Stachelbeere Ribes uva-crispa Familie: Steinbrechgewächse (Saxifragaceae) Die Stachelbeere wurde im 15. Jahrhundert nach Mitteleuropa gebracht. In Hecken und Bergwäldern, an Burgmauern oder Felsen kommt sie wild vor. Sie wächst in vielen Gärten und trägt meist viele Früchte. Die behaarten Beeren mit derber Schale sind bei Kindern weniger beliebt. Dabei sind sie vor allem wegen des hohen Vitamin CGehalts (wie bei Zitronen) doch sooo gesund! Nutzung Reife Stachelbeeren sind süß und bekömmlich und werden roh gegessen. Man verwendet sie auch zur Herstellung von Kaltschalen, Likör, Most, Saft, Stachelbeergeist, Süßspeisen und Wein. Um schwer tragende Sträucher zu entlasten und das Ausreifen der übrigen Beeren zu fördern, werden auch unreife Früchte geerntet. Diese Beeren nimmt man gerne zum Einmachen (die Schalen platzten beim Kochen nicht auf) und zur Herstellung von Gelee, Konfitüre oder Marmelade. Frische Stachelbeeren sind einige Tage im Kühlschrank haltbar. Stachelbeeren wirken appetitanregend, verdauungsfördernd und blutfettabbauend. Sie helfen auch bei unreiner Haut, Gicht, Rheuma und Stoffwechselstörungen. Gesichtsmasken aus dem Fruchtfleisch wirken gegen fettige Haut. Die Blätter enthalten Tannine und können bei der Behandlung von Ruhr und Wunden angewandt werden. Stachelbeere (Chrosle: schweiz., Agrasel: österr., Gooseberry: engl., Grosseille à maguerau: franz.) Ribes uva-crispa Familie: Steinbrechgewächse (Saxifragaceae) Wuchsform Aussaat als Strauch bis 1,5 m hoch oder als Stämmchen mit ausgebreiteten, graubraunen Ästen. Unterhalb der Blätter befinden sich einfache oder dreiteilige verholzte Stachel im Herbst, denn sie brauchen Kälte zum Keimen. Pflanzzeit Herbst/Winter Blätter wechselständig, rundlich, 3-5fach gelappt und gekerbt, glänzend, beidseitig behaart Platzbedarf Blütezeit Pflege März bis Mai Pflanzabstand 1,5 – 2 m Rückschnitt im Herbst auf 8-12 ein- und zweijährige Triebe Blüten • Farbe: weiß-rötlich • Größe:10 mm Durchmesser • 5 Kelchblätter: in voller Blüte zurückgeschlagen und länger als die Kronblätter • 5 rötliche Kronblätter, meist rotrandig • zahlreiche Staubblätter • Fruchtknoten unterständig, aus 2 verwachsenen Fruchtblättern gebildet Düngung wenig Stickstoff viel Kalium; Schädlinge bei Mehltau die Trieb-spitzen bis ins gesunde Holz zurückschneiden Blütenstand Aus den Blattachselknospen wachsen gestauchte Kurztriebe aus, die bis zu drei endständige Blüten tragen. Früchte Es gibt weiße, grüne, gelbe, rote, glatte und behaarte Sorten. Die Früchte sind oval und enthalten viele essbare Kerne. Sie schmecken von sehr sauer bis sehr süß. Erntezeit ist von Juni bis August. Kultur Stachelbeeren wachsen auf den meisten Böden, am liebsten jedoch auf kalkhaltigen Böden. Ökologischer Lehrgarten PH-Karlsruhe Autorin: Katharina Buchholz-Kühn