Nr.: 29b/14 vom 16.7.2014 Postfach 50 12 27, 70342 Stuttgart Tel.: 0711 / 5402 -137 / -119 [email protected] [email protected] Nachwuchs bei den Dorkasgazellen Zuwachs in der Afrika-WG Bei den Dorkasgazellen, die sich ein Gehege mit den Grevy-Zebras teilen, gibt es gleich dreifachen Nachwuchs. Zwischen Mitte Mai und Mitte Juni kamen zwei weibliche und ein männliches Kitz zur Welt. In den ersten Wochen ihres Lebens liegen die kleinen Gazellen meistens gut versteckt in ihrem Stall hinter den Kulissen. Nur zum Säugen kommen die Muttertiere zwischenzeitig vorbei. Mittlerweile sind die drei Dorkas-Kitze, die auf die Namen Mapasha, Afeni und Rashid hören, gut für die Wilhelma-Besucher zu sehen. Dorkasgazellen gehören zu den kleinsten Antilopen weltweit. Sie sind perfekt an ihren Lebensraum, die Halbwüsten Nordafrikas, angepasst. Ihren Wasserbedarf decken sie vor allem durch ihre Nahrung, die vor allem aus Blätter und Gräsern besteht. Dorkas-Weibchen leben sehr gesellig, in Gruppen von bis zu 40 Tieren. Die Männchen hingegen leben einzelgängerisch und bilden zur Paarungszeit, welche zwischen September und November stattfindet, Territorien. Diese verteidigen sie gegenüber Nebenbuhlern unerbittlich. In der Wilhelma bilden derzeit fünf Weibchen und der dreifache Nachwuchs eine kleine Gruppe. Zwei Böcke leben die meiste Zeit des Jahres auf dem Tennhof, der Außenstelle der Wilhelma. Nur zur Paarungszeit kommen sie zu den Weibchen. Das Ergebnis ihres letzten Rendezvous kann man nun, nach sechsmonatiger Tragzeit, bestaunen. In ihrer afrikanischen Heimat sind die Bestände der kleinen Gazellen in den vergangenen Jahren stark zurückgegangen, weswegen sie mittlerweile als gefährdet eingestuft werden. Vor allem eine intensive Bejagung und der Verlust ihrer Lebensräume macht den Dorkas zu schaffen. Auch in Zoos sind die zierlichen Tiere eine echte Rarität. In Deutschland werden sie derzeit nur in Stuttgart gehalten. Damit sich Grevy-Zebras und Dorkasgazellen auch einmal aus dem Weg gehen können, wurden in dem Gemeinschaftsgehege Bereiche geschaffen, die für die großen Zebras unerreichbar sind. Durchschlüpfe in den Pflanzinseln und zum hinteren Teil des Geheges geben den nur knapp 90 Zentimeter großen Tieren die Möglichkeit, ihren Mitbewohner aus dem Weg zu gehen. Dorkasgazelle ist übrigens ein so genannter Pleonasmus, vergleichbar mit dem „weißen Schimmel“. Denn Dorkas ist das griechische Wort für Gazelle. So heißen die Tiere im Deutschen also „Gazellegazelle“. _________________________________________________________________________________ Bilder 1-2: Die kleinen Dorkasgazellen bringen viel Leben in das Gemeinschaftsgehege. Fotos: Wilhelma