Lang Lang Gewandhausorchester Leipzig Riccardo Chailly

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Lang Lang
Gewandhausorchester Leipzig
Riccardo Chailly
Dienstag 10. Februar 2009 20:00
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Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an der Garderobe Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen
Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus.
Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben:
Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus.
Wir bitten um Ihr Verständnis dafür, dass Bild- und Tonaufnahmen aus
urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind.
Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir
Sie um Verständnis dafür, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir
bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzert zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen.
Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen
wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal
störungsfrei und ohne Verzögerung verlassen können.
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Lang Lang Klavier
Gewandhausorchester Leipzig
Riccardo Chailly Gewandhauskapellmeister
Dienstag 10. Februar 2009 20:00
Pause gegen 20:40
Ende gegen 21:45
Zu diesem Konzert finden begleitend
Konzerteinführungen an Schulen statt.
Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
Dieses Konzert wird durch die
HDI-Gerling Leben Serviceholding AG ermöglicht.
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Felix Mendelssohn Bartholdy 1809 – 1847
Ouvertüre C-Dur op. 101 (1825 – 26/1833)
für Orchester
(»Trompeten-Ouvertüre«)
Felix Mendelssohn Bartholdy
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 g-Moll op. 25 (1830/31)
Molto allegro con fuoco
Andante
Presto – Molto Allegro vivace
Pause
Felix Mendelssohn Bartholdy
Sinfonie Nr. 3 a-Moll op. 56 (1829 – 1842)
»Schottische«
Andante con moto – Allegro un poco agitato – Assai animato
Vivace non troppo
Adagio
Allegro vivacissimo – Allegro maestoso assai
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Zu den Werken des heutigen Konzerts
Felix Mendelssohn Bartholdy – »der Mozart des 19. Jahrhunderts, der
hellste Musiker, der die Widersprüche der Zeit am klarsten durchschaut
und zuerst versöhnt« hat, so Robert Schumann – gehörte zu den international gefeierten Künstlern seiner Zeit, nicht nur als Komponist und
Pianist. Als Dirigent gewann er durch die legendäre Wiederaufführung von Bachs Matthäuspassion und die posthume Uraufführung der
Schubertschen großen C-Dur-Sinfonie historische Bedeutung. Zwölf
Jahre seines nur 38 Jahre währenden Lebens wirkte er in Leipzig: als
Musiker, Gewandhauskapellmeister, Komponist und Pädagoge. Hier
gründete er das erste deutsche Musikkonservatorium, hier entwickelte er einen neuen Dirigierstil und eine neue Orchesterkultur. Er
brachte das Leipziger Gewandhausorchester auf ein bis dahin unerreichtes musikalisches Niveau und unzählige bedeutende Werke zur
Uraufführung.
Nach seinem frühen Tod 1847 verblasste Mendelssohns Ruhm.
Die Diffamierung des Komponisten, die 1850 mit Richard Wagners
Schrift Das Judentum in der Musik ihren Anfang nahm und 1936 in
der nationalsozialistischen Zerstörung des Leipziger MendelssohnDenkmals kulminierte, war antisemitisch motiviert. Die Folgen dieser
Diffamierung ließen sich auch nach 1945 noch lange in deutschen
Konzertsälen spüren.
Am 3. Februar 2009 jährte sich zum 200. Mal Mendelssohns
Geburtstag. Das wird in Leipzig selbstverständlich groß gefeiert. Auch
mit einer Mendelssohn-Europa-Tournee des Gewandhausorchesters,
die heute in Köln Station macht. Man präsentiert ein Programm, das
vor allem Mendelssohns innovative Ideen im instrumentalmusikalischen Bereich in den Vordergrund stellt.
Eine kleine Schwester der Sinfonie
Mendelssohns Ouvertüre C-Dur op. 101 (»Trompeten-Ouvertüre«)
Die Eröffnung ist seit jeher eine der zentralen Aufgaben von Instrumentalmusik. Als Einleitung von Bühnenwerken hatten etwa Ouvertüren einst die Aufgabe, das Publikum auf die anschließende Opernoder Schauspiel-Darbietung einzustimmen. Mit der Entwicklung des
Sinfonie-Konzertwesens wurde es üblich, Ouvertüren aus größeren
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Werken herauszulösen und auch im Konzert aufzuführen. Mehr und
mehr wurden Ouvertüren im 19. Jahrhundert aber auch speziell für
das Konzert komponiert – ohne Bindung an das Theater. Es war nicht
die Ouvertüre der Oper, sondern die des Schauspiels, welche der
selbständigen Konzertouvertüre den Weg ebnete. Schon Beethovens
Ouvertüre zum Trauerspiel Coriolan des österreichischen Dramatikers
Heinrich Joseph von Collin erlebte ihre Uraufführung 1807 nicht mehr
im theatralen Kontext, sondern innerhalb einer rein instrumentalen
Akademie. Ein Zweig im Beethovenschen Œuvre, aus dem letztlich
Liszts sinfonische Dichtungen hervorgingen.
Die einsätzige, klar umrissene Gestalt der Ouvertüre, der Beethoven die dialektischen Prinzipien der Sonatenform verpasste, schien
bestens dazu geeignet, die romantische Idee von der »rein poetischen
Welt« der Instrumentalmusik zu ihrem Recht kommen zu lassen. Oft
haben Konzertouvertüren programmatischen Hintergrund, erzählen
also mit rein musikalischen Mitteln eine »Geschichte« – nicht im Sinne
einer illustrativ schildernden Vertonung, sondern vielmehr gemäß
einer Darstellung allgemein-menschlicher Affekte und Seelenregungen, die durch eine imaginäre Handlung hervorgerufen werden.
Auch Felix Mendelssohn Bartholdy begann sich schon früh für
die »kleinere, freiere Schwester der Sinfonie« (Wolfram Steinbeck) zu
interessieren und steuerte im Laufe seines Lebens viele bedeutende
Werke zu dieser Gattung bei, von denen die Ouvertüre zu Shakespeares
Sommernachtstraum und Die Hebriden wohl die berühmtesten sind.
Mendelssohns zukunftsweisende Kompositionen hätten unter einem
anderen »Produktnamen« vielleicht mehr Anerkennung erlangt, so
mutmaßte einst zumindest der Liszt-Schüler und Dirigent Felix Weingartner: »Hätte Mendelssohn seinen einsätzigen Orchesterstücken
den glücklichen Titel ›Sinfonische Dichtung‹ gegeben, den Liszt später
erfunden hat, so würde er heute wahrscheinlich als Schöpfer der Programmmusik gefeiert und hätte seinen Platz am Anfang der neuen,
statt am Ende der alten Periode der Kunst. Er hieße dann der ›erste
Moderne‹ anstatt der ›letzte Klassiker.‹«
Neben programmatischen Konzertouvertüren schrieb Mendelssohn auch eine ohne außermusikalischen Bezug: Die »TrompetenOuvertüre« in C-Dur op. 101 – so genannt wegen ihrer prägnanten
Trompetenrufe. Sie ist ein Jugendwerk, dessen früheste Fassung aus
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dem Jahr 1826 stammt, das aber in der Folge – wie so viele andere
Werke des selbstkritischen Komponisten – mehrfach umgearbeitet
wurde.
Die erste öffentliche Aufführung fand im April 1828 im Rahmen
der Eröffnung des Festes zum 300. Todestag Albrecht Dürers in Berlin
statt. Der Kritiker der Allgemeinen musikalischen Zeitung beurteilte das
Stück als »feurig und effectvoll«, »etwas zu lang« und »teilweise sehr
an Beethovens Vorbild erinnernd«. Klare Worte! Im Gegensatz dazu
fühlte sich im Juni 1833 ein Kritiker in London beim Hören einer neuen
Fassung der Trompeten-Ouvertüre ziemlich überfordert: »Ursprung
der Ouvertüre in C-Dur von Herrn Mendelssohn sind Genie und Können. Ihre Schnelligkeit und scheinbare Wildheit machen eine Analyse
derselben ohne wiederholtes Hören oder eine Untersuchung des Werkes auf Papier unmöglich.«
Organisch verbunden
Mendelssohns Klavierkonzert Nr. 1 g-Moll op. 25
Italien ist nicht nur die Wiege der Oper. Auch die Instrumentalmusik
erlebte hier ihre erste große Blüte auf dem Weg zu einer von der Vokalmusik emanzipierten Sprache. Denn italienische Meister wie Corelli,
Albinoni oder Vivaldi hatten mit dem Solokonzert eine instrumentalmusikalische Dialogform entwickelt, die bald zu einer der wichtigsten
Gattungen europäischen Musizierens avancierte. Denn es verband
lebendige Spielleidenschaft mit dramatischem Geschehen, brillante
solistische Virtuosität mit orchestralem Klang und individuellen Ausdruck mit der »neutralen« Kollektiv-Aussage des Orchesters. Spätestens in der Wiener Klassik hatte sich die barocke Ritornellform, in der
sich Tutti- und Soloabschnitte aneinanderreihten, mit den Errungenschaften der Sonatenkultur vereint. Doch sind grundlegende Kennzeichen des barocken Typus für das Solokonzert bis ins 20. Jahrhundert
gattungsprägend geblieben: so die Dreisätzigkeit mit ihrem Wechsel
schnell-langsam-schnell, das Dialogisieren zwischen Solo und Orchester und der ernste, schmerzliche Gestus des langsamen Mittelsatzes.
Um der langlebigen, robusten Gattung Neues abzugewinnen,
experimentierten die Komponisten immer wieder fleißig mit den
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formalen Eigenarten des Solokonzerts. Das tat auch Felix Mendelssohn Bartholdy in seinen insgesamt acht Konzerten: Es existieren fünf
Jugendwerke und drei, die man seiner reifen Schaffensphase zuordnet. Zu letzterer gehört auch sein erstes Klavierkonzert g-Moll op. 25.
Es entstand während einer über zwei Jahre dauernden Bildungsreise
durch die künstlerischen Metropolen Europas. Vom Oktober 1830
bis Juni 1831 hielt sich Felix Mendelssohn in Italien auf – in Venedig,
Florenz, Rom. Der Schwerpunkt seiner Unternehmungen lag für den
Kunstbeflissenen weniger auf der Musik als auf der Kultur der Antike
und der bildenden Kunst. Vom italienischen Musikleben zeigte sich
der junge Mann schon bald sehr enttäuscht. »Ein Orchester müssen
Sie sich denken wie im letzten bayrischen Dorf«, berichtet er aus Italien, um anderntags festzustellen: »Warum soll auch Italien heut zu
Tage mit Gewalt ein Land der Kunst sein, während es das Land der
Natur ist, und dadurch Alles beglückt!« Aber er kam auch mit diversen
Arbeitsprojekten im Gepäck nach Italien, darunter Die erste Walpurgisnacht, seine »Italienische« Sinfonie und die Hebriden-Ouvertüre –
außerdem sein erstes Klavierkonzert.
Letzteres stellte er fertig, als er nach seiner Italienreise im Herbst
1831 in München weilte: Er habe das Stück in großer Eile heruntergeschrieben, berichtet er dem Vater. Grund dafür war die Möglichkeit
eines Auftritts im Rahmen eines Wohltätigkeitskonzerts »zum Besten
der Armenpflegegesellschaft«, das am 17. Oktober 1831 auf Initiierung
des bayerischen Königs im Münchner Odeon stattfand. Dort brachte
Mendelssohn sein Konzert selbst zur Uraufführung.
In seinem ersten Klavierkonzert gelingt es dem 22-Jährigen mit
viel formaler Phantasie, etwas ganz Eigenes zu schaffen. So löst er
etwa die traditionelle Dreisatzform durch fließende Übergänge zwischen den Einzelsätzen auf: Dadurch entsteht eine fantasieartige,
latente Einsätzigkeit, die im Finale durch Reminiszenzen an den Kopfsatz noch gefestigt wird. Trotz ihrer kontrastierenden Charaktere werden der feurige erste Satz, das gefühlvoll-singende Andante und das
quirlige, fröhliche Rondo-Finale durch thematische Verknüpfungen
organisch miteinander verbunden. Auch ist Mendelssohn auf eine
dramatische Straffung des gewichtigen Kopfsatzes bedacht: Dort verzichtet er auf das obligatorische, ausführliche Eröffnungstutti und die
konventionelle Anordnung der Solo- und Tutti-Abschnitte als in sich
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geschlossene Teile. Er gestaltet nach den Prinzipien der Sonatenform,
ohne auf die alte Ritornell-Tradition Bezug zu nehmen. So werden
beide Themen jeweils vom Klavier exponiert.
Entschwundene Zeit
Mendelssohns Sinfonie a-Moll op. 56 »Schottische«
Zwei Jahre zuvor, im April 1829, war Felix Mendelssohn Bartholdy
zum ersten Mal nach England gereist. Die Londoner Philharmonische
Gesellschaft empfing ihn dort mit offenen Armen. Nach einer überaus erfolgreichen Konzertsaison mit zahlreichen Dirigenten- und Pianisten-Verpflichtungen zog es Mendelssohn und seinen Freund Karl
Klingemann dann zur Sommerreise ins schottische Hochland, einem
begehrten Reiseziel jedes echten Romantikers. Geprägt von Walter
Scotts Schottland-Romanzen und James Macphersons erfundenen
Ossian-Sagen, für die sich damals ganz Europa begeisterte, ging es
zunächst nach Edinburgh. Man besuchte Schlösser und Paläste, auch
Holyrood Palace, in dem einst Maria Stuart residierte und der nun
Mendelssohn die ersten Takte einer Musik einflüsterte, aus der viele
Jahre später die »Schottische« Sinfonie entstehen sollte: »In der tiefen
Dämmrung«, schrieb er an seine Familie in Berlin, »gingen wir heut
nach dem Palaste, wo Königin Maria [Stuart] gelebt und geliebt hat; es
ist da ein kleines Zimmer zu sehen, mit einer Wendeltreppe an der Tür;
da stiegen sie hinauf und fanden den Rizzio im kleinen Zimmer, zogen
ihn heraus, und drei Stuben davon ist eine finstere Ecke, wo sie ihn
ermordet haben. Der Kapelle daneben fehlt nun das Dach; Gras und
Efeu wachsen viel darin, und am zerbrochenen Altar wurde Maria zur
Königin von Schottland gekrönt. Es ist da alles zerbrochen, morsch,
und der heitere Himmel scheint hinein. Ich glaube, ich habe heut da
den Anfang meiner Schottischen Sinfonie gefunden.«
Noch am gleichen Abend skizzierte Mendelssohn erste Ideen.
Danach blieb das Projekt erst einmal liegen. Erst über 12 Jahre später
griff der Komponist es wieder auf und vollendete im Januar 1842 seine
»Schottische« Sinfonie in a-Moll, die heute als seine dritte gezählt wird,
jedoch eigentlich seine letzte ist.
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Die Uraufführung fand im Rahmen des 19. Abonnementskonzerts
des Gewandhauses in Leipzig am 3. März 1842 unter Leitung des Komponisten statt. Das Werk – mit großer Spannung erwartet – wurde ein
Riesenerfolg. Die Allgemeine musikalische Zeitung berichtete: »Bei der
hohen Vollendung, die Mendelssohn in seinen Kompositionen überhaupt jetzt erreicht hat, und die ihnen allen ohne Widerrede den Stempel der Meisterschaft aufdrückt, war es natürlich, dass der Symphonie
[…] die größten Anforderungen und Erwartungen entgegenkamen.
Diese Erwartungen sind erfüllt, in einem so hohen Grade erfüllt worden, wie wir es […] kaum erwartet hatten. Die Anlage und Form der
Sinfonie gleichen zwar in ihrer Aufführung der bisher in dieser Kompositionsgattung eingeführten, doch mit dem hier sehr wesentlichen
Unterschiede, dass die einzelnen Sätze […] nicht selbständig in sich
abgeschlossene Musikstücke sind, sondern miteinander in unmittelbarer inniger Verbindung stehen und somit zusammen nur einen großen Satz, ein durch nichts unterbrochenes oder geteiltes Tongemälde
bilden.« Der Rezensent bezieht sich hier auf Mendelssohns »attacca«Anweisungen, die die »stimmungsmordenden Pausen« zwischen den
Sätzen eliminieren sollen.
Auf den ersten Blick reiht sich Mendelssohns »Schottische« in
die klassisch-romantische Tradition der Gattung Sinfonie nahtlos ein.
Das äußert sich im Gestus der Erhabenheit, im epischen Drang, etwas
erzählen zu wollen, in der motivischen Zyklusbildung und auch in der
Bewahrung der Grundcharaktere der einzelnen Sätze: Einem ersten
spannungsgeladenen Satz in Sonatenform, der in der Coda allerdings
mit einer veritablen Sturmmusik überrascht, folgt ein flirrendes, quecksilbriges Scherzo. Der dritte Satz ist ein elegisch-getragenes Adagio,
und das Finale schließlich äußert sich vorwärtsdrängend, pulsierend,
zuweilen hymnisch auftrumpfend.
Robert Schumann lobte in seiner Besprechung der »Schottischen«
in der Neuen Zeitschrift für Musik die formale Dichte, die enge Verwandtschaft der Sätze untereinander und das organische Zusammenwachsen, das durch strenge motivische Arbeit erzielt wird: »In der
Grundanlage zeichnet sich die Symphonie Mendelssohns noch durch
den innigen Zusammenhang aller vier Sätze aus; selbst die melodische Führung der Hauptthemas [sic!] in den vier verschiedenen ist
eine verwandte; man wird dies auf eine erste flüchtige Vergleichung
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herausfinden. So bildet sie denn mehr als irgendeine andere Symphonie auch ein engverschlungenes Ganzes; Charakter, Tonart, Rhythmus
weichen in den verschiedenen Sätzen nur wenig von einander ab.«
Die langsame, dunkle Einleitung, mit der der Kopfsatz beginnt und
auch beschlossen wird, liefert dabei die motivische Substanz für alle
Themen der folgenden Sätze bis hin zur hymnischen Schlusssteigerung des Finales.
Doch trotz des groß angelegten sinfonischen Prozesses zeigt sich
die Innovation vor allem in einem ausgeprägt lyrischen Stil: Poetische
Liederthemen, »Lieder ohne Worte«, Liedstrukturen prägen die ganze
Sinfonie. »Strophische Wiederholung wird ebenso zum formbestimmenden Faktor des Satzprozesses wie liedhafte Fortspinnung der Thematik oder farbenreicher Wechsel des Tons.« (Wolfram Steinbeck)
Zwar kommt die »Schottische« ohne spezifische Programmatik
aus, sie ist aber durchwirkt von schottischem Kolorit. Hörbar wird das
etwa in den Dudelsackanklängen des zweiten Satzes und im balladenhaften Tonfall des Sinfoniebeginns: »Es war einmal in fernen Zeiten«,
scheint die Musik artikulieren zu wollen. Robert Schumann war es, als
»wenn wir aus einem alten verlegten Buche plötzlich ein vergilbtes
Blatt herausziehen, das uns an eine entschwundene Zeit erinnert, und
diese nun in ganzer Helle wieder auftaucht«. Die Assoziationen an
eine düstere schottische Landschaft mit verfallenen Gemäuern und
versunkenen Geschichten, wie sie Mendelssohn einst vorgefunden
hatte, stellen sich beim Hören zweifelsohne wie von selbst ein.
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Verena Großkreutz
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Lang Lang
Lang Lang begann im Alter von drei Jahren mit dem Klavierspiel.
Bereits als Fünfjähriger gewann er den Shenyang-Klavierwettbewerb und gab seinen ersten öffentlichen Klavierabend. Mit neun
Jahren ging er an das Zentrale Musikkonservatorium in Peking,
mit dreizehn spielte er in der Pekinger Concert Hall alle 24 Etüden
von Chopin und errang den Ersten Preis beim Internationalen
Tschaikowsky-Wettbewerb für junge Musiker. Sein internationaler
Durchbruch gelang ihm als Siebzehnjähriger, als er bei der Gala of
the Century in letzter Minute einsprang und dort mit dem Chicago
Symphony Orchestra Tschaikowskys erstes Klavierkonzert aufführte.
Seit diesem sensationellen Debüt spielt der heute 26-jährige Pianist in den Konzertsälen
aller großen Städte weltweit. Er konzertierte mit den international führenden Orchestern
unter Dirigenten wie u. a. Vladimir Ashkenazy, Daniel Barenboim, Pierre Boulez, Riccardo
Chailly, Sir Colin Davis, Charles Dutoit, Christoph Eschenbach, Valery Gergiev, Mariss Jansons,
James Levine, Zubin Mehta, Lorin Maazel, Franz Welser-Möst, Riccardo Muti, Kent Nagano,
Seiji Ozawa, Sir Simon Rattle und Esa-Pekka Salonen. Als erster chinesischer Pianist wurde
er von den Berliner und den Wiener Philharmonikern sowie von allen führenden amerikanischen Orchestern verpflichtet. Im August 2008 verfolgten über zwei Milliarden Menschen
Lang Langs Spiel bei der Eröffnungszeremonie der Olympischen Spiele in Peking. Zehntausende besuchten die Open-Air-Konzerte, die Lang Lang im Sommer 2008 weltweit gab, u. a.
im New Yorker Central Park, in der Hollywood Bowl in Los Angeles, beim Ravinia Festival in
Chicago, auf dem Theaterplatz in Dresden und im Hamburger Derby-Park. Im Dezember 2007
war Lang Lang Solist des Konzerts im Rahmen der Vergabe der Nobelpreise in Stockholm;
an Silvester wirkte er beim Galakonzert unter der Leitung von Seiji Ozawa anlässlich der
Eröffnung des National Center for the Performing Arts in Peking mit. Er spielte beim Konzert
zum Auftakt der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 im Münchner Olympiastadion unter Mariss
Jansons und musizierte mit den Wiener Philharmonikern unter Zubin Mehta anlässlich des
Finales der Fußball-Europameisterschaft 2008 in Wien. Lang Lang spielte vor zahlreichen
Staatsoberhäuptern und führenden Persönlichkeiten wie Kofi Annan, George H. W. Bush,
Königin Elizabeth II., Hu Jintao, Horst Köhler, Prinz Charles, Vladimir Putin und Nicolas
Sarkozy. In der laufenden Saison ist er Artist-in-Residence in Chicago, Toronto, San Francisco,
London, Rom und Stockholm. Auf Einladung führender Musikakademien gibt er weltweit
Meisterkurse, u. a. an der Juillard School, dem Curtis Institute, der Manhattan School of
Music, der Musikhochschule Hannover und an diversen Konservatorien in China, wo er
Ehrenprofessuren innehat. Die Veranstaltungen im Bereich Musikerziehung und »Outreach«
werden in Zusammenarbeit mit der Lang Lang International Music Foundation durchgeführt, die 2008 mit Unterstützung der Grammy-Akademie und UNICEF ins Leben gerufen
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wurde. Lang Lang ist Internationaler Goodwill-Botschafter der UNICEF und Vorsitzender
des Montblanc de la Culture Arts Patronage Award Project. Darüber hinaus hat er einen
Sitz im Beirat des Weill Music Institute im Rahmen des Education-Programms der Carnegie
Hall und ist jüngstes Mitglied des Artistic Advisory Board der Carnegie Hall. Lang Lang ist
Exklusivkünstler der Deutschen Grammophon. Seine CDs erreichten die Spitzenpositionen
der Klassik- und Pop-Charts rund um den Globus. Seine Einspielung der Klavierkonzerte Nr.
1 und 4 von Beethoven gemeinsam mit dem Orchestre de Paris unter Christoph Eschenbach
erreichte auf Anhieb Platz 1 der klassischen Billboard Charts. Für diese Aufnahme wurde er
in der Kategorie »Best Instrumental Soloist« für einen Grammy nominiert. Von der Recording
Academy wurde er 2007 mit dem Presidential Merit geehrt und 2008 zum Grammy-Kulturbotschafter Chinas ernannt. Zuletzt erschienen die Klavierkonzerte Nr. 1 und 2 von Chopin
gemeinsam mit den Wiener Philharmonikern unter Zubin Mehta. Lang Lang übernahm den
umfangreichen Klavierpart der von Alexandre Desplat komponierten und mit einem Golden
Globe ausgezeichneten Filmmusik für The Painted Veil. Ebenso wirkte er beim Soundtrack für
The Banquet mit, der aus der Feder von Tan Dun stammt. Lang Langs Autobiographie Journey
of a Thousand Miles erschien in acht Sprachen, die deutsche Ausgabe wurde im November
2008 veröffentlicht. In der Kölner Philharmonie war Lang Lang zuletzt im Februar 2006 mit
Werken von Mozart, Chopin, Schumann, Rachmaninow und Liszt zu hören.
Generalmanagement: Columbia Artists Music LLC, www.cami.com
Deutschlandmanagement: KünstlerSekretariat am Gasteig, www.ks-gasteig.de
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Gewandhausorchester Leipzig
Das Gewandhausorchester Leipzig ist das älteste bürgerliche Konzertorchester der Welt.
Keimzelle des Orchesters war die 1743 von 16 Kaufleuten gegründete Konzertgesellschaft
»Großes Concert«. Mit dem Umzug in das Messehaus der Tuchwarenhändler im Jahr 1781
erhielt das Ensemble den Namen »Gewandhausorchester«. 1884 bezog man das durch
den Verkauf von Stiftungs-Anteilen errichtete neue Konzerthaus, das 1944 durch Luftangriffe zerstört wurde. 1981 wurde das neue Gewandhaus am Augustusplatz eingeweiht.
Wenige andere Klangkörper waren an der Entwicklung der sinfonischen Musiktradition
so beteiligt wie das Gewandhausorchester. Es spielte beispielsweise noch zu Lebzeiten
des Komponisten sämtliche Beethoven-Sinfonien. Der weltweit erste Bruckner-Zyklus
ist dem Orchester zu verdanken, ebenso der erste Schostakowitsch-Zyklus in den 70er
Jahren des 20. Jahrhunderts. Das Gewandhausorchester zeichnet sich durch sein großes
Repertoire-Spektrum und eine ungewöhnlich hohe Aufführungsdichte aus, was auch
an seinem großen Aufgabenfeld liegt: es tritt als Konzertorchester, als Opernorchester
der Leipziger Oper und als Kammerorchester, das gemeinsam mit den weltberühmten
Thomanern die Kantaten in der Thomaskirche gestaltet, in Erscheinung. Mit weit über 200
Aufführungen in diesen drei Spielstätten und auf Tournee ist das Gewandhausorchester
das musikalische Zentrum der Stadt Leipzig und ihr wichtigster musikalischer Botschafter.
Einige der bedeutendsten Gewandhauskapellmeister waren Felix Mendelssohn Bartholdy,
Arthur Nikisch, Wilhelm Furtwängler und Bruno Walter. Kurt Masur (bis 1996) und Herbert
Blomstedt (1998 – 2005) sind die Ehrendirigenten des Gewandhausorchesters. Das Orche-
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ster wurde für die Einspielung des Konzerts anläßlich der Amtseinführung von Riccardo
Chailly als Gewandhaus Kapellmeister mit dem ECHO Klassik 2006 sowie für die Aufnahmen
der beiden Klavierkonzerte von Brahms mit dem Solisten Nelson Freire mit dem Diapason
d’Or de L’année ausgezeichnet. Diese Aufnahme wurde für die 49. Grammy-Verleihung
nominiert. Je einen ECHO Klassik 2007 erhielten die Einspielungen der Schumann-Sinfonien Nr. 2 und 4 (arr. von Gustav Mahler) sowie die Aufnahme der Violinkonzerte von
Mendelssohn und Bruch mit der Solistin Janine Jansen. Für die Schumann-Einspielungen
in der Bearbeitung von Mahler wurde das Orchester zum Editor’s Choice der Zeitschrift
Gramophone ernannt. Die Einspielung der beiden Klavierkonzerte von Johannes Brahms
durch das Gewandhausorchester und Nelson Freire unter der Leitung von Riccardo Chailly
ist als »Aufnahme des Jahres« und als beste »Konzert-Aufnahme« mit dem Gramophone
Award 2007 ausgezeichnet worden. Seit Januar 2008 sind die von Mahler bearbeiteten
Schumann-Sinfonien als Doppel-CD erhältlich. In der Kölner Philharmonie spielte das
Gewandhausorchester Leipzig zuletzt am gestrigen Abend, ebenfalls unter der Leitung
von Riccardo Chailly.
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Die Besetzung des Gewandhausorchesters Leipzig
Gewandhauskapellmeister
Riccardo Chailly
Gewandhausdirektor
Andreas Schulz
Orchestermanager
Marco Eckertz
Violine I
Christian Funke 1. Konzertmeister
Julius Bekesch Stv. 1. Konzertmeister
Andreas Seidel Stv. 1. Konzertmeister
Ina Wiehe
David Wedel
Wolfram Fischer
Hans-Rainer Jung
Uwe Boge
Thomas Tauber
Christian Krug
Johanna Berndt
Sara Astore
Yun-Jin Cho
Rodrigo Bauza
Agnes Farkas
Elisa Friedrich
Stanislav Zakrzhevskiy
Violine II
Dorian Xhoxhi 1. Konzertmeister
Markus Däunert Konzertmeister
Markus Pinquart
Dietrich Reinhold
Ludolf Kähler
Beate Roth l
Kathrin Pantzier
Bernadette Wundrak
Lars-Peter Leser
Tobias Haupt
Wojciech Hazuka
Alexander Butz
Ewa Graba
Katharina Schumann
Lydia Dobler
Eun Ji Kim
Irene Serban
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Viola
Olaf Hallmann Solo
Peter Borck
Alice Mura
Bernd Jäcklin
Hermann Schicketanz
Reinhard Kleekamp
Konrad Lepetit
Katharina Dargel
Matthias Weise
Immo Schaar
Anne Wiechmann-Milatz
Birgitta Rose
Martin Smykal
Violoncello
Christian Giger Solo
Daniel Pfister Stv. Solo
Uwe Stahlbaum
Hendrik Zwiener
Ulrike Strauch
Heiko Schumann
Christian Erben
Christoph Vietz
Henriette-Luise Neubert
Axel von Huene
Dorothée Pluta
Tai-Yang Zhang
Kontrabass
Rainer Hucke 1. Solo
Bernd Meier Solo
Karsten Heins Solo
Tobias Martin
Christoph Krüger
Andreas Rauch
Eberhard Spree
Thomas Stahr
Slawomir Rozlach
Christoph Winkler
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Flöte
Anna Garzuly-Wahlgren Solo
Wolfgang Loebner
Ulrich Other
Oboe
Thomas Hipper Solo
Henrik Wahlgren Solo
Simon Sommerhalder
Daniel Fuster
Klarinette
Thomas Ziesch Solo
Andreas Lehnert Solo
Attila Balogh
Volker Hemken
Pauke
Mathias Müller Solo
Tom Greenleaves Solo
Schlagzeug
Johann-Georg Baumgärtel
Stage Manager
Lothar Petrausch
Stage Crew
Rainer Berendt
Stage Crew
Udo Schulz
Fagott
Thomas Reinhardt Solo
Hans Schlag Solo
Lutz Klepel
Eckehard Kupke
Hörner
Clemens Röger Solo
Bernhard Krug Solo
Jan Wessely
Jochen Pleß
Raimund Zell
Wolfram Straßer
Trompete
Lukas Beno Solo
Julian Sommerhalder Solo
Ulf Lehmann
Johann Clemens
Posaune
Otmar Strobel Solo
Tino Mönks
Rolf Handrow
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Riccardo Chailly
Riccardo Chailly trat im September 2005 sein Doppelamt als
19. Gewandhauskapellmeister und Generalmusikdirektor der Oper
Leipzig an. Die erste künstlerische Begegnung Riccardo Chaillys
mit dem Gewandhausorchester fand anlässlich der Salzburger
Festpiele 1986 statt. Der gebürtige Mailänder dirigierte in seiner
Laufbahn Orchester wie u. a. die Berliner und die Wiener Philharmoniker, das London Symphony Orchestra, das Royal Philharmonic
Orchestra, das New York Philharmonic, das Cleveland Orches tra,
das Philadelphia Orchestra sowie das Chicago Symphony
Orches tra. Darüber hinaus dirigierte er an den international
bedeutendsten Opernhäusern, darunter die Mailänder Scala (wo er 1978 debütierte), die
Wiener Staatsoper, die Metropolitan Opera New York, das Royal Opera House Covent Garden
in London, die Bayerische Staatsoper München und das Opernhaus Zürich. 1984 eröffnete
er die Salzburger Festspiele und gastierte bei den Osterfestspielen Salzburg sowie bei den
Internationalen Musikfestwochen Luzern. Von 1983 bis 1986 war Riccardo Chailly Erster
Gastdirigent des London Philharmonic Orchestra und von 1982 bis 1989 Chefdirigent des
Radio-Symphonie-Orchesters Berlin. Von 1986 bis 1993 war er Musikdirektor des Teatro
Comunale di Bologna, wo er mit großem Erfolg zahlreiche Opernaufführungen leitete.
Seit seiner Ernennung zum Chefdirigenten des Königlichen Concertgebouworchesters
Amsterdam (1988 – 2004) widmet er sich verstärkt auch dem sinfonischen Repertoire.
Nicht nur mit seinen Aufführungen der großen Standardwerke, sondern auch mit vielen
Werken des 20. Jahrhunderts konnte er ein ständig wachsendes Publikum begeistern. Er
begleitete das Concertgebouworchester auf zahlreichen Reisen zu europäischen Festivals (Wiener Festwochen, Londoner Proms u. a.) und auf einer Milleniumtournee mit
Konzerten in den USA, Kanada, Japan und Europa. Darüber hinaus führten Tourneen mit
dem Orches ter u. a. nach Südamerika, China, Korea und Taiwan. Neben seinem Posten in
Amsterdam leitete Riccardo Chailly von 1999 bis 2005 das Orchestra Sinfonica di Milano
Giuseppe Verdi. Aus diesem formte er einen international beachteten Klangkörper. 1994
wurde Riccardo Chailly der Titel Grand Ufficiale della Repubblica Italia verliehen, und 1996
ernannte ihn die Royal Academy of Music in London zum Ehrenmitglied. Im November 1998
wurde er anlässlich seines zehnjährigen Jubiläums als Chefdirigent des Concertgebouworchesters von der niederländischen Königin mit dem Titel eines Ritters des Löwenordens
von Holland ausgezeichnet. 1998 erhielt er den Titel Cavaliere di Gran Croce der italienischen Republik. Riccardo Chailly hat insgesamt mehr als 80 CDs, darunter zehn Operneinspielungen, aufgenommen und für diese zahlreiche Preise erhalten, u. a. mehrfach den
Edison Prize und den Gramophone Award, ferner den Diapason d’Or, den Academy Charles
Cross Award, den Unga Konotomo Award Japan, den Toblacher Komponierhäuschen-Preis,
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mehrere Grammy-Nominierungen sowie den Jahrespreis der Deutschen Schallplattenkritik
2005. Die Zeitschriften Diapason und Gramophone ernannten ihn 1998 zum »Artist of the
Year«. Die erste CD und DVD mit dem Gewandhausorchester erschien 2005 und dokumentiert sein Amtseinführungskonzert vom 2. September 2005 in Leipzig. Die CD wurde mit
dem ECHO Klassik 2006 ausgezeichnet. Je einen ECHO Klassik 2007 erhielt das Orchester
für die Einspielungen der Schumann-Sinfonien 2 und 4 (arr. von Gustav Mahler) sowie für
die Aufnahme der Violinkonzerte von Mendelssohn und Bruch (mit Janine Jansen). 2006
erschien eine Doppel-CD mit den beiden Klavierkonzerten von Brahms (mit Nelson Freire).
Eine DVD, die am 1. und 2. Juni im Großen Concert 2006 mit Martha Argerich aufgezeichnet
wurde, erschien 2006. In der Kölner Philharmonie dirigierte Riccardo Chailly zuletzt am
gestrigen Abend, ebenfalls das Gewandhausorchester Leipzig und zwar mit Werken von
Ludwig van Beethoven und Anto Bruckner.
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Jugendprojekt der Kölner Philharmonie
Im Rahmen eines Jugendprojektes der KölnMusik besuchten Schülerinnen und Schüler der
Jahrgangsstufe 11 des Dreikönigsgymnasiums die Generalprobe zum heutigen Konzert.
Sie hatten so die Gelegenheit, die Musiker nicht nur im Rampenlicht, sondern hautnah zu
erleben und einen Einblick in die Konzertvorbereitung und Probentechnik zu bekommen.
Zuvor hatte sich der Musik-Grundkurs im Unterricht intensiv mit dem Pianisten Lang Lang
beschäftigt.
Die Jugendprojekte der KölnMusik bieten zu einer Reihe von Konzerten Unterrichtsmaterialien und Konzerteinführungen in Schulen an; der nächste Termin ist am 21.03.2009
(Projekt »Ensembles«).
Seit über 15 Jahren bietet die Betreibergesellschaft der Kölner Philharmonie, die KölnMusik GmbH, zu ausgewählten Konzerten kostenlose Jugendprojekte für weiterführende
Schulen an. Diese Projekte werden gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
Wenn Sie Informationen über unsere Jugendprojekte haben möchten, informieren Sie sich
unter www.koelner-philharmonie.de oder schreiben Sie uns:
KölnMusik GmbH, Kinder- und Jugendprojekte,
Agnes Rottland, Andrea Tober, Lioba Bärthlein
Bischofsgartenstr. 1, 50667 Köln
Telefon: 0221–20408-350 oder -355, E-Mail: [email protected]
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Neue Perspektiven entdecken.
Als einer der großen Lebensversicherer geben wir unseren Kunden mit
individuellen Lösungen Perspektiven für die Zukunft. Kunst ist inspirierend
und eröffnet uns immer wieder außergewöhnliche Sichtweisen. Deshalb
fördern wir die Musik und wünschen Ihnen ein klangvolles Programm.
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KölnMusik-Vorschau
Donnerstag 12.02.2009 12:30
PhilharmonieLunch
Gürzenich-Orchester Köln
Markus Stenz Dirigent
KölnMusik gemeinsam mit
dem Gürzenich-Orchester Köln
Eintritt frei
PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik
gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester
Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln
ermöglicht. Medienpartner Kölnische
Rundschau.
Donnerstag 12.02.2009 20:00
Klassiker! 3
Jonathan Biss Klavier
Orpheus Chamber Orchestra
Igor Strawinsky
Concerto in Es »Dumbarton Oaks«
für Kammerorchester
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Klavier und
Orchester Nr. 22 Es-Dur KV 482
Freitag 13.02.2009 21:00
Alter Wartesaal
TripClubbing
Ahoar:
Saad Thamir Gesang, Perkussion
Dietmar Fuhr Kontrabass
Free Desmyter Jazzpiano
Bassem Hawar Djoze
Mesopotamia Jazz
Die Musik von Ahoar klingt nach Jazz, aber
auch sehr orientalisch;
sie klingt nach irakischer Folklore, aber
irgendwie auch wieder jazzig. Ahoar führen
zwei so verschiedene Musikstile zu einem
unerhörten Klang zusammen und zeigen,
dass diese Kulturen weit besser miteinander
harmonieren können, als die täglichen
Nachrichten vermuten lassen.
TripClubbing ist ein Projekt im Rahmen von ON
– Neue Musik Köln
Gefördert durch das Netzwerk Neue Musik,
ein Förderprojekt der Kulturstiftung des
Bundes, sowie durch Stadt Köln und
RheinEnergieStiftung Kultur.
Präsentiert von StadtRevue – Das Kölnmagazin
Joan Tower
Chamber Dance
Joseph Haydn
Sinfonie B-Dur Hob. I:102
»9. Londoner«
Mozart, Haydn und Strawinsky sind bekannt
und hoch geschätzt, wer aber ist Joan
Tower? Die in Europa bislang kaum bekannte
Kompo nistin gehört zu den erfolgreichsten
amerikanischen Komponisten überhaupt und
hat jüngst einen der begehrten Grammys
gewonnen!
19:00 Einführung in das Konzert
durch Bjørn Woll
Zu diesem Konzert findet in Schulen ein
Jugendprojekt der KölnMusik statt. Gefördert
durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
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Sonntag 15.02.2009 15:00
Filmforum
Robert Dornheim
La Bohème (A/D 2008)
Opernverfilmung
Regie: Robert Dornheim
Musik: Giacomo Puccini
Mit: Anna Netrebko (Mimì), Rolando Villazón
(Rodolfo) u. a.
Als Traumpaar der Oper gelten Anna Netrebko
und Rolando Villazón seit der Salzburger »La
Traviata«. Nun sind die beiden als vielleicht
berühmtestes tragisches Liebespaar der Oper
auch auf der Leinwand zu erleben: Als Rodolfo
und Mimì in Robert Dornheims opulenter
Inszenierung von Puccinis »La Bohème«.
Große Gefühle von »Mi chiamano Mimi« bis
»Che gelida manina«!
KölnMusik gemeinsam
mit Kino Gesellschaft Köln
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Re st ka rt en
er hä lt lic h!
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Sonntag 15.02.2009 16:00
Donnerstag 26.02.2009 12:30
Sonntags um vier 3
PhilharmonieLunch
Emmanuel Pahud Flöte
Studierende des Pre-College Cologne
Franz Liszt Kammerorchester
Eintritt frei
Johann Sebastian Bach
Brandenburgisches Konzert Nr. 3 G-Dur
BWV 1048 für drei Violinen, drei Violen, drei
Violoncelli und Basso continuo
PhilharmonieLunch wird von der KölnMusik
gemeinsam mit dem WDR Sinfonieorchester
Köln und dem Gürzenich-Orchester Köln
ermöglicht. Medienpartner Kölnische
Rundschau.
Brandenburgisches Konzert Nr. 6 B-Dur BWV
1051 für zwei Violinen, zwei Viole da gamba,
Violoncello und Basso continuo
Ouvertüre h-Moll BWV 1067
für Flöte, Streicher und Basso continuo
Wilhelm Friedemann Bach
Sinfonie Nr. 2 F-Dur Fk 67
Carl Philipp Emanuel Bach
Sinfonie B-Dur Wq 182, 2
für Streicher und Basso continuo
Konzert für Flöte, Streicher und
Basso continuo d-Moll Wq 22
Mittwoch 18.02.2009 20:00
Berliner Philharmoniker
Sir Simon Rattle Dirigent
Olivier Messiaen
Et exspecto resurrectionem mortuorum
für Bläser und Schlagzeug
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 9 d-Moll WAB 109
Freitag 20.02.2009 20:00
Samstag 21.02.2009 20:00
Sonntag 22.02.2009 20:00
Samstag 28.02.2009 20:00
Kardeș Türküler:
Feryal Öney Gesang
Vedat Yıldırım Gesang, Perkussion
Diler Özer Perkussion
Selda Öztürk Gesang, Perkussion
Neriman Günes Violine
Volkan Kaplan Baglama
Ayhan Akkaya Bassgitarre
Fehmiye Çelik Gesang
Emrah Oğuztürk Duduk, Zurna
»Lieder der Brüderlichkeit« lautet frei
übersetzt der Name der Gruppe »Kardeş
Türküler«. Spätestens seit sie durch ihre
Musik zum türkischen Kinohit »Vizontele« zu
Folklore-Stars wurden, zählen sie zur Spitze
türkischer Weltmusik-Ensembles. So stammt
auch die erste türkische Musik-DVD nicht
von einer Pop-Gruppe der türkischen Charts,
sondern von Kardeş Türküler. Stets erweitern
die Musiker ihr Repertoire um die Folklore der
Sprachen, die das kulturelle Leben der Türkei
und ihrer Nachbarländer prägt. Und immer
faszinieren sie mit ihren Liedern und ihrem
zeitlos-aktuellen Klang.
HELGE SCHNEIDER’S
Cirque du Kautz
präsentiert:
WULLEWUPP KARTOFFELSUPP?
Karnevalsshow mit Helge Schneider,
Pete York dr, Bodo Oesterling als Teekoch u. a.
KölnMusik gemeinsam mit
meine SUPERMAUS GmbH i.Gr.
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Philharmonie Hotline +49.221.280280
www.koelner-philharmonie.de
Informationen & Tickets zu allen Konzerten
in der Kölner Philharmonie!
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Herausgeber: KölnMusik GmbH
Louwrens Langevoort
Intendant der Kölner Philharmonie und
Geschäftsführer der KölnMusik GmbH
Postfach 102163, 50461 Köln
www.koelner-philharmonie.de
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Redaktion: Sebastian Loelgen
Textnachweis: Der Text von Verena Großkreutz
ist ein Originalbeitrag für dieses Heft.
Fotonachweise: Decca/Marco Borggreve S. 16;
Philip Glaser S. 10; Gert Mothes S. 12
Corporate Design: Rottke Werbung
Umschlaggestaltung: Hida-Hadra Biçer
Gesamtherstellung:
adHOC Printproduktion GmbH
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Foto: Richard Avedon
Freitag 13.03.2009 20:00
Roncalliplatz
50667 Köln
Philharmonie
Hotline
0221/280 280
Mitsuko Uchida Klavier
Philharmonia Orchestra
Esa-Pekka Salonen Dirigent
koelner-philharmonie.de
in der Mayerschen
Buchhandlung
Neumarkt-Galerie
50667 Köln
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Arnold Schönberg
Klavierkonzert op. 42
Gustav Mahler
Sinfonie Nr. 9 D-Dur
€ 10,– 32,– 55,– 80,– 95,– 110,–
€ 80,– Chorempore (Z) zzgl. Vorverkaufsgebühr
Internationale Orchester 4
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