Vorfrühling Stürme brausten über Nacht, und die kahlen Wipfel

Werbung
Vorfrühling
Stürme brausten über Nacht,
und die kahlen Wipfel troffen.
Frühe war mein Herz erwacht,
schüchtern zwischen Furcht und Hoffen.
Horch, ein trautgeschwätz'ger Ton
dringt zu mir vom Wald hernieder.
Nisten in den Zweigen schon
die geliebten Amseln wieder?
Dort am Weg der weiße Streif Zweifelnd frag' ich mein Gemüte:
Ist's ein später Winterreif
oder erste Schlehenblüte?
Paule Heyse (1830-1914)
Sehr geehrte Kunden,
was für ein Winter! Herrliche Tage mit Schnee und Sonnenschein, Eisflächen, die zum Schlittschuh- fahren
einluden, Raureif behangene Bäume, die ganze Landschaften verzaubern. Niemand hatte wirklich mit
diesem Winter gerechnet in dem die Temperaturen örtlich tatsächlich bis zu -25°C direkt über der
Schneedecke runter gingen. Aber, ganz ehrlich… Mir reicht es jetzt auch mit Winter. Es ist zwar erst Mitte
Februar, dennoch sehnt sich jede Zelle in mir nach Vogelgezwitscher, blühenden und duftenden Pflanzen
und wohliger Sonnenwärme auf der Haut. Lieber Petrus, lass doch schon mal ein paar Vorboten zu uns,
bitte!
Aber, der Winter ist immer noch das beherrschende Thema und wird uns auch noch bis weit in den
Frühling nicht loslassen. Denn erst dann wird man die Opfer dieses zwar schönen, aber auch harten Winters
in den Gärten erkennen. Weil das Thema Frostschäden an Gehölzen sehr akut ist, wollen wir Sie mit
Informationen zur Situation versorgen.
Frostschäden an Gehölzen
Der Schnee bot zwar eine Kältedämmung und hatte einen mildernden Einfluss auf die arktische Kälte,
jedoch waren die Nächte sternenklar und die Schädigung des so genannten Strahlungsfrostes in Verbindung
mit ungehinderter Sonneneinstrahlung zerstörte das Blattgewebe zahlreicher Pflanzen. Insbesondere
Pflanzenteile die nicht durch Schnee bedeckt wurden können geschädigt sein. Betroffen sind immergrüne
Laubgehölze - insbesondere viele Kirschlorbeerarten, Rhododendren und Schneeballarten - aber auch
andere Immergrüne.
Blatt- und Stammschäden
Die jetzt bereits sichtbaren Symptome, wie braune Blattflächen, eingerollte und dann vertrocknete Blätter
zeigen das Ausmaß in den Gärten. Auch ganze Pflanzenteile sind verfroren. Durch die sehr hohen Temperaturunterschiede an Baumstämmen sind Frostrisse nicht nur an Obstbäumen, sondern auch an Ahorn,
Linde, Kastanie und anderen Baumarten zu befürchten. Mehr als 20°C Temperaturdifferenz zwischen Tagund Nachttemperatur sind dafür verantwortlich. Zu finden sind Frostrisse in der Regel auf der sonnenzugewandten Südseite. Selbst wenn Obstbäume "gekalkt" wurden, können an Kronenästen auch Frostrisse aufgetreten sein oder noch auftreten.
Baumschule Fels • Am Kapellenweg 71 • 49492 Westerkappeln • Tel. 05404-2762 • Fax: 05404-71946
[email protected] • www.baumschule-fels.de
00
00
00
00
Öffnungszeiten: Mo.-Fr.: 8 – 18
Sa: 8 - 13
Gefrorener Boden führte zu Vertrocknungen
Nicht nur in Höhenlagen hat der über Wochen bis zu 40 cm tief gefrorene Boden bei immergrünen Laubund Nadelgehölzen zum Vertrocknen ganzer Pflanzen geführt. Die Gehölze haben tagsüber stark verdunstet, konnten aus dem tief gefrorenen Wurzelbereich nicht ausreichend Wasser ziehen. Eine wichtige
Maßnahme, die zur Unterstützung des Überlebens beiträgt, ist das Wässern an frostfreien Tagen, um der so
genannten Frosttrocknis vorzubeugen. Die Schäden sind zum großen Teil bei Gehölzen erst in einigen
Wochen und Monaten deutlich zu sehen.
Jedoch ist eine endgültige Beurteilung noch nicht möglich, da sehr viele Gehölze nach einer massiven
Frostschädigung aus der Basis wieder austreiben. Auch ist es im Moment nicht an der Zeit, vorschnell zur
Schere oder Säge zu greifen, Die betroffenen Bestände sollten jetzt auf keinen Fall zurück geschnitten
werden, da weitere Fröste nicht auszuschließen sind. Das geschädigte Laub und Holz sollte als Frostschutz
stehen bleiben. Mit Ausgang des Winters kann gezielt zurück geschnitten bzw. u.U. auch gerodet werden.
Also Augen zu und durch.
Pflanzenschutzhinweise
Wir möchten jetzt schon auf einige wichtige Pflanzenschutzprobleme aufmerksam machen, die sehr früh im
Jahr auf uns zu kommen. Wer der Meinung ist, dass durch den strengen Winter die Schädlinge und
Krankheiten stark dezimiert wurden und wir ein problemloses Jahr 2009 vor uns haben, der irrt gewaltig.
Die Überwinterungsstadien der Insekten sind sehr wohl in der Lage Temperaturen von -200C auch längere
Zeit zu überdauern. Was diese Schädlinge nicht vertragen, sind ständige Wechsel von hohen und
niedrigeren Temperaturen.
Sitka-Fichtenläuse sind im Winter aktiv
Massive Schäden hat diese Laus im vergangenen Jahr verursacht, die teilweise auch zu Baumfällungen
führten. Dieser Schädling überwintert als erwachsenes Tier auf Fichten. Die Saugtätigkeit der Läuse beginnt bei Temperaturen über 5°C. Die Schäden sind aber erst viel später im Jahr sichtbar, wenn die Läuse
ihre Saugtätigkeit schon eingestellt haben. Führen Sie deshalb jetzt zur Befallsfeststellung eine Klopfprobe
durch. Bei mehr als 5 Tieren in der Probe spritzen Sie umgehend mit z.B. Spruzit Schädlingsfrei. Spruzit
wirkt auch bei niedrigen Temperaturen sicher. Behandeln Sie die Bäume dabei besonders gründlich im
Inneren. Die Behandlung muss nach einer Woche wiederholt werden. Bei Problemen mit der Ausbringung
bieten wir Ihnen gerne unsere Dienste an.
Praxis-Tipp Klopfprobe: Ein weißes DIN A4-Blatt Papier wird im Baum innen unter einen Zweig
gehalten. Den Zweig dann auf das Blatt klopfen, so dass die Läuse herunterfallen.
Kräuselkrankheit bei Pfirsichen
Das Kräuseln der Pfirsichblätter beim Austrieb lässt sich nur mit vorbeugenden Behandlungen beim
Schwellen der Knospen verhindern. Die Infektion der Knospen mit dem Pilz kann bei Temperaturen über
7°C erfolgen. Überprüfen Sie die Pfirsichknospen daher bei milder Witterung häufiger. Behandeln Sie die
Pfirsichbäume bei entsprechender Wetterlage regelmäßig vorbeugend mit Neudo-Vital Obst-Pilzschutz.
oder anderen vorbeugenden Fungiziden. Mit diesen Behandlungen lässt sich eine Infektion nahezu
vollständig verhindern.
Veranstaltungshinweise
Wir möchten Sie gerne auf 2 Veranstaltungen in unserer Baumschule hinweisen und Sie herzlich einladen:
Einmal zu unserem jährlichen „Obstgehölzschnittkurs“ und dieses Jahr neu zu einem Kursus „Faszination
Bonsai“ für Anfänger.
Nähere Informationen finden Sie auf dem beiliegenden Informationsblatt.
Wir freuen uns auf Ihren Besuch in der Baumschule Fels
Mit freundlichen Grüßen
Christiane & Georg Fels
Baumschule Fels • Am Kapellenweg 71 • 49492 Westerkappeln • Tel. 05404-2762 • Fax: 05404-71946
[email protected] • www.baumschule-fels.de
00
00
00
00
Öffnungszeiten: Mo.-Fr.: 8 – 18
Sa: 8 - 13
Herunterladen