NL EXKLUSIV Bodenmarkt: In Bulgarien stiegen Ackerlandpreise

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In Bulgarien stiegen Ackerlandpreise deutlich
Im vergangenen Jahr sind die Preise für landwirtschaftliche Nutzflächen
sowie auch die Zahl der abgeschlossenen Verkaufsgeschäfte in Bulgarien
kräftig gestiegen. Dies geht aus den Auswertungen des dortigen
Landwirtschaftsministeriums hervor
Im vergangenen Jahr wurden nach Angaben der stellvertretenden bulgarischen
Landwirtschaftsministerin Svetla Bachvarova in Radio Bulgarien rund
113.000 Hektar Ackerland verkauft. Dabei zeigte die Preiskurve deutlich nach
oben: Der Durchschnittspreis für einen Hektar erreichte umgerechnet etwa
1.700 Euro. Gegenüber dem Vorjahr bedeutete dies eine Preiszunahme um
20 Prozent.
Jedoch waren die Preisunterschiede in den verschiedenen Landesteilen nach
wie vor sehr groß. Relativ niedrig lagen die Preise für landwirtschaftliche Nutzflächen in der Region Haskowo in Südbulgarien und bei Weliko Tarnowo und
Lowetsch im Norden des Landes: Dort wurde ein Hektar Ackerland für etwa
900 Euro verkauft. Im Gegensatz zu den genannten Regionen ist der Boden
in der Umgebung von Sofia weitaus teurer. Rund 4.000 Euro pro Hektar musste
man für Ackerland in der Dobrudscha, der Kornkammer Bulgariens, zahlen.
Durchschnittspreise für landwirtschaftliche
Flächen/ Ackerland in Bulgarien
in EUR/ha
2.000
1.500
1.000
500
0
2002
2003
2004
2005
2006
2007
Quelle: Eurostat, eigene Berechnungen auf Grundlage nationaler Statistiken bzw. Veröffentlichungen
Die größten landwirtschaftlichen Flächen befinden sich im nördlichen Bulgarien
(fast ein Drittel im Nordosten) sowie in den nordzentralen und südzentralen
Gebieten. Hingegen sind im südwestlichen Landesteil die Waldflächen größer
als die Agrarlandflächen.
- siehe nächste Seite -
Nach Aussagen der stellvertretenden Agrarministerin Bachvarova hat die
EU-Mitgliedschaft Bulgariens den Immobilienmarkt insbesondere in seiner
Sparte Ackerland deutlich verändert.
Ein weiterer Aspekt der Dynamik ist die angesetzte Flurbereinigung, die eine
effiziente Bewirtschaftung ermöglicht.
Der Ackerlandverkauf und die langzeitige Verpachtung sind ebenfalls Grund
für den beobachteten Aufschwung in der bulgarischen Landwirtschaft.
Die Flurbereinigung schafft Sicherheit und erleichtert den Abruf von Agrarsubventionen von der Europäischen Union.
Außerdem haben bedeutende Veränderungen in der Qualität der Böden laut
Bachvarova dazu geführt, dass neben der Dobrudscha auch die Agrarflächen in der Donauebene ausgesprochen gefragt sind. Allein in der Region
Plewen wurden im vergangenen Jahr knapp 32.000 Hektar Ackerland verkauft,
wobei sich der Preis verdoppelt hat.
Das Landwirtschaftsministerium beobachtete dabei jedoch eine nicht unbedingt
positive Tendenz: Immer mehr Nutzflächen werden gekauft, um sie dann für Bauzwecke zu nutzen. Annähernd 8 Prozent der Geschäftsabschlüsse bezogen sich
auf Landwirtschaftsflächen, die anschließend in Bauland umgewandelt wurden.
Es handelte sich dabei nach Angaben der stellvertretenden Landwirtschaftsministerin immerhin um knapp 10.000 Hektar - drei Mal mehr als im Vorjahr.
Das Landwirtschaftsministerium erwartet jedoch, dass sich der Markt mit der
EU-Mitgliedschaft beruhigen wird. In den anderen osteuropäischen Ländern wurde
laut Bachvarova eine ähnliche Entwicklung beobachtet.
Erstellt April 2008 (ma/rs). Quelle: Radio Bulgarien
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