Nr.: 17b/15 vom 23.04.2015 Postfach 50 12 27, 70342 Stuttgart Tel.: 0711 / 5402-124 / -137 [email protected] [email protected] Seltene Neuzugänge auf dem Schaubauernhof Kune-Kune-Schweine geben bis heute Rätsel auf Geheimnisvolle Bewohner sind in die Stuttgarter Wilhelma eingezogen. Wer den Schaubauernhof des Zoologisch-Botanischen Gartens kennt, wird sich verwundert die Augen reiben. Dort wo früher die Schwarzkittel suhlten, sonnen sich seit neuestem korpulente, wollige Schweine. Trotz ihres urtümlichen Aussehens sind sie anders als ihre „Vormieter“ keine Wildschweine, sondern Nutztiere aus Neuseeland. Kune Kune nennt sie die heimische Bevölkerung der Maori, was passenderweise „rund und fett“ bedeutet. Sie dienten über die Jahrhunderte vor allem der Fleischproduktion – bis in den 1970er Jahren alle bis auf etwa ein Dutzend aufgegessen waren. Auf diese wenigen Tiere gehen alle heute lebenden Schweine der Rasse zurück. Wildparkbesitzer retteten die Kune Kune vor dem Aussterben. Mittlerweile sind die gutmütigen Tiere vor allem bei Hobbyzüchtern beliebt. Ihr Bestand wird heute auf weltweit 900 geschätzt. Die äußerst seltenen Neuzugänge der Wilhelma bleiben von Rätseln umrankt. Wie sie einst auf die Inseln im Pazifik kamen, wo es ursprünglich keine größeren Säugetiere gab, ist ebenso ungeklärt, wie die Frage, aus welchen Rassen sie gezüchtet wurden. Kune Kune haben ein dichtes Fell mit langen, weichen Borsten. Typisch sind ihre kurzen Schnauzen und die zwei seitlichen Troddeln am Halsansatz, deren Ursprung ebenfalls im Dunkeln bleibt. Über diese „Glöckchen“ lässt sich nur sagen, dass es lediglich Ausstülpungen der Haut ohne Drüsen sind. Eine Funktion ist nicht erkennbar. Von Kune Kune gibt es verschiedenste Farben. Das erwachsene Paar der Wilhelma, das die Züchter schelmisch „Speck“ und „Zwiebel“ getauft haben, ist hell mit schwarzen Flecken, das kleine Eberferkel ziert ein bronzefarbenes Fell. Sauen erreichen ein Gewicht von 70 Kilogramm, Eber auch 100 Kilogramm. Ihre Schulterhöhe beläuft sich auf 55 bis 60 Zentimeter bei einer Länge von 95 bis 115 Zentimetern. Pro Wurf bekommen sie in der Regel drei bis sieben Ferkel. –––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––––Bilder: Drei Kune-Kune-Schweine leben seit Mitte April 2015 auf dem Schaubauernhof der Wilhelma. Typisch für die Rasse sind ihre kurzen Schnauzen. Foto: Wilhelma