PROGRAMMHINWEIS Freitag, 31. Januar 2014, ab 20.15 Uhr Rom – Die letzte Grenze (1/3 bis 3/3) 20.15/0.45 Uhr Rom – Die letzte Grenze 1/3: Die Invasion Als Kaiser Claudius 41 nach Christus den Cäsarenthron besteigt, ist das Römische Imperium bereits eine Supermacht, die von Portugal bis zur Türkei und vom Ärmelkanal bis nach Nordafrika reicht. Nun soll auch die britische Insel Teil des Römischen Reiches werden. Das ehrgeizige Unterfangen geht zum einen auf den Wunsch des römischen Kaisers Claudius zurück, seine Macht durch einen großangelegten militärischen Eroberungsfeldzug zu konsolidieren, zum anderen möchte sich Rom die vielfältigen Gold-, Silber-, Getreide- und Holzvorräte sowie andere natürliche Rohstoffe zunutze zu machen, die auf der Insel existieren sollen. Julius Cäsar hatte bereits ein Jahrhundert zuvor versucht, Britannien zu erobern, doch sein Feldzug blieb erfolglos. Die Soldaten, die sich jetzt unter dem Befehl des angesehenen Feldherrn Aulus Plautius aufmachen, die Insel einzunehmen, sind siegessicher. Sie halten die britannischen Keltenstämme für rückständische Barbaren, die der außerordentlichen militärischen Stärke der Römer nicht ein zweites Mal standhalten werden. Doch dieser Gedanke erweist sich letztlich als Trugschluss. Die erste große Schlacht auf britischem Boden, die Schlacht am Medway, können die römischen Invasoren für sich entscheiden. Es gelingt ihnen, die Festung von Camulodunum - das heutige Colchester - und später das gesamte südliche Britannien einzunehmen. Die dortige Bevölkerung leistet erbitterten Widerstand, und es folgt ein langer und blutiger Krieg. Unter dem römischen General Publius Ostorius Scapula, der Aulus Plautius abgelöst hat, kommt es zu grausamen Feldschlachten, die die Römer zunächst gewinnen. Doch das Blatt wendet sich, als der Stamm der Icener unter der Führung der entschlossenen Königin Boudicca einen verheerenden Feldzug gegen die Römer beginnt. Der Historiker und Archäologe Guy de la Bédoyère bezeichnet den sich ausweitenden Konflikt als das „Vietnam der Römer“. Gestützt auf neueste archäologische und wissenschaftliche Entdeckungen, veranschaulicht die dreiteilige Dokumentationsreihe mit Hilfe nachgestellter Schlachten, Alltagsszenen sowie beeindruckender 3D-Computergrafik die Überlegenheit des Römischen Reichs zu Beginn unserer Zeitrechnung. Der Schwerpunkt der Betrachtung liegt dabei auf der Eroberung der britischen Insel. Dokumentation von Jeff Morgan, ARTE/2011 21.05/1.35 Uhr Rom – Die letzte Grenze 2/3: Der Aufstand Der Stamm der Icener unter Führung der Königin Boudicca bringt den Römern zunächst eine empfindliche Niederlage bei und nimmt dann mit unvorstellbarer Brutalität Rache für alle Gräueltaten, die die Römer ihnen im Laufe der Annexion angetan haben. Siegessicher geben Boudicca und ihre Truppen den Römern Gelegenheit zu einem letzten, offenen Feldkampf - ein folgenschwerer Fehler. Unterstützung erhalten die Icener von den ebenfalls unterdrückten Trinovanten. Gemeinsam treiben sie die Römer an den Rand der Kapitulation und machen die drei wichtigen Städte Camulodunum, Londinium und Verulamium dem Erdboden gleich. Siegessicher geben Boudicca und ihre Truppen den Römern Gelegenheit zu einem letzten, offenen Feldkampf - ein folgenschwerer Fehler. Denn noch nie hat es jemand geschafft, die disziplinierte römische Armee auf offenem Feld zu schlagen. Die Römer locken Boudicca in eine Falle und bereiten dem bis dahin erfolgreichen Aufstand der Icener ein jähes Ende. Nach dem Sieg Roms beginnt eine Ära der Romanisierung. Es gelingt den römischen Besatzern, alle großen britischen Stämme, sogar im Hochland, für die Annehmlichkeiten der römischen Kultur zu gewinnen. Römische Sitten und Gebräuche werden zum festen Bestandteil des Lebens im südlichen Britannien. Und die lange Geschichte des britannischen Widerstandes gegen die römische Herrschaft scheint ein Ende zu haben. Nicht so im hohen Norden des Landes. In Caledonia - heute Schottland unterbinden die wilden Krieger der Pikten in den kommenden 300 Jahren erfolgreich jeden Versuch der Römer, sie zu unterwerfen. Die Erkenntnis, dass sich dieser Teil des Landes nicht erobern lässt, führt zum Bau des imposanten Hadrianwalls. 120 Kilometer lang und teilweise sieben Meter hoch bildet er nicht nur die nördlichste Grenze des römischen Britanniens, sondern auch die nördlichste Grenze des Römischen Imperiums. Dokumentation von Jeff Morgan, ARTE/2011 21.55/2.25 Uhr Rom – Die letzte Grenze 3/3: Der Fall -2- Die Grenzen des riesigen Römischen Imperiums werden immer wieder von Unruhen bedroht und müssen durch eine hohe Militärpräsenz geschützt werden. In allen Provinzen des Reiches leidet die einfache Bevölkerung unter den hohen Steuern, die Rom erhebt, unter der brutalen Versklavung der Menschen und unter der rücksichtlosen Ausbeutung der Rohstoffe. Um die Kontrolle in anderen Provinzen zu sichern, muss Rom immer mehr Truppen aus Britannien abziehen und verliert langsam aber sicher an Macht auf der Insel. Im Jahr 367 schließlich überrennen die Pikten den Hadrianswall, die nördliche Grenze des Römischen Imperiums, während zeitgleich im Südosten Britanniens und an der Westküste von Wales Sachsen und Iren in die römische Provinz einfallen. Noch einmal nimmt Rom alle Kraft zusammen und kontert den Überfall mit grausamer Vergeltung. Doch es war der letzte Vergeltungsschlag der Römer gegen die Briten. Ende des 4. und Anfang des 5. Jahrhunderts bricht die römische Macht in Britannien endgültig zusammen. Nach fast 400 Jahren Besatzung haben die Briten nun wieder die Herrschaft über ihre Insel und verwandeln sich zurück in eine Stammesgesellschaft. Aber die Römer haben Spuren hinterlassen, die zum Teil bis heute sichtbar sind. Die Erfahrung der römischen Besatzung veränderte Britannien für immer. Sie ebnete dem Land letztlich den Weg zu einem einheitlichen Nationalstaat und ließ die Briten eine starke Abneigung gegen jegliche Form von Tyrannei entwickeln. Dokumentation von Jeff Morgan, ARTE/2011 -3-