Siegfried Fischer

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Die ersten Deutschen waren die Germanen. Sie selbst haben uns jedoch nichts überliefert.
Deswegen musste der Verfasser auf römische Quellen zurückgreifen, weshalb die
Geschichte der Germanen eigentlich eine Geschichte der Beziehungen der Römer zu den
Germanen ist, und zwar aus römischer Sicht.
Die Ahnen der Germanen sind die Kimbern und die Teutonen. Auf der Suche nach Land
zogen sie umher und mussten sich immer wieder Schlachten mit den Römern liefern. Gaius
Marius disziplinierte das römische Heer, damit es die Germanen besiegen konnte. Die
Kimbern und Teutonen waren den Römern intellektuell deutlich unterlegen, was eine
grausame Niederlage zur Folge hatte.
Die Ursprache von Europa bis Indien ist die indo-germanische Sprache. Somit sind die
Indogermanen die Urahnen der Germanen. Es handelt sich bei ihnen um Bauern, die zum
Ende der Steinzeit 2000 v. Chr. lebten. Aus den Steppen Südrusslands sind sie in Europa
eingefallen und haben sich mit den Ansässigen vermischt, weshalb die Einwohner der
verschiedenen Länder Europas Stiefgeschwister sind.
Die größte Spannung erreicht das Buch, wenn Schlachten zwischen den Germanen und den
Römern beschrieben werden. Ein erster Germanenführer, der mit den Römern auf
Augenhöhe stand, war Ariovist, der es auf eine Konfrontation mit Caesar ankommen ließ.
Doch das Ausnahmetalent Julius Caesar war für ihn eine Nummer zu groß. Das römische
Heer war den Germanen hinsichtlich der Ausrüstung weit überlegen, auch in der
Kriegsführung sah es für die römischen Gegner schlecht aus: Die Germanen verfügten
lediglich über eine Offensivtaktik, in der Defensive hatten sie nichts zu bieten.
Der bekannteste germanische Heerführer ist der Cherusker Arminius. Durch zu hohe
Steuern hatten die Römer die Germanen gegen sich aufgebracht. Obwohl sein Vorhaben
verraten worden ist, besiegt Arminius 9 n. Chr. die Römer unter Varus vernichtend. Über
den genauen Ort der Schlacht besteht in der Geschichtsforschung Uneinigkeit.
Anschließend kam es zu Folgeauseinandersetzungen, in denen die Germanen wieder
Niederlagen einstecken mussten, weil es ihnen an der nötigen Disziplin fehlte. Dennoch
zogen sich die Römer aus Germanien zurück und überließen es den Germanen, sich
gegenseitig zu bekämpfen.
Außer von römisch-germanischen Kriegen erzählt das Buch auch vom germanischen Leben in
Friedenszeiten. So hatten die Germanen in der Bronzezeit schon ein hohes handwerkliches
und künstlerisches Geschick entwickelt. Andererseits brachten sie ihren Göttern
Menschenopfer dar, aber auch Verbrecher, zu denen Ehebrecher zählten, wurden mit der
Todesstrafe belegt.
Im Gegensatz zu den Römern waren unsere Vorfahren Barbaren. Mag sein, dass man zu
diesem Urteil kommt, weil man auf römische Quellen zurückgreifen musste. Aber gerade
das Fehlen germanischer Aufzeichnungen ist ein Indiz für die Richtigkeit dieser These. (ks)
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