Eichenprozessionsspinner

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Zur Bekämpfung eignet sich folgendes Präparat:
Dipel ES (Bacillus thuringiensis)
Bacillus thuringiensis ist ein sporenbildendes, aerobes Bodenbakterium, welches aus Schmetterlingsraupen isoliert wird. Durch die
Aufnahme des Bacillus mit der Nahrung, wird bei dem Schadinsekt
eine Darmperforation ausgelöst, welche zum Tod des Insektes
führt.
Vorteile:
- schädigt ausschließlich Zielorganismen
- biologisches Bekämpfungsmittel
Nachteile:
- schnelle Auswaschung durch Niederschläge
- kurze Wirkphase; 2 - 3 Tage
- schwankender Wirkungsgrad zwischen 60 - 90 %, eine Nachkontrolle ist notwendig
Das Absaugen findet vom Hubsteiger aus mit einem Industriestaubsauger statt. Die eingesetzten Geräte müssen über entsprechende Filter verfügen, um eine Verwirbelung der Nesselhaare zu
verhindern. Zum Schutz des Personals ist bei dieser Methode das
Tragen der vorgeschriebenen gebläseunterstützten Schutzausrüstung zwingend erforderlich.
Vorteile:
- schonende Methode der Gefahrenabwehr
Nachteile:
- langwierige Arbeit
- hohes Belastungsrisiko des ausführenden Personals
- kostenintensiv durch Einsatz des Hubsteigers
Eichenprozessionsspinner
Thaumetopoea processionae L.
erweiterte Bekämpfungsmethode
Ist der Zeitpunkt für eine Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln
verstrichen, bleibt als Empfehlung noch das Absaugen der Raupen,
um die gefährlichen Raupen zu entfernen. Diese Maßnahme ist
jedoch nur als Notmaßnahme zu verstehen und in keinem Fall der
Bekämpfung mit Pflanzenschutzmitteln vorzuziehen.
Absaugen der Raupen
(Jungraupen an Knospen einer Eiche
I. Larvenstadium)
EIKO LEITSCH BAUMPFLEGE
Mühlstrasse 10
64569 Nauheim
(Raupen bei der Prozession)
Telefon:
Fax:
E-Mail:
(Bekämpfung mit Hubarbeitsbühne; Mitarbeiter mit gebläseunterstützter
Schutzausrüstung)
06152 / 7107040
06152 / 71070420
[email protected]
Informationen zur Prognose und
Abwehr eines Hygieneschädlings in unseren Städten.
Diese Broschüre stellt eine Information
über den für den Menschen gefährlichen
Eichenprozessionsspinner dar.
Vorkommen
Populationsdynamik
Der Schädling befällt bevorzugt Stiel- und Traubeneiche, ist aber
auch z.T. an Roteiche anzutreffen.
Häufig wird propagiert, dass durch den massiven Anstieg der Population eine natürliche Bereinigung in Form eines Zusammenbruchs der Population stattfinden wird. Diese Erscheinung haben
wir vor einiger Zeit bei anderen Schädlingen erlebt. Bei dem Eichenprozessionsspinner ist in naher Zukunft nicht damit zu rechnen. Die äußeren Lebensbedingungen haben sich für das Insekt in
den letzten Jahren zum Positiven entwickelt, sodass eher mit einer
weiteren räumlichen Ausdehnung zu rechnen ist.
Biologie
Aus den ca. 0,5 - 1 mm großen Eiern, die im Herbst in Gelegen von
150 - 200 Stk. im Feinastbereich der Eiche abgelegt werden, schlüpfen im folgenden Jahr (Mitte April - Anfang Mai) kleine braune behaarte Raupen. Die Raupen durchlaufen 6 Larvenstadien (L1-L6).
gesundheitliche Gefahren
Durch Eiweißverbindungen in den Haaren der Raupe ab dem L3Stadium wird beim Menschen eine „Raupendermatitis“ ausgelöst.
Folgen sind Juckreiz, Hautausschlag und oftmals ein allg. Krankheitsgefühl, das über mehrere Wochen anhält. In einigen Fällen
kommt es auch zu Reizungen der Atemwege bis hin zu asthmatischen Symptomen und allergischen Schockreaktionen. Die Gefahr
besteht besonders von Ende Mai bis September. Die Haare des
Eichenprozessionsspinners behalten jedoch bis zu 5 Jahre ihre
Wirkung. Aus diesem Grund müssen auch verlassene Nester auf
jeden Fall entfernt werden.
(Eichenprozessionsspinnernest)
Maßnahmen zur Bekämpfung
Inhalt
(Schlüpfende Raupen)
Vorkommen
Biologie
Überwinterungsstrategie
Populationsdynamik
gesundheitliche Gefahren
Maßnahmen zur Bekämpfung
Ab dem L3 Stadium bilden sich die für den Menschen gefährlichen
weißen Nesselhaare, die aus den Rückenwarzen der Raupe wachsen.
Überwinterungsstrategie
Zahlreiche Insektenarten verharren in einer Art Winterruhe, mit einem stark eingeschränkten Stoffwechsel.
So auch der Eichenprozessionsspinner. Die Eier des Falters überwintern in Gelegen von bis zu zweihundert Eiern, im oberen Baumkronenbereich von Eichen, an ein– bis zweijährigen Zweigen. In diesem
Stadium enthalten sie kaum Wasser und sind widerstandsfähig. Als
voll entwickelte Insekten bauen die Schmetterlinge in ihre Körperflüssigkeit Zucker ein, welcher aus Reservestoffen ihres Körpers gebildet
wird. Die Kombination wirkt wie eine eigene Frostschutzlösung und
senkt den Gefrierpunkt. Auch extreme Winter können dem Falter
somit nichts anhaben.
Um den Schädling sinnvoll zu bekämpfen, sollte vor Einsatz entsprechender Gegenmaßnahmen eine Prognose der Befallssituation
des Baumbestandes erfolgen. Idealerweise sollte eine Maßnahmenauswahl, den vorherrschenden Gegebenheiten angemessen,
geplant werden. Auch bei der Bekämpfung von Schädlingen ist
ökologisches und ökonomisches Handeln unumgänglich.
Pflanzenschutzmittel
Die beste Zeit für den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln ist vom
Schlüpfen der Raupen Anfang April bis Mitte Mai vor dem erreichen des Larvenstadiums 3. Bis zu diesem Zeitpunkt gehen von
den Raupenhaaren keine gesundheitlichen Gefahren aus.
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