Nr.: 43b/14 vom 23.10.2014 Postfach 50 12 27, 70342 Stuttgart Tel.: (0711) 5402-124 /-119 [email protected] [email protected] Letzte Gelegenheit zum Besuch vor Modernisierung Kleinsäuger- und Vogelhaus sowie Nachttierabteilung schließen bald Die Wilhelma modernisiert. Deshalb bieten die Herbstferien die vorerst letzte Gelegenheit, zwei ganz spezielle Bereiche des Zoologisch-Botanischen Gartens in Stuttgart zu besuchen. Im November schließen das Kleinsäuger- und Vogelhaus, das abgerissen und an derselben Stelle neu gebaut wird, sowie auch die Nachttierabteilung, die später im geplanten Elefantenhaus ihre neue Unterkunft finden soll. Beide Bereiche zählen zu den geheimen Favoriten vieler WilhelmaFreunde, weil sie jeweils über Gewächshäuser betreten werden und damit die Tiere dort etwas abseits der Hauptbesucherwege zu erleben sind. Hinter dem Palmenhaus finden sich unter den Kleinsäugern zum Beispiel die Knirpsmaus aus Westafrika, die mit ihren maximal fünf Zentimetern Körperlänge der vermutlich kleinste Nager der Welt ist. Sie kommt gerade einmal auf neun Gramm Gewicht. Ihr größter Nachbar im Kleinsäugerhaus kann es auf das Tausendfache bringen: der Flachland-Viscacha – eine Chinchilla-Art aus Südamerika – wird bis zu neun Kilo schwer und kann mehr als 60 Zentimeter groß werden. Im zweiten Flügel des Gebäudes gibt sich eine vielseitige Schar von Vögeln ein Stelldichein: vom Veilchenorganisten über die Paradieswitwe bis zum farbprächtigen Schwarm der Gouldamadinen. Die im Kleinsäuger- und Vogelhaus gezeigten Tiere kommen während der Neubauphase bis zum Frühjahr 2016 zum Teil an anderen Orten in der Wilhelma unter. Die Faultiere sind zum Beispiel bereits ins so genannte Jungtieraufzuchthaus umgesiedelt. Der zierliche Kurzohrrüsselspringer kommt im Giraffenhaus unter. Einige Arten müssen eine Weile hinter den Kulissen gehalten werden, einzelne werden an andere Zoos abgegeben, wie die Viscachas. Ebenfalls nach den Herbstferien schließt die Abteilung der Nachttiere im Maurischen Landhaus. Sie war 1962 die erste ihrer Art in Europa und ist in die Jahre gekommen. In der heutigen Form sind weder die Haltungsbedingungen für die Tiere noch die Arbeitsbedingungen der Mitarbeiter an dieser Stelle noch zeitgemäß. Die Nachttiere sollen in Zukunft als Gäste in dem Elefantenhaus, das in Planung ist, eine moderne Herberge finden. Bis dahin werden sie schrittweise umgesiedelt. Einige Arten sind schon ausgezogen. So leben die Flugfüchse inzwischen im Schmetterlingshaus und die Brillenblattnasen-Fledermäuse im Amazonienhaus. Derzeit sind in der Nachttierabteilung der Wilhelma unter anderem noch die Nilflughunde und Beutelflughörnchen zu sehen. Bilder 1 und 2: Der zierliche Kurzohrrüsselspringer, der in den Herbstferien noch im Kleinsäugerhaus zu sehen ist, ist für seine bewegliche Nase bekannt. (Foto: Wilhelma)