Projektstudie - Planungsbüro Bauditz

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STUDIE ZUR ENTWICKLUNG DER EHEMALIGEN KOMTUREI WERBEN
HANSESTADT WERBEN (ELBE), VERBANDSGEMEINDE ARNEBURG-GOLDBECK
Studie zur Entwicklung
von Nutzungsmöglichkeiten
für die ehemalige Komturei in der Hansestadt Werben (Elbe)
Aufbau und Stabilisierung eines regionaltypisch geprägten Tourismus
mit Hilfe eines Konzeptes für die Wiederbelebung des Komplexes der
ehemaligen Komturei in der Stadt Werben (Elbe) und
die Vernetzung der touristischen Angebote in der Region
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STUDIE ZUR ENTWICKLUNG DER EHEMALIGEN KOMTUREI WERBEN
HANSESTADT WERBEN (ELBE), VERBANDSGEMEINDE ARNEBURG-GOLDBECK
Studie zur Entwicklung
von Nutzungsmöglichkeiten
für die ehemalige Komturei
in der Stadt Werben (Elbe)
Auftraggeber:
Hansestadt Werben (Elbe)
c/o Verbandsgemeinde Arneburg-Goldbeck
An der Zuckerfabrik 1
39596 Goldbeck
Verfasser:
Arbeitsgemeinschaft
Bauditz+Herger
Planungsbüro Bauditz und
Freischaffender Stadtplaner
Volker Herger
Berlin, 28.12.2011
ARBEITSGEMEINSCHAFT JAN-LUDWIG BAUDITZ/VOLKER HERGER
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STUDIE ZUR ENTWICKLUNG DER EHEMALIGEN KOMTUREI WERBEN
HANSESTADT WERBEN (ELBE), VERBANDSGEMEINDE ARNEBURG-GOLDBECK
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Inhalt
1.
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
1.6
2.
2.1
2.2
2.3
2.4
2.5
3.
3.1
3.2
3.3
3.4
4.
4.1
4.2
4.3
5.
5.1
5.2
5.3
6.
7.
Analyse der städtischen und regionalen Ausgangslage
Tourismusankerpunkt mit thematischer Verbindung
Untersuchung der städtischen Rahmenbedingungen
Äußere Rahmenbedingungen
Bedeutung des Ensembles (denkmalgeschützt, kulturell)
Regionale und überregionale Bedeutung
Stärken- und Schwächenanalyse
Analyse der baulichen Anlagen
Darstellung des Bestandes
Wertung des bestehenden Gebäudebestandes
Entwicklung eines Funktionsplanes
Erstellung eines Planes zur baulichen Zuordnung im Gesamtkonzept
Kostenschätzung der Um- und Neunutzung
Konzeptentwicklung
Ausgangslage der Konzeptentwicklung
Grundstückssituation
Bürgerbeteiligungsverfahren
Maßnahmekatalog
Entwicklung touristischer Strukturen
Strukturkonzept von Werben und Umgebung
Zuordnung und Einbeziehung benachbarter Tourismusstandorte
Einbindung in die Tourismusstrukturen des Landes Sachsen/Anhalt
Erarbeitung eines Maßnahmeplanes
Maßnahmen zur Verbesserung der der touristischen Infrastruktur
Einbeziehung örtlicher Aktivitäten und Akteure/Trägerschaft
Finanzierung, Fördermöglichkeiten, Risikobetrachtung und Zeitplan
Quellenverzeichnis
Anlagen
Bestandsplan zur Studie zur Entwicklung von Nutzungsmöglichkeiten
für die ehemalige Komturei in Werben - Grundlagenplan zur
Veranstaltung am 19.11.2011 in Werben (Elbe)
Funktionsplan (Ergebnisplan)
Diskussionsblätter aus der Gruppenarbeit
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1.
Analyse der städtischen und regionalen Ausgangslage
1.1
Tourismusankerpunkt mit thematischer Verbindung
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1.1.1 Blaues Band
Im Land Sachsen-Anhalt wurde für die das Land durchquerenden Flüsse und Kanäle ein touristisches Informationssystem geschaffen, was für Wassertouristen Informationen zu den Gewässern, zu den Möglichkeiten zum Übernachten, zur Gastronomie und zu Sehenswürdigkeiten bereitstellt. Es umfaßt die innerhalb der
Landesgrenzen verlaufenden Teile der Flüsse Elbe, Havel, Saale, Unstrut, den Mittellandkanal und den Elbe-Havel-Kanal.
Die Hansestadt Werben (Elbe) liegt Im Bereich der Elbekilometer 430 - 439.
Folgendes ist auf der Webseite "www.blauesband.de" zu Werben zu lesen:
"Gegründet im 6. Jh. durch die Wenden, kam der Stadt am Elbübergang von der Wischeniederung in die Prignitz als Grenzort zu den Slawen im Mittelalter besondere Bedeutung zu. Die kreisförmig verlaufenden Straßen in der Ortsmitte lassen die ehemalige Burg im Zentrum vermuten. Im Jahr 1005 (erste urkundliche Erwähnung) verhandelte Kaiser Heinrich der II. mit den Slawen in Werben, 1032 weilte Kaiser Konrad der
II. in Werben um Streitigkeiten zu schlichten, was ihm allerdings nicht gelang. Die
Wenden verwüsteten nur ein Jahr später Burg und Land. 1056 eroberten Slawen die
Burg.
1134 gründete Markgraf Albrecht der Bär eine Johanniter-Niederlassung in Werben,
1160 übergab er die Kirche zu Werben den Johannitern. 1151 erhielt Werben Stadt
recht. 1358 wurde Werben Mitglied der Hanse und mit dem zunehmenden Handel zog
auch der Wohlstand ein.
Im Jahr 1631 besetzte der schwedische König Gustav Adolf die Stadt und lieferte sich
in der Folge mit den Kaiserlichen unter Tilly heftige Gefechte, in deren Verlauf die
Stadt großen Schaden nahm. An den König erinnert noch heute das Gustav-AdolfDenkmal von 1931.
Zu besichtigen ist die Johannis-Kirche, errichtet von 1160 bis 1466. Die spätgotische
Backsteinhalle (um 1160) gehört zu den ältesten gotischen Kirchenbauten der Altmark
und ist mit der erhaltenen Ausstattung eines der bedeutendsten Baudenkmäler im
norddeutschen Raum überhaupt. Der große Altaraufsatz auf dem Hochaltar (von
1470) zeigt im geschlossen Zustand die Passion Christi. Geöffnet entfaltet er eine einzigartige Pracht der zeitgenössischen Schnitzkunst. Die reich skulptierte Kanzel entstand 1602. Führungen können gebucht werden
Bedeutend sind auch die erhaltenen Reste der Stadtbefestigung mit Elbtor um 1460.
Vom Turm bietet sich eine schöne Aussicht in die Elblandschaft. Im Inneren ist ein
kleines Heimatmuseum eingerichtet."
Vom Naturhafen Werben aus bietet "elbe-kanu", Kanuverleih Werben , Kirchplatz 6,
39615 Werben(Elbe), Kurztouren, Tages- und Mehrtagestouren mit den Start oder
dem Ziel Werben an.
1.1.2 Elberadweg
Der ca. 840 km lange Elberadweg führt linksseitig der Elbe von Arneburg-Hohenberg/
Krusemark durch Werben hindurch nach Beuster-Wittenberge.
Vom rechtsseitigen Ufer gelangt man von Havelberg mit der Gierseilfähre über Räbel
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nach Werben.
1.1.3 Altmarkrundkurs
Eine Teilstrecke des Altmarkrundkurses führt von Seehausen-Osterburg über Werben
nach Havelberg. Teile des Altmarkrundkurses haben eine identische Streckenführung
mit dem Elberadweg.
1.1.4 Hansestadt Werben
Kaum eine andere Region in Deutschland hatte so viele Hansestädte auf engstem
Raum aufzuweisen wie die Altmark. Im einstigen Kernland Brandenburgs findet man in
acht Hansestädten Stendal, Salzwedel, Gardelegen, Osterburg, Seehausen, Tangermünde, Havelberg, und Werben zahlreiche Zeugnisse der langen Hansetradition der
Altmark, die bis ins 13. Jahrhundert zurück reicht.
Im Jahre 1263 wurde Salzwedel Mitglied der „Gotländischen Gesellschaft“, die als
Wurzel der Hanse gilt. Stendal knüpfte die ersten Beziehungen zu den Seestädten.
Erst ein knappes Jahrhundert später traten die Städte der Altmark im Hansebund verstärkt in Erscheinung. Ihr hanseatischer „Taufbrief“ war gewissermaßen das Einladungsschreiben der Stadt Rostock zum Hansetag 1359 nach Lübeck. Die Hansestädte haben sich 1998 - 480 Jahre später - zum "Altmärkischen Hansebund" zusammen geschlossen und genießen auch heute wieder hohes Ansehen im internationalen
Hansebund der Neuzeit.
1.2
Untersuchung der städtischen Rahmenbedingungen
1.2.1 Darstellung der Standortbedingungen/stadträumliche Einordnung
Die räumliche Lage der Flächen der ehemaligen Komturei ist im Bild 1 dargestellt.
Bild 1: Quelle Luftbild, googlemaps
Im Flächennutzungsplan der Stadt Werben (Elbe) ist das Gelände der ehemaligen
Komturei als allgemeines Wohngebiet dargestellt. Die sich südlich des Südwalls beARBEITSGEMEINSCHAFT JAN-LUDWIG BAUDITZ/VOLKER HERGER
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findliche ebenfalls zur ehemaligen Komturei gehörende Fläche hat diese Flächenausweisung nicht und stellt eine Entwicklungsfläche dar.
Innerhalb der als allgemeines Wohngebiet (WA) festgesetzten Fläche sind nachfolgende Nutzungen nach Baunutzungsverordnung (BauNVO) zulässig:
- Wohngebäude
- die der Versorgung des Gebietes dienenden Läden, Schank- und Speisewirtschaften, sowie nichtstörende Handwerksbetriebe
- Anlagen für kirchliche, kulturelle, soziale und gesundheitliche Zwecke.
Ausnahmsweise können
- Betriebe des Beherbergungswesens
- sonstige nichtstörende Gewerbetriebe
- Anlagen für Verwaltungen sowie für sportliche Zwecke
- Gartenbaubetriebe und
- Tankstellen zugelassen werden.
Die allgemein zulässigen Nutzungen entsprechen den zukünftigen Nutzungszielstellungen für das Komtureigelände. Die ausnahmsweise zulässigen Nutzungen könnten
Konflikte mit der umgebenden Bebauung auslösen und sollten aus diesem Grunde
hier nicht angesiedelt werden.
Bild 2: Auszug aus dem Flächennutzungsplan der Stadt Werben (Elbe)
Maßgebende Umgebungsnutzungen sind Wohngebäuden an den Straßen Südwall und
Schadewachten, das Pfarrhaus, die Kindertagesstätte der Stadt Werben (Elbe), die
Kirche St. Johannis und Lager- und Unterstellgebäude eines landwirtschaftlichen Betriebes.
1.3
Äußere Rahmenbedingungen
1.3.1 Sanierungsgebietes der Hansestadt Werben
Die nördlichen Flächen der ehemaligen Komturei sind Teil des Zentrumsbereiches der
Stadt Werben und liegen innerhalb der Abgrenzung des förmlich festgesetzten SanieARBEITSGEMEINSCHAFT JAN-LUDWIG BAUDITZ/VOLKER HERGER
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rungsgebietes der Hansestadt Werben.
1.3.2 Gestaltungssatzung "Historischer Stadtkern", Stadt Werben
Die im November 2000 geschlossene Gestaltungssatzung "Historischer Stadtkern" der
Hansestadt Werben regelt als örtliche Bauvorschrift die äußere Gestaltung baulicher
Anlagen sowie von Werbeanlagen und Warenautomaten und über besondere Anforderungen an bauliche Anlagen, Warenautomaten sowie über die Einführung einer Genehmigungspflicht für genehmigungsfreie Werbenanlagen für den "Historischen
Stadtkern der Stadt Werben.
1.4
Bedeutung des Ensembles ( denkmalgeschützt, kulturell)
1.4.1 Denkmalbereich Hansestadt Werben (Elbe)
Der historische Stadtkern der Hansestadt Werben (Elbe) ist in seiner Gesamtheit ein
Denkmalbereich. Das Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt
erfaßt die flächenhaft vorhandenen Baudenkmale im Stadtzentrum von Werben:
"Erfassungsnummer: 094 97589 000 000 000 000
Gemeinde / Ort: Hansestadt Werben (Elbe)
Straße/Platz/Hausnummer:
Fabianstraße 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22,
23, 24, 25, 26, 27, 28
Fischerstraße 2, 3, 5, 6, 7, 8, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 23, 24, 25, 26
Hinterstraße 1, 2, 3, 4, 6, 7, 8, 9, 10, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 19
Kirchplatz 1, 3, 4, 5
Kirchstraße 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 24
Lange Straße 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21, 22, 23, 25,
26, 27, 28, 29, 30, 31, 32, 33, 35, 36, 37, 39, 40, 41, 42, 43, 44, 45, 46, 47, 48, 49, 50,
1, 52, 53, 54, 55, 56, 57, 58, 59
Marktplatz 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19
Marktstraße 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11
Nordwall u. Südwall 10, 11, 12, 14
Räbelsche Straße 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8
Schadewachten 1, 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 10, 17, 21, 22, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29, 30, 31,
32, 33, 34, 35
Seehäuser Straße 2, 3, 4, 5, 6, 7, 8, 9, 10, 11, 12, 13, 14, 15, 16, 17, 18, 19, 20, 21
Sachbegriff: Altstadt
Ausweisungsart: Denkmalbereich
Ausweisungsmerkmal: geschichtlich, kulturell-künstlerisch, städtebaulich
Denkmalbegründung: Altstadt, gekennzeichnet durch die lebendige Struktur von
Grundriß, Dachlandschaft und Stadtsilhouette, mit dem gewaltigen Dach der Johanniskirche als landschaftsprägende Dominante; äußerlich begrenzt durch den Verlauf
von Stadtmauer und -graben, diese im Bereich Nordwall u. Südwall ("Am Wall"), hinter
"Lange Straße" und "Hinterstraße" teils erhalten, teils im Gelände nachvollziehbar, im
Inneren geprägt durch das Nebeneinander verzahnter, aber unterscheidbarer Stadtquartiere, nach historisch-funktionalen sowie soziographischen Aspekten definierbar;
im Bereich Kirche/Kirchplatz/Komturei Siedlungskern, mit Ort der vermuteten Grenzburg des 10./11. Jh.; in Seehäuser Straße und Fabianstraße größte Dichte erhaltener
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Ackerbürgergehöfte mit größerer Grundfläche, entlang des Marktes und der Marktstraße (Friedrich-Engels-Straße) geräumige Hausgrundrisse, wohl Zeugnis von Lagerhaltung, Warenumschlag und Handel (Stapelrecht ist anzunehmen, da Werben Zollstätte), in den verbleibenden Straßenzügen kleinteilige Bebauung, in Kirchstraße (Rudolf-Breitscheid-Straße) und Lange Straße mit einigen erhaltenen, noch bürgerlichrepräsentativen Fassaden; in Schadewachten als Burgmannenbereich, Hinterstraße
als Sitz der Markthelfer und der Fischerstraße beeinträchtigte Bausubstanz in z. T.
gebrochenen Straßenzeilen; allen gemeinsam, trotz durchgängiger Überformung der
Fassaden, die allseits greifbare Präsenz der historischen Bausubstanz, vorwiegend
des 18. Jh."
Beeindruckend ist, daß sich die Stadtstruktur, die sich historisch entwickelt hat, auch
heute noch vorhanden und erkennbar ist. Der Stadtkern ist fast unverändert erhalten
geblieben.
Das zeigen auch die beiden nachfolgenden Auszüge aus früheren Kartenwerken vom
Ende des 19. Jahrhunderts.
Bild 3: Stadtgrundriß Werben 1880, Quelle: Landesamt für Denkmalpflege
Gegenüber dem Stadtgrundriß vom Ende des 19. Jhd. sind in dem früheren
Plan kaum Veränderungen des historischen Stadtkerns und der Straßenführung und
Quartiersabmessungen erkennbar.
Auf beiden Plänen ist die ehemalige Komturei jeweils gesondert verzeichnet, was auf
ihre besondere Bedeutung in der jeweiligen Zeit hinweist, die politischer wie auch wirtschaftlicher Natur sein konnte.
1.5
Regionale und überregionale Bedeutung
Das Landesamt für Denkmalpflege hat sich auf eine Anfrage in Verbindung mit der Erarbeitung dieser Studie zum Denkmalwert, zur Geschichte und zur Bedeutung der
ehemaligen Komturei folgend geäußert:
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Bild 4: Stadtgrundriß Werben, Ende 19. Jhd, Quelle: Landesamt für Denkmalpflege
"Die ehemalige Komturei der Johanniter zu Werben, d. h. ihre Ordensniederlassung
mit Konventshaus und Wirtschaftshof, ist gegenständlich schwer greifbar.
Die besondere geschichtliche und städtebauliche Bedeutung der Johanniterkomturei
Werben zeigt sich am besten im Stadtgrundriss und an der Stadtkirche. 1244 hervorgegangen aus der Stiftung von 1160 durch Albrecht den Bären als erste und für gut
200 Jahre wichtigste Niederlassung des Ordens in Norddeutschland, wurde ihre Vormachtstellung bereits im 14. Jahrhundert in Frage gestellt und erlosch 1426, als Sonnenburg Ordenszentrum der Ballei Brandenburg wurde. Im Zuge der Reformation ging
die Johanniterkirche „mit allem Zubehör“ an den Rat der Stadt Werben über (Visitationsabschied 1542). Schule, Pfarre und Kirche waren organisatorisch so verbunden,
dass auch diese Gebäude und Grundstücke mit an die Stadt übergingen (und erst mit
dem Vertrag des Freistaats Preußen mit der Ev.LK 1931 zum Teil wieder in Kirchenbesitz kamen). Nur der Wirtschaftshof südlich der Kirche verblieb als ev. Komturei bis
1809, wurde danach Verwaltungssitz des Staatsgutes (ab 1811 Domänenhof) und gegen Ende des 19. Jahrhunderts weitgehend baulich erneuert mit stattlichen, typisch
preußischen Backsteingebäuden. In der Bodenreform aufgeteilt, blieb die Komturei
auch nach 1990 dem seit 1852 reorganisierten Orden verloren. Während der LPG-Zeit
wurden die Domänebauten nur provisorisch instandgehalten und das Areal mit primitiven Zweckbauten entstellt. Die „Lambertikapelle“ blieb als Baudenkmal erhalten. Die
1993 noch erhaltene Toranlage mit Durchfahrt und gemauerter Pforte zum Kirchhof
wurde erst in jüngster Zeit durch Zaun ersetzt und auch Höhenunterschiede wurden
eingeebnet.
Einige Baudenkmale Werbens können im Kern als Ordensbauten gelten, nachweislich
z. B. die Ev. Kirche St. Johannis, die Domäne mit der „Lambertikapelle“, die „Alte
Schule“ Fabianstraße 17 (Ecke Kirchplatz). Der Denkmalbereich Altstadt Werben
schließt das Areal der Komturei mit ein. Der äußere Wirtschaftshof südlich des TauARBEITSGEMEINSCHAFT JAN-LUDWIG BAUDITZ/VOLKER HERGER
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ben Alands ist nicht Teil des Denkmalbereiches Altstadt. Das Areal „Vor dem Domänentor“ (siehe Stadtgrundriss vor 1900) ist allerdings geschichtlich zu dem im 30jährigen Krieg belegten, äußeren Befestigungsring zu rechnen (siehe Grafik in
Wollesen, S.144f.), der 1641/42 geschliffen wurde.
Aus dem Dreißigjährigen Krieg wird zum Zustand der Komtureigebäude von Wollesen
für 1630 berichtet: „das Brau- und Backhaus so beschädigt, dass ihr Neubau notwen
dig war“. Aus dem Bericht des Komturs Burchard von Goldacker vom 27. Januar 1643
geht hervor, dass „alle Gebäude ... von der in Werben liegenden Garnison abgetragen
wären“, „das Komturei-Tor wäre vom Rate zugemauert und die von Ihm vor vier Jahren erbaute Brücke abgehauen“. Der nächste Notar der Komturei klagte 1646 „der
ganze Platz und Hof wäre wüst, der Brunnen verfallen, das Inventar höchst dürftig“.
1653 – Gebäude in schlechtem Zustand,
1662 – Gebäude wieder größtenteils in Ordnung.
1891 wurde das Komtureitor abgebrochen und die meisten Gebäude erneuert. Die
Kgl. Preuß. Landesaufnahme von 1880 zeigt noch die städtebauliche Situation davor,
während der auf Ende 19. Jh. datierte Stadtplan im Inventar der Kunstdenkmale des
Kreises Osterburg bereits mit der heutigen Anlage im wesentlichen übereinstimmt.
Diese Sachgesamtheit Domäne Werben, zwischen Kirchplatz und Südwall gelegen
auf dem Areal der Komturei innerhalb des Denkmalbereiches Altstadt Werben, mit
den Bauten vom Ende des 19. Jahrhunderts (lt. Plan des Büro Bauditz zur o. g. Studie: Gebäude 1 bis 7), welche als bauliche Erneuerung der Domäne auf den alten
Fundamenten gelten können, und der „Lambertikapelle“ (lt. o. g. Plan: Gebäude 9), ist
als Baudenkmal von besonderer geschichtlicher und städtebaulicher Bedeutung anerkannt. Die besondere geschichtliche Bedeutung ergibt sich vorrangig aus der Verwurzelung des Domänehofes im Komtureiareal und seiner Rolle bei der ortsgeschichtlichen Entwicklung. Die besondere städtebauliche Bedeutung beruht auf der ortsbildprägenden Lage, wobei die Domänebauten eindeutig und bewusst der ortsbildbeherrschenden Johanniskirche untergeordnet und angepasst wurden. Bei Überlegungen
zur Umnutzung des Areals und seiner Gebäude sind diese städtebaulichen Eigenarten besonders erhaltenswert, um die Geschichte des Ortes anschaulich zu bewahren.
Die sogenannte Lambertikapelle (ein kleiner Backsteinbau, wohl E. 13. Jh., mit zurückgesetzt gemauertem Kreuz in den Giebeln) ist von besonderem Bauforschungsinteresse, da der ursprüngliche Gebäudezweck nicht zweifelsfrei feststeht. Eine fundierte Bauaufnahme ist hier vor allem anzustreben.
Archivrecherchen zur Baugeschichte der Domäne (besonders die Umbauphase Ende
19. Jh. betreffend) dürften sich im Landeshauptarchiv Magdeburg (und ggf. im LHABRB Potsdam) lohnen, um den Wandel des Areals zu erhellen."
1.6
Stärken- und Schwächenanalyse
Aus dem bisher geschriebenen lassen sich bereits einige Stärken der Hansestadt
Werben (Elbe) bezogen auf den Untersuchungsgegenstand ableiten.
Stärken
Diese liegen in erster Linie in der kulturgeschichtlichen Bedeutung der in großem
Umfang vorhandenen historischen Bauwerke allgemein und für das ehemalige
Komtureiareal im Besonderen.
Herausragend in seiner Bedeutung ist hier die Lambertikapelle der Johanniter, deren Bedeutung und frühere Nutzung bisher kaum erforscht wurde und für die auch
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keine gesicherten Erkenntnisse vorliegen.
In der Stadt Werben (Elbe) gibt es eine reges kulturelles Leben. Die Stadt Werben
(Elbe), der Verein "Arbeitskreis Werbener Altstadt" e.V. und weitere engagierte Bürger
bereiten für die Bürger der Stadt und deren Besucher jedes Jahr eine Vielzahl kultureller Veranstaltungen vor.
Eine gute Voraussetzung für eine bauliche Entwicklung stellt die stadträumliche
Lage des ehemaligen Komtureiareals dar, die sich mitten in der historischen Altstadt
von Werben befindet. Eine bauliche Weiterentwicklung wird sich nur in kleinen Schritten vollziehen lassen unter Nutzung der in der Stadt Werben (Elbe) vorhandenen
Potenziale und Initiativen.
Mit dem Komtureigelände steht ein größerer innerstädtischer Raum zur Verfügung, der
mögliche Nutzungen kaum einschränkt und Nutzungsvielfalt möglich macht.
Die Hansestadt Werben (Elbe) und die Hansestadt Havelberg sind kulturgeschichtlich
gleichwertig zu sehen und, so daß sich beide Städte gegenseitig befördern können.
Die Lage am Elbdeich und innerhalb des Biosphärenreservates Flußlandschaft
Elbe bietet dem sich dafür interessierenden Besucher Tierreichtum, eine große Naturnähe und Ruhe, die er ansonsten kaum findet.
Schwächen
Die Folgen der demografischen Entwicklung ist vor allem in den ländlichen Räumen
stark spürbar.
Diese ist eng mit einem attraktiven und ausreichendem Arbeitsplatzangebot
verbunden. Sind diese Arbeitsplätze, wie in Werben (Elbe) und dessen Umland
kaum vorhanden, wandern die jungen und qualifizierten Arbeitskräfte ab.
Es verbleiben die älteren Bevölkerungsschichten, die in der Stadt wohnen bis zu dem
Zeitpunkt, an dem sie eine Pflege in Anspruch nehmen müssen oder aus dem Leben
scheiden. Die Folge ist, daß deren Gebäude innerhalb des historischen Stadtkerns
nicht mehr bewohnt werden und leer stehen. Gleichzeitig sind die jungen Familien nicht
da, die diese leerstehenden Häuser weiternutzen und ihren Wohnvorstellungen
anpassen.
Das bedeutet, daß die Zahl der leerstehenden Häuser zunehmen wird. Dieser Trend
ist in Werben (Elbe) erkennbar.
Werben (Elbe) und sein Umland sind kein touristischer Schwerpunktbereich.
Die touristischen Angebote sind stark saisonal gebunden. Sowohl die Angebote zu
Kanu- und Bootstouren als auch die Nutzung der Radwege (Elberadweg, Altmarkrundkurs) sind an die wärmeren und warmen Monate des Jahres gebunden.
Rechsseitig der Elbe liegt die Stadt Havelberg mit einer gleichermaßen kulturhistorischer Bedeutung. Durch die Stadt Havelberg führt der rechtsseitig der Elbe angelegte
Radweg.
Die Belebung des Komtureiareals erfordert das Zusammenführen einer größere Anzahl
Nutzungen verschiedenster Art, die sich gegenseitig stützen, befördern und ergänzen
sollten. Beachtet werden muß der Istzustand, aus dem sich Neues verträglich und
nachhaltig entwickeln kann.
Einen sogenannten Investor, der das gesamte Areal entwickelt, wird es aller
Warscheinlichkeit nach nicht geben.
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2.
Analyse der baulichen Anlagen
2.1
Darstellung des Bestandes
Die Struktur der baulichen Anlage entspricht weitgehend der Anlage und Ausdehnung
der eh. Komturei und der späteren Domäne.
Die Wirtschaftsgebäude wurden nach der Mitte des 19. Jhd. errichtet. Die beiden Ställe an der Süd- und Westseite dürften vor 1900 errichtet worden sein. Als letztes Bauwerk der Domäne wurde die Holzscheune an der Ostseite errichtet, die nach dem 2.
Weltkrieg von der LPG (Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft) zur Getreidetrocknung umgerüstet und bis zur Wende genutzt wurde.
Von überregionaler Bedeutung dürfte die Lambertikapelle im Norden des Wirtschaftshofes, südwestlich des Westwerkes der Johanniskirche sein.
In der Literatur läßt sich nach der Umwandlung des Areals in eine preußische
Domäne eine Umnutzung der Kapelle zum Kornspeicher nachlesen.
Bild 5: Übersichtsplan, nichtmaßstäblich
Planerläuterungen
1 - Verwalterhaus
4 - Schuppen
7 - Langstall
11 - Werkstatt
2.2
2 - Toiletten
5 - Stall m. Speicher
8 - Garagen
12 - Scheune
3 - Großscheune
6 - Verbinder
9 - Lambertikapelle
13 - Scheune
Wertung des bestehenden Gebäudebestandes
Nachfolgend werden die vorgefundenen baulichen Anlagen anhand von Erfassungsbögen in ihrem Zustand dargestellt und beschrieben.
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Bestandserfassung Werben
Gebäude/Maße:
Bauteil
Pos.
Haus 1, Verwalterhaus, 17,90*9,60(11,85)m, 2-geschossig+Turm
Bauteil
Zustandsbeschreibung
Bestandsfoto 2011
Flächen und Volumen
BGF:
EG: (13,30*11,85)+(2,90*3,85)+(9,60*4,60)
157,60+11,16+44,16= 212,92qm
OG: (13,30*11,85)+(9,60*4,60)=157,60+44,16= 201,76qm
DG: (9,60*4,60)= 44,16qm
BGF: 458,84qm
BRI:
(12,0*13,3*7,0)+((12,0*13,3*4,42)/2)+((4,72+3,45)/2)*(3,85+2,90)+(4,7*11,2*
15,0)+((4,7*15,0*2,0)/2)
=1117,20+352,70+45,60789.60+70,50
BRI: 2375,60 cbm
01
Gründung
Naturstein (Porphyr), weitgehend trocken mit leichten Fugenschäden
Aussandung des Mörtels
02
Keller (wenn vorhanden)
vollständig unterkellert, Fußboden trocken, gut durchlüftet, Reste von
Einbauten wie Duschen und andere Installationen.
Wand zur Böschung (ca. Nord) mit Feuchteschäden (anstehendes Erdreich)
50% Terrazzo, ca. 50% Fliesen oder Ziegelboden
03
Horizontalsperre
Außenwände
Standsicherheit
Feuchteschäden
Putz/ Oberfläche
Inneschalen
Aufbau
nicht erkennbar, wg. Naturstein nicht notwendig
Ziegel Klosterformat 25*12*6,5cm, Wandstärke EG+OG ca.36cm
einige Rissschäden, älter, leichte Fugenauswaschungen
Traufgesims aus Maßwerkziegeln am Turmdach, auf Südgiebel fehlend,
Auseinandergehender Südgiebel mit Risen im Fenstersturzbereich und an
den Lisenen, dort fehlende Kopfverblechung
Mauerwerk außen mit Kalk innen mit Lehm vermörtelt
Innenputz als Lehmputz, im EG ca. 25% und OG 80%, im Turm vollstöndig
abgängig bzw.abgeschlagen
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SEITE 14
Bestandserfassung Werben
Gebäude/Maße:
Bauteil
Pos.
Haus 1, Verwalterhaus, 17,90*9,60(11,85)m, 2-geschossig+Turm
Bauteil
Zustandsbeschreibung
04
Fenster/ Türen
Anzahl/ Standart/ Zustand
Eingangstür orginal mit 4 Kassetten in stark verwittertem Zustand,
bedingt reparaturfähig
Fenster: 50% vollst. defekt oder fehlend, Rest 20-30% Original-Substanz,
meist fehldende Innenflügel der Doppelkastenfenster bzw. Einfachflügel
Nebeneingang als Brettertür, Zustand wie Haupttür
Innentüren: EG 60% defekt, 4 fehlende Supraporten erkennbar
OG/ DG 30%, Rest mittlere bis leichte Schäden
05
Innenwände/ Einbauten
Treppe im Entré und Treppe EG-OG als aufgesetzte Holztreppe, Zustand
bis auf Anstrich und einzelne Stufenkanten ok, tlw. mit Linoleum,
06
Fußböden/Decken
EG: 20-30% wiederverwendbare Dielen
OG: Dielen/ Bretter nicht wiederverwendungsfähig 10% fehlt
DG: Bretterboden defekt
Decken EG/OG 80% Deckenputz Lehm defekt, durch Feuchteeinwirkung
abgängige Deckenbereiche
07
Dach/ Entwässerung
Tragwerk
Schornsteine/Züge
08
Sparren und Dachkonstruktion zu 80% ok, Lagerhölzer tlw. defekt
fehlende Längsaussteifung, Turmdach (keine Rispen), vermutliche Ursache
für Mauerwerksverformung und Risse im Südgiebel
5 Stk. Schornsteine mit defekten Köpfen und Abschlüssen über Dach
Alle Bleche und Rinnen defekt oder fehlend
Hauptdach Betonstein-Pfanne (DDR), Fläche ok, Anschlüsse defekt
Turmdach: Kronendeckung Biberziegel, Zustand 2-3, Anschlüsse fehlerhaft
Anbau: Pappeindeckung defekt, Schalung Eingang aber neu
Abwasser/ELT/Haustechnik nahezu vollständig fehlend/ defekt, Abwasserabgang zur Sammelgrube
Anschlüsse
Hausanschluss Trinkwasser und Elektro vorhanden

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SEITE 15
Bestandserfassung Werben
Gebäude/Maße:
Bauteil
Pos.
Haus 2, Toiletten und Taubenhaus (15,80*5,00m, 1,5 geschossig)
Bauteil
Zustandsbeschreibung
Bestandsfoto 2011
Flächen und Volumen
BGF:
KG: 4,20*5,00= 21,0qm
EG: 15,80*5,00= 79,00qm
BGF: 100qm
BRI:
(11,6*5,0*3,5)+(4,2*4,8*5,0)+((4,2*5,0*2,4)/2)
=203+100,8+25,2
BRI: 329,2cbm
Gründung
Keller (wenn vorhanden)
Horizontalsperre
Außenwände
Standsicherheit
Feuchteschäden
Putz/ Oberfläche
Inneschalen
Aufbau
FW-Teil beschädigt, Massivteil Gründung i.O.
nicht vorhanden
Massivteil: HS aus Teerpappe Zustand i.O.
04
Fenster/ Türen
Anzahl/ Standart/ Zustand
Fenster und Türen komplett fehlend, Massivteil: tlw. Vergitterung
05
Innenwände/ Einbauten
06
Fußböden/Decken
FW-Teil: nicht vorhanden
Massivteil: keine Einbauten,
Unterdecke FW-Teil abgängig, UK defekt
07
Dach/ Entwässerung
Tragwerk
Schornsteine/Züge
Abwasser/ELT/Haustechnik
Anschlüsse
01
02
03
08
Massivteil: Sichtmauerwerk i.O. guter Zustand v. Ziegel und Fugen
Fachwerkteil: Seitenwand einsturzgefährdet, Schwellen u. Stiele beschädigt
tlw. defekete Gefache, Putz abgängig, Bretterschalung zerstört
Innenstützen defekt
Deckenschalung Massivteil Feuchteschäden
Massivteil: Kronendeckung incl. Grate i.O.
FW-Teil Wellasbest-Eindeckung schadhaft
alle Rinnen und Fallrohre defekt
n. vorhanden
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SEITE 16
Bestandserfassung Werben
Gebäude/Maße:
Bauteil
Pos.
Haus 3, Großscheune, 38,55*17,20m
Bauteil
Zustandsbeschreibung
Bestandsfoto 2011
Flächen und Volumen
BGF:
EG: 38,55*17,20= 663,06qm
BGF: 663,06qm
BRI:
(38,55*17,20*7,25)+(4,0*4,0*3,6)+((38,5*17,2*2,0)/2)
4807,18+57,60+663,06
BRI: 5527,84cbm
01
02
Gründung
Keller (wenn vorhanden)
Streifenfundamente i.O.
nicht vorhanden
Horizontalsperre
Außenwände
Standsicherheit
Feuchteschäden
Putz/ Oberfläche
Innenschalen
Aufbau
nicht vorhanden
04
Fenster/ Türen
Anzahl/ Standart/ Zustand
Holztore durchhängend, tlw. defekt, einige Stahlfenster tlw. defekt
Dachausstiege Zink funktionsfähig, große Lüftereinsätze (Funktion??)
05
Innenwände/Einbauten
06
Fußböden/Decken
Fülltrichter und Beschickungsanlage teildemontiert,
umfangreiche Schalttechnik noch vorhanden
2. Ebene für Beschickungsanlage als Stahlkonstruktion mit Gitter-Laufgängen
07
Dach/ Entwässerung
Tragwerk
Schornsteine/Züge
Abwasser/ELT/Haustechnik
Anschlüsse
Pappdach tlw. undicht, sichtbare Feuchteschäden an der Schalung
Sparren mit vermutetetn Fäulnisschäden im Nagelbereich Schalung
Entwässerung tlw. defekt bzw. zerstört PVC, Dachanschlüsse schadhaft
umfangreiche Anlagentechnik noch vorhanden, ungeprüft,
mit Drehstromanschluss 360V, keine sonst. Anschlüsse
03
08
Giebelwände Sichtmauerwerk mit leichten Schäden an Stein u. Fugen
Kein Putz, Ziegelformate 25*12*6,5cm, Rollchicht erneuerungsbedürftig
Holzständer-Riegelkonstruktion mit ca. 5-10% Holzschäden
Westseite mit Wellbitumen tlw. beschädigt, Turmaufsatz Wellasbest
Bretterwand Nordost weitgehend i.O.
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Bestandserfassung Werben
Gebäude/Maße:
Bauteil
Pos.
Haus 4, Nebengebäude (Schuppen) ca. 9,00*3,00m
Bauteil
Zustandsbeschreibung
Bestandsfoto 2011
Flächen und Volumen
BGF:
EG: 4,00*9,00= 36,00qm
BGF: 36,00qm
BRI:
(9,0*4,0*2,7)+(9,0*4,0*0,7/2)
97,2+12,8
BRI: 110,0cbm
01
Gründung
einfache Streifenfundamente ok
02
nicht vorhanden
nicht vorhanden
Zustand i.O., Ausmauerungen aus KS-Stein
05
Keller (wenn vorhanden)
Horizontalsperre
Außenwände
Standsicherheit
Feuchteschäden
Putz/ Oberfläche
Inneschalen
Aufbau
Fenster/ Türen
Anzahl/ Standart/ Zustand
Innenwände/Einbauten
06
Fußböden/Decken
FB Beton Zustand 2 bis 3
07
Dach/ Entwässerung
Entwässerung und Eindeckung defekt,
Tragwerk
Schornsteine/Züge
Abwasser/ELT/Haustechnik nicht vorhanden
Anschlüsse
03
04
08
einfache Holztore Zustand 3 bis 4
nicht vorhanden
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SEITE 18
Bestandserfassung Werben
Gebäude/Maße:
Bauteil
Pos.
Haus 5, Speicher und Stall, 30,20*13,00m
Bauteil
Zustandsbeschreibung
Bestandsfoto 2011
Flächen und Volumen
BGF:
30,20*13,00+30,20*13,00+10,33*13,00
392,6+392,6+134,3
BGF: 919,49qm
BRI:
(30,2*13,0*3,89)+(30,20*13,0*2,87)+(10,33*13,00*2,14)
+(10,33*13,00*2,00/2)+(19,87*13,0*2,0/2)
= 1572,2+1126,8+287,4+134,3+258,3
BRI: 3379,0cbm
01
02
03
04
05
06
07
08
Gründung
Keller (wenn vorhanden)
Horizontalsperre
Außenwände
Standsicherheit
Feuchteschäden
Putz/ Oberfläche
Inneschalen
Aufbau
Fenster/ Türen
Anzahl/ Standart/ Zustand
Innenwände/Einbauten
Streifenfundamente ohne Beanstandung
nicht vorhanden
Teerpappe umlaufend i.O.
ziegelsichtiges Mauerwerk 25/12/6,5cm
Traufgesims tlw. geschädigt durch Dachschäden
leichte Fugenauswaschungen, sonst geringe Schäden
Stahleinfachfenster und Holztore defekt
Zwischendecke aus Holz (Lagerboden) im Stallteil zu 95% defekt
Stützen incl. Knaggen weitestgehend defekt.
Stahlkappendecke im EG ud Keller im Speicher Feuchteschäden und tlw.
defekt (20%), darüberliegende Holzbalkendecken 70-80% defekt
Fußböden/Decken
EG: Beton und Ziegelböden 60% i.O. Obergeschosse wie Decken defekt
Dach/ Entwässerung
Entwässerung komplett defekt, Dach im Stallteil tlw. eingestürzt,
Tragwerk
Turmteil (Speicher) geschädigt, komplett erneuerungsbedürftig
Schornsteine/Züge
1 Schornsteinkopf defekt
Abwasser/ELT/Haustechnik nicht vorhanden/ defekt
Anschlüsse
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SEITE 19
Bestandserfassung Werben
Gebäude/Maße:
Bauteil
Pos.
Haus 6, Verbindungsbau, 15*10,5/2 m
Bauteil
Zustandsbeschreibung
kein Foto
Flächen und Volumen
BGF:
(2,5+15)/2*10,5*2
BGF: 183,75qm
BRI:
183,75*(4,4+6)/2
BRI: 435,5cbm
01
Gründung
gering dimensionierte Streifenfundamnete
02
Keller (wenn vorhanden)
Horizontalsperre
Außenwände
Standsicherheit
Feuchteschäden
Putz/ Oberfläche
Inneschalen
Aufbau
Fenster/ Türen
Anzahl/ Standart/ Zustand
Innenwände/Einbauten
nicht vorhanden
nicht vorhanden
ok, Putz tlw. abgängig, leichte Feuchteschäden
03
04
05
06
07
08
Brettertüren, einfach Zustand 4 bis 5
Zwischenwände Zustand 3 bis 4
Fußböden/Decken
Betonboden tlw. gerissen
Dach/ Entwässerung
Entwässerung defekt. Teerpappdach weitgehend defekt incl. Schalung
Tragwerk
Schornsteine/Züge
Abwasser/ELT/Haustechnik nicht vorhanden
Anschlüsse
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SEITE 20
Bestandserfassung Werben
Gebäude/Maße:
Bauteil
Pos.
Haus 7, Langstall ca. 40,0*11,5m
Bauteil
Zustandsbeschreibung
Bestandsfoto 2011
Flächen und Volumen
BGF:
EG(40,00*11,50)+OG(40,00*11,50)
465,75+465,75
BGF: 931,5qm
BRI:
((40,00*11,50)*5,61)+((11,50*40,0/2)*2,0
2580,6+460,0
BRI: 3040,6cbm
02
03
04
05
06
07
08
Keller (wenn vorhanden)
Horizontalsperre
Außenwände
Standsicherheit
Feuchteschäden
Putz/ Oberfläche
Innenschalen
Aufbau
Fenster/ Türen
Anzahl/ Standart/ Zustand
Innenwände/Einbauten
nicht vorhanden
nicht vorhanden
ziegelsichtiges Mauerwerk 25/12/6,5cm
Traufgesims und Obergeschoswände tlw. geschädigt durch Dachschäden
Standsicherheit OG akut gefährdet
leichte Fugenauswaschungen, sonst geringe Schäden
Holztore und Stahleinfachfenster defekt
Zwischendecke aus Holz (Lagerboden) im Stallteil zu 100% defekt
Stützen incl. Kanggen weitestgehend defekt.
Stahlkappendecke im EG und Keller im Speicher Feuchteschäden und tlw.
defekt (20%), darüberliegende Holzbalkendecken 70-80% defekt
Fußböden/Decken
EG: Beton und Ziegelböden 60% i.O., Obergeschosse wie Decken defekt
Dach/ Entwässerung
Entwässerung komplett defekt, Dach im Stallteil tlw. eingestürzt,
Tragwerk
Turmteil (Speicher) geschädigt, komplett erneuerungsbedürftig
Schornsteine/Züge
nicht vorhanden
Abwasser/ELT/Haustechnik nicht vorhanden/ defekt
Anschlüsse
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Bestandserfassung Werben
Gebäude/Maße:
Bauteil
Pos.
Haus 8, Doppelgarage ca. 10,94*10,0m
Bauteil
Zustandsbeschreibung
Bestandsfoto 2011
Flächen und Volumen
BGF:
10,94*10,0
BGF: 109,40qm
BRI:
10,94*10,0*4,1+((109,4*1,0)/2)
448,54+54,7
BRI: 503,27cbm
01
02
Gründung
Keller (wenn vorhanden)
Streifenfundamente i.O.
nicht vorhanden
Horizontalsperre
Außenwände
Standsicherheit
Feuchteschäden
Putz/ Oberfläche
Innenschalen
Aufbau
nicht vorhanden
Leichtbetonmauerwerk incl. Putz ok
04
Fenster/ Türen
Anzahl/ Standart/ Zustand
Holztore und Einfachfenster Zustand 2-3
05
Innenwände/Einbauten
keine Einbauten, Innenputz, Decke ok
06
Fußböden/Decken
Beton ok
07
Dach/ Entwässerung
Wellasbestdach Zustand ok, Entwässerung PVC funktionstüchtig
Tragwerk
Brettbinder augenscheinlich i.o..
Schornsteine/Züge
Abwasser/ELT/Haustechnik keine vorhanden
Anschlüsse
03
08
Schlepputz
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SEITE 21
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SEITE 22
Bestandserfassung Werben
Gebäude/Maße:
Bauteil
Pos.
Haus 9, Kapelle ca. 11,70*8,30m
Bauteil
Zustandsbeschreibung
Bestandsfoto 2011
Flächen und Volumen
BGF:
11,30*8,70
BGF: 91,53qm
BRI:
(11,30*8,70*4,19)+((11,30*8,70*5,16)/2)
411,9+253,6
BRI: 665,5cbm
01
02
Gründung
Keller (wenn vorhanden)
Feldsteinfundament tlw. geschädigt
Krypta mit defektem Eingang
Horizontalsperre
Außenwände
Standsicherheit
Feuchteschäden
Putz/ Oberfläche
Innenschalen
Aufbau
nicht vorhanden
Ziegelsichtiges Mauerwerk, starke Fugenauswaschungen, Fehlstellen
beide Giebel mit starker Schädigung und Verformung der Rollschicht
und Giebelspitze, Anstrich und Putzreste vom Anbau, Eingang zur Krypta
stark geschädigt
04
Fenster/ Türen
Anzahl/ Standart/ Zustand
fehlend, Notverbretterung
05
Innenwände/Einbauten
keine
06
Fußböden/Decken
03
07
08
EG und DG eben als Bretterboden auf Mittelstützen+UK, Holz weitgehend
geschädigt, Einsturzgefahr
Dach/ Entwässerung
Biberdeckung weitgehend dicht, mit noch funktionsfähigen Anschlüssen
Tragwerk
zum überragenden Giebel/Rollschicht
Schornsteine/Züge
keine Entwässerung
Abwasser/ELT/Haustechnik nicht vorhanden
Anschlüsse
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SEITE 23
Bestandserfassung Werben
Gebäude/Maße:
Bauteil
Pos.
Haus 11, Werkstatt ca. 14,35*18,35m
Bauteil
Zustandsbeschreibung
Bestandsfoto 2011
Flächen und Volumen
BGF:
14,35*18,35
BGF: 262,3 qm
BRI:
14,35*18,35*(3,85+5,78)/2
BRI: 1262,5cbm
01
02
Gründung
Keller (wenn vorhanden)
einfache Streifenfundamente
nicht vorhanden
Horizontalsperre
Außenwände
Standsicherheit
Feuchteschäden
Putz/ Oberfläche
Innenschalen
Aufbau
nicht vorhanden
Beton-Hohlblocksteine, Ziegel u.ä. (Mischmauerwerk)
ok
04
Fenster/ Türen
Anzahl/ Standart/ Zustand
verschiden Ausführungen, tlw. Kunststoff-Isolierglasfenster
05
Innenwände/Einbauten
06
Fußböden/Decken
Werkstatt, Lager und Nebenfunktionen
werden durch Hohlblocksteine oder Leichtbauwände getrennt
abgehangene Decke unter Dachbindern
07
Dach/ Entwässerung
Tragwerk
Schornsteine/Züge
Abwasser/ELT/Haustechnik
Anschlüsse
03
08
teilweise unverputzt
Biberdeckung weitgehend dicht, mit noch funktionsfähigen Anschlüssen
Brettbinder
keine
einfach, funktionstüchtig
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HANSESTADT WERBEN (ELBE), VERBANDSGEMEINDE ARNEBURG-GOLDBECK
Bestandserfassung Werben
Gebäude/Maße:
Bauteil
Pos.
Haus 12, Fachwerkscheune 16,83*23,02m
Bauteil
Zustandsbeschreibung
Flächen und Volumen
BGF:
16,83*23,02m
BGF: 387,4qm
BRI:
16,83*23,02*(8,00+8,65)/2
BRI: 3225,3 cbm
Gründung
Keller (wenn vorhanden)
Streifenfundamente i.O.
nicht vorhanden
Horizontalsperre
Außenwände
Standsicherheit
Feuchteschäden
Putz/ Oberfläche
Innenschalen
Aufbau
nicht vorhanden
Fachwerkwände, teilweise mit geschädigten Hölzern
Tragwerk ist zu prüfen, teilweise lose Gefache
04
Fenster/ Türen
Anzahl/ Standart/ Zustand
nur Tore, diese funktionstüchtig
05
Innenwände/Einbauten
keine
06
Fußböden/Decken
Stampfboden
07
Dach/ Entwässerung
Dachentwässerung verschlissen,
Tragwerk
Pappdach tlw. undicht, Sparrenschädigungen möglich
Schornsteine/Züge
Abwasser/ELT/Haustechnik keine
Anschlüsse
01
02
03
08
ARBEITSGEMEINSCHAFT JAN-LUDWIG BAUDITZ/VOLKER HERGER
SEITE 24
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Bestandserfassung Werben
Gebäude/Maße:
Bauteil
Pos.
Haus 13, Fachwerkscheune
Bauteil
Zustandsbeschreibung
Flächen und Volumen
BGF:
EG: 38,55*17,20= 663,06qm
BGF: 663,06qm
BRI:
(38,55*17,20*7,25)+(4,0*4,0*3,6)+((38,5*17,2*2,0)/2)
4807,18+57,60+663,06
BRI: 5527,84cbm
Gründung
Keller (wenn vorhanden)
Streifenfundamente i.O.
nicht vorhanden
Horizontalsperre
Außenwände
Standsicherheit
Feuchteschäden
Putz/ Oberfläche
Innenschalen
Aufbau
nicht vorhanden
Fachwerkwände, teilweise mit geschädigten Hölzern
Tragwerk ist zu prüfen, teilweise lose Gefache
04
Fenster/ Türen
Anzahl/ Standart/ Zustand
nur Tore, diese funktionstüchtig
05
Innenwände/Einbauten
keine
06
Fußböden/Decken
Stampfboden
07
Dach/ Entwässerung
Dachentwässerung verschlissen,
Tragwerk
Pappdach tlw. undicht, Sparrenschädigungen möglich
Schornsteine/Züge
Abwasser/ELT/Haustechnik keine
Anschlüsse
01
02
03
08
ARBEITSGEMEINSCHAFT JAN-LUDWIG BAUDITZ/VOLKER HERGER
SEITE 25
STUDIE ZUR ENTWICKLUNG DER EHEMALIGEN KOMTUREI WERBEN
HANSESTADT WERBEN (ELBE), VERBANDSGEMEINDE ARNEBURG-GOLDBECK
SEITE 26
In der Übersicht lassen sich übergreifend für alle Gebäude folgende Feststellungen treffen:
Die Errichtungszeit der massiven Gebäude liegt hauptsächlich in der zweiten
Hälfte des 19. Jahrhunderts verzeichnet. Die Großscheune wurde als Holzkonstruktion in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts errichtet. Eine dauerhafte
Nutzung wurde bis Ende des 20. Jahrhunderts, eine geregelte Instandhaltung wie
auch Modernisierungen und Einbauten, etwa von haustechnischer Ausrüstung
wurden, wenn überhaupt, nur bis zu diesem Zeitpunkt durchgeführt. Die
Haustechnik ist nunmehr in einem durchgehend defekten oder veralteten Zustand
und für eine heutige Nutzung ungeeignet.
Auf Grund der geringen Anforderungen für einen Lagerbereich kann für das
Haus 3, der Großscheune und dem Gebäude 8, der Garage, von einer
bedingten Nutzungsfähigkeit der Installation ausgegangen werden.
Alle Gebäude haben in Bezug auf Fassade, Fenster und Türen, Dach und
Entwässerung usw. einen Instandsetzungsrückstand, der bei den derzeit
leerstehenden und ungenutzten Gebäuden erheblich ist.
2.2.1 Gebäude 1, ehemaliges Verwalterhaus
Das ziegelsichtig gemauerte, mehrgeschossige Gebäude befindet sich in einem vergleichsweise guten baulichen Zustand. Die zwischenzeitliche Nutzung durch den
Kanuverleih hat bewirkt, das unmittelbar die bauliche Substanz gefährdende Schäden
nicht zu verzeichnen sind.
Die vorgefundenen Schäden umfassen vor allem folgende Bereiche: Vielfach defekte
Fenster und Türen, teilweise Schäden an den Holzbalkendecken in Form von
abgängigen Deckenfeldern und Feuchteschäden an den Balkenköpfen. Putz- und
Fugenschäden, vor allem im Inneren. Die haustechnische Ausstattung ist defekt.
Die Besichtigung von Grundmauern und Keller ergab weiterhin einen guten Zustand
und eine funktionierende Horizontalsperre. Die Dacheindeckung der Hauptdächer von
Turm und Hausteil kann als ausreichend dicht eingeschätzt werden, die Entwässerung
ist funktionstüchtig instandgesetzt worden.
Zugänge und Öffnungen sind weitgehend gesichert, so daß kein unmittelbares
Gefährdungspotential besteht. Sowohl die Substanz als auch die Typologie des Hauses sind für eine weitere Nutzung im Bereich Wohnen, Verwaltung und Gewerbe gut
geeignet. Die erkennbare Verformung des Turmgiebels läßt sich auf eine
unzureichende Aussteifung des Dachtragwerkes in Firstrichtung zurückführen.
2.2.2 Gebäude 2, Taubenhaus und Toiletten
Das aus zwei Baukörpern unterschiedlicher Bauart gebildete Gebäude 2 bewertet sich
auch unterschiedlich. Der massive Turmteil, ehemals Taubenhaus, ist in der baulichen
Hülle in gutem Zustand, während die Fachwerksubstanz des Toilettentraktes aufgrund
abgängiger Gefache und nicht mehr standsicherer Wände und Decken als sehr
mangelhaft eingeschätzt wird und eine unmittelbare Gefährdung aufgrund der
ungesicherten Zugänglichkeit besteht.
Für eine zukünftige Nutzung sind beide Bauteile nahezu ungeeignet, Nebennutzungen
als Lager, Abstellbereich oder wie bisher als Naßräume sind denkbar.
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SEITE 27
2.2.3Gebäude 3, Großscheune
In der ingenieurtechnische Holzkonstruktion befinden sich die tragenden Bauteilen in
einem leicht geschädigten Zustand. Die Tragfähigkeit ist augenscheinlich jedoch nicht
gefährdet, die Hüllenbauteile, wie Fassadenplatte und Dach sind erneuerungsbedürftig.
Teilweise sind gesundheitsschädliche Materialien wie Wellasbestplatten am
Dachaufsatz vorhanden. Im Innern befinden sich Reste einer ehemals umfangreichen
elektrotechnischen Anlage. Das Gebäude wird derzeit als Lager benutzt, die Zugänge
sind gesichert.
2.2.4Gebäude 4, Schuppen
Der kleine und sehr einfache Baukörper kann in der baulichen Qualität als sehr schlecht
eingeschätzt werden, ebenso der vorgefundene Zustand. Eine Instandsetzung für einen
zukünftige Nutzung erscheint nicht sinnvoll.
2.2.5Gebäude 5, Speicher und Stall
Der zweiteilige, massive Baukörper setzt sich aus einem zweigeschossigen Stallteil mit
einem aus einer inneren Holzkonstruktion gebildeten Heuboden und einem dreigeschossigen Speicherteil mit teilweise massiven Kappendecken zusammen. Die Fassade ist als ziegelsichtiges Mauerwerk mit detaillierten Traufen und Gesimsbändern
ausgeführt. Das generell defekte Pappdach verursacht sich umfangreiche Schäden.
Während die massiven Bauteile des Speicherteils nur teilweise beschädigt sind, ist der
Heu- oder Speicherboden im Stall vollständig defekt und teilweise eingestürzt. Die
Dachkonstruktion hat sich auf dieser abgestützt, so das teilweise Sparren abgängig
sind und die gemauerte Dachtraufe beschädigt haben.
Fenster und Tore sind defekt und unzureichend gesichert. Daraus ergibt sich ein unmittelbares Gefährdungspotential. Die vorgefundenen Schäden, insbesondere des Daches,
sind umgehend zu beseitigen um eine weitere Gefährdung von Wänden und Decken
und damit der unmittelbaren Standsicherheit zu verhindern.
Das Einzeldenkmal ist eines der wichtigsten Gebäude im Ensemble und bietet gute
Vorraussetzungen für eine weitere Nutzung.
2.2.6Gebäude 6, Verbindungsbau
Der einfache, eingeschossige Bau verbindet die beiden Stallgebäude 5 und 7. Die
Dachhaut und -konstruktion, sowie Teile des Fußbodens sind defekt. Die Möglichkeit
einer Instandsetzung für einen zukünftige Nutzung (einfache unbeheizte Funktion o.ä.)
sollte in Zusammenhang mit der Nutzung der Gebäude 5 und 7 betrachtet werden.
2.2.7Gebäude 7, Stall
Der massive Baukörper ist ähnlich dem Stallteil des Hauses 5 als ziegelsichtiger
Massivbau mit detaillierten Traufen und Gesimsbändern mit einem aus einer inneren
Holzkonstruktion gebildeten Heuboden ausgeführt. Durch das generell defekte
Pappdach verzeichnen sich umfangreiche Schäden. Der Heu- oder Speicherboden im
Stall ist vollständig defekt und eingestürzt. Die Dachkonstruktion hat sich auf dieser
abgestützt, so das das Dach komplett abgängig sind und die gemauerte Dachtraufe
beschädigt haben. Fenster und Tore sind defekt und unzureichend gesichert. Daraus
ergibt sich ein unmittelbares Gefährdungspotential, vor allem durch herabfallende
Gesimsteile An der Hoffassade.
Die vorgefundenen Schäden, insbesondere des Daches, sind umgehend zu beseitigen
um eine weitere Gefährdung der Wänden und damit der unmittelbaren Standsicherheit
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SEITE 28
zu verhindern.
Das Baudenkmal gehört zu den prägenden Gebäude im Ensembles und bietet gute
Vorraussetzungen für eine weitere Nutzung.
2.2.8 Gebäude 8, Garage
Der als Doppelgarage ausgeführte einfache Bau aus Betonhohlblocksteinen wurde erst
gegen Mitte der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts auf dem Gelände errichtet und
ist damit das jüngste Gebäude. Der Zustand ist als gut und funktionstüchtig zu bezeichnen. Das Gebäude wird wie in früherer Zeit als Garage und Abstellbereich
genutzt.
2.2.9 Gebäude 9, Lambertikapelle
Das älteste Gebäude des Ensembles ist ein eingeschossiger, unterkellerter Mauerwerksbau mit einem biberschwanzgedeckten Satteldach. Die Errichtung läßt sich in der
Literatur bis etwa auf das Jahr 1200 datieren. Die Fassade, insbesondere die überhöhten Giebel mit Rollschicht sind auf Grund des Baualters stark geschädigt
(Ziegelfehlstellen und Mörtelerosion). Fenster und Türen fehlen, einen notdürftige
Zugangssicherung ist vorhanden.
Der außenliegende, erdüberdeckte Kellerabgang ist einsturzgefährdet. Die im Inneren
als Holzkonstruktion ausgebildete zweite Ebene weist erhebliche Schädigungen auf
(Holzschädlinge, Feuchte).
Die Dacheindeckung wurde augenscheinlich in den letzten Jahren instandgesetzt und
ausreichend gesichert. Jedoch fehlt eine geregelte Dachentwässerung, so dass die
schon stark geschädigten Seitenwände weiter durchfeuchtet werden. Sparren und
Dachstuhl weisen Schäden an der Holzsubstanz auf.
Alle Rollschichten der Ortgänge sind durch zerstörte Mörtelfugen und daraus bereits
resultierenden Verformungen bei stärkeren Winden absturzgefährdet.
2.3
Entwicklung eines Funktionsplanes
Das Bild 6 stellt den aktuellen Kernbereich der ehemaligen Komturei dar.
Bild 6:
Einordnung in das Liegenschaftskataster
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Die ehemalige Komturei umfaßt zwei Bereiche, die durch die Straße Südwall getrennt
sind. Auch nutzungsseitig ist diese Trennung vorhanden. Aufgrund ihrer Struktur und
Bebauung wird die Südfläche ausschließlich landwirtschaftlich genutzt.
Die zentrumsnahe Nordfläche weist in ihrer Bebauung und Struktur eine größere Differenziertheit auf, was eine umfassendere Nutzungsvielfalt auslösen kann.
Mit Einbeziehung der angrenzenden städtischen Flächen erweitern sich die Nutzungspotentiale.
Auf dem Bild 7 sind die aktuellen Nutzungen im und in der Umgebung des Geländes
der ehemaligen Komturei dargestellt.
Angrenzend an die Fläche der ehemaligen Komturei hat die Stadt Werben (Elbe) weitere, sich in ihrem Eigentum befindlichen Grundstücke, die gegebenenfalls in die Entwicklungsvorstellungen des Gesamtareals einbezogen werden können. Dies betrifft
insbesondere die an Privatpersonen verpachteten Grundstücksflächen und den Bereich östlich des Gebäudes 3, der derzeitig teils als Lager für historische Baustoffe
und teils als Obstgarten genutzt ist.
Bild 7: Eigentum und Nutzungen
Die landwirtschaftliche Fläche wird von einen ortsansässigen Landwirt genutzt, ohne
das dazu ein Pachtvertrag geschlossen wurde. Der Landwirt ist lediglich verpflichtet
worden, die Gebäudesubstanz und die Dächer instand zuhalten.
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2.4
SEITE 30
Erstellung eines Planes zur baulichen Zuordnung im Gesamtkonzept
Im Bild 8 sind die Ergebnisse des Bürgerbeteiligungsverfahrens zusammengefaßt in
Bild 8: Gesamtkonzept
einen Plan dargestellt. Das schließt sowohl Nutzungsvorstellungen für die Gebäude
wie auch der Flächen mit ein.
Das Ziel des Gesamtkonzeptes ist es, die Bestandsgebäude zu erhalten und einer
Nachnutzung zuzuführen. Die Errichtung von Neubauten ist nicht vorgesehen.
Die Gebäude Nr. 4 und 8 sollen abgerissen werden. Bei diesen Gebäuden handelt es
sich um Anbauten an die ursprünglichen Hofgebäude etwa aus den 70-er Jahren.
Es ist vorgesehen, eine dauerhafte Wegeverbindung zwischen dem dem Kirchplatz
und dem Südwall herzustellen, die auch die Erschließung der einzelnen Gebäude der
ehemaligen Komturei sicherstellt. Die Hauptzufahrt erfolgte früher von Südwall aus.
Auf dem Titelbild ist noch der eine gemauerte Torpfeiler zu erkennen. Vom Kirchplatz
her gab es möglicherweise einen fußläufigen Zugang.
Das Gebäude 1 (Verwalterhaus) wird wieder eine wichtige Funktion innerhalb des
Hofensembles einnehmen. Gemeinsam mit den Gebäude 2 (Taubenhaus) und 3
(Großscheune) gibt es hierfür bereits konkrete Vorstellungen.
Das Gebäude 1 soll so ausgebaut werden, daß die Möglichkeit geschaffen wird, Weiterbildungsveranstaltungen, Trainingslager und Seminare für Gruppen von bis zu
20 Personen durchzuführen. Für die Einrichtung von zwei Seminar-/VersammlungsARBEITSGEMEINSCHAFT JAN-LUDWIG BAUDITZ/VOLKER HERGER
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räumen, die Schaffung erforderlicher Übernachtungskapazitäten und einer Küche sind
die räumlichen Voraussetzungen im Gebäude vorhanden.
Die Großscheune soll in eine Veranstaltungsscheune umgewandelt werden und Raum
für eine größere Besucherzahl bieten, wie sie gemeinsames Ansehen von Sportveranstaltungen, Konzerte und Tanzveranstaltungen darstellen. Auch für Veranstaltungen
anderer Art wären die Voraussetzungen vorhanden und sollen nicht ausgeschlossen
werden. Der Kanuverleih soll hier ebenfalls untergebracht werden.
Der teilweise in der Scheune und auf der befestigten Fläche auf der Ostseite vorhandene Handel mit historischen Baustoffen soll weitergeführt werden.
Die unversiegelten Flächen (Obstgarten) östlich der Scheune können als Rückzugsort
für die Gäste aus dem Gebäude 1 dienen und möglicherweise auch der Durchführung
von Freiluftseminaren dienen.
Im Zuge der erforderlichen Sanierung des Daches der Großscheune soll darauf eine
Photovoltaikanlage montiert und in die Fassade angepaßt werden (Entfernung von
Asbest).
Das eigentliche Potenzial für Implizierung neuer Nutzungsmöglichkeiten stellen die
Gebäude 5 (Speicher und Stall), 6 (Verbindungsbau) und 7 (Langstall) dar.
Innerhalb des Bürgerbeteiligungsverfahrens gab es zur Nutzung dieser Gebäudeteile
vielfältige Vorschläge. Sie reichten von Seniorentagesbetreuung, Jugendclubraum,
Bauhof mit Geräte und Maschinenausleihe über Backhaus, Gemeindeschlachthaus
und Mostpresse hin zu Handwerkerräumen, Ateliers und den Verkauf regionaler
Produkte. Im weiteren werden die Flächenangebote der Gebäude 5 und 7 dargestellt.
Das Gebäude 9 (Lambertikapelle) stellt das geschichtlich interessanteste und wertvollste Gebäude dar. Allerdings ist das konkrete Wissen über dieses Gebäude gering
und bedarf noch einiger Recherche und Suche in den Archiven.
Es hat für den Johanniterorden zweifelsfrei eine große Bedeutung und ist schon jetzt
als ein historisches Kleinod zu bezeichnen.
Der Johanniterorden kann sich vorstellen, daß das Gebäude nach seiner Instandsetung durch die Kirchgemeinde Werben (Elbe) genutzt werden könnte.
Die Johanniter waren ursprünglich eine Spitalbruderschaft, die die Wallfahrer nach
Jerusalem unterstützte und im Krankheitsfall betreute. 1099 wurden die Johanniter
gegründet. Während sie anfangs ausschließlich als Krankenpfleger tätig waren,
kamen später Ritterbrüder hinzu, die dann auch für den Schutz der Gläubigen
auf ihrer Wallfahrt nach Jerusalem und zurück, sorgten.
Die Kunde von diesem doppelten Wirken der Johanniter verbreitete sich und viele Fürsten übergaben in Würdigung dieses Tuns dem Hospital Besitzungen und Einkünfte.
1158 ging "Albrecht der Bär" auf eine Wallfahrt und konnte sich offensichtlich vom
Wirken der Johanniter überzeugen. Wieder in der Heimat, schenkte auch er den
Johannitern Besitzungen.
Zur Sicherung dieses neuen Ordensbesitzes im Nordosten des damaligen deutschen
Kaiserreiches wurde in Werben eine Komturei gegründet.
Die Entstehung der Komturei Werben wird zwischen 1200 und 1217 angenommen.
Um der Lambertikapelle noch mehr Raum zu geben und sie als Denkmal besonderer
Art hervorzuheben wird vorgeschlagen, Teile des Flurstückes 643 für eine
Freifläche vorzusehen. So ergibt sich die Möglichkeit um das Gebäude allseitig
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betrachten zu können. Auch die Anlage eines kleinen historischen Gartenbereiches ist
vorstellbar, der mit dem Entstehungsalter der Lambertikapelle korrespondieren sollte.
Die Gebäude 11, 12 und 13 befinden sich südlich des Südwalls und deutlich abgetrennt vom Gelände der ehemaligen Komturei. Diese drei Scheunengebäude werden
zu landwirtschaftlichen Zwecken als Lager, zum Unterstellen von landwirtschaftlichem Gerät und als Bergeraum genutzt. Diese Nutzung könnte beibehalten bleiben.
Diese Anlage ließe auch andere Nutzungen zu.
Die Fläche böte auch die Möglichkeit, über eine nachhaltige energetische
Versorgung des Komtureigeländes nachzudenken. Hier könnten die
Möglichkeiten für eine Aufbereitung und Verbrennung von Holzhackschnitzeln geschaffen werden um damit die Wärmeversorgung des Komtureigeländes sicherzustellen.
Auf den Dächern der drei Bestandsgebäude könnten Solaranlagen errichtet werden.
Beschreibung Gebäude 5
Das Bild 9 stellt zeigt den Grundriß des Gebäudes 5.
Bruttoäche
ca.120 qm
1- Einheit
Bruttoäche
ca.120 qm
1- Einheit
Bruttoäche
ca.230 qm
2- Einheiten
2.OG
1.OG
Bruttoäche
ca.120 qm
1- Einheit
Bruttoäche
ca.230 qm
1- Einheit
EG
Ferienwohnungen,
Ateliers o.ä.
Veranstaltungen,
gemeinschaftliche Nutzungen
gewerbliche Nutzung
Soziales, Versorgung
Nutzfläche ca. 820 qm
Bild 9: Gebäudegrundriß Gebäude 5
Das Gebäude 5 verfügt über ein Erd- und ein Obergeschoß. Der linke Teil des Gebäudes hat noch ein 2. Obergeschoß.
Der Baukörper ist in Ost-West-Richtung angeordnet. Das bietet die Möglichkeit, auf
der sonnenabgewandten Nordseite Ateliers anzuordnen.
Der südliche Teil des flach geneigten Satteldaches ist für den Aufbau eine Solaranlage geeignet.
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Die Erdgeschoßräume sind für gewerbliche Nutzungen geeignet, können aber auch
für eine Veranstaltungsnutzung, soziale Funktionen oder zur Schaffung von
Versorgungseinrichtungen ausgebaut werden.
Beschreibung Gebäude 7
Das Bild 10 stellt zeigt den Grundriß des Gebäudes 7.
Das Gebäude verfügt über zwei Vollgeschosse.
Der Baukörper steht in einem stumpfen Winkel zum Gebäude 5. Er ist in NordWest-/Süd-Ost-Richtung angeordnet.
Das Obergeschoß könnte ebenso wie das Obergeschoß des Gebäudes 5 genutzt
werden.
Die Erdgeschoßräume sind für gewerbliche Nutzungen geeignet, können aber auch
für eine Veranstaltungsnutzung, soziale Aufgaben oder zur Schaffung von Versorgungseinrichtungen (Regionalprodukte) oder für handwerkliche Tätigkeiten genutzt
werden.
40,00
OG
Bruttoäche
ca.180 qm
1-2 Einheiten
Bruttoäche
ca.125 qm
1- Einheit
Bruttoäche
ca.125 qm
1- Einheit
40,00
Bruttoäche
ca.180 qm
1- Einheit
Bruttoäche
ca.125 qm
1- Einheit
8,82
2,36
7,64
2,36
Bruttoäche
ca.125 qm
1- Einheit
7,64
2,36
11,50
EG
8,82
40,00
Ferienwohnungen,
Ateliers u.ä.
Veranstaltungen,
gemeinschaftliche Nutzungen
gewerbliche Nutzung
Soziales, Versorgung
Nutzfläche ca. 860 qm
Bild 10: Gebäudegrundriß Gebäude 7
- Verkehrliche Aspekte
Es ist das Ziel, die Fläche der ehemaligen Komturei in die Stadtstruktur mit einzubeziehen.
Dazu ist es vorgesehen, eine Durchwegung vom Kirchplatz zum Südwall herzustellen.
Dieses Ziel kann ohne Einschränkung erreicht werden, da die Wegeführung auf
Komtureiflächen erfolgen kann.
Nicht in direkter Verbindung mit der Entwicklung der Komtureiflächen steht die ZielARBEITSGEMEINSCHAFT JAN-LUDWIG BAUDITZ/VOLKER HERGER
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stellung, die Sackgasse Schadewachten über das in Privatbesitz befindliche Flurstück 747 der Flur 12 auf die Durchwegung Kirchplatz - Südwall aufzubinden. Dies
würde die allgemeine Verkehrssituation für Anwohner und Besucher zu verbessern.
Die derzeitig geduldete Wendefläche am Ende von Schadewachten auf dem Flurstück
643 könnte dann wieder Gartenfläche des Komtureiareals werden.
Zu klären ist auch die Grundstückssituation für das Gebäude 12 bzw. die Südfläche
der Komturei. Das Gebäude 12 steht teilweise auf einem öffentlichen Wegegrundstück. Über ein Flurbereinigungsverfahren sollt diese Situation den baulichen Verhältnissen angepaßt werden.
- Grünflächen
Zukünftige Grünflächen sind die Flurstücke 641, 642, 634 und teilweise 643 der Flur
12 von Werben.
Die teilweise Einbeziehung des Flurstückes 643 ist mit der Nutzungsidee verbunden,
westlich der Lambertikapelle einen mittelalterlichen Garten anzulegen. Dafür müßten
die jetzigen Spielflächen der Kindereinrichtung verkleinert werden.
Die Flurstücke 641 und 642 sind die an die Gebäude 5, 6 und 7 angrenzenden Freiflächen und sollten diesen Gebäuden als Freifläche mit Aufenthaltsqualitäten dienen.
Das Flurstück 634 ist im Bestand östlich im Anschluß an das Gebäude 3 zu etwa einem Drittel versiegelt und wird als Freilager für historische Baustoffe genutzt.
Langfristiges Ziel ist es, diese Entsiegelungen zurückzubauen und den Obstgarten
durch Neupflanzungen zu ergänzen. Allerdings hat eine Nutzung der versiegelten
Teilfläche zur Baustofflagerhaltung derzeitig Vorrang vor der o.g. Nutzung.
2.5
Kostenschätzung der Um- und Neunutzung
Aus städtebaulicher und denkmalpflegerischer Sicht werden die folgenden Gebäude
für eine Erhaltung und Um- bzw. Neunutzung empfohlen.
1. Lambertikapelle (im Bild 7 Nr. 9)
2. Verwalterhaus (im Bild 7 Nr. 1)
3. Stall Südseite (im Bild 7 Nr. 5)
4. Stall Westseite (im Bild 7 Nr. 7)
5. Stall-Verbinder (im Bild 7 Nr. 6)
6. Toiletten- und Taubenhaus (im Bild 7 Nr. 2)
Die Garage (im Bild 7 Nr. 8) und das Nebengebäude 4 (im Bild 7 Nr. 4) haben keine
denkmalpflegerische und wirtschaftliche Bedeutung. Für diese beiden Bauwerke
und die Ruine (nur noch Außenmauern) südlich des Südstalles (Nr.5) wird ein
Rückbau empfohlen.
Kostenschätzung Instandsetzung und Umnutzung
Da eine konkrete Nutzung für die Häuser noch nicht fixeirt ist, kann die
Kostenschätzung nur in einem gewissen Toleranzrahmen vorgenommen werden. Bei
den Häuser 5 - 7 muß aus heutiger Sicht von flexiblen Nutzungsmöglichkeiten
ausgegangen werden.
Das äußere Erscheinungsbild der Holzscheune (Nr.3) muß verbessert werden.
Insbesondere sollten die Asbestverkleidungen entfernt und ersetzt werden. Aus
städtebaulicher und ökonomischer Sicht wird ein dauerhafter Erhalt durch Fördermittel nicht empfohlen. Als Teil der ehemaligen DDR-Landwirtschaft wäre die Frage nach
seinem Denkmalwert durch die zuständige Behörde noch zu definieren.
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Die Großscheune wird nicht in die Aufstellung der notwendigen Investitionskosten einbezogen.
TABELLE 1: Kostenschätzung der Instandsetzung und Umnutzung
Pos. Gebäu- Bezeichnung
BGF Nutzfläche Nutzungsart
denr. n.
(qm)
(qm)
Bild 8
Johanniterausstellung,
1.
9
Lambertikapelle
92
150
geistl. Veranstaltungen
2.
1
Verwalterhaus
460
370
Seminarhaus,
3.
7
4.
5
5.
6
6.
Stall - Westseite
Stall/Speicher - Südseite
Stallverbinder
Toiletten/Tauben2
haus
Summe netto
geschätzte
Baukosten
in T€
118
370
930
860
diverse Nutzungen
645
920
820
diverse Nutzungen
615
185
150
diverse Nutzungen
112
100
80
Toiletten
58
1.918
384
Nebenkosten ca. 20%
2.302
Summe Herstellungskosten
437
Mehrwertsteuer 19%
2.739
Summe Herstellungskosten brutto
Kostenschätzung Abbruch - Rückbau
Der z.T. mit Asbest verkleidete Schuppen direkt am südlichen Eingang des
Hofgeländes versperrt weitestgehend die Sicht auf die Komtureigebäude (siehe
Titelfoto). Mit dem Durchblick zur Johanniskirche und einem einladenden Blick auf den
Hof könnte die Stadtansicht an dieser Stelle aufgewertet werden. Eine Funktion in der
zukünftigen Nutzung hat der Schuppen nicht.
Aus städtebaulich-verkehrlichen Gründen könnte hier die Sackstraße Schadewachten
zum öffentlichen Zugang zur Komturei verlängert werden und so Fußgängern und Radfahrern Gelegenheit bieten, das historische Gelände wenigstens auf der Ostseite zu
umgehen.
Die in den 60er Jahren des letzten Jhds. an den Weststall nördlich angebaute
Traktorengarage hat keinen Denkmalwert im Gesamtkontext. Sie stört in Ihrer Nähe zur
Lambertikapelle deren äußere Wirkung erheblich. Insbesondere um die Wirkung der
Kapelle zu verbessern ist dieses Bauwerk abzutragen. Gleichzeitig werden auch die
Nutzungsmöglichkeiten des Weststalles mit seinem westlich gelegenen Garten zu
verbessern. So kann als Nebeneffekt auch der Garten als Einrahmung des Geländes
wieder wahrgenommen werden.
TABELLE 2: Kostenschätzung für Rückbau und Abbruch
Pos. Gebäu- Bezeichnung
BGF
umb.
denr. n.
(qm)
Raum
Bild 8
(cbm)
Nebengbäude
1.
4
36
110
Schuppen
110
503
2.
8
Garage
Summe netto
Nebenkosten 10%
Summe Herstellungskosten
Mehrwertsteuer 19%
Summe Herstellungskosten brutto
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Kostenansatz/ geschätzte
cbm UR
Baukosten
in T€
20
2.200
20
10.060
12.260
1.226
13.486
2.562
16.048
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SEITE 36
Wirtschaftshof
Der südlich des Südwalls zum Komtureigelände gelegene Wirtschaftshof wird z.Zt.
vertragslos von einem Landwirtschaftsbetrieb genutzt. In den bisherigen Diskussionen
wurde dieser Bereich kaum betrachtet.
Er liegt außerhalb des Sanierungsgebietes, so daß Mittel aus dem Programm
städtebaulicher Denkmalschutz hier nicht in Anspruch genommen werden können.
Weiterhin ist die südliche Scheune über die Flurstücksgrenze gebaut, so daß hier eine
eigentumsrechtliche Regelung gefunden werden muß, die klare Eigentumsverhältnisse schafft, bevor Investitionen ausgeführt werden können.
Bei der Weiterführung der derzeitigen Nutzungsverhältnisse muß langfristig mit einem
Verlust dieses Hofes gerechnet werden. Eine moderne zukunftsfähige Landwirtschaft
läßt sich von diesem Standort nicht dauerhaft betreiben.
TABELLE 3: Gebäudedaten Wirtschaftshof
Pos. Gebäu- Bezeichnung
BGF
denr. n.
(qm)
Bild 8
umb.
Raum
(cbm)
1.
11
Werkstatt
262
1.260
2.
12
Fachwerkscheune/Stall
390
3.225
3
13
Fachwerkscheune
660
5.530
1.312
10.015
Summe
3.
Bemerkungen
erheblicher Reparaturbedarf an der
Fachwerkfassade, Nutzung im
derzeitigen Zustand möglich
erheblicher Reparaturbedarf an der
Fachwerkfassade und z.T. am Dach
große Schäden an der Fachwerkkonstruktion, Konstruktionsart schränkt
freie Nutzung ein
Konzeptentwicklung
3.1 Ausgangslage der Konzeptentwicklung
Der Landesentwicklungsplan des Landes Sachsen-Anhalt 2010 (LEP LSA 2010) beschreibt den Landkreis Stendal in Bezug auf die demografische Entwicklung als Raum
mit besonderen Entwicklungsaufgaben.
Lt. statistischen Erhebungen wird die Zahl der Einwohner im Landkreis Stendal weiterhin abnehmen. Bezogen auf 1990 als Bezugsjahr im Jahr 2025 auf 62 %.
Dieser Bevölkerungsrückgang findet in allen altmärkischen Städten statt. Für Werben
(Elbe) soll die Bevölkerung auf 41 % der Einwohnerzahl von 1990 zurückgehen.
Im Jahr 2025 würden bei Beibehaltung dieses Trends in Werben 571 Personen
wohnen.
Auf der Grundlage dieser statistischen Aussagen kommen die nachfolgenden Problemstellungen auf die Siedlungen in der Altmark und auch auf die Stadt Werben zu:
- welche Zukunftsfähigkeit haben kompakter Stadtkerne in Kleinstädten
- wie sieht es mit Zukunftsfähigkeit sehr kleiner Orte aus
- wie wird die Unterauslastung sozialer und technischer Infrastruktur bewältigt
- wie steigen die Siedlungsfolgekosten je EW und ist deren erwartbare Umlegung verkraftbar
- in welchen Maße beeinflussen Leerstand und Verfall touristische Attraktivität und
Wohnqualität
- können alle baukulturellen Werte, die zunehmend gefährdet sind, erhalten werden
- kann dem permanent zunehmenden Wertverlust entgegengewirkt werden
Einigen dieser Fragen eine Richtung zu geben ist das Ziel der Studie zur Entwicklung
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der ehemaligen Komturei Werben (Elbe).
3.2 Grundstückssituation
In den zurückliegenden Jahren gab es eine Reihe von Versuchen, das Gelände der
ehemaligen Komturei bzw. dessen Gebäude weiter- und nachzunutzen.
Konzepte wurden entwickelt und Projektzuschußanträge zu Fördermitteln gestellt. Eine
Bewilligung dieser Anträge erfolgte nicht, da die Eigentumsverhältnisse nicht vollständig
geklärt waren. Bei dem Komtureiareal handelt es sich um Gemeinschaftseigentum mit
unterschiedlichen Eigentumsanteilen.
Das Komtureigelände umfaßt die nachfolgend Flurstücke:
TABELLE 4: Flurstücke
GEMARKUNG WERBEN
FLURSTÜCK
GRÖßE (qm)
FLUR 11
227/13
3.700
FLUR 12
642
1.566
FLUR 12
634
1.688
FLUR 12
672
4.752
Summe
11.706
Mit einem Grundsatzbeschluß des Stadtrates der Hansestadt Werben (Elbe) vom
27.07.2011 wurde die Einleitung von Aktivitäten beschlossen, alle Komtureianteile zu
erwerben. Dazu stellte die Stadt Werben einen Antrag auf Bestellung eines gesetzlichen
Vertreters für den Erwerb von Miteigentumsanteilen unbekannter Eigentümer.
Die Stadt Werben die Eigentumsanteile bekannter Eigentümer erworben und so alle
Flurstücke auf sich als einziger Eigentümer übernehmen können. Diese eigentumsrechtliche Klärung stellt die wesentliche Voraussetzung für die zukünftige Entwicklung und
Nutzung des Komtureiareales dar.
3.3 Bürgerbeteiligungsverfahren
3.3.1 Forum zur Entwicklung der Komturei Werben
Am 19. November 2011 fand im Rathaus der Hansestadt Werben (Elbe) ein Forum zur
Entwicklung der Komturei statt. Im Mittelpunkt dieser Veranstaltung konnten Vorstellungen und Ideen geäußert und diskutiert werden, die die zukünftige Entwicklung und den
Umgang mit dem ehemaligen Komtureigelände betreffen.
Der Einladung zu der Diskussionsveranstaltung folgten etwa 40 Bürger aus der Stadt
Werben (Elbe) und seiner Umgebung.
Nach der Begrüßung durch den Bürgermeister der Stadt Werben (Elbe), Herrn Dr. Haase und einführenden Worten durch die Moderatoren der Veranstaltung, stellte Herr Michalis in seinem Vortrag "Kernige Altmark" die Aspekte des demografischen Wandels
dar und wie er sich in der Altmark und speziell in Werben vollzieht. Er sprach über die
Auswirkungen des Alterungs- und Abwanderungsprozesses am Beispiel der Stadt
Werben. Eine weitere prognostizierte Verringerung der Bevölkerung um ca. 20 % bis
2025 wird erhebliche Auswirkungen auf die Infrastruktur des ländlichen Raumes haben.
Neue Wege und Methoden sind in vielfältiger Weise gefordert. So ist auch die
Erhaltung der bestehenden Gebäude und damit der Erhalt der städtebaulichen Struktur
nicht mehr gesichert.
Insbesondere betrifft dies auch historisch wertvolle Bausbstanz und Wirtschaftsgebäude, die ihre ehemalige Nutzung verloren haben.
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SEITE 38
Herr Prof. Dr. Gademann, Subkommendeleiter der Johanniter in Magdeburg, stellte
den Johanniterorden vor und entwickelte Vorstellungen zur künftigen Nutzung der Lambertikapelle. Er sicherte eine tatkräftige Unterstützung beim Erhalt der Kapelle in
Zusammenarbeit mit der evangelischen Gemeinde von Werben zu.
Konzepterarbeitung für eine zukunftsfähige Nutzung
der eh. Komturei (Domäne) in Werben
Einladung zum Forum mit Diskussion
zur Entwicklung der Komturei (Domäne)
Sonnabend,19.Nov.2011
Zeit: 13 Uhr
Ende: ca. 16-17 Uhr
Ort: Rathaus Werben
Lambertikapelle der Komturei
- Darstellung der Ausgangssituation unter dem Aspekt des demografischen
Wandels in der Altmark Referent D. Michaelis, Bauamtsleiter Landkreis Stendal
- Kurze Darstellung der lokalen Situation Konzeptbearbeiter Bauditz u. Herger
- Diskussionsansatz mit Interessierten Bürgern und Kommunalpolitikern
- Ideenfindung in Gruppen
- Zusammenfassung der Ergebnisse
Rückfragen: planungsbüro bauditz, jan-l.bauditz kuglerstr.32, 10439 berlin, tel.030-28388880
Stadtplaner volker herger, mulackstr.37, 10119 berlin, tel.030-2823793
Bild 11: Einladung zum Forum mit Diskussion
Nach diesen Vorträgen folgte eine kurze Pause, bevor die Gruppenarbeit beginnen
konnte. Eine Reihe von Besuchern verließ zu diesem Zeitpunkt die Veranstaltung, so
daß zur Ideenfindung 4 Gruppen mit 5 - 6 Personen gebildet wurden, die jeweils eigene
Vorstellungen entwickeln sollten. Die Gruppen legten zu ihren Vorstellungen eigene
Wichtungen zu den Umsetzungsmöglichkeiten fest, die in der Abschlußdiskussion mit
allen Teilnehmern diskutiert wurden.
Im Punkt 3.3.2 sind die Ergebnisse der Gruppenarbeit noch einmal zusammengefaßt
und zeigen die breite Diskussion und die unterschiedlichen Zielvorstellungen der Teilnehmer zur künftigen Nutzung der ehemaligen Komturei.
ARBEITSGEMEINSCHAFT JAN-LUDWIG BAUDITZ/VOLKER HERGER
STUDIE ZUR ENTWICKLUNG DER EHEMALIGEN KOMTUREI WERBEN
HANSESTADT WERBEN (ELBE), VERBANDSGEMEINDE ARNEBURG-GOLDBECK
SEITE 39
offene Bürgerbeteiligung
Forum zur Entwicklung der Komturei Werben
Arbeitsgruppe 1:
Pos.
1.
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
1.6
1.7
1.8
1.9
1.10
1.11
2.
aufgeführte Ideen zur Nutzung
Einbeziehung der Bewohner
Zeit für Entwicklung nachhaltiger Nutzung
gemischte Nutzung gewünscht
Seniorenwohnen
Kindertagesstätte mit mediz. Betreuungsmöglichkeit
Kindergarten einbeziehen
Seminarhaus
Lambertikapelle für Ausstellungen
historisches Thema: Weizen aus Werben
Abbruch Stallanlage in Erwägung ziehen - Park
herstellen
Werkstatt für historische Baustoffe
Zusammenfassung
die höchste Bewertung erhielt mit großem Abstand nur
die Lambertikapelle
folgende Nutzung wird präferiert:
- ständige Ausstellung zur Geschichte Johanniter,
- Ausstellungsraum für wechselnde Ausstellungen,
- der ev. Gemeinde Werben,
- auch Nutzung mit Kindergarten
- für eine und diverse Veranstaltungen
Foto Arbeitsgruppe 1
ARBEITSGEMEINSCHAFT JAN-LUDWIG BAUDITZ/VOLKER HERGER
Bemerkungen
Unterstützung Johanniter, auch als Winterkirche
Gruppenwertung Priorität 1 (4-fach)
STUDIE ZUR ENTWICKLUNG DER EHEMALIGEN KOMTUREI WERBEN
HANSESTADT WERBEN (ELBE), VERBANDSGEMEINDE ARNEBURG-GOLDBECK
SEITE 40
offene Bürgerbeteiligung
Forum zur Entwicklung der Komturei Werben
Arbeitsgruppe 2:
Pos.
aufgeführte Ideen zur Nutzung
1.
1.1
1.1
1.2
1.3
1.4
1.2
1.5
1.6
1.3
1.7
1.4
1.8
1.5
Ideen
Einbeziehung der
Bewohner Geschichte der Johanniter
Lambertikapelle
- Ausstellung
Zeit für Entwicklungnachhaltiger Nutzung
gemischte Nutzung gewünscht
Seniorenwohnen
Sicherung
der Ställe - Notsicherung Dächer!
Kindertagesstätte mit mediz. Betreuungsmöglichkeit
Kindergarten einbeziehen
Ateliernutzung
in Ställen - bildende Künstler
Seminarhaus
Stadtwerk - Energieversorgung mit BHKW
Lambertikapelle
für Ausstellungen
Bürgerladen
für lokale
Produkte
1.6
1.9
1.7
1.10
1.8
Backhaus
historisches Thema: Weizen aus Werben
Mosterei
Abbruch Stallanlage
in Erwägung ziehen - Park
Schlachtund Kühlraum
herstellen
Werkstatt für historische Baustoffe
1.11
2.
2.
Zusammenfassung
Zusammenfassung
die
höchste Bewertung erhielten zwei Punkte:
die höchste Bewertung erhielt mit großem Abstand nur
Lambertikapelle
-die
zuerst
die Sicherung der Dächer zur Erhaltung der
Gebäude als Grundlage einer zukünftigen kleinteiligen
folgende Nutzung wird präferiert:
Entwicklung
- ständige Ausstellung zur Geschichte Johanniter,
Ausstellungsraum
Ausstellungen,
-- zweitens.
Nutzung für
derwechselnde
Lambertikapelle
- der
ev. Gemeinde
Werben,
als
einem
der ältesten
Standorte der Johanniter für eine
- auch Nutzung
mit Kindergarten
ständige
Ausstellung
und diverse Veranstaltungen in
- für eine undder
diverse
Veranstaltungen
Trägerschaft
ev. Gemeinde
Werben
- alle anderen Ideen werden gleich gewertet
Foto Arbeitsgruppe 21
ARBEITSGEMEINSCHAFT JAN-LUDWIG BAUDITZ/VOLKER HERGER
Bemerkungen
Kooperation mit ev. Gemeinde, kirchl. Veranstaltungen
Gruppenwertung Priorität 1 (3-fach)
hohler Vogel - ermöglicht flexible Nutzungen,
multifunktionell nutzen
Gruppenwertung Priorität 1 (3-fach)
Bildhauersymposium auf gesamtem Hof
Unterstützung Johanniter, auch als Winterkirche
Gruppenwertung Priorität 1 (4-fach)
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HANSESTADT WERBEN (ELBE), VERBANDSGEMEINDE ARNEBURG-GOLDBECK
offene Bürgerbeteiligung
Forum zur Entwicklung der Komturei Werben
Arbeitsgruppe 3:
Pos.
1.
1.1
1.2
1.3
1.4
1.5
1.6
1.7
1.8
2.
aufgeführte Ideen zur Nutzung
Ideen
Lambertikapelle: Ausstellungsraum; Winterkirche,
öffentl. Raum
Haus 7: Stall: Lofts, Künstlerklonie, kleines Handwerk
Haus 5 Speicher-stall: betreutes Wohnen,
Seniorenwohnungen zum Verkauf
Haus 1 Haupthaus öffentlich, Arzt?
Haus 3: Holzscheune - Veranstaltungen, kleine Kunst,
Atelier
Haus 2: Cafe´, Laden, Kunst
Haus 7: Seniorenwohnen, Zusammenleben Jung u. Alt
in Zusammenarbeit mit KITA, Kleintiere, Garten
grundsätzlich generationsübergreifende Nutzung
Zusammenfassung
die höchste Bewertung erhielt mi tHaus 7 (nördl.Stall)
mit einer generationsübergreifenden Nutzung
2. Priorität erhielten
- die Lambertikapelle als Ausstellungsraum mit
Mehrfachnutzung und
- der nördliche Stall für Handwerk, Ateliers
Priorität 3:
- Haus 5 -südl.Stall für betreutes und Seniorenwohnen
- Haus 1 als Haupthaus mit Arzt
Foto Arbeitsgruppe 3
ARBEITSGEMEINSCHAFT JAN-LUDWIG BAUDITZ/VOLKER HERGER
Bemerkungen
Gruppenwertung Priorität 2 (2-fach)
Gruppenwertung Priorität 2 (2-fach)
Gruppenwertung Priorität 3 (1-fach)
Gruppenwertung Priorität 3 (1-fach)
Gruppenwertung Priorität 1 (3-fach)
SEITE 41
STUDIE ZUR ENTWICKLUNG DER EHEMALIGEN KOMTUREI WERBEN
HANSESTADT WERBEN (ELBE), VERBANDSGEMEINDE ARNEBURG-GOLDBECK
offene Bürgerbeteiligung
Forum zur Entwicklung der Komturei Werben
Arbeitsgruppe 4:
Pos.
aufgeführte Ideen zur Nutzung
1.4
1.5
1.6
1.7
1.8
1.9
Ideen
öffentliche Zugänglichkeit
Mehrgenerationennutzung
Unterpunkt: Kindergarten,
betreutes Wohnen
Unterpunkt: Seniorenwohnen Tagepflege
mit Hospizplatz
Manufakturen: Schauwerkstätten, offene Werkstätten
Trödelhändler
Backhaus und Cafe´
Jugendclub
Schwesternstation, Arztpraxis
Stadtwerkstatt
1.10
1.11
Veranstaltungsraum
Veranstaltungsplatz: Flohmarkt, Stadtfest,etc.
1.
1.1
1.2
1.3
2.
2.1
2.2
2.3
2.4
Zusammenfassung
die höchste Bewertung Prioritäte 1 erhielt alleine die
Nutzung als Manufaktur- und Schauhandwerk
auf gleicher Stufe mit Priorität 2 wurden folgende
Nutzungen belegt:
- Erstellung eines Backhauses zur gemeinsamen
Nutzung mit Kleincafe
- betreutes Wohnen als Seniorenwohnen oder
Seniorentagesstätte
Prioritäte 3 wurde für eine Mehrgenerationennutzung
vergeben
Prioritäte 4 erhielten die Sozialfunktionen Jugendclub
und Schwesternstation mit Arztpraxis
Foto Arbeitsgruppe 4
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Bemerkungen
Gruppenwertung Priorität 3 (3-fach)
Gruppenwertung Priorität 2 (4-fach)
Gruppenwertung Priorität 1 (5-fach)
Gruppenwertung Priorität 2 (4-fach)
Gruppenwertung Priorität 4 (2-fach)
Gruppenwertung Priorität 4 (2-fach)
SEITE 42
STUDIE ZUR ENTWICKLUNG DER EHEMALIGEN KOMTUREI WERBEN
HANSESTADT WERBEN (ELBE), VERBANDSGEMEINDE ARNEBURG-GOLDBECK
3.3.2
SEITE 43
Wertung des Bürgerbeteiligungsverfahrens
Hier wird eine kurze Zusammenfassung der überwiegend gewünschten Nutzungen
dargestellt:
- die Einbeziehung der Bewohner von Werben wird gewünscht,
- hohe Priorität genießt die Wiedernutzung der Lambertikapelle
mit Aufbau einer ständigen Ausstellung über die Johanniter u.a. geistliche
Veranstaltungen mit der ev. Gemeinde von Werben,
- Diversität der zukünftigen Nutzung,
- Bürgerladen für regionale Lebensmittel mit Café,
- Nahrungsmittelherstellung in traditioneller Weise und als Lernort (Backhaus,
Mosterei, Schlachtraum für Jäger, Hausschlachtung),
- Thema: Werben und Weizen seit dem Mittelalter
- Nutzungsmöglichkeiten für Senioren und/mit Kindern und Jugendlichen,
- Künstlerateliers zur Vermietung und Kunstaktionen auf dem Hof als Ergänzung
zu touristischen Angeboten,
- Werkstätten für traditionelles und Schauhandwerk
- regenerative Energieversorgung ev. auch für andere Abnehmer in der Stadt
Werben,
- soziale Einrichtungen (Arzt, Schwesternstation, Seniorenbetreuung,
Tagespflegestätte...)
- ebenerdiger Veranstaltungsraum mit einfacher Ausstattung oder ein "offenes
Haus" zur vielfältigen Nutzung
- Betreiber soll verschiedene Interessen einbeziehen
- Unterbringungsmöglichkeit von Gruppen für Seminararbeit, Kunst, Plenairs,
Naturerlebnis, Wassertourismus
Die Ergebnisse der Gruppenarbeit sind als Anlage beigefügt.
3.4 Maßnahmenkatalog
Maßnahmenablauf und Konzeptentwicklung
Für die Bearbeitung des Themas wird folgender Katalog vorgeschlagen:
1. Abstimmung der Prioritäten durch die städtischen Gremien und Sanierungsbeauftragte zur Anmeldung im Programm städtebaulicher Denkmalschutz für das
Programmjahr 2012 und Durchführung von 2012-2016.
2. Notsicherung der dem Verfall ausgesetzten Baudenkmale
Hierfür sind die Kosten geschätzt worden. Es sollen prioritär die Gebäude 5-7
(Südstall/Speicher und Weststall) gesichert werden. Hier hat der Sicherungsbedarf
höchste Priorität, weil die Dächer schon teilweise eingestürzt sind. (geschätzter
Finanzbedarf ca. 171 T€).
3. Beginn mit Instandsetzungsmaßnahmen an einem relativ schnell zugänglichen
Objekt. Hierfür wird die Lambertikapelle vorgeschlagen. Auszuführen wären die
notwendigen denkmalrechtlichen Untersuchungen wie Bauforschung, Bestandsaufnahme, Abstimmung der Nutzungen und Erabeitung der Vorplanung bis zur
Genehmigungsplanung, Einstellung bzw. Einwerbung der finanziellen Mittel zur
denkmalgerechten Instandsetzung und die kurzfristige Umsetzung der Maßnahmen,
damit in absehbarer Zeit die Kapelle als erstes Objekt der Öffentlichkeit zugänglich
gemacht werden kann.
Dieser Beginn könnte als ein Zeichen für das gesamte Projekt der Komturei gesehen
ARBEITSGEMEINSCHAFT JAN-LUDWIG BAUDITZ/VOLKER HERGER
Abbruch Holzbauteile/
Sich.
Abbruch def. Mauerwerk
Abbruch Dachbahn
Abbruch Dachschalung
3
4
5
ARBEITSGEMEINSCHAFT JAN-LUDWIG BAUDITZ/VOLKER HERGER
Konstruktion Dach
(Stützen)
Dachschalung
Dachbahn Bitumen 1lagig
Dachrinne erneuern
Fallrohr erneuern
Fenster/ Türen EG sichern
Bautür mit Schloss
Dachziegel ersetzen
Mauerwerk reparieren
10
11
12
13
14
15
18
19
20
qm
qm
Stk.
qm
lfdm
lfdm
qm
qm
lfdm
lfdm
lfdm
qm
qm
cbm
cbm
qm
Einh
.
Herstellungskosten (brutto)
Mehrwertsteuer 19%
Herstellungskosten netto
Nebenkosten 15%:
Gesamtbaukosten (netto)
Summe (netto)
Sonstiges/Unvorhergesehenes
Reparatur Mauerkrone
oder Rollschicht
Sparren ersetzen
8
9
Sicherung
7
Beräumung Sperrmüll/
Entfernung Pflanzen
etc.
Gerüst
2
Leistungsposition
1
Lfd.
Nr.
Giebel
sichern
20,00
Häuser 5-7
psch
76,00
52,00
245,00
38,50
38,00
42,00
24,00
16,50
26,40
32,80
46,00
psch
16,80
21,00
32,00
345,00
1
2.120
1.200
920
2
6,00
12,00
20,00
20,00
1.632
228
504
480
420
1,00
24,00
18,00
58,00
454,00
320,00
88,00
292,00
320,00
454,00
8,20
434,00
Menge Preis Menge
Haus 3 Haus3 Haus5/6
2.125 901,30 11.897
Menge Preis
Haus 2 Haus
8.329 161,00
Menge Preis
Haus 1 Haus
13,20 631,00
EP
TABELLE 5: Kostenschätzung Sicherung und Notinstandsetzung
50.105
245
924
684
2.436
10.896
5.280
2.323
9.578
5.376
9.534
2.829
5.729
1,00
31,00
22,00
80,00
500,00
500,00
170,00
510,00
12,00
500,00
500,00
2,00
14,20
500,00
Preis
Preis
Haus 5/ Haus 7
6
2,00
1,00
6,50
7,60
18,00
30,60
18,00
Menge
Haus 9
74.716
Kellerein
2.000 g
245
1.194
836
3.360
12.000
8.250
4.488
16.728
552
1.200
8.400
10.500
64
4.899
6.600
Preis
Haus 7
5.052
2.000
104
245
250
289
756
1.408
238
Preis
Haus 9
Gesamt
170.817
27.273
143.543
18.723
124.820
in EURO
STUDIE ZUR ENTWICKLUNG DER EHEMALIGEN KOMTUREI WERBEN
HANSESTADT WERBEN (ELBE), VERBANDSGEMEINDE ARNEBURG-GOLDBECK
SEITE 44
STUDIE ZUR ENTWICKLUNG DER EHEMALIGEN KOMTUREI WERBEN
HANSESTADT WERBEN (ELBE), VERBANDSGEMEINDE ARNEBURG-GOLDBECK
SEITE 45
werden.
4. Gleichzeitig Bildung/Gründung eines gemeinnützigen Trägers, der ein Konzept für
den Ablauf der Instandsetzung und Umnutzung im Sinne der Ergebnisse der
Bürgerbeteiligung, einer optimalen Förderfähigkeit und überschaubarer Betriebskosten entwickelt.
Die Nutzungen für die Flächen in den beiden Ställen (Summe: ca. 1.680 qm) werden
in Abstimmung mit konkreten Interessenten und Betreibern abgestimmt.
Dieser gemeinnützige Träger sollte in Abstimmung mit der Stadt Werben die
Verantwortlichkeit für die Entwicklung des Areals übernehmen und mit dem Stadtrat
abstimmen. Die dafür notwendigen vertraglichen Vereinbarungen (Nutzungsrecht,
Pachtertrag o.ä.)sollten im Jahr 2012 abgeschlossen werden.
5. Nutzungen, die im Konsens mit dem Gesamtkonzept stehen, sollen von den
jeweiligen Akteuren vorgestellt, mit dem Projektträger abgestimmt und zur Umsetzung vorbereitet werden. Dieses Verfahren könnte von Herrn Titz und Herrn Mahler
für das Verwalterhaus vorbereitet werden. Auch die Teilnutzung der Großscheune mit
dem Kanuverleih könnten hier einbezogen werden.
6. Mittelfristig werden die Instandsetzungsmaßnahmen am Verwalterhaus und
insbesondere an den beiden Ställen unter dem Dach eines gemeinnützigen Trägers
mit konkreten Interessenten vorbereitet und schrittweise umgesetzt. Für die
beiden Ställe wäre ein Zeitraum von ca. 4-5 Jahren für eine Instandsetzung mit Umnutzung sicher realistisch. Eine vollständige Nutzung der zur Verfügung stehenden
Flächen wird in einem sukzessiven Verfahren, das dem zukünftigen Betrieb und einer
angestrebten Vielfalt dienen soll, durchgeführt. Ziel ist eine Diversität der gesamten
Anlage, damit durch eine große Bandbreite von Nutzern das Objekt langfristig getragen und ggf. auch einen Ausfall bewältigt werden kann.
4.
Entwicklung touristischer Strukturen
4.1 Strukturkonzept von Werben und Umgebung
Eine Verbindung des ehemaligen Komtureigeländes mit der weiteren Umgebung von
Werben (Elbe) ist schwerlich vorauszusehen.
Als überörtlich wirkende Strukturen lassen sich der Kanuverleih, alle Aktivitäten zum
Thema Biedermeier in Werben, der Hansebund, der Altmarkradrundkurs und der Elbe
radweg einschätzen.
Der Kanuverleih, der flußauf- und flußabwärts von Werben seine Routen anbietet,
bezieht damit Werben als Anfangspunkt zum Einsetzen der Boote, als Zwischenstation und als Ende der Kanufahrt mit ein. eine Halt im Naturhafen der Stadt Werben (Elbe)
sollte alle Kanufahrer veranlassen, die Stadt kennenzulernen und einen Gang durch die
historische Altstadt zu machen.
Die Biedermeiermärkte im Sommer und in der Vorweihnachtszeit sind durch ihre Besonderheit, daß sie rahmengebend das Stadtbild, die Stadtstruktur und die Einwohner
einbeziehen, auch überregional bekannt und ziehen dadurch jedes Jahr mehr Besucher auch aus dem weiteren Umland an.
Zu den Biedermeiermärkten werden Postkutschenfahrten angeboten und so erlebbar
gemacht, wie wohlhabende Bürger und Privilegierte zu früherer Zeit gereist sind.
4.2 Zuordnung und Einbeziehung benachbarter Tourismusstandorte
Die westliche Umgebung der Stadt Werben, linksseitig der Elbe, ist weitestgehend landARBEITSGEMEINSCHAFT JAN-LUDWIG BAUDITZ/VOLKER HERGER
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HANSESTADT WERBEN (ELBE), VERBANDSGEMEINDE ARNEBURG-GOLDBECK
SEITE 46
wirtschaftlich geprägt und weist kaum touristischen Zielpunkte auf.
Einer der nächstliegenden, benachbarten Orte ist die Hansestadt Seehausen (Altmark). Im dortigen Turmuhrenmuseum sind verschiedenste Uhr- und Schlagwerke von
Turmuhren ausgestellt, über deren Funktionsweise man sich informieren kann.
Ein touristischer Bezug zur Hansestadt Werben (Elbe) und zur ehemaligen Komturei
ist durch dieses Museum schwer herstellbar.
Die gemeinsame historische Zugehörigkeit zur Hanse kann bei dem Besucher der Altmark das Interesse wecken, weitere Hansestädte der Region zu besuchen.
Die Gierseilfähre Werben stellt eine engere Verbindung zwischen den Hansestädten
Werben und Havelberg her, die nur durch den Flußlauf der Elbe und die Flußniederung
getrennt, relativ nah beieinanderliegen.
Beide Städte verfügen über historische Altstadtbereiche und ihre Lage zur Elbe bzw.
Havel hat die Stadtlage entscheidend bestimmt.
Auch die Fahrt mit der Gierseilfähre selbst ist bereits ein Erlebnis, dem man sich kaum
entziehen kann.
Die Hansestädte der Altmark sind über den "Altmärkischen Hansebund" miteinander
verbunden. Darüber hinaus ist Werben (Elbe) Mitglied im Städtebund "Die Hanse", der
sich die Aufgabe stellt, "... den Geist der Hanse als Lebens- und Kulturgemeinschaft lebendig zu halten. Durch Traditionspflege und den lebendigen Austausch der Mitgliedsstädte möchte die Hanse einen Beitrag zur wirtschaftlichen, kulturellen, sozialen und
staatlichen Einigung Europas leisten."
Als überörtlich wirkende Strukturen lassen sich der Kanuverleih, alle Aktivitäten zum
Thema Biedermeier und der Elberadweg einschätzen.
4.3 Einbindung in die Tourismusstrukturen des Landes Sachsen/Anhalt
- Blaues Band
Wie bereits zu Beginn der Studie beschrieben, ist die Hansestadt Werben (Elbe) bereits
an die landesweit wirkenden Tourismusschwerpunke "Blaues Band" und "Elberradweg"
angebunden.
- Straße der Romanik
Der Tourismusschwerpunkt "Straße der Romanik" in Sachsen-Anhalt (Nordroute)
verzeichnet die Stadt Werben/Elbe nicht als Besichtigungsort, da die Lambertikapelle
weitestgehend unbekannt und als Besichtigungsobjekt noch wenig attraktiv ist.
Dies sollte sich ändern, wenn die Bedeutung der Lambertikapelle umfassender
erforscht ist und die notwendigen bauwerkserhaltenden Maßnahmen abgeschlossen
sind und in der Kapelle eine ständige Ausstellung über die Johanniter besucht werden
kann.
Da die Orte Beuster und Havelberg bereits Stationen der Straße der Romanik
sind, läge die mögliche Station Lambertikapelle bereits auf der Route.
- Altmarkrundkurs
Die regionale Einbindung erfolgt über den "Altmarkrundkurs" für Radfahrer und die Gemeinschaft der Hansestädte in der Altmark.
- Biedermeierstadt
Der bedeutendste örtliche touristische Schwerpunkt sind die Aktivitäten in der Stadt, die
sich mit dem Thema Biedermeier beschäftigen. Um einen Eindruck vom Essen, Trinken
und Leben zu Biedermeierzeit zu bekommen, fahren Besucher nach Werben. Auch die
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HANSESTADT WERBEN (ELBE), VERBANDSGEMEINDE ARNEBURG-GOLDBECK
SEITE 47
Stadtgestalt der historischen Innenstadt sorgt dafür, daß der Besucher einen Eindruck
von dieser Zeit bekommt.
Diese Aussagen gelten allerdings mehr für die Gesamtstadt und haben nur einen geringen Bezug zum Gelände der ehemaligen Komturei.
Die Besucherstruktur in der Hansestadt Werben (Elbe) wird überwiegend durch den
nachfolgenden Personenkreis unterschiedlicher Altersgruppen bestimmt:
- Kultur- und Geschichtsinteressierte
- Radwanderer
- Wasserwanderer
- Naturliebhaber, Tierbeobachter
Die Spezifik der jeweiligen Art des Reisens oder der Interessenlage läßt die überwiegende Zahl der Besucher ein bis maximal zwei Übernachtungen in Werben buchen.
5. Erarbeitung eines Maßnahmeplanes
5.1 Maßnahmen zur Verbesserung der touristischen Infrastruktur
Die Nutzungszielstellungen, die im Bürgerbeteiligungsverfahren erarbeitet wurden, können zu einem geringen Anteil eine Ergänzung der bestehenden Tourismusstruktur bewirken.
Um das Gelände der ehemaligen Komturei zu einem "lebendigen Hofleben" zu verhelfen, sind hier vorhandenen Räume mit breitgefächerten Nutzungen zu füllen, um die
Versorgungsstruktur der Stadt Werben auf sozialem und kulturellem Gebiet und mit regionalen Lebensmitteln und Produkten zu verbessern und vorhandene Angebote ergänzen. Das kann aber nicht von der Stadt Werben (Elbe) geleistet werden, sondern
muß überwiegend von örtlichen Initiativen und örtliche Aktivitäten getragen werden. Ob
die Aufgaben der Wiederbelebung der ehemaligen Komturei von einem oder mehreren
Vereinen, Privatpersonen oder anderen Rechtspersonen übernommen werden, ist jeweils anhand der konkreten Teilnutzung durch den Träger zu entscheiden.
- Lambertikapelle
Eine Ausnahme und Besonderheit hierbei stellt die Lambertikapelle dar.
Sie soll in erster Linie ein geistlicher Raum bleiben und kann von der Kirchgemeinde
Werben für andere Zwecke genutzt werden.
Sie ist aber auch ein Geschichtsort und verbunden mit der ersten Schenkung an die
Johanniter 1160 im Nordosten des damaligen deutschen Kaiserreiches. Diese Tatsache
stellt für den Ort Werben und speziell die Lambertikapelle ein Alleinstellungsmerkmal
dar.
Neben einer kirchlichen Nutzung sollte an diesem Ort eine ständige Ausstellung zur
frühen Geschichte des Johanniterordens eingerichtet werden. Ein solcher Ort würde
sicherlich nicht nur von nationalem Interesse sein, sondern auch internationale Besucher anziehen. Die Johanniterkommenden existieren in ganz Europa und auch auf
anderen Kontinenten.
- Naturtourismus
Kanu-Verleih
Für den Kanu-Verleih verbessern sich künftig die Betriebsbedingungen. Bisher lagerte
er auch schon seine Ausrüstung auf dem Komtureihof. Zukünftig können Teilflächen der
Großscheune zur Lagerung genutzt werden. Mit dem Ausbau des Verwalterhauses können auch Gruppen auf ihrer Kanutour Übernachtungsmöglichkeiten in Werben angeboten werden.
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HANSESTADT WERBEN (ELBE), VERBANDSGEMEINDE ARNEBURG-GOLDBECK
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- Stadt Werben (Elbe)
Erster Anlaufpunkt für alle Besucher der Hansestadt Werben (Elbe) ist die
Tourist-Information Werben mit Sitz im Rathaus, die von Montag bis zum Freitag
geöffnet ist.
Naturkundliche Führungen und Tierbeobachtungen werden mit fachlicher Begleitung
von ortsansässigen Mitgliedern des Naturschutzbundes Deutschland durchgeführt.
Ebenso sind Stadtrundgänge durch die historische Altstadt in der Tourist-Information
Werben buchbar. Der Stadtrundgang führt auch am Geburtshaus von Gustav
Nagel vorbei, der vom Ende des 19. Jhd. an als Prediger und Naturheiler tätig war und
dessen Wirkungsstätte Arendsee wurde, wo er am See ein Sonnen- und Brausebad
errichete und betrieb.
5.2 Einbeziehung örtlicher Aktivitäten und Akteure und Trägerschaft
Hier soll im Ergebnis der Untersuchung das Modell einer Trägerschaft durch einen
gemeinnützigen Verein vorgestellt werden.
Ein gemeinnütziger Träger hat in Projektförderverfahren der Landes- und Bundesprogramme Vorteile.
Folgende Vorteile können benannt werden:
- Gemeinnützigkeit genießt Vorteile bei Inaspruchnahme anderer Förderungen;
- durch Gemeinnützigkeit können Steuervorteile in Anspruch genommen werden;
- für die Nutzungen können Spenden akquiriert werden;
- ein Trägerverein kann die Umsetzung seiner Ziele für das Gesamtvorhaben steuern
und so die gewünschte Vielfalt sichern;
- ein gemeinnütziger Verein muß nicht allein nach Rentierlichkeit entscheiden!
Er ist allein den anerkannten Zwecken der Gemeinnützigkeit verpflichtet!
Dadurch steigt der kulturelle, künstlerische und soziale Wert der historischen Komturei.
- Ein gemeinnütziger Verein kann in Abstimmung mit der Stadt Werben eher die gewünschte Verbesserung touristischer Möglichkeiten und durch weitere Veranstaltungen die Anziehungskraft der Stadt Werben erhöhen.
- Ein gemeinütziger Verein kann Interessenten von außen im Sinne der
Wiederbelebung der Komturei als Hof für soziale, handwerkliche, künstlerische,
touristische Ideen einbinden. Er kann die einzelnen, kleinen Projekte unter dem Dach
des Vereins steuern.
Auf diese Weise kann das Investitionsrisiko gemindert werden.
Weiterhin kann ein gemeinnütziger Verein über Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen auch
in der Stadt Werben einen sozialen Effekt erzielen und dadurch eine weitere Anerkennung seiner Tätigkeit erreichen.
Ein gemeinütziger Verein kann die Lasten der Trägerschaft auf verschiedene Schultern
verteilen. Er kann über eine zu bildende Organisationsstruktur mit interessierten
Menschen die planerischen Voraussetzungen zur Erstellung eines Zielkonzeptes
schaffen, mit anderen Menschen, die an bestimmten Aktivitäten auf dem Hof interessiert
sind, die Organisation betreiben und einzelne Nutzungseinheiten aufbauen. Weiterhin
können andere Menschen bei den neuen Nutzern mit handwerklichen Leistungen zum
Gesamtvorhaben beim Aufbau und ggf. zum späteren Betrieb beitragen.
Ein gemeinnütziger Verein bietet die Möglichkeit sich mit seiner Satzung zur
Verbesserung der kulturellen Angebote im Sinne der Hansestadt Werbenund zu einer
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SEITE 49
angemessenen Entwicklung beizutragen.
Ein gemeinnütziger Verein kann auch das Eigentum des städtischen Grundstückes über
Nutzungs- oder Pachtverträge im städtischen Kontext wahren.
5.3 Finanzierung, Fördermöglichkeiten, Risikobetrachtung, Zeitplan
5.3.1Zeitplan der Instandsetzungs- und Umbauarbeiten
In der nachfolgenden Tabelle 6 wurden die einzelnen Bauaufgaben nach Einschätzung
ihrer Dringlichkeit einer zeitlichen Abfolge zugeordnet.
Der Zeitplan mit einer ersten Zuordnung von Priotäten in Abhängigkeit vom Zustand und
den Randbedigungen der Finanzierung soll eine Orientierung bieten, um eine kurzfristige Grundsatzentscheidung für das Vorhaben treffen zu können. Gleichzeitig soll der
dringende Handlungsbedarf aufgezeigt werden.
- Überschaubar wäre die Entscheidung für die Lambertikapelle.
Durch die von den Johannitern zugesagte Unterstützung könnte hier sehr kurzfristig
eine Entscheidung durch die Stadt getroffen werden.
Die notwendigen denkmalrechtlichen Untersuchungen und Vorplanungen könnten in
diesem Jahr durchgeführt werden. Nach den denkmalrechtlichen Genehmigungen
könnten die Arbeiten ggf. noch in diesem Jahr beginnen und 2013 fertiggestellt
werden. Damit gäbe es das erste Zeichen, daß auf dem Komtureiareal etwas in Be
wegung kommt.
Eine ständige Ausstellung zur Geschichte der Johanniter würde mit Sicherheit den
Kreis der interessierten Touristen erweitern.
- Konkreter Handlungsbedarf für die Stadt selbst besteht in der Notsicherung der
Dächer der beiden Ställe. Diese bietet die Gewähr für eine spätere Nutzung, die
dann durch einen eigenen Träger in überschaubaren Abschnitten geplant und umgesetzt werden könnte. Hierfür wäre die Einordnung in die Prioritätenliste der Maßnahmen zum Landesprogramm städtebaulicher Denkmalschutz geboten. Die Notsicherung gilt dem Erhalt des städtebaulich bedeutenden Denkmals vor Beginn der
eigentlichen Instandsetzung und ist somit aus Ordnungsmaßnahme einzustufen.
Die Notsicherung sollte kurzfristig geplant und mit der Umsetzung möglichst in
diesem Jahr, spätestens aber im Jahr 2013 begonen werden. Damit wäre dann der
bauliche und räumliche Umfang des Vorhabens gesichert.
Alle weiteren Maßnahmen sind in der folgenden Tabelle 7 dargestellt.
5.3.2Finanzierung und Fördermöglichkeiten
An erster Stelle ist hier das Programm "Städtebaulicher Denkmalschutz" zu nennen, das
einen guten Förderrahmen duch das Land Sachsen-Anhalt und den Bund bietet.
Die Förderbedingungen der Stadt Werben (Elbe) sehen dagegen einen Höchstbetrag
von 7000 € je Objekt für die Instandsetzung der Außenhaut vor. Für die anstehenden
Instandsetzungs- und Modernisierungsarbeiten unter Einhaltung denkmalpflegerischer
Auflagen stellt dieser Förderbetrag nur einen geringen Anreiz dar.
Aufgrund dieser Ausgangslage ist die Nutzung des Programmes "Städtebaulicher
Denkmalschutz" unbedingt zu empfehlen. Ende Januar 2012 müssen die Objekte und
Projekte für das Programmjahr 2012 mit Prioritäten benannt werden, die dann in den
nächsten fünf Haushaltsjahren abgearbeitet werden.
Nach Aussagen des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr kann die Stadt
Werben (Elbe) nur noch im Programmjahr 2012 Anmeldungen abgeben.
Grundsätzlich können Förderungen im Programm "Städtebaulicher Denkmalschutz" nur
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TABELLE 7: ZEITPLAN PRIORITÄTENZUORDNUNG
Priori- GebäudeGebäude
Zeitraum
nr. Bild 8
tät
1.
9
Lambertikapelle
2012
2013
2.
3.
5-7
1
Notinstandsetzung
Stall/Speicher-Dächer
Verwalterhaus
2012
Bemerkungen
denkmalrechtliche Untersuchungen, Bauforschung, Vorplanung und Genehmigungsverfahren Baumaßnahmen Sicherung Giebel
Auftraggeber: Stadt Werben
Baudurchführung
2013
Vorplanung und Genehmigungsverfahren
Baumaßnahme zur Notsicherung der Dächer
Auftraggeber: Stadt Werben
Baudurchführung Notsicherung Dächer
2012
Klärung Finanzierung
Vorplanung und Genehmigungsverfahren
Baumaßnahme zur Notsicherung der Dächer
Auftraggeber: Nutzer
2013/14 Baudurchführung
SEITE 50
Baukosten
in T €
20
98
12
159
2013
4.
4+8
5.
7
6.
5+6
7.
7
8.
5+6
9.
11-13
10.
Nebengebäude
Südeingang, Garage
2013
Weststall
2013
Südstall/Speicher
2013
Vorbereitung Abbruch Antragsverfahren, Ausschreibung etc. und Baudurchführung
ev. z.T. Eigenleistung
Finanzierungsklärung und Vorplanung
Teilbereiche Weststall
Vorplanung Teilbereiche Südstall
50
478
16
60
60
Weststall
2014/15 Baudurchführung Weststall
822
Südstall/Speicher
2015/16 Baudurchführung Teilbereiche Südstall
782
Wirtschaftshof südlich
Südwall
Hof u. Gärten
2012/13 Klärung Einbeziehung bzw. Freigabe Verkauf
2012 ff fortlaufend Hofwiederherstellung und Gartennutzung
für die unrentierlichen Kosten vorgenommen werden. In einer Kostenerstattungsberechnung (KEB) wird nach den zu erzielenden Einkünften aus Mieten und Verpachtung der
mögliche Förderanteil an der Gesamtinvestition ermittelt.
Durch gemeinnützige Nutzungen sind aber i.d.R. keine Einkünfte zu erzielen. Daraus
folgt, daß in der Kostenerstattungsberechnung die unrentierlichen Kosten und damit
auch der Fördersatz steigen.
Insofern zeigen die Ideen des öffentlichen Forums mit einem überwiegenden Anteil
gemeinnütziger Nutzungsansätze hier einen Weg auf. Durch direkte Kontrolle und
Steuerung eines gemeinnützigen Vorhabensträgers kann hier eine hohe Diversität über
einen mittel- bis langfristigen Ansatz verwirklicht werden.
Es können verschiedene Formen von sozialer Nutzung, Vereinsnutzung, geistlicher,
kultureller und künstlerischer Nutzung in kleinen überschaubaren Schritten umgesetzt
werden. Damit wird auch das finanzielle Risiko durch Verteilung auf viele Akteure
gemindert.
Sowohl die Gestaltung von Eigenleistungen als auch die Akquise von Spenden für
kleine überschaubare Einheiten sichert Kleinteiligkeit, Vielfalt und Überschaubarkeit bei
der Finanzierung und Umsetzung.
Voraussetzung für diesen Verfahrensweg ist die Notsicherung des Daches der zukünftig
nutzbaren Objekte (Süd- und Weststall).
Als erster Schritt könnte mit einer gewissen Leuchtturmwirkung die Instandsetzung der
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Lambertikapelle mit Unterstützung der Johanniter vorgenommen werden.
Entsprechende denkmalrechtliche Untersuchungen und Vorplanungen könnten noch in
diesem Jahr durchgeführt werden. In Abhängigkeit von den denkmalrechtlichen
Genehmigungen könnten die Arbeiten ggf. auch in diesem Jahr spätestens aber 2013
beginnen und fertiggestellt werden.
5.3.3 Risikobetrachtung
Nach Jahren ungeklärter Eigentums- und Zugriffssituation konnte die Stadt Werben im
Vorfeld dieser Studie 2011 die betreffenden Flurstücke erwerben und nun alleiniger
Eigentümer das Verfügungsrecht ausüben.
Bei ersten Gesprächen mit Stadträten und interessierten Bürgern wurde schnell der
Wunsch geäußert , daß ein pivater Investor oder ein Sozialträger wohl am ehesten die
beiden Ställe über gezielte private Finanzierungsinstrumente erhalten und neu nutzen
könnte.
Erfahrungen der Autoren zeigen jedoch, daß gerade in der Altmark unter den bekannten
Tatsachen des demografischen Wandels Sozialträger, Betreiber von Seniorenheimen
und -tagesstätten u.ä. sehr vorsichtig in Abhängigkeit von Demografiechecks, die durch
das Land Sachsen-Anhalt z.T. gefordert werden, agieren.
Gerade Sozialträger sind i.d. Regel auf Finanzierungshilfen durch das Land SachsenAnhalt angewiesen, die nach langfristigen Rahmenplänen und den dafür notwendigen
Haushaltsbeschlüssen vergeben werden.
Schnelle Entscheidungen sind hier eher nicht zu erwarten.
Damit würden die Gebäude wieder vor einer ungewissen Zukunft stehen und ohne
entsprechende Notsicherungen könnten die ehemaligen Ställe kaum einen längeren
Zeitraum überstehen.
Ein rein privater Nutzer (Wohnnutzung, Seniorenheim, Gewerbe) müßte die Umfeldbedingungen aus wirtschaftlicher Sicht untersuchen, müßte die Förderbedingungen mit
seinem Finanzierungsansatz abstimmen und immer auf Rentierlichkeit achten. Ohne
diese Wirtschaftlichkeit dürfte eine Finanzierung kaum realistisch sein. Außerdem muß
auch ein Privatinvestor die städtebaulichen und denkmalrechtlichen Bedingungen
einhalten. Hier gibt es hohen Abstimmungs- und Genehmigungsbedarf, der eine schnelle Umsetzung von Baumaßnahmen eher unwahrscheinlich macht.
Um einen Privatinvestor für die Komturei zu interessieren, der das Umfeld und die Stadt
Werben (Elbe) annimmt und ergänzend auf dem Komtureigelände ggf. den Tourismus
befördern würde, müßte eine gezielte Suche erfolgen. Über eine einfache Maklerarbeit
ist ein entsprechender Nutzer nicht zu finden.
Hier wäre eine gezielte Projektsteuerung notwendig.
Der hohe denkmalpflegerische und historische Wert der Lambertikapelle und der
geschichtliche Kontext der gesamten Komturei sollte unbedingt mit der besonderen
Bedeutung von Werben als Hanse- und Biedermeierstadt verbunden werden und durch
die Johannitergeschichte das Alleinstellungsmerkmal kann in Werben ein weiterer wichtiger touristischer Anziehungspunkt geschaffen werden.
Eine private Nutzung läßt sich aber unter den derzeitigen Randbedingungen kaum
steuern. Welcher Investor ist unter den geschilderten Randbedingungen der Richtige für
die Stadt? Wie werden die angezeigten Nutzungs- und Zukunftsaussichten geprüft?
Und wie können sie kontrolliert werden? Was passiert bei unvorhergesehenem
Stillstand oder wirtschaftlichen Schwierigkeiten? Es blieben viele Fragen offen.
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6.
SEITE 52
Quellenverzeichnis
- "Die Johanniterkomturei Werben in der Altmark zwischen 1160 und 1542"
Lutz Partenheimer
- Vortrag "Kernige Altmark", Dirk Michaelis, Landkreis Stendal, am 19.11.2011
in Werben
- Vermerk "Hansestadt Werben (Elbe), ehemalige Johanniterkomturei", 2011, von
Luise Schier, Landesamt für Denkmalpflege und Archäologie Sachsen-Anhalt
- "Mit dem Kreuz auf der Rüstung", Jan Feustel, 2005
- "Nutzungskonzept Domäne Werben (Elbe)", 2011, Tobias Titz/Paul Mahler
- "Tourismus- und Stadterhaltungskonzept Werben/Elbe", 2004,
Claudia Richter/Curd Pomp
- www.blauesband.de
- www.altmark-rundkurs.de
- www.elberadweg.de
- www.romanik-info.de
- www.hanse.org
7.
Anlagen
- Bestandsplan zur Studie zur Entwicklung von Nutzungsmöglichkeiten für die ehemalige Komturei in Werben - Grundlagenplan zur Veranstaltung am
19.11.2011 in Werben (Elbe)
- Funktionsplan (Ergebnisplan)
- Diskussionsblätter aus der Gruppenarbeit
8.
Verzeichnis der Tabellen
Tabelle 1: Kostenschätzung der Instandsetzung und Umnutzung, S. 35
Tabelle 2: Kostenschätzung für Rückbau und Abbruch, S 35
Tabelle 3: Gebäudedaten Wirtschaftshof, S. 36
Tabelle 4: Flurstücke, S. 37
Tabelle 5: Kostenschätzung Sicherung und Notinstandsetzung, S. 44
Tabelle 6: Zeitplan Prioritätenzuordnung, S. 50
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2,36
Kellergeschoss
8,82
Erdgeschoss
II
7,64
40,00
2,36
40,00
7,64
2,36
Erdgeschoss
M1:200
1.OG
Haus 8!
Garage
Haus 9 Lambertikapelle
Schäden: Giebel, Rollschicht,
Dachentwässerung, Eingang,
Decken, Bj. um 1200
KG
ca. 60 qm
EG
ca. 65 qm
(DG ca. 50 qm)
NFL: ca.125 qm
BGF: 183.06 qm
BRI: 665,5cbm
BGF: 109,40 qm
BRI: 503,27 cbm
9
8
2.OG
7
6
5
Haus 5 Stall mit Speicher
Schäden: Komplettes Dach incl.
Tragwerk Decke(n) Entwässerung,
Traufe
1
Haus 1 Komturei
Schäden: Dach und
Entwässerung, Giebel
Decken, Fenster/Türen
2
4
3
EG
ca.185 qm
1.OG ca.180 qm
2.OG
ca.40 qm
NFL: ca. 405 qm
BGF: 468,84 qm
BRI: 2375,60 cbm
11
Lageplan M 1:500
12
0
10
20
Studie zur Entwicklung von
Nutzungsmöglichkeiten für die
ehemalige Komturei in Werben
50m
BGF: 100,0 qm
BRI: 329,2 cbm
Haus 2
Aufbau und Stabilisierung eines regionaltypisch
ausgeprägten Tourismus mit Hilfe eines Konzeptes
für die Wiederbelebung des Komplexes der
ehemaligen Komturei in der Stadt Werben (Elbe)
und die Vernetzung der touristischen Angebote in
der Region.
Kommunales Eigentum
in Verpachtung
Planungsgebiet
Privatisierung
Kirchliche Grundstücke
Privatgrundstücke
Wegerecht für Kommune
40
Grundstückstteilung
30
EG
Objekt 13
Planungsbüro Bauditz
Kuglerstraße 32
10439 Berlin
Tel. +49 (0)30 28 38 8880
Fax +49 (0)30 28 38 8881
[email protected]
BGF: 36,00 qm
BRI: 110,0 cbm
Haus 4
Schuppen
lNFL: ca. 630 qm
BGF: 663,06 qm
BRI: 5527,84 cbm
Haus 3 Großscheune
BGF: 183,75 qm
BRI: 435,5 cbm
II
EG
ca.365 qm
1.OG ca.365 qm
2.OG ca.115 qm
NFL: ca.845 qm
BGF: 919,49 qm
BRI: 3379,0 cbm
Objekt 12
Haus 7 Langstall
ca. 420 qm
ca. 420 qm
ca. 840 qm
931,50 qm
3040,6 cbm
III
13
Objekt 11
Schäden: Dachentwässerung
und Dichtung, Sparren,
Schalung, Wellasbest
Haus 6
Anbau
A1_04_LP_00_001
Schäden: Komplettes Dach incl.
Tragwerk Decke OG,
Entwässerung, Traufe
EG
OG
NFL:
BGF:
BRI:
8,82
M 1:200
EG
11,50
LEGENDE
Plangebiet
Wohnen, Seminar
N
Gewerbe, Atelier,
Soziales
Nebennutzung
9
1
Lagern
8
2
Besondere Nutzung
Lambertikapelle
Erschließung
7
Gewerbe, Energie,
landwirtschaftliche
Nutzung
3
Vorhaltung
Verkehrsgrundstück
Grünfläche, Garten
6
5
4
Flächenabgrenzung
4 8
Abbr. Nebengebäude
Studie zur Entwicklung von
Nutzungsmöglichkeiten für
die ehemalige Domäne in der
Stadt Werben (Elbe)
notwendige
Flurneuordnung
Auftraggeber:
Hansestadt Werben (Elbe)
c/o VbG Arneburg-Goldberg
An der Zuckerfabrik 1
39596 Goldbeck
11
Verfassser:
Arbeitsgemeinschaft
Bauditz + Herger
Planungsbüro Bauditz
Kuglerstraße 3, 10439 Berlin
Tel.: 030 - 28 38 88 80 Fax: 28 38 88 81
13
email: post @ bauplanung-bauditz.de
Planverfasser:
12
F U N K T I O N S P LAN
Datum: 23.12.2011
Maßstab: M 1-800
Gez.: Oliver Wisk
Plan Nr.
2.00.01
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GRUPPE 1
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GRUPPE 2
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GRUPPE 3
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SEITE 57
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GRUPPE 4
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SEITE 58
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