Geschichte 1 Huter 4. Zerfall des Röm. Reichs Völkerwanderung 1 Die Völkerwanderung: (4.-6.Jh.) 395 n.Chr.: Endgültige Trennung des Römischen Reichs in ein Ostreich ( Byzanz/ Konstantinopel) und ein Westreich (Rom, Ravenna) Das weströmische Reich in der Spätantike: Kriegerische Einfälle der Germanen häufen sich Zunehmend verfällt im durch Heer und Beamtenapparat finanziell überbelasteten Reich die Währung, (Inflation →Tauschhandel) und auch die Staatshoheit in den Grenzgebieten, Großgrundbesitzer sind die wirklich Mächtigen in den Provinzen. Immer mehr zieht es aber auch Germanen als Söldner für die Grenzgebiete ins römische Reich. Geld, Lebensstil lockt. Händler bringen Wein und anderen Luxus bis zur Rheingrenze und locken mit Erzählungen vom Luxusleben im Reich. Die Germanen liefern Bernstein, Felle, Vieh und vor allem – Kampfkraft. Es sind Gruppen von jungen Männern verschiedener Abstammung, die sich auf ihren Wanderzügen Richtung Römisches Reich zusammenfinden, aber wohl nicht ganze germanische Volksstämme, wie die Forschung bisher geglaubt hat. Vielfach werden nun die einstigen Gegner als Föderaten, also Bündnispartner innerhalb der Grenzen angesiedelt. Wehrdienst, d.h. oft Kampf gegen andere Germanenstämme von jenseits der Militärgrenze, dafür Land und weitgehende Autonomie. Auslöser der eigentlichen Völkerwanderung, großer germanischer Stammeszüge: Der Hunneneinfall unter König Attila. Die Hunnen sind ein zentralasiatisches Reitervolk. Ihren Vormarsch im Osten bringt die chinesische Mauer zum Stillstand. Im Westen besiegen Römer, Westgoten und Franken Attila in einer Schlacht in Gallien und stoppen seinen Vormarsch. ( 451 Schlacht auf den Katalaunischen Feldern). Auf dem Boden des Römischen Reichs gründen nun germanische Stämme Königreiche: Die Westgoten in Spanien (Gotalanien= Katalonien). Plünderung Roms 410. (419-711) Die Vandalen in Nordafrika. Plünderung Roms 455. („Vandalismus“ ) (429-534) Ostgoten: (493-ca.550). König Theoderich vertreibt den Germanenkönig Odoaker, der seinerseits den letzten römischen Kaiser abgesetzt hatte. Theoderich residiert in Ravenna als „Stellvertreter des oström. Kaisers“, weitgehend friedliche Koexistenz zwischen Goten und altem römischen Senatorenadel. Sehenswert in Ravenna: Grabmal des Theoderich Dann erobert der oström. Kaiser Justinian I. den weström. Reichsteil. Noch einmal (für einige Jahrzehnte) glanzvolles Gesamtreich. Codex Justinianus. Niederschrift des Römischen Rechts. Langobardenreich: (586-774). Ewige Bedrohung für den Papst in Rom. Von den Franken (Karl d. Große ) erobert. Alle diese Germanenreiche haben auf dem Boden des ehemaligen Römischen Reiches nur eine kurze Lebensdauer. Die überlegene römische Kultur assimiliert die germanischen Eroberer. Konstellation in Europa am Ende der Völkerwanderung: Osteuropa, Mitteleuropa: Im 6. Jh. wandern slawische Stämme und das Reitervolk der Awaren in das Gebiet zwischen Donau, Elbe und Ostsee ein. Südosten: Oströmisches Reich West- und Mitteleuropa: Franken immer mächtiger Spanien (Anfang 8. Jh.) , Nordafrika, Arabien, Persien: Araber Was bleibt von der antiken Welt? Ohne Zweifel fällt Mitteleuropa in seiner sozialen und kulturellen Entwicklung zunächst weit zurück. Nur innerhalb der Kirche bewahrt man lateinische Sprache, Bildung, Kleidung, Zeremoniell, Diözesen = röm. Verwaltungsbezirke. Verwaltung: Keine Beamten, keine zentrale Verwaltung. Nur König und Gefolgsleute mit großen Machtbefugnissen. Wirtschaft: Geld weicht Tauschhandel, germanische Adelige übernehmen römischen Großgrundbesitz. Besiedelung: Städte werden entvölkert, auch Verwaltung und Handwerk auf dem Land. Erst um 1150 blühen die Städte im Frankenreich auf. Verschmelzung von Römern, Slawen und Germanen. Ordnende Kraft im Chaos der Völkerwanderungszeit: Die Kirche übernimmt Verwaltungsaufgaben und soziale Fürsorge. Geschichte 1 Huter 4. Zerfall des Röm. Reichs Völkerwanderung 2 Arbeitsblatt: Der Zerfall des römischen Reichs. Arbeiten Sie mit der Zusammenfassung Buch S 94. 1. Was ist die Ursache für die germanische Völkerwanderung? 2. Wie lange dauerte die Völkerwanderung? Wann begann sie? 3. Wann wird er letzte römische Kaiser gestürzt? 4. Wer war der sagenhafte „Dietrich von Bern“ des Nibelungenliedes? (Buch S 59). 5. Welche Praktiken übernahmen die Germanen vom römischen Reich? Ja oder nein? Oder nur eingeschränkt? 5.1. Geldwesen 5.2. Steuersystem 5.3. Rechtswesen 5.4 .Sprache 5.5. Beamtensystem 5.6. Stadtkultur 5.7. Weinbau 5.9 Schrift und Kunst 6. Wann wird Konstantinopel von den Türken erobert? 7. Wann wird das Ende des oströmischen Reichs angesetzt? 8. Welche Religion war die Staatsreligion im oströmischen Reich? 9. Welche Aufgabe übernahmen Kyrill und Method? (S 61,62) 10. Welche Sprachen schreibt man in kyrillischen Buchstaben? 11. Wo wird das kulturelle Erbe der griechischen Wissenschaften und Künste weiter gepflegt? (62) 12. Was sind typische Elemente der Innengestaltung einer byzantinischen Kirche? In Ravenna finden sich einzigartige Zeugnisse dieser Kunst! (unbedingt mal ansehen!!) 13. Welche drei Reiche beherrschen den Mittelmeerraum um 750? 14. Welches ist das bedeutendste und größte? 15. Ordnen Sie den drei Reichen jeweils die dort ausgeübte Religion zu: