Márton Illés Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie Jonathan Nott gerade erst 25 Sonntag 11. September 2011 20:00 11605_KM_11-09-11_c.indd U1 06.09.11 14:18 Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei (auch für andere Konzertbesucher) und ohne Verzögerung verlassen können. 11605_KM_11-09-11_c.indd U2 06.09.11 14:18 Internationale Orchester 1 Philharmonie für Einsteiger 1 Márton Illés Klavier Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie Jonathan Nott Dirigent Sonntag 11. September 2011 20:00 Pause gegen 20:45 Ende gegen 21:50 Die Uraufführungen im Rahmen des Jubiläums »25 Jahre Kölner Philharmonie« werden ermöglicht durch das Kuratorium KölnMusik e.V. 11605_KM_11-09-11_c.indd 1 06.09.11 14:18 PROGRAMM Maurice Ravel 1875 – 1937 Valses nobles et sentimentales (1911/12) für Orchester Modéré – très franc Assez lent – avec une expression intense Modéré Assez animé Presque lent – dans un sentiment intime Vif Moins vif Epilogue – lent Márton Illés *1975 Rajzok II (Zeichnungen II) (2011) für Klavier und Orchester Remegő felületek (Zitternde Flächen) Testek és Árnyékok (Körper und Schatten) Mániákus körök és vonalak (Manische Kreise und Linien) Kompositionsauftrag der KölnMusik Uraufführung Pause Antonín Dvořák 1841 – 1904 Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70 B 141 (1884 – 85) Allegro maestoso Poco Adagio Scherzo. Vivace Finale. Allegro 2 11605_KM_11-09-11_c.indd 2 06.09.11 14:18 ZU DEN WERKEN DES HEUTIGEN KONZERTS Maurice Ravel: Valses nobles et sentimentales »Die Musik den Musikern, nicht den Spezialisten, verdammt noch mal. Dem Musiker, egal ob er Schöpfergeist oder Dilettant ist. Das heißt, empfänglich zu sein für den Rhythmus, für die Melodie, für die Atmosphäre, die die Klänge hervorbringt. Erschauern beim Hören der Nacheinanderfolge von zwei Akkorden, wie beim Beobachten des Verhältnisses von zwei Farben.« Das sind die charakteristischen Worte von Maurice Ravel, der zu jenen französischen Komponisten gehörte, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts von der romantischen Tradition abwandten, um nach neuen Wegen zu suchen. Ravels Schaffen prägt das für Frankreich typische Interesse an der Klangfarbe und ihrer formbildenden Funktion. Das offenbaren vor allem Ravels weltberühmter Bolero, dessen mitreißende Steigerung allein durch die Instrumentation und ihre wechselnden Klangfarben entsteht, während Melodie und Harmonik sich unverändert wiederholen, oder seine phänomenale Orchesterversion von Modest Mussorgskys Bilder einer Ausstellung. Auch in seinen Valses nobles et sentimentales entpuppt sich Ravel als Magier der Klangfarbe. Naturgemäß allerdings erst in der orchestrierten Fassung. Zunächst komponierte er die Suite aus acht Walzern 1911 nämlich für die monochromere Klangwelt des Klaviers. Er orchestrierte sie dann 1912 für ein Ballett namens Adélaïde, ou le langage des fleurs. Zum wirklichen Erfolg brachte sie aber erst die dritte Version: eine Konzertsuite für Orchester, die erstmals 1914 in Paris erklang. Gegenüber der Klavierfassung weitet sich in der Orchesterversion der Klangraum durch farbige Vielstimmigkeit, sei es durch rauschende Harfenkaskaden, pendelnde Flötentöne, brummende Fagotte, melancholische Klarinetten und Oboen und sehnsuchtsvolle Streicherkantilenen. Aus den exotisch-glitzernden Instrumentenmischungen erwächst eine plastische Klanglandschaft. Im Titel dieser Walzer-Reihe bezieht sich Ravel auf Franz Schubert, der in den Jahren 1825 bis 1827 vierunddreißig Valses sentimentales und zwölf Valses nobles veröffentlichte. Wie schon Schuberts Valses nobles sind auch Ravels Werke stilisierte, nicht tanzbare Konzertwalzer. Ravel überführte dabei die Eigenschaften des Walzers – den tänzerischen Drive, die einfache Form und das Wiener 3 11605_KM_11-09-11_c.indd 3 06.09.11 14:18 Rubato, d.h. die walzertypischen rhythmischen Verzögerungen – in die durch seine eigenes harmonisches und orchestrales Raffinement angereicherte Klangwelt des 20. Jahrhunderts. Er griff in seiner Suite unterschiedlichste Walzertonfälle auf: auftrumpfende und wilde, sehr intime und verträumte, elegante und schneidige, nostalgisch sentimentale, kokette und flüchtig visionäre. Satt an Dissonanzen, die auch durch Überlagerung unterschiedlicher Tonarten entstehen, erscheint die Welt des Walzers eigenartig aber verfremdet. Als Motto schrieb Ravel einen Vers des Dichters Henry de Regnier über die Partitur: »Le plaisir délicieux et toujours nouveau d’une occupation inutile« (Das delikate und immer neue Vergnügen einer nutzlosen Beschäftigung). Womit der Wiener Walzer bestens charakterisiert wäre. So manch einer hört in dem Zyklus eine klingende Entwicklungsgeschichte des Walzers von Schubert über Weber und Chopin bis hin zu Johann Strauß. Mit der heilen Welt Wiener Walzerseligkeit haben die Werke aber nichts zu tun. Hier ist atmosphärisch längst das angelegt, was in Ravels 1919/20 komponierter La valse dann vollends zum Durchbruch kommt: Entstanden nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, jener folgenschweren Katastrophe, die Europa in die Barbarei stürzte, dienen die Walzer hier nicht dem Ausdruck von Lebensfreude, nein, sie steigern sich immer hastiger, immer fiebriger, bis sie am Kulminationspunkt in sich zusammenbrechen: Ein apokalyptischer Totentanz als musikalisches Sinnbild für ein Europa, das seinem Untergang offenen Auges entgegenwirbelt. Verena Großkreutz 4 11605_KM_11-09-11_c.indd 4 06.09.11 14:18 Márton Illés: Rajzok II Auch in der zeitgenössischen Musik gibt es sie: die Personalunion von Komponist und Interpret, wie sie einst schon Mozart und Beethoven verkörperten. Ein jüngerer Vertreter unserer Zeit, der als Interpret und Tonsetzer virtuose Pianistik mit kompositorischem Schöpfergeist verbindet, ist Márton Illés. 1975 in Budapest geboren, studierte er zunächst in seiner Heimat Ungarn, später an der Musik-Akademie in Basel Klavier. Daneben widmete er sich aber schon frühzeitig auch dem Komponieren, und 1997 – rund ein Jahr, bevor er das Solistendiplom im Fach Klavier ablegte – nahm er in Basel ein Kompositionsstudium bei Detlev Müller-Siemens auf. 2001 setzte er dieses bei Wolfgang Rihm an der Musikhochschule in Karlsruhe fort. Mittlerweile hat Illés sich als Komponist wie als Interpret (vor allem auch seiner eigenen Werke) einen Namen gemacht, der ihn auf die Bühnen international bedeutender Konzerthäuser und Festivals führt. Illés’ Kompositionen sind meist komplex organisiert, dabei aber sinnlich und emotional unmittelbar erfahrbar. Er schreibe eine Musik, so sein ehemaliger Lehrer und Mentor Wolfgang Rihm, »in der sich Kalkül und Risiko präzise ausbalanciert die Waage halten. Die Emotionalität ist stets in ein verbindliches StrukturGanzes eingelassen; die Rationalität ist konfrontiert mit geschärfter Klangkraft und Ausbruchsenergie. So gelingt es ihm in jungen Jahren zu einer verbindlichen Aussage zu gelangen, die gelassen aus sich selbst zu wirken in der Lage ist, ohne sich irgendeiner Tagesmode versichern zu müssen.« Dem stets präsenten und ausgeprägten Strukturdenken treten in Illés’ Werken oftmals szenische oder theatralische Momente gegenüber. Einige seiner Kompositionen deuten dies schon im Titel an, beispielsweise die Reihe der Scene polidimensionali, von denen mehrere im Untertitel als »szenische Kammermusik« charakterisiert sind. Dabei ist für ein solches szenisch-gestisches Denken nicht unbedingt ein tatsächliches Musiktheater oder ein szenisches Bühnenwerk (wie die Scene polidimensionali XVII »Die weiße Fürstin«) die Voraussetzung. Denn schon wenn Illés einzelne melodische Lineaturen zu komplexen Geflechten überlagert, wenn er Linien, Intervallkonstellationen oder auch Obertonbildungen zu 5 11605_KM_11-09-11_c.indd 5 06.09.11 14:18 ganzen Clustern (dichten »Tontrauben«) bündelt und dann blockhaft im Raum bewegt, sieht er darin nicht nur eine rein innermusikalische Strukturierung. Vielmehr stehen solche musikalischen Bewegungen und Räume für ihn meist auch gedanklich in einer gewissen Verbindung zu außermusikalischen Bedeutungsfeldern: sie suggerieren eine Welt imaginärer »Gesten« und »szenischer« Räume. Prägend für Illés’ Ästhetik und den Duktus seiner Musik ist freilich auch seine (musikalische) Herkunft. Illés, der sich selbst als »Halb-Ungar und Halb-Deutscher« beschreibt, fühlt sich dem traditionellen ungarischen Musikidiom zwar keineswegs zwanghaft verpflichtet. Dennoch sei die magyarische Musiktradition für ihn, wie er sagt, eine Art »Muttersprache«, weshalb es ihm auch immer wieder ein »inneres Bedürfnis« sei, bestimmte Elemente ungarischer Musik in seinen Werken zu reflektieren. Etwa auf der Ebene metrisch-rhythmischer Ordnungen, die Illés in Zusammenhang mit dem ungarischen Sprachduktus sieht und die im Detail immer wieder Modelle einer beispielsweise an Bartók erinnernden Akzentrhythmik erkennen lassen. Oder er lässt ganz unterschwellig ein ungarisches Volkslied in seine Musik einfließen – nicht als ein im Sinne eines Zitats Wiedererkennbares, sondern als strukturelles »Rückgrat«. Eher den Einfluss seines Lehrers Wolfgang Rihm verrät hingegen der Umstand, dass Illés den Klang als ein räumliches, ja körperlich erfahrbares Phänomen auffasst. Auch seine besondere Vorliebe, Klangstrukturen und -konstellationen in Verbindung mit bestimmten visuellen Vorstellungen zu bringen, kann man in diesem Kontext sehen. Interessant in diesem Zusammenhang ist auch, dass Illés, wie er sagt, in einem »Atelierhaus« aufwuchs, in dem sein Vater als Designer, die Mutter u. a. als Kunstlehrerin arbeitete. Das Visuelle spielte so für ihn schon früh eine große Rolle. Zwei seiner jüngsten Werke lassen die Bedeutung visueller Vorstellungen bereits in ihrem Titel erkennen: die 2010 zunächst als Einzelwerk entstandene Komposition Rajzok für 24 Streicher, sowie das heute von Illés und den Bamberger Symphonikern uraufgeführte Werk Rajzok II für Klavier und Orchester, mit dem Illés nun den zweiten Beitrag zu einer womöglich noch weiter wachsenden Werkreihe fertigstellte. Das ungarische Wort 6 11605_KM_11-09-11_c.indd 6 06.09.11 14:18 »Rajzok«, im Deutschen »Zeichnungen«, meint hier jedoch keineswegs eine unmittelbare »Vertonung« konkreter zeichnerischer oder grafischer Vorlagen. Vielmehr sind es abstrakte Vorstellungen und Muster aus dem Bereich des Zeichnens, an denen sich Illés beim Komponieren orientierte. Auf diese Weise fand er nicht nur eine eigene, historisch unverbrauchte Methodik zur Ordnung des musikalischen Materials, sondern vor allem auch einen Weg, melodische und harmonische Stereotypen zu vermeiden. Mit der Überzeugung, dass heute keine Melodie mehr völlig frei von Konnotationen sei, dass man mithin keine Melodie mehr ersinnen oder hören könne, ohne an bestimmte Modelle oder Vorbilder zu denken, ließ Illés in Rajzok II alles Melodische und auch den Einzelton ganz in den Hintergrund treten. Ein Blick in die Partitur der knapp 20-minütigen Komposition Rajzok II bestätigt dies anschaulich. Die Stimmen scheinen sich hier auf übergeordneter Ebene zu grafischen Mustern zu ordnen, zu mal fein gezeichneten, mal mit stärkerem Druck aufgetragen Linien, Flächen und Schraffuren zu bündeln oder aufzufächern. Dabei konkretisieren die Überschriften der drei Sätze die jeweils zugrundeliegenden visuellen Imaginationen, die sich unmittelbar auch im Notenbild niederschlagen: »zitternde Flächen« im ersten Satz, »Körper und Schatten« im zweiten sowie »manische Kreise und Linien« im dritten und letzten Satz. Nicht allein diese Dreisätzigkeit, sondern auch der technische Anspruch und zumal die ausgedehnte Solokadenz im dritten Satz scheinen Rajzok II in die Nähe eines Klavierkonzerts zu rücken. Doch bei dieser vagen Annäherung an die Gattung belässt Illés es dann auch schon. Den Klavierpart nämlich stellt er kaum solistisch in den Vordergrund; vielmehr ist dieser äußerst eng mit dem Orchestersatz verwoben. Im zweiten Satz tritt das Klavier sogar fast ganz hinter das Orchester zurück. Hier spielt es mitnichten die Rolle, die ihm in einem traditionellen Solokonzert zustünde. Umso eigenwilliger muten dafür die Spielweisen, die außergewöhnliche Präparation und das damit erzielte Klangbild des Konzertflügels an. In den ersten beiden Sätzen werden alle Saiten des Tonbereichs vom C bis zum c‘‘ mit einer Knetmasse oder mit in Stoff gewickelter Knete unweit der Agraffen (der Messingvorrichtungen, 7 11605_KM_11-09-11_c.indd 7 06.09.11 14:18 die die Saiten in ihrer Position halten) dauerhaft gedämpft, sodass das Klangresultat in etwa jenem gleicht, als wenn man die Saite beim Anschlagen mit einer Fingerspitze dämpft. Illés verstärkt die besondere Wirkung des so hervorgerufenen dumpfen Klangs noch, indem er mit gezieltem Einsatz des rechten Pedals (Aufhebung der flügeleigenen Saitendämpfung) für ein langes Nachschwingen der Saiten sorgt und so ungewöhnliche Nachhalleffekte erzeugt. Doch Illés ist das allein noch nicht genug. Wie schon in Rajzok für 24 Streicher, wo er sämtliche Instrumente im Zuge einer »Extremskordatura« zueinander im Vierteltonabstand verstimmte, manipuliert er auch in Rajzok II die übliche Stimmung der Instrumente. Das betrifft zum einen das Klavier, welches über den gesamten Tonraum normal gestimmt ist – mit Ausnahme der Oktave von f‘‘‘ bis f‘‘‘‘, in der die Töne von f‘‘‘ bis e‘‘‘ so umgestimmt sind, dass sie eine Skala in Vierteltonabständen bilden (das e‘‘‘ klingt dann wie b‘‘‘, das f‘‘‘‘ klingt dann wieder wie f‘‘‘‘). Neben dem Klavier verstimmt Illés zudem auch alle zweiten Violinen um einen Viertelton nach oben, und das umfangreich besetzte Schlagwerk ergänzt er um ein (eigens für dieses Werk angefertigtes) Vierteltonglockenspiel. All dies lässt ein fein ausdifferenziertes, farblich changierendes Klangbild erwarten, mit eruptiven Momenten, aber auch statischen Klangflächen und -blöcken mit einem dichten, flirrend bewegten Inneren. Andreas Günther 8 11605_KM_11-09-11_c.indd 8 06.09.11 14:18 Antonín Dvořák: Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70 Antonín Dvořák war bis in die späten 1870er Jahre außerhalb seiner tschechischen Heimat so gut wie unbekannt, obwohl er bereits fünf Opern, diverse Chorwerke, fünf Sinfonien, zehn Streichquartette und noch vieles andere komponiert hatte. Fast kein Werk lag bis dahin im Druck vor. Johannes Brahms war es, der den befreundeten Komponisten 1878 an den Berliner Verleger Fritz Simrock empfahl und damit eine Wende ins musikalische Leben Dvořáks brachte. Denn Simrock gab dem böhmischen Komponisten bald darauf den Auftrag zur Komposition von gut spielbaren Stücken folkloristischen Charakters. Die briefliche Bitte Simrocks an Dvořák: Er solle »böhmische oder mährische Tänze für Klavier zu 4 Händen – in der Art wie die ungarischen von Brahms« schreiben; »brillant und effektvoll, wechselnd in der Stimmung und in der Farbe« sollten sie sein. Mit der Antwort auf diese Bitte, den Slawischen Tänzen op. 46, wurde Dvořák über Nacht berühmt und konnte sich in der Folge vor Aufträgen beinahe nicht mehr retten. Ein Fall von glücklicher Fügung, der in der Musikgeschichte eher wenigen Komponisten vergönnt war. Auch in England begeisterte Dvořák bald die musikalische Öffentlichkeit. Regelmäßig wurde er zu bedeutenden englischen Musikfesten eingeladen. 1884 beispielsweise dirigierte er beim Musikfest in Worcester sein Stabat Mater, ein Werk, das bei den chorliebenden Engländern Begeisterungsstürme auslöste. Kurz vorher, im Juni 1884, hatte die Londoner Philharmonic Society Dvořáks Beliebtheit zum Anlass genommen, ihn zum Ehrenmitglied zu ernennen und ihn mit der Komposition einer neuen Sinfonie zu beauftragen. Es sollte Dvořáks siebte Sinfonie von insgesamt neun Werken dieser Gattung werden (die er in der Zeit zwischen 1865 und 1893 komponierte). Am 13. Dezember 1884 begann er mit der Komposition des ersten Satzes seiner Siebten. An einen Freund schrieb er: »Ich bin jetzt mit der neuen Symphonie beschäftigt, und wohin ich auch gehe, ich habe keinen Gedanken für etwas anderes als meine Arbeit, die die Welt bewegen muß – nun, gebe Gott, daß es so sein wird.« Am 17. März 1885, so vermerkte es Dvořák in der Partitur, war das Werk vollendet. Die umjubelte Uraufführung fand am 22. April 1885 unter der Leitung des Komponisten in der Londoner St. James’ Hall statt. 9 11605_KM_11-09-11_c.indd 9 06.09.11 14:18 Ein Werk, das »die Welt bewegen muß« – deutlich zeigt sich hier der hohe Anspruch an die Gattung. Und in einem Brief Dvořáks an seinen Verleger Simrock heißt es: »Die neue Sinfonie beschäftigt mich schon lange, lange Zeit, aber es soll etwas Ordentliches kommen, denn ich will Brahms’ mir gegenüber geäußerte Worte: ›Ich denke mir Ihre Sinfonie noch ganz anders als diese [die Sechste in D-Dur]‹ nicht Lüge strafen.« Allerdings gehörte Dvořák zu den Komponisten, die trotz ihres hohen Anspruchsdenkens beim Sinfonienkomponieren unbekümmerter und freier agieren konnten. Die Siebte entstand deshalb innerhalb von nur vier Monaten. Dvořák bedient sich in seiner Siebten der traditionellen viersätzigen Anlage und ihrer Satzcharaktere. Der Kopfsatz steht traditionsgemäß in der Sonatenform. Das balladenartige erste Thema, das bei seinem ersten Auftreten eine gewisse emotionale Zerrissenheit aufweist, erscheint in verschiedenen Formen und Charakteren mehrmals wieder. Zuerst düster über grummelnden Bässen zu Beginn des Satzes, später kommt es majestätisch auftrumpfend daher. Es initiiert beständig neue dramatische Entwicklungen und beschließt am Ende als eine Art Epilog den Satz. Das zweite Thema dagegen ist lyrisch-schwebend gehalten, ein starker Kontrast, der in der knappen Durchführung ausgearbeitet wird, indem beide Themen motivisch auseinandergenommen werden. Die Durchführung steigert sich enorm und bereitet so den bombastischen Einsatz der Reprise vor: Pathetisch triumphierend erklingt das erste Thema. Der etwas verkürzten Reprise folgt eine ausführliche Coda, in der das erste Thema noch einmal durchgeführt wird. Der zweite, langsame Satz steht in F-Dur und ist in der dreiteiligen Liedform (ABA’) gebaut. Er artikuliert zuerst eine weihevolle Kantilene, im weiteren Verlauf werden verschiedene Stimmungen durchschritten, deren Gesamtheit eine »Geschichte emotionaler Bewegungen zu erzählen« scheint, so der Musikwissenschaftler Wolfram Steinbeck, um schließlich »am Ende zur selig verklärten Anfangsmelodie zurückzufinden«. Ständig in Metamorphose, zeigt der Satz viele rhythmische und melodische Gesichter sowie unterschiedliche Phasen der Klangballung und -entspannung. Der in Scherzo-Form (ABA’) gebaute, temperamentvolle dritte Satz in d-Moll gleicht in seinem Hauptteil einem slawischen Tanz. 10 11605_KM_11-09-11_c.indd 10 06.09.11 14:18 Sein populärer, eingängiger Tonfall wird erzeugt durch die einfach gebaute, tanzliedartige Oberstimmenmelodik, die durch schwebende, synkopierte Rhythmen kontrapunktiert wird. Dem tänzerischen Hauptthema wird im Trio (Teil B) ein in allen Parametern kontrastierendes Thema entgegengesetzt, das ruhig und schwebend gehalten ist. Das furios sich steigernde Finale schließlich ist ähnlich wie der erste Satz gebaut und knüpft thematisch auch an diesen an. Immer pulsierend in Bewegung, besitzt seine Sonatenform allerdings einen dramatisch-drängenderen Charakter als die des Kopfsatzes. Was Dvořáks Personalstil ausmacht, ist vor allem die Synthese einer transparenten, fasslichen Form mit einprägsamen Themen, die auf mitreißende, unkonventionelle und einfallsreiche Art verarbeitet werden. Es ist zudem der ungeheure Reichtum an originellen melodischen Einfällen verbunden mit einem fein ausgeprägten Sinn für metrisch-rhythmische Finessen, der fasziniert. Oft tendieren die Themen zu einem folkloristischen Tonfall. Der Tonsatz neigt zu metrischen Blockbildungen und der Ausprägung von Wiederholungsfeldern, die jederzeit offenstehen für plötzliche Einbrüche, Kontraste und Episoden aller Art. Die Fülle seiner Einfälle unterwirft Dvořák selbstverständlich der Idee der sinfonischen Einheit, was sich in dichter motivisch-thematischer Arbeit niederschlägt und vor allem einer engen motivischen Verwandtschaft der Themen aller Sätze untereinander. Anders als etwa Brahms, der die Formerfüllung im logischen Diskurs seiner »entwickelnden« Variation suchte, fand Dvořák seinen Weg im erzählerisch-dramatischen Sinfonie-Gestus, in einer leidenschaftlich bewegten Ausführung der Form. Verena Großkreutz 11 11605_KM_11-09-11_c.indd 11 06.09.11 14:18 BIOGRAFIEN Márton Illés Márton Illés wurde 1975 in Budapest geboren. Seine musikalische Grundausbildung in den Fächern Klavier, Komposition und Schlagzeug erhielt er an verschiedenen Kodály-Schulen in Györ. Später studierte Márton Illés Klavier bei László Gyimesi an der Musik-Akademie der Stadt Basel, an der er 1998 das Solistendiplom erhielt. Er vervollständigte seine Ausbildung in Klavier und Komposition bei Detlev Müller-Siemens und Wolfgang Rihm sowie in Musiktheorie bei Michael Reudenbach. Márton Illés ist ein international gefragter Komponist, seine Werke werden bei wichtigen internationalen Festivals und Veranstaltern (wie u. a. Münchener Biennale, Klangspuren Schwaz, Ultraschall Berlin, Musica Strasbourg, Cité de la Musique Paris, Suntory Hall Tokyo, Auditorium Rom, Berliner Philharmonie und Kölner Philharmonie) aufgeführt. Enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Münchener Kammerorchester, dem Minguet Quartett und dem Ensemble Modern. Márton Illés ist außerdem aktiver Interpret seiner Werke. Er wird seine Klavierkammermusik dieses Jahr im Rahmen der Porträtreihe Edition Zeitgenössischer Musik des Deutschen Musikrates bei Wergo einspielen. Márton Illés erhielt 2005 den Christoph und Stephan Kaske Preis, 2008 den Förderpreis der Ernst von Siemens Musikstiftung, den Schneider-Schott-Preis, den Paul-HindemithPreis und 2009 das Stipendium der Villa Massimo. Zurzeit unterrichtet er Komposition und Musiktheorie an den Musikhochschulen in Karlsruhe und Würzburg und lebt als Stipendiat im Internationalen Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg. Als Pianist ist Márton Illés heute zum ersten Mal in der Kölner Philharmonie zu hören. 12 11605_KM_11-09-11_c.indd 12 06.09.11 14:18 Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie Gegründet wurden die Bamberger Symphoniker 1946 von ehemaligen Mitgliedern der Deutschen Philharmonie in Prag und Musikern aus Karlsbad und Schlesien. Der großen sinfonischen Tradition verpflichtet, legte das Orchester rasch den Grundstein für seinen weltweit einzigartigen Ruf und gastierte wie kein anderer deutscher Klangkörper auf den internationalen Konzertpodien. Auch heute genießen die Bamberger Symphoniker den Status des »Kulturbotschafters Bayerns in der Welt«. Neben dem klassischromantischen Repertoire widmet sich das Orchester immer wieder dem zeitgenössischen Schaffen – Uraufführungen von Auftragskompositionen sind fester Bestandteil der künstlerischen Arbeit. Erster Chefdirigent war Joseph Keilberth, der diese Position bis zu seinem Tod im Jahr 1968 ausfüllte. Ihm folgten James Loughran sowie Horst Stein, der im März 1996 zum Ehrendirigenten der Bamberger Symphoniker auf Lebenszeit ernannt wurde. Die Liste der großen Gastdirigenten und Komponisten, die seit der Gründung am Pult der »Bamberger« standen und die Klangkultur des Orchesters ebenfalls entscheidend prägten, ist lang und liest sich wie ein Almanach der modernen Musikgeschichte, allen voran Eugen Jochum, jahrzehntelanger Mentor und erster Ehrendirigent in der Geschichte der Bamberger Symphoniker. Durch den Titel 13 11605_KM_11-09-11_c.indd 13 06.09.11 14:18 eines Ehrendirigenten ist seit 2006 auch Herbert Blomstedt mit dem Orchester verbunden, und in der Saison 2010/11 trat Robin Ticciati sein Amt als Erster Gastdirigent der Bamberger Symphoniker an. Im Januar 2000 trat Jonathan Nott als Chefdirigent an die Spitze der Bamberger Symphoniker. Der Brite leitete das Orchester seither mit riesigem Erfolg im In- und Ausland. Bekannt für seine Offenheit gegenüber der zeitgenössischen Musik, gastierte er mit den Bamberger Symphonikern u. a. bei den großen Festivals in Edinburgh, Salzburg, Luzern, St. Petersburg, Beijing und London sowie im New Yorker Lincoln Center. Ausgedehnte Tourneen führten ihn und das Orchester darüber hinaus durch ganz Europa sowie nach Südamerika und Japan. Zahlreiche CD-Produktionen dokumentieren die national und international mit großer Anerkennung bedachte künstlerische Zusammenarbeit Jonathan Notts und der Bamberger Symphoniker. 2003 in den Rang eines Staatsorchesters erhoben, ist die Rechtsform der Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie seit 2005 die einer gemeinnützigen Stiftung des Öffentlichen Rechts. In der Kölner Philharmonie waren die Bamberger Symphoniker zuletzt im Januar 2009 – damals ebenfalls unter der Leitung von Jonathan Nott – zu hören. 14 11605_KM_11-09-11_c.indd 14 06.09.11 14:18 Die Mitglieder der Bamberger Symphoniker — Bayerische Staatsphilharmonie Jonathan Nott Chefdirigent Herbert Blomstedt Ehrendirigent Robin Ticciati Erster Gastdirigent Wolfgang Fink Intendant Violine I Peter Rosenberg 1. Konzertmeister N.N. 1. Konzertmeister Harald Strauss-Orlovsky 2. Konzertmeister Aki Sunahara 2. Konzertmeisterin Mayra Budagjan 2. Konzertmeisterin Brigitte Gerlinghaus Matthias Krug Eva Wengoborski Andreas Lucke Boguslaw Lewandowski Alfred Gschwind Birgit Hablitzel Sabine Lier Thomas Jahnel Michael Hamann Dagmar Puttkammer Sandra Marttunen Berthold Opower May-Britt Trunk Angela Stangorra Viola Lois Landsverk Solo Wen Xiao Zheng Solo Branko Kabadaic stv. Solo Katharina Häcker Hans-Joachim Bläser Raphael Lambacher Martin Timphus Mechthild Schlaud Zazie Lewandowski Christof Kuen Wolfgang Rings Christine Jahnel Yumi Nishimura Wolfram Hauser Violoncello Matthias Ranft Solo N.N. Solo Verena Obermayer stv. Solo N.N. Wolfgang Kober Achim Melzer Markus Mayers Eduard Rzhezach Katja Kuen Lucie Ansorge N.N. N.N. Violine II Raúl Teo Arias Stimmführer Melina Kim-Guez Stimmführerin Geworg Budagjan stv. Stimmführer N.N. Alfredo Obando Christian Dibbern Laszlo Petendi Jochen Hehl Julie Wandres-Zeyer Marek Pychal Dorothee Klatt Barbara Weimer-Wittenberg Hansjörg Krämer Quinten de Roos Michaela Reichel Silva Vladislav Popyalkovsky N.N. N.N. Kontrabass Stefan Adelmann Solo Georg Kekeisen Solo N.N. stv. Solo Christian Hellwich Orçun Mumcuoglu Luuk Godwaldt Mátyás Nemeth Tim Wunram Jakob Fortuna 15 11605_KM_11-09-11_c.indd 15 06.09.11 14:18 Flöte Ulrich Biersack Solo Daniela Koch Solo André Salm Ursula Haeggblom Trompete Lutz Randow Solo Markus Mester Solo Thomas Forstner Till Fabian Weser Johannes Trunk Oboe Barbara Bode Solo Kai Frömbgen Solo Yumi Kurihara Zsófia Magyar Posaune Johann Voithofer Solo Angelos Kritikos Solo Stefan Lüghausen Christoph Weber Volker Hensiek Klarinette Günther Forstmaier Solo Christoph Müller Solo Michael Storath Christian Linz Tuba Heiko Triebener Pauke Robert Cürlis Solo Holger Brust Solo Fagott Oleksiy Tkachuk Solo Pierre Martens Solo Monika Strasda-Ehrlich Ulrich Kircheis Schlagzeug Jens Herz 1. Schlagzeuger Johann Michael Winkler Horn Szabolcs Zempléni Solo Christoph Eß Solo Elisabeth Kulenkampff Reinhold Möller William Tuttle Wolfgang Braun Hasko Kröger 16 11605_KM_11-09-11_c.indd 16 06.09.11 14:18 Jonathan Nott Jonathan Nott, seit Januar 2000 Chefdirigent der Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie, studierte Musikwissenschaft in Cambridge und Dirigieren in London sowie Gesang und Flöte in Manchester. Nach einem Engagement an der Oper Frankfurt übernahm er 1991 zunächst die Stelle des Ersten Kapellmeisters am Hessischen Staatstheater in Wiesbaden, in der Saison 1995/1996 leitete er dieses Haus interimistisch auch als Generalmusikdirektor. Während dieser Zeit dirigierte Jonathan Nott ein breites Spektrum der Opern-, Ballett- und MusicalLiteratur; zugleich begann seine intensive Zusammenarbeit mit dem Ensemble Modern. 1997 ging Jonathan Nott an das Luzerner Theater und trat als Chefdirigent die Leitung des Luzerner Sinfonieorchesters an. Parallel dazu hatte er von 2000 bis 2003 die Leitung des Ensemble intercontemporain inne, bei dem er seither regelmäßig als Gastdirigent zu erleben ist. Konzertreisen führten ihn und die Bamberger Symphoniker in alle bedeutenden Musikmetropolen Deutschlands und Europas, zu den internationalen Festivals in Edinburgh, Salzburg, St. Petersburg, Beijing, Luzern und Schleswig-Holstein, zu den Londoner Proms sowie mehrfach nach Japan, Südamerika und in die USA. 2007 gastierte Jonathan Nott als »artiste étoile« beim Lucerne Festival, bei dem die Bamberger Symphoniker gleichzeitig als »orchestra-in-residence« auftraten. Residenzen des Orchesters unter der Leitung ihres Chefdirigenten gab es auch beim Edinburgh International Festival 2005 und in der Saison 2008/2009 in der Kölner Philharmonie. In den vergangenen Jahren stand Jonathan Nott am Pult fast aller bedeutenden Sinfonieorchester Europas und der USA. Er dirigierte u. a. das Königliche Concertgebouworchester Amsterdam, die Wiener und die Münchner Philharmoniker, das TonhalleOrchester Zürich, das Gewandhausorchester Leipzig, das NDR Sinfonieorchester in Hamburg, das Cleveland Orchestra, das New 17 11605_KM_11-09-11_c.indd 17 06.09.11 14:18 York Philharmonic und das Los Angeles Philharmonic, darüber hinaus das NHK Symphony Orchestra Tokyo und das Gustav Mahler Jugendorchester, mit dem er auf Europa-Tournee ging, und nicht zuletzt die Berliner Philharmoniker, mit denen er die Orchesterwerke Ligetis einschließlich des Requiems auf CD aufgenommen hat. Als ein vehementer Vertreter der zeitgenössischen Musik brachte Jonathan Nott, der Träger des Kultur-Preises Bayern 2009 ist, Werke u. a. von Brian Ferneyhough, Wolfgang Rihm, Helmut Lachenmann, Aribert Reimann, Jörg Widmann, Bruno Mantovani, Marc-André Dalbavie und Mark-Anthony Turnage zur Uraufführung. Unter Jonathan Nott hat die Bayerische Staatsphilharmonie zahlreiche Werke auf CD eingespielt. Diese Einspielungen, mit unterschiedlichsten Preisen ausgezeichnet, umfassen eine Gesamtaufnahme der Sinfonien Schuberts, ergänzt um zeitgenössische Kompositionen, die sich mit der Musik Schuberts auseinandersetzen. Ebenfalls erschienen sind CD-Produktionen mit Bruckners Erstfassung der Sinfonie Nr. 3, mit Strawinskys Le Sacre du printemps und der Symphony in Three Movements und Werken von Janáček. Im Rahmen des Mahler-Zyklus sind bereits die Aufnahmen der Sinfonien Nr. 1, 2, 3, 4, 5 und 9 veröffentlicht Bei uns dirigierte Jonathan Nott zuletzt im August 2009 das Gustav Mahler Jugendorchester. 18 11605_KM_11-09-11_c.indd 18 06.09.11 14:18 KÖLNMUSIK-VORSCHAU September DO 15 20:00 MI 14 Juliane Banse Sopran Wolfram Rieger Klavier 20:00 Michael Jarrell Nachlese IV (2011) Liederzyklus für Gesang und Klavier nach Texten von Luis de Góngora y Argote Kompositionsauftrag der KölnMusik Uraufführung Ian Bostridge Tenor Mahler Chamber Orchestra Sir Roger Norrington Dirigent KÖLNER PHILHARMONIE: Gerade erst 25 Lieder von Carl Loewe, Hugo Wolf Eiko Tsukamoto In einem Augenblick für Orchester, Kompositionsauftrag der KölnMusik, Uraufführung Die Uraufführungen im Rahmen des Jubiläums »25 Jahre Kölner Philharmonie« werden ermöglicht durch das Kuratorium KölnMusik e.V. Wolfgang Amadeus Mozart Ouvertüre und »Fuor del mar« aus: Idomeneo, Rè di Creta, ossia Ilia ed Idamante KV 366 Die Kunst des Liedes 1 Ballettmusik zu »Idomeneo« KV 367 DO Benjamin Britten Les Illuminations op. 18 15 21:00 Alter Wartesaal Franz Schubert Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759 »Unvollendete« TRIPCLUBBING Die Uraufführungen im Rahmen des Jubiläums »25 Jahre Kölner Philharmonie« werden ermöglicht durch das Kuratorium KölnMusik e.V. Mitglieder des Mahler Chamber Orchestra Nicolas Tribes Moderation Georg Conrad DJ Mahler Chamber Orchestra REMIXED DO PhilharmonieLunch Förderer der MCO Residenz NRW: KUNSTSTIFTUNG NRW • MINISTERIUM FÜR FAMILIE, KINDER, JUGEND, KULTUR UND SPORT DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN Gürzenich-Orchester Köln Markus Stenz Dirigent Präsentiert von StadtRevue – Das Kölnmagazin KölnMusik gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln TRIPCLUBBING ist ein Projekt im Rahmen von ON – Neue Musik Köln. ON – Neue Musik Köln wird gefördert durch das Netzwerk Neue Musik, ein Förderprojekt der Kulturstiftung des Bundes, sowie durch die Stadt Köln und die RheinEnergieStiftung Kultur. 15 12:30 Eintritt frei 19 11605_KM_11-09-11_c.indd 19 06.09.11 14:18 SO DO 18 22 16:00 12:30 Modigliani Quartett PhiharmonieLunch Juan Crisóstomo de Arriaga Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello Nr. 3 Es-Dur Gürzenich-Orchester Köln Markus Stenz Dirigent KölnMusik gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln Claude Debussy Streichquartett g-Moll op. 10 Eintritt frei Felix Mendelssohn Bartholdy Streichquartett a-Moll op. 13 SO Nominiert für die Rising stars vom Festspielhaus Baden-Baden, der Elbphilharmonie & Laeiszhalle Hamburg und der Kölner Philharmonie 25 16:00 Hannes Minnaar Klavier 15:00 Einführung in das Konzert durch Bjørn Woll Radio Filharmonisch Orkest Damian Iorio Dirigent Rising stars – die Stars von morgen 1 Edvard Grieg Peer Gynt Suite Nr. 1 op. 46 Ludwig van Beethoven Konzert für Klavier und Orchester Nr. 5 Es-Dur op. 73 SO 18 20:00 Sergej Prokofjew Romeo und Julia, Auszüge aus den Sinfonischen Suiten op. 64a und b Andreas Staier Hammerklavier Freiburger Barockorchester Gottfried von der Goltz Dirigent Sonntags um vier 1 Brice Pauset Kontra-Konzert für Hammerklavier, Orchester und drei Schlagzeuger Kompositionsauftrag der KölnMusik Uraufführung MI 28 20:00 Kristian Bezuidenhout Klavier Ludwig van Beethoven Konzert für Klavier und Orchester Nr. 4 G-Dur op. 58 Wolfgang Amadeus Mozart Sonate für Klavier G-Dur KV 283 (189h) Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93 Sonate für Klavier B-Dur KV 333 (315c) »Linzer Sonate« Die Uraufführungen im Rahmen des Jubiläums »25 Jahre Kölner Philharmonie« werden ermöglicht durch das Kuratorium KölnMusik e.V. u. a. 19:00 Einführung in das Konzert durch Christoph Vratz Baroque ... Classique 1 Piano 1 20 11605_KM_11-09-11_c.indd 20 06.09.11 14:18 DO SO 29 02 12:30 18:00 PhilharmonieLunch Veronika Eberle Violine Rotterdams Philharmonisch Orkest Yannick Nézet-Séguin Dirigent WDR Sinfonieorchester Köln Emilio Pomàrico Dirigent Wolfgang Amadeus Mozart Konzert für Violine und Orchester Nr. 3 G-Dur KV 216 KölnMusik gemeinsam mit dem Westdeutschen Rundfunk Eintritt frei Anton Bruckner Sinfonie Nr. 8 c-Moll WAB 108 DO Kölner Sonntagskonzerte 1 29 MO 20:00 03 Karina Chepurnova Sopran Katarzyna Mackiewicz Sopran Oleg Korzh Tenor Aleksandr Trofimov Tenor 20:00 Tag der Deutschen Einheit Ton Koopman Cembalo, Orgel Tini Mathot Cembalo, Orgel Strauß Festival Orchester Wien Peter Guth Dirigent Wolfgang Amadeus Mozart Adagio und Allegro f-Moll KV 594 Stück für ein Orgelwerk in einer Uhr Glanzlichter der Wiener Operette und in Westeuropa nur selten zu hörende Evergreens russischer Operettenkultur stehen sich in diesem Programm gegenüber. Sonate für Klavier zu vier Händen D-Dur KV 381 (123a) Operette und … 1 Antoine Forqueray / Jean-Baptiste Forqueray Drei Sätze aus: Suite für Cembalo Nr. 1 d-Moll Johann Sebastian Bach Pièce d’orgue G-Dur BWV 572 Oktober Partite diverse sopra: »O Gott, du frommer Gott« BWV 767 Fuge g-Moll BWV 578 SA 01 Präludium und Fuge C-Dur BWV 547 »Wachet auf, ruft uns die Stimme« BWV 645 20:00 Abschlusskonzert mit Preisträgern des »Internationalen Musikwettbewerbs Köln« »Nun komm der Heiden Heiland« BWV 659 Carl Philipp Emanuel Bach Fantasia fis-Moll Wq 67 WDR Rundfunkorchester Köln Niklas Willén Dirigent Antoni Soler Konzert für zwei Orgeln G-Dur Daniel Finkernagel Moderation Wieder ist der Internationale Musikwettbewerb Köln ein Sprungbrett für die Newcomer der Klassik. Orgel plus … 1 KölnMusik gemeinsam mit der Hochschule für Musik und Tanz Köln und dem Westdeutschen Rundfunk 21 11605_KM_11-09-11_c.indd 21 06.09.11 14:18 MI SA 05 08 20:00 20:00 Lang Lang Klavier Alfred Brendel Vortrag und Klavier Königliches Concertgebouworchester Amsterdam Daniel Harding Dirigent Die Schule des Hörens - Teil 3: Licht- und Schattenseiten der Interpretation Franz Liszt Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 Es-Dur S 124 In seinen musikalischen Lectures, die Alfred Brendel gekonnt am Klavier kommentiert, schafft es der Meisterpianist, seine Zuhörer zu fesseln und bringt ihnen – auf ganz persönliche Art und Weise – die Musik, ihre inneren Beweggründe und auch sich selbst ganz nahe. So analytisch korrekt wie faszinierend anschaulich. Frédéric Chopin Grande Polonaise brillante précédée d’un andante spianato Es-Dur op. 22 für Klavier und Orchester Ludwig van Beethoven Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55 »Eroica« Keine Pause | Ende gegen 21:15 SO DO 09 06 11:00 20:00 Jana Stehr Sopran Michael Adair Bariton Lutz Görner Sprecher Tinariwen Tinariwen, das bedeutet soviel wie »Leerer Ort« – eine Anspielung auf die Wüste, den Lebensraum der Tuareg. Tinariwen wurde vor 30 Jahren in einem von Gaddafis Rebellen-Camps in Libyen gegründet. Seit dem Friedensabkommen von 1990 können sich die einstigen Tuareg-Kämpfer ganz auf das Musikmachen konzentrieren. Mit dem BBC World Music Award von 2005 begann für die Wüstensöhne eine beispiellose Erfolgsgeschichte. Aus dem ursprünglich losen Musiker-Kollektiv um Ibrahim Ag Alhabib ist längst eine der umjubeltsten Bands Afrikas geworden. Ihre Musik lebt von der Inspiration durch die Tradition der Tuareg in Verbindung mit der Rock- und Popmusik des Westens. Brussels Choral Society Philharmonischer Chor Köln Rheinische Philharmonie Koblenz Horst Meinardus Dirigent Harald Banter Die Reise Kantate für Sprecher, Chor und großes Orchester nach Texten von Charles Baudelaire Ralph Vaughan Williams Sinfonie Nr. 1 »A Sea Symphony« für Sopran, Bariton, Chor und Orchester Netzwerk Kölner Chöre gemeinsam mit KölnMusik Kölner Chorkonzerte 2 22 11605_KM_11-09-11_c.indd 22 06.09.11 14:18 IHRE NÄCHSTEN ABONNEMENT-KONZERTE SO SA 09 12 20:00 November 20:00 Takács Quartet Zarbang Ensemble Behnam Samani Tombak, Daf, Dammam, Zarbang-Kuzeh Pejman Hadadi Tombak, Daf, Rahmentrommel Reza Samani Tombak, Daf, Dudelsack Matthaios Tsahouridis griechische Lyra, Gesang Hakim Ludin Cajón, Pendariq, Percussion Javid Afsari Rad Santur, Naghareh Antonín Dvořák Streichquartett Nr. 10 Es-Dur op. 51 Joseph Haydn Streichquartett D-Dur op. 64,5 Hob. III:63 »Lerchenquartett« Béla Bartók Quartett für zwei Violinen, Viola und Violoncello Nr. 5 B-Dur Sz 102 Quartetto 1 Zarbang, das ist die Kraft der persischafghanischen Perkussion. Das 1996 von Behnam Samani in Deutschland gegründete Ensemble verbindet Elemente der persischen Klassik und Folklore mit der Tradition der Sufis zu mitreißenden Klangereignissen. In der Philharmonie präsentieren die Musiker ihr neues Programm, in dem die kulturellen Brücken zwischen dem persischen Großreich und Griechenland im Vordergrund stehen. DO 13 12:30 PhilharmonieLunch Gürzenich-Orchester Köln Markus Poschner Dirigent KölnMusik gemeinsam mit dem Gürzenich-Orchester Köln Philharmonie für Einsteiger 2 Eintritt frei SO MI 13 19 November 20:00 12:30 Filmforum Christian Tetzlaff Violine PhilharmonieLunch Philharmonia Orchestra Esa-Pekka Salonen Dirigent Marcus Richardt / Dario Aguirre Connected by Drums – ein Workshop mit Martin Grubinger & Friends (D, 2008), Dokumentarfilm, deutsche Fassung Claude Debussy Prélude à l’après-midi d’un faune L 86 (1891 – 94) für Orchester. Nach einem Gedicht von Stéphane Mallarmé Gefördert durch das Kuratorium KölnMusik e.V. KölnMusik gemeinsam mit Stiftung Schleswig-Holstein Musk Festival Béla Bartók A fából faragott királyfi (Der holzgeschnitzte Prinz) Sz 68 op. 13 (1932) Suite für Orchester aus dem gleichnamigen Tanzspiel Eintritt frei Konzert für Violine und Orchester Nr. 2 Sz 112 (1937 – 1938) Internationale Orchester 2 23 11605_KM_11-09-11_c.indd 23 06.09.11 14:18 Philharmonie-Hotline 0221.280 280 koelner-philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln koelner-philharmonie.de 11605_KM_11-09-11_c.indd 24 Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Textnachweis: Die Texte von Verena Großkreutz und Andreas Günther sind Originalbeiträge für dieses Heft. Fotonachweise: Richard Haughton S. 13; Robert Maté S. 12; Thomas Müller S. 17 Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH 06.09.11 14:18 11605_KM_11-09-11_c.indd U3 06.09.11 14:18 11605_KM_11-09-11_c.indd U4 06.09.11 14:18