3. KLASSIK UM 11 Sonntag, 12. Juni 2011, 11 Uhr Beethovenhalle Schubert als Kammermusiker Mikhail Ovrutsky Violine Ulrich Hartmann Viola Grigory Alumyan Violoncello Ingo Klatt Kontrabass Beethoven Orchester Bonn Christian Zacharias Dirigent und Klavier PROGRAMM KLASSIK BEGEISTERT Foto: Barbara Aumüller Immer wissen, was gespielt wird: Kostenlos unseren Newsletter abonnieren! www.beethoven-orchester.de Programm Schubert als Kammermusiker Franz Schubert (1797-1828) Quintett für Klavier, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass A-Dur op. post. 114 D 667 „Forellenquintett” (vermutlich 1819) Allegro vivace Andante Scherzo (Presto) mit Trio Thema: Andantino und 6 Variationen Allegro giusto PAUSE Maurice Ravel (1875-1937) Valses nobles et sentimentales (Orchesterfassung 1912) Presque lent Modéré Assez vif Assez lent Moins vif Modéré Epilogue Assez animé Johann Strauß Sohn (1825-1899) Annen-Polka op. 117 (1852) Ouvertüre zu „Die Fledermaus” (1874) Mikhail Ovrutsky Violine Ulrich Hartmann Viola Grigory Alumyan Violoncello Ingo Klatt Kontrabass Beethoven Orchester Bonn Christian Zacharias Dirigent und Klavier 10.25 Uhr: Einführung mit René Michaelsen Besetzung Franz Schubert Quintett A-Dur op. post. 114 D 667 „Forellenquintett” Uraufführung: wahrscheinlich privat bei Sylvester Paumgartner, Ende 1819 Klavier Violine Viola Violoncello Kontrabass Maurice Ravel Valses nobles et sentimentales Uraufführung am 22. April 1912 in Paris 2 Flöten 4 Hörner 3 Oboen (2+Eh) 2 Trompeten 2 Klarinetten 3 Posaunen 2 Fagotte 1 Tuba 2 Harfen, Celesta Pauke, Schlagzeug Streicher Johann Strauß Sohn Annen-Polka op. 117 Uraufführung am 24. Juli 1852 in Wien 2 Flöten (1 + Picc.) 4 Hörner 2 Oboen 2 Trompeten 2 Klarinetten 1 Posaune 2 Fagotte Pauke, Schlagzeug Streicher Johann Strauß Sohn Ouvertüre zu „Die Fledermaus” Uraufführung am 5. April 1874 in Wien 2 Flöten (2. auch Picc.) 4 Hörner 2 Oboen 2 Trompeten 2 Klarinetten 3 Posaunen 2 Fagotte Pauke, Schlagzeug Streicher 4 Launisches Forellentreiben im Quintett Franz Schubert lebte – mehr schlecht als recht – in Wien. Sein Vater hatte ihm verboten, zu komponieren. Schubert setzte aber seinen Kopf durch, allerdings zunächst ohne großen Erfolg. Dennoch schrieb er in seinem kurzen Franz Schubert beim Komponieren Leben von nur 31 Jahren in einem wahren Schaffensrausch ein Werk nach dem anderen. Im Sommer 1819 war er im Landhaus von Sylvester Paumgartner im oberösterreichischen Steyr zu Gast, zusammen mit dem befreundeten Sänger Johann Michael Vogl. Die Atmosphäre war glücklich und entspannt, die Gegend „himmlisch“ und die Mädchen „beynahe alle hübsch. Du siehst, daß man zu thun hat“, schrieb Schubert an seinen Bruder. Es wurde Hausmusik gemacht. Der Gastgeber, ein ambitionierter Amateurcellist, war begeistert von Johann Nepomuk Hummels Septett op. 74, das auch in einer Quintett-Version mit Kontrabass vorlag. Er fragte Schubert, ob er ihm ein Klavierquintett mit ähnlicher Instrumentierung komponieren könnte. Schubert konnte das Geld gut gebrauchen, schlug er sich doch in jener Zeit als freier Komponist und Klavierlehrer durch. Er nutzte den Auftrag außerdem, um mit Form und Klang zu experimentieren. Mit dem „Forellenquintett“ schrieb Schubert eines seiner beliebtesten Werke – und eines der ungewöhnlichsten der Kammermusikwerke überhaupt: Es ist fünfsätzig, der Kontrabass liefert sowohl das Fundament wie auch rhythmische Akzente, das Cello ist aus seinem Schattendasein befreit. Außerdem enthält es 5 „Die Forelle“, Erstdruck 1820 Variationen über das Lied von der „launischen Forelle“ (D 550), da Paumgartner „über das köstliche Liedchen ganz entzückt“ war. „In einem Bächlein helle, da schoss in froher Eil’ die launische Forelle vorüber wie ein Pfeil“ – so beginnt das Gedicht von Christian Friedrich Daniel Schubart, 1782 entstanden und 1816/17 von Schubert vertont. Mit 22 Jahren griff er es wieder auf und fügte es in sein „Forellenquintett“ ein. Veröffentlicht wurde das Werk erst 1829, ein Jahr nach Schuberts Tod. Schubert soll einmal gesagt haben, die Musik sei per se „nicht lustig“ – aber heiter, das kann sie sein. Sein „Forellenquintett“ ist ein spritziges Werk, strahlt aber dennoch latent dunkle Abgründe aus. Der erste Satz beginnt strahlend in A-Dur. Er weist zwei konträre Themen auf und trägt einen anmutigen, volksliedhaften Gestus. Der muntere Klavierpart tritt mit den Streichern in einen lebendigen Dialog. Das folgende „Andante“ ist ein friedliches Intermezzo mit ernsteren 6 Zügen; geprägt ist es durch zahlreiche Melodien und chromatische Modulationen. Das beschwingte Scherzo lädt durch sein mitreißendes Thema zum Tanz ein; das Trio setzt eine weich wiegende Bewegung gegen diesen von Rhythmen durchzuckten Satz. In dem berühmten Variationensatz durchläuft das ForellenThema zahlreiche Metamorphosen. In sechs Variationen wird es durch Klangfärbungen stets anders beleuchtet. Der differenzierte Klavierpart weckt Assoziationen an einen sprudelnd klaren Gebirgsbach, in dem sich die Forelle fröhlich tummelt. Aber untergründig lässt sich auch das drohende Schicksal des Fischleins erahnen. Denn in dem Gedicht endet die Forelle – vom Angler ausgetrickst – als „Betrogene“. Der volkstümliche Finalsatz ist als Perpetuum mobile aufgebaut: Das Hauptthema erscheint in stets überraschenden Modifikationen und verleiht dem Werk zum Ausklang eine serenadenhafte Heiterkeit. Insgesamt ist das „Forellenquintett“ ein Musterbeispiel für unterhaltende und zugleich anspruchsvolle Kammermusik, wobei die Ansprüche sich vor allem an das spieltechnische Vermögen der fünf Instrumentalisten wenden. Als Max Reger später einmal den Klavierpart des „Forellenquintetts“ spielte, soll ihm übrigens – einer Anekdote zufolge – eine begeisterte Zuhörerin fünf Forellen geschickt haben … Delikate Reise durch die Walzertradition „Ich habe Glück gehabt, dass ich es geschafft habe, Musiker zu werden, denn ich bin mir ganz sicher, dass ich zu nichts anderem fähig gewesen wäre.“ Das stand für Maurice Ravel fest. Anfangs war es alles andere als einfach für ihn, sich durchzusetzen. An seinen Werken schieden sich die Geister. Jean Cocteau hatte der jungen Avantgarde Frankreichs den Rat gegeben: „Kultiviere das, 7 was Dir das Publikum vorwirft, denn das bist Du.“ Genau das tat Ravel. Im Umkreis der Impressionisten und Symbolisten entwickelte er seinen unabhängigen Stil. Wer ihn fragte, welcher musikalischen Strömung er angehörte, bekam als Antwort: „Überhaupt keiner, ich bin Anarchist.“ Er orientierte sich durchaus an klassischen Vorbildern, verschleierte die Formen aber auf seine ureigenste Weise. Wenn Ravel gute Laune hatte, Maurice Ravel Foto von Lipnitzki, Paris war er ein anregender Gesprächspartner: „Er konnte ebenso gut eine Anekdote erzählen wie einen Walzer oder ein Adagio komponieren“, sagte man über ihn. Die „Valses nobles et sentimentales“ komponierte er 1911 zunächst für Klavier. Er widmete sie dem Pianisten Louis Aubert. Der Titel ist Schubert entlehnt. Er bezieht sich auf dessen zahlreiche Tänze, die mit den Bezeichnungen „nobel“ und „sentimental“ auf zwei wichtige Stilformen der Rokoko-Zeit anspielen – die galant unterhaltende und die sentimentale. Ravel meinte dazu: „Der Titel zeigt deutlich genug meine Absicht, eine Walzerreihe nach dem Vorbild Schuberts zu schreiben.“ Die „Valses“ wurden zuerst anonym in der Klavierversion am 9. Mai 1911 im Pariser Salle Gaveau gespielt: Das Publikum sollte den Komponisten erraten. Die Dissonanzen verstörten die Zuhörer; wütend protestierten sie über diese Walzer-Parodien. Dabei wurden Namen wie Satie und Kodály genannt. Nur wenige 8 kamen auf Ravel. Dieser hatte auf seine typisch selbstkritische Weise der Partitur ein Zitat des symbolistischen Dichters Henri de Régnier vorangestellt, in dem die Freude am völlig Nutzlosen besungen wird: „Le plaisir délicieux et toujours nouveau d’une occupation inutile“ („Das delikate und immer neue Vergnügen einer nutzlosen Beschäftigung“). 1912 arrangierte Ravel das Werk unter dem Titel „Adélaïde, ou le langage des fleurs“ als Ballett. Die endgültige Orchesterversion mit dem ursprünglichen Titel wurde am 22. April 1912 in Paris unter Ravels Leitung erfolgreich uraufgeführt. Ravel schickt den Walzer wie bei einer Maskerade in einem preziösen Spiel durch verschiedene Tempi und Stimmungen. Nicht umsonst nannte Adorno ihn den „Meister von klingenden Masken“. Ravel ging es um Belichtungen, um die Antwort auf die Frage, was denn eigentlich ein Walzer sei. Schubert ist dabei nur der Ausgangspunkt für diese Reise durch die Walzertradition des 19. Jahrhunderts: Über Weber und Chopin geht es bis zur mondänen Walzerseligkeit von Johann Strauß und Franz Lehár. Aber auch Ravels Misstrauen gegenüber der heilen Walzerwelt klingt schon durch – einige Jahre später sollte ihm mit „La valse“ eine grandiose Darstellung vom Zusammenbruch einer Epoche gelingen, die er selbst als „Apotheose des Wiener Walzers“ bezeichnete. In den „Valses nobles et sentimentales“ bringt er bereits erstaunlich bissige Harmonien. Seine Tonsprache ist bis zum Äußersten geschärft. Selbst Spielanweisungen wie „avec une expression intense“ (mit innigem Ausdruck), „très doux et un peu languissant“ (sehr weich und etwas wehmütig) oder „sentimental“ können nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Musik alles andere als harmlos ist. 9 Das Werk ist als geschlossene Form durchkomponiert. Subtil verschachtelt tauchen verschiedene Facetten des Walzers auf: Die Einleitung erinnert an einen „Valse noble“ von Schubert. Es folgen ein sentimentaler und ein kapriziöser Typus, danach ein Walzer à la Johann Strauß, eine Version im Charakter eines langsamen Ländlers im modernen Gewand, dann eine eigenwillige Form mit dem Kampf der Metren. Am Ende holt Ravel richtig aus und bringt eine Hommage an den großen Wiener Walzer. Das Werk endet in einem verlöschenden Epilog, in dem Fragmente all dieser Walzer eigentümlich verzerrt, aber äußerst kunstvoll verknüpft werden. Leben und Lieben in Wien „Gute Nacht, Lanner! Guten Abend, Strauß Vater! Guten Morgen, Strauß Sohn“ urteilte die Presse, als der neunzehnjährige Johann Strauß junior vor das Wiener Publikum trat. Zu Beginn seiner Karriere musste der 1825 geborene Strauß-Sohn erbittert gegen die Übermacht seines Vaters kämpfen. Seine Buben sollten keine Musiker werden, befahl dieser. Es half nichts: Erfolgreich debütierte sein Sohn als Dirigent und Komponist. Er hetzte von einem Spielort zum nächsten und wurde als „Walzerkönig“ gefeiert. Auf den großen Bällen fungierte er als Hofballdirektor, während sich auf dem Parkett die Paare in die eine oder andere Richtung drehten. Immer wieder warnten Mediziner vor den lebensgefährlichen Drehungen. Dennoch: Wien versank im 3/4-Takt. Strauß meinte einmal: „Wenn ich geige, tanzen selbst die Küken in den Eiern mit!”. Um 1830 kam neben dem Walzer als ein weiterer Modetanz die Polka auf – ein beschwingter Rundtanz im lebhaften bis raschen 10 Zweivierteltakt, der mit hüpfenden Wechselschritten getanzt wird. Schon bald wurde Strauß auch zum Polkakönig. Die berühmte „Annen-Polka“ komponierte er anlässlich der beliebten „Annenfeste“, dem Fest zu Ehren der heiligen Anna am 26. Juli 1852. Sie wurde schon zwei Tage vorher im Rahmen eines Wald-Musik-Festes als Vorfeier uraufgeführt: Strauß dirigierte im Wiener Prater in den Lokalitäten „Zum Wilden Mann“ und „Papagei“ seine eigene Kapelle. Johann Strauß mit seiner Kapelle, 1852 Er widmete die virtuose Polka der damaligen Kaiserin von Österreich, Maria Anna, deren Namenstag am 26. Juli in der Monarchie gefeiert wurde. Strauß’ Mutter hieß übrigens auch Anna. Und: Die Polka als Volkstanz soll (laut einer weit verbreiteten Legende) von einem tschechischen Landmädchen erfunden worden sein, das ebenfalls diesen Vornamen trug. Die schmissige „Annen-Polka“ mit ihrer eingängigen Melodie und dem markanten Rhythmus verwendete Strauß später in seiner Operette „Eine Nacht in Venedig“ als Schwipslied – die nachträglich komponierte Gesangseinlage für eine torkelnde und 11 albern kichernde Sängerin, die in der Karnevalsnacht zu viel Champagner getrunken hat: „Mir ist auf einmal so eigen zumute / irgendwas prickelt und kitzelt im Blute“. „Ich schreibe Tag und Nacht, arbeite wie ein Fiakerroß“, schrieb Strauß einmal. Erstaunlich ist, dass er nicht so recht Operetten komponieren wollte – um seinen Ruf als berühmter Unterhaltungskomponist Europas nicht aufs Spiel zu setzen. Aber seine Frau Jetty hatte mehr Ehrgeiz. „Schani“, wie er genannt wurde, musste ans Theater! Strauß erkannte bald selbst, dass man ihn ins Abseits drängen würde, falls er keine Operetten schrieb. Es folgten erste Erfolge, aber auch ein paar Flops – und dann: der Durchbruch mit der urwienerischen „Fledermaus“. Sie geht auf die deutschsprachige Posse „Das Gefängnis“ zurück. Die Librettisten Carl Haffner und Richard Genée schufen ein genaues und eindringliches Sittenbild vom Leben und Lieben der „oberen Zehntausend“ in Wien. Strauß soll die Operette „um die Jahreswende 1873 innerhalb von sechs Theaterzettel zur Uraufführung der Fledermaus Wochen, nur in den Nächten komponierend“ geschrieben haben. Entstanden ist ein Werk mit szenischem Schwung, hintersinnigem Witz und einer mitreißenden Musik. Die erfolgreiche Uraufführung fand am Ostersonntag, den 5. April 1874, im Theater an der Wien unter der Leitung von Strauß selbst statt. Die „beste Operette der Welt“ wurde das Werk schnell genannt. 12 Diese „Königin der Operetten“ ist eine musikalische Gesellschaftskomödie mit ironischen Untertönen, angesiedelt „in einem Badeort in der Nähe einer großen Stadt“. Hier gilt nur derjenige, der es nicht nötig hat, zu arbeiten. Der erste Akt ist eine Art Konversationskomödie, die im großbürgerlichen Haus des Privatiers Eisenstein spielt. Nach und nach verabschieden sich die Gäste unter einem Vorwand – denn alle wollen auf das Fest des russischen Fürsten Orlofsky. Im Mittelpunkt der Operette steht das bunte Treiben des Maskenballs im zweiten Akt mit seinen aberwitzigen Verwechslungen: Auf dem rauschenden Ball geben sich die verschiedenen Charaktere als andere Personen aus. Keiner weiß, mit wem er es zu tun hat. Glanz und Glamour, Sein und Schein: Im Strudel von Walzer und Galopp, im Rausch von Küssen und Champagner vergisst jeder seine angestammte Rolle für ein trügerisches Miteinander. Der letzte Akt ist eine Art Wiener Posse, die zum nüchternen Alltag zurückführt – und enthüllt, dass der Glanz der vornehmen Welt bereits deutliche Kratzer aufweist. Die spritzige Ouvertüre ist der Handlungsabriss en miniature. Sie ist in freier Sonatenhauptsatzform geschrieben und lässt alle wichtigen Motive und musikalischen Kostbarkeiten der Operette anklingen – ein von rhythmischen Kaskaden funkelnder Reigen. Zahlreiche Tänze hat Strauß in der Partitur eingeflochten, neben dem Walzer und der Polka auch den Marsch, die Tarantella, den Csárdás und viele weitere spanische, schottische, russische, böhmische und ungarische Tänze. Sein Zeitgenosse Oscar Bie meinte über die Tanzmusik in der Operette: „Ihre Rhythmen fegten die Ereignisse in alle Winde, daß sie in der Luft herumtanzten.“ Heidi Rogge 13 Die Mitwirkenden Mikhail Ovrutsky ist erster Preisträger des Internationalen Wettbewerbs Pablo Sarasate, des Internationalen St. Petersburger Musikwettbewerbes Liana Issakadze, des Johansen Wettbewerbes von Washington sowie Preisträger des Foto: Barbara Aumüller Moskauer Tschaikowski- und des Queen Elizabeth-Wettbewerbes Brüssel. 2006 erhielt er außerdem den „Europäischen Förderpreis“. Dieser Preis, für den der Geiger von Prof. Anne-Sophie Mutter vorgeschlagen wurde, würdigt sein „großes künstlerisches Talent und herausragende Leistung“. 1980 als Sohn einer Musikerfamilie in Moskau geboren, begann Mikhail das Violinspiel im Alter von fünf Jahren. Seine Studien führten ihn weiter zur Manhattan School of Music, der New Yorker Juilliard School, zum Curtis Institute of Music und an die Musikhochschule Köln, wo er das Konzertexamen mit Auszeichnung absolvierte. 2005 erhielt Mikhail einen Lehrauftrag an der Musikhochschule Köln als Assistent von Prof. Zakhar Bron. Mikhail Ovrutsky konzertierte weltweit mit führenden Orchestern und Dirigenten und tritt als Solist und Kammermusiker bei zahlreichen Festivals auf. Seit 2004 ist Mikhail Ovrutsky Konzertmeister des Beethoven Orchester Bonn und er wurde im gleichen Jahr Stipendiat der Freundeskreis Anne-Sophie Mutter-Stiftung. Ulrich Hartmann (Viola) studierte bei Prof. Jürgen Kussmaul in Düsseldorf. Nach dem Konzertexamen wurde er Solobratscher der Duisburger Philharmoniker. Im Jahr 1994 wechselte er in derselben Position zum Beethoven Orchester Bonn. Neben seiner Tätigkeit als Orchestermusiker widmet er sich mit Vorliebe der 14 Kammermusik. So war er Mitglied im Cesar-Franck-Quartett und im LudwigQuartett, im Malvin-Klavierquartett, im Bonner Streichtrio und im Düsseldorfer Bratschenquartett, für das Komponisten wie u. a. Jürg Baur und Violeta Dinescu Foto: Barbara Aumüller Werke komponiert haben. Vor einigen Jahren hat er sowohl bei seiner kammermusikalischen als auch bei seiner solistischen Tätigkeit das Spiel auf Darmsaiten im Rahmen der historischen Aufführungspraxis kennen- und schätzen gelernt - bildet sie doch die Grundlage für die gesamte instrumentale Ausdrucksund Spielweise. Mit dem Pianisten Heinz Walter Florin bildet er ein Duo, auch mit Violine und Klavier, das sich vorwiegend mit „Miniatur-Raritäten” der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts beschäftigt. Grigory Alumyan (Violoncello) wurde 1975 in Moskau geboren und studierte am Moskauer Tschaikowski Konservatorium, wo er als Solocellist im Kammerorchester spielte. 1997 erhielt Grigory Alumyan ein Stipendium der Moskauer Foto: Barbara Aumüller Regierung und studierte anschließend in Karlsruhe bei Prof. Ostertag. Das Land Baden-Württemberg stellte ihm ein wertvolles Instrument von Giovanni Grancino zur Verfügung. Grigory Alumyan trat bereits bei zahlreichen Festivals auf und gab Konzerte u. a. im Brucknerhaus Linz, bei der Internationalen Chopin-Gesellschaft in Wien, im Großen Saal des Moskauer Konservatoriums, in der Philharmonie St. Petersburg und im Konzerthaus Wien. Als Solist war er mit zahlreichen Orchestern 15 zu hören und als Kammermusikpartner spielte Grigory Alumyan mit bedeutenden Künstlern wie Martin Ostertag und Martha Argerich. 2004 wurde er Solocellist beim Beethoven Orchester Bonn. Grigory Alumyan wurden bereits zahlreiche Preise zuerkannt, so beispielsweise der Preis der Stiftung „Podium junger Musiker“ (2000), der 3. Preis beim Internationalen Instrumentalwettbewerb Markneukirchen, der erste Preis beim 1st Swedish International Duo Competition (2002) sowie der 1. Preis beim Kammermusikwettbewerb des Kulturfonds Baden. Beim Label Bella Musica wurde eine CD mit Sonaten von Bach, Britten und Franck herausgegeben. Ingo Klatt erhielt im Alter von 19 Jahren 1975 sein erstes Engagement als stellvertretender Solobassist beim Hessischen Staatstheater Wiesbaden. Von 1977 bis 1981 war er 1. Solobassist Foto: Barbara Aumüller bei den Essener Philharmonikern und seit 1981 hat er die Stelle des koordi- nierten 1. Solobassisten im Beethoven Orchester Bonn inne. Darüber hinaus betätigt sich Ingo Klatt in verschiedenen kammermusikalischen Ensembles, auch im Rahmen der Orchestereigenen Kammermusikreihe der Montagskonzerte in der Villa Prieger. 16 Foto: Marc Vanappelghem Christian Zacharias Christian Zacharias Christian Zacharias zählt zu den weltweit führenden Pianisten und hat sich darüber hinaus mit gleichem herausragendem Erfolg als Dirigent etabliert. Seine internationale Karriere begann als Pianist und umfasst seit Beginn Recitals, Konzerte mit den weltbesten Orchestern und Dirigenten sowie zahlreiche mit Preisen ausgezeichnete Aufnahmen. Seit September 2000 ist Christian Zacharias als Künstlerischer Leiter und Chefdirigent dem Orchestre de Chambre de Lausanne verbunden. Aus dieser Zusammenarbeit gingen bereits zahlreiche, von der internationalen Presse hoch gelobte Einspielungen hervor. Besonders bemerkenswert ist die noch andauernde Aufnahme aller Klavierkonzerte Wolfgang Amadeus Mozarts, die bereits Auszeichnungen wie den ECHO Klassik, den Diapason d’Or und den Choc du Monde de la Musique erhielt. Die Göteburger Symphoniker haben Christian Zacharias 2002 zum Ständigen Gastdirigenten 17 ernannt. Seit Beginn der Saison 2009 ist Christian Zacharias als „Artistic Partner“ in die Leitung des St. Paul Chamber Orchestra eingebunden. Darüber hinaus verbindet Christian Zacharias eine langjährige Zusammenarbeit mit weiteren führenden Orchestern. Christian Zacharias’ Karriere ist begleitet von zahlreichen Auszeichnungen, wie z. B. dem Midem Classical Award „Artist of the Year“, der ihm 2007 in Cannes verliehen wurde. Nach einer Ehrung für seine Verdienste um die Kultur in Rumänien im Jahr 2009, hat Christian Zacharias nun jüngst vom französischen Staat die große und ehrenvolle Auszeichnung eines „Officier dans l'Ordre des Arts et des Lettres" erhalten. Seit 2011 hat Christian Zacharias an der Hochschule für Musik und Theater Göteborg eine Professur für Orchesterspiel inne. Anlässlich des 60. Geburtstags von Christian Zacharias gestaltete die Alte Oper Frankfurt ein „Interpretenportrait", das ihn mit fünf Konzerten und drei Filmen als Pianist, Dirigent, Kammermusiker und Liedbegleiter präsentierte. Namhafte Ensembles und Künstlerkollegen waren dabei an seiner Seite. 18 Beethoven Orchester Bonn In Konzerten in Bonn, sowie im In- und Ausland transportiert das Beethoven Orchester Bonn den Ruf der Stadt im Geiste Beethovens in die Welt. Die Präsentation ausgefallener Programme ist ein Hauptgedanke in der künstlerischen Arbeit. Exemplarisch dafür steht die Aufnahme der „Leonore 1806“ – einer Frühfassung von Beethovens Oper „Fidelio“. Was Richard Strauss als einer der ersten Gastdirigenten des Orchesters begann, setzten später Max Reger und Sergiu Celibidache, Günter Wand und Dennis Russell Davies fort: sie setzten wichtige Impulse in der Entwicklung zu einem dynamisch agilen Klangkörper, der von der Fachpresse als herausragend bewertet wurde und wird. Seit 2008/2009 ist Stefan Blunier Generalmusikdirektor. Mit großer Leidenschaft berührt er das Publikum und begleitet es auf einer großen musikalischen Reise. Dazu gehört neben der regulären Opern- und Konzerttätigkeit des Orchesters eine ausgedehnte Kinder- und Jugendarbeit. Foto: www.wichertzelck.com Das Beethoven Orchester Bonn zählt zur Spitzenklasse der deutschen Orchester, und wird weit über die Grenzen Bonns hinaus als einer der bedeutendsten deutschen Klangkörper wahrgenommen. Beethoven Orchester Bonn 19 Lust auf eine ORCHESTERFEST gute Tasse Klassik? 17.7.2011 Ab 11 Uhr, Beethovenhalle Eintritt frei! KlassikSpaß für Groß und Klein Wunschkonzert, Kinder- und Familienkonzert, Instrumentenvorstellungen, Publikumsorchester und viele weitere Überraschungen www.beethoven-orchester.de THEATER- UND KONZERTKASSE Tel. 0228 - 77 8008 Windeckstraße 1, 53111 Bonn Fax: 0228 - 77 5775, [email protected] Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 18.30 Uhr, Sa von 9.00 - 16.00 Uhr Tel. Vorbestellung: Mo - Fr 10.00 - 15.30 Uhr, Sa 9.30 - 12.00 Uhr Kasse in den Kammerspielen Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg Tel. 0228 - 77 8022 Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr, Sa 9.00 - 12.00 Uhr print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de Fax: 0228 - 910 41 914, [email protected] IMPRESSUM Beethoven Orchester Bonn Generalmusikdirektor Stefan Blunier Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel. 0228 - 77 6611 Fax 0228 - 77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Redaktion Markus Reifenberg Brigitte Rudolph Texte Heidi Rogge Gestaltung res extensa, Norbert Thomauske Druck Druckerei Carthaus, Bonn Bildnachweise: Für die Überlassung der Fotos danken wir den Künstlern und Agenturen. 22 HINWEISE Wir möchten Sie bitten, während des gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu lassen. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir Konzertbesucher, die zu spät kommen, nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns darum, den Zugang zum Konzert so bald wie möglich – spätestens zur Pause – zu gewähren. In diesem Fall besteht jedoch kein Anspruch auf eine Rückerstattung des Eintrittspreises. Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar. Das Beethoven Orchester Bonn behält sich notwendige Programmund Besetzungsänderungen vor. Beethoven Orchester Bonn Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel: +49 (0) 228-77 6611 Fax: +49 (0) 228-77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Kulturpartner des Beethoven Orchester Bonn