Das Comeback der Erdmännchen

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Nr.: 15a/13 vom 09.04.2013
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Die umgebaute Anlage ist wieder „in Betrieb“:
Das Comeback der Erdmännchen
Ende November 2012 begann der Umbau der Erdmännchenanlage, Anfang April 2013 war sie
bezugsfertig. Vier der südafrikanischen Schleichkatzen sind jetzt in die runderneuerte Anlage
eingezogen: zwei in Stuttgart geborene Männchen sowie zwei Weibchen aus Warschau. Sich
kennen lernen, um die Rangfolge streiten und flirten durfte das Quartett aber schon im
Winterquartier hinter den Kulissen. Somit konnten sie sich beim Einzug ganz auf die
Eroberung ihres neuen Reviers nach Erdmännchen-Art konzentrieren: alles erkunden und
ausgiebig markieren, Probegrabungen durchführen, Verstecke suchen – und vor allem, sich
immer wieder aufwärmen oder im Innengehege von den vielen neuen Eindrücken erholen.
Dann sind die Tiere trotz ihrer Rückkehr auf die Anlage für Besucher zeitweilig nicht zu sehen*.
Brrr, ist das kalt da draußen – fanden die Erdmännchen, als sie ihre runderneuerte Außenanlage
erstmals betraten. Und schwupp, waren sie wieder durch eine der drei Verbindungsröhren in den
beheizten Innenräumen verschwunden. Kein Wunder, denn so ein winterlicher Frühling, wie ihn
Mitteleuropa derzeit erlebt, ist nicht gerade nach dem Geschmack der Sonnenanbeter aus Südafrika.
Doch lange hielt es die neugierigen Tiere nicht in ihrem Unterschlupf. Und schon bald fanden sie, was
ihnen am meisten behagt: eine kuschelige Kuhle direkt unter einem tüchtig einheizenden
Wärmestrahler. Gleich unter vier solcher künstlicher Wüstensonnen sowie auf einer „Heizplatte“
können es sich die Bewohner der neuen Anlage gemütlich machen. Angebracht wurden diese in
halboffenen Höhlen, unter Felsvorsprüngen und über offenen Liegeflächen, so dass die Tiere auch
bei Regen im Trockenen sitzen können, ohne dass ihnen die Sicht nach oben ganz versperrt ist. Denn
Erdmännchen sind von Natur aus immer auf der Hut, wobei die Gefahr in ihrer Wüstenheimat meist
von oben droht, durch Greifvögel. Auch erhöhte Aussichtsplattformen gehören deshalb unbedingt in
jedes artgemäße Erdmännchenheim. In der runderneuerten Anlage, deren Umbaukosten von rund
150.000 Euro der Wilhelma-Förderverein übernahm, bieten sich Felsen, Baumstämme und eine
große Eichenwurzel als Wachtürme an. Von diesen aus hält immer mindestens ein Tier Ausschau
nach Feinden, und das oft in der bei Besuchern beliebtesten Pose: Männchen machend. Den
Hintergrund der Anlage, die beim Umbau zudem um 40 Prozent auf 120 Quadratmeter gewachsen ist,
bilden nun rötliche Kunstfelsen im gleichen Look wie in der Zebra- und der Elefantenanlage nebenan
sowie im neuen Gorilla-Außengehege. Ein weiteres Highlight im Erdmännchen-Reich: der etwa 12
Quadratmeter große und eigens mit einer dickeren Schicht Substrat aufgefüllte Buddelplatz: Hier
können die Tiere selbst Architekt spielen und nach Herzenslust eigene Bauten anlegen. Und falls sie
damit nicht zu sehr beschäftigt sind, dürfen sie natürlich auch für Nachwuchs sorgen. Dafür ist in
einem Erdmännchenclan stets nur ein dominantes Paar zuständig, die anderen spielen Babysitter,
was in der Natur die Überlebenschancen der Kleinen erhöht. Zudem verhindern chemische
Botenstoffe des züchtenden Paares, dass die im Clan lebenden Nachkommen geschlechtsreif
werden. Wer in der neu formierten Gruppe dieses Elternpaar stellen wird, dürfte sich bald zeigen. Und
vielleicht gibt es ja schon im Sommer den ersten Zuwachs im neuen Heim ...
*Das gilt auch für einen der Tage zwischen 25. und 28.4: Dann ist der Weg bei den Erdmännchen
wegen Asphaltarbeiten voraussichtlich gesperrt. (Zeitnahe Hinweise dazu gibt’s auf www.wilhelma.de).
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Bild 1: Sichtlich die erklärten Lieblingsplätze der Erdmännchen: die „Freiluftsolarien“. Bild 2: Ideal als
Aussichtsplätze und „Wachtürme“ sind Baustämme und Felsen. Bilder 3-5: Vom Sandboden, über Totholz
bis zu Kunstfelsen im Hintergrund präsentiert sich die Anlage jetzt noch wüstenartiger. Fotos: Wilhelma.
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