ARCH 145 ARCH 145 KONTEXT Zeitschrift Eternit(Schweiz) AG März 2007 ARCH 145 KONTEXT 2 Grossüberbauung Tribschenstadt, Luzern WIT, Luzern /Andrea Roost, Bern 8 Wohnsiedlung Am Tössufer, Winterthur Dahinden & Heim, Winterthur 12 Eawag Forum Chriesbach, Dübendorf Bob Gysin + Partner BGP, Zürich 16 Primarschule Polje, Ljubljana, Slowenien Boris Briški, Ljubljana 20 Gary Comer Youth Center, Chicago, USA John Ronan Architects, Chicago 26 Satellite Operations Facility für die NOAA, Suitland, Maryland, USA Morphosis, Santa Monica / Einhorn Yaffee Prescott, Washington 34 Grüne Aufwertung des Arbeitsplatzes Pflanzengefässe Eternit Architektur-Preis 2006 35 Ein Haus für die Architektur 36 Publikumsmagnet Eternit Swissbau 2007 Impressum Herausgeber Eternit (Schweiz) AG, 8867 Niederurnen Telefon 055 617 11 11, Fax 055 617 15 02 [email protected], www.eternit.ch Redaktion Michael Hanak, Zürich Beirat Stefan Cadosch, Eternit (Schweiz) AG, Niederurnen Gestaltung Bernet & Schönenberger, Zürich Planbearbeitung Deck 4, Sandra Eichmann, Zürich Korrektorat Barbara Raschig, Zürich, Marion Elmer, Zürich Druck Südostschweiz Print AG, Chur Fotos Jürg Zimmermann, Zürich (S. 1–15, 36) Miran Kambic, Radovljica (S. 16–19) Steve Hall, Hedrich Blessing, Chicago (S. 20–25) Roland Halbe, Stuttgart (S. 26–33) Hillerbüromacher, Zürich (S. 34) Maurice Grünig, Zürich (S. 35 oben) Redaktionsadresse Redaktion ARCH, Postfach 203, 8024 Zürich [email protected], Telefon und Fax 044 241 35 28 Abonnemente und Adressänderungen Eternit (Schweiz) AG, 8867 Niederurnen [email protected], Fax 055 617 15 02 Preis Einzelheft CHF 10.– Den Inhalt der Zeitschriftenbeiträge verantworten die jeweiligen Autorinnen und Autoren. Gemäss dem allgemeinen Sprachgebrauch wird Eternit auch als Gattungsbezeichnung für Faserzement verwendet. Die Eternit (Schweiz) AG stellt hiermit jedoch klar, dass es sich beim Begriff ETERN IT um einen Firmennamen und eine geschützte Marke handelt. Die Pläne wurden freundlicherweise von den Architekten zur Verfügung gestellt. Die Detailpläne wurden zur besseren Lesbarkeit überarbeitet; für deren Richtigkeit kann die Redaktion keinerlei Garantie übernehmen. Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Gesamtauflage 16 500 Exemplare ISSN 1661-3279 Thema Kontext Editorial Der Kunde ist König. Unser Unter- KONTEXT meint das natürliche und bauliche Umfeld. nehmen fabriziert Produkte aus Faserzement und entwickelt KONTEXT meint dazugehörige Anwendungs- Haus steht. Der sorgsame und ökologisch vertretbare die Natur und die Landschaft, in der ein hilfen und Montagesysteme. Umgang mit den natürlichen Ressourcen ist eine mehr als Dabei stützen wir auf erforschte berechtigte Forderung unserer Zeit. Die Lebensnotwen- Bedürfnisse ab. Beziehen digkeit der Vegetation zwingt uns zu einer umweltgerech- physikalische und material-kultu- ten Bauweise. Ein Ansatz ist die sorgfältige Integration des Bauwerks in das gewachsene und gestaltete Gelände. relle Eigenschaften mit ein. Und wollen zu einem nachhaltigen Umgang mit der architektonischen und städtebaulichen Umwelt beitragen. Unsere Mit- KONTEXT meint das städtebauliche Gefüge, in arbeiter und Mitarbeiterinnen setzen alles daran, dass das sich jeder Neubau einfügen muss. Das unsere Kunden vielfältige Einsatzmöglichkeiten für Vorhandene und Gewachsene fordert immer unsere Produkte finden. eine Reaktion, eine neue Setzung. Das Ver- Wir liefern ein Material mit hoch entwickelten techni- dichten bestehender Strukturen ist gegenwär- schen Eigenschaften und hohem gestalterischen tig eine der grossen Herausforderungen. Potenzial. Alles weitere liegt bei den Anwendern, den meint die Beziehungen, die ein Bauwerk zu seiner Architektinnen und Bauherren, bei den Verlegern KONTEXT und Fassadenspezialisten, bei den Designern, Innen- Umgebung aufnimmt. Je nach Situation und Richtung ist es architektinnen und Landschaftsplanern. eine Öffnung oder Ablehnung, eher eine Kontaktsuche oder Sie müssen kreative Entscheidungen treffen. Sie Mst 1:2500 eine Introversion. Mit dem Öffnen und Schliessen der Fassade bestimmen und verantworten Formen, Farben und steuert der Gesprächspartner die Dialoge. Formate. Sie stellen unsere Faserzementprodukte meint die unmittelbare Nachbarschaft oder das be- in einen Kontext. KONTEXT Jeder unserer Kunden benutzt sein ausgewähltes Pro- stehende, zu erweiternde Gebäude. Weiterbauen ist eine Ant- dukt in einem bestimmten Umfeld. Auf jede spezi- wort auf die zunehmend geforderte Nachhaltigkeit im Bauwe- fische Situation muss individuell reagiert werden. Die sen. Anbauten, Aufbauten oder Umbauten sind bauliche Ein- Eternit (Schweiz) AG zeigt einerseits Möglichkeiten griffe, welche die bestehende Substanz respektieren und auf, wie Faserzement in verschiedene Umgebungen umwandeln oder neu interpretieren. eingepasst werden kann. Und bietet andererseits Hand für Sonderlösungen. Hier wollen wir inspirierende KONTEXT meint Beispiele geben, wie dies in jederlei Hinsicht sinnvoll der Gemeinde. Dass Bauten die Atmosphäre und die Lebensqualität tiefgreifend aber auch die soziale Struktur, die Menschen des Quartiers oder geschehen kann. Das gehört zu unserem Verständnis verändern können, ist immer wieder bewiesen worden. von Unternehmenskultur. Darüber hinaus möchten Ein adäquater Neubau am richtigen Ort zur richtigen Zeit wir dazu anregen, dem Kontext mit Respekt, aber auch kann einen gesellschaftlichen Wandel bewirken. In jedem mit Mut und Phantasie zu begegnen. Fall haben Bauten Einfluss auf ihren sozialpolitischen und Wir liefern einpassungsfähige Baustoffe. Sie bestim- wirtschaftlichen Rahmen. men den Kontext. KONTEXT meint Anders Holte, CEO, Eternit (Schweiz) AG alles und noch viel mehr: den geschicht- lichen und architekturhistorischen Kontext, den architekturtheoretischen und geistesgeschichtlichen Kontext und so weiter. Und auch den Kontext, den ein Baumaterial an einer Fassade, an einem Gebäude und in einer städtebaulichen Situation einnimmt. mh Grossüberbauung Tribschenstadt, Luzern DIE FERNEN INSELN Die Stadt Luzern wandelte in Zusammenarbeit mit privaten und institutionellen Investoren ein ehemaliges Gewerbegebiet in eine Wohnüberbauung um. Unter städtebaulichem Aspekt handelt es sich um eine Weiterentwicklung des Blockrandtyps, die von hoher Dichte sowie einer Vielfalt unterschiedlicher Raumqualitäten und Fassadenmaterialien geprägt ist. 2 ARCH 145 KONTEXT 3 Mst 1:2500 Das Gebiet nördlich der Tribschenstrasse ist eine der letz- bringt, vermag das siegreiche Projekt «Die fernen Inseln» ten grossen Landreserven der Stadt Luzern und liegt in der Architektengemeinschaft WIT (Wohnen im Trib- unmittelbarer Nähe sowohl des Bahnhofs als auch des schen) zu überzeugen. Ihr Projekt orientiert sich in seiner Sees. Während das zentrumsnahe Bahnhofsquartier vor Volumetrie an der Blockrandbebauung der eingangs er- mehr als hundert Jahren in einen Stadtteil mit dichter wähnten Neustadt. Der Wille, das bestehende Stadtmus- Blockrandbebauung umgewandelt wurde, entwickelte ter zu vervollständigen und die vorhandene Baustruktur sich das Gebiet «hinter den Gleisen» mit dem Werkhof weiterzuentwickeln, ist unverkennbar und verleiht dem und den alten Gewerbebauten zum städtebaulichen Sor- Projekt eine gewisse Selbstverständlichkeit. Noch vor genkind. 1997 lancierte die Stadt einen Projektwettbewerb wenigen Jahren als unzeitgemäss verpönt, scheinen sich und entschied sich – wohl unter dem Eindruck vergange- Blockrandbebauungen mittlerweile als Mittel der Stadt- ner Planungsleichen – für den ungewöhnlichen Weg, die verdichtung etabliert zu haben. Investoren frühzeitig an der Entwicklung des Gebiets zu Blickfang der neuen Überbauung ist der vom Berner beteiligen und in die Ausschreibung des Wettbewerbs mit Architekten Andrea Roost errichtete Hauptsitz der CSS einzubeziehen. Versicherungen, der in seiner Ausrichtung der Tribschen- Trotz – oder gerade wegen – der kreativen Einschrän- strasse folgt und den Eingang zur Neubebauung markiert. kungen, die ein solch marktorientiertes Vorgehen mit sich Die nördlich angrenzende Wohnsiedlung teilt sich in sieb- 4 Mst 1:500 Mst 1:500 Obergeschoss 1:1000 Baufeld 2: Erdgeschoss 1:1000 ARCH 145 KONTEXT 5 1 2 3 4 5 6 7 Vertikalschnitt 1:40 1 Faserzement 2 Unterkonstruktion Holzlattung, Fugenseite schwarz gestrichen 3 Naturholzfenster mit Dickschichtlasur 4 Staketengeländer 5 Auskragende Balkonplatte 6 Knickarmmarkise 7 Textiler Sonnen- und Sichtschutz 1 4 5 6 1 2 3 UNTERSCHIEDLICHE MATERIALIEN UND FARBEN CHARAKTERISIEREN DIE GROSSEN GEBÄUDEVOLUMEN DER OFFENEN BLOCKRANDBEBAUUNG. ANDERS ALS DIE GLATTEN FASSADEN ZUR STRASSE WIRKEN DIEJENIGEN ZUM HOF OFFEN. 6 Horizontalschnitt 1:40 1 2 3 4 5 6 7 Faserzement Unterkonstruktion Holzlattung Aussenschrank Doppellatte 50 ✕ 50 mm Hinterlüftung 24 mm Wärmedämmung 60 + 80 mm Betonwand 300 mm 7 zig bis neunzig Wohneinheiten umfassende rechteckige Baufelder, von denen bislang vier «Inseln» realisiert wurden. Entsprechend den unterschiedlichen Anforderungen der Bauherren reicht das Wohnungsangebot von Ateliers über Genossenschafts- bis hin zu Eigentumswohnungen. Das soziale Zentrum der Überbauung bildet ein lang gezogener Platz, der das Bürogebäude und die Wohnhäuser miteinander verbindet. Im Zentrum des Aussenraumkonzepts steht die Idee des Raumkontinuums. Das Aufbrechen der Blockrandstruktur dient nicht nur einer besseren Besonnung, sondern ermöglicht es auch, Zonen mit unterschiedlichem Öffentlichkeitsgrad räumlich ineinander greifen zu lassen. Die mergelbedeckten Wohngassen öffnen sich zwischen den Blockrandfragmenten zu halböffentlichen Baumhöfen, die als Pufferzone zwischen dem asphaltierten Strassenbereich und den begrünten Innenhöfen fungieren. In einem gewissen Widerspruch zum räumlichen Konzept steht die architektonische Ausgestaltung der Bauten, die von einem klaren Gegensatz zwischen Strassen- und Hofseite geprägt sind. Die «harten» Strassenfassaden aus Materialien wie Klinker und Sichtmauerwerk mit ihren Lochfenstern und Loggias stellen eine Reminiszenz an die Neustadt dar. Demgegenüber öffnen sich die Gebäude zum Hof hin mit flächig verglasten strukturellen Öffnungen. Ein Sonderfall stellt das Punkthaus im Baufeld 5 dar, das rundum mit roten Eternitplatten bekleidet ist. Allen übrigen Hoffassaden ist eine starke Akzentuierung der Horizontalen mittels durchlaufender Balkone gemein. Anders als die Strassenfassaden wirken sie geradezu heiter – sei es aufgrund farbiger Gestaltungselemente wie den gelben Sonnenstoren in Baufeld 1 oder aufgrund der Kombination ungewöhnlicher Materialien wie in Baufeld 4, dessen Balkonbereich ein Wechselspiel zwischen grauen Holzelementen, leuchtend roten Trennwänden aus Glas und horizontalen Holzlattungen zeigt. In Baufeld 2 finden graue Faserzementplatten in Verbindung mit hellen Holzfensterrahmen Verwendung. Sämtliche Wohnbauten sind in Schottenbauweise ausgeführt. Entsprechend der Baustruktur nehmen die Wohnungen die ganze Breite der Gebäude ein. Durch die Tribschenstrasse, Luzern zweiseitige Belichtung und dem allen Wohntypen gemein- Adresse samen hohen Ausbaustandard wird auf diese Weise trotz Bauherrschaft Suva (Baufeld 1), Anliker AG (Baufeld 2), ABL (Bau- der dichten Bebauung eine hohe Wohnqualität erreicht. feld 4), Alfred Müller AG (Baufeld 5), CSS Versicherung (Baufeld 6) Patrick Zamariàn Architekten WIT Architekten Gmbh, Luzern: Peter Baumann + Partner AG; Höing + Voney Architekten; GMT-Architekten AG; Pfister + Partner; Robert Gissinger (Aussenraum) (Baufelder 1, 2, 4 und 5); Andrea Roost, Bern (Baufeld 6) Bauzeit : 2001–2003 General-/Totalunternehmungen Peikert Contract, Zug (Baufeld 1), Anliker AG, Emmenbrücke (Baufelder 2, 6), Alfred Müller AG, Baar (Baufeld 5) Fassadenbau Wicki Dach- und Fassadenbau AG, Flühli Fassadenmaterial SWISSPEARL® CARAT, Anthrazit 7020 und Rot N302 ARCH 145 KONTEXT 7 Wohnsiedlung Am Tössufer, Winterthur Vorne Schiff, hinten Bootshaus Mit gut gedämmten, hinterlüfteten Fassaden und kontrollierter Wohnungslüftung wird der Minergiestandard erzielt. 8 ZUM FLUSS HIN WIRD DER AUSSENRAUM DEFINIERT DURCH EINE HORIZONTALE «FLIESSENDE» GLIEDERUNG DER WOHNZEILEN UND DIE PARKARTIGE UFERGESTALTUNG. Mst 1:2000 In unserer desindustrialisierten Zeit bieten ehemalige Werkareale oft neuen Wohnraum. Am Rand von Winterthur, einer Stadt, in der die Nachbarschaft von Industrie und Siedlungsbau eine lange Tradition hat, wurde auf dem Reservegrundstück einer Spinnerei eine genossenschaftliche Wohnsiedlung gebaut. Das Umfeld ist geprägt durch eine heterogene Siedlungsstruktur mit Industriebauten, Fabrikanten- und Arbeiterhäusern, einer kleinräumigen Einfamilienhaussiedlung sowie vereinzelten Mehrfamilienhäusern aus neuerer Zeit. In Testentwürfen hatten Dahinden & Heim Architekten die Überbaubarkeit des Areals überprüft. Ein Kosthaus sowie ein Kindergarten sollten erhalten bleiben. Die hohe Qualität der Lage am Fluss und die Nähe zum Wald erlaubte einen Arealbonus und die Erhöhung der zulässigen Geschosszahl. ARCH 145 KONTEXT 9 1 Faserzement, Platten geschuppt 2 Hinterlüftung 27 mm 3 Mineralische Wärmedämmung 200 mm 4 Backstein 150 mm 5 Flachdachrinne Edelstahl 6 Zementplatten 40 mm 7 Splitt 40 mm 8 Vlies, Gummigranulatmatte 6 mm, Dachhaut zweilagig 9 Wärmedämmung extrudiert 10 Dampfsperre 5 mm 11 Gefällsüberzug 10–50 mm 12 Extensive Begrünung 80 mm 13 Drainage 20 mm 14 Dachhaut zweilagig 15 Beton 6 12 13 14 9 10 15 Drei lange, gerade, drei- bis sechsgeschossige Wohnzeilen sind parallel an den vorüberziehenden Fluss gelegt. Sie scheinen wie Hausboote zu ankern und bilden damit ein Gegenüber zum Fabrikensemble am anderen Ufer. Die Gebäudeseiten zur parkartigen Uferlandschaft hin sind charakterisiert durch gedeckte, durchlaufende Balkone, deren Geländer an Relinge erinnern. Dahinter öffnen sich grosszügige Glasflächen. Die vorspringenden Küchen sowie boxartige Schränke unterteilen die Balkonbereiche. Den rückwärtigen Hausseiten eignet eine streng kubische Erscheinung an. Gegen das dahinter liegende, heterogene Wohngebiet wenden sich glatte, geschlossene Aussenwände, ohne Vor- und Rücksprünge. Sie sind als hinterlüftete Fassade mit querformatigen Streifen aus dunkelroten Faserzementplatten ausgebildet und erinnern damit an Bootshäuser. Die Fassadenflächen sind an den Gebäudeecken und am Dachrand durch Metallleisten eingefasst. In 1 regelmässigen Abständen gesetzte französische Fenster 2 durchsetzen das Fassadenbild. Die metallenen Einfassun- 3 gen der Fensteröffnungen stehen leicht vor. All diese hel- 4 len, im Licht funkelnden Blechelemente schmücken das feinmaschige rote Fassadenkleid. Lift und Treppenhaus erschliessen in der Regel zwei Wohnungen pro Geschoss. Die Mietwohnungen mit zwei 1 bis sechs Zimmern zeigen durchwegs dasselbe typologi- 1 sche Grundrissmuster. Rückseitig sind nutzungsneutrale, grosszügig bemessene, abschliessbare Zimmer angeordnet. Frontseitig befinden sich zusammenhängende Wohn-, Ess- und Kochräume mit Bezug zum nahen Flussraum. 5 6 7 8 9 10 11 Um die tiefen Grundrisse optimal zu nutzen, sind die Sanitärräume zentral, zum Teil als freistehende Körper, im Innern platziert. Vorne und Hinten werden hier dezidiert unterschieden. Die beiden Gebäudeseiten widerspiegeln nicht nur die Disposition der Räume im Grundriss. Mit der Balance zwischen offen und geschlossen, Verglasung und Bekleidung reagiert die Siedlung geschickt auf die heterogene Vertikalschnitt 1:20 umgebende Bebauung und die Lage zwischen Wald und Fluss. Michael Hanak «IN DIESEM VIELGESTALTIGEN UMFELD WAR ES UNS EIN ANLIEGEN, EINE PRÄGNANTE SITUATIONSLÖSUNG VORZUSCHLAGEN, BEI WELCHER DIE BESTEHENDEN ELEMENTE RÜCKSICHTSVOLL INTEGRIERT SIND. SO KANN EIN ORT MIT EINER STARKEN IDENTITÄT ENTSTEHEN.» DAHINDEN & HEIM ARCHITEKTEN Adresse Linsentalstrasse, Winterthur Bauherrschaft Architektur Bauzeit Dahinden & Heim, Winterthur 2004–2006 Fassadenbau Lerch AG, Winterthur Fassadenmaterial und Grau 10 Heimstättengenossenschaft Winterthur Fassadenschiefer NATURA, Rot N 301 Mst 1:500 Der Aussenraum wird durch betonierte Plattformen sowie die parkartige Umgebungsgestaltung definiert. Mst 1:500 Attikageschoss Gebäude A 1:750 Erdgeschoss Gebäude A 1:750 ARCH 145 KONTEXT 11 Eawag Forum Chriesbach, Dübendorf Im Dialog mit der Umwelt Nachhaltigkeit sollte hier so konsequent als möglich umgesetzt werden. Die Vision der Eidgenössischen Anstalt für Wasserversorgung, Abwasserreinigung und Gewässerschutz (Eawag) in Dübendorf setzte der Architekt Bob Gysin mit einem Team von Spezialisten erfolgreich um. Architektur und Technik tasten sich an die Grenzen des heute Machbaren heran. Das Resultat wird mit Auszeichnungen überhäuft. Als Wasserforschungs-Institut des ETH-Bereichs engagiert sich die Eawag für einen sorgfältigen Umgang mit Wasser und anderen wichtigen Ressourcen. Für ihr neues Hauptgebäude verlangte die Bauherrin nicht nur Wirtschaftlichkeit und einen schonenden Umgang mit Ressourcen, sondern ebenso ein «Null-Energie-Haus» sowie die Regenwassernutzung und Urin-Separierung. Seit dem Bezug im September 2006 stellt das nach neusten Er12 kenntnissen konzipierte Forschungs- und Bürogebäude seine innovative Haustechnik unter Beweis. Das Gebäude mit 150 Arbeitsplätzen funktioniert ohne herkömmliche Heizung und Kühlung. Es benötigt ungefähr gleich viel Wärmeenergie wie ein durchschnittliches Einfamilienhaus. Trotzdem kostet es nicht mehr als ein vergleichbarer herkömmlicher Bau. Fotovoltaikanlage, kontrollierte Lüftung, Nachtauskühlung und Belichtung über das Atrium lauten die wichtigsten Stichworte zur ausgeklügelten und computergesteuerten Funktionsweise. Eine Reihe von Auszeichnungen belegen die Innovationskraft des Projektes: Letztes Jahr wurde es mit dem Schweizer Solarpreis und dem Swisspor-Innovationspreis honoriert. Dieses Jahr folgte auf den Watt d’Or die Einladung ans nächste Holcim Forum for Sustainable Construction nach Shanghai. Und nun erhielt es den ersten Tageslicht-Award der Velux Stiftung, den höchst dotierten Architekturpreis der Schweiz. Umgeben wird der kompakte Baublock von einer optimierten Gebäudehülle. Die Materialwahl erfolgte unter Berücksichtigung von grauer Energie, Ergonomie und Umweltverträglichkeit. Die Aussenansicht wird bestimmt durch bedruckte, hellblaue Glaslamellen. Diese sind verstellbar, sie schirmen die Sonnenstrahlung im Sommer ab und lassen sie im Winter durch. Auch der Blick geht durch den Sonnen- und Wetterschutzmantel hindurch und fällt auf die eigentliche, regelmässig durchfensterte Aussenwand. Der 45 cm starke Wandaufbau besteht aus hochwärmegedämmten, vorfabrizierten Holzelementen, die mit Eternitplatten bekleidet sind. Das satte Blau der Fassadenplatten korrespondiert mit den vorgehängten Glaslamellen. Die Tragkonstruktion des Stahlbeton-Skelettbaus übernehmen die Stützen hinter der Fassade. Im Innern des Gebäudes überrascht ein grosszügiges Atrium, das Lichthof und Halle zugleich darstellt. Rundherum liegen auf fünf Geschossen alle Büroräume sowie die vorkragenden Sitzungsboxen. Die Atmosphäre wirkt offen, transparent und kommunikativ. Schulungs- und Seminarräume, ein Personalrestaurant und eine Bibliothek für Eawag und Empa komplettieren das Raumangebot. Das Forum Chriesbach bildet den neuen Mittelpunkt Überlandstrasse 133, Dübendorf auf dem Gelände der Empa und Eawag in Dübendorf. Adresse Auf deren Areal wuchs in den letzten fünfzig Jahren eine Bauherrschaft weitgehend einheitlich gestaltete Anlage mit Zweckbauten Dübendorf im besten Sinn: sorgfältige, solide Industrie- und Laborar- Architekten Bob chitektur der Nachkriegsmoderne. Vor einigen Jahren Bauzeit wurden einige Gebäude vorbildlich saniert. Heute liegt Generalunternehmung der einst ausgelagerte Forschungsstandort im ausgedehn- Fassadenplaner ten Industrie- und Gewerbegebiet, das Teil des Planungs- Fassadenbau gebietes «Glatttalstadt» ist. Der Neubau nimmt in seiner Holzbautechnik AG, Dottikon städtebaulichen Setzung Bezug auf die orthogonale Ord- Fassadenmaterial SWISSPEARL® TECTURA, nung der bestehenden Bauten. Die Umgebungsgestaltung 7020-R80B, Hellgrau NCS S 2000-N (Leibungs- und Sturzplatten) Eawag und Empa, vertreten durch Bauten Forschungsanstalten, Gysin + Partner BGP, Zürich 2004–2006 (1. Preis Studienauftrag mit Präqualifikation 2003) Implenia Generalunternehmung AG, Dietlikon Mebatech AG, Baden G+H Fassadenbau GmbH, Römerberg (Deutschland); Schäfer Blau T 406, Dunkelgrau NCS S bezieht den vorbeifliessenden Chriesbach mit ein. So steht die geheimnisvolle «Zauberkiste», die möglichst umweltgerecht sein will, im Dialog mit der gebauten und natürlichen Umgebung. Michael Hanak ARCH 145 KONTEXT 13 Obergeschoss 1:750 Erdgeschoss 1:750 7 Gesamtplaner Bob Gysin erhält im Beisein von Bundesrätin Doris Leuthard und Alt-Bundesrat Joseph Deiss den hochdotierten swisspor Innovationspreis am Gemeinschaftsstand der swisspor AG, der Eternit (Schweiz) AG und der Dörig Fenster Systeme AG. 1 2 3 4 9 Horizontalschnitt 1:40 14 5 6 1 8 Hinter der äussersten Glasschicht führt ein breiter Fluchtbalkon vor den Aussenwänden vorbei. 1 2 3 5 1 Faserzement 2 Lattung 40 ✕ 60 mm horizontal, vertikal 3 Windichte Folie, Querlattung mit Wärmedämmung 4 Diffusionsoffene Platte F30 5 Ständerkonstruktion mit Dämmung 6 Grobspanplatte 7 Akustikmatte 8 Akustikplatte, geschlitzt 9 Stahlträger HEB 100 1 Faserzement 2 Lattung 40 ✕ 60 mm horizontal, vertikal 3 Windichte Folie, Querlattung mit Wärmedämmung 4 Holzfenster aus Fichte 5 Getriebekasten, Medienkanal 6 Glaslamelle, Verbundsicherheitsglas, Siebdruck 7 Gitterrost 8 Doppelkonsole, Flachstahl 6 1 1 4 7 8 1 Vertikalschnitt 1:40 ARCH 145 KONTEXT 15 16 Boris Brisˇki hat einen Verbindungsbau für eine Schule entworfen, dessen Fassade sich zusammenzufalten scheint, sodass der Bauteil zwischen den zwei älteren Gebäudeteilen Platz findet. Primarschule Polje, Ljubljana, Slowenien DIE AKKORDEON-WAND ARCH 145 KONTEXT 17 Die Anforderungen an Schulgebäude haben sich stark verändert. Aufgrund steigender Schülerzahlen wird mehr Platz benötigt, unter anderem mehr Raum für sportliche Aktivitäten oder Bibliotheken. Oftmals müssen Anbauten und Aufstockungen an bereits existierenden Gebäuden vorgenommen werden. Die Primarschule in Ljubljana ist in dieser Hinsicht keine Ausnahme. Die zwei Teile des Altbaus – in einem davon befindet sich die Sporthalle – waren ursprünglich durch einen eingeschossigen Bau miteinander verbunden, der Umkleideräume und Büros aufnahm. Dieser wurde durch einen neuen, von Boris Briški entworfenen Verbindungsbau ersetzt. Die Grundform des Neubaus entspricht jener des alten; da er aber über zwei Geschosse angelegt ist, steht deutlich mehr Nutzfläche zur Verfügung. Obergeschoss 1:400 Die Fassade mit ihren 1012 m2 ist mit beinahe weissen hinterlüfteten Faserzementplatten verkleidet. Boris Briški: «Das Äussere zielt darauf ab, die Einheit sowie die dominante Position des Hauptbaus zu bewahren, gleichzeitig vereint die Fassade die zwei verschiedenen Architekturtypologien von Schule und Sporthalle. Zudem weist es ein dauerhaftes, umweltfreundliches Material auf.» Obwohl der Verbindungsbau die Horizontale betont, akzentuiert die Fassade durch den rhythmischen Einsatz von Lamellen die Vertikale. Diese Lamellen, die auch an den Fenstern angebracht sind, haben dieselbe Farbe und bestehen aus demselben Material wie die Fassade selbst, sie springen lediglich 20 cm von der Wand hervor. Indem die Abstände zwischen den Lamellen schmaler werden, je näher sie dem Hauptbau kommen, markieren sie die vermittelnde Position zwischen den beiden Gebäuden. Briški vergleicht die Fassade des Neubaus mit den Falten eines Akkordeons – ein durchaus treffender Vergleich. Die alten und neuen Gebäudeteile ergänzen und stimulieren sich gegenseitig. Obwohl der Verbindungsbau dem Hauptgebäude untergeordnet ist, bewahrt er seinen eigenen Charakter. Britta Limper Erdgeschoss 1:400 Adresse Polje 358, Ljubljana Polje, Slovenien Bauherrschaft Gemeinde Ljubljana: Mestna občina Ljubljana, Ljubljana Architekten Bauzeit Boris Briški, u.d.i.a. (Arhé), Ljubljana 2005–2006 Generalunternehmung Fassadenbau SGP Tehnik d.d, Škofja Loka Termika d.o.o., Ljubljana ® Fassadenmaterial SWISSPEARL CARAT, 18 Onyx 7090 1 2 3 4 5 1 2 3 4 Faserzement Winkeleisen 8 mm Luftspalt Wärmedämmung 100 mm Beton 200 mm 5 Horizontalschnitt 1:20 ARCH 145 KONTEXT 19 Gary Comer Youth Center, Chicago, USA BUNTE ZUKUNFT Dieser farbenfrohe Neubau wurde unlängst im Süden Chicagos fertig gestellt. Mitten in einem ärmlichen Quartier gelegen, dient er als Versammlungsort für eine Jugendorganisation sowie als Gemeinschaftszentrum. Die bunten Farben der Fassadenpaneele widerspiegeln das lebensfrohe Treiben innerhalb des Gebäudes. Im übertragenen Sinn steht es für die positiven Zukunftsperspektiven, welche die gemeinnützige Organisation den Jugendlichen vermitteln will. 20 ARCH 145 KONTEXT 21 Der Architekt John Ronan umschreibt sein Projekt folgendermassen: «Dieses Jugendzentrum im Süden von Chicago bietet Jugendlichen aus der Nachbarschaft ein inspirierendes Umfeld. Hier können sie sich nach Schulschluss aufhalten. Das Zentrum unterstützt die Programme des South Shore Drill Team and Performing Arts Ensemble, einer dreihundert Mitglieder zählenden Tanzgruppe für Kinder zwischen acht und achtzehn Jahren. Der wichtigste Raum des Gebäudes ist eine multifunktionale Turnhalle, die dem Drill Team als täglicher Übungsraum dient. Sie lässt sich mit Hilfe einer beweglichen Theaterbestuhlung und mittels flexibler Vorhänge und Tore, hinter denen sich eine grosse Bühne verbirgt, in einen Aufführungssaal mit sechshundert Sitzplätzen umwandeln. Vom Essbereich der Cafeteria aus kann die ganze Mst 1:750 Halle überblickt werden. Um diese zentralen Räumlichkeiten herum gruppieren sich verschiedene Lehr- und Freizeitangebote, die auf drei Geschosse verteilt sind. Aufgrund ihrer Flexibilität lassen sich die Räume den unterschiedlichen Bedürfnissen der Nutzer anpassen. Zu den Lehr- und Freizeitangeboten, die in dieser Mantelzone untergebracht sind, gehören Kunst- und Werkräume, Computerlabors, Tanzstudios, ein Aufnahmestudio, ein Nähatelier für Kostüme, Unterrichts- und Lernzimmer, Klassenräume sowie Büro- und Ausstellungsflächen. Auf dem begehbaren Dach über der Turnhalle und der Cafeteria befindet sich ein Schulgarten, der es den städtischen Jugendlichen ermöglichen soll, Blumen und Gemüse anzupflanzen. Ausgedehnte Glasflächen und gezielt platzierte Fensteröffnungen stellen Sichtbezüge zwischen den verschiedenen gleichzeitig laufenden Programmen her und fördern den Gemeinschaftssinn unter den an diesen Programmen teilnehmenden Kindern und Erwachsenen. Faserzementpaneele in leuchtenden Farben kaschieren das Zentrum gegen aussen und verleihen ihm einen jugendlichen Charme. Als weithin sichtbares Zeichen für die Gemeinschaft dient ein 24 Meter hoher Turm aus Maschendraht, an dessen Spitze Leuchtdioden die Programme und Veranstaltungen ankündigen.» Beim Gary Comer Youth Center handelt es sich um ein Projekt von städtebaulicher Tragweite. Die Gestaltung des Gebäudes, das aus seinem Kontext heraus entstand und durch die Umstände des Quartiers geformt wurde, ist als Antwort auf die nähere Umgebung zu verstehen. Das Quartier um Grand Crossing im Süden Chicagos ist geprägt von Armut und Obdachlosigkeit, Gewalt und Verbrechen. Hier wuchs Gary Comer auf: Später gründete er das Bekleidungsversandhaus Lands End und 22 Untergeschoss 1: 750 «DIESES JUGENDZENTRUM, IM SÜDEN VON CHICAGO GELEGEN, BIETET JUGENDLICHEN AUS DER NACHBARSCHAFT EIN INSPIRIERENDES UMFELD.» JOHN RONAN Mst 1:750 1:500 Erdgeschoss 1: 750 3. Obergeschoss 1: 750 ARCH 145 KONTEXT 23 «FASERZEMENTPANEELE IN LEUCHTENDEN FARBEN KASCHIEREN DAS ZENTRUM GEGEN AUSSEN UND VERLEIHEN IHM EINEN JUGENDLICHEN CHARME.» JOHN RONAN wurde einer der erfolgreichsten und vermögendsten Geschäftsmänner Chicagos. Vor über 25 Jahren beschloss Gary Comer, in seinem ehemaligen Quartier einen Ort für Jugendliche zu schaffen. Das South Shore Drill Team ist ein Präventionsprogramm gegen kriminelle Banden, Drogenabhängigkeit und ungewollte Schwangerschaften bei Teenagern. Den Jugendlichen werden vor allem Tanzund Exerzierübungen für Paraden gelehrt – in ihrem 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 oftmals kriminellen Alltag eine Alternative, die sie Orga- Faserzement Hinterlüftung und Unterkonstruktion Biegesteife Wärmedämmplatte Wassersperrschicht Gipskartonplatte Metallrahmenkonstruktion Betonmauerstein Gipswandplatte Aluminium-Verbundplatte Stahlprofil Wassersperrschicht Betonplatte Metalldach nisation und Disziplin lehrt. Gary Comer verstarb kurz nach Eröffnung des Jugendzentrums. Die Formen und Farben des Neubaus verströmen Optimismus und Heiterkeit. Weite verglaste Partien an ausgesuchten Stellen öffnen den Innenraum hin zum Stadtraum. Das Gebäude ist längs an die vorbeiführende Strasse gelegt, womit dem drohenden Vandalismus und Graffiti offen gegenübergetreten wird – anders als oftmals in amerikanischen Städten. Vier Trakte bilden ein Geviert, wobei die Volumen so auf- und ineinander gelegt sind, dass sie sich überlappen. Die an der äusseren Hülle über die eigentliche Grundfläche hervorragenden Bereiche wirken mit ihren Fensterflächen wie ausgestreckte Fühler, die 9 2 10 11 3 12 13 den Kontakt zum Stadtraum suchen. Die Fassaden sind bunt und auffällig gestaltet. Neun verschiedene Farben wählte der Architekt für die Platten zur Bekleidung der Aussenhaut. Auf zwei Seiten sind es Rottöne, auf den beiden anderen Blautöne. Die räumlichen Ausstülpungen tragen konsequenterweise ihre Farbe in den jeweiligen anderen Farbbereich hinein. Die einzelnen Platten variieren von hell bis dunkel. Sie sind nicht zu einem gleichmässigen Farbverlauf geordnet, sondern frei durchmischt über die Fassaden verteilt. Kommunikation, Überlagerungen, Unterschiede, Durchmischung – Themen von sozialpolitischer wie städtebaulicher Bedeutung. Michael Hanak 1 2 3 4 5 6 1 2 3 7 6 8 Adresse 7208 South Ingleside Avenue, Chicago, USA Gary Comer Science and Education Bauherrschaft Foundation, Chicago Architekten John Ronan Architects, Chicago; John Ronan, Evan Menks Bauzeit 2005–2007 Generalunternehmung Fassadenbau W. E. O’Neil, Chicago RG Construction, Elmhurst (Illinois) Fassadenmaterial SWISSPEARL® NATURA N 202 und vier Spezialfarben; CARAT Elfenbein 7090 und vier Spezialfarben Vertikalschnitt 1: 20 24 ARCH 145 KONTEXT 25 Der neue Gebäudekomplex der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) in Suitland ist als technisches Bauwerk unverkennbar. Das Gebäude selbst kommuniziert seine Aufgabe, Daten von Satelliten zu empfangen, um damit Aussagen vor allem über Wetter und Klima machen zu können. Die zudienenden Funktionen dagegen sind in das Erdreich eingebettet. Integration in die Landschaft lautete also das Leitthema, das durch die abstrakte, vom Boden abgelöste Figur kontrastiert wird. Satellite Operations Facility für die NOAA, Suitland, Maryland, USA FIGUR IN DER LANDSCHAFT ????? 26 ARCH 145 KONTEXT 27 28 «JENE, DIE – ALS WISSENSCHAFTER ODER LAIEN – INMITTEN DER SCHÖNHEITEN UND GEHEIMNISSE DER ERDE WOHNEN, SIND NIE ALLEINE ODER DES LEBENS MÜDE.» RACHEL CARSON, THE SENSE OF WONDER (1956) Der Nesdis (National Environmental Satellite, Data, and Information Service), eine operative Abteilung der Noaa, hat den Auftrag, den zeitnahen Zugang zu globalen Umweltdaten von Satelliten und anderen Quellen zu ermöglichen und zu gewährleisten. In den Aufgabenbereich der Einrichtung gehören Stürme, extreme Wettersysteme, Sonnenwinde und die Dicke der Eiskappen. Die Satelliten dienen ausserdem dem Empfang von Notsignalen und der Unterstützung von Such- und Rettungsmissionen. Der Auftrag der Noaa gilt dem Verständnis und der Erhaltung der Umwelt, ist aber gleichzeitig von höchst technischer Natur. Sie erfordert eine Einrichtung und Infrastruktur, die diesem Umstand Rechnung trägt. Die Satellite Operations Facility ist eine rund um die Uhr besetzte Hochsicherheitsanlage, die sowohl die technische Leistungsfähigkeit als auch die Vorstellung eines nachhaltigen Umgangs mit der Umwelt zum Ausdruck bringt. Die Bildsprache des Projekts – ein schlanker Körper mit einer Krone aus 16 Antennen – unterstreicht die technische und kommunikative Rolle des Noaa. Die für das Raumprogramm nicht benötigten Flächen werden der Landschaft überlassen; bewaldetes und begrüntes Terrain tritt an die Stelle baulicher Eingriffe. Thom Mayne, der 2005 mit dem angesehenen PritzerPreis ausgezeichnete Chef von Morphosis, berichtet: «Angesichts der Aufgabe des Noaa, die Erde zu überwachen und zu schützen, haben wir die traditionelle Beziehung zwischen Gebäude und Landschaft, Figur und Grund einer Überprüfung unterzogen. Das Umweltmandat der Satellite Operations Facility findet seine Entsprechung in einem Gestaltungsschema, das auf die Öffnung des Raumes und die Reduktion gebauter Masse und somit auf eine Verbindung zwischen Architektur und Landschaft abzielt. Ein Antennenfeld – die ‹Augen und Ohren› der Unternehmung – krönt den dreigeschossigen Gebäuderiegel und streckt sich zum Himmel, um Informationen (Bilddaten, Strahlung, Schnee- und Eisdecken, Meeresoberflächen und den Feuchtigkeitsgehalt der Atmosphäre) von den 16 unter ihrer Kontrolle stehenden Satelliten zu erhalten. Die ikonenhaften Antennen sind das dominante visuelle Gestaltungselement des Projekts. Die Abteilungen, die als ‹Hirn› der Einrichtung operieren – die Start- und Einsatzkontrolle sowie die elektronische Datenverarbeitung – sind in dem schlanken Riegel untergebracht. Darunter liegt der ‹Körper›, ein scheibenförmiger Bau, der in das angehobene Erdreich der Landschaft hineingleitet. Die zur Hälfte in den Boden eingelassenen Räumlichkeiten beherbergen Büros und WartungseinrichARCH 145 KONTEXT 29 Mst 1:2000 tungen. Lange Reihen von Innenwänden sind umhüllt mit den von Noaa-Satelliten stammenden Darstellungen der Erde, während die konvexe Deckenfläche der Biegung des Planeten aus der Sicht des Weltalls nachempfunden ist. Schnitt 1:2000 Schlitze in der begehbaren und gewellten grünen Dachlandschaft lassen Sonnenlicht in die Räume und schaffen Nischen für grosse Hofbereiche. Eine verglaste Lobby, in der sich auch die Sicherheitskontrolle befindet, vermittelt zwischen den zwei architektonischen Hauptkomponenten ‹Körper› und ‹Hirn›.» David Dindlaub, der Projektverantwortliche bei Morphosis, ergänzt: «Die Architekten von Morphosis haben in der Vergangenheit bei vielen Projekten SwisspearlPaneele verwendet. Der Hauptgrund, weshalb wir das Material bevorzugen, liegt in seiner präzisen, klar konturierten Erscheinung. Es lässt sich mit herkömmlichen 30 «WIR HABEN DIE PROGRAMME IN ZWEI GRUPPEN UNTERTEILT: FUNKTIONEN, DIE UNMITTELBAR DEM BETRIEB DER SATELLITEN DIENEN UND HILFSFUNKTIONEN.» DAVID DINDLAUB, MORPHOSIS Werkzeugen und handwerklichen Fähigkeiten schnell tennenbündels als vorgehängte Fassadenschicht verde- montieren und behält seine ursprüngliche Erscheinung cken. Noaa war der erste Bau, bei dem wir für die Paneele über lange Zeit bei. Aufgrund der offenen Verbindungs- eine andere Farbe als Grau verwendeten. Die weissen stücke lassen sich Ecksituationen und überschneidende Paneele verwischen die Grenze zwischen Gebäude und Winkel einfach umsetzen. Wir schätzen auch die dynami- Himmel bei wolkigem Wetter und schaffen einen fliessen- sche Leseweise, die das Material ermöglicht. Je nach Be- den Übergang zwischen Gebäude und Umgebung, wenn trachtungswinkel, Lichteinfall oder Standort erscheint es Schnee liegt.» mh als massiv und schwer oder dünn beziehungsweise leicht. Swisspearl-Paneele können problemlos auf Rahmen weitergeführt werden, die nicht zu den Aussenwänden des Gebäudes gehören, und sind so unabhängig vom eigentlichen Baukörper. Beim Noaa-Gebäude beispielsweise trennen sich die Swisspearl-Paneele winklig von der Aussenwand und werden über diese hinaus weitergeführt. In der Vertikalen bilden sie auf diese Weise eine Brüstung, während sie in horizontaler Richtung das Gerüst des AnARCH 145 KONTEXT 31 Mst 1:2000 Mst 1:2000 5. Obergeschoss 1:2000 Mst 1:2000 1. Obergeschoss 1:2000 2. Obergeschoss 1:2000 «WIR HABEN DAS PROJEKT IN ZWEI ZONEN UNTERTEILT: EIN SCHLANKER KÖRPER UND EIN ZUR HÄLFTE IM BODEN VERSENKTER BAU. DURCH DIE UNTERBRINGUNG DER HILFSFUNKTIONEN IN DER ABGESENKTEN ZONE REDUZIERTEN WIR DIE BEBAUTE FLÄCHE UM ZWEI DRITTEL UND GABEN DER LANDSCHAFT DEN VORZUG GEGENÜBER DEM BAUWERK.» THOM MAYNE, MORPHOSIS 6 1 2 3 4 Horizontalschnitt 1:20 32 7 1 2 3 4 Faserzement Luft- und Dampfsperre Aussenhülle Metallrahmenkonstruktion und Wärmedämmung 5 Aluminium «Z»-Clip 6 Dampfbremse 7 Gipswandplatte 5 Adresse Suitland, Maryland, USA Bauherrschaft Architekten General Services Administration, Washington Morphosis, Santa Monica; Einhorn Yaffee Prescott, Washington (Joint Venture) Bauzeit 2001–2006 Generalunternehmung Fassadenbau P. J. Dick, Pittsburgh CM/GC, Cincinnati ® Fassadenmaterial SWISSPEARL CARAT Elfenbein 7090 ARCH 145 KONTEXT 33 Pflanzengefässe Grüne Aufwertung des Arbeitsplatzes «Ich freue mich jeden Tag, auf den kleinen Dschungel vor meinem Arbeitsplatz», sagt eine Mitarbeiterin der Holcim. Immer mehr Architekten setzen sich für die Innenraumgestaltung mit Pflanzen ein. Gewächse schlucken Schall, filtern die Luft und halten die relative Luftfeuchtigkeit konstant. Untersuchungen haben gezeigt, dass sich die Begrünung von Büroräumen vielfältig positiv auswirkt: Sie mildert die Stressempfindlichkeit, verringert gesundheitliche Probleme und fördert die Leistungsfähigkeit. Im neuen Hauptsitz der Holcim (Schweiz) AG in Zürich-Oerlikon wurden rund 160 Arbeitsplätze eingerichtet. Bei der Inneneinrichtung und auf der Dachterrasse wurden Pflanzengefässe aus Faserzement eingesetzt. Reinhard Hiller, der für die gesamte Inneneinrichtung verantwortlich zeichnet, nennt im Gespräch verschiedene Gründe für die Wahl von Eternit-Gefässen (siehe Bildlegenden). mh «Die Töpfe wirken unaufdringlich und konkurrenzieren die Bepflanzung nicht. Faserzement ist ehrlich, wertig und natürlich. Das Design ist hochwertig und zeitgemäss. Damit fügen sich die Töpfe gut in Farb- und Materialkonzepte ein.» Arbeitsplatz- und Bürokonzept Hillerbüromacher, Zürich; Reinhard Hiller Bepflanzung und Pflege Creaplant AG, Obergerlafingen; Michel Aebi Pflanzengefässe Alto, Quadra (mit Quadra Move) und Delta 45 in verschiedenen Grössen «Die Höhe der Pflanzengefässe entspricht fast der Tischhöhe. So können kleinere Pflanzen gewählt werden, die sich nicht zu sehr in die Breite ausdehnen und sich gleichwohl auf Gesichtshöhe entwickeln. Sie ergeben damit einen guten Sichtschutz und werden in ihrer ganzen Grösse optimal wahrgenommen.» «Die vielen Formen und Grössen der Gefässe lassen sich ideal mit verschiedenen Pflanzenarten kombinieren: Bambusarten, Sukkulenten und Kakteen, unterschiedliche Blätterund Blütenfarben. Mit rollbaren Untergestellen können mobile Situationen geschaffen werden.» 34 Eternit Architektur-Preis 2006 Ein Haus für die Architektur Jury Prof. Vincent Mangeat, EPF Lausanne; Paule Soubeyrand, EPF Lausanne; Prof. Valentin Bearth, Accademia Mendrisio; Prof. Andreas Scheiwiller, Université Genève; Prof. Miroslav Šik, ETH Zürich; Edith Bianchi, EPF Lausanne; Samuel Tramaux, Eternit (Schweiz) AG ; Stefan Cadosch, Eternit (Schweiz) AG Jurybericht [email protected] Ausstellungsorte Nach den Hochschulen in Lausanne und Zürich folgen Mendriso und Genf sowie das Architekturforum St. Gallen. Ex-Aequo-Preis, Projekt von Stefan Roggo, Bremgarten b. Bern; Thierry Aggeler, Mels; Christoph Widmer, Aarau Ex-Aequo-Preis, Projekt von Cyril Royez, Renens Ex-Aequo-Preis, Projekt von Dario Egli, Winterthur; Xiaojia Zhang, Zürich Am 6. Dezember 2006 verlieh die Eternit (Schweiz) AG Die Jury präferierte Projekte, welche die komplexe Viel- zum zehnten Mal den von ihr alle zwei Jahre ausgeschrie- schichtigkeit der Aufgabe in einfachen Lösungen zu sub- benen Eternit Architektur-Preis. Teilnahmeberechtigt sind sumieren verstanden. Gesucht war «Werthaltigkeit», wie alle angehenden Architekten, die an der ETH Zürich oder sich Jurymitglied Miroslav Šik ausdrückte. Gleichwohl EPF Lausanne sowie an der Accademia di Architettura in sollte keiner der möglichen Strategien Vorrang gegeben Mendrisio oder am Institut d’Architecture der Universität werden. Drei Arbeiten wurden jeweils mit einem Ex-Ae- Genf seit mindestens vier Semestern eingeschrieben sind. quo-Preis von 3000 Franken ausgezeichnet. Fünf weitere Die Wettbewerbsjury setzt sich aus jeweils einer Professo- Arbeiten erhielten eine Anerkennung von 1000 Franken. rin oder einem Professor der Universitäten sowie Vertre- Ergänzend zeichnete die Jury zwei Redaktionsteams aus, tern der auslobenden Unternehmung zusammen. Zudem die von Studierenden betreut werden und die sich einen werden themenspezifisch verschiedene Experten hinzuge- Namen für hochwertige Architekturpublikationen ge- zogen. schaffen haben. Die ausgezeichneten Projekte werden Dieses Jahr sollte ein «Haus der Architektur» entworfen werden – Räumlichkeiten für Auseinandersetzungen zusammen mit den weiteren eingereichten Entwürfen in einer Wanderausstellung präsentiert. mh und Versammlungen innerhalb des eigenen Hochschulcampus. Die Studierenden hatten damit Gelegenheit, ein Projekt auszuarbeiten, das sie direkt mit dem Ort ihrer Ausbildung konfrontiert. Das Bedürfnis nach freiem Ausdruck sollte sich in etwas Provisorischem, der bestehenden Ordnung Hinzugesetztem manifestieren. Unter den 26 eingereichten Arbeiten zeigten sich überraschende und vielschichtige Lösungsansätze, sowohl in Bezug auf die Einbindung in die bestehende Universitätsanlage als auch in der typologischen Ausformulierung. ARCH 145 KONTEXT 35 Swissbau 2007 Publikumsmagnet Eternit Der Besuch an der Swissbau in Basel hat sich gelohnt. 1360 Aussteller in fünf Hallen machen die Messe zum wichtigsten Treffpunkt der Schweizer Baubranche und zu einer der führenden Branchenveranstaltungen in Europa. Zu entdecken waren Trends und Innovationen auf dem Baumarkt. Gleich vorne in der grossen Halle 1 präsentierte sich – nicht zu übersehen – die Eternit (Schweiz) AG. Der aus der Masse ragende, dreigeschossige Messestand umfasste auch die Firmen swisspor und Dörig. Die drei bildeten einen eigenen Mikrokosmos. Ihr gemeinsamer Auftritt mit der spektakulären, dekonstruktivistischen Architektur wirkte magnetisch auf das herbeiströmende Publikum. Die Architekten Cadosch & Zimmermann rezyklierten den letztmaligen Pavillon, ergänzten ihn aber und arrangierten die Volumen mit den weiten Auskragungen neu. Alle drei Bereiche waren selbstverständlich mit den verschiedenen Faserzementprodukten bekleidet – die Standarchitektur selbst präsentierte die Produkte. Zum Erlebnis wurde der Rundgang auf der Raumstruktur. Der Freiraum dazwischen lud zum Nähertreten ein – welch grosszügiges räumliches Angebot! Wieder funktionierte die lange, spitze Bar als beliebter Ort des Austausches. Die Messepräsenz des Unternehmens verdeutlichte sein architektonisches Qualitätsbewusstsein und kontextuelles Denken. Die Ausstellung der Fassaden-, Dach-, Innenbau- und Gartenprodukte gab einen guten Überblick über alles Neue und Aktuelle. Besonders hervorzuheben sind die zukünftigen Farben der Natura- und Tectura-Linien, die ein frisches, freches Spektrum bieten. In der Masse durchgefärbte Platten, deren Farbpalette ständig erweitert wird, gibt es bald auch regulär in kleinen Formaten. Das ermöglicht feinmaschige Fassadentexturen. Mit Intergral Crea können die gleichen Faserzementplatten am Dach und an den Fassaden Die raumgreifende Figur lud jeden Besucher zu einem Besuch ein. Auf der Piazza zwischen den zusammenhängenden Ständen herrschte reger Austausch. eingesetzt werden, was eine einheitliche Gebäudehülle erlaubt. Für Traufe, Ort und First wurden Detaillösungen Bundesrätin Doris Leuthard wird bei ihrem Besuch von Besitzer Bernhard Alpstäg und CEO Anders Holte durch den Messestand geführt. erarbeitet, um gleichmässige, flächige Übergänge zu gewährleisten. So kann das Fugenbild über das ganze Gebäude «all over» entworfen werden. mh Ausstellungsort und -dauer Messe Schweiz, Basel, 23. bis 27. Januar 2007 Bauherrschaft Eternit (Schweiz) AG, swisspor AG, Dörig Fenster Service AG Architekten Statik Ivo Diethelm, Holzbauingenieur, Gommiswald Standbau 36 Cadosch & Zimmermann, Zürich Erne AG Holzbau, Laufenburg ARCH 145 KONTEXT 2 Grossüberbauung Tribschenstadt, Luzern WIT, Luzern /Andrea Roost, Bern 8 Wohnsiedlung Am Tössufer, Winterthur Dahinden & Heim, Winterthur 12 Eawag Forum Chriesbach, Dübendorf Bob Gysin + Partner BGP, Zürich 16 Primarschule Polje, Ljubljana, Slowenien Boris Briški, Ljubljana 20 Gary Comer Youth Center, Chicago, USA John Ronan Architects, Chicago 26 Satellite Operations Facility für die NOAA, Suitland, Maryland, USA Morphosis, Santa Monica / Einhorn Yaffee Prescott, Washington 34 Grüne Aufwertung des Arbeitsplatzes Pflanzengefässe Eternit Architektur-Preis 2006 35 Ein Haus für die Architektur 36 Publikumsmagnet Eternit Swissbau 2007 Impressum Herausgeber Eternit (Schweiz) AG, 8867 Niederurnen Telefon 055 617 11 11, Fax 055 617 15 02 [email protected], www.eternit.ch Redaktion Michael Hanak, Zürich Beirat Stefan Cadosch, Eternit (Schweiz) AG, Niederurnen Gestaltung Bernet & Schönenberger, Zürich Planbearbeitung Deck 4, Sandra Eichmann, Zürich Korrektorat Barbara Raschig, Zürich, Marion Elmer, Zürich Druck Südostschweiz Print AG, Chur Fotos Jürg Zimmermann, Zürich (S. 1–15, 36) Miran Kambic, Radovljica (S. 16–19) Steve Hall, Hedrich Blessing, Chicago (S. 20–25) Roland Halbe, Stuttgart (S. 26–33) Hillerbüromacher, Zürich (S. 34) Maurice Grünig, Zürich (S. 35 oben) Redaktionsadresse Redaktion ARCH, Postfach 203, 8024 Zürich [email protected], Telefon und Fax 044 241 35 28 Abonnemente und Adressänderungen Eternit (Schweiz) AG, 8867 Niederurnen [email protected], Fax 055 617 15 02 Preis Einzelheft CHF 10.– Den Inhalt der Zeitschriftenbeiträge verantworten die jeweiligen Autorinnen und Autoren. Gemäss dem allgemeinen Sprachgebrauch wird Eternit auch als Gattungsbezeichnung für Faserzement verwendet. Die Eternit (Schweiz) AG stellt hiermit jedoch klar, dass es sich beim Begriff ETERN IT um einen Firmennamen und eine geschützte Marke handelt. Die Pläne wurden freundlicherweise von den Architekten zur Verfügung gestellt. Die Detailpläne wurden zur besseren Lesbarkeit überarbeitet; für deren Richtigkeit kann die Redaktion keinerlei Garantie übernehmen. Diese Zeitschrift und alle in ihr enthaltenen Beiträge und Abbildungen sind urheberrechtlich geschützt. Gesamtauflage 16 500 Exemplare ISSN 1661-3279 ARCH 145 ARCH 145 KONTEXT Zeitschrift Eternit(Schweiz) AG März 2007