SWISS KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN INHALTSVERZEICHNIS 2 Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion des Kantons Bern 6 Stadt Bern 8 Kanton Bern - Justiz, Gemeinde- und Kirchendirektion 9 Stadt Bern - Stadtplanungsamt Interview mit Doris Haldner, Vorsteherin des Amts für Grundstücke und Gebäude, Kantonsbaumeisterin Interview mit Stadtpräsident Alexander Tschäppät Interview mit Christoph Lerch, Regierungsstatthalter Bern-Mittelland Im Gespräch mit Stadtplaner Mark Werren 1 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 1 05/05/14 10:45 SWISS KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN BAU-, VERKEHRS- UND ENERGIEDIREKTION DES KANTONS BERN Interview mit Doris Haldner, Vorsteherin des Amts für Grundstücke und Gebäude, Kantonsbaumeisterin Bau-, Verkehrs- und Energiedirektion des Kantons Bern Amt für Grundstücke und Gebäude Reiterstrasse 11 - CH-3011 Bern Tel.: (+41) (0)31 633 34 11 - Fax: (+41) (0)31 633 34 60 E-Mail: [email protected] - Web: http://www.bve.be.ch Doris Haldner, Vorsteherin des Amts für Grundstücke und Gebäude, Kantonsbaumeisterin. (Foto: zvg) Frau Haldner, welches sind die wichtigsten Aufgaben einer Kantonsbaumeisterin? Als Amtsvorsteherin und Kantonsbaumeisterin ist die personelle, fachliche und organisatorische Führung eines professionellen Immobilienamtes die Hauptaufgabe. Das Ziel ist eine nachhaltige Bewirtschaftung und Entwicklung des Immobilienbestandes mit motivierten Mitarbeitenden und effektiven und effizienten Prozessen zu sichern. Wie lauten die wichtigsten strategischen Grundsätze des Immobilienmanagements des Kantons? Gesellschaft • Die für die Erfüllung der öffentlichen Aufgaben erforderlichen Raumressourcen werden in der befürworteten Menge und Art rechtzeitig bereitgestellt. • Die Objekte erfüllen die nachgewiesenen Bedürfnisse und Anforderungen der Nutzenden. • Der Gesamtbestand kann flexibel auf Veränderungen reagieren. Wirtschaft • Die Investitionen fördern den wirtschaftlichen Betrieb, sichern langfristig hohe Gebrauchswerte und berücksichtigen die Entwicklung und Bedingungen des Immobilienmarktes. • Die Flächen- und Raumressourcen sind wirtschaftlich zu betreiben und zu unterhalten. • Die langfristigen Potentiale der Einzelobjekte müssen die Wertschöpfung des Gesamtportfolios sichern. Umwelt • Die Entwicklung des Portfolios erfolgt mit minimalem Ressourcenverbrauch. • Die Belastung von Boden, Wasser und Luft ist zu minimieren. • Die konsequente Systemtrennung sichert die langfristige und flexible Objektnutzung und das Recycling der einzelnen Bauteile. Wie viele Liegenschaften und Baustellen gilt es zu verwalten und zu bewirtschaften, wie hoch ist das jährliche Realisationsvolumen? 2’392 Gebäude und jährlich ca. 400 - 800 Projekte (Bau, Instandsetzung, Unterhalt), dazu kommen 600 Mietverträge für zugemietete Liegenschaften mit einem Total von 70 Millionen Franken Mietkosten pro Jahr. Der Kanton Bern realisiert jährlich eine Bausumme von ca. 150 - 250 Millionen Franken. Wie stellen Sie die optimale Nutzung der kantonalen Liegenschaften sicher? Im Vordergrund steht die Kosten-Nutzen-Optimierung. Diese richtet sich nach den drei Nachhaltigkeitsdimensionen Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Gemeinsam mit den Nutzern ist dabei die Balance zwischen “nice to have” und “need to have” auszuloten. Bei den Bestandesliegenschaften gilt es, das Potential des Standortes sowie des Gebäudes zu erkennen und entsprechend den Zielvorgaben auszuschöpfen. Zusätzlich richtet sich der Fokus bei Sanierungen, Neu- oder Umbauten, nebst einer adäquaten Architektur, auf den optimalen Einsatz nachhaltiger und einheimischer Gebäudetechnologien. Was steht bei der nachhaltigen Entwicklung und Nutzung der Grundstücke und Gebäude des Kantons im Fokus? Die Herausforderung liegt darin, bei den einzelnen Objekten hohe Gebrauchswerte zu schaffen. Es sind Gebäude zu planen und zu realisieren, welche langfristig genutzt werden können, offen für Anpassungen und Veränderungen sind und eine kulturelle Identität haben. Die Systemtrennung sichert mit der Bauteiltrennung, der Flexibilität und der antizipierten Arealdisponibilität entscheidende Projektanforderungen für die Kriterien Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Wie findet man die Balance zwischen den Anforderungen der städtischen Gebiete und denjenigen der ländlichen Gebiete des Kantons? Ziel muss sein, mittels Abstimmung der Agglomerationspolitik mit der Politik des ländlichen Raumes, die Wechselwirkung der „urban-ruralbalance“ zu stabilisieren. Die Voraussetzung hierfür bildet die Anerkennung der gegenseitigen Abhängigkeit respektive Komplementarität von Stadt und Land - und nicht ein kompetitives Verhalten der involvierten Parteien. Das Amt für Grundstücke und Gebäude setzt sich seit vielen Jahren für den umweltschonenden Bau und Betrieb der kantonalen Liegenschaften ein. Wie nimmt es seine Vorbildfunktion wahr? Bei Neubauten steht der Minergie-P-ECO Standard im Fokus. Bei Grossinstandsetzungen ist es der Minergie-ECO Standard. Der Minergiestandard 2 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 2 05/05/14 10:45 SWISS sichert dem Kanton vorbildliche Bauten in den Bereichen Energie, Langlebigkeit, Baustoffe und Innenraumklima. Bei Neubauten aber auch bei bestehenden kantonalen Gebäuden werden Solaranlagen, meist Photovoltaikanlagen angebracht. Die Realisierung erfolgt in der Regel in Zusammenarbeit mit externen Contractingfirmen. Bei Neubauten setzt der Kanton auf den umweltfreundlichen Baustoff Holz. Holz wird dann eingesetzt, wenn die technische Machbarkeit gegeben ist. Der Zielwert beträgt 1500 m3 verbautes Holz pro Jahr. Seit gut vier Jahren läuft bei den kantonalen Grossverbrauchern das Projekt der energietechnischen Betriebsoptimierung. Hier können wir durch Optimierungsmassnahmen bei technischen Anlagen und Einrichtungen zwischen 5 bis 10% Energie einsparen. Gibt es weitere Beispiele? Beim Institutsgebäude vonRoll wurden viele Aspekte des nachhaltigen Bauens umgesetzt. Das Gebäude wurde im Minergie-P-ECO Standard realisiert. Wo möglich wurde Holz als Baustoffe eingesetzt (Boden, Fenster, Möbel, Verkleidungen). Bei der Systemtrennung wurde das Haus so konzipiert, dass ohne grossen Material- und Kostenaufwand das Gebäude umgenutzt und aufgestockt werden kann. Auf dem Dach wurde eine grosse Photovoltaikanlage realisiert. Verdichtung nach Innen ist die Leitidee der “Strategie Bern 2020”. Welche Herausforderungen bringt diese für Ihre Tätigkeit mit sich? In den letzten 7 Jahren konnte eine 15%ige Verdichtung in kantonalen Bauten realisiert werden. Das heisst, dass trotz den stetig zunehmenden Aufgaben des Kantons mit steigendem Personalbestand die gesamte Geschossfläche der kantonalen Bauten und der Zumietungen konstant gehalten werden konnte. Dies erreichen wir mit Zentralisierung von verschiedenen Standorten kantonaler Bauten und durch konkrete Verdichtungen KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN am Arbeitsplatz. Die Verdichtungen haben positive Auswirkungen auf den Ressourcenbedarf bei Energie, Baustoffen und Finanzen. Im Inselspital wurden in den letzten Jahren wichtige Bauprojekte verwirklicht. Die grosse Weiterentwicklung soll mit dem Anfang 2013 präsentierten Masterplan gelingen. Wie würde sich das ganze Quartier bei einer Umsetzung der Pläne verändern? Ziel des Masterplans ist es, die Qualität des Spitalquartiers mit den erforderlichen Rahmenbedingungen (u.a. in den Bereichen Städtebau, Denkmalpflege, Verkehr, Umwelt und Betriebsprozesse) sicherzustellen. Einem angemessenen Übergang zu den umliegenden Quartieren und der Aufwertung der umliegenden Freiräume werden dabei hohe Rechnung getragen. Durch den Masterplan eröffnen sich langfristig neue wirtschaftliche und kulturelle Impulse für die angrenzenden Quartiere und bis über die Grenzen der Stadt Bern hinaus. Bei knapper werdenden finanziellen Mitteln der öffentlichen Hand sind öffentlichrechtliche Partnerschaften PPP verstärkt ein Thema. Wie stellt sich der Kanton Bern dazu? Die positiven Erfahrungen aus dem Projekt Verwaltungszentrum Neumatt in Burgdorf werden wohlwollend zur Kenntnis genommen. Weitere Projekte wären gesamtschweizerisch wünschbar. Im Kanton Bern sind in absehbarer Zeit keine weiteren Vorhaben nach PPP-Verfahren geplant. Einerseits weil zukünftig grosszyklische Instandsetzungen von Bestandesliegenschaft im Vordergrund stehen. Andererseits belasten PPP-Projekte die Investitionsrechnung und die Schuldenbremse. Unser Amt verfolgt daher den neuen Ansatz «denke PPP, aber baue und betreibe staatlich». Neben den Erstellungskosten sollen demnach auch die Elemente der gesamten Lebenszyklusbetrachtung massgebend in die Projektentwicklung einfliessen. Hochschule für Agrar-, Forst-, und Lebensmittelwissenschaften Lage Länggasse 85, 3052 Zollikofen Kurzbeschrieb Das räumliche Angebot der über vierzigjährigen, denkmalpflegerisch erhaltenswerten Schulanlage der Hochschule für Agrar-, Forst-, und Lebensmittelwissenschaften (HAFL) Zollikofen genügte quantitativ und qualitativ nur noch teilweise den Anforderungen an heutige Unterrichtsformen. Einer positiven Entwicklung der Schülerzahlen, stand ein limitiertes Raumangebot gegenüber. Einige Unterrichtseinheiten mussten in Räumlichkeiten ausserhalb der Anlage durchgeführt werden. Mit einem in langfristig ausgerichteter Planung entwickelten Erweiterungsbau sollten die fehlenden Räume in die Anlage bestmöglich integriert werden. Die Trägerschaft – ein Konkordat aller Kantone – lancierte einen offenen Projektwettbewerb, den die Projektverfasser Boegli&Kramp gewannen. Das Ziel war, ein Gebäude von langfristig hoher Qualität zu schaffen, welches subtil in das bestehende Schulgelände und seine grüne Umgebung eingefügt werden sollte. Es sollte das Schulhaus und das Internat verbinden und die neue Visitenkarte der Hochschule bilden. Entstanden ist ein klar geschnittener Gebäudekörper, der in seiner Volumetrie, Stellung und Organisation den bestehenden Bauten verhaftet ist. Die Fassade reagiert auf den Bestand, jedoch in einer zeitgenössischen Architektursprache. Der klar organisierte Erweiterungsbau berücksichtigt die speziellen Anforderungen von Bauherrschaft und Nutzer und versorgt die Hochschule mit der benötigten Infrastruktur, um ihren Bildungsauftrag ideal erfüllen zu können. Mit hoher Raum- und Nutzungsflexibilität und Erweiterbarkeit in vertikaler und horizontaler Richtung kann mit geringem Aufwand auf zukünftige Entwicklungen reagiert werden. Im Vordergrund stand eine Investition in lange Lebenszyklen durch entsprechende Planung und Einsatz von Technik und Materialien. Die hohe technische Nachhaltigkeit des im Minergie-P-Eco Standard erstellten Gebäude spiegelt sich wider in der Bauteiltrennung in Primär, Sekundär- und Tertiärstruktur, der neuen Holzschnitzelheizung und der konsequenten Verwendung langlebiger, ökologischer und schadstoffarmer Materialien. Dabei wurde Wert gelegt auf einen schonenden Umgang mit Ressourcen, wie z.B. Wasser durch Selbstschlussarmaturen und wasserlose Urinoire oder auch geringe Lärmund Schmutzemissionen. Die räumliche und haptische Qualität spielen eine grosse Rolle im gesamten Gebäude. Eine neue Signaletik führt durch das weitläufige Areal und verbindet symbolisch die einzelnen Gebäude. Die Erfahrungen der Studierenden mit dem neuen Gebäude zeigen positive Auswirkungen 3 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 3 05/05/14 10:45 SWISS KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN auf den Betrieb. Das neue Gebäude liefert einen wichtigen Beitrag zu den heute optimalen Studienbedingungen. Dieses Projekt ist ein Beispiel dafür, wie die Weiterentwicklung und das Weiterbauen einer existierenden Anlage in ihrer inneren Struktur und ihrem äusserem Auftreten mit Respekt für den Bestand und unter Anwendung zeitgemässer Architektursprache bei gleichzeitiger Umsetzung aktueller technischer und ökologischer Anforderungen gelingen kann. Projektverfasser BOEGLIKRAMP Architekten AG Route de la Fonderie 8c, 1700 Fribourg Bauherrschaft Amt für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern Projektdaten Erstellungskosten 49.7 Mio. Franken Termine Wettbewerb 2007 Ausführung 2010-2012 Gesamtsanierung des Berufs- und Weiterbildungszentrum BWZ, Lyss (Fotos: Christian Helmle, Thun) Lage Bürenstrasse 29, 3250 Lyss Kurzbeschrieb Das BWZ in Lyss wurde 1967 erbaut. Der Gebäudekomplex ist ein Paradebeispiel der «Beton brut»Architektur der 1960er Jahre und als erhaltenswert im Inventar der Denkmalpflege des Kantons Bern vermerkt. Nach der Gesamtsanierung steht der Schule ein quasi neuwertiges Gebäude zur Verfügung. Die Anlage umfasst einen zwei- und einen viergeschossigen Klassentrakt, die durch das Erdgeschoss miteinander verbunden sind. Einer der beiden Bereiche im Erdgeschoss, die so genannte Schwalben-halle, war ursprünglich reine Erschliessungszone, der andere beherbergte die Wohnung des Abwarts. Das Gebäude des BWZ entsprach baulich und betrieblich nicht mehr den heutigen Anforderungen. Die Vorschriften zur Schadstoffbelastung, zum Brandschutz, zur allgemeinen Sicherheit und Erdbeben-tauglichkeit konnten nicht mehr erfüllt werden. Die Flachdächer waren undicht. Die fehlende Dämmung führte in den Klassenzimmern je nach Aussentemperatur zu extremen Raumtemperaturen, es war zu kalt oder zu heiss. Seit der Erstellungszeit wuchs mit den steigenden Schülerzahlen der Platzbedarf: Es fehlten Klassenzimmer, Arbeitsbereiche für die Lehrpersonen, eine Aula und das Raumangebot in der Cafeteria genügte den Bedürfnissen der immer zahlreicher werdenden Nutzer längst nicht mehr. Baustelle und Ausbildungsort für rund 2300 Jugendliche und Erwachsene Nach der dreijährigen Planungsphase begannen im Herbst 2011 die Bauarbeiten. Die Ausführung erfolgte in drei Etappen bei laufendem Schulbetrieb bis im Sommer 2013. Dafür wurden der Unterricht und die Verwaltungsarbeiten teilweise in Container neben dem Gebäude ausgelagert. Bei der grossen Zahl der Lernenden war dies eine anspruchsvolle Situation, der Schul- und Bauleitung durch besonderes Engagement in Logistik und Kommunikation gemeinsam Rechnung trugen. Die Sanierung macht das BWZ nachhaltig zukunftstauglich Durch die Gesamtsanierung des Komplexes wurden die gravierenden Schäden dauerhaft beseitigt und es wurde eine zweckmässige Anlage realisiert, die in den nächsten 10 bis 20 Jahren ohne weiteren Erneuerungsbedarf genutzt werden kann. Bei der Sanierung und beim Umbau sind, soweit machbar, die Grundsätze der Systemtrennung umgesetzt. Gezielte Massnahmen – die Erneuerung der Gebäudehülle und die Modernisierung der Haustechnik – verbessern den Energie-haushalt. Das BWZ-Gebäude in Lyss erfüllt nach der Sanierung den Standard Minergie-ECO. Mehr Raumangebote ohne eigentlichen Erweiterungsbau Der zusätzliche Bedarf an Fläche wurde fast ausschliesslich durch Verdichtung und Nutzungs-überlagerung gedeckt. Ein Vorgehen, das der stimmigen Volumetrie der Anlage Rechnung trägt. Die Erneuerung und Umnutzung der leerstehenden Abwartswohnung hat Platz für die Lehrerbereiche geschaffen. In der Schwalbenhalle, vormals nur Durchgang, ist neu die Verwaltung zu finden. Die durch diese Rochade frei gewordenen Räume können jetzt als Klassenzimmer genutzt werden. Ein grosser zusätzlicher Versammlungsraum wurde durch den Einbezug des Innenhofs realisiert und gleichzeitig wurde damit mehr Platz im Cafeteriabereich geschaffen. Vom optimierten Raumangebot profitieren gesamthaft rund 2300 Personen in der beruflichen Grund-bildung, der Höheren Berufsbildung und der allgemeinen Erwachsenenbildung. Architekturverständnis im Sinne der Denkmalpflege Das Ergebnis der Gesamtsanierung des Berufsund Weiterbildungszentrums in Lyss beweist, dass sich auch Gebäude aus den 1960er Jahren für die Zukunft aufrüsten lassen, ohne dass dabei das typische Erscheinungsbild dieser Architektur verloren geht. Sämtliche Erneuerungen und die baulichen Eingriffe bezeugen Respekt vor dem erhaltenswerten Gebäude. Zum Erhalt der äusseren Gesamterscheinung ist das Gebäude im Innern gedämmt und der filigrane Abschluss des Baukörpers bleibt trotz des erhöhten Dachaufbaus durch die neue Wärmedämmung gewahrt. Die charakteristischen Betonflächen an den Fassaden sind mit viel Sorgfalt saniert worden, was auch hier zu einer überzeugenden Lösung führte. Bauherrschaft Amt für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern Projektverfasser Suter + Partner AG Architekten, Bern Termine Projektierung 2008-2011 Realisierung November 2011 bis August 2013 Projektdaten Erstellungskosten: ca. 17 Mio. Franken 4 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 4 05/05/14 10:45 SWISS KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN Neubau Rettungsdienst und Kantonale Sanitätsnotrufzentrale (144) (Fotos: Dominique Marc Wehrli, Regensdorf) Lage Murtenstrasse 111, 3008 Bern Kurzbeschrieb Im Neubau für die Berner Sanitäts polizei an der Murtenstrasse 111 arbeiten rund 150 Personen für den grössten Rettungsdienst im Kanton Bern. Der schlichte Ingenieur-Holzbau gehört zu den bedeutendsten Holzbau-Objekten des Kantons. Systemtrennung und MINERGIE-P-ECO® stehen für den Fokus auf Funktionalität und Nachhaltigkeit. Die Bandbreite der Nutzung beim Betrieb der Sanitätspolizei beweist die Flexibilität des Gebäudes. Der alte Standort der Sanitätspolizei in der Berner Innenstadt war ursprünglich für 70 Personen konzipiert. Mit dem immer grösser werdenden Personalbestand wurden schliesslich neun Mietobjekte benötigt. Eine sehr komplizierte Ausgangslage für den Betrieb und durch die Innenstadtlage zudem verkehrstechnisch problematisch. Pro Jahr verarbeitet die Sanitätsnotrufzentrale rund 237’000 Anrufe und 60’000 Funkgespräche. Der Rettungsdienst leistet alljährlich 16’000 Notfalleinsätze und Verlegungstransporte in der Region Bern. 30 Einsatzfahrzeuge machen in 12 Monaten über 500’000 Kilometer. Der Aktionsradius der Sanitätspolizei umfasst 40 Gemeinden mit rund einem Drittel der gesamten Kantonsbevölkerung. Diese Zahlen verdeutlichen die Notwendigkeit und die Leistung von Rettungsdienst und Sanitätsnotrufzentrale. Der Neubau für die Blaulichtorganisation liegt verkehrstechnisch optimal am Stadtrand in der Nähe einer Autobahnauffahrt. Die Architektur ist gradlinig und realisiert überzeugend – den Vorgaben der Systemtrennung folgend – ganz verschiedene Nutzungen in einem Gebäude. Der Betrieb der Sanitätspolizei umfasst bereits sämtliche Bereiche der Verwaltungsnutzung: Im kompakten Holzbau sind Büros, Schulungs- und Schlafräume ebenso untergebracht wie Fuhrpark und Werkhof. Eine volumenmässige Erweiterung ist zu einem späteren Zeitpunkt durch die Aufstockung auf bis zu sechs Geschosse machbar. Das Gebäude ist für den reibungslosen Betrieb von drei Seiten her erschlossen. Fahrzeugausfahrten bzw. -zufahrten liegen auf der Westseite, Anlieferung und Wartung auf der Ostseite und der Hauptpersonenzugang ist nordseitig. Im Erdgeschoss sind Nutzungen mit Aussenbezug oder mit direktem Bezug zur Fahrzeughalle wie z.B. die Werkstätten. Im Untergeschoss befindet sich die Einstellhalle für Fahrzeuge, die weniger oft benötigt werden. In den Räumen im 1. Obergeschoss ist der Bereitschaftsdienst. Die Schlafund Garderobenbereiche werden im östlichen Teil des Gebäudes zusammengefasst. Cafeteria, Aufenthalts- und Mannschaftsräume sind gegen Süd-Westen ausgerichtet und profitieren von einer grosszügigen Terrasse. Die Haupttreppe trennt gezielt den aktiven Bereich und die Ruhezone. Zentral gelegene Rutschen garantieren den schnellen Zugang zu den Einsatzfahrzeugen. Im 2. Obergeschoss befinden sich die Räumlichkeiten für die Ausbildung, das Kommando sowie für die Notrufzentrale. Im Norden liegen die kleinteiligen Büros, im Süden die grossflächigen Schulungsräume und die Zentrale. Mobile Trennwände erlauben maximale Raumgrössen von bis zu 170 m2. Bauherrschaft Amt für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern Projektverfasser Müller & Truniger Architekten, Zürich Termine Projektierung, inkl. Architekturwettbewerb 20082011 Realisierung 2011-2013 Projektdaten Erstellungskosten: ca. 31.0 Mio. Franken Institutsgebäude Hochschulzentrum vonRoll, Bern (Fotos: croci & du fresne photographie) Lage Fabrikstrasse, Bern Kurzbeschrieb Neben dem bereits seit 2010 von beiden Hochschulen genutzten Hör saalgebäude in der sanierten und umgenutzten ehemaligen Weichen bauhalle der Von Roll AG wurde im Sommer 2013 das neue Instituts gebäude fertig gestellt und in Betrieb genommen. Der kompakte, klar strukturierte und im Standard Minergie-P-Eco zertifizierte Baukörper mit Abmessungen von 107 m x 80 m führt mit seiner Klinkerfassade und den grossen Fenstern die Gestaltung des ehemaligen Industrieareals weiter. Im Gebäude befinden sich – neben den Seminar- und Gruppenräumen, den Büros, der Mensa, der Cafeteria und der Lounge – auch die grosse Freihandbibliothek mit 400 Leseplätzen und das zentrale Speicher magazin der Universitätsbibliothek mit insgesamt 84 km Regaltablaren. Durch die realisierte konsequente Systemtrennung ist das Gebäude auf einen langfristig hohen Gebrauchswert ausgelegt. Das neue Hochschulzentrum vonRoll bietet Platz für 4500 Studierende und 850 Mitarbeitende der Universität Bern und der Pädagogischen Hochschule Bern. Bauherrschaft Amt für Grundstücke und Gebäude des Kantons Bern Projektverfasser Baumag Generalbau, Bern (TU bis Sept. 2012) HRS Real Estate AG, Bern (TU ab Okt. 2012) Spreng + Partner Architekten AG, Bern (Architektur) Termine TU-Ausschreibung 2009 Realisierung 2010-2013 Projektdaten Erstellungskosten: total ca. 160 Mio. Franken 5 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 5 05/05/14 10:45 SWISS KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN STADT BERN Interview mit Stadtpräsident Alexander Tschäppät Stadtpräsident Alexander Tschäppät. (Foto: zvg) “S eit der Jahrtausendwende verfolgt die Stadt Bern eine aktive und erfolgreiche Wohnbaupolitik. Das verstärkte Bevölkerungswachstum in den letzten Jahren ist der Lohn dieser Politik.” Herr Tschäppät, für Sie ist Bern die schönste Stadt der Welt. Mit dieser Einschätzung stehen Sie nicht alleine da, aber welche Faktoren sind es denn, die “Bärn” so unvergleichlich machen? Auch nach Jahrzehnten in dieser Stadt bin ich tatsächlich immer noch beeindruckt von ihrer Schönheit, den Gassen mit den Lauben, den Plätzen – etwa vor dem Münster – oder den beiden Hochbrücken als Wahrzeichen der Ingenieurkunst. Die Altstadt mit ihrer Lage im Aarebogen ist einzigartig und deshalb ja schon seit 30 Jahren auf der Unesco-Liste der Weltkulturgüter. Es ist aber nicht nur der Charme der Altstadt, welche die Schönheit Berns ausmacht, es sind auch die Quartiere. Dabei denke ich an das Kirchenfeldquartier mit den Villen, aber auch an den Breitenrain, die Matte, die Lorraine oder die Länggasse. Ein weiterer Faktor ist nicht zuletzt auch das viele Grün, mit den Aareufern, den Parks und den Wäldern rund um die Stadt. Bei Berner Architektur hat man vielfach zuerst die historische Tradition mit den Gassen, Lauben, Brücken und Plätzen vor Augen. Aber Bern hat mehr als historische Architektur zu bieten. Wie würden Sie diese baulichen Ausdrucksformen und Strukturen beschreiben? Stadt Bern Präsidialdirektion Alexander Tschäppät Junkerngasse 47 CH-3000 Bern 8 E-Mail: [email protected] Web: www.bern.ch Bern hat eine lange Tradition im Städtebau, die auf das Ancien Régime zurückgeht und bis in die Gegenwart lebendig geblieben ist. Die nach den Grundsätzen der Belle Époque angelegten Quartiere im Süden und Norden der Stadt – das Kirchenfeld und den Breitenrain haben wir ja schon angesprochen – zeugen von der hohen städtebaulichen Kultur und zählen heute zu den beliebtesten Wohnquartieren. In der ersten Hälfte des 20. Jahrhundert fallen die Bauten von Otto Rudolf Salvisberg auf. Das Suva-Haus beispielsweise ist ein städtebauliches Meisterstück und fügt sich perfekt in den älteren Stadtkörper. Ein weiterer Höhepunkt von inter- nationaler Ausstrahlung ist das Tscharnergut, das in den 1960er-Jahren errichtet wurde. Das „Tscharni“, wie es heute von vielen genannt wird, ist ein Meilenstein des Siedlungsbaus: Zum ersten Mal wurde ein richtiges Zentrum geschaffen, mit Einkaufsmöglichkeiten und Freizeiteinrichtungen. Symbolhaft steht dafür der Glockenturm mit seinem goldenen Stern. Qualität im Städtebau wurde in Bern immer gesamtheitlich verstanden. Prestigeträchtige Bauwerke wie Renzo Pianos Zentrum Paul Klee und Daniel Libeskinds Westside stehen im Fokus der Öffentlichkeit. Wo würden Sie Besucher hinschicken, wenn sie auf der Suche nach moderner Architektur einheimischer Architekten sind? Ich würde raten, mit dem Architekturführer «Bern baut» durch Bern zu wandern, elektronisch als App oder in Papierform. Dort sind nicht nur das eben erwähnte Suva-Haus beschrieben, sondern zum Beispiel auch Weiterentwicklungen des «Neuen Bauens» wie das Zoologische Institut der Universität Zürich von Andrea Roost in der Länggasse, gleich gegenüber dem Universitätsgebäude von Otto Rudolf Salvisberg und Ott Brechbühl. Empfehlen würde ich auch den Umbau der Weichenbauhalle auf dem Von RollAreal, die Wohnüberbauung Baumgarten im Galgenfeld oder der Umbau der alten Häuser am Dammweg in der Lorraine, die von einer Wohnbaugenossenschaft mit einem Anbau geschickt vom Lärm des Nordrings geschützt und damit aufgewertet wurden. Was urbane Lebensqualität angeht, hat sich in der Hauptstadt in den letzten Jahren enorm viel getan. Welches Gesamtpaket wurde geschnürt, damit Bern mittlerweile im Städte-Ranking der “Bilanz” zu den Top-3 gehört? Lebensqualität setzt sich aus vielen Komponenten zusammen. Man möchte eine bezahlbare Wohnung in einem schönen Quartier finden, ein attraktives Kulturangebot vor der Haustüre haben, eine gute Anbindung an den öffentlichen Verkehr, wenn 6 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 6 05/05/14 10:45 SWISS KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN Stadtpräsident Alexander Tschäppät. (Foto: zvg) möglich ans Tram, wenig Lärm, ein spannendes Arbeitsumfeld, mehrere Einkaufmöglichkeiten, gute Schulen, eine charmante, lebendige Innenstadt und schöne Naherholungsgebiete. Wir geben uns in Bern Mühe, die Balance all dieser Bedürfnisse zu halten und die Rankings zeigen, dass wir unsere Arbeit nicht so schlecht gemacht haben. Welche Nachfragegruppen profitieren von der urbanen Lebensqualität besonders? Junge oder Alte? Familien oder Singles? Ruhesuchende oder Vergnügungssüchtige? die Stadt Bern im Jahre 2000 knapp 127’000 Einwohnerinnen und Einwohner, seither sind mehr als 10’000 neue Bewohnerinnen und Bewohner dazugekommen. Dank vieler Wohnbauprojekte, die sich zur Zeit in Realisierung und Planung befinden, gehe ich sogar davon aus, dass wir die Schwelle von 140’000 Einwohnerinnen und Einwohnern bereits vor dem Jahre 2020 überschreiten werden. Wo entsteht aktuell neuer Wohnraum - und wo lassen sich weitere Wohnprojekte realisieren? Nachdem Bern jahrzehntelang geschrumpft ist, erleben wir seit etwa 2006 eine Renaissance der Stadt und zwar bei vielen Gruppen. Die Wohnqualität ist offenbar so gut, dass die Zahlen in allen Altersgruppen von 0 bis 65 Jahren zunehmen. Vom Ausbau des öffentlichen Verkehrs etwa profitieren Familien genauso wie ältere Menschen, von den unterschiedlichen Kulturangeboten profitieren Singles genauso wie Bewohnerinnen und Bewohner von Agglomerationsgemeinden. Das zurzeit grösste Wohnbauprojekt der Stadt befindet sich im Westen der Stadt. In Brünnen wird bis 2018 Wohnraum für rund 2’000 Menschen geschaffen. Rund die Hälfte der 1’000 Wohnungen, die das neue Stadtquartier dereinst umfassen wird, ist bereits gebaut und bezogen. Ebenfalls im Bau ist ein grosses Wohnbauprojekt auf dem Areal Schönberg Ost, wo rund 250 Eigentums- und Mietwohnungen entstehen. Wie soll sich die Stadt Bern städtebautechnisch weiterentwickeln? In den kommenden Jahren soll eine Reihe von städtischen Arealen entwickelt werden: Am Standort der alten KVA am Warmbächliweg, beim Tramdepot Burgernziel oder in den historischen Gebäuden der Feuerwehrkaserne Viktoriastrasse. Ganz zuoberst auf der Prioritätenliste steht für uns auch das Viererfeld. Wir möchten das Land dem Kanton abkaufen, weil es der Sache dienlich wäre, wenn Eigentum und Planung bei uns in derselben Hand liegen würde. Die Stadt Bern strebt primär eine Siedlungsentwicklung nach innen an. D.h. vor der Erschliessung neuer Baugebiete auf der grünen Wiese sollen die vorhandenen Reserven innerhalb des Siedlungsgebietes genutzt werden. Mit Verdichtungen und Umnutzungen alleine können wir aber unseren langfristigen Wohnraumbedarf nicht decken. Wir prüfen deshalb im Rahmen der Überarbeitung des Stadtentwicklungskonzepts auch Stadterweiterungen im Osten und Westen der Stadt. Nach den Zielen des Gemeinderates soll die Stadt im Jahr 2020 140’000 Einwohner zählen. Ist man auf Kurs? Seit der Jahrtausendwende verfolgt die Stadt Bern eine aktive und erfolgreiche Wohnbaupolitik. Das verstärkte Bevölkerungswachstum in den letzten Jahren ist der Lohn dieser Politik. So hatte des ehemaligen Schlachthofareals entstehen zur Zeit die Konzernsitze von SBB und Post mit über 4’000 Arbeitsplätzen. Beispielhaft ist auch der Ersatzneubau der Siedlung Stöckacker Süd. Da die Wohnungen aus den 1940er Jahren nicht mehr den zeitgemässen Wohnbedürfnissen entsprechen und die Bausubstanz stark sanierungsbedürftig ist, ist ein Rück- und Neubau sowohl aus wirtschaftlichen wie auch aus sozialen und energetischen Gründen die richtige Strategie. Wie stellen Sie sich die Stadt Bern im Jahr 2050 vor? So wie heute, mit einer lebendigen Altstadt und attraktiven Quartieren, die sinnvoll erweitert wurden, auf dem Viererfeld etwa oder in Saali. Der Bahnhof wird ausgebaut sein und aus dem Parkplatz auf der Schützenmatt ist ein Lehrstück für die Stadtplanung geworden. Wie wird in Bern bisher vielleicht eher schlecht genutzter Bestand neu genutzt und aufgewertet? In der Stadt Bern werden eine Reihe von ehemaligen Industriearealen und Infrastrukturanlagen umgenutzt. Neben der KVA Warmbächliweg, der Feuerwehrkaserne und dem Tramdepot Burgernziel sind dies zum Beispiel: Auf dem Werkhof des städtischen Tiefbauamts an der Brunnmattstrasse wurde kürzlich die Wohnüberbauung BrunnmattOst erstellt. In der WankdorfCity am Standort Stadt Bern Präsidialdirektion Alexander Tschäppät Junkerngasse 47 CH-3000 Bern 8 E-Mail: [email protected] Web: www.bern.ch 7 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 7 05/05/14 10:45 SWISS KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN KANTON BERN - JUSTIZ, GEMEINDEUND KIRCHENDIREKTION Interview mit Christoph Lerch, Regierungsstatthalter Bern-Mittelland Christoph Lerch, Regierungsstatthalter Bern-Mittelland. (Foto: zvg) m Rahmen der “I gesetzlichen Grenzen versuche ich, den Bedürfnissen der verschiedenen Gruppen – Nachtleben und Nachtruhe – möglichst weitgehend entgegen zu kommen. Dieses Bemühen gleicht oft der Quadratur des Kreises.” Herr Lerch, welches sind Kernaufgaben der Regierungsstatthalterämter? Da antworte ich Ihnen gerne mit dem Leitbild der Regierungsstatthalter: • Wir erbringen mit unseren Ämtern Dienstleistungen für Bürgerinnen und Bürger. • Wir vertreten die bernische Regierung in unseren Verwaltungskreisen und arbeiten eng mit Gemeinden und zentraler Verwaltung zusammen. • Wir geben der Verwaltung ein Gesicht und berücksichtigen regionale Unterschiede im gesetzlichen Rahmen. Das ist unser Kernauftrag, wie wir ihn verstehen. Bereichsmässig sind wir sehr breit aufgestellt: Von der Bau- und Gastgewerbebewilligungsbehörde über die Verwaltungsrechtpflegeinstanz bis zur Gemeindeaufsicht und der Behörde im Erbschaftswesen sowie im bäuerlichen Bodenrecht behandeln wir einen breiten Strauss von Themen. Die Region Bern-Mittelland bildet den grössten Verwaltungskreis des Kantons. Dazu gehören Regierungsstatthalteramt Bern-Mittelland Poststrasse 25 CH-3071 Ostermundigen Tel.: (+41) (0)31 635 94 00 Fax: (+41) (0)31 635 94 01 E-Mail: [email protected] Web: http://www.jgk.be.ch 85 Gemeinden mit rund 395’000 Einwohnern. Wie schwierig ist es da, die Nähe zu den Bürgern zu gewährleisten? das Regierungsstatthalteramt bei seinen Abklärungen vor und unter welchem Zeitdruck erfolgen diese Abklärungen? Das ist eine grosse Herausforderung, die ich sehr ernst nehme. Das Amt wurde 2010 geschaffen. Heute ist die anspruchsvolle Phase des Konsolidierung abgeschlossen. Jetzt widme ich mich bewusst stark diesem Thema. Das geschieht mit intensiven Gesprächen mit den Gemeindebehörden anlässlich von Gemeindebesuchen, mit Vermittlungseinsätzen zwischen Behörden und Bürgern und Bürgerinnen, Gemeindenewslettern, Medienmitteilungen usw. Als Ombudsstelle bzw. in meiner Ombudsfunktion suche ich bewusst die Nähe zu den Bürgern und Bürgerinnen. Deshalb teste ich im Moment dezentrale Sprechstunden für die Bevölkerung. Der Druck, der ausgeübt wird, ist manchmal enorm gross. Allerdings sind auch prozessuale Vorgaben und Fristen einzuhalten. Das ist den Bauherrschaften oft schwierig zu kommunizieren. Auch hier versuche ich mit meinen Mitarbeitenden, das Gespräch zwischen Bauherrschaft und Einsprechenden in Gang zu bringen. Daneben gilt es, mit verschiedenen Fachämtern wenn möglich eine Lösung zu finden. Über Geschäfte von grosser politischer Bedeutung bin ich persönlich im Bild und führe sie. Freiräume für die Bevölkerung sind nicht zuletzt in Anbetracht der dicht besiedelten Städte wichtig. Ein Dauerthema ist das Nachtleben in der Stadt Bern. Wie gehen Sie mit den oft gegensätzlichen Bedürfnissen der verschiedenen Interessengruppen um? Im Rahmen der gesetzlichen Grenzen versuche ich den Bedürfnissen der verschiedenen Gruppen – Nachtleben und Nachtruhe – möglichst weitgehend entgegen zu kommen. Dieses Bemühen gleicht oft der Quadratur des Kreises. Ich gehe in diesem Zusammenhang oft vor Ort, mache mir ein Bild und versuche bei den Parteien das gegenseitige Interesse und Verständnis zu fördern. Oft klappt das auch und es braucht nur den Anstoss, dass die Leute wieder miteinander reden. Das ist viel besser als wenn ich einen Entscheid fällen muss, mit dem dann niemand so ganz glücklich ist. Wie geht das Regierungsstatthalteramt vor, wenn sich zum Beispiel Lärmklagen von Anwohnern in der Nähe eines Nachtclubs häufen? Zuerst werden die verantwortliche Person des Gastgewerbebetriebes und die Gemeinde mit den Klagen konfrontiert und diese können sich dazu äussern. Diese Stellungnahmen werden den Lärmklägern zugestellt. In Absprache mit der Gemeinde folgt oft ein Augenschein bzw. eine Verhandlung, bei denen nach Lösungen gesucht wird. Zum Teil braucht es noch technische Abklärungen oder Stellungnahmen von Fachämtern. Lässt sich keine einvernehmliche Lösung finden und sind die Klagen gerechtfertigt, muss ich zum Teil Massnahmen wie den Einbau eines Fumoirs oder eines Schallpegelaufzeichnungsgeräts verfügen. Dagegen kann die verantwortliche Person Beschwerde führen. Fast jedes grössere Bauprojekt wird durch Einsprachen blockiert. Wie geht Den grössten Teil ihrer Aufgaben können Sie ausserhalb des medialen Scheinwerferlichts wahrnehmen, aber gerade bei Themen wie dem Nachtleben oder umstrittenen Baugesuchen wird es oft sehr emotional. Wie gehen Sie damit um? Grundsätzlich kann ich gut damit umgehen, denn dass ich in umstrittenen Themen tätig sein werde, war mir bei Antritt des Amtes klar. Es ist auch zu begrüssen, wenn sich die Interessierten einbringen. Nur wenn die Aussagen ganz unsachlich werden, ärgert mich das und ich versuche aufzuzeigen, was abläuft. Ich darf zum Glück auf den Rückhalt in meiner Familie zählen und finde den Ausgleich im Sport und in der Musik. Als Regierungsstatthalter fällt man für die Betreffenden oft einschneidende Entscheide. Wie sehr ist Ihr Amt mit diesen Einzelschicksalen konfrontiert? Themenbereiche wie Vormundschaftswesen, Freiheitsentzug oder Strafvollzug sind heute nicht mehr bei den Regierungsstatthalterämtern angesiedelt. Aber vorher waren wir z.B. im Vormundschaftswesen mit menschlich tragischen Fällen konfrontiert, die mich und meine Mitarbeitenden auch in der Freizeit nicht ganz losliessen. Heute nehmen wir vermehrt Präventionsaufgaben im Bereich „Häusliche Gewalt“ wahr und werden dort mit Einzelschicksalen konfrontiert. Wie gross ist der politische Spielraum für einen Regierungsstatthalter, und wie sehr prägt die eigene politische Herkunft die Amtsführung? Dort wo das Gesetz einen Ermessensspielraum gibt, kann dieser von politischen Überlegungen mitgeprägt sein. Es kann wohl niemand behaupten, dass seine politische Herkunft das Amt in keiner Weise prägt und das ist auch nicht verwerflich. Solange die gesetzlichen Leitplanken und insbesondere die Gleichbehandlung beachtet werden, dürfen auch solche Überlegungen mitspielen. 8 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 8 05/05/14 10:45 SWISS KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN STADT BERN - STADTPLANUNGSAMT Im Gespräch mit Stadtplaner Mark Werren Herr Werren, welches sind Kernaufgaben der Stadtplanung? Das Stadtplanungsamt der Stadt Bern erarbeitet Grundlagen und Konzepte für die räumlich-bauliche und grünplanerische Entwicklung der Stadt. Es ist zuständig für Richt- und Sachpläne sowie die grundeigentümerverbindlichen Nutzungspläne und Bauvorschriften. Daneben prüft es Baugesuche auf Übereinstimmung mit den planerischen Absichten, stellt mit dem Tiefbauamt und Stadtgrün Bern die Gestaltung der öffentlichen Räume sicher und beantwortet fachbezogene politische Anfragen und Vorstösse. Die Nutzungsansprüche an Grund und Boden der Stadt sind vielfältig. Wie koordinieren Sie die oft auch gegensätzlichen Bedürfnisse der verschiedenen Interessengruppen? Das Stadtplanungsamt hat eine Querschnittsaufgabe. Das heisst, es muss räumliche Konflikte erkennen, mit den Beteiligten Lösungen erarbeiten, und schliesslich Interessensabwägungen und Empfehlungen zu Handen des Gemeinderates (Exekutive) machen. Konkret sind Verfahren und Planungsprozesse zu organisieren und eine geeignete Partizipation mit den Interessegruppen durchzuführen. Dazu gehören zum Beispiel sogenannte Runde Tische oder diskursive Verfahren. Die Strategie Bern 2020 hält fest, dass bis zu diesem Zeitpunkt Wohnraum für 140’000 Menschen geschaffen werden soll. “Viererfeld”, “Waldstadt”, “Oststadt” - wo wird die Stadt letztlich wachsen? Die Stadt wächst wie in den letzten zwanzig Jahren primär innerhalb der bestehenden Siedlungsgrenzen. Verdichtung nach Innen ist die Leitidee, beispielsweise mit Ersatzneubauten, Umnutzungen in Wohnraum und Aufzonungen. Wenige neue Einzonungen wie das Viererfeld decken nur einen Teil des Bedarfs ab. Insgesamt fehlen Bern etwa 60 Hektaren Bauland. Wir prüfen deshalb eine Stadterweiterung und da kommt nur der Westen oder Osten von Bern in Frage. Welche Verdichtungsmöglichkeiten bestehen denn auf den städtischen Arealen? Für den Autobahnengpass A6 zwischen Wankdorf und Wittigkofen hat der Bund zusammen mit Kanton und Stadt eine sehr sinnvolle Stadtreparatur entwickelt. Mit der Autobahnüberdeckung und einem Tunnel entsteht ein zusammenhängendes, lärmbefreites und neu vernetz- ➊ tes grosses Stadtquartier mit einem Ausbaupotenzial von rund 150’000 m2 Bruttogeschossfläche. Das Problem: der Bund will die Finanzierung nicht zusichern. Die Gemeinde Stadt Bern hat praktisch kein eigenes Land und ist deshalb auf gemeinsame Entwicklungen mit Dritten angewiesen. Bern soll eine Wohnstadt für alle Generationen sein. Wie fliessen deren Anliegen in die Planung ein? Die Stadt muss räumlich für mehr als hundert Jahre gedacht werden. Wir streben deshalb einfache Planungen mit einer sinnvollen Flexibilität an. Die Anliegen der Nutzungsdurchmischung und des preisgünstigen Wohnungsbaus werden in der Regel vertraglich mit Grundeigentümern und Entwicklern sichergestellt. Innerhalb der Baufelder wird meist über die Aufgabenstellung in Wettbewerbsverfahren nach Architekturlösungen für entsprechende Wohnformen gesucht. Welche Bedeutung haben öffentliche Räume in der Berner Stadtplanung? Der öffentliche Raum, Strassen, Plätze, Grünanlagen, der Baumbestand usw. sind wesentlich für die Lebensqualität der Stadt. In den Befragungen und Ratings punktet Bern damit sehr deutlich. Der Gemeinderat priorisiert diese Lebensqualität in seinen Legislaturrichtlinien ganz klar. In Anbetracht der zunehmenden Wohndichte wird gerade der Freiraum immer wichtiger und ist auch ein wichtiger Standortfaktor. Welches sind die wichtigsten Freiräume der Stadt und wo können künftig neue Freiräume entstehen? Freiräume sind auch Sozialräume und werden immer intensiver benutzt und nachgefragt. 50% des Stadtberner Bodens sind grün. Das meiste ist jedoch Wald und Landwirtschaftsland. Neue Freiräume innerhalb des Siedlungskörpers entstehen nicht. Im Gegenteil: der Verdichtung fallen wichtige Freiflächen zum Opfer. Wir müssen deshalb die Grenzen der Verdichtung ziehen und die verbleibenden Freiflächen qualitativ hochstehend gestalten und unterhalten. Dazu gehören auch sanierungsbedürftige Stadtplätze im Zentrum. Stadtplaner Mark Werren. (Foto: zvg) “W enige neue Einzonungen wie das Viererfeld decken nur einen Teil des Bedarfs ab. Insgesamt fehlen Bern etwa 60 Hektaren Bauland. Wir prüfen deshalb eine Stadterweiterung und da kommt nur der Westen oder Osten von Bern in Frage.” ➋ ➌ ➊ Bern Brünnen: Verdichten heisst auch hochwertige Freiräume zu schaffen. (Foto: zvg) ➋ Ostring, Autobahn A6: Stadtreparatur durch Engpassbeseitigung. (Foto: zvg) ➌ Bern West: Verdichten nach Innen. Welche Möglichkeiten bieten urbane Zentren im Bereich der Nachhaltigkeit, sei es sozial, ökologisch oder wirtschaftlich? Nachhaltig ist primär der haushälterische Umgang mit Raum, eine gute Vernetzung mit kurzen Wegen, dichte Quartiere mit guter Durchmischung und Nahversorgung. Nachhaltig sind belebte Zentren, welche direkt mit öffentlichem Verkehr erreichbar sind. Nachhaltigkeit hat aber auch sehr viel mit den Lebensgewohnheiten jedes Einzelnen zu tun. Zum Beispiel in Bezug auf den individuellen Wohnflächenverbrauch. Da ist jede Bewohnerin und jeder Bewohner in hohem Mass mitverantwortlich. Potenzial durch bauliche Verdichtung des Bestandes oder Ersatzneubauten. (Foto: zvg) Stadtplanung Zieglerstrasse 62 Postfach CH-3001 Bern Tel.: (+41) (0)31 321 70 10 Fax: (+41) (0)31 321 70 30 E-Mail: [email protected] Web: www.bern.ch 9 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 9 05/05/14 10:45 1 Neues Stadtquartier Vierer- / Mittelfeld Das neue Stadtquartier soll der Bewohnerschaft und dem Länggassquartier eine hohe Lebensqualität bieten. Die Vorstellungen zum Quartier und zum Stadtpark wurden schrittweise aus zahlreichen Varianten entwickelt und präzisiert. Parteien und Organisationen waren in den Prozess einbezogen. 8 8 9 6 7 5 4 5 3 2 2 1 Ziele der Planung Auf dem Vierer- und dem Mittelfeld soll ein attraktives, dichtes Stadtquartier mit starker Ausstrahlung und guter Durchmischung entstehen, das auch bezüglich Ressourcenbeanspruchung vorbildlich ist. Rund die Hälfte des Viererfelds bleibt grün mit Familiengärten, Rasenfeld und einem Park für den ganzen Stadtteil. Ein Drittel der Baufläche des Viererfelds ist für gemeinnützigen Wohnungsbau vorgesehen. Der Weg zum städtebaulichen Konzept Damit ein wirklich attraktives Stadtquartier entstehen kann, braucht es klare Vorstellungen zu den Nutzungen, den Wohnformen und Bebauungstypen, zur Freifläche, der Zuordnung der Aussenräume und zur Erschliessung. Der Weg zum städtebaulichen Konzept führte über verschiedene Etappen: Externe Experten entwickelten in einer ersten Runde eine Vielzahl grober Überbauungsideen. Die Eckwerte der Planung (Ziele, Nutzungen, Dichte)und die verschiedenen Überbauungsideen wurden an zwei «Runden Tischen» mit Quartierorganisationen und Parteien und mit der verwaltungsinternen Begleitgruppe diskutiert. Im Verlauf der Diskussionen wurde die Anzahl Varianten reduziert und die verbliebenen Vorschläge weiterentwickelt bis feststand, das die Konzeptidee «Stadt am Wald» die Basis für das städtebauliche Konzept bilden sollte. 10 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 10 12/05/14 10:52 Merkmale des städtebauliche Konzepts 1 Entlang der Engestrasse entsteht durch die Bebauung eine raumbildende, einheitliche Stadtfassade. 2 Die Anknüpfungspunkte bei der Inneren und der Äusseren Enge dienen als Treffpunkte mit quartierbezogenen Nutzungen im Erdgeschoss. Der Standort Innere Enge bietet sich zudem für den Bau eines Hotels an. 3 Die Bebauung entlang der Engepromenade besteht aus einer dichte Doppelzeile von maximal 6-geschossigen Wohnbauten. Diese lassen vielfältige Wohnformen zu und können je nach Bauträger in unterschiedlich grosse Einheiten unterteilt werden. Ihre Hofbereiche bieten Raum für gemeinschaftliche Nutzungen (Spielflächen, Gemeinschaftsräume, etc). 10 10 4 Zum Park verzahnen sich maximal 6-geschossige, für eine Kombination von Geschosswohnungen und Reihenhaustypen geeignete Quartierhöfe. Die privaten Gärten schauen auf den Park. Die Höfe werden gemeinschaftlich genutzt. 11 5 Die Erschliessung erfolgt über eine urbane Wohnstrasse, die Durchblicke zum Park und zu Engepromenade, Altstadt und Alpen bietet. Die Studerstrasse wird so umgelegt, dass die Erweiterungsbauten der Schulanlage eine räumliche Einheit mit dem alten Schulhaus in der Äusseren Enge bilden. 6 Die Familiengärten, Sportanlagen und Spielplätze liegen als «gemeinschaftliche Nutzungsinseln» im Freiraum zwischen Bebauung und Bremgartenwald. 10 7 Der Quartierplatz bei der Inneren Enge und der angrenzende öffentliche Park dienen als Scharnier zwischen Mittelfeld und Viererfeld. 8 Auf dem Mittelfeld steht ein Ensemble von zwei (Option Schwimmhalle) oder drei Wohnhochhäusern, welche die Grosszügigkeit der Autobahnwelt Neufeld übernehmen und die Stadteinfahrt markieren. Der erweiterte Eichenhain bildet den Übergang zum Park. 9 Das zusätzliche Alterszentrum lässt neue, ruhige Aussenräume entstehen. 10 Das Viererfeld wird hauptsächlich über die Studerstrasse aus Richtung Neufeld erschlossen, das Mittelfeld von der Neubrückstrasse her. Die alte Studerstrasse wird beim Schulhaus Enge unterbrochen und nur noch für Berechtigte befahrbar sein. 11 Die Parkplatzbemessung beträgt im Viererfeld im Durchschnitt 0,5 PP pro Wohnung. Bei autoarmem Wohnen im Mittelfeld liegt der Wert bei ca. 0,3 PP. 12 Ein Fuss- und Radwegnetz verbindet das Viererfeld mit dem Länggassquartier. Die steigenden Fahgastzahlen auf den Buslinien 11 und 21 werden mit Takterhöhungen und Gelenkbussen bewältigt. 12 arealinterne Veloverbindungen Freizeitrouten Bestehendes Netz interne Fusswege neue externe Verbindungen Bushaltestellen 11 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 11 12/05/14 10:52 2 Zonenplanänderungen Viererfeld und Mittelfeld Der Zonenplan und seine Vorschriften stellt zusammen mit dem städtebaulichen Konzept, den Leitlinien und den Wettbewerbsverfahren sicher, dass ein Quartier mit hoher Lebensqualität entsteht. Räumliche Struktur Leitlinien zum städtebaulichen Konzept Bestehende Gebäude Ortsbaulicher Akzent oder räumlicher Merkpunkt (bes tehend, neu) Die Ideen des städtebaulichen Konzepts werden mit Leitlinien verdeutlicht. Wichtige Themen sind dabei die räumlichen Strukturen (ortsbauliche Akzente, raumbildende Fassaden, Sichtbezüge, etc.), die Nutzungen und Bebauungstypen auf den verschiedenen Arealbereichen, die Verkehrserschliessung, die Gestaltung der öffentlichen Strassenräume, Fussund Velowege, die Aufteilung der Aussenräume in öffentliche, gemeinschaftliche und private Flächen und die Bepflanzung. Übergeordnete durchgehende raumbildende Fassade Übergeordnete offene raumbildende Fassade (Lage indi kativ) Untergeordnete offene raumbildende Fassade (Lage indi kativ) Isolie rtes Gebäud evolume im Park (Lage indi kativ) Visueller Bezug Park - Qua rtier - Engep romenade Anderer visueller Bezug Aussichtspunkt Publikumsorientie rte Erdgeschossnutzung, „akti ves“ E rdgeschoss Quartierplatz Untergeordnete Platzflächen Öffentliche Strassen- und E rschliessungsräume Wegnetz Fuss- und Veloverkehr Gemeinscha ftlicher Hofraum Gemeinscha ftliche Grünfläche Strukturierende Baumreihe (bes tehend, neu) Vorgarten (private Aussenraum) Zusammenspiel der Planungsinstrumente Für eine Teilüberbauung des Vierer- und des Mittelfelds muss der Zonenplan angepasst werden. Verschiedene Instrumente sorgen dafür, dass ein attraktiver neue Stadtteil mit eigener Ausstrahlung entsteht: Planungsrechtlicher Rahmen Zonenplan + städtebauliches Konzept + Leitlinien Räumliche Struktur Bestehende Gebäude Ortsbaulicher Akzent oder räumlicher Merkpunkt (bes tehend, neu) Übergeordnete durchgehende raumbildende Fassade Übergeordnete offene raumbildende Fassade (Lage indi kativ) Untergeordnete offene raumbildende Fassade (Lage indi kativ) Isolie rtes Gebäud evolume im Park (Lage indi kativ) Visueller Bezug Park - Qua rtier - Engep romenade Anderer visueller Bezug • Das städtebauliche Konzept entwirft das Bild des neuen Quartiers und ist mit seinen Leitlinien wegweisend für die Realisierung der Planung. • Der Zonenplan und die Vorschriften bilden die planungsrechtliche Grundlage für das Mittel- und das Viererfeld. Die Vorschriften können relativ knapp gehalten werden, da die Qualität über das städtebauliche Konzept und die Wettbewerbsverfahren sichergestellt wird. • Für die Überbauungsprojekte wird eine Wettbewerbspflicht vertraglich gesichert. Die Wettbewerbsprogramme werden sich am städtebaulichen Konzept und seinen Leitlinien orientieren. Aussichtspunkt Publikumsorientie rte Erdgeschossnutzung, „akti ves“ E rdgeschoss Quartierplatz Untergeordnete Platzflächen Öffentliche Strassen- und E rschliessungsräume Wegnetz Fuss - und Veloverkehr Gemeinscha ftlicher Hofraum Gemeinscha ftliche Grünfläche Strukturierende Baumreihe (bes tehend, neu) Vorgarten (private Aussenraum) Wettbewerbe Baugesuche Mittelfeld ohne Bad mit Bad Viererfeld Zonenfläche ZPP Ca. 27 900 m2 Ca. 27 900 m2 Bauzone Die Planung Viererfeld / Mittelfeld lag bis Ende 2013 an folgenden Orten zur Mitwirkung auf: davon Freifläche Ca. 9 300 m2 Ca. 9 300 m2 Grünfläche Ca. 78‘300 m2 Geschossflächen Mind. 35 000 m2 Mind. 35 000 m2 Geschossflächen Mind. 135‘000 m2 • www.bern.ch/mitwirkung/online/mitwirkungen • «Baustelle» der Stadt Bern, Bundesgasse 38 Wohnungen Mind. 230 Mind. 190 Wohnungen Mind. 910 Einwohner/-innen Mind. 600 Mind. 500 Einwohner/-innen Mind. 2‘400 Arbeitsplätze Mind. 140 Mind. 160 Arbeitsplätze Mind. 500 Mitwirkung Fragen sind zu richten an: Stadtplanungsamt Bern Zieglerstrasse 69, Postfach, 3001 Bern [email protected] Ca. 84‘400 m2 Die Geschossflächenziffer wird in der Bandbreite von 1,8 - 2,4 vorgesehen. Weiteres Vorgehen Vorprüfung durch den Kanton Auflage Volksabstimmung 1. Quartal 2014 2. Quartal 2014 2015 12 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 12 12/05/14 10:52 Zonenplan und Vorschriften Viererfeld Das Viererfeld liegt heute in der Landwirtschaftszone und ist als Fruchtfolgefläche klassiert. Da das neue Stadtquartier einem grossen, allgemeinen Interesse entspricht und eine Dichte und Qualität aufweisen wird, darf das Viererfeld eingezont werden. werke. Die vorgeschriebene, offene Bauweise bietet einen grossen Spielraum bei der späteren Aufteilung der Baugebiete auf einzelne oder mehrere Trägerschaften. Das städtebauliche Konzept und die nachfolgenden Wettbewerbsverfahren sorgen für eine hohe Qualität. Freifläche FA* Zone mit Planungspficht Äussere Enge Rund die Hälfte des Viererfelds bleibt grün. Die Freifläche FA* beinhaltet den Stadtpark, die Spiel- und Sportflächen und die Familiengärten sowie die dazu gehörenden Garderoben, Gartenhäuschen, etc. Der Bereich zwischen der neuen Studerstrasse und dem Schulhaus Enge wird mit einer ZPP belegt. Hier sollen öffentliche und private Bauten für Dienstleistungs- und Schulnutzungen und für die Versorgung des Quartier entstehen. Um Anreize für Läden, Restaurants etc. zu schaffen, wird deren Fläche nicht angerechnet. Die zulässige Gesamthöhe beträgt 14 Meter. Innerhalb dieser Limite ist die Geschosszahl frei wählbar. Die alte Studerstrasse wird beim Schulhaus Enge unterbrochen und nur noch für Berechtigte befahrbar sein. Die neue Studerstrasse bleibt für den Durchgangsverkehr offen. Wohnzone W Der Baubereich des Viererfeldes wird grösstenteils in die Wohnzone W eingezont. Ein Drittel des Baulandes ist für gemeinnützigen Wohnungsbau reserviert. Rund ein Neuntel der Geschossflächen darf zu Arbeitszwecken genutzt werden. Die Gebäude zählen höchstens 6 Stock- Wirkungsbereich Wohnzone W Bauklasse, Gebäudelänge, Tiefe Zone mit Planungspflicht Zone FA* Lärmempfindlichkeitsstufe II Lärmempfindlichkeitsstufe III Abgrenzung Aaretalschutzgebiet Eidg. Baulinie Neufeldtunnel Zonenplan und Vorschriften Mittelfeld Das Mittelfeld wird von der Freifläche FB in eine Zone mit Planungspflicht ZPP umgezont. Nach Durchführung eines Wettbewerbsverfahrens kann unter Verzicht auf eine Überbauungsordnung direkt ein Baugesuch eingereicht werden. Auf dem Mittelfeld sollen ein Wohnquartier sowie öffentliche und private Bauten und Anlagen entstehen, die einem allgemeinen Interesse entsprechen, z.B. in Form von Alters-, Sport- und Schulangeboten. Ein Drittel der Grundstücksfläche ist für die Schaffung eines öffentlichen Parks mit Familiengärten und Kinderspielplatz reserviert. 20% der Geschossflächen dürfen für Arbeitszwecke genutzt werden. Die zulässige Gesamthöhe beträgt 50 Meter. Innerhalb dieser Gesamthöhe ist die Geschosszahl frei wählbar. Die Wärmeversorgung hat entweder zu mindestens 70% durch erneuerbare Energie oder durch Fernwärme zu erfolgen. Dies gilt auch für das Viererfeld. SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 13 13 12/05/14 10:52 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN arb Architekten C O M PA N Y P R O F I L E SWISS Brunnadernstrasse 28b, 3006 Bern Interview mit Christine Odermatt und Christophe Jeanprêtre, Partner und Mitglieder GL Frau Odermatt, Herr Jeanprêtre, in welchen Bereichen sind arb Architekten hauptsächlich tätig? CJ: Unser Tätigkeitsfeld umfasst Planungsaufgaben im grossen wie auch im kleinen Massstab, vom Städtebau bis zum Umbau- und zur Renovation von kleineren Objekten. Wir bearbeiten Projekte im Bereich der Architektur und der Innenarchitektur und erbringen dabei alle Leistungsprozente von der Studienentwicklung bis zur Ausführung und Bauleitung, wobei wir während der Weiterentwicklung der Projekte immer auf den Entwurf fokussieren. arb Architekten verstehen sich seit ihrer Gründung 1968 als verantwortungsvolle Planer in sozialer, kultureller und ökologischer Hinsicht. Wie äussert sich das in Ihrer Projektarbeit? CJ: Als Architekten beschäftigen wir uns insbesondere mit den Themen Raum, Material und Licht. Allerdings betrachten wir die Architektur nicht Jedes Raumprogramm kann unserer Ansicht nach anregend sein und verdient es, mit Engagement bearbeitet zu werden. Wenn auch der Wohnungsbau in den letzten Jahrzehnten mit den Projekten wie Aumatt, Merzenacker und Cres Cen Do einen wichtigen Aufgabenbereich der arb Architekten darstellt, so bearbeiten und realisieren wir mit gleich grossem Einsatz Projekte für die Industrie, die Administration und sozio-kulturelle Bildungsstätten. In Schönberg Ost befindet sich derzeit ein neues Wohnquartier in der Stadt Bern in der Entstehung. arb Architekten bebauen eines der sieben Baufelder. Können Sie uns Ihr Projekt näher vorstellen? CO: In diesem Stadtteil werden bis Ende 2015 ungefähr 365 neue Wohnungen erstellt. Die Burgergemeinde Bern als Baurechtsgeberin dieser 56 Parzellen will mit dem Masterplan von Hans Kollhoff und dem speziellen Auswahlverfahren von Architektenteams neue Wege beschreiten. Das deklarierte Ziel ist es, die Stadt weiterzustricken. Gemeinsam mit Burckhardt+Partner und Holzer Kobler Architekturen und den Landschaftsarchitekten Hänggi Basler haben wir uns dieser Herausforderung gestellt und gestalterische Leitplanken für unser Baufeld definiert. Denn unsere Analyse hat ergeben, dass bei allzu grosser Heterogenität die Urbanität verloren geht. Wir haben uns deshalb bezüglich Dachform, Farbnuancierung, Putzstrukturen und ganz besonders Gestaltung des Aussenraums auf eine Sprache geeinigt. In der Ausgestaltung der Fassaden aber haben wir uns sehr viel Freiheiten gelassen. Unsere beiden Häuser werden, weil an der Erschliessungsachse gelegen, mit horizontalen Bandfenstern einen recht städtischen Ausdruck erhalten. Kinder- und Jugendpsychiatrie Unterseen, Wettbewerb 2012 als isolierte Disziplin. Ein Entwurf und ein realisiertes Projekt müssen immer auch treffende Antworten auf die programmatischen, technischen und wirtschaftlichen Anforderungen einer spezifischen Aufgabe geben. In diesem Sinne ist jeder Entwurf ein Prototyp. Vieles wird im Team mit Spezialisten und Technikern zusammen erarbeitet. Wir verstehen uns als Generalplaner im komplexen Umfeld mit Verantwortung in soziologischer, kultureller und ökologischer Hinsicht. Unser Ziel ist es, einen wertvollen Beitrag zur aktuellen Baukultur zu leisten. Sie haben sich in den über vier Jahrzehnten ihres Bestehens bewusst nicht spezialisiert. Weshalb? CJ: Wir sind Generalisten. Die Spezialisierung betrachten wir als Einschränkung. Schönberg Ost, Baufeld G 14 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 14 05/05/14 10:45 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E SWISS Werkhof Münsingen, Wettbewerb 2013 Uns fallen beim Bauvorhaben Schönberg Ost die leicht trapezförmigen Grundrisse auf. Waren hier räumliche Gründe ausschlaggebend? CO: Die trapezförmigen Grundrisse resultieren aus unserer Analyse der spezifischen Situation auf dem Baufeld G. Die orthogonale Raumstruktur des Masterplans wird auf diesem Baufeld aufgebrochen. Wir reagieren mit den abgerundeten Volumen und den schiefwinkligen Grundrissen auf die spitz zulaufenden Strassengeometrien und schaffen damit im Aussen- wie im Innenraum einen Mehrwert. Die räumlichen Übergänge im Hofraum sind fliessend, es werden Blicke auf die Landschaft in unmittelbarer Nähe möglich. In den Wohnungen werden die frontalen Sichtkontakte zu den Nachbargebäuden entschärft. Im Rahmen eines gewonnen Projektwettbewerbes realisieren Sie in Unterseen das neue Zentrum für Kinder- und Jugendpsychiatrie- und die psychiatrischen Dienste. Was wird unter Ihrer Vorgabe entstehen? Auch haben Sie den Bau bewusst ohne Vorder- und Rückseite konzipiert. Aus welchen Überlegungen? CO: Unser Projekt liegt in unmittelbarer Nähe zum Spital Interlaken und ist rundum von einer imposanten Bergwelt umgeben. Es lag somit auf der Hand, keiner speziellen Orientierung den Vorrang zu geben. Aus jedem Büro- oder Behandlungsraum wird über die raumhohen Fenster der Blick in die Ferne frei. Wir wollten gerade für psychisch erkrankte Menschen keine geschlossenen Räume schaffen. Nach einer Analyse des Ortes haben wir für die Setzung des Volumens die vorherrschende orthogonale Raumordnung des Spitalbaus übernommen. Damit wird die Gesamtanlage um einen Neubau ergänzt und wächst zu einem neuen Ensemble zusammen. Die homogene Fassade aus Beton beschert dem Volumen ein monolithisches Erscheinungsbild, welches sich gut in die übergeordnete Landschaft einfügt. Last but not least sind arb Architekten auch in der Wettbewerbsbegleitung tätig. Mit welchen Aufgaben? CJ: Unsere Aufgaben bei der Wettbewerbsbegleitung lässt sich im Wesentlichen in zwei Bereiche aufteilen. Einerseits unterstützen wir die verschiedenen Bauherrschaften bei der Erstellung der Wettbewerbsprogramme und Plangrundlagen, führen Vorprüfungen durch, verfassen Juryberichte, und andererseits sind wir auch selber als Jurymitglieder tätig. Mit regelmässigen eigenen Wettbewerbseingaben, wie dem Projekt für den neuen Werkhof in Münsingen, versuchen wir natürlich neue Aufträge zu generieren, erhalten aber auch die Chance mit Formen und Materialien zu experimentieren und so einen Beitrag zur Bereicherung der nationalen Architekturszene zu leisten. Brunnadernstrasse 28b - CH – 3006 Bern T +41 31 351 60 02 - F +41 31 351 14 03 E-Mail: [email protected] – Web : www.arb.ch 15 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 15 05/05/14 10:45 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E SWISS B+S AG ENTWICKELN - PLANEN - REALISIEREN Im Gespräch mit Walter Schaufelberger, CEO Walter Schaufelberger, CEO. (Foto: B+S AG) ie Bedeutung des “D Wortes “ingenium” ist für den Bauingenieur absolut gerechtfertigt. Die Kreativität und der Innovationsgeist des Bauingenieurs kommt weniger in der Ästhetik und der Gestaltung dafür um so mehr bei der Entwicklung technischer, pragmatischer und effizienter Lösungsansätze zum Tragen.” Herr Schaufelberger, die B+S AG gehört mit ihren zirka 200 Mitarbeitenden zu den führenden Planungsunternehmen des Landes. In welchen Bereichen sind Sie tätig? In unseren drei Geschäftsfeldern „Areale und Gebäude“, „Verkehrsanlagen“ und „Umwelt, Energie, Wasser“ erbringen wir Ingenieur- und Planungsleistungen als umfassende Gesamtdienstleister und als Fachspezialisten in praktisch allen Bereichen des Bauingenieurwesens (Hoch- und Tiefbau), der Verkehrs- und Umweltplanung sowie der Ingenieurvermessung. Welches sind die Kernkompetenzen? Unsere Kernkompetenzen umfassen die Konzipierung, den Neu- und Ausbau sowie die Erhaltung von Verkehrsanlagen für Schiene und Strasse mit allen dazugehörigen Kunstbauten, Untertagbauten, Werkleitungen, Ausrüstungen und Nebenanlagen. Mit unserem starken Knowhow im Bereich Umwelt, Energie, Wasser stellen wir uns den grossen Herausforderungen der Energiegewinnung und –versorgung, der anstehenden Trinkwasser- und Abwasserfragen sowie der wachsenden Naturgefahren. Wir entwickeln, planen und realisieren Neu- und Umnutzungen sowie Erschliessungen von Gesamtarealen, Einzelparzellen und Gebäuden und setzen sichere und kostengünstige Tragsysteme für einfache und komplexe Bauwerke um und sorgen für deren Erhaltung. Sie bieten sämtliche für ein Bauvorhaben notwendigen Dienstleistungen aus einer Hand an. Bei welchen grossen Projekten im Kanton Bern war oder ist dies derzeit der Fall? Bypass Thun Nord. (Bild: www.bypassthunnord.ch) B+S AG (Hauptsitz) Muristrasse 60 Postfach 670 3000 Bern 31 Tel.: 031 356 80 80 Fax: 031 356 80 81 E-Mail: [email protected] Web: www.bs-ing.ch Zu den in den letzten Jahren abgeschlossenen und in Betrieb gesetzten Projekten gehören unter anderen der Abschnitt Nord des Alp Transit LötschbergBasistunnels, der Abschnitt Bethlehem des Tram Bern West, die Umfahrung Saanen, das Einkaufs- und Freizeitzentrum Westside in Bern-Brünnen sowie die Gesamterneuerung des Weyermannshaus-Viadukt der A1/A12 Stadttangnete Bern. Bauvorhaben in Realisierung sind der Längholztunnel des A5 Ostastes Biel, der Rosshäusern-Tunnel der BLSStrecke Bern-Neuchâtel sowie der Tunnel de Court auf der Nationalstrasse A16 im Berner Jura. Bauvorhaben in Planung sind der Bypass Thun Nord, der neue RBS-Tiefbahnhof Bern, die Teilprojekte Eigerplatz und Bern-Ostermundigen des Tram Region Bern, der öVKnotenpunkt Ostermundigen, die Umfahrung Wilderswil, die Pannenstreifen-Umnutzung auf der A6 WankdorfMuri und soeben gestartet die Lose Weidteile und Porttunnel auf dem A5 Westast Biel. Durchschlag beim A5 Längholztunnel Biel. (Foto: B+S AG) Gibt es eine gemeinsame Formel, wie B+S sich über Entwicklung, Planung und Realisierung hinweg den Projekten stellt? Die drei Prozessschritte eines Bauvorhabens stellen ganz unterschiedliche Anforderungen an das Projektteam. Mit einem gemischten Projektteam unter Beizug von „Realisierungsspezialisten“ bereits in der Entwicklungsphase oder der „Entwicklungsspezialisten“ als Hüter der Konzeptidee in der Realisierungsphase sichern wir eine homogene Projektabwicklung von A bis Z. Die Zielsetzungen der “Energiestrategie 2050” erfordern in vielen Bereichen, in denen die B+S AG tätig ist, besondere Anstrengungen. Wo sind die Prioritäten zu setzen und wie bereiten Sie sich bei der B+S AG darauf vor? Für die Umsetzung der Energiestrategie 2050 und dem damit verbundenen geordneten Ausstieg aus der Kernenergie sind die Prioritäten auf eine sukzessive Senkung des gesamten Energieverbrauchs bzw. des CO2-Ausstosses, die Ausweitung des Stromangebots Lötschberg-Basistunnel. (Foto: B+S AG) 16 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 16 05/05/14 10:45 (erneuerbare Energien, Wasserkraft) und den damit erforderlichen Ausbau der Stromnetze zu setzen. Die Versorgungssicherheit ist dabei stets zu gewähren. Unsere Umwelt- und Energiefachleute sind für die anstehenden Fragenstellungen bereits gerüstet und gewillt, für Massnahmen zur Umsetzung der Energiestrategie 2050 einen entscheidenden Beitrag zu leisten. Dazu gehören beispielsweise der Ausbau und Erhalt der Energieversorgungsnetze (Strom, Gas, Fernwärme) oder Ingenieurleistungen für die Stromerzeugung (erneuerbare Energie wie Windkraft und Photovoltaik, Wasserkraft). Unsere Spezialisten der Bauwerkserhaltung und unsere Bauphysiker beraten die Immobilienbesitzer hinsichtlich der angestrebten energetischen Gebäudesanierungen. Verdichtung nach Innen ist die Leitidee der “Strategie Bern 2020”. Welche Herausforderungen bringen Ersatzneubauten, Umnutzungen, Renovationen etc. für Ihre Tätigkeit mit sich? Verdichtung nach innen bedeutet mehr Menschen auf gleichbleibender Fläche. Wir sind also gefordert, bei Umnutzungen und Ersatzneubauten mehr Wohnraum, mehr Arbeitsplätze, konzentrierte Verkaufsflächen oder Freizeitaktivitäten zu ermöglichen. Verdichtung mit mehr Menschen bedeutet immer auch mehr Mobilität bzw. Verkehrsbewegungen innerhalb dieses Gebiets. Spezielle Herausforderungen für uns Ingenieure sind dabei: Sicherstellen einer aussreichenden Mobilität in einem bereits gesättigten Verkehrsnetz, Um- und Ausbauten von Arealen und einzelnen Gebäuden, oft zumindest unter Teilbetrieb der bisherigen Nutzung oder in sehr engen städtischen Platzverhältnissen, Pflicht zur Weiternutzung von bereits bestehenden Strukturen, teilweise aufwendige Abbrucharbeiten mit Entsorgung von Altlasten usw. Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema in Ihrem Unternehmen. Was bedeutet Nachhaltigkeit im urbanen Lebensraum? Eine städtische Verdichtung bzw. eine “Siedlungsentwicklung nach innen” führt zu einer haushälterischen Nutzung des insgesamt begrenzt vorhandenen Bodens, zu mehr lokaler Durchmischung von Wohn-, Gewerbe-, Geschäfts und Freizeitnutzung und somit zu mehr Lebensqualität, hinsichtlich Mobilität zu kürzeren Wegen mit geringeren Umwelteinwirkungen sowie zu wirtschaftlicheren und besser genutzten Infrastrukturen (Verkehrserschliessung, technische Netzwerke Abwasser, Wasser, Gas- und Stromversorgung). für Die Einflüsse der Architektur auf die gebaute Umwelt sind vielfältig. Wo liegen die Gemeinsamkeiten der beiden Berufsgruppen Architekten und Ingenieure und wie verläuft die interdisziplinäre Zusammenarbeit? Der Architekt setzt sich mit der gestalterischen, funktionalen, wirtschaftlichen und technischen Planung und Realisierung von Gebäuden und Bauwerken vorwiegend des Hochbaus auseinander. Der Bauingenieur befasst sich mit der Konzeption, Planung, Entwurf, Konstruktion, Berechnung und dem Betrieb von Bauwerken des Hoch- und Tiefbaus. Im Hochbau ist in der Regel der Architekt der Gesamtleiter, der Bauingenieur steht dem Architekten zur Seite um das Vorhaben technisch und wirtschaftlich umzusetzen. Bei Projekten im Tiefbau (Verkehrsinfrastruktur, Ver- und Entsorgung, Wasserbau, Energieversorgung usw.) übernimmt vorwiegend der Bauingenieur die Gesamtleitung, der Architekt unterstützt in gestalterischen und städtebaulichen Fragenstellungen. Insofern unterscheiden sich die Tätigkeitsfelder von Ingenieur und Architekt nicht fundamental, sie ergänzen sich ideal, der Fokus des Architekten liegt dabei im Bereich von Gestaltung, Architektur und Städtebau, der Bauingenieur konzentriert sich stärker auf die technische Umsetzung eines Bauwerks. Die Bezeichnung Ingenieur stammt vom lateinischen Wort “ingenium” ab und bedeutet “sinnreiche Erfindung” oder auch “Scharfsinn”. Wie viel Kreativität und Innovationsgeist ist notwendig, um möglichst wirkungsvolle, effektive und eben sinnreiche Lösungen zu finden? Die Bedeutung des Wortes “ingenium” ist für den Bauingenieur absolut gerechtfertigt. Die Kreativität und der Innovationsgeist des Bauingenieurs kommt weniger in der Ästhetik und der Gestaltung dafür um so mehr bei der Entwicklung technischer, pragmatischer und effizienter Lösungsansätze zum Tragen. Diese Fähigkeiten des Bauingenieurs kommen insbesondere den Bauvorhaben unter den heutigen strengen Rahmenbedingungen (z.B. begrenzter Raum, Bauen und Erneuern unter vollem Betrieb, limitierte finanzielle Ressourcen, immer grössere Abhängigkeiten zum Umfeld und zu Drittprojekten) zu Gute. C O M PA N Y P R O F I L E öV-Knoten Ostermundigen. (Visualisierung Rykart Architekten AG) Was steht für Sie in der Beziehung zu Ihren Kunden – öffentlichen wie privaten – im Zentrum? Wir sind stets bestrebt, unsere Dienstleistungen bezüglich Inhalt, Qualität, Termine und Kosten auf die Ziele, Bedürfnisse und Anforderungen unserer Kunden auszurichten. Eine offene und direkte Kommunikation mit unseren Kunden bildet die Basis für eine erfolgreiche Auftragsabwicklung. Tram Bern West, Bern-Bethlehem. (Foto: B+S AG) B+S AG (Hauptsitz) Muristrasse 60 Postfach 670 3000 Bern 31 Tel.: 031 356 80 80 Fax: 031 356 80 81 E-Mail: [email protected] Web: www.bs-ing.ch 17 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 17 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E SWISS Peter Hofer, Geschäftsleiter BERING AG. (Foto: BERING) “M it der immer grösseren Bedeutung der Energieeffizienz ist die ganzheitliche Planung innerhalb des Planungsteams noch wichtiger geworden. Zudem hat sich die Anzahl der beizuziehenden Spezialisten und Fachplaner wesentlich vergrössert.” ➊ BERING AG Im Gespräch mit Geschäftsleiter Peter Hofer ➊ Der Neubau der Sanitätspolizei Bern wurde als Holzbau und nach Miniergie-P eco Standard erstellt. Die BERING AG projektierte sämtliche elektrischen Anlagen und Betriebseinrichtungen. (Foto: BERING) ➋ Im Anlagenbau werden Motoren mit grosser Leistung eingesetzt. Das Bild zeigt Pumpen in einer Wasserversorgungsanlage. (Foto: BERING) ➌ Das Zentrum Paul Klee stellte hohe Anforderungen an das Können der BERINGSpezialisten. (Foto: BERING) BERING AG Professionelles Elektroengineering Papiermühlestrasse 4 3000 Bern 25 Tel.: 031 337 52 52 Fax: 031 337 52 62 E-Mail: [email protected] Web: www.bering.ch Herr Hofer, die BERING AG ist ein führender Anbieter von Elektroingenieurleistungen im Kanton Bern. Können Sie uns einen kurzen Überblick über Ihr Dienstleistungsangebot geben? Wir planen und projektieren kleine und grosse Elektroanlagen in den Bereichen Hoch-, Tief- und Anlagenbau. Dabei unterstützen wir unsere Auftraggeber als Beraterin bei der Bedürfniserfassung, der Erstellung von Pflichtenheften sowie der Evaluation und Realisierung von einfachen Installationen bis hin zu komplexen technischen Systemen und Spezialanlagen. Je nach Bedarf übernehmen wir in Zusammenarbeit mit Partnerbüros auch Gesamthaustechnikprojekte. Ladenbauten und Einkaufszentren bis hin zu Turnhallen oder Sportstadien. Ein wichtiges Fachgebiet ist auch der Anlagenbau mit Projekten in Bereichen wie Produktions-, Abwasserreinigungsoder Wasserversorgungsanlagen. Nach diesen unterschiedlichen Arbeitsumfeldern richten sich auch unsere Aufgaben. Elektroinstallationsprojekte, Gebäudeautomation, MSRLAnlagen, Sicherheitssysteme, Umwelttechnik oder Datennetze und Kommunikationsanlagen sind nur einige unserer Fachbereiche. Wir legen Wert darauf, dass wir all unsere Fachgebiete mit eigenen Spezialisten kompetent abdecken und investieren entsprechend viel in die interne Ausbildung unserer Mitarbeitenden. Die BERING AG ist zudem als KNX-Systemintegrator tätig und offizieller KNX-Partner. Bei Elektro-Grossprojekten sind heute eine Vielzahl Spezialisten gefordert. Kann die BERING AG die gesamte Planung der Elektrotechnik für alle Projekte anbieten? Wie hat sich das Elektroengineering in den letzten 10 Jahren entwickelt? Unser Tätigkeitsgebiet ist sehr vielfältig. Es reicht von Spital-, Industrie-, Verwaltungs- und Gewerbebauten über Rechenzentren, Museen, Mit der immer grösseren Bedeutung der Energieeffizienz ist die ganzheitliche Planung innerhalb des Planungsteams noch wichtiger geworden. 18 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 18 05/05/14 10:46 SWISS KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E Zudem hat sich die Anzahl der beizuziehenden Spezialisten und Fachplaner wesentlich vergrössert. Die Tendenz, alle Entscheide bis zur letzten Minute - oder darüber hinaus - herauszuzögern, hat sich verstärkt. Der Kostendruck auf die Unternehmer wirkt sich oft schlecht auf die Arbeitsqualität aus, was für den Planer dann einen grossen Aufwand in der Fachbauleitung bedeutet. Dazu kommt auch, dass die Anforderungen aus den Vorschriften und Normen laufend steigen. So ist beispielsweise die Umsetzung der aktuellen Brandschutzvorschriften für die Elektroinstallationen überaus anspruchsvoll und aufwändig. Was sind heute die wichtigsten Voraussetzungen für eine erfolgreiche Elektroplanung? Fachwissen, Teamfähigkeit, Organisationstalent und Durchsetzungsvermögen. Das ist eigentlich nichts Neues, aber die Breite des notwendigen Fachwissens hat massiv zugenommen. Das heisst, wir brauchen auch intern Spezialisten in den verschiedenen Fachgebieten, zum Beispiel auch für die Planung von Photovoltaikanlagen. Gerade im Gebäudetechnikbereich fordern die Zielsetzungen der “Energiestrategie 2050” besondere Anstrengungen. Wo sind die Prioritäten zu setzen und wie bereiten Sie sich bei der BERING AG darauf vor? Der Beitrag zur Gebäudeeffizienz ist im Bereich Elektro eher beschränkt. Selbstverständlich sind effiziente Beleuchtung und energieoptimierte Geräte heute Pflicht. Aber die grossen Energieverbraucher sind oft die anderen Haustechnikanlagen oder die Betriebseinrichtungen. Eine grosse Herausforderung sind sicher die dezentrale Energieerzeugung und in Zukunft auch die Speicherung vor Ort. Die Idee von smart-grid, grosse Verbraucher nach verfügbarer Kapazität ein- und auszuschalten, wird sicher realisiert. Auch hier ist die Kommunikationstechnologie der Schlüssel. Verdichtung nach Innen ist die Leitidee der “Strategie Bern 2020”. Welche Herausforderungen bringen Ersatzneubauten, Umnutzungen, Renovationen etc. für Ihre Tätigkeit mit sich? Schon heute machen Umbauten einen grossen Teil unserer Projekte aus. Ältere Gebäude verfügen oft nicht über eine aus unserer Sicht gute Struktur. Technik-Räume und Steigzonen müssen dann geschaffen werden. Die Anforderungen an die Koordination sind noch höher als bei einem Neubau. ➋ Nachhaltigkeit ist ein wichtiges Thema in Ihrem Unternehmen. Welche Entwicklungen werden dieses Thema in den kommenden Jahren prägen? Für das Gebäude selbst bedeutet dies, dass die Infrastruktur möglichst nutzungsneutral aufgebaut wird. Für mich heisst das auch, dass der Lebenszyklus der einzelnen Gewerke auch in deren Bewertung einzubeziehen ist. Ein energieeffizientes Gerät, das ich nach einem Jahr wegwerfen muss, ist nicht nachhaltig. Beispiele dazu gibt es beispielsweise im Bereich von LED-Leuchten. Das heisst, ich muss die richtige Leuchte kaufen und sie auch richtig einbauen und einsetzen. Wir müssen heute nicht mehr darüber diskutieren, ob es Technikräume, Wire-Center etc. braucht oder nicht. Die Grösse und die Lage dieser Räume ist dann aber schon wieder ein Thema. Grundsätzlich hat aber das Verständnis und auch das Wissen der Planungspartner zugenommen. Die Einflüsse auf die Architektur der gebauten Umwelt sind vielfältig. Wo sehen Sie diese im Bereich der Elektroengineerings? Speziell die Photovoltaikanlagen verändern die Architektur natürlich schon. Wir werden uns wohl auch an Windkraftanlagen und Elektrotankstellen gewöhnen müssen. ➌ Wie schwierig ist es, die Anforderungen der Technik mit der Architektur in Einklang zu bringen? Man kann Technik zeigen oder sie verstecken, das ist Ansichtssache. Tatsache ist, dass die Dichte der Elektro- und Haustechnik-Installationen laufend zunimmt. Durch die grossen Entwicklungen der letzten Jahre hat die Elektrotechnik stark an Bedeutung gewonnen. Wie hat dies die Zusammenarbeit mit Architekten, Planern oder Generalunternehmern verändert? BERING AG Professionelles Elektroengineering Papiermühlestrasse 4 3000 Bern 25 Tel.: 031 337 52 52 Fax: 031 337 52 62 E-Mail: [email protected] Web: www.bering.ch 19 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 19 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN «MAILLART WÜRDE SICH DARÜBER C O M PA N Y P R O F I L E SWISS Interview mit Martin Diggelmann, Martin Diggelmann, Mitinhaber und Vorsitz der Geschäftsleitung Diggelmann + Partner AG. D ie Gründung von Diggelmann + Partner reicht auf den weltberühmten Brückenbauer Robert Maillart zurück, der u.a. im Jahr 1928 die Salginatobelbrücke entworfen hat, die noch heute als Meisterleistung gilt. Trotz des rasanten technischen Fortschritts inspirieren und verpflichten Maillarts Drang nach Innovation, seine Schaffenskraft und seine Denkweise die Ingenieure von Diggelmann + Partner auch in der vierten Generation. Diggelmann + Partner AG Bauingenieure eth/sia/usic Spitalackerstrasse 20 A CH-3013 Bern Tel.: +41 (0)31 350 00 20 Fax: +41 (0)31 350 00 29 E-Mail: [email protected] Web: www.dig-ing.ch Umbau RBS-Station Bern-Felsenau. Herr Diggelmann, Diggelmann + Partner AG (D + P) ist im konstruktiven Ingenieurbau sowie im allgemeinen Tiefbau tätig. Worauf ist Ihre Unternehmung spezialisiert? Im konstruktiven Ingenieurbau beschäftigen wir uns vor allem mit Tragwerken für die Verkehrsinfrastruktur, nämlich Brücken, Unterführungen, Stützmauern, Tagbautunnel etc. Im Hochbau sind wir meistens bei grösseren Objekten tätig wie z.B. dem neuen Feuerwehrstützpunkt in Bern. Im allgemeinen Tiefbau, den mein Partner Hans Ulrich Fuhrer leitet, sind wir hauptsächlich im städtischen Raum tätig. Neben dem eigentlichen Strassenbau liegt der Fokus bei den Werkleitungen. Weil wir auch viel für die Bahnen bauen, sind wir mit deren spezifischen Anforderungen für die Erstellung oder Erhaltung von Bauwerken neben oder über in Betrieb stehenden Bahnlinien bestens vertraut. Und welche Leistungen erbringen Sie mit Ihrem Team? Grundsätzlich erbringen wir alle gängigen Leistungen, die von einem Ingenieurbüro unserer Grösse (23 Mitarbeitende) erwartet werden. Im Vordergrund steht die Projektierung und Bauleitung von Bauvorhaben, sowohl von Neubauten als auch von Instandsetzungen. Daneben erarbeiten wir Studien und unterstützen die Bauherrschaften bei anspruchsvollen Aufgaben als Prüfingenieure, Experten und Fachcontroller. Wir erbringen möglichst alle Leistungen mit eigenen Ingenieuren, damit das firmeninterne Fachwissen stets weiter ausgebaut werden kann. Brückenbauwerke – als eigentliche Königsdisziplin der Ingenieurskunst – werden in der dicht bebauten Schweiz nicht mehr alle Tage erstellt. Totalumbau Bahnhof Zollikofen. Welches sind darüber hinaus Ihre Kernkompetenzen? Tatsächlich werden in der Schweiz nicht mehr so viele Brücken gebaut. Wir hatten jedoch kürzlich die Gelegenheit, gleich zwei grössere Brücken – eine 55 m lange Brücke der SBB in Visp und die 120 m lange Laubegg-Brücke im Simmental – zu bauen. Solch tolle Projekte sind eine grosse Motivation für unsere jungen Ingenieure, die dann aber auch ganz schön ins Schwitzen kommen können. Neben der Projektierung von neuen Bauwerken liegt eine weitere Kernkompetenz in der Bauwerkserhaltung. Aufgrund der Zustandserfassung und der statischen Überprüfung planen wir die Instandsetzung der Bauwerke oder deren Umbau, Erweiterung oder Verstärkung. Im Tiefbau liegt unsere Kernkompetenz im städtischen Raum, wo die Strassen, Trams und Werkleitungen in Betrieb, die Platzverhältnisse eng und die Bedürfnisse hoch sind. Hier sind konzeptionelle Lösungen gefragt, um die Realisierbarkeit überhaupt zu ermöglichen. Eine gesamtheitliche Betrachtungsweise nimmt bei D + P einen hohen Stellenwert ein. Wie wirkt sich dieser Anspruch in Ihrer Tätigkeit aus? Wir legen Wert darauf, dass unsere Bauwerke zweckmässig und dauerhaft sind. Dies bedingt eine gründliche Analyse der Ausgangslage, ein Hinterfragen der Anforderungen und Randbedingungen und eine frühzeitige Nutzungsvereinbarung mit der Bauherrschaft. Die beste Lösung liegt oft nicht von Beginn weg auf der Hand, sondern kristallisiert sich in einem interaktiven Prozess heraus, der sich während dem Bau fortsetzt. Mit dem Brückenbauer Robert Maillart (1872-1940) hat Ihre Unternehmung einen weit über die Landesgrenzen 20 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 20 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN FREUEN, WAS HEUTE MÖGLICH IST» Mitinhaber und Vorsitz der Geschäftsleitung Neubau der Laubegg-Brücke bei Zweisimmen. hinaus berühmten Gründer. Inwieweit fühlen sich D + P auch heute noch seinem Erbe verpflichtet? Natürlich fühlen wir uns Bauingenieure dem Erbe Maillarts verpflichtet, obschon wir keine familiäre Beziehung haben. Dessen wundervolle Originalpläne und –berechnungen faszinieren uns stets von neuem. In der Praxis wirkt sich diese Verpflichtung aus, indem wir in den letzten Jahren fast alle verbliebenen Brücken Maillarts im Kanton Bern instandgesetzt und für schwere Lastwagen verstärkt haben. Und dies stets mit dem Segen der Denkmalpflege, die wir jeweils bereits zu Beginn der Projektierung beigezogen haben. Unerfreulich ist hingegen, wenn in anderen Kantonen der Wert dieser Bauwerke und die Möglichkeit deren Erhaltung nicht rechtzeitig erkannt wird. Maillart hat in der Stahlbetonweise neue Massstäbe gesetzt. Dies ermöglichte ihm, Brücken von bestechender Schönheit wie z.B. die Salginatobelbrücke bei Schiers zu errichten. Mit welchen Materialien und Techniken setzen D + P heute Akzente? Erstaunlicherweise sind es im Neubau im Wesentlichen immer noch die gleichen Materialien wie zu Maillarts Zeiten, nämlich Beton, Stahl und bituminöse Produkte, wobei in Bezug auf Festigkeit und Dauerhaftigkeit inzwischen grosse Fortschritte erzielt wurden. Bezüglich Techniken würde sich Maillart freuen, was heute möglich ist: die 1000 Tonnen schwere Brücke in Visp zum Beispiel verschoben wir längs über den Fluss, quer zur bestehenden Brücke und senkten sie auf die Lager ab. Auch die effizienten Schalungs- und Lehrgerüstsysteme sind nicht mehr zu vergleichen mit den wunderbaren Holzgerüsten von Coray, die z.B. bei der berühmten Salginatobelbrücke eine nicht mindere, jedoch vergängliche Leistung waren. Instandgesetzte Garstatt-Brücke von R. Maillart im Simmental. In der Bauwerkserhaltung stehen uns ebenfalls nie dagewesene Möglichkeiten wie hydrodynamischer Betonabtrag und Betonschneiden sowie eine Vielzahl von modernen Instandsetzungsprodukten zur Verfügung, die wiederum der Erhaltung Maillarts Brücken zu Gute kommen. Beispielhaft ist die von uns kürzlich instandgesetzte Garstatt-Brücke. D + P zeichnete bei der Neugestaltung des Bahnhofplatzes Bern u.a. für die Verstärkung des Tragwerks der Christoffelunterführung verantwortlich. Wie sind Sie vorgegangen? Ursprünglich war die Rede von einem Totalersatz der massiven Betondecke von 1970 wegen ungenügendem Durchstanzwiderstand der 60 Stützen. Nachdem sich ein nachträgliches Anbringen von Pilzen ausführungstechnisch nicht als realisierbar erwies, wurde in Zusammenarbeit mit Prof. Dr. A. Muttoni (EPFL) das damals erst in der Entwicklung stehende System von Hilti erstmals angewendet, bei welchem die fehlende Durchstanzbewehrung von unten in Bohrlöcher eingeklebt wird. Mit dieser wirtschaftlichen Lösung konnte die Decke statisch einwandfrei verstärkt und die Bedürfnisse des Unternehmers betreffend Bauablauf optimal berücksichtigt werden. Die Bauphasenplanung zeigt, dass grosse Teile unter Verkehr ausgeführt werden müssen. Speziell die Erstellung der Tramtröge stellt uns vor grosse Herausforderungen, da in den teilweise engen Strassenräumen der zur Verfügung stehende Platz beschränkt ist. Trotz der komplexen Bauabläufe müssen die Bauarbeiten möglichst verträglich, d.h. ohne grosse Einschränkungen für Gewerbe und Anwohner und in möglichst kurzer Zeit ausgeführt werden. C O M PA N Y P R O F I L E SWISS Im Auftrag des Tiefbauamts des Kantons Bern ist D + P am Neubau der LaubeggBrücke über der Simme bei Zweisimmen beteiligt. Woraus besteht das Projekt und wie weit sind die Arbeiten fortgeschritten? Unser Büro ist Projektverfasser der 120 m langen, elegant gekrümmten Brücke über die Simme mit direkt anschliessender Überführung über die Bahn. Dabei galt es zuerst, für die Brücke eine optimale Linienführung zu finden. Weitere Herausforderungen sind das Bauen über einem hochwasserführenden Fluss und über der Bahn. Der Rohbau wurde im Herbst 2013 fristgerecht abgeschlossen, so dass das Bauwerk inzwischen dem Betrieb übergeben werden konnte. Aktuell projektiert und realisiert D + P in einer Ingenieursgemeinschaft für das Tram Region Bern das Teilprojekt 1 Köniz. Was beinhaltet das Projekt und welches sind die besonderen Herausforderungen? Diggelmann + Partner AG Das Projekt beinhaltet die Realisierung einer Tramlinie vom Eigerplatz bis zur Endhaltestelle in Köniz/Schliern.Nebstdemeigentlichen Tramtrassebau stellt das Projekt hohe Anforderungen an die Projektierung der Werkleitungen. Auch auf eine umfassende Strassenraumgestaltung wird grosses Gewicht gelegt. Bauingenieure eth/sia/usic Spitalackerstrasse 20 A CH-3013 Bern Tel.: +41 (0)31 350 00 20 Fax: +41 (0)31 350 00 29 E-Mail: [email protected] Web: www.dig-ing.ch 21 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 21 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E SWISS ESPACE REAL ESTATE AG Theodor F. Kocher, CEO Espace Real Estate. (Foto: Espace Real Estate) Interview mit CEO Theodor F. Kocher “D ie Verjüngung eines Immobilienportfolios ist eine Daueraufgabe. Espace macht derzeit besondere Anstrengungen in diese Richtung. Sie erhöht damit die Vermietungschancen, senkt die Kosten, vermindert die Risiken und steigert die Energieeffizienz.” Herr Kocher, welche Anlagerichtlinien verfolgt die Immobilienanlagegesellschaft Espace Real Estate? Unser Anlageraum ist das schweizerische Mittelland und der Kanton Schaffhausen. 75% der Immobilien befinden sich in den Kantonen Aargau, Bern, Freiburg, Luzern, Schaffhausen, Solothurn und Zürich. Wir investieren in erstklassige Einkaufs-, Gewerbe- und Büroliegenschaften (bis 70%), Wohnliegenschaften (25% bis 50%) sowie in Entwicklungsprojekte und Land (bis 20%). Die ökologische, soziale und wirtschaftliche Nachhaltigkeit der Immobilien ist zentral. Neubauten haben zukunftsorientierte Standards zu erfüllen und der Standard der Altbauten ist schrittweise anzuheben. Wie präsentiert sich Ihr Portfolio? Marktwerte der Immobilien (in TCHF) nach Anlagekategorie Kommerziell genutzte Liegenschaften Gemischt genutzte Liegenschaften Wohnliegenschaften Renditeliegenschaften im Bau Nicht rentabilisierte Liegenschaften Total 269‘076 41‘185 106‘451 40‘760 60‘818 518‘290 52.0% 7.9% 20.5% 7.9% 11.7% 100.0% Seit 2011 verjüngen Sie Ihr Portfolio. Welche Effekte können Sie damit erzielen? Die Verjüngung eines Immobilienportfolios ist eine Daueraufgabe. Espace macht derzeit besondere Anstrengungen in diese Richtung. Sie erhöht die Vermietungschancen, senkt die Kosten, vermindert die Risiken und steigert die Energieeffizienz. Das wirkt sich langfristig günstig auf das Betriebsergebnis (EBIT) und damit auf den Gewinn aus. Die Nachfrage nach Wohnraum, aber auch nach kommerziellen Flächen, ist enorm. Wann ist das Ende der Fahnenstange erreicht? Die Vermietung von neuen und älteren Wohnungen mit attraktivem Preis-LeistungsVerhältnis verläuft problemlos. Währenddessen bleibt die Nachfrage nach gewerblichen und industriellen Flächen verhalten. Dieser Trend wird anhalten, solange schweizerische Unternehmungen ihre Produktionsstätten ins Ausland verlegen. Espace hat dieser Marktentwicklung vorausschauend Rechnung getragen und bereits 2012 die Industrieflächen im Portfolio durch Verkauf und Umnutzung um ca. 33‘000 m² abgebaut. Das Wachstum hat Espace schon länger primär auf Wohnnutzung ausgerichtet. Verschiedenste Einflüsse erschweren längerfristige Prognosen bezüglich der Zinsentwicklung. Wie gehen Sie damit um? Die mittlere Fälligkeit der Finanzverbindlichkeiten beträgt 5 Jahre und 7 Monate. Espace wird weiterhin langfristig finanzieren. Damit ist Espace bereits gut gegen Zinsanstiege abgesichert. Wir beobachten die Zinsentwicklungen laufend und prüfen, ob weitere Massnahmen notwendig sind. Welche mittel- und langfristigen Ziele verfolgt die Espace Real Estate AG? Espace will weiterhin sorgfältig, profitabel und nachhaltig wachsen. Insgesamt arbeitet Espace an elf Projekten auf eigenem und an einem auf vertraglich gesichertem Bauland. Die Projekte liegen praktisch in allen Kantonen des Anlageraumes. Das Anlagevolumen im Bau beträgt 57.0 Mio Franken und dasjenige in Planung 151.0 Mio Franken. Zusammen umfassen die Projekte 470 Wohnungen und 8’553 m² Büro-, Dienstleistungs- und hochwertige Produktionsfläche. „cube 116“, Längfeldweg 116, Biel (Fotos: Espace Real Estate) An ausgezeichneter Lage in Biel-Bözingen entsteht ein hochmodernes, charakteristisches Dienstleistungscenter. „cube 116“ ist ein viergeschossiges Gebäude mit einer raumhohen Verglasung für helle Büro-, Gewerbe- und Ausstellungsflächen. Ein rundumverglaster Innenhof im 2. und 3. Obergeschoss sorgt für zusätzliches Licht und verleiht dem Komplex eine besondere Atmosphäre. Das markante, kubische Design passt hervorraEspace Real Estate AG gend in die Industrielandschaft Zuchwilerstrasse 43 und dominiert die umliegenPostfach 331 den Gebäude auf eine unaufCH-4501 Solothurn dringliche Weise. Die durchTel.: +41 (32) 624 90 00 gängigen Fensterfronten der E-Mail: [email protected] beiden unteren Geschosse verWeb: www.espacereal.ch leihen dem Bau Leichtigkeit und 22 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 22 05/05/14 10:46 SWISS KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN Von „cube 116“ hat man innert einer Fahrzeit von zwei Minuten den direkten Anschluss an die Achse Biel-Solothurn-Zürich und an die A16 Transjurane Biel-Delémont. Die Umfahrungen resp. Anbindungen an die A5 Richtung Neuenburg und die T6 Richtung Bern sind bis ins Jahr 2016 fertiggestellt. Transparenz. Das Erdgeschoss und das erste Obergeschoss mit einer Höhe von je über vier Metern sind optimal für Ausstellungen wie diejenige unserer Hauptmieterin, der Sanitas Troesch AG. Das zweite und das dritte Obergeschoss sind auf Büros oder gewerbliche Nutzungen ausgerichtet. Seit kurzer Zeit hat das Bözingenfeld auch eine eigene SBB-Haltestelle, von welcher „cube 116“ in rund fünf Minuten Fussmarsch zu erreichen ist. Das Gebäude ist im Frühjahr 2014 bezugsbereit. Infos unter www.cube116.ch C O M PA N Y P R O F I L E geleitet werden. Weite Teile der Stadt werden somit vom Verkehr entlastet. „cube 116“ liegt direkt an einer der wichtigsten Zufahrtsachsen der Stadt Biel. Das Dienstleistungscenter „cube 116“ bietet eine moderne Grundinfrastruktur, helle klimatisierte Räume mit einer 3-fach Wärmeschutz Isolierverglasung, zwei Waren- und zwei Personenlifte sowie eine grosse Einstellhalle für 114 Fahrzeuge und 14 Aussenparkplätze. Die Zugänge sowie die Lift- und Treppenanlagen sind in der Mitte der beiden seitlichen Fassaden angeordnet. Das Gebäude weist daher auf beiden Seiten gleichwertige Eingangsbereiche auf. Zudem ermöglicht die Anordnung auf jedem Geschoss vier unabhängigen Nutzern einen individuellen Zugang. Alle Geschosse sind von der Strasse und direkt aus der Einstellhalle hindernisfrei zugänglich und sowohl mit den Personen- und Warenliften erreichbar. Der Standort im Bözinger Quartier ist zurzeit das Hauptentwicklungsgebiet von Biel und bietet Unternehmen langfristige Perspektiven und Entwicklungsmöglichkeiten. Mit der geplanten Umfahrung wird der regionale Verkehr gebündelt und weitgehend unterirdisch durch die Agglomeration „Chilchmatt“, Kirchmattweg 4-8, Lengnau/BE - vergnügt wohnen (Fotos: Espace Real Estate) Kontakte zu knüpfen, Freundschaften zu schliessen und zu pflegen. Die „Chilchmatt“ möchte vorwiegend Familien ansprechen. Die modernen, hellen Wohnungen verfügen alle über grosszügig gestaltete Grundrisse und über Balkone oder Terrassen. Dank nachhaltiger Bauweise mit hohen Dämmwerten und modernster Gebäudetechnik weist der Wohnraum „Chilchmatt“ eine sehr gute Energieeffizienz auf. Die Beheizung der Wohnungen erfolgt CO2-neutral durch Erdwärme. Neben geringen Energiekosten bietet die kompakte Bauweise auch den Vorteil einer guten Schallisolierung der Wohnungen. Das schützt die Privatsphäre gegenüber den Mitbewohnern und sorgt für ein heimeliges Wohngefühl. Am Kirchmattweg 4-8 in Lengnau entstehen drei moderne und mit allem Komfort ausgerüstete Wohnkörper mit insgesamt 24 familienfreundlichen Wohnungen. Die „Chilchmatt“ überzeugt durch ihre zentrale Lage und ihr ländliches Flair. Einkaufsmöglichkeiten und Schulen sind von der „Chilchmatt“ aus gefahrlos zu Fuss erreichbar. Der autofreie, naturnahe gestaltete Aussenraum bietet genügend Raum für ein spannendes Zusammenleben und viele Möglichkeiten, neue In der Einstellhalle stehen genügend Parkplätze zur Verfügung. Die Wohnungen lassen sich von der Einstellhalle bequem mit dem Espace Real Estate AG Lift erreichen. Alle Wohnungen sind behindertengerecht gebaut Zuchwilerstrasse 43 und von der Strasse sowie der Postfach 331 Einstellhalle hindernisfrei zuCH-4501 Solothurn gänglich. Tel.: +41 (32) 624 90 00 E-Mail: [email protected] Die Umgebung von Lengnau ist Web: www.espacereal.ch reich an Naherholungsgebieten 23 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 23 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E SWISS und bietet eine Vielzahl von Freizeitaktivitäten. Das Dorf liegt schön gelegen zwischen Jura, Seeland und dem Erholungsraum Witi. Die Zentren Biel, Bern, Grenchen und Solothurn sind in weniger als 30 Minuten erreichbar. Lengnau hat einen eigenen Anschluss an die Autobahn A5 Solothurn-Biel. Ausserdem ist Lengnau gut ins Bahn- und Busnetz eingebunden, mit halbstündlichen Verbindungen in die Richtungen Biel-Genf, Solothurn-Zürich und Delémont-Basel. Lengnau ist aber auch ein attraktiver Wirtschaftsstandort mit mehr als 1‘500 Arbeitsplätzen. In und um Lengnau haben sich zahlreiche Betriebe der Uhrenindustrie sowie Präzisions- und Elektronikwerkstätten niedergelassen. Die Wohnungen sind ab November 2014 bezugsbereit. Infos unter www.chilchmatt.ch „Factory 1“, Solothurnstrasse 1, Biel Die „Factory 1“ befindet sich auf dem Areal der ehemaligen Drahtwerke AG in Biel-Bözingen. Zusammen mit der Stadt Biel wurden vor etwa zehn Jahren die Grundlagen für eine strukturelle und bauliche Erneuerung beziehungsweise Entwicklung des Areals gelegt. Die Brücke Solothurnstrasse wurde von der Stadt Biel neu aufgebaut und der Verkehrsknoten Solothurnstrasse/Lienhard-Strasse gestalterisch angepasst. Um Überflutungen durch die Schüss für die Zukunft zu vermeiden, wurde ein Teil des Flüsschens offengelegt und von den zuständigen Gemeinden hochwassersicher ausgebaut. Aus diesem Anlass konnten etliche Fabrikgebäude rückgebaut werden. Ziel des Projektes war es, die Liegenschaften der ehemaligen Drahtwerke AG vor Hochwasser zu schützen und in einen modernen, wettEspace Real Estate AG bewerbsfähigen Businesspark umzugestalten. Die „Factory 1“, Zuchwilerstrasse 43 das ehemalige Hauptgebäude Postfach 331 der vereinigten Drahtwerke, CH-4501 Solothurn wurde komplett saniert und in Tel.: +41 (32) 624 90 00 ein modernes, nach MinergieE-Mail: [email protected] Standard zertifiziertes Büro- und Web: www.espacereal.ch Industriegebäude übergeführt. (Fotos: Espace Real Estate) Das Businessareal „Factory 1“ ist direkt an der Schüss in Biel-Bözingen gelegen und wartet mit repräsentativen, nicht ganz alltäglichen Büros, Verkaufs- und Atelierräumen auf. Die Gebäude zeichnen sich durch zeitloses Design aus, welches den Charme alter Gebäude aufnimmt und gleichzeitig mit modernen Elementen kombiniert. Auffallend grosse Fensterfronten verleihen dem Gebäude eine edle Anmutung und sorgen im Innern für eine warme und angenehme Atmosphäre. Der funktionale und stilvolle Innenausbau sorgt zusätzlich für ein unverwechselbares Ambiente. Seit Herbst 2012 sind drei Geschosse des Nordtrakt-Gebäudes an die MGI Luxury Group SA vermietet. Zu vermieten sind noch die Atelierräume im Erd- und Galeriegeschoss, welche eine moderne Grundinfrastruktur, helle Räume, Warenlift, sanitäre Einrichtungen und eine wärmetechnisch nach Minergie-Standard sanierte Gebäudehülle aufweisen. Die Vermietung im Rohbau eröffnet vielseitige Gestaltungsmöglichkeiten für den Innenausbau. Erd- und Galeriegeschoss sind maximal in drei Teile unterteilbar. Für Unternehmen mit einer offenen, dialogorientierten Unternehmenskultur bietet die offene Gestaltung eine einmalige Profilierungsmöglichkeit. 24 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 24 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN Personenlift erreichbar. Über die zweite Zufahrt via die Hintergasse erreicht man die Besucherparkplätze. Über den dritten Eingang (Ebene Galeriegeschoss) gelangt man auf alle Ebenen per Lift oder Treppe. Es stehen total 74 Aussenparkplätze zur Verfügung. Biel-Bözingen, wo sich die „Factory 1“ befindet, liegt inmitten zweier Sprachräume und profitiert verkehrstechnisch von einer idealen Lage. Die Achse Biel-Solothurn bildet eine hervorragende Anbindung an das Schweizer Autobahnnetz. Das Stadtzentrum von Biel und der SBB-Bahnhof sind mit dem öffentlichen Verkehr in ca. zehn Minuten erreichbar. „Factory 1“ ist bequem erreichbar und verfügt über zwei direkte Zufahrten zur Hauptstrasse und drei verschiedene Eingänge zu den Gebäuden. Die Warenanlieferung erfolgt ebenerdig über die Zufahrt zum Erdgeschoss. Neben Wareneingang und Warenlift sind die Obergeschosse mit dem Die Ateliers im Nordtrakt sind ab sofort bezugsbereit. Infos unter www.factory1.ch „Schwanengasse“, Schwanengasse 21-29, Biel C O M PA N Y P R O F I L E SWISS (Fotos: Espace Real Estate) Im zentrumsnahen Areal der ehemaligen Drahtwerke, direkt an der kleinen Schüss, entsteht ein autofreies Quartier. Die Anlage befindet sich am Rand der Bieler Altstadt. Der erste von drei fünf- und teilweise achtgeschossigen Wohnkörpern ist im Bau. Ab Frühjahr/Sommer 2015 stehen dort 62 Mietwohnungen im mittleren Preissegment sowie 530 m² Fläche für Gewerbe oder Dienstleistung bezugsbereit. Es gibt eine Einstellhalle mit 55 Parkplätzen sowie – nach Bauvollendung – rund um den Wohnpark zusätzlich rund 30 Kurzzeitparkplätze für Kunden und Besucher. Gegen Osten wird die Schwanengasse vollständig erneuert und verkehrsberuhigt. Diese ruhige Lage an der Schüss, inmitten einer parkähnlichen, autofreien Anlage, machen die „Schwanengasse“ zu einer begehrten Wohnadresse. Viele Kitas/Spielgruppen, Kindergärten und Schulen sind bequem zu Fuss erreichbar. Der Wohnpark verfügt über alle Annehmlichkeiten eines modernen, urbanen Wohnraumes. Ein sorgfältig geplanter Wohnungsmix sorgt für ein generationenübergreifendes und spannendes Zusammenleben. Grosszügige Aussenanlagen und das renaturierte Schüssufer laden zum Spazieren, Verweilen und Kontakte knüpfen ein. Die Anlage lässt Kindern viel Raum zum Spielen und Herumtollen. Den Bewohnern bietet sich ein schöner Ausblick auf die grosszügige Grünfläche und den Jura. Die 3.5- und 4.5-Zimmer-Wohnungen sind hochmodern und lassen kaum Wünsche offen. Sie sind mehrheitlich mit einem durchgehenden Wohn-/ Essbereich konzipiert. Durch die beidseitig angeordneten, zum Teil raumhohen Fenster wird der Wohnraum mit viel Tageslicht geflutet. Entsprechend dem komfortablen und attraktiven Ausbaustandard sind alle Räume, mit Ausnahme des Nassbereiches, mit Parkett belegt und verfügen über Bodenheizung, die pro Raum individuell reguliert werden kann. Jede Einheit hat einen eigenen Waschmaschinen-/Tumblerturm in der Wohnung. Mit dem Lift gelangen Sie von der Einstellhalle bequem in die jeweilige Etage. Selbstverständlich sind alle Wohnungen des Wohnparks Schwanengasse behindertengerecht begeh- und befahrbar. Die Bushaltestelle «Omega» liegt nur fünf Minuten zu Fuss von der Überbauung entfernt. Von dort ist der Bahnhof Biel in drei Minuten erreichbar. Auch für den Individualverkehr ist der Wohnpark bestens erschlossen. In wenigen Fahrminuten gelangt man auf die beiden Autobahnzubringer Richtung Solothurn-Zürich/Bern Espace Real Estate AG oder Delémont. Zuchwilerstrasse 43 Postfach 331 Die Wohnungen sind ab Frühjahr/ CH-4501 Solothurn Sommer 2015 bezugsbereit. Tel.: +41 (32) 624 90 00 Weitere Infos unter E-Mail: [email protected] www.schwanengasse.ch / Web: www.espacereal.ch www.rue-des-cygnes.ch 25 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 25 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E SWISS FASSMANN + PARTNER AG Im Gespräch mit Patrick Fassmann, Geschäftsführender Inhaber Patrick Fassmann, Geschäftsführender Inhaber der Fassmann + Partner AG. (Foto: Fassmann + Partner AG) “W ir bieten individuelle Lösungen für unsere Kunden, wenden neue und innovative Vorgehensweisen an und suchen systematisch nach der wirtschaftlichsten und nachhaltigsten Lösung.” ➊ ➋ Im Bereich Bauprozess ist das Projekt Metra in Norditalien, das die Planung und Realisierung eines Industriebaus mit integriertem Hochregallager umfasste, die bisher bedeutendste Anlage für die Fassmann + Partner AG. ➌ Das Projekt Astrup in Norwegen stellte im Bereich der Baustellenlogistik besondere Anforderungen an die Spezialisten der Fassmann + Partner AG. ➍ Im französischen Bouvet plante und realisierte Fassmann + Partner AG ein 2013 fertiggestelltes neues Hochregallager. (Fotos: Fassmann + Partner AG) Fassmann + Partner AG Tiefenaustrasse 2 Postfach 3048 Worblaufen Tel.: +41 (0)31 922 18 18 Fax: +41 (0)31 922 18 19 E-Mail: [email protected] Web: www.fassmannag.ch ➊ Herr Fassmann, wie präsentiert sich das Dienstleistungsangebot der Fassmann + Partner AG? Unser Dienstleistungsangebot fokussiert sich im Bereich Stahlhochbau auf die Planung und Realisierung von Lager- und Industriebauten. Heute sind wir in der Lage dem Kunden als Gesamtanbieter integrale Lösungen vorzuschlagen und seine heutigen und zukünftigen Bedürfnisse in seinem Bauvorhaben umzusetzen. Im Bereich Stahlhochbau ist Ihr Unternehmen Spezialist für Neubauten, Umbauten wie auch für den Weiterbau von bestehenden Lagerbauten. Was macht die Fassmann + Partner AG zu den Marktführern in Europa in diesem Bereich? Geleitet von der Idee als überregionaler Marktleader einzigartige Produkte und Dienstleistungen zu liefern, verfolgt die Fassmann + Partner AG bereits seit 1998 das Ziel, Bedürfnisse der Kunden zu erkennen und Mehrwerte zu schaffen. Wir bieten individuelle Lösungen für unsere Kunden, wenden neue und innovative Vorgehensweisen an und suchen systematisch nach der wirtschaftlichsten und nachhaltigsten Lösung. Durch unsere profunden Realisationen im Stahlhochbau können wir auf wertvolle Erfahrungswerte sowie professionelle langjährige Partner zurückgreifen, so dass wir heute „alles aus einer Hand“ anbieten können. Wo zeigt das harte Material Stahl im Hochbau seine besonderen Stärken? Um Ihre Frage zu beantworten, müssen wir die Bereiche Architektur, Nutzung, Bauprozess, Finanzierung/ Rentabilität und Nachhaltigkeit unterscheiden. Je ➋ nach Gewichtung des Bauvorhabens sind die Vorteile des Materials Stahl sehr unterschiedlich. Im Bereich der Architektur sind Stärken die Kombinationsmöglichkeiten mit anderen Werkstoffen oder die transparente filigrane Gestaltungsmöglichkeit. Im Bereich der Nutzung sind die hohe Flexibilität von Umnutzungen und die kurze Bauzeit hervorzuheben. Bei der Nachhaltigkeit und dem Umweltgedanken sind die geringeren Baustellenemissionen und die Widerverwertbarkeit des Stahls sehr positiv zu werten. Was sind die Vorteile von Stahl- und Stahlverbundskonstruktionen, gerade im Industrie- und Hallenbau? Hallen mit Stahltragstruktur stehen in direktem WettbewerbmitentsprechendenTragwerkeninStahlbzw. Spannbetonbauweise. Bei den Massivhallen und Gebäuden in Stahlbeton-Skelettbauweise hat in den letzten Jahrzehnten die Fertigteil-Bauweise bedingt durch Rationalisierungseffekte zunehmend an Bedeutung gewonnen. Die fabrikmässige Herstellung von Stützen, Bindern und Formteilen in Fertigteilwerken mit anschliessendem Transport auf die Baustelle ermöglicht wie bei Stahlbauten eine zügige, präzise und witterungsunabhängige Montage auf der Baustelle. Das Transportgewicht der Betonkomponenten stellt im Regelfall einen Nachteil gegenüber Stahlkonstruktionen dar. Bei Stahl-Verbund-Konstruktionen können die günstigen Eigenschaften beider Werkstoffe kombiniert werden. Dies ermöglicht massgeschneiderte wirtschaftliche Lösungen, die sich den Ansprüchen jeder Bauaufgabe sowie denjenigen des Bauherrn individuell anpassen. Ingenieuren steht mit Stahl ein vielseitiges Material zur Verfügung, Architekten bietet es gleichzeitig unzählige Gestaltungsmöglichkeiten. 26 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 26 05/05/14 10:46 SWISS KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E Wie arbeiten die zwei Disziplinen im Bereich von Lager-, Industrie- oder Gewerbebauten zusammen? Dies ist in Abhängigkeit der Zielvorgaben des Bauherrn. Die Zusammenarbeit gestaltet sich komplett anders, wenn die Schwerpunkte in der äusseren und inneren Gestaltung des Baus liegen, als wenn die Nachhaltigkeit oder die Rentabilität in den Vordergrund gestellt werden. Die Zusammenarbeit hat sich in den vergangenen Jahren zu einer konstruktiven Zusammenarbeit im Sinne des Kunden gewandelt. Welche Materialien eignen sich für die Dach- und Wandkonstruktionen von Stahlhallen besonders? Dies kommt wieder auf die Zielvorgabe des Bauherrn an. Es gibt heute viele bewährte Produkte auf dem Markt. Ein Beispiel sind die Sandwichpanele für Wandkonstruktionen, die sich bezüglich Kosten-/Nutzenüberlegungen ihre Markstellung zu Recht erkämpft haben. Es gibt zudem eine Fülle von neuen sehr interessanten Produkten, die sich auf dem Markt noch nicht durchsetzen konnten. Ich denke da an stromproduzierende Fassadenelemente oder Anstriche sowie lichterzeugende Bakterien in Beschichtungen, die der „Oberfläche“ eines Gebäudes neue Impulse geben. ➌ Sie haben zuvor das Thema Nachhaltigkeit angesprochen: Welche Vorzüge hat die Stahlbauweise diesbezüglich? Kaum ein anderer Baustoff ist so gut für das nachhaltige Bauen geeignet wie Stahl. Bei der Entscheidung für einen Baustoff müssen die Folgekosten zukünftig stärker berücksichtigt werden. Denn im Lebenszyklus eines Bauwerkes fallen weniger als 20% des Energieverbrauchs und der Kosten in der Errichtungsphase an, 80% in der Nutzungsphase und beim Rückbau. Werden Stahlbauten später einmal zurückgebaut, kann der eingesetzte Stahl mit Magneten aus der Abbruchmasse getrennt werden. Bereits heute werden 11% der eingesammelten Baustähle direkt in neuen Gebäuden wiederverwendet, der Rest kann als Sekundärrohstoff (Schrott) wieder zu hochwertigem Stahl umgewandelt werden. Dieser Stahl kann dabei sogar eine höhere Festigkeit als das Ausgangsmaterial erhalten. Das Stahlrecycling schafft so gleichzeitig eine nachhaltige “Entsorgung” von ausgedienten Alltagsgegenständen und verringert Abfallhalden. Diese Kreislaufwirtschaft macht Stahl zu einem regenerativen Baustoff. Welches sind die bedeutendsten Anlagen, die Sie bis heute errichtet haben? ➍ Wenn wir den Bereich „Architektur und Bauprozess“ als Hauptfokus nehmen, war dies sicherlich das Projekt Astrup in Norwegen, das in Zusammenarbeit mit dem Architekturbüro Nils Torp aus Oslo erfolgte. Die Realisierung wurde während der Winterzeit umgesetzt und war infolge den sehr tiefen Temperaturen für das Personal, das Material und die Baustellenlogistik eine grosse Herausforderung für eine zeitgerechte Übergabe an den Kunden. Im Bereich Nutzung ist hingegen das Projekt Callipo in Süditalien für uns die bedeutendste Anlage. Dieser Bau vereinigt Neubau mit Gebäudebestand in Beton und Stahlbauweise und liegt zudem im Einflussbereich des Ätnas mit seinen hohen seismischen Gegebenheiten und damit verbundenen statischen Herausforderungen. Auch bei Spezialinfrastrukturen wie Funk- und Sicherheitsbauten sind Sie ein gefragter Ansprechpartner. Wie können wir uns dieses Aufgabengebiet vorstellen? Wir agieren als Planungs- und Bauverantwortlicher für Sicherheitsfunknetze von Blaulichteinheiten wie Polizei, Armee, Feuerwehr und Sanität sowie für Firmen, die ihren Betriebsfunk in unsere Hände übergeben. Durch unsere langjährigen Erfahrungen für solche Systeme sind wir ein wertvoller Partner. 27 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 27 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E SWISS GHELMA AG BAUBETRIEBE INNOVATIVES BAUEN Hochbau · Tiefbau · Strassenbau · Untertag- und Felsbau Generalunternehmung · Kundenservice · Transporte Meiringen · Brienz · Hofstetten · Interlaken · Grindelwald · Sarnen D as Unternehmen Ghelma wurde 1910 als Familienunternehmen gegründet - und ist es heute noch. Mit Sitz im Alpenraum ist die Unternehmung spezialisiert, sämtliche Arbeiten auch im Hochgebirge auszuführen. Die Ghelma Gruppe umfasst Leistungen in den Bereichen Bau, Baustoffe, Entsorgung, Recycling, Logistik und Immobilien. Herr Ghelma, Sie leiten das Familienunternehmen Ghelma unter anderen mit Ihren Brüdern Dominik und Mathias in vierter Generation. Was zeichnet das vielfältige Leistungsangebot der Ghelma Gruppe aus? Der Hauptsitz der Ghelma Gruppe befindet sich in Meiringen, mitten in den Bergen, im Alpenraum des Kantons Interview mit Sandro Ghelma, dipl. Bauingenieur ETH und Vorsitzender der Geschäftsleitung Bern. Unser Haupttätigkeitsgebiet ist das Berner Oberland mit Schwerpunkt in den Tälern und der Region Interlaken. Unser Leistungsangebot ist den Bedürfnissen der Region angepasst und umfasst Hochbau, Tiefbau, Strassenbau, Untertage- und Felsbau, Kundenservice und Transporte. Für kleine und mittlere Objekte bieten wir Generalunternehmer-Leistungen an und garantieren damit die Kontrolle von Qualität, Kosten und Terminen. Der Tiefbau ist eines der Kerngeschäfte des Unternehmens. Welches Spektrum umfasst die Tiefbautätigkeit bei Ghelma und wo setzen Sie dabei Prioritäten? Wir decken die gesamte Palette des Tiefbaus ab, d.h. von Betontiefbau, Erdarbeiten, Strassen- und Wasserbau über Leitungsbau, Felsbau bis hin zu Natursteinmauern und Betoninstandsetzungen. Unsere Prioritäten liegen in anspruchsvollen Projekten, welche mehrere Arbeitsgattungen umfassen, wie zum Beispiel den Ausbau und die Instandsetzung von Kantons- und Nationalstrassen. Wir führen regelmässig Arbeiten für diverse Bahnunternehmen wie die Zentralbahn, die Berner Oberland Bahn und die BLS aus. Für touristische Bahnunternehmungen bauen wir Sessel- und Gondelbahnen, aber auch Speicherseen und Leitungen für Beschneiungsanlagen. Und im Zusammenhang mit dem Flugplatz Meiringen gibt es interessante Aufträge der Armasuisse. Aktuell in unserer Region sind auch Wasserbauprojekte aller Art. Bei Murgängen und Hochwasserereignissen übernehmen wir Sofort- und Noteinsätze. Ghelma AG Baubetriebe Liechtenenstrasse 10 CH-3860 Meiringen Tel.: +41 (0)33 972 62 62 Fax: +41 (0)33 972 62 72 E-Mail: [email protected] Web: www.ghelma.ch Welche Art Projekte stehen im Bereich Wasserbau im Vordergrund? Die massiven Unwetter von 2005 haben zahlreiche Hochwasserschutzprojekte im Berner Oberland ausgelöst. Wir bauen Schutzbauten aus Beton, insbesondere Sperren und Ausleitbauwerke, Geschieberückhaltesysteme mit Schutzdämmen und Ablagerungsflächen sowie Sohlen- und Uferbefestigungen von Fliessgewässern mit Natursteinen. Ein wichtiger Geschäftsbereich ist der Hochbau. Wie vielseitig sind die Projekte von Ghelma in diesem Bereich? Auch im Hochbau sind wir kompetente Partner für eine Vielfalt von Projekten: Wohnungsbauten für Private, Immobilienunternehmungen und Baugesellschaften, Neu- und Erweiterungsbauten für Hotels, Gastrounternehmungen und Altersheime sowie Gewerbebauten für Privatunternehmungen und öffentliche Auf traggeber. Ihre Bauprojekte befinden sich hauptsächlich im Berner Oberland Ost, teilweise in der Talebene, oft aber auch im Gebirge. Wo liegen die grössten Herausforderungen im Hochgebirgsbau? Die grössten Herausforderungen liegen in der Baustelleneinrichtung und der Logistik. Aufgrund der klimatischen Verhältnisse können viele Aufträge nur in den Sommermonaten von Mai/Juni bis Oktober ausgeführt werde. Zudem muss auf Höhen über 2000 m ü. M. auch im Hochsommer mit Schnee und Frost gerechnet werden. Was würden Sie als wichtigste Grundvoraussetzung bezeichnen, um Arbeiten im Hochgebirge erfolgreich ausführen zu können? Unser wichtigstes Kapital sind unsere Mitarbeitenden. Sie sind flexibel, motiviert, gut ausgebildet und arbeiten selbständig. Es sind Menschen, welche das Gesamthandwerk verstehen. Das Arbeiten mit Unterakkordanten für Armierung, Mauerwerk und Schalungsarbeiten ist für uns keine Option. Wesentlich sind unser breit abgestützter Maschinen- und Inventarpark sowie ein gut eingerichteter rückwärtiger Bereich. Wir verfügen über eigene Werkstätten und Magazine, welche von Fachpersonen geführt werden. Das Gelingen eines Projektes ist aber auch abhängig von der guten Zusammenarbeit zwischen Bauherr, Planern und den Unternehmungen. 28 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 28 05/05/14 10:46 SWISS ➏ ➐ ➋ PROJEKTE DER GHELMA AG BAUBETRIEBE C O M PA N Y P R O F I L E ➊ KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN ➑ ➌ ➊ Ersatz Aarebrücken, Interlaken-Unterseen ➋ Ausbau Abbach, Kantonsstrasse Interlaken-Grindelwald ➌ Jugendherberge und Raiffeisenbank, Interlaken ➒ ➍ Speichersee Brenggenmäder, Lenk ➍ ➎ Werkstatt Stiftung Sunneschyn, Meiringen ➏ Erweiterung Altersheim, Meiringen ➐ Umgestaltung Kurve Wacht N8, Brünigpass ➑ Sesselbahn Wixi-Lauberhorn, Wengen ➓ ➎ ➒ Strassenverlegung Wacht, Kantonsstrasse Guttannen-Grimselpass ➓ Hochwasserschutz Glyssibach, Brienz und Schwanden Fotos: Ghelma AG 29 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 29 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E SWISS HRS REAL ESTATE AG Interview mit Martin Kull, VR-Delegierter, CEO und Inhaber Martin Kull, CEO und Inhaber HRS Real Estate AG. «W ir bauen für künftige Generationen, damit tragen wir eine grosse Verantwortung.» Herr Kull, HRS Real Estate AG ist der grösste private, inhabergeführte Baudienstleister der Schweiz. Welches sind Ihre Kernkompetenzen? Wir bieten sowohl Gesamt- als auch spezifische Teilleistungen im Bau- und Immobiliensektor an. Zu unseren Kernkompetenzen gehören die Projektentwicklung sowie die Tätigkeit als General- und Totalunternehmerin. Bei den jeweiligen Projekten unterstützen wir unsere Kunden von der ersten Idee an, über die Finanzierung, die Realisierung bis hin zur Bewirtschaftung des Objekts. Wichtig ist uns, dass der Mensch jederzeit im Mittelpunkt steht. Wir setzen dabei auf Fairness und Transparenz auf allen Ebenen. Selbstverständlich haben wir höchste Leistungsansprüche, dadurch sind unsere Mitarbeiter stets äusserst motiviert. Dabei legen wir Wert auf Teamgeist, denn nur als Team sind wir stark. In welchen baulichen Bereichen setzt HRS nachhaltig Zeichen? Die Bandbreite an Projekten ist gross, da wir in verschiedenen Bereichen tätig sind. Bauten für Sport- oder Bildungsstätten oder öffentliche Verwaltungsgebäude stechen meist schon wegen ihrer Grösse hervor. Zudem sind sie auch meist Teil einer städtebaulichen Entwicklung und sind daher auch mehr im Fokus der Öffentlichkeit. Wir entwickeln und realisieren jedoch auch kleinere und mittlere Projekte im Bereich Freizeit, Spital und Pflege, Shopping, Messen und Events, Büro, Dienstleistungs- und Industriegewerbe sowie Wohnen. HRS Real Estate AG Laubeggstrasse 70 CH-3000 Bern 31 Tel.: +41 (0)31 350 15 50 Fax: +41 (0)31 350 15 51 E-Mail: [email protected] Web: www.hrs.ch «Bauen nach modernen und energiesparenden Kriterien ist für uns heute selbstverständlich.» Zum Stichwort Nachhaltigkeit: Welchen Stellenwert hat nachhaltiges Bauen bei HRS? Bauen nach modernen und energiesparenden Kriterien ist für uns heute selbstverständlich. Nachhaltigkeit ist bereits am Anfang eines Projekts ein Thema, dem wir grosse Bedeutung zumessen. Wir bauen für künftige Generationen, damit tragen wir eine grosse Verantwortung. Bei der Planung halten wir uns dies immer vor Augen. Nachhaltigkeit bedeutet für uns, dass wir den gesamten Lebenszyklus einer Immobilie aus ökologischer und ökonomischer Sicht betrachten. Das heisst, dass wir die Bedürfnisse genau analysieren um ein sinnvolles Nutzungskonzept zu erarbeiten. Bauen mit HRS heisst planen und realisieren mit System. Welche Projektstufen umfasst dies? Der ganze Prozess kann in fünf Stufen gegliedert werden. In einem ersten Schritt steht die strategische Planung im Vordergrund. Gemeinsam mit dem Kunden legen wir die Ziele fest, definieren die funktionellen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und formulieren die Bedürfnisse. Danach werden Lösungsstrategien entwickelt und die optimale Lösungsvariante für die Ausarbeitung des Vorprojekts ausgewählt. Nachdem das geplante Projekt genau definiert wurde, wird dieses auf seine Machbarkeit hin geprüft und mittels Vorstudien nachgewiesen. Zugleich werden die Organisation sowie die Projektierungsgrundlagen festgelegt. Handelt es sich um ein Auswahlverfahren, wird der Anbieter oder das Projekt ausgewählt, das den Anforderungen am besten entspricht. In der Projektierungsphase wird das Vorprojekt nochmals in Bezug auf die Konzeption und die Wirtschaftlichkeit optimiert. Im Zentrum dieser Phase steht das Bewilligungsverfahren. Ziel ist nach Abschluss dieser Stufe, dass das Projekt bewilligt wurde, sämtliche Termine und Kosten verifiziert sind und der Baukredit genehmigt ist. Die nächste Phase beinhaltet die Ausschreibung: die Offerten von Planern, Lieferanten, Handwerkern und anderen möglichen Partner werden verglichen und die Aufträge nach genauer Prüfung vergeben. Damit wird die letzte Stufe eingeleitet: das Projekt hat die Ausführungsreife erreicht und wird realisiert. Die Bauphase wird 30 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 30 05/05/14 10:46 SWISS KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E Neubau Institutsgebäude Universität Bern / Pädagogische Hochschule, vonRoll Areal Dank der termingerechten Übergabe beleben seit September 2013 nun rund 4‘500 Studierende und 850 Mitarbeitende das neue Institutsgebäude. Die neue Bibliothek bietet rund 400 öffentlich zugängliche Lese- und Arbeitsplätze und den Zugriff auf 135'000 Dokumente im Freihandbereich. mit der Inbetriebnahme und der Abnahme der Schlussrechnung abgeschlossen. «Wir wollen den Puls des Kunden spüren.» Kundennähe ist für HRS ausgeprägt wichtig, davon zeugen auch die 12 Standorte in der Schweiz und Liechtenstein. Mit wie vielen Mitarbeitenden sind Sie am Standort Bern vertreten? Mittlerweile sind gesamtschweizerisch rund 270 Mitarbeitende für uns tätig, davon rund 20 in Bern. Es gehört zu unserer Philosophie, dass wir möglichst regional verankert sind, wir wollen den Puls des Kunden spüren! Im Herbst 2012 ist HRS vom Amt für Grundstücke und Gebäude (AGG) des Kantons Bern kurzfristig als Totalunternehmer für das neue Institutsgebäude der Uni und der Pädagogischen Hochschule auf dem vonRoll-Areal in Bern beauftragt worden. Weshalb ist die Verantwortung an Ihr Unternehmen übertragen worden? Wir durften für das AGG bereits das Verwaltungsgebäude im Selve-Areal in Thun bauen. Zudem haben wir am Wettbewerbsverfahren für das vonRoll-Areal teilgenommen. Nachdem die ursprünglich beauftrage Firma in Nachlassstundung gehen musste, suchte das AGG HRS Real Estate AG Laubeggstrasse 70 CH-3000 Bern 31 Tel.: +41 (0)31 350 15 50 Fax: +41 (0)31 350 15 51 E-Mail: [email protected] Web: www.hrs.ch 31 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 31 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E SWISS Stades de Bienne, Biel Auf welche Kompetenzen konnten Sie zurückgreifen, damit das Bauvorhaben trotz der kurzfristigen Übernahme termingerecht, ohne Zusatzkosten und in der bestellten Qualität errichtet werden konnte? Fussball- und Eishockey unter einem Dach: das für die Schweiz einzigartige, multifunktionale Gebäude wird von der HRS Real Estate AG realisiert. (©Raumgleiter) Ein bereits laufendes Projekt zu übernehmen, ist nie einfach, aber wir lieben Herausforderungen. Innert kurzer Zeit mussten wir den Überblick gewinnen. Es galt das weitere Vorgehen möglichst rasch zu definieren, damit sich das Team schnell einarbeiten konnte. Es war wichtig genaue Zielund Qualitätsvorgaben festzulegen, besonders im Anbetracht, dass die ursprünglich festgelegten Kosten und Termine nach wie vor einzuhalten waren. Zudem musste die Gebäudehülle noch vor Wintereinbruch fertiggestellt werden, damit unverzüglich mit dem Innenausbau begonnen werden konnte. Ich glaube, dass ist uns dank dem tatkräftigen Engagement aller Beteiligten gut gelungen. Dürfen wir Sie um eine kurze Vorstellung bitten, was auf dem vonRoll-Areal entstanden ist? Die Multifunktionalität der Baute stellt hohe Anforderungen an die Entwicklung, eine der Kernkompetenzen von HRS. (©Raumgleiter) HRS Real Estate AG Laubeggstrasse 70 CH-3000 Bern 31 Tel.: +41 (0)31 350 15 50 Fax: +41 (0)31 350 15 51 E-Mail: [email protected] Web: www.hrs.ch nach einer Lösung. Ich denke, dass unser Know-how und unsere Erfahrung im Bau von Bildungsbauten, wie zum Beispiel bei Büround Seminargebäuden für die ETH in Zürich, der Campus FHNW (Fachhochschulde der Nordwestschweiz) in Brugg Windisch oder das Swiss Tech Convention Center der EPFL in Lausanne-Ecublens eine grosse Rolle spielten. Wir konnten auch sehr schnell einspringen. Zudem tragen unsere flachen Hierarchien und kurzen Entscheidungswege zu einem raschen, lösungsorientiertem Vorgehen bei, ohne dass die Einhaltung der Kosten, die Qualität oder die Termine beeinträchtigt werden. «Wir lieben Herausforderungen.» Auf dem ehemaligen Industrieareal der Firma vonRoll realisiert der Kanton Bern ein neues Hochschulzentrum für die Universität und die Pädagogische Hochschule Bern. In einer ersten Etappe wurde die ehemalige Weichenbauhalle zu einem neuen Hörsaalgebäude umgebaut. Das neue Institutsgebäude, das nach der Projektübernahme von HRS erstellt wurde, bietet Platz für rund 4‘500 Studierende und 850 Mitarbeitende der Philosophisch-Humanwissenschaftlichen Fakultät, dem Departement Sozialwissenschaften der Universität Bern und der Pädagogischen Hochschule. Zudem ist das zentrale Speichermagazin der Unibibliotheken im Gebäude untergebracht. 2013 konnte der neue Hauptsitz von PostFinance in Bern bezogen werden. Welches waren für Sie als Projektentwickler und Totalunternehmer die Highlights dieses Projekts? Der neue Hauptsitz von PostFinance wurde als Hochhaus konzipiert. Für diese Art von Gebäude bestehen spezielle Vorschriften, deren Anforderungen erfüllt sein mussten. Bisher durften wir in der Schweiz erst wenige Male in die 32 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 32 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E SWISS Hauptsitz PostFinance, Bern Nach knapp 50 Jahren wurde erstmals wieder ein Hochhaus in der Bundesstadt gebaut. Höhe bauen, von daher war es von uns eine besondere Erfahrung. «Stadionbauten sind immer sehr komplex.» Derzeit entsteht in Biel das kombinierte Eishockey- und Fussballstadion «Stades de Bienne» inkl. Curlinghalle, Verkaufsflächen, Parking etc. HRS hat sich schweizweit längst einen Namen im Bau von Fussballstadien gemacht. Stellt dieses Vorhaben für Sie als Projektentwickler und Totalunternehmer eine neue Herausforderung dar? Jedes Projekt verfügt über seine Herausforderungen und fordert uns auf seine eigene Art. Stadionbauten sind immer sehr komplex. Die Stades de Bienne vereinen Fussball, Eishockey und Curling an einem Standort, diese Kombination ist wohl einzigartig in der Schweiz. Es ist gerade die Multifunktionalität des Gebäudekomplexes, die das Projekt spannend macht. Nebst der Zusammenarbeit mit vielen verschiedenen Interessengruppen galt es besonders planerische und logistische Aspekte zu berücksichtigen. Stellen Sie sich vor, es ist Samstag: Familien erledigen ihre Einkäufe, die Kinder laufen Schlittschuh oder spielen Curling. Am späteren Nachmittag spielt der FC Biel-Bienne, am selben Abend der EHC Biel-Bienne. Somit sind sehr viele Menschen zur selben Zeit an einem Ort. Damit diese reibungslos aneinander vorbeikommen, muss die Planung sehr ausgereift sein, damit das Konzept in der Realität funktioniert. Rund 850 Mitarbeitende arbeiten in dem 13-stöckigen, 55 m hohen Bürogebäude. Rahmenbedingungen für gemischtwirtschaftliche Vorhaben können durch PPP-Projekte verbessert werden. Private und Staat schaffen einen entscheidenden Mehrwert, von dem die Öffentlichkeit und zuletzt auch die Nutzer profitieren. Die «Stades de Bienne» sind ein Projekt im Rahmen einer Public Private Partnership (PPP) zwischen der Stadt Biel und HRS. Was ist darunter zu verstehen? Das Public Private Partnership-Modell beruht auf einer öffentlich-privaten Partnerschaft, das heisst einem Modell der langfristigen Zusammenarbeit von Privatwirtschaft und öffentlicher Hand. Ziel ist es, mit Ressourcen der Privatwirtschaft Bauten für Aufgaben der öffentlichen Hand zu erstellen und zu betreiben – effizient und kostengünstig, unter Beachtung der Kosten für den gesamten Lebenszyklus eines Bauprojektes (Erstellungs-, Betriebs- und Unterhaltskosten). Das Know-how der Privatwirtschaft soll optimal zur Leistungserbringung der öffentlichen Hand eingesetzt werden – damit sich diese auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren kann. Die HRS Real Estate AG Laubeggstrasse 70 CH-3000 Bern 31 Tel.: +41 (0)31 350 15 50 Fax: +41 (0)31 350 15 51 E-Mail: [email protected] Web: www.hrs.ch 33 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 33 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E SWISS LOSINGER MARAZZI AG Interview mit Pascal Bärtschi, Direktor Region Mitte Pascal Bärtschi, Direktor Region Mitte. «D er Einbezug des nachhaltigen Bauens beginnt, sobald die Evaluation des Standortes erfolgt ist.» Grösstes nachhaltiges Quartier der Westschweiz „Eikenøtt“ in Gland (VD). Losinger Marazzi AG Sägestrasse 76 Postfach 576 CH-3098 Köniz Tel.: +41 (0)58 456 75 00 E-Mail: [email protected] Web: www.losinger-marazzi.ch Nachhaltiges Quartier „Erlenmatt West“, Basel. Herr Bärtschi, Losinger Marazzi gehört zu den bedeutendsten Totalunternehmungen und Immobilienentwicklern der Schweiz. Was alles umfasst Ihr Angebotsportfolio? Wir positionieren uns auf Bauvorhaben mit Mehrwert und dies ausschliesslich im Sektor Hochbau. Drei Viertel unseres Umsatzes realisieren wir mit Immobilienentwicklungen, d.h. wir gehen von einem Grundstück aus, auf welchem wir ein dem Markt entsprechendes Projekt entwickeln und einen entsprechenden Nutzer suchen. Im Anschluss geht es darum, dieses Projekt an einen Investor zu verkaufen und in dessen Auftrag auszuführen. In diesem Fall sind wir verantwortlich für die gesamten Phasen und Leistungen im Zusammenhang mit dieser Entwicklung. Der übrige Teil unserer Aktivitäten besteht aus Offerteingaben im Rahmen von Ausschreibungen oder Wettbewerben und Direktaufträgen, für welche wir unser Geschäftsmodell ebenfalls anwenden können; sprich das Projekt auf der Basis eines den Nutzerbedürfnissen entsprechenden Pflichtenheftes optimieren. Last but not least möchte ich auf einen neuen Geschäftszweig hinweisen, welcher in Partnerschaft mit Bouygues Energies & Services im Aufbau ist: Projekte, im Rahmen welcher wir uns im Hinblick auf den Energieverbrauch verpflichten. Im Bereich nachhaltige Quartier- und Raumentwicklung entwickelt und realisiert Losinger Marazzi zahlreiche Immobilienprojekte. Dürfen wir Sie um Beispiele bitten? Nachhaltiges Quartier Greencity in Zürich. Zum einen denke ich da an «Eikenøtt» in Gland (VD), das grösste nachhaltige Quartier der Westschweiz, das insgesamt 450 Wohnungen umfasst. Die letzten werden diesen Frühling übergeben. In der Deutschschweiz sind wir an der Realisierung von «Erlenmatt West» in Basel und «Im Lenz» in Lenzburg (AG), welches wir auf dem ehemaligen Hero-Areal ausführen. Diesen Herbst startet nach zehn Jahren Projektentwicklung die Ausführung des nachhaltigen Quartiers «Greencity» in Zürich Süd auf der Industriebrache Sihl Manegg. Bei den drei letzteren handelt es sich schweizweit um die drei ersten zertifizierten 2000-Watt-Areale. In der Stadt Bern arbeiten wir zurzeit an der kooperativen Entwicklung des Gaswerkareals, welches ebenfalls den höchsten Kriterien des nachhaltigen Bauens entsprechen soll. Sie erwähnen das Projekt Gaswerkareal, wo stehen Sie dort? Beim Gaswerkareal Bern stehen wir aktuell mitten im Entwicklungsprozess. Bereits in den Jahren 2012/13 führten wir mit unseren Projektpartnern, bestehend aus Grundeigentümern und dem Stadtplanungsamt Bern, ein breit angelegtes Workshopverfahren durch. Ziel ist nun bis Ende dieses Jahres die Grundlagen für eine Überbauungsordnung zu erarbeiten. Hierfür sind wir im Februar 2014, in Absprache mit dem Berner Gemeinderat, in eine Testplanung eingestiegen, welche die grundlegenden Fragen hinsichtlich Identität, Städtebau, Landschaft und Verkehr beantworten soll. 34 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 34 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E SWISS Zukunftsweisendes Quartier „Im Lenz“ in Lenzburg (AG). Losinger Marazzi sieht sich als Leader im Bereich des nachhaltigen Bauens. Welche Konsequenzen hat dies auf die einzelnen Etappen des Lebenszyklus’ von Projekten? Der Einbezug des nachhaltigen Bauens beginnt, sobald die Evaluation des Standortes erfolgt ist, sei es in Hinsicht auf die Mobilität, die Orientierung oder die Ausrichtung. Während der Ausarbeitung des Gestaltungsplanes werden in einem zweiten Schritt der gesetzliche Rahmen und die Anforderungen für das nachhaltige Bauen in Absprache mit den entsprechenden Behörden definiert. Für die Ausarbeitung des Projektes wird ein Pflichtenheft für die Architekten und Fachplaner erstellt, das die Aspekte der Nachhaltigkeit integriert, welche bei der Entwicklung des Geländes zu berücksichtigen sind. Abschliessend gewährleisten wir in der Realisierungsphase, dass die geplanten Elemente nicht nur ausgeführt werden, sondern den vordefinierten Anforderungen entsprechen und die Umsetzung ebenfalls den höchsten Umweltstandards gerecht wird. Im Berner Quartier WankdorfCity entsteht derzeit der neue Hauptsitz der Schweizerischen Post. Dieser ist zudem ein Pilotprojekt für den neuen «Standard Nachhaltiges Bauen Schweiz» (SNBS). Worum handelt es sich und welches ist die Rolle von Losinger Marazzi? Der SNBS wurde vom NNBS (Netzwerk nachhaltiges Bauen Schweiz) entwickelt und soll in der Schweiz eine Lücke schliessen: ein ganzheitliches Instrument zur Bewertung der Nachhaltigkeit im Bau, basierend auf der Schweizerischen Planungskultur. Der SNBS befindet sich zurzeit in einer Pilotphase und wird u.a. aufgrund Rückmeldungen aus unserem Projekt weiter optimiert werden. Losinger Marazzi hat den neuen Hauptsitz der Schweizerischen Post geplant und ist nun dabei Maison de l’écriture in Montricher (VD). Rohbau des künftigen Hauptsitzes der Schweizerischen Post im aufstrebenden Berner Quartier „WankdorfCity“. diesen zu realisieren. Von Anfang an war klar, dass das Gebäude die höchsten Ziele im Bereich nachhaltiges Bauen erreichen sollte. Daher soll das Gebäude – nebst dem SNBS – mit dem DGNB Schweiz Gold zertifiziert werden. So sind zusätzlich zu den ökologischen Aspekten auch wirtschaftliche und gesellschaftliche Aspekte Teil der Betrachtung. Losinger Marazzi trägt somit dazu bei, den SNBS zu verfeinern. Wir sind überzeugt, dass sich der SNBS zu einem wertvollen und bekannten Standard entwickeln wird und werden diesen Standard auch bei zukünftigen Projekten anwenden. Ebenfalls soll im Quartier WankdorfCity der neue Hauptsitz Ihrer Unternehmung entstehen. Können Sie uns das Projekt etwas näher vorstellen? Das Dienstleistungsgebäude Twist Again in Bern umfasst vier Obergeschosse, ein Erdgeschoss und zwei Untergeschosse, mit vermietbaren Flächen von insgesamt 19’141 m2. Rund drei Viertel des Gebäudes sind bereits an die KPT Krankenkasse und die Losinger Marazzi AG vermietet, die ihre Hauptsitze im Sommer 2016 in den Neubau verlegen. Das Gebäude wird nachhaltig gemäss DGNB Schweiz Gold gebaut und passt hervorragend ins Portfolio des Credit Suisse Real Estate Fund Green Property, ein Immobilienfond der Credit Suisse. Das von den namhaften Rykart Architekten konzipierte Gebäude Twist Again verleiht dem neuen Quartier einen prägnanten architektonischen Impuls. Das Erdgeschoss bietet ideale Voraussetzungen für Büroflächen, Praxen und Gastronomie. Vom ersten bis zum vierten Obergeschoss erstrecken sich modulierbare Büroflächen und in den zwei Untergeschossen sind 103 Parkplätze sowie Lagerräume vorgesehen. Losinger Marazzi ist eine Tochtergesellschaft von Bouygues Construction, einem Konzern, der weltweit mit rund 54’000 Mitarbeitenden tätig ist. Welche Vorteile ergeben sich daraus für Losinger Marazzi in der Schweiz? Die Vorteile, von welchen Losinger Marazzi als Tochtergesellschaft eines Grosskonzerns profitiert, sind zahlreich: Einerseits können wir uns auf das Know-how des Konzerns abstützen, um Herausforderungen von spezieller Komplexität anzugehen. Ich nehme als Beispiel das Projekt Rolex Learning Center der EPFL oder auch jenes der Maison de l’écriture in Montricher (VD), für welche wir mit den Spezialisten von Bouygues Construction austauschen konnten. Andererseits verfügen wir aufgrund unserer Konzernzugehörigkeit über grosse menschliche Ressourcen und unsere Mitarbeitenden über Mobilitätsmöglichkeiten in andere Tochtergesellschaften. Abschliessend erlaubt uns die finanzielle Grundlage von Bouygues, zu welcher wir auch beitragen, uns auf langfristigen Entwicklungsprojekten zu positionieren, was in unserer Aktivität als Immobilienentwicklerin grundlegend ist. Losinger Marazzi AG Sägestrasse 76 Postfach 576 CH-3098 Köniz Tel.: +41 (0)58 456 75 00 E-Mail: [email protected] Web: www.losinger-marazzi.ch 35 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 35 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E SWISS MARTI AG BERN Interview mit Peter Blättler, Geschäftsführer Peter Blättler, Geschäftsführer Marti AG Bern. «M arti AG Bern Erdarbeiten am Hagneckkanal. ist eine der führenden Bauunternehmungen im Kanton Bern.» Herr Blättler, Marti AG Bern ist ein bedeutender Betrieb der bernischen Bauwirtschaft. In welchen Bereichen sind Sie tätig? Marti AG Bern ist eine der führenden Bauunternehmungen im Kanton Bern mit Sitz in Moosseedorf und ist nach SN EN ISO 9001 und 14001 zertifiziert. Wir beschäftigen über 600 Mitarbeitende, darunter 20 Ingenieure und fast 40 Lernende. Das Leistungsangebot ist in vier Bereiche gegliedert: Hochbau, Bautenschutz, Spezialtiefbau, Tief- und Strassenbau. Zudem verfügen wir über spezialisierte Baubetriebe im Fassadenbau, Kundendienst, Erdbau und Altlastensanierung sowie für Geotechnik, Instandsetzung und Sanierung. Marti AG Bern Bernstrasse 13 3302 Moosseedorf Tel.: +41 (0)31 858 44 44 Fax: +41 (0)31 858 44 45 E-Mail: [email protected] www.martiag.ch/bern Entsprechend gross ist der Stellenwert, den wir der Sparte Strassenbau beimessen. Abgestützt auf Erfahrung, Fachwissen, Organisationskompetenz und gründlichen Kenntnissen der regionalen Gegebenheiten, dürfen wir uns zu den bestausgewiesenen Strassenbauern in unserem Tätigkeitsgebiet zählen. Wir sind mit allen komplexen Technologien vertraut, die für eine qualitativ hochstehende Ausführung erforderlich sind. Recycling, Wiederaufbereitung und umweltschonende Bauverfahren sind für uns selbstverständlich. Wir gewährleisten die Ausführung von komplexen, intensiven Projekten unter schwierigsten Rahmenbedingungen. Welche Leistungen erbringen Sie in den Bereichen Hoch- und Umbau? Tiefbauarbeiten im Bieler Brüggmoos. Der Aktionsradius unserer Bautätigkeit umfasst den gesamten Kanton Bern. In den Bereichen Spezialtiefbau und Bautenschutz (mit der Marke Renesco) ist Marti AG Bern auch im Mittelland und in der Westschweiz tätig. Zudem haben wir Filialen in Frutigen und Thun sowie Zweigniederlassungen in Biel und Burgdorf. Marti AG Bern bietet im Bereich Hochbau ein breites Spektrum von Bauleistungen an. Wir bauen für Generalunternehmer und öffentliche sowie private Bauherren, realisieren aber auch Bauvorhaben als Total- und Generalunternehmung. Wir erstellen Hochbauten unterschiedlichster Art. Diese lassen sich in vier Gruppen zusammenfassen: Ingenieurbau, Industrie- und Gewerbebau, Wohnungsbau und Infrastrukturbau. Unsere Tätigkeiten erstrecken sich dank mehreren Standorten über den gesamten Kanton Bern. Wir verstehen uns als ausgewiesener und versierter Anbieter von Bauleistungen im Hochbau. Unsere Der Tiefbau zählt zu den Kernkompetenzen von Ihrer Unternehmung. Sie vernetzen dabei den Ingenieur- mit dem Spezialtiefbau. Welche Vorteile ergeben sich daraus? Die firmeninterne Vernetzung mit dem Ingenieurtiefbau und dem Spezialtiefbau trägt mit dazu bei, dass der Fachbereich Tiefbau bei der Bauherrschaft einen sehr guten Ruf geniesst. Durch eine konsequente Ausrichtung unseres Leistungsangebots auf die Anforderungen des Marktes haben wir uns zu einem versierten, verlässlichen und umfassenden Baupartner entwickelt. Ein umfangreicher Maschinen- und Gerätepark und erfahrenes Personal auf allen Stufen schaffen die Basis. Betonierarbeiten beim Neubau PostParc in Bern. Marti AG Bern zählt zu den bestausgewiesenen Strassenbauern in der Region Bern. Weshalb? Der Tief- und Strassenbau zählt zu den Kernkompetenzen unserer Unternehmung. Der Strassenbau hat bei Marti AG Bern eine lange Tradition. Neubau PostParc in Bern. 36 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 36 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E SWISS Verlegen von Leitungen in Neuenegg, Wassermatte. Stärke liegt im grossen Erfahrungspotential aller unter dem Dach der Marti AG Bern zusammengefassten Unternehmensbereiche. Die daraus entstehenden Synergien versuchen wir im Interesse unserer Bauherrschaft bestmöglich zu nutzen: in der fachund termingerechten Erstellung qualitativ hochwertiger Rohbauten. Und welches sind Ihre Kompetenzen im Spezialtiefbau? Im Bereich Spezialtiefbau sind die bautechnischen Spezialverfahren des Grund- und Tiefbaus zusammengefasst. Dank Fachkenntnis, Erfahrung, Flexibilität, Infrastruktur und leistungsfähigen Bauteams trauen wir uns zu, jedem Aufgabenbereich gerecht zu werden und auch auf grosse technische Herausforderungen einzugehen. Ein grosser Vorteil steckt in der Möglichkeit, einzelne Verfahren im Bereich Spezialtiefbau zu kombinieren. Bei der Wahl der zum Einsatz gelangenden Technik orientieren wir uns an den spezifischen Anforderungen jedes einzelnen Projekts. Unser Fachwissen in der Geotechnik befähigt uns, technisch überzeugende, umweltschonende und wirtschaftlich vertretbare Lösungen zu erarbeiten und vorzuschlagen. Aktuell befindet sich bei der Verkehrssanierung in Worb das Hauptlos Süd in der Ausführungsphase, an welchem Marti AG Bern wiederum beteiligt ist. Herausragendes Merkmal ist der Bau des Wislentunnels im Tagbauverfahren. Können Sie uns die Eckdaten des Projekts erläutern? Die Spange Süd schliesst an den Kreisel Bernstrasse an und führt bis zum östlichen Dorfeingang an der Rubigenstrasse. Gut die halbe Strecke macht der 460 m lange Wislentunnel aus. Entlang der Spange Süd entsteht das neue, offene Bachbett für die Worble. Die Hochwasserschutzarbeiten und der Sanierung Marktgasse Bern im Jahr 2013. Strassenbau werden in diesem Abschnitt deshalb eng aufeinander abgestimmt. Diese Arbeiten dauern vom Frühling 2013 bis Ende 2016. Und wie vollzieht sich der Bau des Tunnels in technischer Hinsicht? Der Wislentunnel ist das Kernstück der Spange Süd. Anders als beim «klassischen» Tunnelbau, wo ein Stollen durch den Felsen gebohrt oder gesprengt wird, entsteht der Wislentunnel im Tagbau, also in der offenen Baugrube. Während sich der Aushub der Baugrube weiter Richtung Rubigenkreisel fortsetzt, beginnen Anfang Sommer 2014 die Tunnelbauarbeiten im Bereich des Westportals hinter der katholischen Kirche. Aushub, Tunnelbau und Hinterfüllung – das Zudecken des Tunnels – finden parallel statt, sodass sich die gesamte Baustelle langsam von Westen nach Osten voranschiebt. Entlang der sogenannten Spange Süd entsteht in Worb auch das neue, offene Bachbett für die Worble. Wie werden die Hochwasserschutzarbeiten und der Strassen- bzw. Tunnelbau in diesem Abschnitt aufeinander abgestimmt? Das Bachbett der neuen Worble wird teilweise knapp neben dem neuen Tunnelgewölbe zu liegen kommen. Deshalb ist es notwendig zuerst den Tagbautunnel zu erstellen. Im Rahmen der Hinterfüllarbeiten wird das neue Gerinne der Worble ausgeführt. Das neue Bachbett der Worble liegt grösstenteils höher als die Strasse. Noch bis 2015 dauern die Arbeiten zur Sanierung des Hagneckkanals im Seeland. Mit welchen Aufgaben sind Sie vom Kanton Bern beauftragt worden und wie weit sind die Arbeiten fortgeschritten? Die Marti AG Bern wurde mit der Sanierung des beschädigten und geschwächten Hagneckkanal beauf- Verstärkung Staumauer des Wasserkraftwerkes Mühleberg. tragt. Mit der umfassenden Sanierung des Bauwerkes wird der Hochwasserschutz wieder hergestellt und gleichzeitig der Gewässerraum ökologisch aufgewertet. Am Hagneckkanal sind die Bauarbeiten nach einer kurzen Winterpause wieder aufgenommen worden. 2014 wird das letzte grosse Baujahr sein. Die Hochwasserdämme sind über weite Strecken fertig gestellt. Was noch fehlt, wird zusammen mit dem Ausheben der Entwässerungsgräben entlang der Hochwasserdämme im laufenden Jahr gebaut. Die 300 Meter lange Betonplatte bei der Überlastsektion konnte im letzten Jahr ebenfalls noch fertiggestellt werden. Sobald es die Witterungsverhältnisse zulassen, wird auf der Betonplatte eine erodierbare Dammkrone erstellt. Weiter werden im laufenden Jahr das ökologische Vernetzungselement zwischen Hagneckkanal und Mooskanal sowie die Aushubarbeiten beim Seitengerinne im Epsemoos fertiggestellt. Schliesslich werden im Hagneckeinschnitt auf der rechten Seite die vorgesehenen Buchten, Tümpel und Entwässerungsgräben ausgehoben. Mit dem Abschluss der Bauarbeiten kann programmgemäss 2015 gerechnet werden. Marti AG Bern Bernstrasse 13 3302 Moosseedorf Tel.: +41 (0)31 858 44 44 Fax: +41 (0)31 858 44 45 E-Mail: [email protected] www.martiag.ch/bern 37 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 37 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E SWISS Urs Schmid, VRP und Mitglied Geschäftsleitung Schmid & Pletscher AG. «W ir lieben es, für unsere Kunden nicht alltägliche wirtschaftliche Lösungen zu entwickeln.» SCHMID & PLETSCHER AG, NIDAU Interview mit Urs Schmid, Verwaltungsratspräsident und Mitglied Geschäftsleitung Herr Schmid, in welchen Bereichen ist Ihr Bauingenieurbüro hauptsächlich tätig? Wir erbringen Beratungs- und Ingenieurdienstleistungen in diversen Fachbereichen. Es sind dies Statik, Infrastruktur, Verkehr und Sicherheit, Wasserbau, Beratung der Gemeinden in der Liegenschaftsentwässerung. Bei Schmid & Pletscher AG heisst es: «Wir lieben Herausforderungen!» Welcher Art? Wir lieben Aufgaben die nicht alltäglich sind. Solche Herausforderungen können spezielle Randbedingungen sein, die Lösungen erfordern, die nicht auf der Hand liegen. So haben wir beispielsweise schon Abtransport von Aushub mit Tankwagen und Microtunnelling-Einfahrten in Baugruben mit Tauchern mitten in der Stadt überwacht. Wir lieben es, für unsere Kunden nicht alltägliche und dennoch wirtschaftliche Lösungen zu entwickeln. Was umfasst Ihr Angebot im Bereich Tiefbau? Schmid & Pletscher AG Bauingenieure ETH/SIA/USIC Hauptstrasse 66 CH-2560 Nidau Tel.: +41 (0)32 332 20 30 Fax: +41 (0)32 332 20 39 E-Mail: [email protected] Web: www.schmid-pletscher.ch Unser Angebot im Tiefbau reicht vom Werkleitungsbau, Spezialtiefbau, Strassenbau, Brückenbau, Siedlungsentwässerung vom generellen Entwässerungsplan bis zur Liegenschaftsentwässerung und bis zur Beratung der Gemeinden bezüglich Gewässerschutz. 2013 konnten Sie in Worben die Erschliessung eines EFH-Quartiers abschliessen. Was umfasst heute eine vollständige Erschliessung beispielsweise in einem Wohnquartier? Vielfach beginnt dies bei der Einteilung der Baufläche. Es gilt die wirtschaftlichste Linienführung der Strasse und der Werkleitungen zu finden, mit dem Ziel der Mehrwertschaffung. Eine Erschliessung beinhaltet nicht nur die Strasse, sondern auch sämtliche Werkleitungen. Von der Kanalisation, der Wasserleitung, evtl. Gasleitung, evtl. Fernwärmeleitung, dem EW- und dem Kommunikations-Block, bis zur öffentlichen Beleuchtung. Es ist sicherzustellen, dass jeder Landbesitzer seine Bedürfnisse optimal abdecken kann. «Wir sind sehr stolz, dass wir auch in der dritten Generation einige Brücken realisieren durften.» Im Konstruktionsbereich nehmen Sie auch Expertisen vor. In welcher Hinsicht? Unsere Expertisen im Konstruktionsbereich beziehen sich auf den Zustand der Tragstrukturen bezüglich Alterung, Tragfähigkeit, Renovationsnotwendigkeit und Erdbebenwiderstand. Seit einiger Zeit müssen die Gebäude und Tragwerke auf Erdbebenwiderstand dimensioniert werden. Dies ist leider noch immer nicht allen Baufachleuten bekannt. Zudem ist die Mehrheit der heute bestehenden Gebäude noch nicht auf die Erdbebenbelastung dimensioniert. Glücklicherweise sind wir in der Schweiz in einem nicht akuten Erdbebengebiet. Ein wichtiges Standbein von Schmid & Pletscher AG ist der Brückenbau. Entlang der Kanäle im Seeland sind Sie in den vergangenen Jahren mit mehreren Aufträgen betraut worden. Dürfen wir Sie um Beispiele bitten? 38 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 38 12/05/14 11:08 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN als Bauingenieure/-innen, Bauleiter und Konstrukteure/-innen. Nicht zu vergessen sind die Sekretärinnen und die Lehrlinge. Einige unserer total 20 Mitarbeitenden sind bereits über 20 Jahre in unserem Betrieb tätig. Brücken sind die bekanntesten Ingenieurbauwerke die es gibt. Wir sind sehr stolz, dass wir auch in der dritten Generation einige Brücken realisieren durften. So zum Beispiel die Brücken über die A5 beim Allmendweg Biel und die Kreiselbrücken in Pieterlen. Des Weitern zeugen die Brücke Solothurnstrasse in BielBözingen und die Brücke Gottstattstrasse, beim neuen Swatch-Zentrum, von unseren Arbeiten im Brückenbau. Wo kommen diese Verfahrensweisen zur Anwendung? Einige ältere Brücken genügen den heutigen Anforderungen nicht mehr. Die grösste Herausforderung beim Ersatz dieser Brücken ist oft nicht die neue Brücke, sondern der Bau unter Verkehr. Das heisst, es muss während dem Bau der neuen Brücke der tägliche Verkehr durch die Baustelle geschleust werden. Auf diese Weise haben wir in Biel bereits ca. 2 km Microtunneling-Vortrieb unter dem SBB-Damm der Jurasüdfuss-Linie, der Schüss, der Ländtestrasse und der Pasquart-Allee realisiert. Diese Vortriebsmethode kann grosse Tagesleistungen erzielen, bedeutet aber eine grosse Herausforderung für den Ingenieur und die Unternehmung. Und sie verlangt vom Bauherrn die Bereitschaft die höheren Baukosten zu akzeptieren. In welcher Form wird die Eisenbahnbrücke über dem Zihlkanal in Nidau verstärkt? Grabenlose Vortriebsverfahren wie Pressvortrieb, Schlagvortrieb und Microtunneling kommen überall dort zur Anwendung, wo Hindernisse wie Flussläufe, SBB-Dämme, Alleen mit altem Baumbestand und immer häufiger auch stark befahrene Strassen vorhanden sind. Mit dem grabenlosen Rohrvortrieb können unzumutbare Verkehrsstaus, Überschwemmungsgefahren etc. verhindert werden. «Wir sind erst zufrieden wenn unser Kunde zufrieden ist.» Die Eisenbahnbrücke über den Zihlkanal in Nidau genügt der heutigen maximalen Belastung nicht mehr. Zusammen mit der asm-Seeland wurde zuerst abgeklärt, was mit der Brücke im Zeitpunkt des Ausbaus auf zwei Geleise geschieht und in welchem Zeitrahmen dies aktuell sein wird. Der heutige Zustand verlangt, dass ungeachtet der Zukunft, die Brücke verstärkt werden muss. Es ist deshalb vorgesehen die Tragfähigkeit der Brücke durch den Einbau von Stahlelementen zu erhöhen. Die Orientierung am Kunden wird bei Schmid & Pletscher AG gross geschrieben. Was dürfen die Kunden von Ihnen erwarten? Im Bereich Spezialtiefbau empfiehlt sich Ihre Unternehmung für grabenlose Vortriebsarbeiten bzw. Microtunneling. Und wie viele Mitarbeitende sind bei Ihnen tätig und in welchen Berufen? Wir sind bestrebt jeden Kunden optimal zu bedienen, ihm die auf seine Bedürfnisse angepasste, beste Lösung zu erarbeiten. Wir sind erst zufrieden, wenn unser Kunde zufrieden ist. Wir bieten unseren Kunden nebst der Vielseitigkeit eine auf Vertrauen und Unabhängigkeit beruhende Kontinuität. Schmid & Pletscher AG feiert in diesem Jahr ihr 100-jähriges Bestehen. Die Techniken und Verfahrensweisen haben sich in dieser Zeitspanne stark gewandelt. Was ist in unternehmensphilosophischer Hinsicht gleich geblieben? C O M PA N Y P R O F I L E SWISS Tatsächlich hat sich in den vergangenen 100 Jahren sehr vieles geändert. Viel Neues ist dazu gekommen. So zum Beispiel die Computer, die sowohl Berechnungsmodelle als auch die Planerstellung fundamental verändert haben. Gleich geblieben ist in dieser sich ständig ändernden Zeit die Bedeutung der Dienstleistung für den Kunden. Wir orientieren uns am Kunden, betreuen ihn persönlich und sind erst zufrieden, wenn unser Kunde zufrieden ist. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter werden durch interne Förderung und Kursbesuche laufend weitergebildet. Sie sind die Leistungsträger unseres Unternehmens. Sie identifizieren sich damit. Und wir sind stets bestrebt, auftragsbedingte negative Einflüsse auf die Umwelt auf ein absolutes Minimum zu reduzieren. Ich bin überzeugt, dass wir mit diesen Leitsätzen grundsätzlich auch die nächsten 100 Jahre angehen und erfolgreich meistern werden. Schmid & Pletscher beschäftigt 20 Mitarbeitende Schmid & Pletscher AG Bauingenieure ETH/SIA/USIC Hauptstrasse 66 CH-2560 Nidau Tel.: +41 (0)32 332 20 30 Fax: +41 (0)32 332 20 39 E-Mail: [email protected] Web: www.schmid-pletscher.ch 39 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 39 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E SWISS team K Architekten AG Interview mit Michael Häusler, dipl. Arch. FH SIA SWB, Partner und Marc Siegenthaler, dipl. Arch. FH SWB, Partner Marc Siegenthaler (l.) und Michael Häusler. «F ür jede Aufgaben- stellung den richtigen Weg und die adäquaten Lösungen finden.» Herr Häusler, Herr Siegenthaler, team K Architekten planen und erstellen optimierte Bauwerke. In welcher Hinsicht? Ein Bauwerk muss verschiedensten Anforderungen genügen – funktionellen, konstruktiven, gestalterischen, ökonomischen, ökologischen, energetischen etc. – die Aufzählung könnte noch länger sein. Wir wollen mit unseren Bauwerken die richtige Balance für alle geforderten Kriterien finden. Dabei kann man nicht nach dem immer gleichen Rezept arbeiten, sondern muss für jede Aufgabenstellung den richtigen Weg und die adäquaten und ausgewogenen Lösungen finden diese Herausforderung interessiert und fasziniert uns tagtäglich. Und in welchen Bereichen sind Sie hauptsächlich tätig? Fassadengestaltung des Eisstadion der SCL Tigers in Langnau. Wir werden immer nach unserem «Spezialgebiet» gefragt und wir antworten immer, dass aus unserer Sicht in der Arbeit des Architekten in wenigen Fällen eine Spezialisierung wichtig ist. Natürlich ist man um viele Erfahrungswerte reicher, wenn man eine Aufgabenstellung schon bearbeitet hat, doch jede Aufgabe ist mit ihren Rahmenbedingungen und ihrer Ausgangslage von der anderen verschieden, auch wenn sie vergleichbar erscheint. Natürlich können wir nur Projekte abwickeln, die mit unserer Bürogrösse von 8-10 Mitarbeitern auch zu bewältigen sind. Wir haben in den letzten Jahren aber auch mit anderen Architekten zusammengespannt und konnten so Projekte bewältigen, die sonst für uns nicht machbar gewesen wären. Fassade mit Balkonen eines umgebauten Altstadthauses. Der Wohnungsbau, v.a. kleinere und mittlere Wohnsiedlungen, hat uns seit Anfang unserer Tätigkeit immer wieder beschäftigt. Wir konnten diverse Wohnanlagen neu realisieren und auch bestehende Anlagen erneuern, aufwerten und verdichten. Auch Umbauten und Sanierungen von Gebäuden aus der Hochkonjunktur der 60-70-er Jahre sowie ältere Gebäude, teilweise unter Denkmalschutz, gehören zu Kernaufgaben unseres Büros. Aber wie oben erwähnt, es ist keine Spezialisierung. So konnten wir auch ein Alterszentrum, eine Mehrzweck- und Sporthalle, Schulbauten und in einer Arbeitsgemeinschaft auch ein Eishockeystadion realisieren. Sie nehmen auch an Architekturwettbewerben teil. 2013 haben Sie im Auswahlverfahren mit Präqualifikation für die Sanierung des Gemeindehauses Lauperswil den 1. Rang belegt. Können Sie uns Ihre Lösung etwas näher beschreiben? Die Aufgabestellung fragte nach einer räumlichen Neuorganisation der verschiedenen Abteilungen der Gemeindeverwaltung, einer Anpassung von Zahl und Organisation der Arbeitsplätze, eine Neuausbildung der Publikumsräume und einer energetischen und konstruktiven Beurteilung der vorhandenen Bausubstanz. Aufgrund dieser Anforderungen, schlugen wir vier Interventionsstufen vor, die in Einzelschritten, relativ unabhängig voneinander, umgesetzt werden können. Treppenführung im Innern eines umgebauten Altstadthauses. Lichtspiel bei Nacht des SCL-Eisstadions in Langnau. team K Architekten AG Kornhausgasse 11 / PF CH-3401 Burgdorf Tel.: +41 (0) 34 423 15 14 Fax: +41 (0) 34 423 00 45 E-Mail: [email protected] Web: www.team-k.ch 40 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 40 05/05/14 10:46 SWISS dere Herausforderung bieten hier Gebäude, welche unter Denkmalschutz stehen, also erhaltenswert oder schützenswert eingestuft sind. Bereits in der Erarbeitung von Umbau- und Sanierungskonzepten muss man sich auf das Gebäude einlassen und Lösungen suchen, welche die Gebäudeeigenheiten nicht zerstört, aber neue zeitgemässe Anforderungen ermöglichen und gleichzeitig grosse Kostenfolgen verhindern. Jedes Gebäude hat seine Eigenart. Selten kann bei zwei Gebäuden gleich reagiert werden. Genau in dieser Auseinandersetzung und Entwicklung von Lösungen liegt die Spannung. Beim Umbau und der Neuorganisation des Amtshauses in Langnau haben Sie ein erhaltenswert eingestuftes Gebäude neuen Bedürfnissen angepasst. Wie lautete die Aufgabenstellung? Wohnsiedlung Burgergasse in Burgdorf. Unsere Aufgabe war es, die bestehenden Räumlichkeiten und einen nicht ausgebauten Dachraum umzunutzen. Die frei gewordenen Räume des ehemaligen Amtsgerichts wurden für das neuorganisierte Statthalteramt angepasst. Zusätzlich waren Räumlichkeiten für die neue Kindes- und Erwachsenen-Schutzbehörde im Amtshaus zu integrieren. Und auf welche Weise konnten Sie diese Vorgaben umsetzen? Wohnsiedlung Mattenpark in Oberdiessbach. • In einem ersten Schritt können die Räumlichkeiten der Gemeindeverwaltung im EG und 1.OG umgebaut und die neue Liftanlage für alle Stockwerke eingebaut werden. • Im zweiten Interventionsschritt können die Wohnungen im 2.OG umgebaut und erneuert werden und die Fassadenhülle als ganzes energetisch verbessert werden. • In einem dritten Schritt kann im Dachgeschoss, welches heute als Estrich genutzt wird, eine grosszügige Dachwohnung eingebaut werden. Dieser Schritt kann auch erst in späteren Jahren realisiert werden. • Auch der vierte Schritt kann zeitlich losgelöst ausgeführt werden und beinhaltet die Verbesserung der sanitären Einrichtungen, der Raumakustik und der Energiesanierung der ans Gemeindehaus angebauten Turnhalle sowie der Räumlichkeiten der Schulküche. Das Projekt bearbeiten wir in einer Arbeitsgemeinschaft mit rollimarchini Architekten in Bern. Die vorhandenen Büros wurden organisatorisch neu verteilt und sowohl technisch wie auch seitens der Oberflächen überholt. Der grosse und kleine Gerichtssaal wurden zu Büros umgebaut, wobei der bestehenden Befensterung speziell Beachtung geschenkt werden musste. Im Dachgeschoss wurden nicht mehr genutzte Büros erneuert und umorganisiert. Da die personelle Belegung des Amtshauses auf ca. 35 bis 40 Personen zunahm, musste zusätzlich ein grösserer Pausenraum mit Verpflegungsmöglichkeiten geschaffen werden. Hier bot sich der alte Dachraum über dem bestehenden Dachgeschoss an, welcher nicht genutzt war. Wir konnten trotz einer schwierigen räumlichen Situation im steilen Dachfirstbereich eine ganz spezielle und gut funktionierende Lösung für den Pausenraum entwickeln, bei der ein ungewöhnliches Belichtungsband integriert wurde, welches die beengten Platzverhältnisse kompensiert. Diese Lichtführung ist ein typisches Beispiel für eine mit der Denkmalpflege im Dialog entwickelte eigenständige Lösung. Im Bereich Wohnbauten fällt die grosse Anzahl Umbauten und Renovationen denkmalgeschützter Gebäude auf. Worin liegt für Sie persönlich der Reiz solcher Aufgaben? Bei der Sanierung und Erweiterung der Ilfishalle in Langnau wurde einerseits die bestehende Eishalle der SCL Tigers überholt und teilerneuert und andererseits ein Neubau für Gastronomie und Drittnutzungen errichtet. Dieser wurde als Hybridbau konstruiert. Was ist darunter zu verstehen? Das Sanieren und Umbauen von bestehenden Gebäuden ist ein aktuelles Thema und wird zukünftig noch wichtiger werden. Eine beson- Als Hybridbau bezeichnet man eine Kombination von Massivbau und Leichtbau. Ein Massivbau besteht aus massiven Materialien wie Beton oder C O M PA N Y P R O F I L E Pausenraum mit integriertem Belichtungsband im umgebauten Amtshaus Langnau. KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN Treppenhaus in der Wohnsiedlung Oberdorf in Burgdorf. Backstein, ein Leichtbau aus einer Konstruktion mit leichten Materialien wie z.B. Holz und Holzwerkstoffplatten oder auch Gipsplatten und anderen Leichtbauprodukten. Beim Neubau für das Mantelgebäude zum Eisstadion der SCL Tigers wurde das Innenleben – die Tragkonstruktion, die Innenwände, die Zwischendecken, das Dach – als Massivbau konzipiert und damit die Anforderungen an Stabilität, Brandschutz, Schalltrennung usw. erreicht. Die Fassadenhülle wurde aus vorgefertigten Holzrahmenelementen aufgebaut, was einerseits energetisch eine hochleistungsfähige Umhüllung des Gebäudes erlaubte und andererseits durch die Vorfertigung eine kurze Bauzeit. Dieses Bauvorhaben haben wir in einer Arbeitsgemeinschaft erarbeitet. Das Projekt von rollimarchini Architekten in Bern wurde durch unser Büro in der Rolle der Teamverstärkung mitbearbeitet und zeigt, wie leistungsfähig solche Zusammenarbeitsformen sein können. team K Architekten AG Kornhausgasse 11 / PF CH-3401 Burgdorf Tel.: +41 (0) 34 423 15 14 Fax: +41 (0) 34 423 00 45 E-Mail: [email protected] Web: www.team-k.ch 41 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 41 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E SWISS COFELY AG Interview mit Stefan Oswald, Regionalleiter Bern Stefan Oswald, Regionalleiter Bern Cofely AG. (Foto: Cofely AG) “E ntscheidend ist der ganzheitliche Ansatz. Hier liegt das grosse Potenzial. Wenn die einzelnen Anlagen und System isoliert voneinander betrachtet werden, lassen sich viele Einsparungen nicht erzielen.” einem entsprechenden Wettbewerbsfaktor. Wir können unseren Kunden von der Planung und Konzeption von gebäudetechnischen Anlagen über die Installation bis zum Unterhalt und Betrieb von Gebäuden alles aus einer Hand bieten. Das heisst, dass wir unsere Erfahrung aus dem Betrieb von Anlagen in die Planung und Installation von neuen Anlagen einfliessen lassen können. Hiermit wollen wir unseren Beitrag zur Lösung der individuellen Problemstellungen leisten. Die Steigerung der Energieeffizienz ist für Cofely das wichtigste Instrument, um den Energieverbrauch ohne Nutzen- und Komforteinbussen zu senken. Wie gross ist das Potenzial zur Steigerung der Energieeffizienz im Gebäudebereich? Gebäude verbrauchen in der Schweiz fast die Hälfte des Primärenergieverbrauchs. Mit 40% ist auch der Anteil an hierbei verursachten CO2-Emissionen entsprechend hoch. Es ist klar, dass hier ein enormes Potenzial für Einsparungen vorhanden ist. Wir gehen davon aus, dass 20 bis 30% Energieeinsparungen erreichbar sind. Unseren Kunden bringen Massnahmen in diesem Bereich neben dem wirtschaftlichen Vorteil auch Vorteile bezüglich Wettbewerbsfähigkeit und PR. xDC Rechenzentrum, Bern. (Foto: Cofely AG) Herr Oswald, die Cofely AG bietet ihren Kunden umweltfreundliche und energieeffiziente Lösungen und Services für den gesamten Lebenszyklus von Gebäuden und Anlagen. Welche Strategie verfolgt das Unternehmen dabei? Die Lösung der Energie- und Umweltfragen ist eine der grossen Herausforderung unserer Zeit. Nutzbare Energie wird knapper und teurer. Entsprechend werden die Energiekosten über kurz oder lang zu Und mit welchen innovativen Lösungen kann Cofely in den Bereichen Energy Services und Gebäudetechnik die Wirtschaft bei der Umsetzung unterstützen? Grundsätzlich brauchen moderne Anlagen weniger Energie. Deshalb bringen Sanierungen in der Regel auch eine Energieeinsparung. Entscheidend ist aber der ganzheitliche Ansatz. Hier liegt das grosse Potenzial. Wenn die einzelnen Anlagen und System isoliert voneinander betrachtet werden, lassen sich viele Einsparungen nicht erzielen. Hier setzt unsere Hauptbetrachtungsweise an. Wie gehen Sie dabei vor? Cofely Bern Schönburgstrasse 41 3013 Bern 25 Tel.: 031 335 82 82 Fax: 031 335 82 00 E-Mail: [email protected] Web: www.cofely.ch www.cofely.ch/heizungssanierung Oft ruft uns der Kunde an, weil er eine alte Anlage erneuern will. Wir schlagen ihm dann in der Regel vor, dass wir uns vor Ort ein Bild seines Betriebs mit allen Anlagen machen. Oft stellen wir dann fest, dass die alte Anlage gar nicht ersetzt werden muss. Dies gründet oftmals darin, dass Anlagestrukturen über Jahre gewachsen sind und der Überblick fehlt. Es besteht somit die Gefahr, dass Sparpotenziale nicht erkannt werden. Mit einem intelligenten Energie-/Betriebskonzept und der Ergänzung oder Modernisierung einiger Anlagekomponenten können oft bereits schöne Erfolge erzielt werden. Die Energiekosten steigen, die gesetzlichen Auflagen werden strenger. Welche Auswirkungen wird das auf die Serviceund Supportprozesse haben? Inselspital Bern, Kinderklinik. (Foto: Cofely AG) SRG SSR idée suisse, Bern. (Foto: Cofely AG) Dies hat nicht nur Auswirkungen auf unsere Kunden. Für uns heisst das, dass wir unsere Servicetechniker laufend weiterbilden, damit wir die Anlagen gemäss den gesetzlichen Anforderungen warten und prüfen können. Bei steigenden Energiekosten wird es natürlich wichtiger, dass die Anlagen optimal betrieben werden. Oft wissen aber Anlagebetreiber nicht, wie viel Energie die einzelnen Anlagen brauchen, ob diese noch den gesetzlichen Anforderungen entsprechen oder wann deren zu erwartende Lebensdauer erreicht ist. Hier helfen wir gerne mit geeigneten Massnahmen Transparenz zu schaffen. Wie präsentiert sich Ihr Kundenspektrum in der Region? Wir haben Kunden aus allen Bereichen. Traditionell sind wir sehr stark im Industriebereich. Der Dienstleistungssektor wie beispielsweise Spitäler, Einkaufscenter, Banken + Versicherungen, die Aufträge der öffentlichen Hand und Hotels gehören aber genauso dazu. Entscheidend ist, dass wir für jeden Bereich unser spezifisches Know-how einbringen können. Da hilft uns die Grösse von Cofely, da wir jederzeit auf das Branchenwissen von Spezialisten anderer Regionen zurückgreifen können. Neben Firmenimmobilien stehen auch hunderttausende Ein- und Mehrfamilienhäuser zur energetischen Sanierung an. Ist das für Cofely ein Thema? Ganz klar ja. Der Sanierungsbedarf ist enorm. Alleine in der Region Bern müssen in den nächsten Jahren tausende alte Öl- oder Elektroheizungen ersetzt werden. Cofely ist spezialisiert auf die Sanierungen von Heizungen und setzt vor allem auf erneuerbare Energien, beispielsweise Erdsonden oder Sonnenkollektoren in Kombination mit Wärmepumpen. Auch in diesem Bereich haben wir Spezialisten welche Ansprechpartner für Privatkunden oder Verwaltungen sind. 42 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 42 05/05/14 10:46 SWISS KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E e-tool ag Interview mit Roland Joss, Teilhaber und Geschäftsführer Herr Joss, e-tool ag zeichnet als Planungsunternehmen für den gesamten Bereich der Sicherheitstechnik verantwortlich. Welches sind Ihre Kernkompetenzen? Unsere Kernkompetenzen liegen zum einen in der integralen Türfachplanung. Diese beginnt mit der Bauherrschaft zusammen durch die Abbildung eines Nutzungskonzeptes auf den Grundriss und endet mit der Übergabe einer vollständigen Schlussdokumentation, die als Grundlage für den Betrieb des Gebäudes dienlich ist. Ein zunehmend gefragtes Thema bildet die Erarbeitung von Expertisen und neutralen Beurteilungen. Hierbei geht es im Wesentlichen darum, aktuelle Situationen und Zustände zu analysieren, deren Entstehung herzuleiten und die richtigen Empfehlungen in einer schlüssigen Begründung darzulegen. Dies ermöglicht dem Auftraggeber eine kompetente und ausgewogene Einschätzung von zuvor oftmals unklaren Sachverhalten. Als dritte Kernkompetenz gilt die Erstellung von anlagespezifischen Verdrahtungsschemas. Diese ermöglichen dem Elektro-Installateur eine Türe inkl. aller elektrischen Anlageteile zu verdrahten und für die Inbetriebsetzung durch den Türlieferanten vorzubereiten. Wir benutzen täglich mit der grössten Selbstverständlichkeit Türen, die Teil eines Sicherheitskonzeptes sind. Was braucht es aber auf Projektseite, damit diese Selbstverständlichkeit auch gegeben ist? Die wichtigsten Informationen sind sicher die Nutzungsbedingungen eines Durchganges. Wir als Fachplaner müssen zuerst begreifen, wie und in welcher Intensität ein Durchgang benutzt werden soll. Noch weiter gefasst ist es für jedes einzelne Mitglied eines Planungsteams elementar zu verstehen, wie der zukünftige Nutzer eines Gebäudes «funktioniert». Erst mit diesem Wissen können Lösungen entwickelt werden, die den Vorschriften entsprechen, wirtschaftlich angemessen und zuverlässig zu betreiben sind. Sicherheits- und Zutrittskonzepte reichen weit über den Bereich von Türen hinaus. Welche Leistungen bietet hier e-tool ag? Wir erstellen diese Konzepte. Wenn bereits vorhanden, verifizieren wir diese und beraten die Bauherrschaft aufgrund unserer Erfahrungswerte aus der Praxis mit Optimierungsmöglichkeiten. Weiter stellen wir die Konzepte auch der tagtäglichen Nutzung gegenüber und hinterfragen Verhältnismässigkeiten von vorgeschlagenen Massnahmen. Es gilt immer abzuwägen mit wieviel Aufwand eine Massnahme zu realisieren ist und welchen Nutzen diese dann effektiv bringt. Welches ist der aktuelle Stand der Technik im Bereich der elektronischen Zutrittskontrolle? Der Stand der Technik ist aus meiner Sicht schwierig zu definieren. Technisch ist heute viel möglich, nur sollte die Lösung immer dem eigentlichen Zweck dienen. Biometrische Systeme werden immer häufiger nicht nur in hochsensiblen Bereichen eingesetzt. Auch virtuelle Zutrittskontrollsysteme (On- und Offline Zutrittskontrolle) haben sich etabliert. In derselben Anlage sind verkabelte (Online-) und autarke (Offline-) Zutrittsleser in Gebrauch. Die systemrelevanten Daten werden hierbei mittels verwendeten Mediums (Ausweis mit integriertem Chip) ausgetauscht. Eine hierzu passende, zeitgemässe System-Software ist in der Lage alle Systemteile (mechanische und mechatronische Zylinder, Off- und Onlineleser) einheitlich und zentral zu verwalten. e-tool ag übernimmt auch die gesamte Planung für mechanische bzw. mechatronische Schliessanlagen. Was ist unter dem Begriff Mechatronik zu verstehen? Im Zusammenhang mit Zylinder-Schliesssystemen ist aus den Wörtern Mechanik und Elektronik der Kunstbegriff Mechatronik entstanden. Dieser steht für Bau- oder Möbelzylinder, die neben dem mechanischen Versperrprinzip über einen zusätzlichen elektronisch gesteuerten Versperrteil verfügen. Dadurch erreicht die starre Mechanik eine wesentliche Flexibilisierung. Die Verschmelzung von Mechatronik, Online-Systemen und neue Medienformaten (z.B. Smartphones) ist in vollem Gange und erweitert die technischen Möglichkeiten. Diese Entwicklung ist eine interessante und herausfordernde Aufgabe für den Planer, der sich in der Vielzahl von Möglichkeiten für die optimale Mischung aus Technik, Sicherheit, Benutzerfreundlichkeit und Wirtschaftlichkeit der Gesamtsysteme entscheiden und so die vorgehend vereinbarten Schutzziele erreichen kann. Etwas allgemeiner gefragt: Weshalb lohnt sich der Beizug eines Fachplaners auch in Bezug auf die Projektkosten? Roland Joss, Teilhaber und Geschäftsführer e-tool ag. «D er Türfachplaner ist ein Generalist, der sich für die zahlreichen kleinen Details interessiert.» Er beginnt seine Tätigkeit in der Vorprojektphase, führt diese weiter durch die Beschaffung bis und mit der Koordination während der Ausführungsphase. Den vorläufigen Abschluss findet seine Tätigkeit in den Vor- und Werkabnahmen aller sicherheitstechnischen Gewerke und in der Sicherstellung einer vollständigen Schlussdokumentation, die als Basis für alle Wartungsarbeiten dienlich sein wird. Diese Tätigkeiten erfordern viel Erfahrung in allen beteiligten Arbeitsgattungen, grosses Interesse an den zahlreichen Vorschriften und Richtlinien sowie den eigenen unbedingten Anspruch an eine zielführende, team- und lösungsorientierte Tätigkeit im Dienste des Auftraggebers. Sie können davon ausgehen, dass ein entsprechendes Mandat die Projektkosten senkt und zudem ein durchgängiges, praxisorientiertes Resultat sicherstellt. Die Tätigkeit des Türfachplaners ist noch verhältnismässig jung. Was sind aus ihrer Sicht die wichtigsten Disziplinen, die ein Türfachplaner beherrschen muss? Der Türfachplaner ist ein Generalist. Er interessiert sich nebst der eigentlichen Funktion und Steuerung eines Durchganges für die gesamte Peripherie, resp. für alle sicherheitstechnischen Installationen. Weiter ist er der Koordinator aller an einem Durchgang beteiligten Gewerke. Zu guter Letzt ist er der Vertreter der Bauherrschaft in Bezug auf technisch ausgereifte und wirtschaftlich vertretbare Lösungen. e-tool ag Thunstrasse 56 CH-3110 Münsingen Tel.: +41 (0)31 331 09 09 Fax: +41 (0)31 331 29 29 E-Mail: [email protected] Web: www.e-tool.ch 43 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 43 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN (Fotos: Muesmatt AG) MUESMATT AG C O M PA N Y P R O F I L E SWISS Interview mit Geschäftsführer Christian Ueltschi Herr Ueltschi, der Name Muesmatt AG steht seit Jahrzehnten für massgefertigte, qualitativ hochstehende Holz-Fenster, Holz-Metall-Fenster und Kunststoff-Fenster. Wo liegen die besonderen Stärken Ihrer Produkte? “D ie Fenster, welche wir seit über 50 Jahren in unserer eigenen Produktion fertigen, werden fortlaufend an die aktuellen Anforderungen in Bezug auf Energiewerte, Luftdichtigkeit und Regendichtigkeit angepasst. Dies erfolgt in Zusammenarbeit mit unseren namhaften Systempartnern.” Die Fenster, welche wir seit über 50 Jahren in unserer eigenen Produktion fertigen, werden fortlaufend an die aktuellen Anforderungen in Bezug auf Energiewerte, Luftdichtigkeit und Regendichtigkeit angepasst. Dies erfolgt in Zusammenarbeit mit unseren namhaften Systempartnern Ernst Schweizer AG mit der Plattform MEKO im Bereich Holz- und Holz-/ Metallfenster sowie VEKA als Profillieferant für die hochwertigen Kunststofffenster. Welche Materialien werden heute am stärksten nachgefragt? Für die hochwertigen Investitionen werden vermehrt Holz-/Metallfenster eingesetzt. Dies verspricht durch die dauerhafte Aussenschale aus vergütetem Aluminium und dem natürlichen Fichtenholz auf der Rauminnenseite ein wohnliches Empfinden, das langfristig unterhaltsfrei bleibt. Für den preiswerten Einsatz ist das Kunststofffenster nach wie vor weit verbreitet. Die weitere Reduzierung der Energieverluste in Gebäuden treibt auch eine permanente wärmetechnische Verbesserung der Fenster voran. Was ist heute Standard und in welche Richtung gehen künftige Entwicklungen? Die Einbrucherschwernis wird durch Verstärkungen im Beschlag mit Pilzkopfteilen, verstärktem Glas mit Verbundsicherheitsglas VSG mit mehrfachen Folien sowie einer verstärkten Montage erzielt. Gerade im Gebäudetechnikbereich fordern die Zielsetzungen der “Energiestrategie 2050” besondere Anstrengungen. Für Unternehmen wie die Muesmatt AG ist die Strategie eine grosse Chance. Wie bereiten Sie sich darauf vor? Unsere Produkte sind immer auf dem aktuellsten Stand der Technik. Da wir keine eigene Entwicklung betreiben, wird auf dem Knowhow unserer Partner aufgebaut. Neue Fenster sind eine langfristige Investition. Wie lange aber ist denn heute der Lebenszyklus eines Fensters? Wir sprechen von mehreren Jahrzehnten. Die Lebensdauer der heute eingebauten Fenster beträgt bei Kunststoff zirka 30 Jahre. Bei Holzmetall sind es sogar 45 bis 50 Jahre. Eine Investition in neue Fenster will also gut durchdacht sein. Wie umfassend beraten Sie Ihre Kunden? Durch die Kompetenz unserer Sachbearbeiter können wir betreffend der Materialien, der Technik aber auch der Nebengewerke umfassend beraten und falls gewünscht die anderen Handwerker auch koordinieren. Durch die heutige Gesetzgebung ist ein Fenster mit Wärmedämmwert im eingebauten Zustand mit einem Uw-Wert von 1.0 W/m2K mit 3-fachglas Standard. Mit besseren Rahmen und Spezialglas kann der Wert gegen 0.8 W/ m2K verbessert werden. Eine weitere massive Verbesserung ist mit den heutigen Materialien im Moment nicht absehbar. Schliesst dies auch das Thema Schallschutz mit ein? Alpenstrasse 40 · 3052 Zollikofen Telefon 031 911 80 11 · Fax 031 911 25 11 www.muesmatt.ch Schallschutz wird durch einen ungleichen Aufbau mit dickeren Einzelgläsern oder Speziallaminierungen mit Schalldämmfolien im VSG erreicht. Da die Gasfüllung in bestimmter Dicke benötigt wird, werden die Isoliergläser dicker, was wiederum neue Techniken im Rahmen notwendig macht. Inwieweit ist Einbruchsschutz ein Thema? 44 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 44 05/05/14 10:46 SWISS KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E PÄRLI AG, HEIZUNG UND SANITÄR @ Pärli AG DER PARTNER FÜR ALLE JAHRESZEITEN Wie lassen sich die Dienstleistungen der Pärli AG am besten charakterisieren? Die rund 65 Mitarbeitenden der Pärli AG unternehmen alles in ihrer Macht stehende um die Kunden zufriedenzustellen und ihnen alle Sorgen im Zusammenhang mit unseren Fachgebieten abzunehmen. Konkret bedeutet dies: wir bieten schlüsselfertige Lösungen an. Können Sie uns das bitte anhand von Beispielen verdeutlichen? Der Ersatz einer Ölheizung durch eine Wärmepumpe beispielsweise erfordert eine entsprechende Planung. Pärli übernimmt den ganzen Prozess: vom Entfernen des alten Kessels sowie des Öltanks über die Installation der Wärmepumpe und der Demontage der alten Installationen bis hin zu deren fachgerechten Entsorgung. In Zusammenarbeit mit dem Kunden prüfen wir die bestmöglichsten Lösungen hinsichtlich Investitionen und langfristigem Unterhalt. Unser Unternehmen ist auf den gesamten Bereich erneuerbarer Energien spezialisiert, wie beispielsweise den Einsatz von Wärmepumpen, Solarund Photovoltaikanlagen oder Pelletheizungen. Wo deren Verwendung sinnvoll ist, sind wir aber auch die richtigen Ansprechpartner für Gas- oder Ölheizungen. Unsere Philosophie der umfassenden Versorgung gilt sowohl für den Heizungs- als auch für den Sanitärbereich. Unter anderem renovieren wir viele Badezimmer, beispielsweise in Mietobjekten. Dabei achten wir sehr darauf, allfällige Unannehmlichkeiten für die Bewohner auf das Notwendigste zu beschränken. Generell stellen wir sicher, dass unsere Lösungen exakt auf die Bedürfnisse unserer Kunden zugeschnitten sind. Vom undichten Wasserhahn bis zur komplexen Heizungsanlage ist Pärli AG daher ein verlässlicher und prompter Partner. Erfreuen sich Ihre Wartungsverträge grosser Beliebtheit? Durchaus. Unser Pikettdienst umfasst neun Mitarbeiter und steht das ganze Jahr hindurch während 24 Stunden täglich auf Abruf bereit. Zudem bieten wir Wartungsverträge für sämtliche Neuanlagen, was in unserer Branche ziemlich einzigartig ist. Dies ermöglicht es uns, zu unseren Kunden ein Vertrauensverhältnis aufzubauen. Die Wartungsverträge umfassen die jährliche Kontrolle beim Kunden, um die einwandfreie Funktion der Anlage sicherzustellen, allfälligen Störungen vorzubeugen und mögliche Probleme zu beheben. Die Tatsache, dass im Allgemeinen immer derselbe Monteur die jährliche Wartung der Anlage vornimmt, erhöht die Effizienz unserer Dienstleistungen noch zusätzlich. Dies nicht zuletzt auch deshalb, weil wir zu unseren Kunden eine Beziehung des Vertrauens und der Verbundenheit bevorzugen. A ls Unternehmen mit einer reichen Geschichte und 120 Jahren Erfahrung befindet sich die Pärli AG heute in Sachen erneuerbare Energien ganz vorne. Die Pärli AG bietet Dienstleistungen in den Bereichen Heizung und Sanitär und unterhält während 24 Stunden an 365 Tagen im Jahr einen Pikettdienst. Co-Geschäftsführer Michel Pasche antwortet auf unsere Fragen. Wer sind Ihre Stammkunden und wie teilen sie sich zwischen Heizungsund Sanitäranlagen auf? Die Kundschaft der Pärli AG teilt sich gleichermassen in Privatkunden und industrielle bzw. institutionelle Kunden auf, wie beispielsweise die Stadt Biel. Pärli ist eines der grössten GebäudetechnikUnternehmen im Seeland. Unsere Aktivitäten reichen weit über die Region Biels hinaus mit Bauobjekten in Solothurn oder Grenchen wie auch in Neuenburg und – in etwas geringerem Masse – im Berner Jura und im Jura. Pärli AG Renferstrasse 4 CH-2500 Bienne 8 Tel.: +41 (0)32 344 05 05 Fax: +41 (0)32 344 05 06 E-Mail: [email protected] Web: www.paerli.ch 45 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 45 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E SWISS ROTHPLETZ, LIENHARD + CIE AG Interview mit Jürgen Blanke, Geschäftsleiter RL Bern und projektierender Bauingenieur SIA der Wechsel von langer Hand vorbereitet worden. Die Mitarbeiter sind mehr als ein Jahr im Voraus informiert gewesen und stehen zu 100% hinter dem Generationenwechsel. Persönlich konnte ich mich mit dem Nachdiplomstudium Wirtschaftsingenieurwesen und weiteren SIAKursen auf die neuen Aufgaben als Geschäftsleiter vorbereiten. Und mit 23 Jahren RLZugehörigkeit habe ich die Unternehmenskultur verinnerlicht und werde mithelfen, sie in den kommenden Jahren weiterzuentwickeln. D ie Ingenieurunternehmung Rothpletz, Lienhard + Cie AG (RL) mit Standorten in Aarau, Olten und Bern ist eine selbstständig operierende Geschäftseinheit der gleichnamigen Familienunternehmung. Sie befindet sich je zur Hälfte im Eigentum der aktiven und pensionierten leitenden Mitarbeiter und der Familie Rothpletz. Die Firma wurde 1918 von den beiden Partnern Dr. hc. Ferdinand Rothpletz und Friedrich Lienhard in Bern gegründet und war anfänglich mit Schwergewicht im Tunnelbau tätig. Noch heute ist die Firma nebst der Ingenieurunternehmung mit den beiden Abteilungen Tiefbau und Tunnelbau auch in der Bauausführung tätig. Autobahnanschluss A9 Visp West: 3D-Animation. Rothpletz, Lienhard + Cie AG Projektierende Bauingenieure SIA Blumenbergstrasse 50, Postfach 3000 Bern 25 Tel.: 031 330 84 84 E-Mail: [email protected] Web: www.rothpletz.ch Lärmschutzwand Gäbelbach. Überbauung Galactina Belp. Herr Blanke, in welchen Bereichen ist die Rothpletz, Lienhard + Cie AG (RL) als projektierende Bauingenieure SIA hauptsächlich tätig? Mit unseren rund 90 Mitarbeitenden in den Ingenieurbüros in Bern, Olten und Aarau bearbeiten wir die klassischen Gebiete des Bauingenieurwesens. Unsere Schwerpunkte liegen in den Bereichen Tragkonstruktionen (Hoch- und Tiefbau), Tunnelbau und Gemeindeingenieurwesen. Im Bahnbau sind wir genauso zu Hause wie im Nationalstrassenbau oder im lokalen Strassen- und Werkleitungsbau. So bewegen wir uns flexibel im sich stetig verändernden Markt. Sie haben am 01. Juli 2013 Herrn Walter Wiedmer als Niederlassungsleiter in Bern abgelöst, der die Leitung mehr als 3 Jahrzehnte innehatte. Bedeutet dies nicht eine grosse Veränderung für ihr Unternehmen? Walter Wiedmer hat über einen äusserst langen Zeitraum diese Niederlassung erfolgreich geführt, so dass er einen sehr grossen Fussabdruck hinterlässt. Uns war dies stets bewusst. Daher ist Sie konnten uns zeigen, dass sie an einer Vielzahl interessanter Objekte arbeiten. Was ist das gegenwärtige Highlight? Der Autobahnabschnitt A9 mit dem Anschluss Visp West ist sicherlich eines dieser Highlights. Dieser Auftrag enthält eine komplexe Aufgabenstellung in der Verkehrsführung mit beengten Platzverhältnissen und zahlreichen Beteiligten. Die Nachbarschaft von Rhone, SBB, Hochspannungsleitung, ARA und Grossgrundkanal setzt zahlreiche Randbedingungen für das zu erstellende Bauwerk. Dazu ergeben sich viele Fragen zur Logistik, zu den Bauverfahren und den Prozessabläufen, die für die erfolgreiche Bewältigung dieser Aufgabe zu beantworten sind. Die Situation in ihrer Niederlassung in Bern ist zurzeit sehr vorteilhaft. Was hat dazu geführt und was stimmt Sie zuversichtlich, dass dies auch in Zukunft so sein wird? Nicht nur unser Büro in Bern, auch die Niederlassungen in Olten und Aarau sind erfolgreich. Der Wissensaustausch unter den Standorten bereichert uns. Mit der gegenseitigen Unterstützung gelingt es uns, auch grössere Aufträge von nationaler Bedeutung zu bearbeiten, ohne dass eine einzelne Niederlassung dadurch den Spielraum für weitere interessante Tätigkeiten verliert. Unser Erfolg basiert auf unserer wichtigsten Ressource, auf unseren Mitarbeitern. Nur gut ausgebildete, motivierte und einsatzfreudige Ingenieurinnen, Ingenieure und Fachleute können ihre Auftraggeber überzeugen. Das Verhältnis zwischen langjährigen, erfahrenen sowie jungen engagierten Mitarbeitenden ist bei uns ausgewogen. Mit der starken Verwurzelung in der Region einerseits und unserer Offenheit für den Zugang weit über die Region hinaus andererseits, fühlen wir uns für die Zukunft gut aufgestellt. 46 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 46 05/05/14 10:46 SWISS KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E RSW AG LYSS Interview mit Markus Rindlisbacher, Vorsitzender der Geschäftsleitung RSW AG Welche Techniken kommen heute für Ingenieur- und Bauvermessungen sowie für weitere Vermessungsprojekte zur Anwendung? Aufnahme von neu gebauten Leitungen. Herr Rindlisbacher, in welchen Bereichen ist RSW AG hauptsächlich tätig? Unsere Firma hat drei Standbeine: Das erste ist die Vermessung. Als Nachführungsgeometer führen wir die Vermessungswerke, die so genannte amtliche Vermessung von 24 Gemeinden im Seeland nach. In diesen Gemeinden führen wir im Auftrag auch Bauvermessungen wie Terrainaufnahmen Bauabsteckungen oder Bauwerksüberwachungen aus. Unser zweites Standbein ist die Geoinformatik. Wir erfassen unterirdische Leitungsnetze und weitere raumrelevante Themen in den von uns betreuten Gemeinden, bilden sie in speziellen Datenbanken ab und stellen sie unseren Auftraggebern in geeigneter Weise zur Verfügung. Das dritte Standbein ist der Bauingenieurbereich. Hier sind wir hauptsächlich in den klassischen Tiefbaubereichen wie Strassen- Leitungs- und Wasserbau tätig. Aber auch Unterhaltskonzepte (zusammen mit dem Bereich Geoinformatik) oder Abbau- und Deponiekonzepte gehören zu unseren Aufgabengebieten. Wie viele Mitarbeitende zählt RSW AG und aus welchen Berufszweigen rekrutieren sie sich? Unsere Belegschaft besteht im Moment aus total 30 Personen und umfasst folgende Ausbildungen: Dipl. Kulturingenieur ETH/pat. Ingenieur-Geometer; Dipl. Vermessungsingenieur HTL; Geomatikingenieur FH/BSc in Geomatik; Dipl. Bauingenieur FH; Dipl. Informatikingenieur, MSc in Geografie; Vermessungstechniker FA/Geomatiktechniker FA; Tiefbautechniker TS; Geomatiker; Kartograf; Bauleiter; Bauzeichner sowie KV. Wir sind auch Ausbildungsbetrieb: Junge Leute können bei uns eine Ausbildung zum Geomatiker EFZ oder Zeichner EFZ Ingenieurbau absolvieren. Im Moment absolvieren fünf junge Leute ihre Berufslehre bei uns. Laserscanner im Innern eines Gebäudes. Terrestrische Aufnahmen werden heute mit Totalstationen mit integrierten Feldcomputern gemacht. Dabei werden, ausgehend von bekannten Fixpunkten, Winkel und Distanzen gemessen und aus diesen Messungen direkt Koordinaten gerechnet. Mit diesen Geräten lassen sich auch bekannte Punkte im Feld sehr genau abstecken. Mit GNSS-Systemen (Global Navigation Satellite System) lassen sich direkt mittels Satellitenunterstützung Koordinaten im Feld bestimmen. Mit Nivellierinstrumenten können sehr genau Höhen bestimmt werden. Mittels 3D-LaserscanningGeräten können Objekte sehr genau dreidimensional erfasst werden. Dabei werden mehrere hunderttausend Punkte pro Sekunde erfasst und gespeichert. Daraus lassen sich dann mit speziellen Auswerteprogrammen z.B. Fassadenpläne oder Grundriss- oder Schnittpläne von Bauwerken erstellen. Markus Rindlisbacher, Vorsitzender der Geschäftsleitung RSW AG. «F ür sehr viele Entscheide im täglichen Leben sind raumbezogene Informationen wichtige Grundlagen.» Was versteht man unter Geoinformatik? Für sehr viele Entscheide im täglichen Leben sind raumbezogene Informationen, sog. Geoinformationen wichtige Grundlagen. In der Geoinformatik werden raumbezogene Informationen nicht nur erfasst, sondern nach der Erfassung veredelt. Sie werden in speziellen Datenbanken mit vielen Attributen geordnet abgespeichert. Bei Leitungen z.B. werden neben der genauen Lage weitere Informationen wie Baumaterial, Baujahr, Durchmesser, Datum der letzten Sanierung etc. mit abgespeichert. Mit geeigneten Abfragen können dann z.B. auf einem Plan alle Leitungen, welche mit einem bestimmten Material gebaut wurden und älter als xx Jahre sind, dargestellt werden. Damit lässt sich der Werkunterhalt ganzheitlich planen. Geoinformatik befasst sich also nebst der Erfassung und Speicherung mit der Analyse und Visualisierung von Geoinformationen. Als Bauingenieure erbringen Sie sämtliche Leistungen vom Konzept über die Planung bis zur Realisierung. Wo liegt die Gemeinsamkeit mit den übrigen Bereichen der RSW AG? Eine konkrete Fragestellung hat im Bauwesen immer einen Raumbezug. Bereits beim ersten Kundenkontakt werden deshalb Geodaten in Form von Plänen gebraucht. Bei der Entwicklung eines konkreten Projekts werden zusammen mit unseren Kunden zuerst mögliche Lösungsansätze diskutiert, diese dann einer Bewertung unterzogen und eine dann optimierte Idee schliesslich zu einem Projekt ausgearbeitet. Dabei gilt es verschiedenste Randbedingungen, z.B. in der Lage oder der Höhe, einzuhalten. Auf guten digitalen Geodaten, ergänzt mit weiteren projektspezifisch erhobenen Daten, läuft diese Projektierung optimal. Wenn Geografisches InformationsSystem GIS. ein Bauprojekt schliesslich zur Ausführung kommt, gilt es, einzelne Elemente im Gelände abzustecken und schliesslich das realisierte Werk zu dokumentieren. Aber auch bei Unterhaltskonzepten sind wir dank der Geoinformatik in der Lage, komplexe Zusammenhänge so grafisch aufzubereiten, dass sie für Laien (z.B. in einer Baukommission) gut verstanden werden und damit nachhaltige Entscheide getroffen werden können. RSW AG Rosengasse 35 CH-3250 Lyss Tel.: +41 (0)32 387 79 30 Fax: +41 (0)32 387 79 39 E-Mail: [email protected] Web: www.rswag.ch 47 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 47 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN SCHEIDEGGER METALLBAU AG C O M PA N Y P R O F I L E SWISS Interview mit Stefan Küpfer, Geschäftsleiter Herr Küpfer, SCHEIDEGGER METALLBAU AG ist in den Bereichen Brandschutz, Metall-, Fenster- und Fassadenbau tätig. Mit welchen Angeboten? Unsere Unternehmung möchte sich vor allem im Bereich Pfosten-Riegelkonstruktionen in Stahl-/Aluminium, Brandschutztüren in Stahl-/Aluminium und der seriellen Fertigung von Aluminiumfenstern positionieren. Zudem kann die Firma SCHEIDEGGER METALLBAU AG durchaus auch mit Metallbauarbeiten allgemeiner Natur betraut werden. Stefan Küpfer, Geschäftsleiter SCHEIDEGGER METALLBAU AG. «D er Anspruch an eine Türe ist im heutigen Zeitalter weit mehr als nur eine Schliessfunktion.» Und welche Art von Materialien verarbeiten Sie hauptsächlich? In unserem Betrieb werden hauptsächlich Aluminium, Stahl, Glas und Kunststoffe verarbeitet. Das Meiste davon wird in Halbzeugen in unserem Betrieb angeliefert und danach zu Endprodukten gefertigt. Welche Aufgaben – nebst der Schliessfunktion – können von Ihnen hergestellte Türen erfüllen? Der Anspruch an eine Türe ist im heutigen Zeitalter weit mehr als nur eine Schliessfunktion. Nebst dieser werden zudem Fluchtwege, Brandabschnitte, Einbruchschutz und Zugangskontrolle ermöglicht. Damit ein reibungsloser Betrieb möglich ist, stehen wir eng in Kontakt mit den jeweiligen Fach-und Elektroplaner. Und welches waren die Anforderungen an Sie als Lieferanten der Stahl-Innentüren bei der Energiezentrale Forsthaus Bern? Wir durften in der Energiezentrale Forsthaus Brandschutztüren EI-30 im System Forster Fuego light liefern. Als grosse Herausforderung kann sicher die Vollblechtüre mit integriertem Guckloch aus Glas angesehen werden. Die Gläser können durch unsere Individuallösung jederzeit bei einem Glasbruch ohne grösseren Aufwand gewechselt werden. Bundesamt für Sport Magglingen. «Mit diesen Profilen treffen wir den ‚Nerv der Zeit‘.» Wie präsentiert sich die Lösung am Beispiel des Stadions Arena Thun? SCHEIDEGGER METALLBAU AG Industrie Neuhof 23 CH-3422 Kirchberg Tel.: +41 (0) 34 448 22 00 Fax: +41 (0) 34 448 22 01 E-Mail: [email protected] Web: www.scheidegger-metallbau.ch Aluminiumfenster aus Recyclingmaterial: Elektrogrosshandel Otto Fischer, Zürich. Aluminiumfenster aus Recyclingmaterial gefordert. Dies haben wir am Objekt Otto Fischer in Zürich verwirklicht. Der Bauherr hat sehr grossen Wert auf den Recycling Gedanken gelegt und dadurch konnten wir uns gegen die Holz-Metalllösung durchsetzen. Für den Neubau des Schulcampus in Interlaken sind Sie mit der Erstellung von SG Pfosten-Riegel-Verglasungen beauftragt worden. Können Sie uns diese Konstruktionsart anhand dieses Beispiels erläutern? Durch die SG-Pfosten-Riegelverglasung wirkt die Konstruktion «leicht», transparent und gleichmässig. Der Hohe Glasanteil bringt viel Licht in den Innenraum und entspricht voll und ganz den heutigen Anforderungen eines Gebäudes der öffentlichen Hand. Sie übernehmen selbstverständlich auch Service- und Wartungsaufgaben. Mit welchen Dienstleistungen? Wir bieten Serviceverträge auf Jahresbasis an, dies in erster Linie an den grösseren Bauten an denen eine Garantieverlängerung gewünscht wird. Natürlich machen wir auch den kleinen Service an der Haustüre. Wir möchten die Sparte in Zukunft kontinuierlich ausbauen, sind wir doch davon überzeugt, dass Türen und Fenster bei einem ordentlichen Service eine wesentlich längere Lebensdauer haben. An diesem Objekt wurde eine Pfosten-Riegelkonstruktion Raico in Stahl im Bereich der VIP-Loge umgesetzt. Wir sehen diese Konstruktionsart als unsere Kernkompetenz in Zukunft an. Als Einsatzelemente haben uns Profile von Wicona und Türantriebe von Gilgen gedient. Sie bieten Fenster mit Aluminiumrahmen in isolierter Mehrkammerbauweise. Um was handelt es sich hierbei und welches sind mögliche Verwendungszwecke? Mit diesen Profilen treffen wir den «Nerv der Zeit» und sind in der Lage Minergie-P zertifizierte Gebäude in die Realität umzusetzen. Zudem werden zusehend Pfosten-Riegelkonstruktion in Stahl im Bereich der VIP-Loge des Stadions Arena Thun. 48 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 48 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN SCHWAB AG Interview mit Rolf Schwab, Geschäftsführer und Teilhaber Grossauftrag für die Schwab AG im neuen Postfinance Tower in Bern. (Fotos: Schwab AG) Herr Schwab, die Schwab AG ist ein Spezialist für Trennwandsysteme und hochwertigen Innenausbau. Wie präsentiert sich Ihr Produktemix? Je nach Anforderung des Kunden an Optik, Diskretion und Nutzung bieten wir verschiedene Trennwandsysteme an. Dabei sind der Gestaltung keine Grenzen gesetzt. Unsere Trennwandsysteme werden in Bern produziert und von eigenen Monteuren ausgeliefert und montiert. Dies erlaubt uns die Lieferzeiten tief zu halten und äusserst flexibel auf alle Anforderungen zu reagieren. Durch die eigene Produktion sind allfällige Nachlieferungen auch nach Jahren noch möglich. Nebst unseren Trennwandsystemen hat sich die Schwab AG auch im Innenausbau Marktanteile gesichert. Unsere Kunden und Planer schätzen dabei die hohe Qualität und Zuverlässigkeit. Aufgrund der steigenden Komplexität der Bauprojekte suchen Planungsverantwortliche vermehrt einen kompetenten Ansprechpartner, welcher Aufgaben in verschiedenen Teilbereichen des Innenausbaus lösen kann. Hier bieten wir mit unserem sehr breit gefächerten Produktemix ganzheitliche Lösungen an, welche sich auch weg von Standards und Normen bewegen können. Welches sind die aktuell angesagtesten Produkte und wo sehen Sie Trends? Aktuell liegen profillose, flächenbündige und grosszügige Verglasungen im Trend. Trennende Elemente, die aufgrund ihrer Transparenz aber gleichzeitig verbinden, kreieren in der Bürolandschaft ein echtes Teamgefühl. Mit den beiden Systemen „Schwab 20“ und „Schwab 52“ bieten wir ein einschaliges und ein zweischaliges Ganzglassystem an und können somit allen Anforderungen des Kunden gerecht werden. Weiter spürt man die Tendenz zurück zum Gemeinschaftsbüro mit mehreren Arbeitsplätzen. In solchen Open Space Bürolandschaften werden die persönlichen Rückzugsmöglichkeiten und die abschliess- baren Sitzungszimmer für vertrauliche Gespräche wichtig. Hier reagierte die Schwab AG mit der Entwicklung der spaceBox. Zusammen mit der Firma Bigla aus Biglen wurde dieses revolutionäre Raum im Raum Konzept in kürzester Zeit realisiert. Die Box mit akustisch absorbierender Deckenkonstruktion kann in vier Grössen geliefert werden. Die Konstruktion ist strikt modular aufgebaut und fordert für ein örtliches Verschieben ein Minimum an Werkzeugen und Manpower. Einen Trend sehen wir im ganzen Themenbereich Brandschutz. Tendenziell nehmen die Anforderungen und der Wunsch nach Sicherheit der Menschen stetig zu. Die Schwab AG hat auf diesen Trend reagiert und bereits im letzten Jahr das komplett neu entwickelte Trennwandsystem „Schwab 63“ lanciert. Das flächenbündige Trennwandsystem ist in den Varianten Basic, Silence und Fire EI30 verfügbar. Optisch sind die drei Varianten nicht voneinander zu unterscheiden. Dies erlaubt dem Kunden verschiedenste Anforderungen mit dem immer gleichen System zu lösen. Die Entwicklung ist jedoch nicht abgeschlossen. Bereits strecken unsere Techniker die Köpfe zusammen und arbeiten an der Entwicklung des Systems EI60. Die Optik soll auch bei dieser Lösung identisch bleiben. Die verschiedenen erwähnten Neu- und Weiterentwicklungen zeigen die hohe Innovation des Unternehmens. Wie stellen Sie diese sicher? Die Schwab AG setzt seit vielen Jahren auf sehr gut ausgebildete, innovative und motivierte Mitarbeiter. Dabei ist es uns wichtig, verschiedene Fachkompetenzen zusammenzuführen und je nach Entwicklungsanforderung neu zusammenzuwürfeln. Auf diese Weise haben wir eine Kultur entwickelt, bei welcher jede Meinung zählt und entsprechend analysiert wird. Das Unternehmen profitiert beispielsweise von der hohen Fachkompetenz unserer langjährigen Monteure. Ihre Anregungen fliessen regelmässig in den Entwicklungsprozess neuer Produkte ein und helfen diese wirtschaftlicher zu gestalten. Die besten Produkte entstehen aber immer durch eine fordernde Aufgabenstellung unserer Kunden. Diesen Aufgaben stellen wir uns gerne und wir scheuen uns auch nicht, dabei neue, unbekannte und unkonventionelle Wege zu beschreiten. Rolf Schwab, Geschäftsführer und Teilhaber der Schwab AG. (Foto: Schwab AG) “D ie besten Produkte C O M PA N Y P R O F I L E SWISS entstehen immer durch eine fordernde Aufgabenstellung unserer Kunden. Diesen Aufgaben stellen wir uns gerne und wir scheuen uns auch nicht, dabei neue, unbekannte und unkonventionelle Wege zu beschreiten.” Heute gehe ich davon aus, dass die Komplexität der Innenausbauten in Zukunft weiter steigt. Dadurch entsteht auch vermehrt das Bedürfnis nach Innenausbauspezialisten, welche über verschiedene Arbeitsgattungen den Überblick bewahren, respektive ganzheitliche Konzepte erarbeiten können. In diesem Bereich arbeiten wir intensiv. Durch gezielte Weiterbildung eignen wir uns täglich neues Wissen an. Insbesondere die Themengebiete Schall, Brandschutz und Ökologie im Innenausbau sowie die Behaglichkeit der Nutzer stehen dabei im Vordergrund. Notfall Inselspital: Kunden und Planer schätzen auch die hohe Qualität und Zuverlässigkeit der Schwab AG im Innenausbau. (Foto: Schwab AG) Herr Schwab, wagen Sie einen Ausblick auf die kommenden Jahre. Fachhochschule Nordwestschweiz: Der Gestaltung von Trennwandsystemen der Schwab AG sind keine Grenzen gesetzt. (Foto: Schwab AG) Schwab AG Untermattweg 13 CH-3027 Bern Tel.: +41 (0)31 990 30 30 Fax: +41 (0)31 990 30 20 E-Mail: [email protected] Web: www.schwabag.ch 49 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 49 05/05/14 10:46 KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN VIGIER BETON SEELAND JURA C O M PA N Y P R O F I L E SWISS Im Gespräch mit Erich Wälti, Unternehmensleiter Vigier Beton Seeland Jura Erich Wälti, Unternehmensleiter Vigier Beton Seeland Jura. (Foto: Vigier Beton) “L ösungen aus einer Hand - das ist Vigier Beton. Wir bieten umfassende Logistiklösungen, eine komplette Produktpalette und Transportleistungen. Ausserdem profitieren unsere Kunden von einer kompetenten technischen Beratung.” Herr Wälti, Vigier Beton Seeland Jura ist der führende Baustoffproduzent in der Region. Wie präsentiert sich das Produkte- und Dienstleistungssortiment über das Kerngeschäft Beton hinaus? Wir können unseren Kunden einen umfassenden Leistungskatalog offerieren. Wir bauen Kies- und Felsmaterialien ab und produzieren und liefern Sand, Kies, Schotter, die vorwiegend in der Betonund Asphaltbelagsproduktion verwendet werden, sowie Jurakies und Jurasteine, die vor allem im Strassen-, Garten- und Bachbau Verwendung finden. Die Vigier Beton entsorgt mittels eines umfangreichen Angebots an Mulden und Transportfahrzeugen Aushub- und Abruchmaterialien und veredelt diese grösstmöglichst zu wertvollen Recyclingprodukten für die Verwendung im Strassenbau und in der Betonherstellung. Der Stoffkreislauf ist uns ein grosses Anliegen, damit die natürlichen Ressourcen möglichst geschont werden. In unserem Kerngeschäft Beton bieten wir nebst unserem umfassenden Angebot an Betonsorten, Mauermörtel, Mörtel für Unterlagsböden, diverse Spezialbetone und Recyclingbeton an. Mit unserer Fahrmischerflotte, den Betonpumpen und dem Spritzbetonmobil bieten wir zudem einen kompletten Dienstleistungsservice an. Sie legen grossen Wert darauf, den Kunden Gesamtlösungen anbieten zu können. Unbedingt! Lösungen aus einer Hand - das ist Vigier Beton. Und bei der Lösungsfindung zeigen wir uns sehr innovativ. Wir bieten umfassende Logistiklösungen, eine komplette Produktpalette und sämtliche Transportleistungen. Unsere Kunden profitieren weiter von einer kompetenten technischen Beratung bezüglich Qualität und Einbautechnik. Wir arbeiten eng mit Bauunternehmen, der öffentlichen Hand, Gartenbauern und Unterlagsbodenfirmen zusammen. Die umfassende Beratung während eines Projekts und der Service vor Ort sind für uns genauso selbstverständlich wie regelmässige Verfahrensanalysen und Baustoffprüfungen. Wie wichtig ist der Bereich F&E für Vigier Beton, gerade hinsichtlich neuer Anwendungsmöglichkeiten und oder neuer Aufbereitungstechniken? Der Bereich ist sehr wichtig. Wir prüfen laufend neue Anwendungsmöglichkeiten oder entwickeln neue und optimieren bestehende Aufbereitungstechniken und Produkte. Neben innovativem Denken ist auch nachhaltiges Handeln ein wichtiger Teil unserer Geschäftsphilosophie. So ist uns zum Beispiel ein möglichst tiefer CO2-Ausstoss ein grosses Anliegen. Und gerade bei der Wiederaufbereitung von Baustoffen und der Verwendung von Cleantech-Produkten gehören wir zu den führenden Unternehmen. Wo baut Vigier Beton die wertvollen Rohstoffe ab? Vigier Beton ist regional stark verankert. So haben die Kunden den Vorteil eines lokalen Ansprechpartners Vigier Beton Seeland Jura Werkstrasse 12 2553 Safnern Tel.: 032 355 25 25 Fax: 032 355 26 18 E-Mail: [email protected] Web: www.vigier-beton-seeland-jura.ch Vigier Beton bietet alles aus einer Hand: Produkte, Dienstleistungen und Logistik. (Foto: Vigier Beton) und vor allem kurze Wege für alle unsere qualitativ hochstehenden Produkte und Dienstleistungen. Unsere Standorte in der Region Seeland Jura sind Safnern, Lyss, Vorberg Biel, Grenchen, Finsterhennen, Bettlach, Loveresse, Sorvilier, Belprahon und Péry. Wie zeigt sich die zuvor angesprochene ökologische Verantwortung, die Vigier Beton beim Abbau von Kies oder Sand wahrnimmt, konkret? Bei der ökologischen Begleitplanung der Stiftung Landschaft und Kies. Durch den Abbau schaffen wir stetig neue, ökologisch wertvolle Naturflächen. Sandige Steilwände, nackte Kiesflächen und verschiedene Feuchtgebiete bieten vielen Tieren und Pflanzen einmalige Lebensräume. Um diese idealen Lebensbedingungen für diese einzigartige Tier- und Pflanzenwelt erhalten zu können, führen wir zweimal jährlich ökologische Begleitplanungen durch. Darauf sind wir sehr stolz. Zum Beispiel in Lyss. Alle unsere Abbaugebiete zeigen, wie sich Mensch und Tier einen Lebensraum teilen können, wie z.B. gefährdete Amphibien (Kreuzkröte, Gelbbauchunke etc.). Lyss ist da ein gutes Beispiel. Im Kieswerk Chrützwald sind rund 85’000 Quadratmeter ökologisch wertvolle Flächen wie Gewässer, Schüttungen, Kiesflächen, Magerwiesen, Kleingehölzflächen und Steilwände zu finden. Im Gelände wurden in den letzten Jahren eine grosse Anzahl an Holzbeigen, Sand-, Stein- und Holzhaufen geschaffen. Diese Anstrengungen haben sich gelohnt, da in diesen Kleinstrukturen viele gefährdete Tierarten gesichtet wurden. Wer die speziellen Vegetationsflächen genau betrachtet, kann das Fortschreiten der Vegetation von der öden Kiesfläche zum Wald bestens erkennen. 50 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 50 05/05/14 10:46 SWISS KNOWHOW ARCHITEKTUR KANTON BERN C O M PA N Y P R O F I L E VIGIER BETON SEELAND JURA Entretien avec Erich Wälti, dirigeant de Vigier Beton Seeland Jura M. Wälti, Vigier Beton Seeland Jura est le fabricant de matériaux de construction leader dans la région. Comment se présente votre gamme de produits et de prestations pour ce qui est du béton, votre activité principale ? Nous proposons à nos clients un catalogue d’offres étendu. Nous exploitons des matériaux graveleux et rocheux. Nous produisons et livrons du sable, des graviers, des gravats utilisés principalement pour la production de béton et de revêtement d’asphalte, ainsi que du gravier et pierres du Jura utilisés principalement pour la réalisation de chemins, jardins et cours d’eau. L’entreprise Vigier Beton s’occupe des matériaux venant de chantiers de démolition et de fouilles avec ses nombreux véhicules de transport et bennes et les transforment en des produits recyclés précieux pour la construction de routes et la fabrication de béton. Nous accordons une grande place au cycle de retraitement afin que les ressources naturelles soient épargnées autant que faire se peut. En ce qui concerne notre activité principale, le béton, nous proposons, outre notre offre complète de différents types de béton, mortiers, mortiers pour chapes, divers bétons spéciaux et bétons recyclés. Grâce à nos nombreux camions malaxeurs, pompes à béton et machines à béton projeté, nous sommes en mesure de proposer des prestations complètes. Vous attachez beaucoup d’importance à livrer à vos clients des solutions complètes. Absolument ! Les solutions complètes : c’est ce qui fait la force de Vigier Beton. De plus, nous nous montrons très innovants lorsque nous recherchons des solutions. Nous proposons des solutions logistiques et une gamme de produits complètes ainsi que des prestations de transport. Nos clients peuvent également bénéficier de nos conseils techniques d’experts relatifs à la qualité et aux techniques de construction. Nous travaillons en étroite collaboration avec des entreprise de construction, les pouvoirs publics, des horticulteurs et des entreprises de terrassement. Nous proposons bien entendu des conseils complets pendant les projets, nous nous déplaçons sur le site, réalisons des analyses régulières du processus et testons les matériaux de construction. Quelle place accorde Vigier Beton à la recherche et au développement, plus Exploitation chez Vigier Beton : en harmonie avec le paysage et la nature. (Photo : Vigier Beton) particulièrement en ce qui concerne de nouvelles possibilités d’application ou techniques de traitement ? Ce domaine occupe une place très importante : nous testons constamment de nouvelles possibilités d’application, développons de nouveaux produits et techniques de traitement et optimisons les solutions existantes. Outre notre volonté d’innover, agir de manière durable revêt une importance capitale dans notre philosophie d’entreprise. Ainsi, nous avons à cœur de réduire au maximum nos rejets de CO2. En retraitant les matériaux de construction et en utilisant les produits Cleantech, nous faisons partie des entreprises leader. Où exploite Vigier Beton les matières premières de grande valeur ? Vigier Beton est très ancré dans la région. Les clients bénéficient donc d’un interlocuteur local et surtout de chemins courts pour tous nos produits et nos prestations haut-de-gamme. Nos sites dans la région Seeland Jura se trouvent à Safnern, Lyss, Vorberg Biel, Grenchen, Finsterhennen, Bettlach, Loveresse, Sorvilier, Belprahon et Péry. Comment se concrétise la responsabilité écologique dont nous avons parlé plus haut que Vigier Beton prend en compte lors de l’exploitation de gravier ou de sable ? Par le plan d’accompagnement écologique de la fondation « Stiftung Landschaft und Kies ». Grâce à l’exploitation, nous créons constamment de nouvelles surfaces naturelles, écologiques et précieuses. Les versants à-pic sableux, les surfaces de graviers nues et les différentes zones humides offrent à de nombreux animaux et plantes des habitats uniques. Afin de conserver ces conditions de vie idéales pour cette flore et cette faune extraordinaires, nous réalisons deux fois par an des plans d’accompagnement. Nous en sommes très fiers. Par exemple à Lyss. Toutes nos zones d’exploitation montrent que l’homme et l’animal sont capables de se partager un espace vital, par exemple les amphibiens menacés (crapaud calamite, crapaud sonneur à ventre jaune, etc.). Lyss est là un bon exemple. À Kieswerk Chrützwald, il y a près de 85 000 m² de surfaces écologiques de grande valeur telles que des plans d’eau, des remblais, des surfaces de graviers, des prairies maigres, des petites surfaces boisées et des versants à-pic. Sur nos terrains, un grand nombre de tas de bois, sable et cailloux ont vu le jour ces dernières années. Nos efforts en valaient la peine puisque de nombreuses espèces menacées ont été aperçues dans ces petites structures. En observant attentivement certaines surfaces végétales, on voit nettement la progression de la végétation de la surface de graviers désertes jusqu’à la forêt. Vigier Beton exploite des matériaux graveleux et produit et fournit du sable, du gravier, des gravats et des produits de carrière. (Photos : Vigier Beton) «D es solutions complètes : c’est ce qui fait la force de Vigier Beton. Nous proposons des solutions logistiques et une gamme de produits complètes ainsi que des prestations de transport. Nos clients peuvent également bénéficier de nos conseils techniques d’experts. » Vigier Beton Seeland Jura Werkstrasse 12 2553 Safnern Tél. : 032 355 25 25 Fax : 032 355 26 18 E-mail : [email protected] Web : www.vigier-beton-seeland-jura.ch 51 SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 51 05/05/14 10:46 INDEX COMPANY PROFILES A ARB ARCHITEKTEN 14 L LOSINGER MARAZZI AG B B+S AG 16 M MARTI AG BERN 36 BERING AG 18 MUESMATT AG 44 C COFELY AG 42 P PÄRLI AG 45 D DIGGELMANN + PARTNER AG 20 R ROTHPLETZ, LIENHARD + CIE AG 46 RSW AG 47 E ESPACE REAL ESTATE AG SCHEIDEGGER METALLBAU AG 48 SCHMID & PLETSCHER AG 38 SCHWAB AG 49 40 34, 4e de couv. 22, 24 E-TOOL AG 43 S F FASSMANN + PARTNER AG 26 G GHELMA AG BAUBETRIEBE 28 T TEAM K ARCHITEKTEN AG H HRS REAL ESTATE AG 30, 32 V VIGIER BETON SEELAND JURA Éditeur : COM CONSULTING SA Rue Fritz-Courvoisier 40 - CH-2300 La Chaux-de-Fonds Tél. : +41 (0)32 967 95 83 - Fax : +41 (0)32 967 95 96 E-mail : [email protected] - Web : www.swissknowhowmagazine.ch Rédaction : Peter Stöferle - Patrick Gunti Coordination : Imprigraphic - CE Impression : Imprigraphic - CE 50, 51 Mai 2014 Toute reproduction, même partielle, des articles publiés dans ce numéro, nécessite explicitement le consentement écrit de l’éditeur. SWISS_URBA_BERNE.indd SWISS URBA BERNE.indd 52 05/05/14 10:46