gerade erst 25 - Kölner Philharmonie

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Márton Illés
Bamberger Symphoniker –
Bayerische Staatsphilharmonie
Jonathan Nott
gerade erst 25
Sonntag
11. September 2011
20:00
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Bitte beachten Sie:
Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben
Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses
Franz Sauer aus.
Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte
schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus.
Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen
Gründen nicht gestattet sind.
Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis,
dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie
möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens
in der Pause einnehmen.
Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen
gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei (auch
für andere Konzertbesucher) und ohne Verzögerung verlassen können.
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Internationale Orchester 1
Philharmonie für Einsteiger 1
Márton Illés Klavier
Bamberger Symphoniker –
Bayerische Staatsphilharmonie
Jonathan Nott Dirigent
Sonntag
11. September 2011
20:00
Pause gegen 20:45
Ende gegen 21:50
Die Uraufführungen im Rahmen des Jubiläums
»25 Jahre Kölner Philharmonie« werden ermöglicht
durch das Kuratorium KölnMusik e.V.
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PROGRAMM
Maurice Ravel 1875 – 1937
Valses nobles et sentimentales (1911/12)
für Orchester
Modéré – très franc
Assez lent – avec une expression intense
Modéré
Assez animé
Presque lent – dans un sentiment intime
Vif
Moins vif
Epilogue – lent
Márton Illés *1975
Rajzok II (Zeichnungen II) (2011)
für Klavier und Orchester
Remegő felületek (Zitternde Flächen)
Testek és Árnyékok (Körper und Schatten)
Mániákus körök és vonalak (Manische Kreise und Linien)
Kompositionsauftrag der KölnMusik
Uraufführung
Pause
Antonín Dvořák 1841 – 1904
Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70 B 141 (1884 – 85)
Allegro maestoso
Poco Adagio
Scherzo. Vivace
Finale. Allegro
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ZU DEN WERKEN DES HEUTIGEN KONZERTS
Maurice Ravel: Valses nobles et sentimentales
»Die Musik den Musikern, nicht den Spezialisten, verdammt noch
mal. Dem Musiker, egal ob er Schöpfergeist oder Dilettant ist. Das
heißt, empfänglich zu sein für den Rhythmus, für die Melodie, für
die Atmosphäre, die die Klänge hervorbringt. Erschauern beim
Hören der Nacheinanderfolge von zwei Akkorden, wie beim Beobachten des Verhältnisses von zwei Farben.« Das sind die charakteristischen Worte von Maurice Ravel, der zu jenen französischen
Komponisten gehörte, die sich Anfang des 20. Jahrhunderts von
der romantischen Tradition abwandten, um nach neuen Wegen zu
suchen. Ravels Schaffen prägt das für Frankreich typische Interesse an der Klangfarbe und ihrer formbildenden Funktion. Das
offenbaren vor allem Ravels weltberühmter Bolero, dessen mitreißende Steigerung allein durch die Instrumentation und ihre wechselnden Klangfarben entsteht, während Melodie und Harmonik
sich unverändert wiederholen, oder seine phänomenale Orchesterversion von Modest Mussorgskys Bilder einer Ausstellung.
Auch in seinen Valses nobles et sentimentales entpuppt sich Ravel
als Magier der Klangfarbe. Naturgemäß allerdings erst in der
orchestrierten Fassung. Zunächst komponierte er die Suite aus
acht Walzern 1911 nämlich für die monochromere Klangwelt des
Klaviers. Er orchestrierte sie dann 1912 für ein Ballett namens
Adélaïde, ou le langage des fleurs. Zum wirklichen Erfolg brachte
sie aber erst die dritte Version: eine Konzertsuite für Orchester,
die erstmals 1914 in Paris erklang. Gegenüber der Klavierfassung
weitet sich in der Orchesterversion der Klangraum durch farbige
Vielstimmigkeit, sei es durch rauschende Harfenkaskaden, pendelnde Flötentöne, brummende Fagotte, melancholische Klarinetten und Oboen und sehnsuchtsvolle Streicherkantilenen. Aus
den exotisch-glitzernden Instrumentenmischungen erwächst
eine plastische Klanglandschaft.
Im Titel dieser Walzer-Reihe bezieht sich Ravel auf Franz Schubert,
der in den Jahren 1825 bis 1827 vierunddreißig Valses sentimentales und zwölf Valses nobles veröffentlichte. Wie schon Schuberts
Valses nobles sind auch Ravels Werke stilisierte, nicht tanzbare
Konzertwalzer. Ravel überführte dabei die Eigenschaften des Walzers – den tänzerischen Drive, die einfache Form und das Wiener
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Rubato, d.h. die walzertypischen rhythmischen Verzögerungen
– in die durch seine eigenes harmonisches und orchestrales Raffinement angereicherte Klangwelt des 20. Jahrhunderts. Er griff in
seiner Suite unterschiedlichste Walzertonfälle auf: auftrumpfende
und wilde, sehr intime und verträumte, elegante und schneidige,
nostalgisch sentimentale, kokette und flüchtig visionäre. Satt an
Dissonanzen, die auch durch Überlagerung unterschiedlicher
Tonarten entstehen, erscheint die Welt des Walzers eigenartig
aber verfremdet.
Als Motto schrieb Ravel einen Vers des Dichters Henry de Regnier
über die Partitur: »Le plaisir délicieux et toujours nouveau d’une
occupation inutile« (Das delikate und immer neue Vergnügen
einer nutzlosen Beschäftigung). Womit der Wiener Walzer bestens
charakterisiert wäre. So manch einer hört in dem Zyklus eine klingende Entwicklungsgeschichte des Walzers von Schubert über
Weber und Chopin bis hin zu Johann Strauß. Mit der heilen Welt
Wiener Walzerseligkeit haben die Werke aber nichts zu tun. Hier
ist atmosphärisch längst das angelegt, was in Ravels 1919/20 komponierter La valse dann vollends zum Durchbruch kommt: Entstanden nach dem Ende des Ersten Weltkrieges, jener folgenschweren
Katastrophe, die Europa in die Barbarei stürzte, dienen die Walzer
hier nicht dem Ausdruck von Lebensfreude, nein, sie steigern sich
immer hastiger, immer fiebriger, bis sie am Kulminationspunkt in
sich zusammenbrechen: Ein apokalyptischer Totentanz als musikalisches Sinnbild für ein Europa, das seinem Untergang offenen
Auges entgegenwirbelt.
Verena Großkreutz
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Márton Illés: Rajzok II
Auch in der zeitgenössischen Musik gibt es sie: die Personalunion
von Komponist und Interpret, wie sie einst schon Mozart und Beethoven verkörperten. Ein jüngerer Vertreter unserer Zeit, der als
Interpret und Tonsetzer virtuose Pianistik mit kompositorischem
Schöpfergeist verbindet, ist Márton Illés. 1975 in Budapest geboren, studierte er zunächst in seiner Heimat Ungarn, später an der
Musik-Akademie in Basel Klavier. Daneben widmete er sich aber
schon frühzeitig auch dem Komponieren, und 1997 – rund ein Jahr,
bevor er das Solistendiplom im Fach Klavier ablegte – nahm er in
Basel ein Kompositionsstudium bei Detlev Müller-Siemens auf.
2001 setzte er dieses bei Wolfgang Rihm an der Musikhochschule
in Karlsruhe fort. Mittlerweile hat Illés sich als Komponist wie als
Interpret (vor allem auch seiner eigenen Werke) einen Namen
gemacht, der ihn auf die Bühnen international bedeutender Konzerthäuser und Festivals führt.
Illés’ Kompositionen sind meist komplex organisiert, dabei aber
sinnlich und emotional unmittelbar erfahrbar. Er schreibe eine
Musik, so sein ehemaliger Lehrer und Mentor Wolfgang Rihm,
»in der sich Kalkül und Risiko präzise ausbalanciert die Waage
halten. Die Emotionalität ist stets in ein verbindliches StrukturGanzes eingelassen; die Rationalität ist konfrontiert mit geschärfter Klangkraft und Ausbruchsenergie. So gelingt es ihm in jungen
Jahren zu einer verbindlichen Aussage zu gelangen, die gelassen
aus sich selbst zu wirken in der Lage ist, ohne sich irgendeiner
Tagesmode versichern zu müssen.«
Dem stets präsenten und ausgeprägten Strukturdenken treten
in Illés’ Werken oftmals szenische oder theatralische Momente
gegenüber. Einige seiner Kompositionen deuten dies schon im
Titel an, beispielsweise die Reihe der Scene polidimensionali, von
denen mehrere im Untertitel als »szenische Kammermusik« charakterisiert sind. Dabei ist für ein solches szenisch-gestisches
Denken nicht unbedingt ein tatsächliches Musiktheater oder ein
szenisches Bühnenwerk (wie die Scene polidimensionali XVII »Die
weiße Fürstin«) die Voraussetzung. Denn schon wenn Illés einzelne
melodische Lineaturen zu komplexen Geflechten überlagert, wenn
er Linien, Intervallkonstellationen oder auch Obertonbildungen zu
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ganzen Clustern (dichten »Tontrauben«) bündelt und dann blockhaft im Raum bewegt, sieht er darin nicht nur eine rein innermusikalische Strukturierung. Vielmehr stehen solche musikalischen
Bewegungen und Räume für ihn meist auch gedanklich in einer
gewissen Verbindung zu außermusikalischen Bedeutungsfeldern:
sie suggerieren eine Welt imaginärer »Gesten« und »szenischer«
Räume.
Prägend für Illés’ Ästhetik und den Duktus seiner Musik ist freilich auch seine (musikalische) Herkunft. Illés, der sich selbst als
»Halb-Ungar und Halb-Deutscher« beschreibt, fühlt sich dem
traditionellen ungarischen Musikidiom zwar keineswegs zwanghaft verpflichtet. Dennoch sei die magyarische Musiktradition für
ihn, wie er sagt, eine Art »Muttersprache«, weshalb es ihm auch
immer wieder ein »inneres Bedürfnis« sei, bestimmte Elemente
ungarischer Musik in seinen Werken zu reflektieren. Etwa auf der
Ebene metrisch-rhythmischer Ordnungen, die Illés in Zusammenhang mit dem ungarischen Sprachduktus sieht und die im Detail
immer wieder Modelle einer beispielsweise an Bartók erinnernden
Akzentrhythmik erkennen lassen. Oder er lässt ganz unterschwellig ein ungarisches Volkslied in seine Musik einfließen – nicht als
ein im Sinne eines Zitats Wiedererkennbares, sondern als strukturelles »Rückgrat«. Eher den Einfluss seines Lehrers Wolfgang
Rihm verrät hingegen der Umstand, dass Illés den Klang als ein
räumliches, ja körperlich erfahrbares Phänomen auffasst. Auch
seine besondere Vorliebe, Klangstrukturen und -konstellationen
in Verbindung mit bestimmten visuellen Vorstellungen zu bringen, kann man in diesem Kontext sehen. Interessant in diesem
Zusammenhang ist auch, dass Illés, wie er sagt, in einem »Atelierhaus« aufwuchs, in dem sein Vater als Designer, die Mutter u. a.
als Kunstlehrerin arbeitete. Das Visuelle spielte so für ihn schon
früh eine große Rolle.
Zwei seiner jüngsten Werke lassen die Bedeutung visueller Vorstellungen bereits in ihrem Titel erkennen: die 2010 zunächst als
Einzelwerk entstandene Komposition Rajzok für 24 Streicher,
sowie das heute von Illés und den Bamberger Symphonikern
uraufgeführte Werk Rajzok II für Klavier und Orchester, mit dem
Illés nun den zweiten Beitrag zu einer womöglich noch weiter wachsenden Werkreihe fertigstellte. Das ungarische Wort
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»Rajzok«, im Deutschen »Zeichnungen«, meint hier jedoch keineswegs eine unmittelbare »Vertonung« konkreter zeichnerischer
oder grafischer Vorlagen. Vielmehr sind es abstrakte Vorstellungen und Muster aus dem Bereich des Zeichnens, an denen sich
Illés beim Komponieren orientierte. Auf diese Weise fand er nicht
nur eine eigene, historisch unverbrauchte Methodik zur Ordnung
des musikalischen Materials, sondern vor allem auch einen Weg,
melodische und harmonische Stereotypen zu vermeiden. Mit der
Überzeugung, dass heute keine Melodie mehr völlig frei von Konnotationen sei, dass man mithin keine Melodie mehr ersinnen
oder hören könne, ohne an bestimmte Modelle oder Vorbilder
zu denken, ließ Illés in Rajzok II alles Melodische und auch den
Einzelton ganz in den Hintergrund treten.
Ein Blick in die Partitur der knapp 20-minütigen Komposition
Rajzok II bestätigt dies anschaulich. Die Stimmen scheinen sich
hier auf übergeordneter Ebene zu grafischen Mustern zu ordnen,
zu mal fein gezeichneten, mal mit stärkerem Druck aufgetragen
Linien, Flächen und Schraffuren zu bündeln oder aufzufächern.
Dabei konkretisieren die Überschriften der drei Sätze die jeweils
zugrundeliegenden visuellen Imaginationen, die sich unmittelbar
auch im Notenbild niederschlagen: »zitternde Flächen« im ersten
Satz, »Körper und Schatten« im zweiten sowie »manische Kreise
und Linien« im dritten und letzten Satz.
Nicht allein diese Dreisätzigkeit, sondern auch der technische
Anspruch und zumal die ausgedehnte Solokadenz im dritten Satz
scheinen Rajzok II in die Nähe eines Klavierkonzerts zu rücken.
Doch bei dieser vagen Annäherung an die Gattung belässt Illés
es dann auch schon. Den Klavierpart nämlich stellt er kaum solistisch in den Vordergrund; vielmehr ist dieser äußerst eng mit dem
Orchestersatz verwoben. Im zweiten Satz tritt das Klavier sogar
fast ganz hinter das Orchester zurück. Hier spielt es mitnichten
die Rolle, die ihm in einem traditionellen Solokonzert zustünde.
Umso eigenwilliger muten dafür die Spielweisen, die außergewöhnliche Präparation und das damit erzielte Klangbild des Konzertflügels an. In den ersten beiden Sätzen werden alle Saiten des
Tonbereichs vom C bis zum c‘‘ mit einer Knetmasse oder mit in Stoff
gewickelter Knete unweit der Agraffen (der Messingvorrichtungen,
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die die Saiten in ihrer Position halten) dauerhaft gedämpft, sodass
das Klangresultat in etwa jenem gleicht, als wenn man die Saite
beim Anschlagen mit einer Fingerspitze dämpft. Illés verstärkt
die besondere Wirkung des so hervorgerufenen dumpfen Klangs
noch, indem er mit gezieltem Einsatz des rechten Pedals (Aufhebung der flügeleigenen Saitendämpfung) für ein langes Nachschwingen der Saiten sorgt und so ungewöhnliche Nachhalleffekte erzeugt. Doch Illés ist das allein noch nicht genug. Wie schon
in Rajzok für 24 Streicher, wo er sämtliche Instrumente im Zuge
einer »Extremskordatura« zueinander im Vierteltonabstand verstimmte, manipuliert er auch in Rajzok II die übliche Stimmung
der Instrumente. Das betrifft zum einen das Klavier, welches über
den gesamten Tonraum normal gestimmt ist – mit Ausnahme der
Oktave von f‘‘‘ bis f‘‘‘‘, in der die Töne von f‘‘‘ bis e‘‘‘ so umgestimmt
sind, dass sie eine Skala in Vierteltonabständen bilden (das e‘‘‘
klingt dann wie b‘‘‘, das f‘‘‘‘ klingt dann wieder wie f‘‘‘‘). Neben dem
Klavier verstimmt Illés zudem auch alle zweiten Violinen um einen
Viertelton nach oben, und das umfangreich besetzte Schlagwerk
ergänzt er um ein (eigens für dieses Werk angefertigtes) Vierteltonglockenspiel. All dies lässt ein fein ausdifferenziertes, farblich
changierendes Klangbild erwarten, mit eruptiven Momenten, aber
auch statischen Klangflächen und -blöcken mit einem dichten,
flirrend bewegten Inneren.
Andreas Günther
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Antonín Dvořák: Sinfonie Nr. 7 d-Moll op. 70
Antonín Dvořák war bis in die späten 1870er Jahre außerhalb seiner tschechischen Heimat so gut wie unbekannt, obwohl er bereits
fünf Opern, diverse Chorwerke, fünf Sinfonien, zehn Streichquartette und noch vieles andere komponiert hatte. Fast kein Werk
lag bis dahin im Druck vor. Johannes Brahms war es, der den
befreundeten Komponisten 1878 an den Berliner Verleger Fritz
Simrock empfahl und damit eine Wende ins musikalische Leben
Dvořáks brachte. Denn Simrock gab dem böhmischen Komponisten bald darauf den Auftrag zur Komposition von gut spielbaren
Stücken folkloristischen Charakters. Die briefliche Bitte Simrocks
an Dvořák: Er solle »böhmische oder mährische Tänze für Klavier zu 4 Händen – in der Art wie die ungarischen von Brahms«
schreiben; »brillant und effektvoll, wechselnd in der Stimmung
und in der Farbe« sollten sie sein. Mit der Antwort auf diese Bitte,
den Slawischen Tänzen op. 46, wurde Dvořák über Nacht berühmt
und konnte sich in der Folge vor Aufträgen beinahe nicht mehr
retten. Ein Fall von glücklicher Fügung, der in der Musikgeschichte
eher wenigen Komponisten vergönnt war.
Auch in England begeisterte Dvořák bald die musikalische Öffentlichkeit. Regelmäßig wurde er zu bedeutenden englischen Musikfesten eingeladen. 1884 beispielsweise dirigierte er beim Musikfest
in Worcester sein Stabat Mater, ein Werk, das bei den chorliebenden Engländern Begeisterungsstürme auslöste. Kurz vorher,
im Juni 1884, hatte die Londoner Philharmonic Society Dvořáks
Beliebtheit zum Anlass genommen, ihn zum Ehrenmitglied zu
ernennen und ihn mit der Komposition einer neuen Sinfonie zu
beauftragen. Es sollte Dvořáks siebte Sinfonie von insgesamt neun
Werken dieser Gattung werden (die er in der Zeit zwischen 1865
und 1893 komponierte). Am 13. Dezember 1884 begann er mit der
Komposition des ersten Satzes seiner Siebten. An einen Freund
schrieb er: »Ich bin jetzt mit der neuen Symphonie beschäftigt, und
wohin ich auch gehe, ich habe keinen Gedanken für etwas anderes als meine Arbeit, die die Welt bewegen muß – nun, gebe Gott,
daß es so sein wird.« Am 17. März 1885, so vermerkte es Dvořák in
der Partitur, war das Werk vollendet. Die umjubelte Uraufführung
fand am 22. April 1885 unter der Leitung des Komponisten in der
Londoner St. James’ Hall statt.
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Ein Werk, das »die Welt bewegen muß« – deutlich zeigt sich hier
der hohe Anspruch an die Gattung. Und in einem Brief Dvořáks an
seinen Verleger Simrock heißt es: »Die neue Sinfonie beschäftigt
mich schon lange, lange Zeit, aber es soll etwas Ordentliches kommen, denn ich will Brahms’ mir gegenüber geäußerte Worte: ›Ich
denke mir Ihre Sinfonie noch ganz anders als diese [die Sechste
in D-Dur]‹ nicht Lüge strafen.« Allerdings gehörte Dvořák zu den
Komponisten, die trotz ihres hohen Anspruchsdenkens beim Sinfonienkomponieren unbekümmerter und freier agieren konnten.
Die Siebte entstand deshalb innerhalb von nur vier Monaten.
Dvořák bedient sich in seiner Siebten der traditionellen viersätzigen Anlage und ihrer Satzcharaktere. Der Kopfsatz steht traditionsgemäß in der Sonatenform. Das balladenartige erste Thema,
das bei seinem ersten Auftreten eine gewisse emotionale Zerrissenheit aufweist, erscheint in verschiedenen Formen und Charakteren mehrmals wieder. Zuerst düster über grummelnden Bässen
zu Beginn des Satzes, später kommt es majestätisch auftrumpfend daher. Es initiiert beständig neue dramatische Entwicklungen
und beschließt am Ende als eine Art Epilog den Satz. Das zweite
Thema dagegen ist lyrisch-schwebend gehalten, ein starker Kontrast, der in der knappen Durchführung ausgearbeitet wird, indem
beide Themen motivisch auseinandergenommen werden. Die
Durchführung steigert sich enorm und bereitet so den bombastischen Einsatz der Reprise vor: Pathetisch triumphierend erklingt
das erste Thema. Der etwas verkürzten Reprise folgt eine ausführliche Coda, in der das erste Thema noch einmal durchgeführt wird.
Der zweite, langsame Satz steht in F-Dur und ist in der dreiteiligen Liedform (ABA’) gebaut. Er artikuliert zuerst eine weihevolle
Kantilene, im weiteren Verlauf werden verschiedene Stimmungen
durchschritten, deren Gesamtheit eine »Geschichte emotionaler
Bewegungen zu erzählen« scheint, so der Musikwissenschaftler
Wolfram Steinbeck, um schließlich »am Ende zur selig verklärten Anfangsmelodie zurückzufinden«. Ständig in Metamorphose,
zeigt der Satz viele rhythmische und melodische Gesichter sowie
unterschiedliche Phasen der Klangballung und -entspannung.
Der in Scherzo-Form (ABA’) gebaute, temperamentvolle dritte
Satz in d-Moll gleicht in seinem Hauptteil einem slawischen Tanz.
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Sein populärer, eingängiger Tonfall wird erzeugt durch die einfach
gebaute, tanzliedartige Oberstimmenmelodik, die durch schwebende, synkopierte Rhythmen kontrapunktiert wird. Dem tänzerischen Hauptthema wird im Trio (Teil B) ein in allen Parametern
kontrastierendes Thema entgegengesetzt, das ruhig und schwebend gehalten ist. Das furios sich steigernde Finale schließlich ist
ähnlich wie der erste Satz gebaut und knüpft thematisch auch an
diesen an. Immer pulsierend in Bewegung, besitzt seine Sonatenform allerdings einen dramatisch-drängenderen Charakter als die
des Kopfsatzes.
Was Dvořáks Personalstil ausmacht, ist vor allem die Synthese
einer transparenten, fasslichen Form mit einprägsamen Themen, die auf mitreißende, unkonventionelle und einfallsreiche
Art verarbeitet werden. Es ist zudem der ungeheure Reichtum
an originellen melodischen Einfällen verbunden mit einem fein
ausgeprägten Sinn für metrisch-rhythmische Finessen, der fasziniert. Oft tendieren die Themen zu einem folkloristischen Tonfall.
Der Tonsatz neigt zu metrischen Blockbildungen und der Ausprägung von Wiederholungsfeldern, die jederzeit offenstehen für
plötzliche Einbrüche, Kontraste und Episoden aller Art. Die Fülle
seiner Einfälle unterwirft Dvořák selbstverständlich der Idee der
sinfonischen Einheit, was sich in dichter motivisch-thematischer
Arbeit niederschlägt und vor allem einer engen motivischen Verwandtschaft der Themen aller Sätze untereinander. Anders als
etwa Brahms, der die Formerfüllung im logischen Diskurs seiner »entwickelnden« Variation suchte, fand Dvořák seinen Weg
im erzählerisch-dramatischen Sinfonie-Gestus, in einer leidenschaftlich bewegten Ausführung der Form.
Verena Großkreutz
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BIOGRAFIEN
Márton Illés
Márton Illés wurde 1975 in Budapest
geboren. Seine musikalische Grundausbildung in den Fächern Klavier, Komposition und Schlagzeug erhielt er an
verschiedenen Kodály-Schulen in Györ.
Später studierte Márton Illés Klavier bei
László Gyimesi an der Musik-Akademie
der Stadt Basel, an der er 1998 das Solistendiplom erhielt. Er vervollständigte
seine Ausbildung in Klavier und Komposition bei Detlev Müller-Siemens und Wolfgang Rihm sowie in
Musiktheorie bei Michael Reudenbach. Márton Illés ist ein international gefragter Komponist, seine Werke werden bei wichtigen
internationalen Festivals und Veranstaltern (wie u. a. Münchener
Biennale, Klangspuren Schwaz, Ultraschall Berlin, Musica Strasbourg, Cité de la Musique Paris, Suntory Hall Tokyo, Auditorium
Rom, Berliner Philharmonie und Kölner Philharmonie) aufgeführt.
Enge Zusammenarbeit verbindet ihn mit dem Münchener Kammerorchester, dem Minguet Quartett und dem Ensemble Modern.
Márton Illés ist außerdem aktiver Interpret seiner Werke. Er wird
seine Klavierkammermusik dieses Jahr im Rahmen der Porträtreihe Edition Zeitgenössischer Musik des Deutschen Musikrates
bei Wergo einspielen. Márton Illés erhielt 2005 den Christoph und
Stephan Kaske Preis, 2008 den Förderpreis der Ernst von Siemens
Musikstiftung, den Schneider-Schott-Preis, den Paul-HindemithPreis und 2009 das Stipendium der Villa Massimo. Zurzeit unterrichtet er Komposition und Musiktheorie an den Musikhochschulen in
Karlsruhe und Würzburg und lebt als Stipendiat im Internationalen
Künstlerhaus Villa Concordia in Bamberg. Als Pianist ist Márton
Illés heute zum ersten Mal in der Kölner Philharmonie zu hören.
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Bamberger Symphoniker –
Bayerische Staatsphilharmonie
Gegründet wurden die Bamberger Symphoniker 1946 von ehemaligen Mitgliedern der Deutschen Philharmonie in Prag und
Musikern aus Karlsbad und Schlesien. Der großen sinfonischen
Tradition verpflichtet, legte das Orchester rasch den Grundstein für
seinen weltweit einzigartigen Ruf und gastierte wie kein anderer
deutscher Klangkörper auf den internationalen Konzertpodien.
Auch heute genießen die Bamberger Symphoniker den Status des
»Kulturbotschafters Bayerns in der Welt«. Neben dem klassischromantischen Repertoire widmet sich das Orchester immer wieder
dem zeitgenössischen Schaffen – Uraufführungen von Auftragskompositionen sind fester Bestandteil der künstlerischen Arbeit.
Erster Chefdirigent war Joseph Keilberth, der diese Position bis zu
seinem Tod im Jahr 1968 ausfüllte. Ihm folgten James Loughran
sowie Horst Stein, der im März 1996 zum Ehrendirigenten der
Bamberger Symphoniker auf Lebenszeit ernannt wurde. Die Liste
der großen Gastdirigenten und Komponisten, die seit der Gründung am Pult der »Bamberger« standen und die Klangkultur des
Orchesters ebenfalls entscheidend prägten, ist lang und liest sich
wie ein Almanach der modernen Musikgeschichte, allen voran
Eugen Jochum, jahrzehntelanger Mentor und erster Ehrendirigent
in der Geschichte der Bamberger Symphoniker. Durch den Titel
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eines Ehrendirigenten ist seit 2006 auch Herbert Blomstedt mit
dem Orchester verbunden, und in der Saison 2010/11 trat Robin
Ticciati sein Amt als Erster Gastdirigent der Bamberger Symphoniker an.
Im Januar 2000 trat Jonathan Nott als Chefdirigent an die Spitze
der Bamberger Symphoniker. Der Brite leitete das Orchester seither mit riesigem Erfolg im In- und Ausland. Bekannt für seine
Offenheit gegenüber der zeitgenössischen Musik, gastierte er
mit den Bamberger Symphonikern u. a. bei den großen Festivals
in Edinburgh, Salzburg, Luzern, St. Petersburg, Beijing und London sowie im New Yorker Lincoln Center. Ausgedehnte Tourneen
führten ihn und das Orchester darüber hinaus durch ganz Europa
sowie nach Südamerika und Japan. Zahlreiche CD-Produktionen
dokumentieren die national und international mit großer Anerkennung bedachte künstlerische Zusammenarbeit Jonathan Notts
und der Bamberger Symphoniker. 2003 in den Rang eines Staatsorchesters erhoben, ist die Rechtsform der Bamberger Symphoniker – Bayerische Staatsphilharmonie seit 2005 die einer gemeinnützigen Stiftung des Öffentlichen Rechts.
In der Kölner Philharmonie waren die Bamberger Symphoniker
zuletzt im Januar 2009 – damals ebenfalls unter der Leitung von
Jonathan Nott – zu hören.
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Die Mitglieder der
Bamberger Symphoniker —
Bayerische Staatsphilharmonie
Jonathan Nott Chefdirigent
Herbert Blomstedt Ehrendirigent
Robin Ticciati Erster Gastdirigent
Wolfgang Fink Intendant
Violine I
Peter Rosenberg 1. Konzertmeister
N.N. 1. Konzertmeister
Harald Strauss-Orlovsky
2. Konzertmeister
Aki Sunahara 2. Konzertmeisterin
Mayra Budagjan 2. Konzertmeisterin
Brigitte Gerlinghaus
Matthias Krug
Eva Wengoborski
Andreas Lucke
Boguslaw Lewandowski
Alfred Gschwind
Birgit Hablitzel
Sabine Lier
Thomas Jahnel
Michael Hamann
Dagmar Puttkammer
Sandra Marttunen
Berthold Opower
May-Britt Trunk
Angela Stangorra
Viola
Lois Landsverk Solo
Wen Xiao Zheng Solo
Branko Kabadaic stv. Solo
Katharina Häcker
Hans-Joachim Bläser
Raphael Lambacher
Martin Timphus
Mechthild Schlaud
Zazie Lewandowski
Christof Kuen
Wolfgang Rings
Christine Jahnel
Yumi Nishimura
Wolfram Hauser
Violoncello
Matthias Ranft Solo
N.N. Solo
Verena Obermayer stv. Solo
N.N.
Wolfgang Kober
Achim Melzer
Markus Mayers
Eduard Rzhezach
Katja Kuen
Lucie Ansorge
N.N.
N.N.
Violine II
Raúl Teo Arias Stimmführer
Melina Kim-Guez Stimmführerin
Geworg Budagjan stv. Stimmführer
N.N.
Alfredo Obando
Christian Dibbern
Laszlo Petendi
Jochen Hehl
Julie Wandres-Zeyer
Marek Pychal
Dorothee Klatt
Barbara Weimer-Wittenberg
Hansjörg Krämer
Quinten de Roos
Michaela Reichel Silva
Vladislav Popyalkovsky
N.N.
N.N.
Kontrabass
Stefan Adelmann Solo
Georg Kekeisen Solo
N.N. stv. Solo
Christian Hellwich
Orçun Mumcuoglu
Luuk Godwaldt
Mátyás Nemeth
Tim Wunram
Jakob Fortuna
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Flöte
Ulrich Biersack Solo
Daniela Koch Solo
André Salm
Ursula Haeggblom
Trompete
Lutz Randow Solo
Markus Mester Solo
Thomas Forstner
Till Fabian Weser
Johannes Trunk
Oboe
Barbara Bode Solo
Kai Frömbgen Solo
Yumi Kurihara
Zsófia Magyar
Posaune
Johann Voithofer Solo
Angelos Kritikos Solo
Stefan Lüghausen
Christoph Weber
Volker Hensiek
Klarinette
Günther Forstmaier Solo
Christoph Müller Solo
Michael Storath
Christian Linz
Tuba
Heiko Triebener
Pauke
Robert Cürlis Solo
Holger Brust Solo
Fagott
Oleksiy Tkachuk Solo
Pierre Martens Solo
Monika Strasda-Ehrlich
Ulrich Kircheis
Schlagzeug
Jens Herz 1. Schlagzeuger
Johann Michael Winkler
Horn
Szabolcs Zempléni Solo
Christoph Eß Solo
Elisabeth Kulenkampff
Reinhold Möller
William Tuttle
Wolfgang Braun
Hasko Kröger
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Jonathan Nott
Jonathan Nott, seit Januar 2000 Chefdirigent der Bamberger Symphoniker
– Bayerische Staatsphilharmonie, studierte Musikwissenschaft in Cambridge
und Dirigieren in London sowie Gesang
und Flöte in Manchester. Nach einem
Engagement an der Oper Frankfurt
übernahm er 1991 zunächst die Stelle
des Ersten Kapellmeisters am Hessischen Staatstheater in Wiesbaden, in
der Saison 1995/1996 leitete er dieses Haus interimistisch auch
als Generalmusikdirektor. Während dieser Zeit dirigierte Jonathan Nott ein breites Spektrum der Opern-, Ballett- und MusicalLiteratur; zugleich begann seine intensive Zusammenarbeit mit
dem Ensemble Modern. 1997 ging Jonathan Nott an das Luzerner
Theater und trat als Chefdirigent die Leitung des Luzerner Sinfonieorchesters an. Parallel dazu hatte er von 2000 bis 2003 die
Leitung des Ensemble intercontemporain inne, bei dem er seither
regelmäßig als Gastdirigent zu erleben ist.
Konzertreisen führten ihn und die Bamberger Symphoniker in alle
bedeutenden Musikmetropolen Deutschlands und Europas, zu
den internationalen Festivals in Edinburgh, Salzburg, St. Petersburg, Beijing, Luzern und Schleswig-Holstein, zu den Londoner
Proms sowie mehrfach nach Japan, Südamerika und in die USA.
2007 gastierte Jonathan Nott als »artiste étoile« beim Lucerne
Festival, bei dem die Bamberger Symphoniker gleichzeitig als
»orchestra-in-residence« auftraten. Residenzen des Orchesters
unter der Leitung ihres Chefdirigenten gab es auch beim Edinburgh International Festival 2005 und in der Saison 2008/2009 in
der Kölner Philharmonie.
In den vergangenen Jahren stand Jonathan Nott am Pult fast
aller bedeutenden Sinfonieorchester Europas und der USA. Er
dirigierte u. a. das Königliche Concertgebouworchester Amsterdam, die Wiener und die Münchner Philharmoniker, das TonhalleOrchester Zürich, das Gewandhausorchester Leipzig, das NDR
Sinfonieorchester in Hamburg, das Cleveland Orchestra, das New
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York Philharmonic und das Los Angeles Philharmonic, darüber
hinaus das NHK Symphony Orchestra Tokyo und das Gustav
Mahler Jugendorchester, mit dem er auf Europa-Tournee ging,
und nicht zuletzt die Berliner Philharmoniker, mit denen er die
Orchesterwerke Ligetis einschließlich des Requiems auf CD aufgenommen hat. Als ein vehementer Vertreter der zeitgenössischen
Musik brachte Jonathan Nott, der Träger des Kultur-Preises Bayern 2009 ist, Werke u. a. von Brian Ferneyhough, Wolfgang Rihm,
Helmut Lachenmann, Aribert Reimann, Jörg Widmann, Bruno
Mantovani, Marc-André Dalbavie und Mark-Anthony Turnage zur
Uraufführung.
Unter Jonathan Nott hat die Bayerische Staatsphilharmonie zahlreiche Werke auf CD eingespielt. Diese Einspielungen, mit unterschiedlichsten Preisen ausgezeichnet, umfassen eine Gesamtaufnahme der Sinfonien Schuberts, ergänzt um zeitgenössische
Kompositionen, die sich mit der Musik Schuberts auseinandersetzen. Ebenfalls erschienen sind CD-Produktionen mit Bruckners Erstfassung der Sinfonie Nr. 3, mit Strawinskys Le Sacre du
printemps und der Symphony in Three Movements und Werken von
Janáček. Im Rahmen des Mahler-Zyklus sind bereits die Aufnahmen der Sinfonien Nr. 1, 2, 3, 4, 5 und 9 veröffentlicht
Bei uns dirigierte Jonathan Nott zuletzt im August 2009 das
Gustav Mahler Jugendorchester.
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KÖLNMUSIK-VORSCHAU
September
DO
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20:00
MI
14
Juliane Banse Sopran
Wolfram Rieger Klavier
20:00
Michael Jarrell
Nachlese IV (2011)
Liederzyklus für Gesang und Klavier
nach Texten von Luis de Góngora
y Argote
Kompositionsauftrag der KölnMusik
Uraufführung
Ian Bostridge Tenor
Mahler Chamber Orchestra
Sir Roger Norrington Dirigent
KÖLNER PHILHARMONIE:
Gerade erst 25
Lieder von
Carl Loewe, Hugo Wolf
Eiko Tsukamoto
In einem Augenblick
für Orchester, Kompositionsauftrag der
KölnMusik, Uraufführung
Die Uraufführungen im Rahmen
des Jubiläums »25 Jahre Kölner
Philharmonie« werden ermöglicht durch
das Kuratorium KölnMusik e.V.
Wolfgang Amadeus Mozart
Ouvertüre und »Fuor del mar« aus:
Idomeneo, Rè di Creta, ossia Ilia ed
Idamante KV 366
Die Kunst des Liedes 1
Ballettmusik zu »Idomeneo« KV 367
DO
Benjamin Britten
Les Illuminations op. 18
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21:00
Alter Wartesaal
Franz Schubert
Sinfonie Nr. 7 h-Moll D 759
»Unvollendete«
TRIPCLUBBING
Die Uraufführungen im Rahmen
des Jubiläums »25 Jahre Kölner
Philharmonie« werden ermöglicht durch
das Kuratorium KölnMusik e.V.
Mitglieder des Mahler Chamber
Orchestra
Nicolas Tribes Moderation
Georg Conrad DJ
Mahler Chamber Orchestra REMIXED
DO
PhilharmonieLunch
Förderer der MCO Residenz NRW:
KUNSTSTIFTUNG NRW • MINISTERIUM
FÜR FAMILIE, KINDER, JUGEND,
KULTUR UND SPORT DES LANDES
NORDRHEIN-WESTFALEN
Gürzenich-Orchester Köln
Markus Stenz Dirigent
Präsentiert von StadtRevue – Das
Kölnmagazin
KölnMusik gemeinsam
mit dem Gürzenich-Orchester Köln
TRIPCLUBBING ist ein Projekt im
Rahmen von ON – Neue Musik Köln.
ON – Neue Musik Köln wird gefördert
durch das Netzwerk Neue Musik, ein
Förderprojekt der Kulturstiftung des
Bundes, sowie durch die Stadt Köln und
die RheinEnergieStiftung Kultur.
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12:30
Eintritt frei
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SO
DO
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16:00
12:30
Modigliani Quartett
PhiharmonieLunch
Juan Crisóstomo de Arriaga
Quartett für zwei Violinen, Viola und
Violoncello Nr. 3 Es-Dur
Gürzenich-Orchester Köln
Markus Stenz Dirigent
KölnMusik gemeinsam
mit dem Gürzenich-Orchester Köln
Claude Debussy
Streichquartett g-Moll op. 10
Eintritt frei
Felix Mendelssohn Bartholdy
Streichquartett a-Moll op. 13
SO
Nominiert für die Rising stars vom
Festspielhaus Baden-Baden, der Elbphilharmonie & Laeiszhalle Hamburg
und der Kölner Philharmonie
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16:00
Hannes Minnaar Klavier
15:00 Einführung in das Konzert
durch Bjørn Woll
Radio Filharmonisch Orkest
Damian Iorio Dirigent
Rising stars –
die Stars von morgen 1
Edvard Grieg
Peer Gynt Suite Nr. 1 op. 46
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester
Nr. 5 Es-Dur op. 73
SO
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20:00
Sergej Prokofjew
Romeo und Julia, Auszüge aus den
Sinfonischen Suiten op. 64a und b
Andreas Staier Hammerklavier
Freiburger Barockorchester
Gottfried von der Goltz Dirigent
Sonntags um vier 1
Brice Pauset
Kontra-Konzert
für Hammerklavier, Orchester
und drei Schlagzeuger
Kompositionsauftrag der KölnMusik
Uraufführung
MI
28
20:00
Kristian Bezuidenhout Klavier
Ludwig van Beethoven
Konzert für Klavier und Orchester
Nr. 4 G-Dur op. 58
Wolfgang Amadeus Mozart
Sonate für Klavier G-Dur KV 283 (189h)
Sinfonie Nr. 8 F-Dur op. 93
Sonate für Klavier B-Dur KV 333 (315c)
»Linzer Sonate«
Die Uraufführungen im Rahmen
des Jubiläums »25 Jahre Kölner
Philharmonie« werden ermöglicht durch
das Kuratorium KölnMusik e.V.
u. a.
19:00 Einführung in das Konzert
durch Christoph Vratz
Baroque ... Classique 1
Piano 1
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DO
SO
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12:30
18:00
PhilharmonieLunch
Veronika Eberle Violine
Rotterdams Philharmonisch Orkest
Yannick Nézet-Séguin Dirigent
WDR Sinfonieorchester Köln
Emilio Pomàrico Dirigent
Wolfgang Amadeus Mozart
Konzert für Violine und Orchester
Nr. 3 G-Dur KV 216
KölnMusik gemeinsam
mit dem Westdeutschen Rundfunk
Eintritt frei
Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 8 c-Moll WAB 108
DO
Kölner Sonntagskonzerte 1
29
MO
20:00
03
Karina Chepurnova Sopran
Katarzyna Mackiewicz Sopran
Oleg Korzh Tenor
Aleksandr Trofimov Tenor
20:00
Tag der Deutschen Einheit
Ton Koopman Cembalo, Orgel
Tini Mathot Cembalo, Orgel
Strauß Festival Orchester Wien
Peter Guth Dirigent
Wolfgang Amadeus Mozart
Adagio und Allegro f-Moll KV 594
Stück für ein Orgelwerk in einer Uhr
Glanzlichter der Wiener Operette und
in Westeuropa nur selten zu hörende
Evergreens russischer Operettenkultur
stehen sich in diesem Programm
gegenüber.
Sonate für Klavier zu vier Händen D-Dur
KV 381 (123a)
Operette und … 1
Antoine Forqueray /
Jean-Baptiste Forqueray
Drei Sätze aus: Suite für Cembalo
Nr. 1 d-Moll
Johann Sebastian Bach
Pièce d’orgue G-Dur BWV 572
Oktober
Partite diverse sopra:
»O Gott, du frommer Gott« BWV 767
Fuge g-Moll BWV 578
SA
01
Präludium und Fuge C-Dur BWV 547
»Wachet auf, ruft uns die Stimme«
BWV 645
20:00
Abschlusskonzert mit Preisträgern des
»Internationalen Musikwettbewerbs
Köln«
»Nun komm der Heiden Heiland«
BWV 659
Carl Philipp Emanuel Bach
Fantasia fis-Moll Wq 67
WDR Rundfunkorchester Köln
Niklas Willén Dirigent
Antoni Soler
Konzert für zwei Orgeln G-Dur
Daniel Finkernagel Moderation
Wieder ist der Internationale Musikwettbewerb Köln ein Sprungbrett für die
Newcomer der Klassik.
Orgel plus … 1
KölnMusik gemeinsam mit der Hochschule für Musik und Tanz Köln und
dem Westdeutschen Rundfunk
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SA
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20:00
20:00
Lang Lang Klavier
Alfred Brendel Vortrag und Klavier
Königliches Concertgebouworchester
Amsterdam
Daniel Harding Dirigent
Die Schule des Hörens - Teil 3:
Licht- und Schattenseiten
der Interpretation
Franz Liszt
Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1
Es-Dur S 124
In seinen musikalischen Lectures, die
Alfred Brendel gekonnt am Klavier
kommentiert, schafft es der Meisterpianist, seine Zuhörer zu fesseln und bringt
ihnen – auf ganz persönliche Art und
Weise – die Musik, ihre inneren Beweggründe und auch sich selbst ganz nahe.
So analytisch korrekt wie faszinierend
anschaulich.
Frédéric Chopin
Grande Polonaise brillante précédée
d’un andante spianato Es-Dur op. 22
für Klavier und Orchester
Ludwig van Beethoven
Sinfonie Nr. 3 Es-Dur op. 55
»Eroica«
Keine Pause | Ende gegen 21:15
SO
DO
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06
11:00
20:00
Jana Stehr Sopran
Michael Adair Bariton
Lutz Görner Sprecher
Tinariwen
Tinariwen, das bedeutet soviel wie
»Leerer Ort« – eine Anspielung auf die
Wüste, den Lebensraum der Tuareg.
Tinariwen wurde vor 30 Jahren in einem
von Gaddafis Rebellen-Camps in Libyen
gegründet. Seit dem Friedensabkommen von 1990 können sich die einstigen
Tuareg-Kämpfer ganz auf das Musikmachen konzentrieren. Mit dem BBC
World Music Award von 2005 begann
für die Wüstensöhne eine beispiellose
Erfolgsgeschichte. Aus dem ursprünglich losen Musiker-Kollektiv um Ibrahim
Ag Alhabib ist längst eine der umjubeltsten Bands Afrikas geworden. Ihre
Musik lebt von der Inspiration durch die
Tradition der Tuareg in Verbindung mit
der Rock- und Popmusik des Westens.
Brussels Choral Society
Philharmonischer Chor Köln
Rheinische Philharmonie Koblenz
Horst Meinardus Dirigent
Harald Banter
Die Reise
Kantate für Sprecher, Chor und großes
Orchester nach Texten von Charles
Baudelaire
Ralph Vaughan Williams
Sinfonie Nr. 1 »A Sea Symphony«
für Sopran, Bariton, Chor und Orchester
Netzwerk Kölner Chöre
gemeinsam mit KölnMusik
Kölner Chorkonzerte 2
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IHRE NÄCHSTEN
ABONNEMENT-KONZERTE
SO
SA
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20:00
November
20:00
Takács Quartet
Zarbang Ensemble
Behnam Samani Tombak, Daf,
Dammam, Zarbang-Kuzeh
Pejman Hadadi Tombak, Daf,
Rahmentrommel
Reza Samani Tombak, Daf, Dudelsack
Matthaios Tsahouridis griechische
Lyra, Gesang
Hakim Ludin Cajón, Pendariq,
Percussion
Javid Afsari Rad Santur, Naghareh
Antonín Dvořák
Streichquartett Nr. 10 Es-Dur op. 51
Joseph Haydn
Streichquartett D-Dur op. 64,5
Hob. III:63 »Lerchenquartett«
Béla Bartók
Quartett für zwei Violinen, Viola und
Violoncello Nr. 5 B-Dur Sz 102
Quartetto 1
Zarbang, das ist die Kraft der persischafghanischen Perkussion. Das 1996
von Behnam Samani in Deutschland
gegründete Ensemble verbindet
Elemente der persischen Klassik und
Folklore mit der Tradition der Sufis zu
mitreißenden Klangereignissen. In der
Philharmonie präsentieren die Musiker
ihr neues Programm, in dem die kulturellen Brücken zwischen dem persischen Großreich und Griechenland im
Vordergrund stehen.
DO
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12:30
PhilharmonieLunch
Gürzenich-Orchester Köln
Markus Poschner Dirigent
KölnMusik gemeinsam
mit dem Gürzenich-Orchester Köln
Philharmonie für Einsteiger 2
Eintritt frei
SO
MI
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November
20:00
12:30
Filmforum
Christian Tetzlaff Violine
PhilharmonieLunch
Philharmonia Orchestra
Esa-Pekka Salonen Dirigent
Marcus Richardt / Dario Aguirre
Connected by Drums – ein Workshop
mit Martin Grubinger & Friends (D, 2008),
Dokumentarfilm, deutsche Fassung
Claude Debussy
Prélude à l’après-midi d’un faune
L 86 (1891 – 94)
für Orchester. Nach einem Gedicht
von Stéphane Mallarmé
Gefördert durch das
Kuratorium KölnMusik e.V.
KölnMusik gemeinsam mit Stiftung
Schleswig-Holstein Musk Festival
Béla Bartók
A fából faragott királyfi (Der holzgeschnitzte Prinz) Sz 68 op. 13 (1932)
Suite für Orchester aus dem gleichnamigen Tanzspiel
Eintritt frei
Konzert für Violine und Orchester
Nr. 2 Sz 112 (1937 – 1938)
Internationale Orchester 2
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Philharmonie-Hotline 0221.280 280
koelner-philharmonie.de
Informationen & Tickets zu allen Konzerten
in der Kölner Philharmonie!
Kulturpartner der Kölner Philharmonie
Herausgeber: KölnMusik GmbH
Louwrens Langevoort
Intendant der Kölner Philharmonie
und Geschäftsführer der
KölnMusik GmbH
Postfach 102163, 50461 Köln
koelner-philharmonie.de
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Redaktion: Sebastian Loelgen
Corporate Design: hauser lacour
kommunikationsgestaltung GmbH
Textnachweis: Die Texte von
Verena Großkreutz und Andreas Günther
sind Originalbeiträge für dieses Heft.
Fotonachweise: Richard Haughton S. 13;
Robert Maté S. 12; Thomas Müller S. 17
Gesamtherstellung:
adHOC Printproduktion GmbH
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