Wir spielen für Dich! 4. HAUSKONZERT Dienstag, 15. Januar 2013, 20 Uhr Schumannhaus Familie Schumann und Brahms Paul van Zelm Horn Ida Bieler Violine Konrad Elser Klavier PROGRAMM Wir spielen für Dich! Klingt gut! Besuchen Sie uns doch mal bei facebook! Foto: Barbara Aumüller Immer wissen, was gespielt wird: Kostenlos unseren Newsletter abonnieren! www.beethoven-orchester.de PROGRAMM Familie Schumann und Brahms Robert Schumann (1810-1856) Adagio und Allegro für Horn und Klavier As-Dur op. 70 (1849) Clara Schumann (1819-1896) Drei Romanzen für Violine und Klavier op. 22 (1853) Andante molto Allegretto Leidenschaftlich schnell Robert Schumann Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 d-Moll op. 121 (1851) Ziemlich langsam – lebhaft Sehr lebhaft Leise, einfach Bewegt PAUSE Johannes Brahms (1833-1897) Trio für Horn, Violine und Klavier Es-Dur op. 40 (1865) Andante Scherzo: Allegro Adagio mesto Finale: Allegro con brio Paul van Zelm Horn Ida Bieler Violine Konrad Elser Klavier 3 Eigenständige Vorstudie Robert Schumann arbeitete immer gerne in Schüben – so flossen ihm 1840 unzählige Lieder aus der Feder, darunter solche meisterlichen Zyklen wie „Dichterliebe“ und „Frauenliebe und leben“. 1842 sollte sodann sein Kammermusik-Jahr werden, in dem er seine drei Streichquartette, aber auch das Klavierquartett und das Klavierquintett komponierte. Sieben Jahre später beschäftigte er sich in Dresden schließlich erstmals und sogleich ausführlich mit der kammermusikalischen DuoForm. Immerhin vier Sammlungen aus lauter poetisch empfindsamen Charakterstücken sind 1849 entstanden. Schumann hatte dafür dem Hetty Krist, Robert Schumann (Lithographie) Klavier jeweils vier unterschiedliche Melodieinstrumente zur Seite gestellt, die bis dahin ihren eigentlichen Platz im Orchester besaßen. Neben der Klarinette, der Oboe und dem Violoncello kam so auch das Horn zu kammermusikalisch-solistischen Ehren. Mit seinem Klang sowie den spieltechnischen Möglichkeiten war Schumann natürlich bestens vertraut, vor allem dank des Hornisten Julius Schlitterlau, den er von der legendären Dresdner Hofkapelle her kannte. So schrieb Schumann ihm mit „Adagio und Allegro“ As-Dur op. 70 zwei Sätze auf den Leib, die das Horn von seiner kostbar lyrischen wie auch von seiner brillant sprunghaften Seite zeigen. 4 Seenlandschaft auf vier Saiten Ließ sich Schumann vom „Adagio und Allegro“ kurz darauf zu seinem Konzertstück für vier Hörner und Orchester inspirieren, ging die Anregung für seine erste von drei Violinsonaten auf die 1849 geschriebenen Klarinettenstücke zurück. Der Konzertmeister des Leipziger Gewandhausorchesters, Ferdinand David, hatte 1850 an Schumann geschrieben: „Deine Fantasiestücke für Piano u. Clarinette gefallen mir ungemein; warum machst Du nichts für Geige und Clavier?“ Schumann ließ sich mehr als eineinhalb Jahre Zeit, bis er dem Wunsch nachkam. Im Herbst 1851 komponierte er die 1. Violinsonate, die im März 1852 von Ferdinand David und Clara Schumann in Leipzig uraufgeführt wurde. Kaum war die Tinte dieser Sonate getrocknet, machte sich Schumann Ferdinand David an ein Nachfolgewerk. Ihre Premiere erlebte die Sonate für Violine und Klavier Nr. 2 d-Moll op. 121 am 29. Oktober 1853 in Düsseldorf. Wieder übernahm Clara Schumann den Klavierpart. Die Violinstimme lag aber nun in den Händen von Joseph Joachim und damit jenes legendären Geigers, der nicht nur zum familiären Kreis der Schumanns zählte, sondern für den Schumann auch sein Violinkonzert geschrieben hat. 5 Im Vergleich zur ersten Violinsonate ist die Zweite formal ein wahrer Koloss, was nicht nur an einem jetzt vierten Satz liegt. Allein der Eröffnungssatz entwickelt mit seinen beiden Themen einen riesigen SpannungsboJoseph Joachim (1867) gen, von vorsichtigem Tasten über energische Impulsivität bis zum gespenstischen Verhallen. Graziös schließt sich der scherzoartige Satz „Sehr lebhaft“ an, gefolgt von einem langsamen Variationensatz mit serenadenhaften Pizzicati. Über den „bewegten“ Kehraus schrieb Joachim noch vor der Uraufführung begeistert: „… und der letzte Satz könnte an eine Seenlandschaft mahnen in seinem herrlichen Auf- und Niederwogen.“ Seelenverwandte Mit ihrem Düsseldorfer Debüt-Recital hatten Clara Schumann und Joseph Joachim im Oktober 1853 ihre noch junge, gemeinsame Konzerttätigkeit fortgesetzt. Bis zum letzten Konzert, das am 23. Januar 1889 in Berlin stattfand, löste dieses Ausnahme-Duo in weit über 200 Konzerten, besonders in England, Beifallsstürme aus. Doch auch danach blieb man sich eng verbunden. So besuchte Joachim Clara regelmäßig in Frankfurt/Main, wo sie seit 1878 „Erste Klavierlehrerin“ am Konservatorium war. Neben gemütlichen Plauderstündchen kam es dabei immer wieder zu privaten Kammermusikauffüh6 rungen. So spielte man 1890, dem Gedenktag zu Roberts 80. Geburtstag, eine Violinsonate von dem alten Freund Brahms, dem die Schumanns schon in seinen jungen Jahren verfallen waren. Für Joachim hat Brahms zahllose Gipfelwerke wie das Violinkonzert und die Violinsonaten geschrieben. Aber selbst Clara hat schon früh Joachims Spiel mit einer Komposition gewürdigt. Es sind die 1853 in Düsseldorf entstandenen Drei Romanzen für Violine und Klavier op. 22. Und was für drei romantische Klang-Perlen ihr da aus der Feder gekullert waren, konnte man bald in einer Besprechung in der „Neuen Berliner Musikzeitung“ nachlesen: „Sämtliche drei Stücke sind jedes in seinem Charakter überaus innig gedacht.“ Clara Schumann (ca. 1850) 7 Einsamer Gipfel „Das Naturhorn war neben Violoncell und Klavier das Hauptinstrument des Knaben Johannes, und er mag seiner Mutter oft ihre in dem Werke angeschlagenen oder angedeuteten Lieblingsmelodien vorgeblasen haben.“ Laut des Biographen Max Kalbeck war Johannes Brahms bereits von Jugend an vom Horn fasziniert. Seine Liebe zu diesem romantischen Blechblasinstrument par excellence hat Brahms zwar später in seinen Sinfonien dokumentiert, in der Kammermusik verewigte er sie jedoch lediglich ein einziges Mal – in dem 1865 komponierten „Trio für Pianoforte, Violine und Waldhorn“ Es-Dur op. 40. Das viersätzige Werk wird mit einem „Andante“ eröffnet, das entgegen der klassischen Sonatengestalt eher das Profil einer Phantasie aufweist. Brahms stellt die beiden Themen nicht kontrastierend gegenüber, sondern verwebt sie variierend miteinander zu einer Elegie mit bisweilen klagenden Zügen. Das darauf folgende, bewegte wie zugleich höchst bewegende „Scherzo: Allegro“ ist hingegen nur ein Zwischenschritt - hin zu dem hochexpressiven „Adagio mesto“. Kalbeck hat es als einen Trauergesang empfunden, mit dem Brahms seiner wenige Monate zuvor verstorbenen Waldhorn Mutter gedachte. Abseits dieser biographisch einge- 8 Johannes Brahms (ca. 1866) färbten Deutung bestimmt besonders das Horn den lastenden Lamento-Ton eines Satzes, der in seiner Stimmung sogar in das abschließende Finale („Allegro con brio“) hineinstrahlt. Denn bei aller Taghelligkeit, für die auch die konzertanten Passagen in der Horn-Stimme sorgen, verströmt der im Hauptthema verarbeitete lutherische Choral „Wer nun den lieben Gott lässt walten“ wiederum ein Gefühl von Sehnsucht. Guido Fischer 9 Paul van Zelm Paul van Zelm studierte Horn und Naturhorn am Sweelinck Conservatorium Amsterdam sowie an der FolkwangHochschule Essen. Bereits während seines Studiums arbeitete er als Orchestermusiker mit Dirigenten wie Eugen Jochum, Claudio Abbado und Leonard Bernstein zusammen. Sein erstes Paul van Zelm Engagement erhielt er als Hornist im WDR Sinfonie Orchester. 1993 wurde er 1. Solohornist der Düsseldorfer Symphoniker, 1994 1. Solo-Hornist der Niederländischen Radio Philharmonie. 2007 ist er als Solohornist ins WDR Sinfonie Orchester zurückgekehrt. Er ist mit verschiedenen niederländischen Orchestern wie dem RFO Hilversum und dem Niederländischen Radio Kammerorchester als Solist aufgetreten. Konzertgastspiele führten ihn mehrfach in andere europäische Länder, in die USA, nach Südamerika und Japan. Seit 1999 ist Paul van Zelm Professor für Horn an der Musikhochschule Köln. 10 Ida Bieler Seit dem Gewinn internationaler Wettbewerbe auf drei Kontinenten konzertiert Ida Bieler regelmäßig als Solistin und Kammermusikerin weltweit in den wichtigsten Musikzentren mit führenden internationalen Orchestern und Dirigenten. Sie erhielt ihre erste musikalische Ausbildung an der North Carolina School of the Ida Bieler Arts und setzte ihre Studien an der Juilliard School of Music New York fort. Wichtige Impulse erhielt sie u. a. von Nathan Milstein. Ihr Studium schloss sie mit dem Konzertexamen an der Musikhochschule Köln bei Max Rostal ab. Als eine der ersten weiblichen Konzertmeister eines großen europäischen Orchesters war Ida Bieler in dieser Position beim Gürzenich Orchester Köln tätig. Sie gab diese Stelle für eine Professur auf. Seit 1993 leitet sie die Meisterklasse für Violine an der Robert-Schumann-Hochschule Düsseldorf und führt derzeit als Gastprofessorin eine Meisterklasse an der Universität für Musik und Darstellende Kunst Graz, Österreich. Ida Bieler spielt eine Violine von Tomas Balestrieri Cremonensis, Fecit Mantua. Anno 1753. 11 Konrad Elser Der in Schwäbisch Gmünd geborene Pianist Konrad Elser studierte an der Musikhochschule Stuttgart u. a. bei Prof. Oleg Maisenberg, der ihm noch während seines Studiums seine Assistenz übertrug. Konrad Elser war Schüler von Martha Argerich und besuchte Meisterkurse u. a. bei Lew Konrad Elser Vlasenko, Jörg Demus und Nikita Magaloff. Bei zahlrei- chen Wettbewerben wurde er mit Preisen ausgezeichnet, so zum Beispiel beim Deutschen Musikwettbewerb, beim Internationalen Musikwettbewerb in Genf, beim Internationalen Busoni-Wettbewerb und beim Internationalen Schubert Wettbewerb in Dortmund. 1985 gewann er den „Concours International de Piano“ in Epinal/Frankreich. Seine Konzerttätigkeit als Solist führte ihn ins europäische Ausland, nach Südamerika und Asien. Hierbei konzertierte er u. a. mit dem MelosQuartett und dem Trio di clarone sowie mit namhaften Künstlern wie David Geringas, Ida Bieler und Thomas Brandis. Nach Lehrtätigkeiten an den Musikhochschulen in Stuttgart und Esslingen folgte Konrad Elser 1992 dem Ruf an die Musikhochschule Lübeck als Professor für Klavier und Kammermusik. 12 Wir spielen für Dich! Das Orchester und seine Stadt Eine schöne Geschenkidee: Der Jahreskalender 2013 des Beethoven Orchester Bonn Für 6 € bei den Konzerten des Beethoven Orchester Bonn oder unter www.beethoven-orchester.de erhältlich THEATER- UND KONZERTKASSE Tel. 0228 - 77 8008 Windeckstraße 1, 53111 Bonn Fax: 0228 - 77 5775, [email protected] Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 18.30 Uhr, Sa von 9.00 - 16.00 Uhr Tel. Vorbestellung: Mo - Fr 10.00 - 15.30 Uhr, Sa 9.30 - 12.00 Uhr Kasse in den Kammerspielen Am Michaelshof 9, 53177 Bad Godesberg Tel. 0228 - 77 8022 Öffnungszeiten: Mo - Fr 9.00 - 13.00 Uhr und 14.00 - 18.00 Uhr, Sa 9.00 - 12.00 Uhr print@home: Karten buchen & drucken von zu Hause aus BONNTICKET: 0228 - 50 20 10, www.bonnticket.de Fax: 0228 - 910 41 914, [email protected] Karten auch in den Zweigstellen des General-Anzeigers und bei allen bekannten Vorverkaufsstellen erhältlich. IMPRESSUM Beethoven Orchester Bonn Generalmusikdirektor Stefan Blunier Wachsbleiche 1 53111 Bonn Tel. 0228 - 77 6611 Fax 0228 - 77 6625 [email protected] www.beethoven-orchester.de Redaktion Markus Reifenberg Brigitte Rudolph Texte Guido Fischer Gestaltung res extensa, Norbert Thomauske Druck Druckerei Scholl, Bonn Bildnachweise: Für die Überlassung der Fotos danken wir den Künstlern und Agenturen. 14 HINWEISE Wir möchten Sie bitten, während des gesamten Konzertes Ihre Mobiltelefone ausgeschaltet zu lassen. Wir bitten Sie um Verständnis, dass wir Konzertbesucher, die zu spät kommen, nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns darum, den Zugang zum Konzert so bald wie möglich – spätestens zur Pause – zu gewähren. In diesem Fall besteht jedoch kein Anspruch auf eine Rückerstattung des Eintrittspreises. Wir machen darauf aufmerksam, dass Ton- und/oder Bildaufnahmen unserer Aufführungen durch jede Art elektronischer Geräte strikt untersagt sind. 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