Die ersten Deutschen waren die Germanen. Sie selbst haben uns jedoch nichts überliefert. Deswegen musste der Verfasser auf römische Quellen zurückgreifen, weshalb die Geschichte der Germanen eigentlich eine Geschichte der Beziehungen der Römer zu den Germanen ist, und zwar aus römischer Sicht. Die Ahnen der Germanen sind die Kimbern und die Teutonen. Auf der Suche nach Land zogen sie umher und mussten sich immer wieder Schlachten mit den Römern liefern. Gaius Marius disziplinierte das römische Heer, damit es die Germanen besiegen konnte. Die Kimbern und Teutonen waren den Römern intellektuell deutlich unterlegen, was eine grausame Niederlage zur Folge hatte. Die Ursprache von Europa bis Indien ist die indo-germanische Sprache. Somit sind die Indogermanen die Urahnen der Germanen. Es handelt sich bei ihnen um Bauern, die zum Ende der Steinzeit 2000 v. Chr. lebten. Aus den Steppen Südrusslands sind sie in Europa eingefallen und haben sich mit den Ansässigen vermischt, weshalb die Einwohner der verschiedenen Länder Europas Stiefgeschwister sind. Die größte Spannung erreicht das Buch, wenn Schlachten zwischen den Germanen und den Römern beschrieben werden. Ein erster Germanenführer, der mit den Römern auf Augenhöhe stand, war Ariovist, der es auf eine Konfrontation mit Caesar ankommen ließ. Doch das Ausnahmetalent Julius Caesar war für ihn eine Nummer zu groß. Das römische Heer war den Germanen hinsichtlich der Ausrüstung weit überlegen, auch in der Kriegsführung sah es für die römischen Gegner schlecht aus: Die Germanen verfügten lediglich über eine Offensivtaktik, in der Defensive hatten sie nichts zu bieten. Der bekannteste germanische Heerführer ist der Cherusker Arminius. Durch zu hohe Steuern hatten die Römer die Germanen gegen sich aufgebracht. Obwohl sein Vorhaben verraten worden ist, besiegt Arminius 9 n. Chr. die Römer unter Varus vernichtend. Über den genauen Ort der Schlacht besteht in der Geschichtsforschung Uneinigkeit. Anschließend kam es zu Folgeauseinandersetzungen, in denen die Germanen wieder Niederlagen einstecken mussten, weil es ihnen an der nötigen Disziplin fehlte. Dennoch zogen sich die Römer aus Germanien zurück und überließen es den Germanen, sich gegenseitig zu bekämpfen. Außer von römisch-germanischen Kriegen erzählt das Buch auch vom germanischen Leben in Friedenszeiten. So hatten die Germanen in der Bronzezeit schon ein hohes handwerkliches und künstlerisches Geschick entwickelt. Andererseits brachten sie ihren Göttern Menschenopfer dar, aber auch Verbrecher, zu denen Ehebrecher zählten, wurden mit der Todesstrafe belegt. Im Gegensatz zu den Römern waren unsere Vorfahren Barbaren. Mag sein, dass man zu diesem Urteil kommt, weil man auf römische Quellen zurückgreifen musste. Aber gerade das Fehlen germanischer Aufzeichnungen ist ein Indiz für die Richtigkeit dieser These. (ks)