18 neue Biosphärenreservate anerkannt Die UNESCO hat 18 Regionen in Europa, Afrika, Amerika und Asien als neue Biosphärenreservate anerkannt und eine Gebietserweiterung beschlossen. Das gab am 30. Juni 2011 der Internationale Koordinierungsrat des UNESCO-Programms „Der Mensch und die Biosphäre“ nach der Entscheidung in Radebeul bei Dresden bekannt. Die neuen Biosphärenreservate sind: 1. „Bras d’Or“, Kanada; Der „Bras d’Or“ umfasst ein salzwasserhaltiges InlandBecken auf der Insel Cape Breton in Nova Scotia. Das Becken ist über drei Passagen mit dem Atlantik verbunden und wird landläufig als Binnensee bezeichnet. In dem See liegt eine bewaldete Insel und er ist von hohen Felsen umsäumt, was ihm einen fjordähnlichen Charakter verleiht. Das Biosphärenreservat ist 356.588 Hektar groß. Besonders hervorzuheben ist neben der schützenswerten Flora und Fauna die kulturelle Vielfalt der Region. Ursprünglich lebten in dem Gebiet die Mi’kamcIndianer, für die der See immer noch von großer Bedeutung ist. Durch die Ankunft früher französischer, schottischer und englischer Siedler entstanden nach und nach zahlreiche Dörfer, in denen bis heute Englisch, Französisch, Mi’kmac und Gälisch gesprochen werden. Viele der etwa 14.000 Bewohner bestreiten ihren Lebensunterhalt nach wie vor durch Fischerei, andere profitieren vom sich gut entwickelnden Sommertourismus oder machen sich im Sinn einer nachhaltigen Entwicklung selbständig. Bei der Etablierung des Biosphärenreservats waren indigene Gruppen genauso wie lokale und Bundesbehörden, Wissenschaftler und einfache Bewohner beteiligt. Sie arbeiten in dem seit 2005 bestehenden Verein „Bras d’Or Lake Biosphere Reserve Association“ zusammen. Als Folge dessen gibt es heute bereits einen umfassenden Managementplan für den See. 2. Mao’er Gebirge, Volksrepublik China; Das Mao’er Gebirge ist ein Naturschutzgebiet in Guilin im Nordosten von Guangxi im Südosten Chinas. Das Naturschutzgebiet wurde bereits 1967 ausgewiesen. Für den chinesischen Aktionsplans zum Erhalt der biologischen Vielfalt ist dies ein wichtiger Standort. Das Gebirge ist bis auf 2000 Meter über dem Meeresspiegel bewaldet mit subtropischen Laub-, Nadel- und Bambuswäldern. Bedeutsam sind die Vorkommen einheimischer, seltener Salamander- und Froscharten. Die Entwicklungszone des Biosphärenreservats weist eine hohe kulturelle Vielfalt auf: Neben Han-Chinesen leben hier eine Vielzahl ethnischer Minderheiten wie Miao, Yao, Zhuang, Dong, Yi und Hui. Die soziale und wirtschaftliche Entwicklung der Region hängt von Öko-Tourismus und dessen wachsender Bedeutung ab. Kommunen, Unternehmen und Einwohner der Region setzen sich seit vielen Jahren für die Erringung des Status UNESCOBiosphärenreservat ein. 3. Biologischer Korridor Nevados de Chillán-Laguna del Laja, Chile; Das Gebiet im Norden Patagoniens ist eine der ökologisch sensibelsten Regionen der Erde und bietet Lebensraum für eine große Vielfalt seltener Tier- und Pflanzenarten. Die Naturschutzorganisation „Conservation International“ zählt die Region zu den 25 für den Erhalt der weltweiten Biodiversität wichtigsten Gebieten. Das Biosphärenreservat verbindet – einem biologischem Korridor gleich – drei Schutzgebiete, die die Kernzonen des neuen Biosphärenreservats bilden. Dadurch können wichtige Wasservorkommen als Basis für eine Energiegewinnung durch Wasserkraft geschützt, die Vielfalt der Flora und Fauna bewahrt und die Zerstörung des Bodens verhindert werden. Die Region umfasst eine Fläche von 560.000 Hektar und liegt an der Grenze zweier weltweit als gefährdet eingestufter Ökosysteme: El Matorral Mediterráneo de Chile Central und die Regenwälder von Valdivianos. Landschaftlich ist das Gebiet durch Wälder, die Steppen der Hochanden, Gebirgsregionen, Gletscher und ein großes Gewässernetz geprägt. Laut „Birdlife International“ gibt es in der Region Vogelarten, deren Vorkommen ausschließlich auf Zentralchile beschränkt ist. Außerdem gibt es eine bedrohte Andenhirschpopulation (Huemul). Die Zoologische Gesellschaft Frankfurt unternimmt zusammen mit Partnern umfangreiche Rettungsmaßnahmen zu ihrem Schutz. 4. Songor, Ghana; Songor ist eine Lagunenlandschaft am Atlantik im Süden Ghanas. In dem 51.113 Hektar großen Gebiet wird ganzheitliches Küstenmanagement mit der zukunftsfähigen Entwicklung der ortsansässigen Gemeinden verknüpft. Es gibt dort eine einzigartige Kombination von Süßwasserund Salzwasserökosystemen mit Mangroven- und Waldbestand. Die Feuchtgebiete der Region stehen bereits unter dem Schutz der UN-RamsarKonvention. Zunehmender Tourismus sowie die intensive Bewirtschaftung der Pflege- und Entwicklungszone des neuen Biosphärenreservats stellen eine große Herausforderung für die lokalen Behörden und Verantwortlichen dar, die mit der Ausweisung als Biosphärenreservat gebündelt angegangen werden soll. Songor ist ein wichtiger Rast- und Brutplatz für Zugvögel auf ihrem Weg über den Ostatlantik. Viele der Vögel stehen auf der Roten Liste der gefährdeten Arten der IUCN. Zudem ist Songor auch ein bedeutender Brutplatz für Fische und Schildkröten. Die Lagunen sind geschrumpft und die Biodiversität ist UN-Umweltprogramm (UNEP) zufolge seit den 1990er-Jahren gesunken. Auch diesen Entwicklungen soll das Biosphärenreservat Einhalt gebieten und zugleich Strategien für einen schonenden Ausbau des Tourismus, der Salzindustrie und der Fischerei zum Wohle der Bewohner entwickeln. 5. Mujib, Jordanien; Der tiefste terrestrische Punkt der Erde mit 420 Metern unter dem Meeresspiegel liegt im neuen Biosphärenreservat Mujib in Jordanien. Mujib liegt an der Ostküste des Toten Meers und erstreckt sich bis zum Jordangraben 90 km südlich der Hauptstadt Amman. Die Menschen leben hier in kleinen Dörfern vom Fischfang, von Landwirtschaft sowie vom Sammeln von Kräutern und Arzneipflanzen. Der größte Teil des Biosphärenreservats ist jedoch sehr trocken, steinig, und auf den ersten Blick kaum bewachsen. Nur kleine Bäche fließen in das Tote Meer. Aufgrund des starken Höhenunterschieds – die höchsten Erhebungen liegen bei 900 Metern über Normalnull – ist die geringe Vegetation und Tierwelt aber abwechslungsreich. Das Biosphärenreservat ist auch Nistplatz für Zugvögel auf ihrem Weg vom Norden in den Süden. Die hier beheimatete nubische Bergziege ist durch Jagd mittlerweile eine gefährdete Art. Auch 90 gefährdete Pflanzenarten, mehrheitlich Steppenpflanzen, sind hier heimisch. 6. Zŭvintas, Litauen; Die Region „Zŭvintas“ ist das erste Biosphärenreservat Litauens – im litauischen Naturschutzgesetz wird es als eigene Schutzgebietskategorie geführt. Die Region umfasst etwa 59.000 Hektar im Süden des mittel-litauischen Tieflandes. Sie bietet durch ihre vielfältige Pflanzenwelt und unterschiedlichen Lebensräume aus Seen, Feuchtgebieten, Sümpfen, Torfmooren und Kieferbäumen eine hohe Biodiversität. Die rund 11.000 Bewohner arbeiten vor allem in der Land- und Forstwirtschaft, sowie der Fischerei, neuerdings aber auch zunehmend in ökologischer Landwirtschaft und im Tourismus. 7. Baa Atoll, Republik der Malediven; Baa Atoll ist das erste Biosphärenreservat der Malediven. Der maledivische Verwaltungsbezirk Baa Atoll setzt sich aus 75 Inseln zusammen, von denen 13 bewohnt sind. Baa Atoll steht stellvertretend für die reiche Biodiversität der Malediven mit ihren einzigartig ringförmig strukturierten Korallenriffen. Teil des Biosphärenreservats sind 139.700 Hektar marine und ländliche Schutzzonen. Man findet dort einzigartige Schildkrötenarten, die heute wegen ihres Status als gefährdete Tierarten nicht mehr gejagt werden dürfen, sowie einen großen Reichtum an Fischarten. Besonders gut beobachten lässt sich in dem Naturschutzgebiet der Riesenmanta, eine Unterart des Teufelsrochens, der sich meist nah an der Wasseroberfläche aufhält. Zu den etwa 12.170 Einwohnern kommen jährlich 350.000 Touristen in das Biosphärenreservat. Die Regierung möchte das Biosphärenreservat zu einem Modell für die Malediven und die gesamte Region für grünes Wirtschaften („Green Economy“) und nachhaltige Entwicklung machen. 8. Berlengas Archipelago, Portugal; Das 1981 zum Naturreservat ernannte Archipel Berlengas liegt ca. 15 km von der portugiesischen Küstenstadt Peniche entfernt. Diese kleine Inselgruppe besteht aus den Inseln Berlenga Grande, Farilhões und Estelas. Anziehungspunkt für Touristen ist die 1651 erbaute Festung auf der Insel Berlenga Grande, in der man auch übernachten kann. Nicht nur Touristen und Fischer setzen regelmäßig von Peniche zum Archipel über. Das einzigartige Ökosystem mit seiner abwechslungsreichen Flora und Fauna ist auch für Wissenschaftler unter geophysischen und ökologischen Gesichtspunkten interessant. Die Inselgruppe gilt als bester Vogelbeobachtungsplatz Portugals. Außerdem ist hier auch die Hunderasse „portugiesischer Wasserhund“ beheimatet (dessen bekanntester Vertreter der „First Dog“ der USA ist). Das Biosphärenreservat soll dem Schutz und der nachhaltigen Entwicklung des Archipels dienen. Dafür setzen sich zahlreiche Stakeholder in der Stadt Peniche, die ebenfalls zum neuen Biosphärenreservat gehört, nachdrücklich ein. 9. Wolga-Akhtuba Auenlandschaft, Russland; Das neue Biosphärenreservat Wolga-Akhtuba Auenlandschaft erstreckt sich über ein Gebiet von 180.500 Hektar und ist Heimat für 45.000 Einwohner. Es ist das zwölfte Biosphärenreservat im Wolgatal. Das neue Biosphärenreservat verbessert weiter die Kooperation entlang des Flusses. Es bietet einen deutlichen Gegensatz zu der eher trockenen Umgebung, da es mehr als 3.000 Gewässern in einer mosaikartigen Struktur mit sehr fruchtbaren Böden, Überschwemmungswiesen und Eichenwäldern umfasst. Die wichtigsten Wirtschaftssektoren vor Ort sind Landwirtschaft, nachhaltiger Tourismus und Fischerei, da das Gebiet ein wichtiger Laichplatz für viele Fischarten ist. 10. St. Mary’s, Saint Kitts and Nevis; Saint Kitts und Nevis, eine Inselgruppe der Kleinen Antillen in der Karibik, hat zum ersten Mal ein Gebiet zur Aufnahme ins Weltnetz der Biosphärenreservate vorgeschlagen. St. Mary, eine der 14 Gemeinden des kleinen Bundesstaates, liegt auf der Hauptinsel Saint Kitts. Bemerkenswert ist die hohe Biodiversität in St. Mary’s: Es finden sich unter anderem Nebelwälder, Mangroven und Korallenriffe in dem Gebiet. Teil des Biosphärenreservats ist auch der Nationalpark Brimstone Hill Fortress, der bereits den Status des UNESCO-Welterbes besitzt. Ziel ist, mit dem Biosphärenreservat ein Vorbild für partizipative Verwaltung in Partnerschaft mit den Dorfbewohnern zu schaffen. 11. Blekinge-Archipel, Schweden; Das neue Biosphärenreservat liegt im südöstlichen Teil Schwedens, erstreckt sich über mehr als 200.000 Hektar und umfasst die ortstypische Granitküstenlandschaft sowie die kleinen und größeren Inseln des Blekinge Archipels. Neben dem bedeutenden natürlichen und kulturellen Erbe der Region ist vor allem das große Engagement der Menschen vor Ort hervorzuheben. Durch innovatives unternehmerisches Handeln und durch die Entwicklung energieeffizienter und umweltfreundlicher Technologien fördern die Bewohner die soziale und ökonomische Dynamik der Region in vorbildlicher Weise. Außerdem arbeiten Gemeinden und Universitäten gemeinsam an qualitativ hochwertigen Forschungs- und Monitoringprojekten für die nachhaltige Nutzung der Küstenregion. 12. Nedre Dalälven Flusslandschaft, Schweden; Der Fluss Nedre Dalälven bildet eine deutliche Grenze zwischen zwei nordeuropäischen Vegetationszonen. Die nördliche Grenze des für Mitteleuropa typischen Laubwaldbestandes und der hier beginnende Nadelwald verleiht der Region ihre Einzigartigkeit. Das 308.000 Hektar umfassende Gebiet bietet zahlreichen Vogel- und Fischarten Lebensraum und besteht aus einer Mischung von Feuchtlandschaften, Flüssen und Seen, Talauen und Wäldern. Zum Biosphärenreservat gehören auch der Hovransee und die Färnebofjärden-Bucht, ein zum Ramsar-Netzwerk gehörendes Feuchtgebiet. Neben der beeindruckenden, vielseitigen Landschaft zeichnet sich das neue Biosphärenreservat auch durch eine bereits etablierte partizipative Verwaltungsstruktur aus. Für das Monitoring gibt es zahlreiche Kooperation mit Universitäten und Forschungszentren. 13. Oti-Keran / Oti-Mandouri, Togo; Das neue Biosphärenreservat Oti-Keran / OtiMandouri von 179.000 Hektar Größe liegt im nördlichen Togo und umfasst den Nationalpark Kéran, das Wildtierreservat Oti-Mandouri sowie die Landschaft Koutammakou, die bereits zum UNESCO-Welterbe gehört. Weite Teile des Gebiets werden durch den Fluss Oti, der seinen Ursprung in Benin hat und auch durch Burkina Faso fließt, geprägt. Vielerorts lässt er weite Wasserbecken und Überschwemmungsgebiete entstehen und spendet auf diese Weise genug Wasser, um eine abwechslungsreiche Pflanzenwelt von seltener Schönheit hervorzubringen. Die vielfältigen Pflanzenarten bieten wiederum vielen Tieren einen geeigneten Lebensraum. Neben diversen Vogel- und Fischarten sind hier unter anderem Elefanten, Büffel, Flusspferde, Afrikanische Antilopen, Meerkatzen, Schildkröten, Krokodiele und Löwen zu Hause. Koutammakou, die rund 500 Quadratkilometer umfassende Kulturlandschaft aus landwirtschaftlich genutzten Feldern, Wäldern und Dörfern verdankt ihre Auszeichnung als UNESCO-Welterbe den Takienta-Wohntürmen ihrer Bewohner, der Batammariba. Ein Haushalt bewohnt gewöhnlich ein ringförmig angelegtes Gehöft („Tata“) aus kreisrunden Einraumgebäuden, die durch eine Mauer miteinander verbunden sind. Die bis zu zweistöckigen Gebäude haben unterschiedliche Funktionen und dienen als Wohnraum oder Getreidespeicher. Oben werden sie teils durch flache, teils durch spitzkegelförmige Strohdächer abgeschlossen. Insgesamt leben 16.710 Bewohner im Biosphärenreservat Oti-Keran / Oti-Mandouri. Die Menschen wurden in die Gestaltung und Ausweisung des Biosphärenreservats einbezogen. Oti-Keran / Oti-Mandouri liegt in der Nähe mehrerer bereits als Biosphärenreservate ausgezeichneter Gebiete, dem sogenannten WAP-Verbund in Niger (W), Burkina Faso (Arly) und Benin (Pendjari). Durch die Aufnahme des togolesischen Gebiets wird die langfristige Perspektive einer grenzüberschreitenden Kooperation von stattlicher Größe geschaffen. Dies wird vor dem Hintergrund internationaler und nachbarschaftlicher Zusammenarbeit auf dem afrikanischen Kontinent von der UNESCO besonders gefördert. Schon jetzt entsteht durch das neue Biosphärenreservat ein Korridor für grenzenlose Wanderungsbewegungen von Elefanten, Büffeln und anderen großen Säugetierarten. 14. Roztochya, Ukraine; Roztochya, 20 km entfernt von der Stadt Lviv (deutsch Lemberg) im Nordwesten der Ukraine, ist mit einer Fläche von 74.800 Hektar das achte ukrainische UNESCO-Biosphärenreservat. Das Gebiet ist überwiegend durch Landwirtschaft, Vieh- und Fischzucht geprägt. Besonders schützenswert sind die Kiefer- und Buchenwälder, der Uralkauz, und die europäische Sumpfschildkröte. Die Einwohner verdienen ihren Lebensunterhalt vor allem in der Land- und Forstwirtschaft; nun sollen Angebote für nachhaltigen Tourismus entstehen, durch den die Wirtschaft in der Region wachsen soll. Geforscht wird seit 25 Jahren im Rahmen von „Chronicle of Nature“, einem nationalen Monitoring-Programm, das Veränderungen der Umwelt dokumentiert und analysiert. An der polnischen Grenze gelegen, wird in Roztochya langfristig wird die Einrichtung eines grenzüberschreitenden polnisch-ukrainischen Biosphärenreservats angestrebt. Kontakte mit den polnischen Partnern bestehen bereits. 15. Bura’a, Jemen; Das Biosphärenreservat Bura’a liegt im namengebenden Granitmassiv Jabal Bura’a im Regierungsbezirk Al Hudaidah im Westen Jemens. Die Bergregion bietet mit Erhebungen zwischen 200 und 2.000 Metern ein stark zerklüftetes Bild. Sie wird von tiefen Tälern (Wadis) mit seltenen einheimischen Pflanzenarten durchzogen. Zu den bekannteren gehören „Wadi Rijaf“, „Wadi Al Aswad“ und „Wadi Al Bussal“. Die Region bietet zahlreichen Vogel- und Reptilienarten, wie der Süßwasserschildkröte oder dem jemenitischen Waran, Lebensraum. Traditionelle Formen von Forstwirtschaft sind eine wichtige Einkommensquelle der lokalen Bevölkerung. 16. Ramot Menashe, Israel; Das Biosphärenreservat umfasst die mediterrane Version des weltweit verbreiteten immergrünen Hartlaubwaldes, durchsetzt mit Strauchwäldern, ein wahres Mosaik an Ökosystemen. Vor Einrichtung des 17.000 Hektar großen Gebiets wurde die Bevölkerung, 10.000 Einwohner in 13 Dörfern, umfassend beteiligt. Die Schaf- und Ziegenhaltung ist eine wichtige Einnahmequelle der vor Ort lebenden Menschen. Hier liegt auch die UNESCO-Weltkulturerbestätte Meggido; mit dem benachbarten Biosphärenreservat Karmel-Gebirge besteht eine enge Kooperation. Das Biosphärenreservat Ramot Menashe dient als Modellregion für eine nachhaltige Entwicklung und kann auch für Biosphärenreservate in anderen Trockengebieten von Nutzen sein. Ein Beispiel dafür ist die Tröpfchenbewässerung. Dafür wird hauptsächlich aufbereitetes Abwasser aus den Siedlungen des Biosphärenreservats genutzt. Ein weiteres Beispiel ist die Pflege des "Batha" Ökosystems. 17. Trifinio, El Salvador, Guatemala und Honduras; Das Biosphärenreservat Trifinio liegt an der Grenze dieser drei Staaten, daher rührt das Präfix tri in seinem Namen. Es umfasst eine Fläche von 22.100 Hektar und besteht nach nationalem Recht seit 1987, um den Nebelwald "Montecristo" und seine seltene Flora und Fauna zu schützen. Der dichte Nebelwald setzt sich zusammen aus bis zu 30 Meter hohen Eichen und Lorbeerbäumen und er beherbergt Tierarten wie den Zwergameisenbär, die Schreieule, Tukane, Agutis, Pumas und Klammeraffen. Im Montecristo-Massiv haben alle drei Staaten Nationalparks oder eigene Biosphärenreservate geschaffen, auf gemeinsame Initiative der drei Länder hin. Der umfassendere Dreistaaten-Trifinio-Plan verstärkt die Anstrengungen der drei Staaten in der Grenzregion, die auch für die Wasserversorgung entscheidend ist, noch einmal. Die Armut der ländlichen Bevölkerung ist hoch, staatliche Unterstützungsleistungen fehlen. Bislang sind die fachlichen Kenntnisse und Managementkompetenzen der verantwortlichen Institutionen in der Region Trifinio nicht ausreichend, um eine effektive Umsetzung nachhaltiger Nutzung sicher zu stellen. Das Ergebnis ist eine sich wechselseitig verstärkende Problemspirale aus zunehmender Armut und Degradierung der Naturressourcen. Daher unterstützt die GIZ seit 2009 das grenzüberschreitende, nachhaltige Ressourcenmanagement. 18. Santana Madeira, Portugal; Dieses neue Biosphärenreservat ist das erste der Inselgruppe Madeira. Die ländlich geprägte Gemeinde Santana an der Nordküste Madeiras strebt eine behutsame touristische Entwicklung an. Der Bezirk Santana hat etwa 9.000 Einwohner. Hier findet sich eine reiche Fauna und Flora mit zahlreichen endemischen Arten, die repräsentativ sind für die wichtigsten Ökosysteme der Inselgruppe. Das Spektrum reicht von den marinen und küstennahen Ökosystemen bis zur Höhenvegetation. Der Lorbeerwald, der hier ebenfalls vorkommt, zählt zum Weltnaturerbe der UNESCO. Santana ist berühmt für seine traditionellen strohbedeckten Bauernhäuser, ein Wahrzeichen von Madeira. Heute stehen viele dieser einfach eingerichteten, oft rot angestrichenen Häuser leer und werden als Touristenattraktion in Stand gehalten. Bereits bestehendes Biosphärenreservat: Erweiterung und Umbenennung Cat Tien, Vietnam; Dieses Naturschutzgebiet wurde 2001 unter dem Namen „Dong Nai“ als UNESCO-Biosphärenreservat ausgezeichnet und wird in diesem Jahr um zwei neue Kernzonen erweitert, wodurch die Gesamtfläche auf 966.563 Hektar steigt. Außerdem wird der Name in „Cat Tien“ Biosphärenreservat geändert.