Ein produktiver Buntbarsch-Zwerg aus Nigeria: Pelvicachromis silviae

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Ein produktiver Buntbarsch-Zwerg aus Nigeria:
Pelvicachromis silviae
Uwe Werner
Streitigkeiten gibt es kaum. Meist präsentiert sich das Paar in völliger Harmonie.
Pelvicachromis silviae wurde viele
Jahre, mindestens aber seit 1968, als
„Unterart“ oder „Lokalform“ von P.
subocellatus oder als „P. sp. affin.
subocellatus“ geführt, bevor die Art
wissenschaftlich bearbeitet wurde
und ihren derzeitigen Namen erhielt.
Bei einem Großhändler in Holland
wurde ich auf Buntbarsche aufmerksam, deren Identität nicht nur dem
Händler, sondern auch mir Kopfzerbrechen bereitete. Ich hielt die um vier
Zentimeter messenden, noch kaum Farbe
zeigenden Fische zwar für Pelvicachromis, doch schien mir kein Artname zu
passen. Im ersten Moment dachte ich
an P. subocellatus, eine Art, deren deutsche Populärnamen wahre Wortungetüme sind: Am häufigsten liest man
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„Augenfleck-Pracht(bunt)barsch“ oder
„Rotvioletter Prachtbarsch“, wobei man
wissen sollte, dass es sich natürlich um
„Buntbarsche“ und nicht um „Barsche“
handelt.
Doch zurück zum Großhändler! Hätte
es sich um P. subocellatus gehandelt,
hätten die größeren Tiere, die wahrscheinlich Männchen waren, in der
oberen Schwanzflosse ein Streifenmuster zeigen müssen und die vermutlichen
Weibchen Flecke in der Dorsale. Beides war aber nicht der Fall, und so
nahm ich letztendlich zwei vermutliche
Paare mit, um die Entwicklung der
Tiere zu beobachten und um eventuell
zu einer Artbestimmung zu kommen.
Die Gattungszugehörigkeit war klar
Das gelang schon etwa drei Wochen
später, nachdem die Fische gut gewachsen waren und bereits etwas Farbe zeigten, und zwar mit Hilfe von Anton
LAMBOJ, der die Art im Jahre 2013
selbst beschrieben und P. silviae genannt hatte. Mit dem Art-Epitheton
dankt er seiner Frau Silvia, weil sie ihm
für seine häufige Abwesenheit und seine
Schreibarbeit das notwendige Verständnis entgegenbringt. Im deutschen Sprachgebrauch könnte man deshalb von
„Silvias Prachtbuntbarsch“ sprechen.
Erstmals wissenschaftlich erwähnt
wurde P. silviae als „weitere Art“ im
Jahre 1968 von THYS VAN DEN AUDENAERDE, als er die Gattung Pelvicachromis
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aufstellte, deren Name auf die gefärbten Bauchflossen dieser kleinen Buntbarsche anspielt, deren Körper seitlich
leicht zusammengedrückt, aber doch
niedrig ist, was in besonderer Weise für
die stets größeren Männchen gilt. Im
Gegensatz zu den Weibchen sind deren
Flossen spitzer ausgezogen. Am deutlichsten wird das bei den Bauchflossen,
die bei weiblichen Tieren immer abgerundet und recht auffällig gefärbt sind.
Die Geschlechter sind bei diesen Buntbarschen also nicht zuletzt an der Form
der Bauchflossen leicht zu erkennen.
Es gibt aber noch andere auffällige Geschlechtsunterschiede. Die Männchen
werden ungefähr zwei Zentimeter größer als die in der Bauchgegend rundlicheren Weibchen, die etwa fünf bis
sechs Zentimeter Gesamtlänge erreichen. Hinzu kommt, dass die Geschlechter so unterschiedlich gefärbt
sind, dass man als Laie vielleicht sogar
Schwierigkeiten hätte, sie als artgleiche
Tiere unterschiedlichen Geschlechts einander zuzuordnen. Die Weibchen
haben nämlich in der Rückenflosse ein
metallisch glänzendes Band und eine
auffällig gefärbte Bauchzone. Ansonsten variiert die in allen Fällen sehr intensive und ansprechende Färbung je
nach Art. Hinzu kommt, dass es von
den meisten verschieden gefärbte Lokalformen gibt, so dass einheitliche Beschreibungen schwer fallen.
Schon 1981 vorgestellt
Mit meiner Vermutung, es könne sich
um eine P. subocellatus nahe stehende
Art handeln, hatte ich gar nicht so
schlecht gelegen. Bei LINKE & STAECK
(1981; 1997) findet man die Fische als
P. spec. affin. subocellatus beschrieben
und abgebildet und den Hinweis, dass
sie auch als P. klugei II gehandelt werden. Es soll eine größere Form geben,
von der die Männchen bis 11, die Weibchen bis 7,5 cm groß werden, und eine
kleinere, die etwa 9 bzw. 6 cm erreicht.
Die größere Form soll dunkler sein und
mehr graue bis blaue Töne aufweisen,
während die kleinere im weiblichen
Geschlecht einen hübsch zartrosafarbenen Bauch aufweist und in der Balzzeit
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Anfangs zeigten meine Pelvicachromis silviae kaum Farbe.
P.-subocellatus-Weibchen durchaus
ähnlich werden kann. Ich besitze offensichtlich die kleinere und hübschere
Form. Die beiden Autoren schreiben,
dass die Weibchen häufig keinen Fleck
im weichstrahligen Teil der Rückenflosse zeigen, was also bei einigen
Weibchen aber doch der Fall ist. Und
das gilt auch für mein Weibchen! Mit
dem Heranwachsen entwickelte es
einen großen, gelb umrandeten und
damit auffälligen Fleck im unteren Bereich des vorderen Teils der gliederstrahligen Rückenflosse.
Am leichtesten erkennt man die Weibchen dieser Art aber wohl an unregelmäßig verteilten gelben oder orange-
farbenen Flecken in der oberen Hälfte
der Schwanzflosse und der gliederstrahligen Rückenflosse, wobei manchmal auch wenige solcher Flecke in der
Anale zu finden sind. Der Kopf ist bei
beiden Geschlechtern gelb, wobei die
gelbe Zone beim Männchen weiter
nach hinten reicht, während der Bauch
der Weibchen rötlich getönt ist. Die
Brust und der Hinterkörper können
mehr oder weniger hellblau schillern.
Die Schwanzflosse läuft bei den Männchen wimpelförmig, spitz aus, ist an der
Oberkante rot und schmal hellblau gesäumt und in der oberen Flossenhälfte
schwach gelb gestreift, mit latent vorhandenen schwach gelben oder dunklen Flecken, während die vordere
Die Fische leben bodennah und suchen auch ihr Futter im Bodengrund.
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besonders große Öffnung und waren
auch nicht sehr geräumig, denn nach
meinen Erfahrungen ziehen die in Höhlen laichenden Pelvicachromis-Arten
engere Behausungen vor. Und damit
die Fische graben konnten, füllte ich
etwas Bodengrund in die Höhlen.
Sobald sich ein Paar gefunden hat, intensiviert sich die Färbung der Weibchen.
untere Hälfte ebenso wie die Afterflosse regelmäßig alternierend blau-rot
getüpfelt ist. Die Ventralen sind bläulich oder blau-grün und haben eine
gelbe Vorderkante.
Laut Lamboj wird die Art häufig aus
Südwest-Nigeria eingeführt. Das Typusmaterial stammte aus dem Uwerum
River in der Nähe des Dorfes Ughelli
und aus dem Okoso Creek. Beide
Fundorte liegen im unteren Niger-System. Linke & Staeck nennen für die
von ihnen als „kleine Form“ beschriebenen Fische das Areal westlich des
Niger Flusses in den Gebieten der Orte
Kwale, Sapele und Warri bis nach
Benin-City. Einen der Fundorte stellen
sie genauer vor. Es handelt sich um den
Oroghodo-River an der Straße von
Benin-City nach Kwale, der klares,
leicht bräunliches Wasser führte und
bei einer Temperatur von 25,5 °C, 11
Mikrosiemens und einen pH-Wert von
5,8 aufwies.
genwasser aufgefüllt und mit kleinen
Wurzeln, Schiefersteinen und Pflanzen
- hauptsächlich Anubias und Cryptocorynen - eingerichtet. Die Steine hatte
ich so eingebracht, dass sich den späteren Bewohnern zahlreiche Versteckmöglichkeiten boten.
Als ich nun mit den Pelvicachromis
heimkam, setzte ich die Fische vorsichtig ein und klemmte ein Säckchen mit
Torfgranulat hinter den mit Luft betriebenen Eckfilter, so dass das Wasser am
Torf vorbeiströmte und so allmählich
angesäuert wurde. Später platzierte ich
in der rechten und linken Hälfte des Beckens je eine selbst getöpferte Tonröhre. Diese Höhlen hatten keine
Die Wassertemperatur bewegte sich um
24 °C, schwankte aber, da unter meinen
Aquarien Heizschlangen verlaufen, wie
man sie für Fußbodenheizungen verwendet. Deshalb ist die Raumtemperatur in gewissem Maße auch von der
Wetterlage und der Tageszeit abhängig,
was ich als durchaus vorteilhaft einschätze, da die Wassertemperatur auch
in der Natur natürlichen Schwankungen unterliegt. Im Übrigen tauschte ich
in der folgenden Zeit jede Woche etwa
30 Prozent des Wassers gegen aufbereitetes „Frischwasser“ aus und bemühe
mich, nie zu viel zu füttern, um das
Wasser nicht mit Abfall zu belasten.
Füttern ohne Abfälle gelingt übrigens
am leichtesten mit lebenden Futtertieren aus dem Gartenteich (Cyclops,
Daphnien, Weiße und Schwarze Mückenlarven, Eintagsfliegenlarven…)
oder aus eigener Zucht (Grindalwürmchen). Aber natürlich nehmen diese
Pelvicachromis auch industriell hergestelltes Futter (Flocken, Granulat, Tabletten) und solches aus der
Tiefkühltruhe (Artemia, Mysis, Mückenlarven…).
Unproblematisch
Ein paar Tage bevor ich meine P. silviae bekam, hatte ich glücklicherweise
zwei recht hohe Aquarien gegen vier
niedrigere Becken von etwa 60 Zentimeter Länge, 25 cm Tiefe und 25 cm
Höhe ausgetauscht, von denen noch
zwei unbesetzt waren. Ich hatte sie für
die Zucht kleinerer Westafrikaner oder
Südamerikaner nutzen wollen, mit Re38
Bei der Balz der Weibchen spielen der rote Bauch und die himmelblaue Spiegelzone darüber eine
wichtige Rolle.
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Vor dem Laichen schwimmt das Paar unter Umständen zwei bis drei Wochen in Die Rückenflosse der Weibchen glänzt vor dem Ablaichen besonders golden.
Prachtfärbung umher.
Anfangs scheu
Leider versteckten sich meine vier mitgebrachten Exemplare bei meiner Annäherung anfangs nahezu immer und
anhaltend in der Dekoration, so dass
ich ihre Entwicklung nur erahnen
konnte. Sie fraßen aber gierig, wuchsen
deutlich heran und zeigten zumindest
zarte Pastelltöne, sodass ich nach etwa
vier Wochen die Steine und den Filter
entfernte und nachsah, was denn aus
ihnen geworden war. Dabei erkannte
ich, dass ich offensichtlich drei Männchen und ein Weibchen besaß, weshalb
ich zwei der Männchen aus dem Aquarium entfernte. Dem verbliebenen Paar
richtete ich das Becken möglichst wieder so her, wie es vor meiner Kontrolle
gewesen war.
Schon zwei Wochen später sah ich das
Weibchen vor dem Männchen balzen,
konnte es aber nicht näher in Augenschein nehmen oder gar fotografieren,
da beide Tiere noch immer sehr scheu
Das Paar bezieht eine Höhle und hält sich meist in deren unmittelbarer Nähe auf.
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waren und anfangs alle Hochzeitsvorbereitungen bei meiner Annäherung
immer sofort unterbrachen. Somit
musste ich mich stets für längere Zeit
möglichst unbeweglich vor das Becken
setzen und die Fische an mich und die
Kamera gewöhnen, um ihnen ihre
Angst zu nehmen. Und tatsächlich wurden sie allmählich zutraulicher, so dass
ich nach ein paar Tagen doch zu ein
paar Fotos kam.
Das war mir auch wichtig, denn jetzt
sah das Weibchen besonders hübsch
aus. Seine mittlere Bauregion war oben
und im Schulterbereich – bis fast zur
Dorsale hinauf – silbrig-blau und
leuchtete darunter kräftig rot bis rotviolett. Auch die Bauchflossen waren rot.
Vor und hinter der roten Bauchzone erstreckten sich bläuliche Bereiche. Vom
Mundwinkel zum Auge und dann längs
über den Körper bis zur Schwanzwurzel zog sich bei beiden Geschlechtern
eine mehr oder weniger verschmolzene
Binde grau-brauner Flecke, begleitet
von einer weiteren Fleckenfolge am
Rücken, von der Nase bis zum Ende
der Dorsale. Beim Weibchen waren der
Kopf und der Schulterbereich gelb,
beim Männchen Kopf, Brust und
Bauch. Die hartstrahlige Dorsale des
Weibchens glänzte golden, dann folgte
der gelb umrandete Augenfleck, und
dahinter lagen verwaschene bräunliche
Flecke auf gelbem Grund. In etwa
ebensolche Flecke zierten auch die
obere Hälfte der Schwanzflosse, wobei
die obersten Flecke besonders kräftig
hervortraten.
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Hier inspiziert das Männchen die Höhle. Man erkennt es an seiner blauen Kehle.
Von der Balz zur Brutpflege
Wenn das Weibchen balzte, präsentierte
es dem Männchen seinen auffälligen
Bauch, den es zitternd und ruckend
seitlich vorstreckte und Kopf und
Schwanz zur anderen Seite abwinkelte.
Oft bog es Schwanz und Kopf gleichzeitig auch noch nach oben, um die gerundete Bauchlinie zusätzlich zu
betonen. So schwamm es, sprunghaft
die Position wechselnd, vor dem Männchen her und schaffte es auf diese
Weise, sein Interesse zu wecken und es
wiederholt zu einer der beiden Höhlen
zu locken. Irgendwann schwamm das
Männchen in die Höhle hinein, und
dann begannen beide, Sand und Steinchen herauszuschaffen. Zwischendurch
bearbeitete das Weibchen die Höhlendecke mit dem Maul und putzte sie,
denn in der Regel laichen Pelvicachromis an überhängenden Flächen, also
„über Kopf“ ab, wobei sich das Weibchen in Rückenlage begibt. Manchmal
werden aber auch Eier an schräge Seitenwände gehängt.
Die Eier waren weißlich bis gelblich
gefärbt, dotterreich und mit einem Fadenbündel beweglich aufgehängt. Deshalb bewegten sie sich bei jeder
Bewegung des Weibchens, das die
Brutpflege im Inneren der Höhle allein
übernahm, hin und her. So wurden die
Eier optimal mit Sauerstoff versorgt.
Außerdem nahmen sie nicht viel Platz
ein, da sie von ovaler Form sind und
nicht mit einer Längsseite kleben, sondern mit einer Schmalseite an einer Art
„Fädchen“ aufgehängt sind. Das klei40
Vor dem Ablaichen lugen beide Partner zeitweise gemeinsam aus der Höhle.
nere Weibchen befächelte und belutschte die Eier, bis die Larven am 4.
Tag schlüpften. Dann spuckte es die
Larven im Inneren der Höhle zu einem
Knäuel zusammen. Zeitweise lagen sie
aber auch einfach verstreut am Höhlenboden, was vor allem dann der Fall
war, als sie – etwa am 7. Tag – beweglicher geworden waren.
Schlag, als ich die Menge der Jungfische sah. Ich hatte mit vielleicht 80
oder vielleicht auch 100 Jungfischen
gerechnet, aber es waren fast doppelt so
viele! Die Art erwies sich damit als besonders produktiv und übertraf diese
Zahl mit der nächsten Brut noch deutlich, was die beigefügten Bilder wohl
auch eindrucksvoll zeigen.
Unerwartet reichlicher Kindersegen
Beide Eltern begleiteten die meist
engen Bodenkontakt haltenden Jungfische, die fein pigmentiert und deshalb
auf Sand – zumindest während der ersten Tage – kaum auszumachen waren,
führten sie durch Körperrucken und
signalisierten ihnen beispielsweise durch
zuckende Bewegungen mit den Bauchflossen, wann sie sich regungslos gegen
den Boden drücken sollten. Für die Betreuung der Jungen hatten sich beide
Alttiere umgefärbt! Der rotviolette
Bauch des Weibchens war – anfangs
In der Zwischenzeit bewachte das größere Männchen das Umfeld der Höhle
und verjagte potentielle Bruträuber. Es
schaute zwar ab und zu am Höhleneingang vorbei, wurde aber vom Weibchen nicht eingelassen. Als die Jungen
nach Ablauf von acht oder neun Tagen
schwimmen konnten und unter der
Obhut der Mutter die Höhle zum ersten
Mal verließen, gesellte sich auch das
Männchen zu ihnen. Mich traf fast der
Schwimmen die Jungfische frei, verschwinden allmählich die leuchtenden Farben des Weibchens.
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weniger, später völlig – verschwunden
und war dann ebenso leicht blau wie
der Rest des Körpers, der allerdings in
der Mitte und am Rücken die schon beschriebenen Fleckenbänder aufwies.
Die Brutpflege hielt lange an. Bis über
vier Wochen und mehr versammelte
das Weibchen die Jungen abends in
einer der beiden Höhlen oder an einer
geschützten Stelle zwischen den Steinen, wo es mit ihnen die Nacht verbrachte. Tagsüber führten aber beide
die Jungfische gemeinsam, oder sowohl das Weibchen als auch das Männchen kümmerten sich jeweils nur um
einen Teil der Jungfische. Als die
zweite Brut freischwamm, riss allerdings das Männchen die Brutpflege
komplett an sich. Während das Weibchen – außer bei den Fütterungen – in
einer der Höhlen blieb, betreute es
seine Jungen so lange vorbildlich, bis
ich sie aus dem Becken entfernte.
Die Jungfische erwiesen sich als stark
bodenorientiert, hielten sich also normalerweise unter ihren Eltern auf und
suchen auch ihr Futter in erster Linie
am Boden. Das heißt natürlich nicht,
dass sie dem Futter nicht auch einmal
entgegen schwammen, wenn ich zum
Beispiel lebende Artemia-Nauplien
verfütterte. Dieses Futter nahmen die
Kleinen vom ersten Tag an und fraßen
es gern. Schnell wuchsen sie heran, so
dass ich bald schon andere Futtersorten, etwa Grindalwürmchen oder feines
Granulat, reichen konnte. Zu Ausfällen
während des Heranwachsens kam es nicht.
Hier ist die Rotfärbung des Weibchens völlig verschwunden. Trotzdem bleibt das Paar ansprechend
gefärbt..
Hier hat das Männchen die Brutpflege an sich gerissen. Die Jungfische reagieren auf seine Gesten
ohne Wenn und Aber und versammeln sich, wenn es mit den Flossen zuckt.
Ich möchte betonen, dass sich meine P.
silviae als äußerst anspruchslose und
robuste Westafrikaner erwiesen haben,
die nie Probleme bereiteten und sich
bereitwillig fortpflanzten. Ich denke,
man kann diese Art auch weniger erfahrenen Aquarianern durchaus empfehlen.
Literatur
LAMBOJ, A. (2004): Die Cichliden des westlichen Afrikas. Bornheim, 253 S.
LAMBOJ, A. (2013): A new dwarf cichlid (Perciformes) from Nigeria. Cybium 37 (3): 149-157
LINKE, H. & W. STAECK (1981 bzw. 1997): Afrikanische Cichliden I: Buntbarsche aus Westafrika. Melle, 200 S.
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Die erste Brut war schon sehr umfangreich, wurde durch die zweite aber noch deutlich übertroffen.
Viel Spaß beim Zählen!
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