Die Varusschlacht

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18.01.2010
15:37 Uhr
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Die Varusschlacht
eine Falle: In unwegsamem
Gelände fielen die Cherusker
plötzlich über die Römer her,
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die von dem heftigen Angriff
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völlig überrascht wurden.
Kalkriese
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„Varus, gib mir meine LegioOd
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RÖMISCHES REICH
baren Truppen ausheben und
Bad Deutsch-Altenburg
Offensiven der Römer
zur Unterstützung in die
Route des Tiberius
Provinz Germanien entsenDie Nordgrenze des Römerreiches um Christi Geburt. Bei
den. Die Germanen nützten
Kalkriese soll die Varusschlacht stattgefunden haben.
ihren Sieg jedoch nicht aus.
Im September des Jahres 9 n. Chr. Tiberius, der Stiefsohn des Augustus
erschütterte eine und Oberbefehlshaber der Truppen
Katastrophenmel- in Germanien, konnte die RheingrenWas geschah
dung die Stadt ze behaupten und einen weiteren
im TeutoRom und ganz Vorstoß der Germanen verhindern.
burger Wald?
Italien: Im äußersGenerationen von Forschern haten Norden des
ben sich später
Römerreiches, im Gebiet der Cherusbemüht,
aus
ker nahe dem Teutoburger Wald,
Wo fand die
den wenigen
hatten Germanen eine römische
Varusschlacht
Hinweisen in
Streitmacht von drei Legionen mitstatt?
antiken Schrifsamt Hilfstruppen in einen Hinterten den Ort der
halt gelockt und völlig aufgerieben.
An die 20 000 römische Soldaten Varusschlacht zu lokalisieren. Irgendfanden den Tod, ihr Feldherr Publius wo im heutigen NordwestdeutschQuinctilius Varus beging Selbstmord. land, nahe bei Hügeln und Sümpfen
Die Adler der drei Legionen, die hei- (also nicht in Bergland und nicht in
ligen römischen Feldzeichen, fielen Flachland), muss Arminius die Trupin die Hände der Germanen. Was war pen des Varus in die Falle gelockt
haben. „Nicht weit weg ferner vom
geschehen?
Die Römer waren auf dem Rück- Teutoburger Waldgebirge“, schreibt
weg von der Weser in ihre Winter- der römische Historiker Tacitus. Verquartiere am Rhein, als der Cherus- streute Funde römischer Münzen
kerfürst Arminius sie mit dem und Reste von Kleinobjekten bei
Hinweis auf rebellische Germanen zu Kalkriese nördlich von Osnabrück
einer Strafexpedition in unbekanntes deuten darauf hin, dass die VarusGebiet verleitete. Dieser Hinweis war schlacht dort stattgefunden hat.
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DIE GERMANEN
Um 100 v. Chr. waren ganz
Nord- und Mitteldeutschland
sowie weite Küstenstriche an
Nord- und Ostsee von Germanen besiedelt. Es gab viele
verschiedene Stämme, die
sich untereinander bekriegten.
Cäsar führte für sie die
Bezeichnung „Germanen“ ein,
ursprünglich der Name eines
Teilstammes.
ARMINIUS, der Cheruskerfürst, auch als „Hermann“
bekannt, hatte mehrere Jahre
in der römischen Armee gedient und sogar das römische
Bürgerrecht erworben. In seine
Heimat zurückgekehrt, gab er
sich Varus gegenüber zunächst
als Freund der Römer aus.
Heimlich wiegelte er jedoch
die Cherusker und andere
germanische Stämme dazu
auf, sich gegen die Römer
zu erheben. Zehn Jahre nach
seinem Sieg über Varus wurde
Arminius von seinen Verwandten ermordet, denen er zu
mächtig geworden war.
Nicht allein in der Varusschlacht war unwegsames
Gelände für die Römer ein
Nachteil: römische Kavallerie
im Kampf mit Germanen etwa
um 200 n. Chr.
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