Käthe-Kollwitz-Museum Berlin Das Käthe-Kollwitz-Museum Berlin ist nicht nur ein Ort, der das künstlerische Werk der Kollwitz präsentiert, sondern auch und vor allem ein anerkannter Begegnungstreffpunkt für Jugendliche, Schülerinnen und Schüler. Anhand der Biographie der Künstlerin können wichtige Themen des Bildungsplanes fachübergreifend erarbeitet werden: z.B.: ıEnde„ aus Zyklus ıEin Weberaufstand„ von Käthe Kollwitz 1871 Königreich Preußen 1867 Geboren in Königsberg 1918 Weimarer Republik Kaiserreich 1914 Ausbruch 1. Weltkrieg 1933 1918 Ende 1. Weltkrieg 1945 Drittes Reich 1939 Ausbruch 2. WK Teilung Deutschlands 1945 Gestorben in Moritzburg Ende 2. WK (8.5.1945) Geschichte: das Thema 1. und 2. Weltkrieg und politisches Zeitgeschehen. Deutsch: Die Künstlerin hat ein wichtiges, zur Weltliteratur zählendes Tagebuch geschrieben, das sich für den Deutschunterricht gut eignet, z.B. Erarbeitung eines persönlichen Tagebuches unter dem Motto ıMein Tagebuch„. Darüber hinaus bietet es die Möglichkeit, die Literatur ihrer Zeit zu besprechen, z.B. Gerhart Hauptmanns ıDie Weber„. Schüleraufführung ıEin Weberaufstand„ Kunsterziehung: anschauliche Vermittlung der druckgrafischen Techniken von Käthe Kollwitz, z.B. Holzschnitt, Radierung, Lithografie etc., Einblick in ihr Werk und Anregung zur Selbsttätigkeit. Musik: das Tagebuch bietet Anregungen zur Hinführung zur klassischen Musik (Bach, Brahms etc). Ein an der Museumskasse erhältlicher Schülerkatalog enthält weitere Hinweise und Anregungen für die Heranführung an das Werk von Käthe Kollwitz. Kollwitz-Bild der Schülerin Nora Naumann Das Käthe-Kollwitz-Museum Berlin bietet seinen Besuchern eine besondere Ausnahme: Hier dürfen die Skulpturen der Künstlerin begriffen werden, sowohl mit den Händen als auch mit dem Verstand. Über unsere diversen Schülerprojekte sind wir gern bereit, Ihnen nähere Auskünfte zu geben und freuen uns auf Ihre Anfragen. Käthe-Kollwitz-Museum Berlin Fasanenstraße 24 10719 Berlin Tel. 030 / 882 52 10 Fax 030 / 881 19 01 Email [email protected] Internet www.kaethe-kollwitz.de Der Schülerkatalog vom Käthe-Kollwitz-Museum Berlin 1867 1898/99 Geboren am 8. Juli als fünftes der sieben Kinder des Ehepaares Karl und Katharina Schmidt (geb. Rupp) in Königsberg. Käthe Kollwitz erringt erstmals breitere Anerkennung mit der Folge Ein Weberaufstand auf der Großen Berliner Kunstausstellung. Die von der Jury (u.a. besetzt mit Max Liebermann und Adolph von Menzel) vorgeschlagene Auszeichnung der Künstlerin wird von Kaiser Wilhelm II. jedoch abgelehnt. Sie erhält einen Lehrauftrag (bis 1903) an der Berliner Künstlerinnenschule und wird Mitglied der Berliner Secession. Käthe als Kind, um 1870 Selbstbildnis, um 1890 1886 – 1890 1901–1908 Ausbildung zur Malerin u.a. bei Karl Stauffer-Bern an der Berliner und bei Ludwig Herterich an der Münchener Künstlerinnenschule. Erste Radierversuche. Beginn der Arbeiten am Zyklus Bauernkrieg (vollendet 1908 als Radierfolge). Aufenthalt in Paris. Sie erlernt die Grundlagen plastischen Gestaltens an der Académie Julian, besucht Auguste Rodin und Théophile Steinlen; wird des Weiteren u.a. mit Bernhard Hoetger und dem Kulturphilosophen Georg Simmel bekannt. Karl Stauffer-Bern, 1883/84 Auguste Rodin, 1899 1891 1907 Heirat mit dem Arzt Karl Kollwitz. Das Paar zieht nach Berlin in die Weißenburger Straße 25 (heute: Kollwitzstraße 58) im Stadtteil Prenzlauer Berg. Mehrmonatiger Aufenthalt in Florenz, ermöglicht durch den Villa-Romana-Preis des Deutschen Künstlerbundes; Fußwanderung nach Rom. Karl Kollwitz als junger Arzt, um 1890 Käthe Kollwitz, um 1907 1892/1896 1908 –1911 Geburt der Söhne Hans und Peter. Zeichnungen für die Satirische Zeitschrift Simplicissimus 1909 Erste plastische Arbeit: Porträtrelief des Großvaters Julius Rupp 1910 Hans und Peter Kollwitz, um 1904 Gerhart Hauptmann, 1892 Käthe Kollwitz, um 1910 Weitere eigenständige plastische Entwürfe. 1893 –1897 1914 Angeregt durch den Besuch einer Aufführung des Dramas Die Weber von Gerhart Hauptmann, entwickelt die Künstlerin ihren ersten grafischen Zyklus Ein Weberaufstand (vollendet 1897) Ausbruch des Ersten Weltkriegs. Der Sohn Peter fällt als Kriegsfreiwilliger an der Westfront in Belgien. Erste Pläne für ein Gefallenenmal, das 1932 vollendet wird. Erster Weltkrieg, um 1916 1916 –1918 1933 Erste Präsentation eines plastischen Werks (Liebespaar II) auf der Frühjahrsausstellung der Freien Secession. Ausstellungen anlässlich ihres 50. Geburtstages in ganz Deutschland (in Berlin bei Paul Cassirer). Beginn ihres Engagements gegen den Krieg (Öffentlicher Brief imVorwärts). Adolf Hitler wird Reichskanzler. Beginn der nationalsozialistischen Diktatur. Erzwungener Austritt der 66-jährigen Künstlerin aus der Akademie der Künste, Amtsenthebung als Vorsteherin des Meisterateliers. Käthe Kollwitz, 1917 Selbstbildnis, 1934 1919 1934 –1939 1919 erhält die deutsche Republik ihre Verfassung in Weimar. Käthe Kollwitz wird, 52- jährig, erstes weibliches Mitglied der Preußischen Akademie der Künste. Erhält einen Professorentitel (ohne Lehramt). Nach der Ermordung von Karl Liebknecht entstehen Entwürfe für ein Gedenkblatt. Kollwitz bezieht ein Atelier in der Ateliergemeinschaft Klosterstraße. Der lithografische Zyklus Tod entsteht. Kollwitz- Ausstellungen werden unterbunden, Werke aus Museen entfernt. Beschäftigt sich überwiegend mit Plastiken im kleinen Format. Ausbruch des Zweiten Weltkrieges. Weimarer Nationalversammlung, 1919 Käthe Kollwitz, um 1936 1920 1940 –1943 Angeregt von Holzschnitten Ernst Barlachs beginnt sie ihre Auseinandersetzung mit der Holzschnitt-Technik. 1940 stirbt Karl Kollwitz. Ihr Enkel Peter wird eingezogen und fällt 1942 in Russland. 1941 entsteht ihre letzte, von Goethe inspirierte Lithografie Saatfrüchte sollen nicht vermahlen werden. Kollwitz verlässt wegen zunehmender Luftangriffe Berlin nach über 50 Jahren des Lebens und Arbeitens in dieser Stadt. Unterkunft in Nordhausen. Im November wird die Berliner Wohnung mit vielen Werken und Dokumenten zerstört. 1920 –1924 Ernst Barlach, um 1930 Schafft zahlreiche Plakate, mit denen Einfluss auf das soziale und politische Geschehen der Zeit genommen wird. Arbeitet an der Holzschnittserie Krieg. Plastische Arbeit an Mutter mit zwei Kindern, Vollendung 1936/37. Zerstörtes Berlin 1944/45 1927 1943/44 Reise nach Moskau auf Einladung der sowjetischen Regierung und Künstlervereinigung. Siedelt auf Einladung des Prinzen Heinrich von Sachsen nach Moritzburg bei Dresden über. Käthe Kollwitz, 1927 Rüdenhof in Moritzburg, letzter Wohnort 1928 –1929 1945 Leitung des Meisterateliers für Grafik an der Akademie der Künste. Erhält den Orden Pour le mérite. Käthe Kollwitz stirbt 77-jährig kurz vor Kriegsende am 22. April. Wird zunächst in Moritzburg beigesetzt, später in das Familiengrab auf dem Zentralfriedhof Berlin-Lichtenberg umgebettet. 1932 Selbstbildnis, 1927 Das Denkmal Trauernde Eltern wird in Belgien aufgestellt. Sie unterzeichnet einen Aufruf zur Einigung der Linksparteien gegen den Faschismus. (Wiederholung Anfang 1933) Grab in Friedrichsfelde