PROGRAMM - Beethoven Orchester Bonn

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Wir spielen für Dich!
1. KAMMERKONZERT
BEETHOVEN-HAUS
Montag, 24. Oktober 2016, 20 Uhr
Beethoven-Haus
GESPRÄCH UNTER VIER
VERNÜNFTIGEN LEUTEN
PROGRAMM
Wir spielen für Dich!
KLASSIK
erleben
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Gespräch unter vier vernünftigen Leuten
Joseph Haydn (1732-1809)
Streichquartett G-Dur op. 77/1 Hob. III: 81 (1799)
Allegro moderato
Adagio
Menuet. Presto
Finale. Presto
Anton Webern (1883-1945)
Fünf Sätze für Streichquartett op. 5 (1909)
Heftig bewegt
Sehr langsam
Sehr bewegt
Sehr langsam
In zarter Bewegung
PAUSE
Franz Schubert (1797-1828)
Streichquartett a-Moll op. 29 Nr. 1 D 804 „Rosamunde“
Allegro ma non troppo
Andante
Menuetto. Allegretto
Allegro moderato
Artur Chermonov Violine
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Programmhefte
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Keunah Park Violine
Christian Fischer Viola
Markus Fassbender Violoncello
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Gespräch unter
vier vernünftigen Leuten
„Man hört vier vernünftige Leute sich untereinander unterhalten, glaubt ihren Diskursen etwas abzugewinnen und
die Eigentümlichkeiten der Instrumente kennen zu
lernen.“ So beschrieb Johann Wolfgang von Goethe 1829
die Gattung des Streichquartetts, die seit dem zweiten
Drittel des 19. Jahrhunderts eine besondere Wertschätzung erfährt. Die Bewunderung des vierstimmigen
Satzes, die Herausforderung der Transparenz für die vier
Instrumentalisten und die Kanonisierung der Gattung
seit Joseph Haydns Werken trugen zu dieser außergewöhnlichen Stellung innerhalb der Musikgeschichte bei.
Vorbild Haydn
Haydns Streichquartette wurden meist von den Verlegern
zu sechst unter einer Opus-Zahl zusammengefasst. Eine
weitere Sechsergruppe zu schreiben, war wohl auch
Haydns Vorhaben bei seinen letzten Quartetten op. 77.
Es wurden jedoch nur zwei Quartette fertig, die 1799
entstanden. Sie stehen damit zwischen der enorm erfolgreichen „Schöpfung“ und dem darauf folgenden Oratorium „Die Jahreszeiten“, zu einer Zeit also, als der Komponist bereits international umjubelt wurde und auf dem
Höhepunkt seines Erfolgs angelangt war. Die Quartette
op. 77 widmete Haydn dem Fürsten Joseph Franz Maximilian Lobkowitz, der später ein wichtiger Förderer Ludwig
van Beethovens wurde. 1802 wurden sie veröffentlicht
und gelangten später zudem als Arrangements für Violine
oder Flöte und Klavier in die Hausmusik.
Der erste Satz des op. 77/1 ist monothematisch angelegt, wobei aber eine kurze lyrische Nebenlinie aus dem
rhythmisch markanten Thema abgeleitet wird. Nachdem
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Joseph Haydn (1791)
das Hauptthema vorgestellt wurde, folgt eine schroffe
Überleitung in die Durchführung, die weniger durch ihre
motivischen Variationen als durch die harmonischen
Wendungen interessant ist. Hieran lässt sich der Einfluss
Haydns auf den Quartettstil Schuberts erkennen, der
sich auf dieses Stilmittel meisterhaft verstand. Es
schließt sich ein anrührendes Adagio an, in dem vor allem
der Primus brillieren darf, aber auch den Dialog mit dem
Cello aufnimmt. Harmonische Halbtonrückungen weisen
in diesem hinreißenden Satz wieder auf Schubert voraus.
Das Menuett ist mit seinen Synkopen ein keckes Charakterstück, dessen Trio mit seinem etwas derberen Tonfall
volkstümliche Züge aufweist. Ebenso wie der dritte Satz
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trägt das Finale die Satzbezeichnung Presto. Es gestaltet
sich aus dem anfangs erklingenden Thema, dessen Variationen wiederholt für kleine Überraschungen sorgen.
Grenzgänger Webern
Dass sich Anton Webern auf der Suche nach neuen
kompositorischen Wegen von der traditionellen Form des
Streichquartetts abwandte, bezeugt schon der Titel
„Fünf Sätze für Streichquartett“. Der Schüler und später
auch Freund Arnold Schönbergs schrieb das Werk 1909,
während er in Wien als Korrepetitor und Theaterkapellmeister tätig war.
Zuvor hatte er seinen
Schwerpunkt auf Kompositionen für Gesang
gelegt und wandte
sich nun verstärkt dem
Instrumentalen zu.
Von den Fünf Sätzen
für Streichquartett, die
1910 in Wien vom
Anton Webern (1912)
Brunner-Quartett uraufgeführt wurden,
fertigte Webern 1929 auch eine eigene Bearbeitung für
Streichorchester an.
Standen seine ersten Kompositionen noch in der spätromantischen Tradition, so wandelte sich sein Stil unter
dem Einfluss Schönbergs ab ca. 1907 in Richtung Atonalität. Der Schlüsselmoment war die Begegnung mit
Schönbergs Kammersinfonie im Jahre 1906: „Ich (…)
hatte sofort das Bestreben: ,So was mußt du auch
machen!' – Unter dem Einfluß des Werkes schrieb ich
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Wassily Kandinsky, Ohne Titel (1923)
schon am nächsten Tag einen Sonatensatz. – In diesem
Satz war ich an die äußerste Grenze der Tonalität gekommen.“
Auch in seinem Opus 5 lotete Webern die Grenzen der
Tonalität aus. Die fünf Miniaturen spielen mit den
klanglichen Möglichkeiten der Instrumente und fordern
die Spieler vor allem in ihrer Bogentechnik: schnelle
arco-pizzicato-Wechsel, das Spiel „col legno“ (mit dem
Holz des Bogens) und am Steg sowie sich rasch ändernde Dynamik auf engstem Raum sind besondere Herausforderungen an das Streichquartett. In seiner Fünfsätzigkeit entzieht sich das Werk der klassischen Form und
nur im bewegten ersten Satz ist noch die Sonatenhauptsatzform im Ansatz zu erkennen. Im Weiteren umrahmen
zwei äußerst ruhige Sätze einen wild bewegten mittleren
Satz, der sich dynamisch zwischen den Extremen
bewegt. Mit dem letzten Satz lässt Webern das Quartett
„verlöschend“ ausklingen.
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Franz Schubert (1825)
Weg zur großen Sinfonie
In seinem „Rosamunde“-Streichquartett, das Schubert
1824 schrieb, hat der Komponist bereits zu seinem individuellen Stil gefunden. Zuvor hatte er sich in seinen
Quartettkompositionen vor allem an Haydn orientiert
und als Zögling des Wiener Stadtkonvikts Hausmusik
geschrieben. Die Auseinandersetzung mit Beethovens
Werk während seiner Reifezeit ab 1817 vollzog sich bei
Schubert vorwiegend in anderen Gattungen, wie zum
Beispiel der Klaviersonate. Als er sich wieder stärker
dem Streichquartett zuwandte, schrieb er im März 1824
an seinen Freund Leopold Kupelwieser: „(…) ich componirte 2 Quartette für Violinen, Viola und Violoncello u. ein
Octett u. will noch ein Quartetto schreiben, überhaupt will
ich mir auf diese Arte den Weg zur großen Sinfonie
bahnen.“ Unter diesen „2 Quartetten“ war auch das aMoll-Quartett D 804, das als erstes öffentlich aufgeführt
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wurde: am 24. März 1824 durch das SchuppanzighQuartett im Wiener Musikverein.
Der erste Satz folgt dem klassischen Sonatensatz. Seinen
melancholischen Charakter verleiht ihm das sangliche
Hauptthema, dem ein energischeres synkopisches Thema
zur Seite steht. Das lyrische Thema des Adagios hat
Schubert seiner Schauspielmusik zu „Rosamunde“, dem
Schauspiel von Helmina von Chézy, entnommen, dem
selbst kein rechter Erfolg beschieden war. Im betrübt
wirkenden Menuett prägt sich besonders der punktierte
Rhythmus ein, der auch in das aufhellende Trio überleitet. Das Finale greift den Satztypus des Rondos auf und
lässt das Quartett in A-Dur enden. „Das Quartett von
Schubert wurde aufgeführt, nach seiner Meinung etwas
langsam, aber rein und zart“, so Moritz von Schwind über
die Uraufführung. „(…) Es erhielt viel Beifall, besonders
der [sic!] Menuett (…).“
Lisa Valdivia
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MITWIRKENDE
Foto: Thilo Beu
Artur Chermonov
(*1985 in Bischkek/Kirgisien) erhielt im Alter
von fünf Jahren seinen
ersten Violinunterricht.
1995 wechselte er an
die Gnessin Musikakademie nach Moskau zu
Natalya Fikhtengolz.
Von 2003 bis 2012
Artur Chermonov
studierte Artur Chermonov an der Musikhochschule Köln in der Klasse von Prof. Zakhar Bron.
Der junge Geiger wurde mehrfach für seine musikalischen
Leistungen ausgezeichnet: 2008 wurde er beim Violinwettbewerb „Premio Rodolfo Lipizer“ in Gorizia/Italien
mit einen ersten Preis und vier Sonderpreisen ausgezeichnet, was ihm u. a. ein Debüt mit dem Orquesta
Sinfónica de la Juventud Venezolana Simón Bolívar
ermöglichte. 2010 erhielt er beim 65. Internationalen
Musikfestival Prager Frühling eine „Honorary mention“
sowie einen Sonderpreis. Artur Chermonov tritt regelmäßig solistisch und kammermusikalisch in vielen Ländern
Europas, den USA und Japan auf. Dabei arbeitete er u. a.
mit Natalia Gutman, Vladimir Ashkenazy, Frans Helmerson, Radovan Vlatkovic und Yo Yo Ma zusammen. Darüber
hinaus ist der Geiger seit 2012 Konzertmeister des Beethoven Orchester Bonn, Stipendiat der International
Charity Foundation New Names in Moskau und der International Charity Foundation von Vladimir Spivakov.
Zurzeit spielt er eine Violine von Nicola Gagliano, die ihm
Familie Gorny zur Verfügung gestellt hat.
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Foto: Barbara Aumüller
Keunah Park, Violine,
wurde in Seoul/Korea
geboren. Nach ihrem
Studium am Curtis
Institute of Music in
Philadelphia/USA studierte sie am Mozarteum in Salzburg und
am Royal College of
Music in London bei
Keunah Park
den Lehrern Jascha
Brodsky, Sandor Vegh
und Rodney Friend. Sie gewann den ersten Preis beim
Internationalen Wettbewerb in Gorizia, den Bach-Preis
und den Quartett-Preis des Royal College of Music.
Christian Fischer, Viola,
geboren 1966 in Rostock, begann sein
Studium 1988 an
der Hochschule für Musik Leipzig bei Prof.
Schwenke und wechselte 1990 an die Hochschule für Musik München.
Foto: Barbara Aumüller
Keunah Park sammelte ihre orchestrale Erfahrung in der
Camerata Salzburg, im Norwegian Chamber Orchestra, im
Oslo Philharmonic Orchestra und in der Salzburger
Kammerphilharmonie. Seit 2001 ist sie Mitglied des Beethoven Orchester Bonn.
Christian Fischer
Kammermusikerfahrung sammelte er in der Streichquartett-Klasse von Prof. Suske (Gewandhausquartett) sowie
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im European Community Chamber Orchestra. Verträge
beim Sinfonieorchester des Bayerischen Rundfunks, bei
den Münchner Philharmonikern sowie am Bayerischen
Staatsorchester gingen dem Engagement beim Beethoven
Orchester Bonn voraus.
Foto: Barbara Aumüller
Markus Fassbender,
Violoncello, studierte
an der Folkwang Universität der Künste in
Essen bei Christoph
Richter und nach der
Reifeprüfung ab 1998
bei Ksenija Jankovic
im Aufbaustudium
„Meisterklasse“ an der
Musikhochschule WürzMarkus Fassbender
burg. Weiterhin nahm
er Unterricht bei David
Waterman (Endellion String Quartet), besuchte die
Sandór Végh Akademie in Prag sowie das International
Musicians Seminar Prussia Cove in Cornwall. Meisterkurse bei Harvey Shapiro, Walter Levin, David Alberman,
Rainer Schmidt, Ralph Kirshbaum und Boris Pergamenschikow rundeten seine Ausbildung ab.
Kammermusik-Meisterkurse beim Alban Berg-, Cherubini-,
Cleveland- und Arditti-Quartett zeigen sein besonderes
Engagement im Bereich der Kammermusik. Seit 2000 ist
Markus Fassbender Mitglied des Beethoven Orchester
Bonn.
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Wir spielen für Dich!
Sa 26.11.16
20 Uhr
World Conference Center Bonn
BOB GOES
SYMPHONIC POPS
Otto Nicolai
Ouvertüre zu „Die lustigen
Weiber von Windsor“
Pjotr Iljitsch Tschaikowski
Der Nussknacker, Suite op. 71a
Leonard Bernstein
Divertimento for Orchestra
Kurt Weill
Kleine Dreigroschenmusik
Eduard Künneke
Tänzerische Suite
Beethoven Orchester Bonn
Christof Prick Dirigent
Karten: € 34 – 17
Theater- und Konzertkasse: 0228-77 80 08
www.bonnticket.de, 0228-50 20 10
www.beethoven-orchester.de
THEATER- UND KONZERTKASSE
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Tel. Vorbestellung: Mo - Sa 9.00 - 14.00 Uhr
Kasse in den Kammerspielen
Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg
Tel. 0228 - 77 8022
Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 18.00 Uhr, Sa 10.00 - 13.00 Uhr
print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus
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Fax: 0228 - 910 41 914, [email protected]
Karten auch in den Zweigstellen des General-Anzeigers und bei allen
bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich.
IMPRESSUM
HINWEISE
Beethoven Orchester Bonn
Chefdirigent Christof Prick
Wachsbleiche 1
53111 Bonn
Tel. 0228 - 77 6611
Fax 0228 - 77 6625
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Wir möchten Sie bitten, während
des gesamten Konzertes Ihre
Mobiltelefone ausgeschaltet zu
lassen.
Redaktion
Markus Reifenberg
Lisa Valdivia
Texte
Lisa Valdivia
Gestaltung
res extensa, Norbert Thomauske
Druck
M. Scholl Druck
Bildnachweise:
Für die Überlassung der Fotos
danken wir den Künstlern und
Agenturen.
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Wir bitten Sie um Verständnis,
dass wir Konzertbesucher, die zu
spät kommen, nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns
darum, den Zugang zum Konzert
so bald wie möglich – spätestens
zur Pause – zu gewähren. In diesem Fall besteht jedoch kein
Anspruch auf eine Rückerstattung des Eintrittspreises.
Wir machen darauf aufmerksam,
dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch
jede Art elektronischer Geräte
strikt untersagt sind. Zuwiderhandlungen sind nach dem Urheberrechtsgesetz strafbar.
Das Beethoven Orchester Bonn
behält sich notwendige Programm- und Besetzungsänderungen vor.
Beethoven Orchester Bonn
Wachsbleiche 1
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Tel: +49 (0) 228-77 6611
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