das herbstliche Gold der Ulme. Reglos ragt am bläulichen Weiher Das Rohr, verstummt am Abend die Drossel. O! dann neige auch du die Stirne Vor der Ahnen verfallenem Marmor. In Hellbrunn Wieder folgend der blauen Klage des Abends Am Hügel hin, am Frühlingsweiher – Als schwebten darüber die Schatten lange Verstorbener, Die Schatten der Kirchenfürsten, edler Frauen – Schon blühen ihre Blumen, die ernsten Veilchen Im Abendgrund, rauscht des blauen Quells Kristallne Woge. So geistlich ergrünen Die Eichen über den vergessenen Pfaden der Toten, Die goldene Wolke über dem Weiher. HARTMUT SCHMIDT (1946) Divertimento für vier Klarinetten, drei Bratschen, zwei Violoncelli, Kontrabass und drei Schlagzeuger (Uraufführung) Ensemble acrobat; Dirigent; Hideto Nomura Aus Briefen von Georg Trakl: ….. Hier ist ein Tag trüber und kälter als der andere und es regnet ununterbrochen. Bisweilen fällt dann ein Strahl der letzten sonnigen Innsbrucker Tage in diese Düsterniß und erfüllt mich mit tiefster Dankbarkeit für Sie und all‘ die edlen Menschen, deren Güte ich in Wahrheit so gar nicht verdiene. Zu wenig Liebe, zu wenig Gerechtigkeit und Erbarmen, und immer zu wenig Liebe; allzuviel Härte, Hochmut und allerlei Verbrechertum – das bin ich. ….. Ich denke, der Kapuzinerberg ist schon in flammendem Rot des Herbstes aufgegangen, und der Gaisberg hat sich in ein sanft‘ Gewand gekleidet, das zu seinen so sanften Linien am besten steht. Das Glockenspiel spielt die „letzte Rose“ in den ernsten freundlichen Himmel hinein, so süß-bewegt, daß der Himmel sich uns Unendliche wölbt! Und die Stille steigt……………., und der Dom wirft majestätische Schatten……….., und die Stille steigt über Plätze und Straßen. Ich weiß nicht, ob jemand den Zauber dieser Stadt so wie ich empfinden kann, ein Zauber, der einem das Herz traurig von übergroßem Glück macht. …. Ich sehne den Tag herbei, an dem die Seele in diesem unseeligen von Schwermut verpesteten Körper nicht mehr wird wohnen wollen und können……..Gott, nur einen kleinen Funken reiner Freude – und man wäre gerettet; Liebe – und man wäre erlöst. WOLFGANG SEIERL (1955) Georg Trakl Fragmente für Sprecher und Zuspielung (2014) Wolfgang Danzmayr, Sprecher Abend ist im alten Garten worden. Gegen Abend erwachte Münch am Saum des Waldes. Eine goldene Wolke erlosch über ihm und die dunkle Stille des Herbstes erfüllte ihn mit Angst, die Einsamkeit der Hügel rings. Nächtliche Buchen; es wohnt im Herzen Dunkler Landschaft ein roter Wurm. Ein Kreuz ragt Elis Dein Leib auf dämmernden Pfaden Was leise gehet unter Herbstesbäumen Am grünen Fluß, darüber Möven gleiten Es fällt das Laub; Einfalt dunkeler Zeiten. ‘s ist Gottes Ruh. Die Abendschatten säumen Ein schwarzer Vogel singt in Herbstesbäumen. Ein Händefalten müde und einträchtig Am Abend folgen ihren Vogelzeichen Die Augen, ehe sie dem Schlummer weichen Erinnerung des Knaben sanft und schmächtig. Ein schwarzer Vogel singt in Herbstesbäumen Den Frieden dieser Tage süß und mächtig Auch will die Seele stille sich bereiten. Da ich hinsank am schwarzen Hügel des Schlafs müde der Wildnis und Verzweiflung finsterer Wintertage, kam auf glühendem Flügel ein Traum zu mir: ein zarter Leichnam Erstrahlend in seinem Grab Unter den wilden Hollunderbüschen der Kindheit. Schneeige Nacht! Ihr dunklen Schläfer Unter der Brücke Von zerbrochener Stirne Tropft kristallner Schweiß euch MANUEL DE ROO (1979) Rosenkranzlieder für Streichquartett und Zuspielung (Uraufführung) Ensemble acrobat An die Schwester Wo du gehst wird Herbst und Abend, Blaues Wild, das unter Bäumen tönt, Einsamer Weiher am Abend. Leise der Flug der Vögel tönt, Die Schwermut über deinen Augenbogen. Dein schmales Lächeln tönt. Gott hat deine Lider verbogen. Sterne suchen nachts, Karfreitagskind, Deinen Stirnenbogen. Nähe des Todes 2. Fassung O der Abend, der in die finsteren Dörfer der Kindheit geht. Der Weiher unter den Weiden Füllt sich mit den verpesteten Seufzern der Schwermut. O der Wald, der leise die braunen Augen senkt, Da aus des Einsamen knöchernen Händen Der Purpur seiner verzückten Tage hinsinkt. O die Nähe des Todes. Laß uns beten. In dieser Nacht lösen auf lauen Kissen Vergilbt von Weihrauch sich der Liebenden schmächtige Glieder. Amen Verwestes gleitend durch die morsche Stube; Schatten an gelben Tapeten; in dunklen Spiegeln wölbt Sich unserer Hände elfenbeinerne Traurigkeit. Braune Perlen rinnen durch die erstorbenen Finger. In der Stille Tun sich eines Engels blaue Mohnaugen auf. Blau ist auch der Abend; Die Stunde unseres Absterbens, Azraels Schatten, Der ein braunes Gärtchen verdunkelt. Michael Seywald: Verstummtes Abendgrauen VALENTIN PETZEL (1994) Verfall für Gesang und Klavier (2013) Valentin Petzel, Gesang; Andrea Petzel, Klavier Am Abend, wenn die Glocken Frieden läuten, Folg ich der Vögel wundervollen Flügen, Die lang geschart, gleich frommen Pilgerzügen, Entschwinden in den herbstlich klaren Weiten. Hinwandelnd durch den dämmervollen Garten Träum ich nach ihren helleren Geschicken Und fühl der Stunden Weiser kaum mehr rücken. So folg ich über Wolken ihren Fahrten. Da macht ein Hauch mich von Verfall erzittern. Die Amsel klagt in den entlaubten Zweigen. Es schwankt der rote Wein an rostigen Gittern, Indes wie blasser Kinder Todesreigen Um dunkle Brunnenränder, die verwittern, Im Wind sich fröstelnd blaue Astern neigen. JOHANNES KOTSCHY (1949) .... ein Dunkles wandert in Abend und Untergang ... Lieder ohne Gesang nach Georg Trakl (Uraufführung) I Traurigkeit II Kindheit III Sünde IV Flucht Ensemble acrobat; Dirigent: Hideto Nomura I O die dornige Stunde des Grams. Silbern flackert im dämmernden Zimmer der Leuchter des Einsamen. Hinsterbend, da jener Dunkles denkt und das steinerne Haupt über Vergängliches neigt Trunken von Wein und nächtigem Wohllaut. (Stunde des Grams) Durch schwarzes Geäst tönen schmerzliche Glocken Auf deine Schläfen tropft schwarzer Tau. (an den Knaben Elis) Immer folgt das Ohr der sanften Klage der Amsel im Haselgebüsch. Elis, wenn die Amsel im schwarzen Wald ruft, dieses ist dein Untergang. (an den Knaben Elis) Dunkle Rosenkranzstunde. Wer bist du, einsame Flöte? Stimme, frierend über finstere Zeiten geneigt. (Stunde des Grams) II O der Abend,der in die finsteren Dörfer der Kindheit geht! (Nähe des Todes) Schwarz ragt der Kirchen trauriges Gepränge Ein Platz verdämmert grauenvoll und düster. (Traum des Bösen) Der Weiher unter den Weiden füllt sich mit den verpesteten Seufzern der Schwermut. (Nähe des Todes) Unter saugenden Bäumen wandert ein Dunkles in Abend und Untergang. (Siebengesang des Todes) III O das Wohnen in der Stille des dämmernden Gartens Da die Augen der Schwester sich rund und dunkel im Bruder aufgetan, der Purpur ihrer zerbrochenen Münder in der Kühle des Abends hinschmolz. Herzzerreißende Stunde. (aus dem Nachlass) In blauer Stille verfielen deine Wangen zu Staub. (Psalm) Einsam der Blinde, der über verfallenen Stufen hinabsteigt, im Zimmer die dunklen Flöten des Wahnsinns. (aus dem Nachlass) IV Geruhiges vor einer Schänke spielt. (aus dem Nachlass) Leise rinnt roter Wein, die sanfte Gitarre im Wirtshaus. (Wind, weiße Stimme) Herrlich, betrunken zu taumeln im dämmernden Wald. (Elis) Verwester Pfad. Lange Abendglocken versanken im Schlamme des Teichs und darüber neigen sich die gelben Blumen des Herbstes. O Tod! Der kranken Seele verfallener Bogen Schweigen und Kindheit. (Wind, weiße Stimme) Georg Trakl Lebensdaten 1887 Geburt in Salzburg 1892 Übungsschule der katholischen Lehrerbildungsanstalt in Salzburg. 1897 Eintritt in das humanistische k. k. Staatsgymnasium; erste lyrischer Versuche. 1902 Erste Rauschgiftexperimente (Chloroform, Opium). 1905 Nichtversetzung; vorzeitiger Abgang vom Gymnasium mit mittlerer Reife. 1905-1908 Praktikant in der Apotheke „Zum weißen Engel“. 1906 Trakls Totentag – Dramatisches Stimmungsbild in einem Akt und Fata Morgana. Tragische Szene (nicht erhalten) werden im März / September im Salzburger Stadttheater uraufgeführt. 1908-1910 Pharmaziestudium in Wien; Erwerb des Magistergrads. Tod des Vaters. Finanzielle Schwierigkeiten. 1910 Juni: Einjähriger Militärdienst als Pharmazeut bei der k. k. Sanitätsabteilung Nr. 2 in Wien. 1910-1911 Rückkehr nach Salzburg; Stelle als Rezeptarius in der Apotheke „Zum weißen Engel“; Oktober: Bewerbung um eine Stelle als Rechnungsprak- tikant im Wiener Ministerium für öffentliche Arbeiten. Dezember: Ernennung zum nichtaktiven Landwehr- medikamentenakzessisten; Antrag auf Aktivierung als Militärapotheker. 1912 April: Probedienst im Innsbrucker Garnisonsspital; Bekanntschaft mit dem Herausgeber des Brenner, Ludwig von Ficker, der von nun an regelmäßig Gedichte von Trakl veröffentlicht. Oktober: nach Abschluss der Probezeit Militär-Medikamentenbeamter; 31. Dezember: Rechnungspraktikant im Arbeitsministerium in Wien. 1913 1. Januar: Entlassungsgesuch; Trakl bleibt dem Dienst fern. Rückkehr nach Innsbruck; Existenzkrise, Schulden, Depressionen. Meist beim Freund und Gönner Ludwig von Ficker in Mühlau oder dessen Bruder in Hohenburg; Salzburger Aufenthalte; Juli - August: unbezahlter Probedienst als Rechnungspraktikant im Wiener Kriegsministerium; Abbruch. August: zwei Wochen mit Freunden (Adolf Loos, Karl Kraus, Peter Altenberg) in Venedig; November Berufsbemühungen in Wien. 1914 März: bei der kranken Schwester Grete in Berlin (Fehlgeburt); Reise zum Gardasee; Innsbruck. Nach Kriegsausbruch zieht Trakl am 24. August als Medikamentenakzessist im Leutnantsrang ins Feld; über Salzburg und Wien an die Front in Galizien; September: in der Schlacht von Grodek / Galizien eingesetzt; muss in einer Scheune 90 Schwerverwundete zwei Tage allein betreuen, ohne ihnen helfen zu können: Selbstmordversuch; 8.10.: zur Beobachtung seines Geisteszustandes ins Garnisonsspital von Krakau. Hier wahrscheinlich Selbstmord am 3.11.; Diagnose: endogene Schizophrenie. Sein Diener „war der einzige Mensch, der bei Trakls Begräbnis als Leidtragender zugegen war“. (Ludwig von Ficker) MITWIRKENDE DER NACHT DER KOMPONISTEN 2014 Wolfgang Danzmayr, Moderation & Rezitation Markus Schäfer, Tenor; Siegfried Mauser, Klavier oenm: Ekkehard Windrich, Anna Lena Lindenbaum, Violine Jutas Javorka, Viola; Sebestyen Ludmany, Violoncello Alexandra Lechner, Kontrabaß Vera Klug, Flöte; Peter Tavernaro, Oboe Fritz Kronthaler, Klarinette; Michael Mitterlehner, Percussion Ensemble acrobat: Kristina Busch, Mezzosopran; Siwoung Song, Bariton Marina Iglesias Gonzalo, Flöte Dario Zingales, Klarinette; Marco Sala, Bassklarinette Flavia Feudi, Es-Klarinette; Nerea Samino, Bassetthorn Juhyoung Kim, Vicente Climent Calatayud, Lukas Bahngruber, Posaune Christian Bank, Pauke/Xylophon; Sergej Mikhaylenko, Vibraphon Richard Putz, Marimba Marta Pioro, Valentina Mattiussi, Violine Kristina Videnov, Eura Fortuny, Katia Manafova, Viola Dieter Nel, Chiara Borlenghi, Violoncello Omar Gonzalez Akmendarez, Kontrabass Fausto Quintabà, Klavier & Organisation Dirigent: Hideto Nomura …sowie Masayoshi Matsui, Violine und Live-Elektronik, Alice Guinet, Flöte; Christina Schorn-Mancinelli, Gitarre Barbara Pöschl-Edrich, Harfe; Valentin Petzel, Gesang; Andrea Petzel, Klavier, Luisa Sophie Fischer, Tanz; Sabina Hank, Andie Heyer, Frank Stadler, Johannes Krall, EPiano, Vocal, E-Gitarre, E-Violine, E-Bass; Astrid Rieder, Transart Videoproduktionsteam: Fabian Schwolow (Kamera) Jonas Widmer (Kamera) Sascha Tekale (Ton) Khang Pham (Assistent) Christoph Feiel (Leitung) Licht- und Bühnentechnik: Jan Fredrich Konzeption & Gesamtleitung: Stefan David Hummel Design, Layout, Satz: Hanspeter Rosenlechner Drei Konzertabende zum 100. Todestag des Dichters Der große Lyriker Georg Trakl (3. Feb. 1887 Salzburg – 3. Nov. 1914 Krakau) hat mit seiner Dichtung viele Komponisten aus nun schon mehreren Generationen inspiriert – eine Ahnung von diesem Reichtum möchte die Universität Mozarteum im November vermitteln. November mit Georg Trakl Do, 6.11., 20.00 Uhr, Wiener Saal, Stiftung Mozarteum TRAKL-ABEND DER LIEDKLASSE WOLFGANG HOLZMAIR mit Vertonungen und Rezitationen Sa, 15.11., 19.30 Uhr, Solitär, Universität Mozarteum NACHT DER KOMPONISTEN 2014 „Es tönt der Abend glockentief“ Vertonungen im Gedenken an Georg Trakl – mit dem Schwerpunkt auf Salzburger Komponisten Konzeption: Stefan David Hummel Lesung & Moderation: Wolfgang Danzmayr Ausführende: Siegfried Mauser, Markus Schäfer, Ensemble Acrobat, oenm sowie Studierende, Lehrende und Absolventen der Universität Mozarteum In Zusammenarbeit mit der IGNM und der IG Komponisten Salzburg Alle Veranstaltungen bei freiem Eintritt! So, 30.11., 18.00 Uhr, Großes Studio, Universität Mozarteum AN VERSTEINERTER SCHWELLE von Klemens Vereno Lyrische Szenen nach Georg Trakl für neun Solostimmen, Chor und Orchester (Uraufführung) Musikalische Leitung: Martin Fuchsberger Szenische Gestaltung: Lutz Hochstraate Bühnengestaltung Cristina Struber und Anna Zadra Mit: Claudia Bauer, Klaus Eibensteiner, Michael Etzel, Katrin Heles, Alice Hoffmann, Jakob Puchmayr, Konstantin Riedl, Simone Waldhart, Daniel Weiler, Kammerchor Salzburg und Kammerorchester der Universität Mozarteum