41 - Medi

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2.3.5 Orthostase
Merke!
Der venöse Druck ist an der hydrostatischen Indifferenzebene NICHT gleich Null.
2.3.5 Orthostase
Nach den Kreislaufverhältnissen und Regulationsmechanismen bei Orthostase wird häufig im Physikum gefragt. Beim schnellen Übergang vom Liegen zum Stehen versacken durch
die geänderten Druckverhältnisse ca. 500 ml
Blut in den Beinvenen. Dadurch verringert
sich der venöse Rückstrom zum Herzen und
als Folge auch das Schlagvolumen des Herzens. Es kommt zu einem raschen Blutdruckabfall. Die arteriellen Pressorezeptoren reagieren darauf besonders stark, da sie über der
hydrostatischen Indifferenzebene liegen und
dort der Blutdruck durch zwei verschiedene
Mechanismen abfällt: direkt durch die Lageänderung und indirekt durch die Verringerung
des Herzzeitvolumens. Über den Pressorezeptorreflex wird der Sympathikus aktiviert, was
die Herzfrequenz steigert und zur Vasokonstriktion führt. Dabei wird auch die Nierendurchblutung etwas reduziert. Da sich auch in den
Beinvenen α1-Rezeptoren befinden, reagieren auch sie auf die Erhöhung des Sympathikotonus mit Vasokonstriktion, was den venösen Rückstrom zum Herzen wieder erhöht. So
kann der Abfall des Blutdrucks gut kompensiert werden.
Allerdings funktioniert bei manchen Menschen die orthostatische Reaktion nicht so
ideal, wie hier geschildert; sie leiden unter einer orthostatischen Dysregulation. Bei diesen
Personen kann es durch schnelles Aufstehen
zur Unterversorgung des Gehirns und damit
im Extremfall zu kurzzeitiger Bewusstlosigkeit
(Synkope) kommen. Erleiden die Betroffenen
dadurch einen orthostatischen Kollaps (sie fallen um), so behebt dieses Ereignis auch gleich
die Ursache des Problems, da sich im Liegen
die Kreislaufverhältnisse sofort wieder normalisieren.
www.medi-learn.de
Übrigens …
Durch die stark unphysiologische Situation beim orthostatischen Kollaps
versackt ein viel größeres Blutvolumen in den Beinen, sodass dabei Druck und
Volumen auch am eigentlichen orthostatischen Indifferenzpunkt absinken
können.
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Merke!
Beim Übergang vom Liegen zum Stehen nimmt
das Schlagvolumen ab (ca. 40 %), und als Reaktion darauf steigt die Herzfrequenz an (ca. 30 %).
2.3.6 Pathophysiologie: Schock
Als Schock bezeichnet man einen lebensbedrohlichen Zustand, bei dem die Blutzirkulation in den Kapillaren stark vermindert ist und
damit die Versorgung wichtiger Organe reduziert wird.
Ursache eines Schocks kann ein Volumenmangel (z. B. durch hohe Blutverluste = hämorrhagischer Schock) sein. Dadurch kommt
es zu einer starken Stimulation des Sympathikus (Pressorezeptorreflex) mit Steigerung
der Herzfrequenz und peripherer Vasokonstriktion. Da die Gefäße der lebenswichtigen
Organe, wie z. B. des Gehirns und des Herzens, kaum mit α1- Adrenozeptoren ausgestattet sind, wird das Blut aus der Peripherie
(v. a. aus Haut, Leber und Magen-Darmtrakt) in
die lebenswichtigen Organe verlagert. Diesen
Vorgang nennt man Zentralisation. Gleichzeitig werden alle Mechanismen stimuliert, die
das Plasmavolumen erhöhen: das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System und die Freisetzung des antidiuretischen Hormons. Die Ausschüttung des atrialen natriuretischen Faktors
dagegen verringert sich. Auch Herzversagen
(kardiogener Schock) und allergische Reaktionen (anaphylaktischer Schock) können die
Schocksymptomatik hervorrufen.
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