RE2_WIW_55_Rom_1-48.qxp 18.01.2010 15:37 Uhr Seite 4 Die Varusschlacht eine Falle: In unwegsamem Gelände fielen die Cherusker plötzlich über die Römer her, E lb die von dem heftigen Angriff e völlig überrascht wurden. Kalkriese Haltern „Varus, gib mir meine LegioOd Xanten nen wieder!“, soll Kaiser AuOberaden FREIES GERMANIEN gustus verzweifelt ausgeruKöln NIEDERfen haben, als ihn die GERMANIEN Main Nachricht von der furchtbaTrier Mainz Marktbreit ren Niederlage seiner Nordn Rh a o u armee erreichte. In höchster D OBEREile ließ er alle noch verfügGERMANIEN RÖMISCHES REICH baren Truppen ausheben und Bad Deutsch-Altenburg Offensiven der Römer zur Unterstützung in die Route des Tiberius Provinz Germanien entsenDie Nordgrenze des Römerreiches um Christi Geburt. Bei den. Die Germanen nützten Kalkriese soll die Varusschlacht stattgefunden haben. ihren Sieg jedoch nicht aus. Im September des Jahres 9 n. Chr. Tiberius, der Stiefsohn des Augustus erschütterte eine und Oberbefehlshaber der Truppen Katastrophenmel- in Germanien, konnte die RheingrenWas geschah dung die Stadt ze behaupten und einen weiteren im TeutoRom und ganz Vorstoß der Germanen verhindern. burger Wald? Italien: Im äußersGenerationen von Forschern haten Norden des ben sich später Römerreiches, im Gebiet der Cherusbemüht, aus ker nahe dem Teutoburger Wald, Wo fand die den wenigen hatten Germanen eine römische Varusschlacht Hinweisen in Streitmacht von drei Legionen mitstatt? antiken Schrifsamt Hilfstruppen in einen Hinterten den Ort der halt gelockt und völlig aufgerieben. An die 20 000 römische Soldaten Varusschlacht zu lokalisieren. Irgendfanden den Tod, ihr Feldherr Publius wo im heutigen NordwestdeutschQuinctilius Varus beging Selbstmord. land, nahe bei Hügeln und Sümpfen Die Adler der drei Legionen, die hei- (also nicht in Bergland und nicht in ligen römischen Feldzeichen, fielen Flachland), muss Arminius die Trupin die Hände der Germanen. Was war pen des Varus in die Falle gelockt haben. „Nicht weit weg ferner vom geschehen? Die Römer waren auf dem Rück- Teutoburger Waldgebirge“, schreibt weg von der Weser in ihre Winter- der römische Historiker Tacitus. Verquartiere am Rhein, als der Cherus- streute Funde römischer Münzen kerfürst Arminius sie mit dem und Reste von Kleinobjekten bei Hinweis auf rebellische Germanen zu Kalkriese nördlich von Osnabrück einer Strafexpedition in unbekanntes deuten darauf hin, dass die VarusGebiet verleitete. Dieser Hinweis war schlacht dort stattgefunden hat. OSTSEE se We r E ms NORDSEE ei n er 4 DIE GERMANEN Um 100 v. Chr. waren ganz Nord- und Mitteldeutschland sowie weite Küstenstriche an Nord- und Ostsee von Germanen besiedelt. Es gab viele verschiedene Stämme, die sich untereinander bekriegten. Cäsar führte für sie die Bezeichnung „Germanen“ ein, ursprünglich der Name eines Teilstammes. ARMINIUS, der Cheruskerfürst, auch als „Hermann“ bekannt, hatte mehrere Jahre in der römischen Armee gedient und sogar das römische Bürgerrecht erworben. In seine Heimat zurückgekehrt, gab er sich Varus gegenüber zunächst als Freund der Römer aus. Heimlich wiegelte er jedoch die Cherusker und andere germanische Stämme dazu auf, sich gegen die Römer zu erheben. Zehn Jahre nach seinem Sieg über Varus wurde Arminius von seinen Verwandten ermordet, denen er zu mächtig geworden war. Nicht allein in der Varusschlacht war unwegsames Gelände für die Römer ein Nachteil: römische Kavallerie im Kampf mit Germanen etwa um 200 n. Chr.