Beliebte Pflanzen

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6 / 2016 xy Ziergarten
Fotos: Fotolia
Pflanzen
von Mag. Astrid Plenk
Fingerhut
Digitalis-Arten
Ein Blickfang ist der Fingerhut im Garten allemal. Diese beliebte Staude
ziert schon lange unsere Gärten, auch wenn etwas Vorsicht geboten ist.
F
amilien mit kleinen Kindern sollten besser auf
diese Pflanze verzichten,
da sie in allen Teilen sehr
stark giftig ist. Auch sollte man den
Fingerhut nicht an den Rand des
Gartens setzen so, dass er nicht zum
Nachbarn wächst oder auf einen öffentlichen Gehweg hinausragen kann.
Systematisch zählt der Fingerhut
heute auf Grund molekularbiologischer Untersuchungen zu den Wegerichgewächsen, den Plantaginaceae,
und nicht mehr zu den Braunwurzgewächsen oder auch Rachenblütler,
den Scrophulariaceae. Meist wird
der Fingerhut als zweijährige Pflanze
beschrieben. Doch es kommt immer
wieder vor, dass er in den folgenden
Jahren immer wieder blüht, da er
sich sehr leicht selbst aussät, und
man ihn somit leicht für eine Staude
halten könnte. Die Wuchshöhe reicht
je nach Art und/oder Sorte von etwa
60 cm bis zu 2 Meter. Die eiförmig
bis lanzettlich geformten Grundblätter stehen in einer Rosette und sind
an ihrer Unterseite filzig behaart.
Am Stängel sind sie wechselständig
angeordnet. Die dekorativen Blüten
stehen in lagen aufrechten Trauben,
die zur Sonne hin ausgerichtet werden.
Der Schlund der Blüten ist gefleckt.
Typische Farben sind weiß, gelb, rosa
bis hin zu purpurrot.
Als Standort wählt man am besten
einen halbschattigen bis schattigen
Platz. Der Boden sollte reich an Nährstoffen, locker, frisch und leicht sauer
sein. Prinzipiell gedeiht der Fingerhut
in fast allen herkömmlichen Gartenböden, doch ist ein Kultivieren auf
sehr kalkreichem Substrat nur bedingt möglich. Am ehesten verträgt
noch der gelbe Fingerhut einen kalkhaltigen Boden. Besonders gut eignet
sich der Fingerhut für naturnahe
Gärten, Heidegärten oder Bauerngärten. Hier kommen sie besonders gut
vor dunklen Nadelgehölzen und Farnen zur Geltung. Gute Partner sind
der Rittersporn, Sommernelken und
Akeleien aber auch Silberkerzen, Elfenblumen, Goldbeeren (Waldsteinia
sp.), Schaumblüten, Ballonblumen
– sie werden auch als Chinesische
Glockenblumen bezeichnet - und
verschiedene Gräser. Besonders häu-
fig wird der Fingerhut von Hummeln
angeflogen.
Krankheiten und Schädlinge sind
nicht allzu häufig. In trockenen Jahren kann es zu einem Befall durch
den Echten Mehltau kommen. Bei
Staunässe treten rasch Wurzelfäulen
auf. Blattläuse sind selten. Der Fingerhut-Blütenspanner (Eupithecia pulchellata) kann von Juni bis August in
den Blüten fressen. Auffällig wird der
Befall durch die versponnen Blüten.
Auf den Britischen Inseln, wo der
Fingerhut besonders beliebt ist, gibt
es zahlreiche Mythen um diese Pflanze.
So sollen Feen und Elfen die Blüten
gerne als Kopfbedeckungen nutzen.
In Irland schrieb man ihm eine gute
Wirkung gegen den bösen Blick zu.
Aber auch in anderen Ländern wie
beispielsweise der Schweiz schrieb
man ihm magische Bedeutungen zu,
so soll der Teufel in verschiedenen
Märchen die Blüten als Fingerhut
verwenden. In der Blumensprache bedeutet der Fingerhut allerdings nichts
Gutes. Man will damit zum Ausdruck
bringen, dass man schon schlechte
Erfahrungen gemacht hat.
D. purpurea
D. grandiflora
D. lanata
Am häufigsten sind folgende Arten zu finden:
Deutscher Name
Lat. Name
Roter Fingerhut
D. purpurea
Rostiger Fingerhut
D. ferruginea
Großblütiger Fingerhut D. grandiflora
Balkanfingerhut
D. laevigata
Wolliger Fingerhut
D. lanata
Gelber Fingerhut
D. lutea
Englischer Fingerhut Digitalis X mertonensis
Iberischer Fingerhut
D. thapsi
Blüte
Blühzeit
Wuchshöhe
purpurrot
mattgelb mit rotbraune Adern
hellgelbe Blüte mit braunen Adern
bräunlich gelb
weißlich bis hellocker, mit dunkleren Adern, im Blütenbereich wollig
gelbliche Blüte, kleinblumig
lachsrosa
purpurrosa
Juni - September
Juni - August
Juni - August
Juni - August
Juni - September
bis 200 cm
180 cm
100 cm
80 cm
100 cm
Juni - August
Mai - Juli
Juni - August
80 cm
120 cm
60 cm
D. thapsi
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Kleingärtner xy 33
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