Schlacht zwischen zwei Revolutionen: Waterloo Vortrag: Johannes

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18.6.
Battle of Waterloo
William Sadler
(1782 -1839)
Schlacht zwischen
zwei Revolutionen:
Waterloo
Vortrag: Johannes Willms
Gespräch:
Johannes Willms,
Michael Krüger
Johann Wilhelm Wilms
(1772-1847)
Die Schlacht von
Waterloo, op. 43
Klavier: Siegfried Mauser
Donnerstag,18. 6. 2015
Beginn 19 Uhr
Die Schlacht von Waterloo am 18. Juni 1815 markiert
den Schlußpunkt der ereignisgeschichtlichen Periode,
die am 14. Juli 1789 einsetzte. Diese Zeitspanne war
geprägt von der Herrschaft Frankreichs über Europa
im Zeichen von Revolution und napoleonischem Empire. Wie nur wenige andere Schlachten in der Geschichte der Menschheit war das blutige Geschehen, dem ein Dorf südlich von Brüssel seinen Namen
gab, eine historische Weichenstellung, die dem weiteren Gang der Geschichte eine neue Richtung wies.
Der Sieg der verbündeten britisch-niederländischpreußischen Armeen über Napoleon, der aus seinem
Exil auf Elba entwichen war und rund einhundert
Tage lang erneut die Herrschaft über Frankreich ausübte, trug entscheidend dazu bei, das sich bisweilen
im Festrausch verlierende Palaver des seit dem Herbst
1814 tagenden Wiener Kongresses erfolgreich abzuschließen. Die endgültige Niederlage Napoleons in
der Schlacht von Waterloo besiegelte die politische
Neuordnung Europas, die von den in Wien versammelten Vertretern der Mächte ausgehandelt wurde.
Daß diese Ordnung bis zum August 1914 trotz mancher Belastungen Bestand hatte, verdankte sich aber
weniger deren politischer Klugheit, als vielmehr dem
Umstand, daß die Französische Revolution und das
ihr auf dem Fuße folgende napoleonische Empire
den Beginn der Industriellen Revolution auf dem Kontinent verzögerten. Als Erklärung für die bis zum Beginn des Ersten Weltkriegs andauernde und weitgehend friedliche Stabilität in Europa drängt sich deshalb die Vermutung auf, daß mit 1815 weit eher als
mit 1789 ein Jahrhundert politischen, sozialen und
wirtschaftlichen Fortschritts in Europa begann. J. W.
Johannes Willms war als Journalist tätig. So u. a.
Feuilletonchef der Süddeutschen Zeitung von 1993 bis
2000, für die er zuletzt als Kulturkorrespondent in
Paris tätig war. 2014 veröffentlichte er Tugend und
Terror. Geschichte der Französischen Revolution.
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