Pressemitteilung

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Nr.: 47a/12 vom 20.11.2012
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Tel.: 0711 / 5402 -124 / -119
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Die Erdmännchen überwintern unter Ausschluss der Öffentlichkeit:
Mission „Schöner Wohnen“ für afrikanische Sonnenanbeter
Die Erdmännchen gehören zu den beliebtesten Bewohnern jedes Tierparks, auch in der
Wilhelma. Wer sie hier derzeit besuchen möchte, wird sie allerdings nicht am bekannten Ort
hinter dem Giraffengehege vorfinden. Sie überwintern nämlich dieses Jahr hinter den
Kulissen. Der Grund: Die Anlage der kleinen Wüstenbewohner wird ab sofort vergrößert,
runderneuert und umgestaltet. Bis spätestens zum Frühjahr 2013 sollen die Schleichkatzen
aus Südafrika jedoch in ihr Gehege zurückgekehrt sein.
Erdmännchen sind als typische Bewohner der Kalahari sehr wärmeliebend. Die umgebaute Anlage
wird nach ihrer Fertigstellung mit 120 Quadratmetern daher nicht nur etwa 40 Prozent größer sein als
bisher, sondern den kleinen Sonnenanbetern noch mehr Freiluftsolarien bieten als bisher:
Drei
Wärmestrahler und eine „Heizplatte“ sind als Wärmequellen geplant. Diese sind in halboffenen
Höhlen, unter Felsvorsprüngen und über offenen Liegeflächen angebracht, damit die Besucher die
Tiere auch bei völlig unafrikanischer, mitteleuropäischer Witterung sehen können. Außerdem wird das
Gehege dem natürlichen Lebensraum der Wüstentiere noch sichtbarer nachempfunden, sehr offen
gestaltet sein und wüstentypisch nur spärliche Vegetation aufweisen. Selbstverständlich wird es darin
für die vorsichtigen Tiere genügend Versteckmöglichkeiten geben – sowie Aussichtsplätze, damit die
jeweiligen Wächter der Gruppe von einer erhöhten Warte aus die Umgebung gut im Argusauge
behalten und nach potenziellen Beutegreifern absuchen können. Den Hintergrund werden
Kunstfelsen im gleichen Design bilden, wie sie auch in der umgestalteten Zebraanlage direkt
nebenan, im runderneuerten Elefanten-Außengehege und in der künftigen Gorilla-Außenanlage zu
finden sind. Auf einem Teil ihrer Anlage dürfen die Tiere nach ihrem Einzug sogar selbst Architekt und
Baumeister spielen und sich mit eigenen Pfoten einen Bau nach ihrem Geschmack anlegen.
Einziehen werden nach dem Umbau zwei in Stuttgart geborene Männchen und zwei neue Weibchen
aus Warschau. Denn als das dominante Weibchen des vorherigen Clans aufhörte, Nachwuchs zu
bekommen, verlor die Gruppe ihren Zusammenhalt, einzelne Tiere vertrugen sich plötzlich nicht mehr.
Das ist bei den sozialen Strukturen von Erdmännchen jedoch normal: In jedem Trupp sorgt nämlich
nur ein Paar für Nachkommen, alle anderen Gruppenmitglieder spielen Babysitter und erhöhen so
gemeinsam die Überlebenschancen der Kleinen. Bricht das „Alpha-Paar“ auseinander, etwa weil das
Weibchen nicht mehr fruchtbar ist oder stirbt, zerfällt oft die gesamte Gemeinschaft. In der Natur
wandern Tiere dann ab, andere zu, die Gruppen formieren sich neu – in Zoos geht das natürlich nur
mit menschlicher Hilfe. In der Wilhelma warten die beiden Weibchen und Männchen nun hinter den
Kulissen darauf, das neue Heim gemeinsam beziehen zu können. Und dann ist es sicher nur eine
Frage der Zeit, bis sich bei den beliebten Schleichkatzen auch wieder Nachwuchs einstellt.
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Bilder 1 – 3: Die Erdmännchen warten derzeit hinter den Kulissen darauf, dass ihr neues Heim fertig wird
– dann kommt sicher auch bald wieder Nachwuchs wie auf diesen Bildern. Das letzte Mal Nachwuchs gab
es 2011, darunter war eines der Männchen, die im Frühjahr die neue Anlage beziehen werden. (Fotos:
Wilhelma) Bild 4: Planungsentwurf für die neue Erdmännchenanlage, die von den Freien
Landschaftsarchitekten Möhrle und Partner, Stuttgart, gestaltet wird. (Foto: Möhrle und Partner Stuttgart)
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