06./07.12.2009 ANDREY BOREYKO JEAN-YVES THIBAUDET ANDREY BOREYKO DIRIGENT JEAN-YVES THIBAUDET KLAVIER SAISON 2009/2010 ABONNEMENTKONZERTE A4 / B4 Sonntag, 6. Dezember 2009, 11 Uhr Montag, 7. Dezember 2009, 20 Uhr Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal Das Konzert vom 6. Dezember 2009 wird live auf NDR Kultur gesendet. Dirigent: Solist: JOSEPH HAYDN (1732 – 1809) Sinfonie C-Dur Hob. I: 60 „Il Distratto“ (1774) Klavierkonzert G-Dur (1929 – 1931) Sinfonie Nr. 2 „Querela pacis“ (1985) I. Sostenuto assai … peccata mundi … – (attacca:) II. Allegro molto agitato … dies ilia … – (attacca:) III. Andante molto tranquillo … dona nobis … ANDREY BOREYKO JEAN-YVES THIBAUDET KLAVIER I. Adagio. Allegro di molto II. Andante III. Menuetto. Trio IV. Presto V. Adagio di lamentatione VI. Finale. Prestissimo MAURICE RAVEL (1875 – 1937) ANTAL DORÁTI (1906 – 1988) BÉLA BARTÓK (1881 – 1945) Suite aus dem Tanzspiel „Der holzgeschnitzte Prinz“ op. 13 (1914 – 1917/1924) Waldtanz. Assai moderato Wellentanz. Andante Tanz der Prinzessin mit der Holzpuppe. Allegretto Einführungsveranstaltung am 07.12.2009 um 19 Uhr mit Habakuk Traber im Kleinen Saal der Laeiszhalle. I. Allegramente II. Adagio assai III. Presto BJÖRN VESTRE ENGLISCHHORN Pause 02 03 ANDREY BOREYKO JEAN-YVES THIBAUDET DIRIGENT UND VIOLINE KLAVIER Andrey Boreyko wurde in St. Petersburg geboren und absolvierte seine musikalische Ausbildung am Konservatorium seiner Heimatstadt in den Fächern Dirigieren und Komposition. In dieser Spielzeit übernahm er das Amt des Generalmusikdirektors der Düsseldorfer Symphoniker, er ist außerdem Chefdirigent des Berner Symphonieorchesters sowie Erster Gastdirigent des Radio-Sinfonieorchesters Stuttgart des SWR. Darüber hinaus hat das Orquesta Sinfónica de Euskadi mit Sitz in San Sebastián Andrey Boreyko zum Principal Guest Conductor mit Beginn dieser Saison bis 2013/2014 berufen. Jean-Yves Thibaudet gilt als einer der bedeutendsten Pianisten der Gegenwart. Er stammt von deutsch-französischen Eltern ab und wurde in Lyon geboren, wo er mit fünf Jahren den ersten Klavierunterricht erhielt. Seine wichtigsten Lehrer waren Lucette Descaves und Aldo Ciccolini, bei dem er mit zwölf Jahren am Pariser Konservatorium zu studieren begann. Mit fünfzehn gewann Jean-Yves Thibaudet den Premier Prix du Conservatoire und drei Jahre später die Young Concert Artists Auditions in New York. 2001 wurde er in Frankreich mit dem Chevalier de l’Ordre des Arts et des Lettres ausgezeichnet, 2002 mit dem Premio Pegasus des Spoleto Festivals. Die jüngste Ehrung wurde Jean-Yves Thibaudet 2007 zuteil, als er für sein Lebenswerk den Victoire d’Honneur, die höchste Auszeichnung bei den französischen Victoires de la Musique, erhielt. Boreyko war Chefdirigent der Jenaer Philharmonie und des Winnipeg Symphony Orchestra sowie Principal Guest Conductor des Vancouver Symphony Orchestra. Dem Hamburger Publikum ist er seit seiner vierjährigen Chefdirigentenzeit bei den Hamburger Symphonikern (bis 2007/2008) gut bekannt. Er ist Ehrendirigent der Jenaer Philharmonie, welcher während seiner fünfjährigen Tätigkeit als Chefdirigent vom Vorstand des Deutschen Musikverlegerverbandes die Auszeichnung für die besten Konzertprogramme in drei aufeinanderfolgenden Spielzeiten zuerkannt wurde. Andrey Boreyko dirigierte mit großem Erfolg die führenden europäischen und amerikanischen Orchester (u. a. Berliner Philharmoniker, Sächsische Staatskapelle Dresden, Gewandhausorchester Leipzig, Koninklijk Concertgebouworkest, Filarmonica della Scala, Tonhalle-Orchester Zürich, London Symphony Orchestra, Philharmonia Orchestra, BBC Symphony Orchestra, New York Philharmonic, Boston DIRIGENT 04 Symphony, Chicago Symphony, Cleveland Orches- Berlin, São Paolo, Rio de Janeiro und Buenos Aires tra und Philadelphia Orchestra). In Amerika gastierte Jean-Yves Thibaudet u. a. beim Zahlreiche CDs sowie Fernseh- und Radioaufzeichnungen dokumentieren die künstlerische Vielseitigkeit Andrey Boreykos. Zu seinen CD-Aufnahmen zählen „Lamentate“ von Arvo Pärt sowie die Sechste Sinfonie von Valentin Silvestrov (eingespielt mit dem Radio-Sinfonieorchester Stuttgart des SWR). 2006 erschien außerdem – wiederum mit dem RSO Stuttgart – eine CD mit Schostakowitschs Vierter Sinfonie sowie der Suite aus dessen Oper „Lady Macbeth of Mtsensk“ in der Originalfassung als Weltersteinspielung. Chicago und Cincinnati Symphony Orchestra, beim Los Angeles Philharmonic und beim National Symphony Orchestra Washington. In Europa ist er regelmäßig u. a. beim Gewandhausorchester Leipzig, beim WDR Sinfonieorchester Köln, bei den Münchener Philharmonikern und beim BBC Symphony Orchestra zu Gast. Zu den Höhepunkten der jüngsten Vergangenheit gehören Thibaudets Tournee mit dem Orchestre National de France mit Kurt Masur (Carnegie Hall) und ein Soloauftritt im „Herbst Theatre“ San Francisco. Im April 2009 stand eine Tournee mit dem Orchestre de la Suisse Romande an, bei der Thibaudet in Genf, Köln, zu hören war. Zudem sind Gastspiele mit dem Koninklijk Concertgebouworkest und dem Royal Scottish National Orchestra geplant, Rezitale führen ihn u. a. nach Dublin, Madrid, Wien, Köln sowie zum Lucerne Festival. Jean-Yves Thibaudet hat inzwischen mehr als 30 CD-Aufnahmen veröffentlicht, von denen viele mit internationalen Preisen und einer GrammyNominierung ausgezeichnet wurden. Beim NDR Sinfonieorchester war er zuletzt im Juni 2007 zu Gast. SOLIST 05 STILVIELFALT UND AUSDRUCKSREICHTUM JOSEPH HAYDN – MAURICE RAVEL – ANTAL DORÁTI – BÉLA BARTÓK Die stilistische Bandbreite ist groß: Einen recht eigenwilligen Charakter nimmt zuweilen Joseph Haydns Sinfonie Hob. I: 60 an, etwa wenn die Musiker mitten im Stück abbrechen, um ihre Instrumente neu zu stimmen. Bei dem Werk mit dem vollständigen Titel „Sinfonia per la Commedia intitolata ‚il distratto‘“ handelt es sich um eine Art Orchestersuite, zusammengestellt aus der Bühnenmusik zu Jean-François Regnards Schauspiel „Le Distrait“ (1697), das in der Sommersaison 1774 von der Schauspieltruppe des Theaterprinzipals Karl Wahr auf Schloss Eszterháza gegeben wurde. Ein äußerst vitales Nebeneinander verschiedenster stilistischer Einflüsse charakterisiert demgegenüber das G-Dur-Konzert von Maurice Ravel – angefangen vom Jazz über Momente spanischer Folklore bis hin zur Musik Igor Strawinskys, wobei Ravel selbst bemerkte, das dreisätzige Stück sei ganz „im Geiste Mozarts und Saint-Saëns’“ komponiert. Antal Dorátis Zweite Sinfonie wiederum bewegt sich in der Ausdruckssphäre mahnender Expressivität. Das Werk, das in Anlehnung an den gleichnamigen Essay Erasmus von Rotterdams den Titel „Querela pacis“ („Klage des Friedens“) trägt, lotet – ebenso wie Béla Bartóks Suite zum „Holzgeschnitzten Prinzen“ – die Grenzen spätromantischer Hypertrophierung aus. MUSIK FÜRS THEATER: HAYDNS SINFONIE HOB. I: 60 Am 6. Juli 1774 berichtete die Preßburger Zeitung, dass Haydn „kürzlich für die Schaubühne des Herren Wahr zum Lustspiele ‚Der Zerstreute‘ eigene PROGRAMM 06 Musik komponirte, welche von Kennern für ein Meisterstück gehalten wird.“ Nachdem Jean-François Regnards Komödie mit Haydns Zwischenaktmusik im Schlosstheater Eszterháza über die Bühne gegangen war, wurde das Stück auch im Preßburger Theater gegeben. Am 22. November schrieb der Rezensent der hiesigen Zeitung, dass im Finale „die Anspielung auf den Zerstreuten, welcher am Hochzeitstage vergessen hatte, daß er Bräutigam sey, und sich daher im Schnupftuche einen Knoten machen mußte, überaus wohlgeraten“ sei. Als Regnards „Le Distrait“ 77 Jahre zuvor in der Comédie Française zur Uraufführung kam, waren Kritiker und Publikum weniger begeistert: Das Stück wurde nach nur vier Vorstellungen abgesetzt. Erst ab 1731 war die fünfaktige Komödie wieder auf den französischen Spielplänen vertreten, wurde nun aber mit so großem Erfolg gespielt, dass sie sich bald auch an den deutschen Fürstenhöfen größter Beliebtheit erfreute. Diesen erstaunlichen Geschmackswandel des Publikums erklärte Gotthold Ephraim Lessing in seiner „Hamburgischen Dramaturgie“ von 1767 so: „Jenes strenge Publikum verwarf das Stück als eine gute förmliche Komödie, wofür es der Dichter ohne Zweifel ausgab. Dieses geneigtere nahm es für nichts mehr auf, als es ist; für eine Farce, für ein Possenspiel, das zu lachen machen soll; man lachte, und war dankbar.“ Haydns Musik, die nicht nur die Hauptpersonen der Komödie charakterisiert, sondern streckenweise auch Ereignisse der Handlung nachzeichnet, Joseph Haydn ist zuweilen bizarr und ohne Reflexion des Lustspiels kaum verständlich. Im ersten Satz, der den festlichen Auftakt zu dem an der Commedia dell’arte angelehnten Stück bildet, liefert die Musik zum zentralen Thema des Abends – der Zerstreutheit der Hauptperson Léandre – ein sinnfälliges Pendant: Kurz vor Expositionsende scheint das Orchester das Weiterspielen zu vergessen, da die harmonische Progression auf der Subdominante verharrt und der melodische Fortgang von Tonwiederholungen bei gleichzeitiger Rücknahme der Dynamik abgelöst wird; erst ein Fortissimo-Einsatz bringt den musikalischen Fluss wieder in Bewegung. Auf den ersten Komödienakt folgte dann der zweite Sinfoniesatz, der mit seiner heterogenen Themenvielfalt die verwirrende gedankliche Vielfalt und Inkohärenz im Kopf Léandres zu spiegeln scheint. Welche Funktion Haydn dem eher konventionell wirkenden Menuett zudachte, ist demgegenüber unklar. Erst der vierte Satz, ein Presto in c-moll, ist wieder leichter mit dem Bühnenstück in Zusammenhang zu bringen: Die bewegte Musik spiegelt Léandres Verzweiflung am Ende des dritten Aktes, in dem er sowohl Clarisse (die er liebt) als auch Isabelle (die er heiraten soll) gegen sich aufgebracht hat. Am Ende fällt das Stück, wie es in einer zeitgenössischen Rezension im „Theaterwochenblatt für Salzburg“ aus dem Jahr 1776 heißt, „in die lustige Melodie eines in der harten Tonart gesetzten deutschen Tanzes.“ Hierbei greift Haydn die vierte Szene des vorangegangenen dritten Aktes auf, in welcher der Chevalier (der Bruder von Clarisse, der seinerseits Isabelle liebt) Madame Grognac (der Mutter von Isabelle) zum Tanz auffordert. Das an fünfter Stelle stehende Adagio di lamentatione bezieht sich wohl Léandres Sehnsucht nach Clarisse. Das rasante Prestissimo-Finale, in dem die ersten und zweiten Geigen in ihrer Zerstreutheit abbrechen, um nach sechzehn Takten die bis dahin noch nicht benutzte G-Saite zu stimmen, erklang zum Abschluss des Theaterabends. Am Ende zitiert Haydn den „Nightwatchman’s Song“, was vom zeitgenössischen Publikum sicherlich als Anspielung auf die fortgeschrittene Stunde verstanden wurde. PROGRAMM 07 ESPRIT UND ELEGANZ: RAVELS KLAVIERKONZERT G-DUR In einem Interview, das am 30. Oktober 1931 in der Zeitschrift „Excelsior“ veröffentlicht wurde, sagte Ravel über sein G-Dur-Klavierkonzert: „Mein einziger Wunsch war, ein echtes Konzert zu schreiben, also ein brillantes Werk, das die Virtuosität des Interpreten zur Geltung bringt, ohne nach Tiefgründigkeit zu streben. Als Vorlage nahm ich mir zwei Musiker, die, meiner Ansicht nach, dieses Genre zur Vollendung brachten: Mozart und Saint-Saëns. Darum enthält dieses Konzert, das ich anfangs ‚Divertissement‘ betiteln wollte, die drei üblichen Sätze. Dem streng klassischen Eröffnungs-Allegro folgt ein Adagio, mit dem ich besonders der Scholastik huldigen wollte, weshalb ich mir in der Satztechnik die denkbar größte Mühe gab. Den Abschluss bildet ein lebhaftes, ebenfalls nach den unwandelbaren Traditionen konzipiertes Rondo. Um den Orchestersatz nicht zu überladen, habe ich die Besetzung verringert: dem üblichen Streicherapparat fügte ich lediglich eine Flöte, das Piccolo, eine Oboe, das Englischhorn, zwei Fagotte, zwei Hörner, eine Trompete und eine Posaune hinzu.“ Indem Ravel bei seiner Aufzählung die Harfe, das gesamte Schlagzeug und die beiden Kastagnetten unterschlägt, akzentuiert er (bewusst oder unbewusst) das klassische Moment seines Konzerts. Während das Schlagzeug betont tänzerische Rhythmen und Lokalkolorit beisteuert, greifen einfach besetzte Bläser kontrapunktisch ins musikalische Geschehen ein. Die Harfe wiederum verhilft der Musik nicht nur zu einem „impressionistisch“ eingefärbten Klangbild, sondern übernimmt mit einer knappen Kadenz im ersten Satz (der weitere Kaden- PROGRAMM 08 würfen des Jazz“ (so der mit Ravel befreundete Komponist und Musikwissenschaftler Alexis Roland-Manuel), synkopischen Akzenten und dreinfahrenden Fanfarenklängen das Werk in turbulenter Hektik beenden. Maurice Ravel zen der Holzbläser und des Klaviers folgen) für kurze Zeit die Funktion eines weiteren Soloinstruments. Die „Scholastik“ des zweiten Satzes, dessen Stil der Ravel-Biograph Arbie Orenstein als „archaische Lyrik“ bezeichnete, knüpft in bewusster Rücknahme der musikalischen Mittel an die kunstvolle Simplizität von Ravels einstigem Lehrer Gabriel Fauré an. An dritter Stelle steht ein abwechslungsreiches, vielfarbiges und brillantes Finale, in dem der Solist fast durchgängig eine unaufhörliche Kette von Sechzehntelnoten aufrecht erhalten muss. Die Musik entwirft in pulsierender Bewegung eine Folge durcheinanderwirbelnder Klangbilder, die mit flirrenden Klangkaskaden, „verschnupften Ein- Die Uraufführung von Ravels G-Dur-Konzert am 14. Januar 1932 in der Pariser Salle Pleyel wurde ein überwältigender Erfolg. Die Pianistin Marguerite Long, die bei diesem Ereignis den Solopart übernahm, schrieb hierzu in ihren Erinnerungen: „Das G-Dur-Konzert ist ein sehr schwieriges Werk, vor allem wegen des zweiten Satzes, wo der Solist keine einzige Ruhepause hat. Ich sprach mit Ravel über meine Furcht, nach dem so phantasievollen und brillant orchestrierten ersten Satz die Kantabilität der Melodie während einer so ausgedehnten und langsam fließenden Phrase allein auf dem Piano nicht fortführen zu können. ‚Diese fließende Phrase!‘, rief Ravel. ‚Wie habe ich daran gearbeitet, Takt für Takt! Ich bin fast daran verzweifelt!‘ Schließlich kam er, der Tag der Uraufführung […]. Ravel dirigierte die Pavane, den Bolero und das G-Dur-Konzert. Mit letzterem war ich leider überhaupt nicht zufrieden, weil Ravel nur nach dem Klavierauszug und deshalb sehr ungenau dirigiert hatte. Glücklicherweis ging alles gut […], der dritte Satz musste sogar wiederholt werden. Ich kann mich nicht erinnern, dieses Werk – ob in Frankreich oder anderswo – je wieder gespielt zu haben, ohne den dritten Satz wiederholen zu müssen.“ „DAS LIED DES FRIEDENS“: ANTAL DORÁTIS ZWEITE SINFONIE Der Dirigent Antal Doráti dürfte jedem KlassikLiebhaber ein Begriff sein, nicht zuletzt durch seine nahezu 600 Schallplatteneinspielungen. 1924 wurde er als achtzehnjähriger Examensabsolvent zum jüngsten Dirigenten in der Geschichte des Budapester Opernhauses. Vier Jahre später ging er als Assistent von Franz Busch nach Dresden, bevor er nach Annahme der amerikanischen Staatsbürgerschaft 1949 zum Musikdirektor des Minneapolis Symphony Orchestra ernannt wurde. Dieser äußerst fruchtbaren Zusammenarbeit, die über 11 Jahre andauerte, folgten Chefpositionen beim BBC Symphony Orchestra und der Stockholmer Philharmonie. 1970 übernahm Doráti dann den Posten des Musikdirektors des National Symphony Orchestra in Washington D. C., seine letzten beiden Chefpositionen hatte er ab 1975 beim Londoner Royal Philharmonic Orchestra und ab 1977 beim Detroit Symphony Orchestra inne. Der Komponist Antal Doráti ist demgegenüber bisher kaum bekannt. Sein Studium absolvierte er bei Leo Weiner und Zoltán Kodály, und obgleich er niemals offizieller Schüler Bartóks war, stand er mit diesem doch lange in engem persönlichen Kontakt. Die eigene Komponistenkarriere gliederte Doráti selbst in drei Phasen, deren erste infolge einer schweren Schreibblockade unvermittelt endete: „Meine frühe Jugend war kompositorisch sehr fruchtbar. Sie war auch – wenigstens im bewussten Leben – sehr glücklich, aber, wie es sich später herausstellte, von Neurosen und Traumata nicht unbelastet. So kam es, dass ich im Alter von 22/23 Jahren mit einem jugendlichen ‚Werkverzeichnis‘ von etwa 50 Kompositionen plötzlich ‚versagte‘, nicht mehr komponieren konnte. Man hat nachträglich festgestellt, dass diese Verweigerung rein neurotischer Natur war.“ PROGRAMM 09 in der Doráti noch mehr als 40 kleinere und größere Werke schrieb – u. a. eine abendfüllende Oper, ein choreographisches Poem, Konzerte für verschiedene Instrumente sowie Kammermusik und Chorwerke; von seinen Jugendwerken ließ er nur noch zwei Stücke gelten. Antal Doráti Seitdem fokussierte sich Doráti gezwungenermaßen auf seine Dirigentenkarriere, die im amerikanischen Exil schnelle Fortschritte machte. Während dieser von ihm selbst als „Heimwehperiode“ bezeichneten Jahre, in denen er sich in einem „ständigen Zustand des ‚Heimwehs‘“ nach seinem „wirklichen Beruf“ befand, entstanden nur eine Handvoll eigener Kompositionen. Es dauerte bis Mitte der 1950er-Jahre, als das Erscheinen der monumentalen Kantate „Le Chemin de la Croix“ nach Paul Claudel (1955/1956) und der Ersten Sinfonie (1956/1957) die Überwindung von Dorátis kreativer Blockade ankündigte. Anschließend folgte die bei weitem wichtigste Periode seines Schaffens, PROGRAMM 10 Über die Entstehung der Zweiten Sinfonie, ein Auftragswerk des Detroit Symphony Orchestra, schrieb Doráti: „Eines Tages ging ich in Amsterdams Beethovenstraße an einem Bücherladen, den ich oft frequentierte, vorbei und blieb, ohne jede besondere Absicht, vor dessen Schaufenster stehen. Dort erblickte ich ein kleines Buch: ‚Querela Pacis‘ von Erasmus von Rotterdam. Wie der Blitz kam die Erinnerung an den in meiner Studienzeit gelesenen, rührenden und brillanten Essay zurück. Das war es: die Zweite Sinfonie sollte eine Art ‚Querela Pacis‘ – Klage des Friedens – in Musik werden. Ich kaufte das Büchlein sofort, hatte es aber als ‚Nachschlagewerk‘ gewiss nicht nötig, denn von der erhaltenen Anregung aus ging meine Fantasie ihre eigenen Wege. Von der Beethovenstraße bis zu meinem Hotel lief man 15 Minuten. Es dauerte auch nicht länger, bis der Plan der Sinfonie entworfen war. Die Komposition und Orchestration waren ebenfalls in sehr kurzer Zeit – etwa in 3 Monaten – beendet.“ Über das 1985 komponierte Werk, das am 24. April 1986 vom Detroit Symphony Orchestra unter der Leitung von Günther Herbig uraufgeführt wurde, schrieb Doráti weiter: „Der erste Satz (… peccata mundi …) ist die Klage selbst. Ihre Aspekte sind Bitterkeit, Trauer, Zorn – dann ein sich-ergeben und aufbegehren gefolgt von einer sehr freien, veränder- ten Mischung der vorigen drei Aspekte, – in einer tieftraurigen Wiederholung der ersten Klage endend. (Das Verzweifelte, Absagende, Negative ist in diesem Satz nicht vorhanden.) Der zweite (… dies illa …) bringt die Atmosphäre des Unfriedens, des drohenden Unheils. Die Musik ist verwandelt: Sie zeigt – warnend – die Unruhe, den Unfrieden, und ihre Gründe, – das Gemeine, das Niedrige, Korrupte, Hässliche, dass das Schöne grausam entstellt und das zur Katastrophe führen kann. Die Musik bleibt in der Warnung, zeigt den Weg der Verwüstung nicht. Sie lässt die Ermüdung des Übels und den kommenden Wendepunkt spüren. Im dritten Satz (… dona nobis …) singt dann das Lied des Friedens. Wir hören den Gesang aus der Ferne, noch nicht uns gehörend, doch wir nehmen ihn auf, bis dann der Friedensgesang aus uns heraus klingt und hymnisch heranwächst. Der ‚Friede‘ ist dann […] keine Utopie mehr und auch nicht ‚überirdisch‘. […] Ist es wahr? Die Sinfonie endet mit der Frage – Friede?“ Doráti lässt in seiner Sinfonie vielfach die Dies-IraeSequenz aus der mittelalterlichen Totenmesse anklingen – ein traditionelles musikalisches Schreckenssymbol, das (vielfach verdeckt) in allen drei Sinfoniesätzen anzutreffen ist. Im dritten Satz verändert es allerdings seinen Bedeutungshorizont dahingehend, dass der Tag des Zorns nun „als Tag der Gnade, des Friedens“ verstanden wird (Doráti). In der Partitur findet sich ein weiteres Zitat, nämlich das jener Tonfolge, die Beethoven im Agnus Dei seiner Missa solemnis zu dem Wort „pacem“ komponiert hat. Sie wird im Finale zunächst von dem in der Ferne aufgestellten Streichquartett gespielt, so dass der Friedensgesang anfangs wie eine verschwommene Vision erscheint. Erst allmählich gewinnt er an Konturen, so dass der an Erasmus’ großes Manifest des humanistischen Pazifismus angelehnte Friedensappell immer eindringlicher wird: „Die Kunst der Musik“, so Doráti, „muss all dieses können: ausrufen, aufrufen, warnen. Wege zeigen und – vielleicht die schönste ihrer Aufgaben: – trösten und Hoffnung ausstrahlen.“ ANTAL DORÁTI SINFONIE NR. 2 „QUERELA PACIS“ Besetzung: 4 Flöten (auch 2 Piccolo), 3 Oboen (auch Englischhorn), 4 Klarinetten (auch Bassklarinette), 3 Fagotte (auch Kontrafagott), 4 Hörner, 3 Trompeten, 3 Posaunen, 1 Tuba, 2 Pauken, Schlagzeug, Harfe, Klavier, Orgelpedal, Streicher, Streichquartett hinter der Bühne [ca. 30 Min.] AUF DEM WEG ZUM GROSSEN ERFOLG: BARTÓKS „HOLZGESCHNITZTER PRINZ“ Als Béla Bartók im April 1914 die Arbeiten an seinem Tanzspiel „Der holzgeschnitzte Prinz“ aufnahm, war es unklar, ob das Werk jemals zur Aufführung gelangen würde. Denn obgleich der Komponist schon vor Jahren als Professor für Klavier an die Budapester Musikakademie berufen worden war, hatte er keine nennenswerten Erfolge vorzuweisen – im Gegenteil. Bartók wurde von den Dirigenten regelrecht boykottiert, weshalb er sich „offiziell hingerichtet“ fühlte. „Mein öffentliches Wirken“, schrieb er in jener Zeit an den Musikschriftsteller Géza Vilmos Zagon, „beschränke ich auf ein Gebiet: für meine Forschungen auf dem Gebiete der Musikfolklore […]. Zu komponieren jedoch pflege ich nur als Privatmann, lediglich zum Familien- PROGRAMM 11 gebrauch. […] Denn was ich befürworte, wird von den offiziellen Musikkreisen von vornherein – mit Recht – als für sie verdächtig empfunden.“ zuweilen Züge abgrundtiefer Verzweiflung annehmende Musik auch Bartóks subjektive und objektive Lebenssituation widerspiegelte, ist zu vermuten. Dass Bartók überhaupt einen Kompositionsauftrag vom Budapester Opernhaus erhalten hatte, war der Initiative des Intendanten Graf Bánffy zu verdanken, der damit an die großen Erfolge von Diaghilews „Ballets Russes“ in Ungarn anknüpfen wollte. Kriegsausbruch, drohende Einberufung und eine dramatische Verschlechterung der Lebensbedingungen führten dazu, dass Bartók die Partitur erst im Januar 1917 vollenden konnte. „Damals“, schrieb Zoltan Kodály, „fand er für die Trostlosigkeit seines ‚Prinzen‘ Klänge, die die Zuhörer erschauern machten und einige Kritiker zu der Bemerkung veranlassten, das Werk sei verfehlt, weil die Musik für ein Feenmärchen zu tragische anmutet.“ Dass die Das symbolistische Märchenspiel, in dem verschiedene Motive europäischer Volks- und Kunstmärchen aufgegriffen werden, beginnt mit einem grandiosen Naturbild, in dem Bartók die Kräfte des spätromantischen und impressionistischen Riesenorchesters in dunkel timbrierter Farblichkeit bündelt. Anschließend wird die Geschichte eines Prinzen erzählt, für den die Prinzessin unerreichbar ist, da sich ihm die von einer Fee belebte Natur – zunächst der Wald und dann das Wasser – entgegenstellt, um ihn zu prüfen. Der Prinz versucht vergeblich die Aufmerksamkeit der Prinzessin zu erlangen und konstruiert eine Holzpuppe, ein künstliches Ebenbild, dem er all seine Attribute und sogar sein Haar gibt. Die Prinzessin ist von der belebten Puppe fasziniert (die musikalisch mit Hilfe grotesk verzerrter Varianten der ursprünglichen PrinzenMotivik charakterisiert wird) und wendet sich voller Verachtung vom echten Prinzen ab. Was folgt, ist die gegenläufige Reprise der Handlung: Die Holzpuppe, die nach dem wilden Tanz leblos zusammensinkt, wird von der Prinzessin verstoßen: Erst jetzt nimmt sie den Prinzen in seiner menschlichen Schönheit wahr. Doch auch sie muss geläutert werden, sich ihrer königlichen Insignien entledigen und ihr Haar opfern, bevor beide, in ihre ursprüngliche Gestalt zurückverwandelt, zusammenfinden. „Der holzgeschnitzte Prinz“, Bühnenbild der Uraufführung PROGRAMM 12 Obgleich das Ballett in Auftrag des Budapester Opernhauses entstanden war, konnte es zunächst nicht aufgeführt werden, da kein Dirigent die ist das Schönste, was man von einem Dirigenten hören kann. […] Als ich ihm Dienstag die Partitur gab, sagte er: ‚Ik werde eine Woge ganz krank sein von Studium.‘ (Nämlich mit solchem Eifer macht er sich an die Arbeit!) Er studierte die Partitur drei Wochen lang (Ein Kenner pflegt nicht einmal hineinzusehen, lernt sie eigentlich erst bei der ersten Probe kennen.) Also: Gelobt sei Tango […].“ Béla Bartók Einstudierung übernehmen wollte. („An der Oper“, so Bartók, „gab es damals sieben Dirigenten. Alle sieben weigerten sich, einen derartigen ‚Mischmasch‘ zu dirigieren.“) Schließlich erklärte sich der junge, in Budapest gastierende Italiener Egisto Tango bereit, das Ballett aufzuführen – allerdings nur unter der Bedingung, dass ihm 30 (!) Orchesterproben ermöglicht würden. Nach langen und zähen Verhandlungen mit der Intendanz konnte Tango an die Arbeit gehen, woraufhin Bartók an seine Mutter schrieb: „Bis jetzt hat sich Tango als großartig erwiesen: Dass er die Sache nur übernimmt, wenn er sie bis in die kleinsten Einzelheiten mit der nötigen Gründlichkeit ausarbeiten kann, Die Premiere fand am 12. Mai 1917 statt und war ein gewaltiger Erfolg. „Das Publikum, die Zuschauer der festlichen Premiere“, schrieb der Rezensent der Zeitung „Budapesti Hirlap“, „hörte mit gespannter Aufmerksamkeit die Musik, stieß sich nicht an deren Modernität und genoss sogar die interessante Neuheit. Am Ende des Stückes rief man unter stürmischen Ovationen Béla Bartók vor den Vorhang. Der Komponist erschien ungefähr fünfzehnmal vor den Lampen mit den mitwirkenden Tango und Béla Balász.“ Dieser Tag sollte Bartóks Karriere entscheidend verändern: Vom Erfolg des „Holzgeschnitzten Prinzen“ beeindruckt, willigte die Operndirektion zur Premiere von „Herzog Blaubarts Burg“ in der nächsten Spielzeit ein. Als dieses Werk dann am 24. Mai 1918 über die Bühne ging, hatte Bartók seinen endgültigen Durchbruch. Harald Hodeige PROGRAMM 13 DANIEL MÜLLER-SCHOTT DAS NDR SINFONIEORCHESTER AUF KAMPNAGEL SPIELT WERKE DER ROMANTIK Auf seiner neuesten CD widmet sich Daniel Müller-Schott der romantischen und spätromantischen Violoncello-Konzertliteratur: ein Erkundungsgang, der neben Bekanntem auch (Wieder-)Entdeckenswertes zutage fördert. Begleitet vom NDR Sinfonieorchester unter der Leitung von Christoph Eschenbach spielt Müller-Schott das berühmte a-moll-Konzert op. 129 von Robert Schumann, ein selten aufgeführtes Konzert in gleicher Tonart des Schumann-Zeitgenossen Robert Volkmann sowie zwei kürzere Stücke von Richard Strauss und Max Bruch. Zur Programmauswahl der CD sagte Müller-Schott: „Zunächst einmal gibt es eine besondere Verbin- dung zu dem Schumann-Konzert, es war nämlich für mich das erste Cellokonzert, das ich in meinem Leben überhaupt gehört habe und das für mich der Anlass war, Cello zu lernen. Im Alter von fünf Jahren war ich im Münchner Herkulessaal und habe eine Probe gehört mit dem Schumann-Cellokonzert. Das hat mich so nachhaltig beeindruckt, dass ich auch Cello lernen wollte. Später habe ich dann, so im Alter von 17 Jahren, angefangen mit der Partitur, habe das studiert und mit kleineren Orchestern aufgeführt und über die Jahre eine Liebe zu dem Schumann-Konzert entwickelt. Ich halte das für eines der persönlichsten Werke für Cello und Orchester und führe das immer wieder sehr gerne auf.“ Das NDR Sinfonieorchester erobert sich einen neuen Konzertsaal: die Kulturfabrik Kampnagel im Norden Hamburgs. Das drei Konzerte umfassende Projekt überschreitet nicht nur die Barrieren zwischen Klassik, Jazz und Neuer Musik, sondern will auch ein neues Publikum dazu einladen, ungewohnte sinfonische Klangwelten zu erkunden. Bernsteins „Preludes, Fugues and Riffs“ und „Dead Elvis“ – eine mehrdeutige Hommage des amerikanischen Komponisten Michael Daugherty, der in seinem vergnügten Postmodernismus vor wirklich gar nichts Respekt hat und zu den Klängen der gregorianischen „Dies-Irae“-Sequenz sogar den „King of Rock ’n’ Roll“ wiederauferstehen lässt. Im ersten Konzert der neuen Reihe, „A Highway to Rhythm“, begibt sich das NDR Sinfonieorchester auf eine Reise nach Amerika. Auf dem Programm stehen die Suite aus der „Dreigroschenoper“ von Kurt Weill, dessen „Mackie Messer“ als „Mack the Knife“ in der Version von Louis Armstrong unsterblich wurde, George Gershwins von Jazz- und Blueselementen durchsetzte „Rhapsody in Blue“, Leonard Mit dem Texaner John Axelrod wurde für den Abend am 12. Dezember 2009 (20 Uhr, Kampnagel, Jarrestraße 20) ein junger Dirigent verpflichtet, der sich bereits als erfahrener Grenzgänger des sinfonischen Repertoires profiliert hat. Am Klavier wird der japanische Jazzpianist Makoto Ozone zu erleben sein, der – nachdem ihm im Alter von 12 Jahren eine Platte von der Jazz-Legende Oscar Peterson in die Hände gefallen war – dem Orgelspiel „Adieu“ sagte. In Volkmanns a-moll-Konzert, das von seinen kantablen Themen und ihrer ausgereif ten Verarbeitung lebt, begeisterte Daniel Müller-Schott nicht nur der musikalische Humor sondern auch die vielen Opernanklänge. Der Cellist hat sich für die Einspielung der Urfassung entschieden, die im Vergleich zu den bearbeiteten Versionen etwas umfangreicher ausfällt. R. SCHUMANN Konzert für Violoncello und Orchester a-moll op. 129 R. STRAUSS Romanze für Violoncello und Orchester F-Dur R. VOLKMANN Konzert für Violoncello und Orchester a-moll op. 33 M. BRUCH Kol nidrei d-moll op. 47 DANIEL MÜLLER-SCHOTT AZ_DMS_Schumann_SW.indd 1 12.10.2009 13:01:18 Uhr NDR Sinfonieorchester | Christoph Eschenbach CD-TIPP 14 Im Anschluss an das reguläre Konzertprogramm wird sich Makoto Ozone dann ganz dem Jazz widmen. Begleitet wird er von der NDR Bigband, musikalischer Leiter ist Jörg Achim Keller. Ehemals eine berühmte Fabrik im Hamburger Stadtteil Barmbek – heute Deutschlands größte freie Spielund Produktionsstätte: die Kulturfabrik Kampnagel KONZERT-TIPP 15 ABONNEMENTKONZERTE C2 Donnerstag, 17. Dezember 2009, 20 Uhr D3 Freitag, 18. Dezember 2009, 20 Uhr Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal L3 Samstag, 19. Dezember 2009, 19.30 Uhr Lübeck, Musik- und Kongresshalle Dirigent: Herbert Blomstedt WOLFGANG AMADEUS MOZART Sinfonie Nr. 40 g-moll KV 550 ANTON BRUCKNER Sinfonie Nr. 2 c-moll 17.12.2009: 19 Uhr 18.12.2009: 19 Uhr Einführungsveranstaltungen A5 Sonntag, 10. Januar 2010, 11 Uhr B5 Montag, 11. Januar 2010, 20 Uhr Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal Dirigent: Lothar Zagrosek Solistin: Simona Šaturová Sopran JEAN-PHILIPPE RAMEAU Une Symphonie imaginaire WOLFGANG AMADEUS MOZART „Fra cento affanni“ KV 88 „Misera! dove son?“ KV 369 CÉSAR FRANCK Sinfonie d-moll 11.01.2010: 19 Uhr Einführungsveranstaltung KONZERTVORSCHAU 16 Dirigent: Zdeněk Mácal Solistin: Dagmar Pecková Alt OTMAR MÁCHA Variationen für Orchester ANTONÍN DVOŘÁK Biblische Lieder op. 99 BEDŘICH SMETANA „Vyšehrad“, „Vltava“ („Die Moldau“), „Sárka“ – 3 Sinfonische Dichtungen aus „Má Vlast“ („Mein Vaterland“) „Birds on Fire II“ MICHAEL NYMAN „If“ HENRY PURCELL Fantazy upon one note BARRY GUY „Buzz“ STEPHEN WILKINSON „The Garden“ „At the Manger“ HENRY PURCELL „In Nomine“ in 6 parts GAVIN BRYARS „In Nomine“ after Purcell DUNCAN DRUCE „Three Poems of Henry Vaughn“ 15.01.2010: 19 Uhr Einführungsveranstaltung und 20 Uhr Einführungsveranstaltung für „Konzertanfänger“ (Smetana) In Kooperation mit NDR Das Alte Werk NDR DAS NEUE WERK AUF KAMPNAGEL Dienstag, 8. Dezember 2009, 20 Uhr Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio KA1 Samstag, 12. Dezember 2009, 20 Uhr Hamburg, Kampnagel, Jarrestraße 20 „BIRDS ON FIRE“ – PURCELL & NEUE MUSIK A HIGHWAY TO RHYTHM Fretwork Clare Wilkinson Mezzosopran JOHN JOUBERT „The Fellowship of the Stretched String“ PETER SCULTHORPE „Djilile“ ELVIS COSTELLO „Put away forbidden playthings“ HENRY PURCELL Fantazia No. 8 TAN DUN „A Sinking Love“ ORLANDO GOUGH NDR Sinfonieorchester Dirigent: John Axelrod Solist: Makoto Ozone Klavier KURT WEILL Suite aus der „Dreigroschenoper“ LEONARD BERNSTEIN Prelude, Fugues and Riffs MICHAEL DAUGHERTY Dead Elvis GEORGE GERSHWIN Rhapsody in Blue D4 Freitag, 15. Januar 2010, 20 Uhr Hamburg, Laeiszhalle, Großer Saal L4 Samstag, 16. Januar 2010, 19.30 Uhr Lübeck, Musik- und Kongresshalle HB2 Sonntag, 17. Januar 2010, 19 Uhr Bremen, Glocke NDR DAS ALTE WERK SONDERKONZERT „BAROCK LOUNGE“ Samstag, 16. Januar 2010, 21 Uhr Hamburg, Kampnagel, [kmh], Jarrestr. 20 Elbipolis Barockorchester Hamburg Brezel Göring DJ „ZURÜCK ZUR NATUR“ launisch, wunderbar, bizarr Musik von HÄNDEL, VIVALDI KAMMERKONZERT Dienstag, 19. Januar 2010, 20 Uhr Hamburg, Rolf-Liebermann-Studio FASCHINGSKONZERT Ein Überraschungsprogramm mit Salon- und Caféhaus-Musik und dem NDR Salon-Ensemble Ludolf Klemeyer Violine Christoph Sauer Violine Christoph Rocholl Violoncello Katharina Bunners Kontrabass Jürgen Lamke Klavier Hans-Udo Heinzmann Flöte u. a. Karten im NDR Ticketshop im Levantehaus, Tel. 0180 1 78 79 80 (bundesweit zum Ortstarif für Anrufe aus dem deutschen Festnetz, Preise aus dem Mobilfunknetz können abweichen), online unter www.ndrticketshop.de anschließend Jazz mit Makoto Ozone und der NDR Bigband (Leitung: Jörg Achim Keller) KONZERTVORSCHAU 17 1. VIOLINEN KONTRABASS POSAUNE IMPRESSUM Roland Greutter**, Stefan Wagner**, Florin Paul**, Gabriella Györbiro*, N.N.*, Marietta Kratz-Peschke*, Brigitte Lang*, Lawrence Braunstein, Dagmar Ferle, Malte Heutling, Sophie Arbenz-Braunstein, Radboud Oomens, Katrin Scheitzbach, Ruxandra Klein, Alexandra Psareva, Bettina Lenz, Razvan Aliman, Barbara Gruszczynska, Motomi Ishikawa, Sono Tokuda, N.N. Ekkehard Beringer**, Michael Rieber**, Katharina C. Bunners-Goll*, Jens Bomhardt*, Karl-Helmut von Ahn, Eckardt Hemkemeier, Peter Schmidt, Volker Donandt, Tino Steffen Stefan Geiger**, Simone Candotto**, Joachim Preu, Peter Dreßel, Uwe Leonbacher (Bassposaune) Herausgegeben vom Wolfgang Ritter**, Matthias Perl**, Hans-Udo Heinzmann, N.N., Jürgen Franz (Piccolo) HARFE 2. VIOLINEN OBOE PAUKE Rodrigo Reichel**, Christine-Maria Miesen**, N.N.*, N.N.*, Rainer Christiansen, Horea Crisan, Regine Borchert, Felicitas Mathé-Mix, Hans-Christoph Sauer, Stefan Pintev, Theresa Micke, Boris Bachmann, Juliane Laakmann, Frauke Kuhlmann, Raluca Stancel, Yihua Jin Paulus van der Merwe**, Kalev Kuljus**, Malte Lammers, Beate Aanderud, Björn Vestre (Englisch Horn) Stephan Cürlis**, N.N. VIOLA Marius Nichiteanu**, Jan Larsen**, Jacob Zeijl**, Gerhard Sibbing*, N.N.*, Klaus-Dieter Dassow, Rainer Castillon, Roswitha Lechtenbrink, Rainer Lechtenbrink, Thomas Oepen, Ion-Petre Teodorescu, Aline Saniter, Torsten Frank, N.N. Markus Hötzel** FLÖTE Christopher Franzius**, N.N.**, Yuri-Charlotte Christiansen**, Dieter Göltl*, Vytautas Sondeckis*, Thomas Koch, Michael Katzenmaier, Christof Groth, Sven Forsberg, Bettina Barbara Bertsch, Christoph Rocholl, Fabian Diederichs Ludmila Muster** Thomas Starke**, N.N.**, Sonja Bieselt, N.N., Björn Groth (Kontrafagott) Jürgen Lamke Wolfgang Preiß (Inspizient), Matthias Pachan, Walter Finke, Stefanie Kammler VORSTAND Claudia Strenkert**, Jens Plücker**, N.N., Volker Schmitz, Dave Claessen*, Marcel Sobol, Jürgen Bertelmann TROMPETE Jeroen Berwaerts**, Guillaume Couloumy**, Bernhard Läubin, Stephan Graf, Constantin Ribbentrop Redaktion des Programmheftes: Dr. Harald Hodeige Der Einführungstext von Dr. Harald Hodeige ist ein Originalbeitrag für den NDR. TASTENINSTRUMENTE ORCHESTERWARTE FAGOTT Redaktion Sinfonieorchester: Achim Dobschall SCHLAGZEUG Thomas Schwarz**, N.N.** Nothart Müller**, N.N.**, Walter Hermann, N.N. (Es-Klarinette), Renate Rusche-Staudinger (Bassklarinette) NORDDEUTSCHEN RUNDFUNK PROGRAMMDIREKTION HÖRFUNK BEREICH ORCHESTER UND CHOR Leitung: Rolf Beck KLARINETTE HORN VIOLONCELLO TUBA Boris Bachmann, Hans-Udo Heinzmann, Thomas Starke **Konzertmeister und Stimmführer *Stellvertreter Fotos: Klaus Westermann | NDR (Titel) Christoph Rüttger (S. 4) Kasskara | Decca (S. 5) culture-images (S. 7) culture-images (S. 8) getty images (S. 10) The Bridgeman Art (S. 12) culture-images (S. 13) Fredrik Röh (S. 14) NDR | Markendesign Gestaltung: Klasse 3b, Hamburg Litho: Reproform Druck: KMP Print Point Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des NDR gestattet. NDR SINFONIEORCHESTER 18 NDR SINFONIEORCHESTER 19 In Hamburg auf 99,2 Fotos {M}: Eastcott Momatiuk | gettyimages Weitere Frequenzen unter ndrkultur.de Die Konzerte des NDR Sinfonieorchesters hören Sie auf NDR Kultur. Hören und genießen