Reichhaltige Obstbaumblüte in Westfalen-Lippe Die Obstbaumblüte beginnt in diesem Jahr etwa 10-12 Tage später als 2012. Die Obstbauern beobachten in allen Obstkulturen einen reichen Blütenansatz, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Jetzt hoffen sie auf gutes Wetter ohne Nachtfröste während der Blütezeit bis Ende Mai, damit die Blüten sicher befruchtet werden. Einen wichtigen Beitrag für eine gute Bestäubung und einen guten Fruchtansatz leisten die Bienenvölker, die die Imker jetzt in den Obstplantagen aufstellen. Die Pflaumen- und Zwetschenbäume in Westfalen-Lippe stehen jetzt in voller Blüte, ebenso strahlen Süßkirschen und Birnen in weißer Blütenpracht. Naturgemäß blühen die Apfelbäume etwas später. Sie entfalten ihre Blütenblätter in den kommenden Tagen und werden Spaziergänger bis Ende Mai erfreuen. Damit beginnt die Obstblüte im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt knapp zwei Wochen später. Optimal für eine gute Befruchtung der Blüten ist warmes, sonniges Wetter mit Temperaturen um 15-25°C. Treten Nachtfröste ein, können die Blüten erfrieren. Für Erdbeerblüten kann schon ein leichter Bodenfrost gefährlich werden. In unseren Breitengraden können bis Mitte Mai noch Spätfröste auftreten. Deswegen betreiben die Obstbauern einen großen Aufwand, um die Blüten vor Frost zu schützen. So decken die Erdbeeranbauer ihre blühenden Felder vor einer Frostnacht mit Vlies und Folie ab. Einige Baumobstplantagen können während der Frostnächte beregnet werden. Beim Gefrieren des Wassers zu Eis wird Energie frei, die sogenannte Erstarrungswärme. Diese Wärme bewirkt, dass die Temperatur der Blüte nicht unter Null Grad sinkt. Für einen wirksamen Frostschutz ist es allerdings nötig, dass während der gesamten Nacht beregnet wird, also ständig Wasser an der Blüte gefriert. Wegen des hohen Blütenansatzes sind vor allem die Obstbauern mit Kern- und Steinobst optimistisch gestimmt. Nachdem die Erntemengen im vergangenen Jahr relativ gering ausgefallen sind, haben die Bäume ihre Kraft für die Blütenbildung nutzen können. Eine wichtige Voraussetzung dafür, dass sich aus den Blüten auch Früchte entwickeln, ist eine gute Bestäubung und Befruchtung. Daher sind die Obstbauern auf Bienen, Hummeln und andere Wildinsekten angewiesen. Diese wiederum Insekten nutzen den Nektar und Pollen der Obstblüten als Nahrungsquelle. -2- In Erdbeertunneln und in den früh blühenden Süßkirschplantagen stellen die Obstbauern Hummelvölker auf, denn Hummeln sind schon bei Temperaturen um 8°C und unter dunkleren Lichtverhältnissen aktiv. Bienen haben zwar eine höhere Bestäubungsleitung, fliegen aber erst an sonnigen Tagen mit mindestens 12-15°C. Viele Obstbauern arbeiten mit Imkern zusammen, die ihre Bienenvölker in den Obstplantagen aufstellen. In Westfalen-Lippe gibt es etwa 600 Hektar Baumobst; davon entfallen 350 Hektar auf den Apfel und 20 Hektar auf die Birne. Zwetschgen und Pflaumen werden auf etwa 120 Hektar produziert, größere Flächen liegen in Ostwestfalen-Lippe. Süß- und Sauerkirschen kultivieren vorrangig direkt vermarktende Betriebe, die über ganz Westfalen-Lippe verteilt sind. Insgesamt stehen Kirschbäume auf einer Fläche von etwa 40 Hektar. Im Rheinland steht mit etwa 3 700 Hektar die sechsfache Menge an Obstbäume im Vergleich zu Westfalen-Lippe. Dort verteilen sich fast 3 000 Hektar auf Apfelbäume, 265 Hektar auf Birnbäume, 250 Hektar auf Pflaumen- und Zwetschenbäume sowie 200 Hektar auf Kirschbäume.