Wir spielen für Dich! 1. HAUSKONZERT Dienstag, 10. September 2013, 20 Uhr Schumannhaus Romantisches Klavier Benjamin Moser Klavier PROGRAMM Wir spielen für Dich! In bester Stimmung! Besuchen Sie uns doch mal bei facebook! Foto: Thilo Beu Immer wissen, was gespielt wird: Kostenlos unseren Newsletter abonnieren! www.beethoven-orchester.de PROGRAMM Romantisches Klavier Richard Wagner (1813-1883) Vorspiel zu „Tristan und Isolde” (1859) (in der Bearbeitung von Zoltán Kocsis) Robert Schumann (1810-1856) Kinderszenen op. 15 (1838) Von fremden Ländern und Menschen Kuriose Geschichte Hasche-Mann Bittendes Kind Glückes genug Wichtige Begebenheit Träumerei Am Kamin Ritter vom Steckenpferd Fast zu ernst Fürchtenmachen Kind im Einschlummern Der Dichter spricht Johannes Brahms (1833-1897) Sonate für Klavier C-Dur op. 1 (1852-1853) Joseph Joachim gewidmet Allegro Andante (nach einem altdeutschen Minneliede) Scherzo. Allegro molto e con fuoco – Trio. Più mosso – Tempo I Finale. Allegro con fuoco – Presto non troppo ed agitato PAUSE 3 Franz Schubert (1797-1828) Sonate für Klavier B-Dur D 960 (1828) Molto moderato Andante sostenuto Scherzo. Allegro vivace con delicatezza Allegro, ma non troppo Benjamin Moser Klavier „Innere Seelenbewegung“ „Die Musik ist die Sprache der Leidenschaft.“ Das stand für Richard Wagner fest. Nach turbulenten Jahrzehnten wurden in München einige seiner großen Opern uraufgeführt, darunter 1865 auch „Tristan und Isolde“. Begonnen hatte er die Komposition des Seelendramas bereits 1857, beflügelt von der Richard Wagner (1871) verbotenen Liebe zu Mathilde Wesendonck. Die Hand- lung basiert auf dem Sagenkreis um König Artus. Darüber hinaus ließ Wagner Motive aus den „Hymnen an die Nacht“ von 4 Anna Costenoble, Tristan und Isolde (1900) Novalis einfließen, zudem Anregungen aus Schopenhauers Philosophie. Es geht um die hoffnungslose Liebe zwischen Tristan und Isolde. Sie müssen unendliche Qualen durchleben – bis sie mit verzehrender Sehnsucht den Weg in den Liebestod wählen. Die Musik fasziniert durch ihren ruhelosen Strom an Gedanken mit prägnanten Leitmotiven. Dazu kommen kühne harmonische Klänge wie der Tristan-Akkord und tiefenpsychologische Spannungsverhältnisse. „Innerer Seelenbewegung“ verleiht nach Wagners eigenen Worten das Vorspiel Ausdruck: „Von der schüchternsten Klage des unstillbarsten Verlangens, vom zartesten Erbeben bis zum furchtbarsten Ausbruch des Bekenntnisses hoffnungsloser Liebe durchschreitet die Empfindung alle Phasen des sieglosen Kampfes gegen die innere Glut, bis sie, ohnmächtig in sich zurücksinkend, wie im Tode zu erlöschen scheint.“ 5 Philipp Otto Runge, „Die Hülsenbeckschen Kinder“ „Kleine putzige Dinger“ 1838 teilte Robert Schumann seiner in Wien weilenden Braut Clara mit, er habe „kleine putzige Dinger geschrieben […] und Kinderszenen genannt“. Die Werke sind allerdings nicht für Kinder gedacht, sondern bedeuten laut Schumann „Rückblicke eines Erwachsenen auf seine ersten Jahre“ oder „Rückspiegelungen eines Älteren und für Ältere“ – also des Menschen Schumann, der in der romantischen Ideenwelt lebte, einer Welt zwischen Traum und Realität. Wie an eine bunte Kette reiht er in dem Zyklus ein originelles Charakterstück an das nächste und sorgt für quirlige Stimmungswechsel. „Von fremden Ländern und Menschen“ handelt das verschleierte Eingangsstück. Nach der erregten „Kuriosen Geschichte“ und der Erzählung vom „Hasche-Mann“ bleibt der Wunsch in „Bittendes Kind“ auch harmonisch unerfüllt im Raum stehen. 6 Auf „Glückes genug“ und die „Wichtige Begebenheit“ folgt die berühmte „Träumerei“ mit ihrer betörenden Melodie. Um kindliche Angst geht es (nach drei weiteren Stücken mit teils merkwürdigen Geschichten wie der vom „Ritter vom Steckenpferd“) in der Miniatur „Fürchtenmachen“. Durch verschwimmende Harmonien wird die Sandmann-Geschichte vom „Kind im Einschlummern“ charakterisiert. Für das epiloghafte Finalstück wählte der musikalische Poet Schumann den Titel „Der Dichter spricht“. „Reife der Gedanken“ „Das ist wieder einmal einer, der kommt, wie eigens von Gott gesandt!“. So schwärmte Clara Schumann, als der 20-jährige Johannes Brahms 1853 erstmals in Düsseldorf zu Besuch war und eigene Klavierwerke vorspielte. Robert Schumann half seiner Karriere, indem er ihn in der „Neuen Zeitschrift für Musik“ Johannes Brahms (um 1853) als einen „Berufenen“ anpries. Im gleichen Jahr gab Brahms in Leipzig sein Debüt als Pianist – unter anderem mit seiner C-Dur-Klaviersonate. Die Kritiker waren begeistert, fanden eine „Reife der Gedanken“ und lobten die „ungewöhnliche Begabung“ von Brahms. 7 Eine melodische Keimzelle dient in der weiträumigen Sonate als Bindeglied. Der Kopfsatz besticht durch die ungestümen Auftakt-Akkorde, die ausdruckstarken Themen und die komplexe Durchführung. Der dritte Satz ist ein jagdartiges Scherzo mit einem stürmischen Trio-Teil. Weitgehend überschäumend gibt sich auch das Rondo-Finale. Herzstück der Sonate ist das Andante, dessen raumgreifende Variationen auf dem altdeutschen Lied „Verstohlen geht der Mond auf“ basieren – das kurz vor Brahms' Tod erneut bedeutsam werden sollte. Nachdem er es für eine Volksliedsammlung bearbeitet hatte, schrieb er seinem Verleger 1894: „Das letzte der Volkslieder und dasselbe in meinem op. 1 stellen die Schlange vor, die sich in den Schwanz beißt, sagen also hübsch symbolisch – dass die Geschichte aus ist.“ „Höhepunkt und Apotheose“ Für Franz Schubert stand fest, dass er „für nichts als das Komponieren auf die Welt gekommen“ sei. In seinem letzten Lebensjahr 1828 schrieb der schwer an Syphilis erkrankte noch einmal drei große Klaviersonaten. Sie erschienen 1839 posthum – mit einer vom Verleger Franz Schubert, von Wilhelm August Rieder, 1875, nach einer Vorlage von 1825 8 vorgenommenen Widmung an Schumann, der über sie meinte, sie seien „auffallend anders als seine andern, namentlich durch eine viel größere Einfalt der Erfindung […].“ In der eindringlichen B-Dur-Sonate ist die tradierte Sonatenform nur noch Gehäuse für lyrische Einfälle. Markantes Merkmal des Kopfsatzes ist ein grollender Triller. Weitläufig spinnen sich die Themen fort. Der zweite Satz ist ein wiegendes Nachtstück mit einer fließenden Melodie und murmelnden Begleitfiguren. Durch Ausweichen in entfernte Harmonien entsteht eine überirdische Vision. Zurück ins Leben führt das ungarisch angehauchte Scherzo mit seinem widerborstigen Trio-Teil. Der bewegte Finalsatz enthält denkwürdige Themen und entwickelt sich zu einem ausgelassenen Tanz. Dazu Schumann: „Immer musikalisch und gesangreich rieselt es von Seite zu Seite weiter, hier und da durch einzelne heftigere Regungen unterbrochen […]. Wohlgemut […] schließt er dann auch, als könne er Tages darauf wieder von neuem beginnen.“ Aber es war zu spät: Kurz nach der Komposition wurde Schubert mit nur 31 Jahren aus dem Leben gerissen. Heidi Rogge 9 Foto: Manfred Esser Benjamin Moser Benjamin Moser Der Pianist Benjamin Moser, 1981 in München geboren, stammt aus einer Musikerfamilie. Er studierte an der Hochschule für Musik und Theater München bei Prof. Michael Schäfer und an der Universität der Künste Berlin bei Prof. Klaus Hellwig. Weitere künstlerische Anregungen erhielt er von Dimitry Bashkirov, Fu Tsong und Stanislav Ioudenitch. Bereits während seiner Studienzeit gewann Benjamin Moser beim ArturSchnabel-Klavierwettbewerb in Berlin den ersten Preis und war seit 2003 Stipendiat der „Studienstiftung des Deutschen 10 Volkes“. 2005 wurde Benjamin Moser der Steinway-Förderpreis Berlin zuerkannt. Zusätzliche Stipendien kamen von der Deutschen Stiftung Musikleben sowie vom Deutschen Musikrat. Benjamin Moser erregte internationales Aufsehen, als er 2007 Preisträger des Internationalen Tschaikowski-Wettbewerbs in Moskau wurde. Ferner erhielt er dort den Preis für die beste Interpretation der Musik Tschaikowskis, sowie den Publikumspreis. Bereits 2007 gewann Benjamin Moser in New York den ersten Preis beim Internationalen Wettbewerb „Young Concert Artists“, sowie Sonderpreise und Rezitale, u. a. in Paris (Gulbenkian Centre), Washington (Kennedy Center) und New York (Carnegie Zankel Recital Hall). Seither folgten viele Solo-Rezitale und Auftritte mit Orchester, so zum Beispiel beim Bodenseefestival, dem Luzern Festival, beim YCA-Kammermusikfestival in Tokio und Peking sowie beim Klavierfestival Ruhr. Außerdem trat er mit dem London Philharmonic Orchestra und mit der Nordwestdeutschen Philharmonie unter Andris Nelsons auf und spielte in zahlreichen Städten der USA, Argentinien, Deutschland, England, Italien, Österreich und der Schweiz. Als Kammermusikpartner tritt Benjamin Moser gerne u. a. mit Nicolas Altstaedt, Julian Steckel und mit seinem Bruder Johannes Moser in Erscheinung. 2009 wurde Benjamin Mosers Debüt-CD mit russischer Klaviermusik veröffentlicht und erhielt ausgezeichnete Kritiken. Im Herbst 2012 ist seine zweite CD mit französischer Klaviermusik erschienen. 11 VORSCHAU Ein Fest der Virtuosität Fr 11. Oktober 2013, 20 Uhr Beethovenhalle Johannes Brahms Akademische Festouvertüre c-Moll Max Bruch Konzert für Violine und Orchester Nr. 1 g-Moll Antonín Dvořák Sinfonie Nr. 5 F-Dur Nicola Benedetti Violine Beethoven Orchester Bonn Stefan Blunier Dirigent www.beethoven-orchester.de Karten: € 31 - 14 12 BOB goes JAZZ Sa 9. November 2013, 20 Uhr, Beethovenhalle George Gershwin Cuban Overture, Ein Amerikaner in Paris Leonard Bernstein Prelude, Fugue and Riffs Mark-Anthony Turnage „Erskine“– Concerto for Drumset and Orchestra URAUFFÜHRUNG (Auftragswerk des Beethoven Orchester Bonn in Kooperation mit Los Angeles Hollywood Bowl) Daniel Schnyder subZERO, Konzert für Bassposaune u. Ensemble Stefan Schulz Bassposaune Peter Erskine Schlagzeug Beethoven Orchester Bonn Stefan Blunier Dirigent Nach dem Konzert (ca. 22 Uhr) gibt das Marcus Schinkel Jazztrio eine Session in LoungeAtmosphäre in der Beethovenhalle. Das Restaurant DACAPO bietet Speisen und Getränke an. Der Eintritt zur After-ShowSession ist frei. Karten € 31 | 27 | 23 | 18 | 14 Tel. 0228 - 77 80 08 www.beethoven-orchester.de www.bonnticket.de z Stefan Schul THEATER- UND KONZERTKASSE Tel. 0228 - 77 8008 Windeckstraße 1, 53111 Bonn Fax: 0228 - 77 5775, [email protected] Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 18.30 Uhr, Sa von 9.00 - 16.00 Uhr Tel. Vorbestellung: Mo - Fr 10.00 - 15.30 Uhr, Sa 9.30 - 12.00 Uhr Kasse in den Kammerspielen Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg Tel. 0228 - 77 8022 Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr, Sa 9.00 - 12.00 Uhr print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de Fax: 0228 - 910 41 914, [email protected] Karten auch in den Zweigstellen des General-Anzeigers und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. IMPRESSUM Beethoven Orchester Bonn Generalmusikdirektor Stefan Blunier Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel. 0228 - 77 6611 Fax 0228 - 77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Redaktion Markus Reifenberg Lisa Valdivia Texte Heidi Rogge Gestaltung res extensa, Norbert Thomauske Druck Druckerei Scholl, Bonn Bildnachweise: Für die Überlassung der Fotos danken wir den Künstlern und Agenturen. 14 HINWEISE Wir möchten Sie bitten, während des gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu lassen. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir Konzertbesucher, die zu spät kommen, nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns darum, den Zugang zum Konzert so bald wie möglich – spätestens zur Pause – zu gewähren. In diesem Fall besteht jedoch kein Anspruch auf eine Rückerstattung des Eintrittspreises. Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. 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