RE2_WIW_62_Germanen_1-15.qxp 03.02.2010 Über die SUEBEN schrieb Caesar: „Der Stamm der Sueben ist weitaus der größte und kriegerischste von allen Germanen. Sie sollen 100 Gaue besitzen, aus denen jährlich jeweils 1 000 Bewaffnete aus ihrem Gebiet in den Krieg ziehen. Die Übrigen, die zu Hause bleiben, ernähren diese und sich selbst. Dafür stehen sie im Jahr darauf unter Waffen, während die anderen zu Hause bleiben. Auf diese Weise werden weder Landwirtschaft noch Kriegstaktik und Kriegsübung vernachlässigt.“ Unten links: Der Historiker Marcus Junkelmann marschierte mit einer Gruppe von Männern in originalgetreuer Kleidung und Ausrüstung römischer Legionäre 1985 über die Alpen. Unten rechts: Kriegerische Unternehmungen der Sueben und der Zug des Ariovist zwischen ca. 70 und 58 v. Chr. 11:04 Uhr Seite 5 ganz Gallien ausdehnen. zu Hilfe gerufen – anfangs Ein Entscheidungskampf mit etwa 15 000 Kriegern den schien Caesar unverRhein überschritten. Untermeidlich. Zunächst aber stützt von Tausenden Germamusste er so geschickt nen, die nachgekommen wawie möglich seinen Solren, hatte er dann von den daten und Offizieren Galliern neue Wohngebiete die Germanenfurcht im heutigen Elsass für nehmen und ihnen seine Leute gefordert. Mut und Zuversicht Die Gallier mussten vermitteln. Beides Land abtreten, Tribute gelang ihm meisterzahlen, die Kinder vornehhaft, denn er beschrieb mer Adliger als Geiseln stellen und dazu schwören, Büste des römischen Feldherrn nur ganz nüchtern niemals die Römer gegen und Staatsmanns Gaius Julius die Kampfesweisen der künftigen Gegihn um Hilfe zu bitten. Caesar (100–44 v. Chr.) Ariovist hatte die römische Provinz ner: die ungestüme, gewaltige Kraft nicht angegriffen und war deswegen der Germanen, die aber rasch ersogar vom römischen Senat in die schöpft sei, das undisziplinierte VorEhrenliste der mit Rom befreunde- gehen einzelner Heeresteile, schließten Könige eingeschrieben worden. lich die unüberlegte und oftmals Er betrachtete sich daher selbst- bloß vom Zufall geleitete Führung. bewusst als Herrn der unterworfe- Dagegen stellte er die bewährten nen Stämme und des eroberten Qualitäten des römischen Heeres: die Gebiets. Caesar ließ er mitteilen, hervorragende Ausbildung, Ausrüsdass er das nördliche Gallien als sei- tung und Organisation, Disziplin, nen Einflussbereich beanspruche, Ausdauer und Kampferprobtheit, das südliche aber den Römern über- schließlich Besonnenheit und Feldlassen würde. Damit störte er je- herrnkunst der Befehlshaber. Damit doch, ohne es zu wissen, Caesars hätten römische Heere letztlich immer eigenen Plan. Denn der wollte auf gesiegt, auch über Germanen. CaeDauer die römische Herrschaft auf sars Worte ermutigten die Soldaten Elbe SUEBEN Rh ein Do n au Vesontio 5