Leseprobe Komponistencomics

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KOMPONISTEN-COMICS
Schumann
verliebt sich
Der Comic „Schumann verliebt sich“ greift
einen Lebensabschnitt heraus, der für Robert
Schumann von zentraler Bedeutung war: die erwachende Liebe zu Clara Wieck und der Kampf
um sie. Musikalisch steht die Sammlung der Kinderszenen im Mittelpunkt. Die dreizehn kleinen
Stücke zeigen die Romantik der kleinen, stillen
Kompositionen – und eine neue Gattung, das
„Charakterstück“.
dichtung und wahrheit
Lernbereiche
Komponisten kennen lernen
Komponist in seiner Arbeitswelt
(Komponist als freier Künstler)
Hören lernen (Bilder in der Musik
wiedererkennen)
Besetzungsformen und Gattungen
erkennen (Charakterstück)
Musik im historischen und räumlichen
Kontext (nicht zweckgebundene Musik)
Musikgeschichtliche Einordnung vornehmen (romantisch in Ausdruck und
Gattung)
Die zeitlichen Abläufe – das Kennenlernen von
Clara und Robert (1828), der erste nähere Kontakt
(1835) und die Gerichtsverhandlung (1840) – sind
im Comic authentisch dargestellt. Nicht überliefert sind die konkreten Szenen, die aber durchaus
so hätten stattfinden können.
im unterricht
Haben sich die SchülerInnen mithilfe des Comics
und des Arbeitsblatts mit dem Leben Schumanns
etwas vertraut gemacht, kann näher auf die
Komposition der Kinderszenen eingegangen werden. Bereits auf der ersten Seite des Comics werden drei Stücke von Schumann umschrieben.
Wenn genügend Zeit und Aufmerksamkeit in der
Klasse vorhanden sind, kann sich daraus ein
kleines Rätselspiel ergeben: Zunächst werden die
drei Kinderszenen „Träumerei“, „Ritter vom Steckenpferd“ und „Fürchtenmachen“ gehört, ohne
die Titel zu nennen (die entsprechende Liste auf
dem Arbeitsblatt muss bis dahin abgedeckt sein).
Nun versuchen die SchülerInnen die drei Hörbeispiele den Bildern auf der ersten Seite des Comics
zuzuordnen. Auch das umgekehrte Vorgehen ist
denkbar: Die SchülerInnen erhalten die Liste aller
Kinderszenen, versuchen nun die entsprechenden Bilder der Liste zuzuordnen und hören dann
die Stücke.
Umfassender und – da ohne Textbeschreibung –
schwieriger ist dieses Zuordnungsspiel mit dem
letzten Bild der zweiten Seite. Hier werden neben
den auf der ersten Seite schon beschriebenen
noch vier weitere Kinderszenen dargestellt
(zusätzlich: „Bittendes Kind“, „Am Kamin“, „Von
fremden Ländern und Menschen“, „Haschemann“).
erweiterung
In höheren Klassenstufen kann im weiteren Verlauf noch näher auf den Komponisten und seine
romantischen Ausdrucksmöglichkeiten eingegangen werden (Stichwort „Charakterstück“).
Denkbar ist es natürlich auch, über die „Brücke“
Schumann mehr über Leben und Wirken Clara
Wiecks zu erfahren.
Komponisten-Comics
Spielerische Zugänge in die Welt der Komponisten
Kerstin Siegrist / Sylvie Toporski
spielerisch Wissen vermitteln
mit liebevoll gestalteten Details
Tipps und Materialien zur
Unterrichtsgestaltung
Heft, 48 Seiten
MUB 5018 / ISBN 978-3-7957-0791-0
€ 12,95 (€ 10,95 für Abonnierende von Musik in
der Grundschule und Musik & Bildung)
Die Faszination von Comics für den Musikunterricht nutzen: Zehn Comics erleichtern den
Einstieg in das Leben und Werk der wichtigsten Komponisten unserer Musikgeschichte
(Bach, Händel, Haydn, Mozart, Beethoven,
Schumann, Liszt, Smetana, Mahler, Cage). Als
lustige Geschichte verpackt widmet sich jeder
Comic einem Lebensabschnitt oder einem bestimmten Werk.
Tipps zum Einsatz im Unterricht und ein Arbeitsblatt mit den wichtigsten Hintergrundinformationen runden das Angebot ab.
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Robert Schumann
robert schumann – leben
Robert Schumann wurde 1810 in Zwickau geboren. Seine Familie war künstlerisch sehr
interessiert und er bekam bereits mit sieben Jahren Klavierunterricht. Schumann interessierte sich für alles: Literatur, Theater und Musik; er schrieb eigene Gedichte, gründete an
der Schule ein Orchester und einen literarischen Verein.
Da Schumann die Schule mit sehr gutem Abitur abschloss, entschieden seine Mutter und
sein Vormund (der Vater war früh gestorben), dass er Jura studieren sollte. Schumann
hatte sicher die besten Vorsätze, als er 1828 in Leipzig mit dem Studium begann. Doch die
große und damals bedeutende Stadt mit ihrem vielfältigen kulturellen Angebot kam seinen
literarischen, philosophischen und musikalischen Neigungen allzu sehr entgegen.
Um von den Ablenkungen wegzukommen und dem „fatalen Schlendrian“ Einhalt zu
gebieten, studierte er zwei Semester in Heidelberg, wo ihn jedoch ausgerechnet ein
musikliebender Juraprofessor auf musikalische Abwege brachte.
1830 hängte Schumann das Jurastudium endgültig an den Nagel und nahm in Leipzig bei
dem berühmten Klavierpädagogen Friedrich Wieck intensiven Unterricht – Ziel war eine
Laufbahn als Klaviervirtuose. Zeitweise wohnte Schumann sogar bei seinem Lehrer und
lernte dort die Tochter Clara kennen, die Vorzeigeschülerin des Lehrers Wieck. Mit Schumanns Pianistenkarriere war es vorbei, als er versuchte, mithilfe einer Maschine seine
Finger beweglicher zu machen. Ein Finger blieb steif. Danach konzentrierte er sich auf das
Komponieren. Entscheidend beeinflusst hat Schumann die romantische Musik mit seinen
kleinen „Charakterstücken“ (wie den Kinderszenen oder dem Album für die Jugend).
Nach der Heirat mit Clara Wieck im Jahr 1840 begann seine produktivste Zeit. Zahlreiche
Werke entstanden. Doch mit den Jahren nahmen die Sorgen zu und es wurde immer
deutlicher, dass er an einer manisch-depressiven Nervenkrankheit litt. 1854 wurde er in
eine Heil- und Pflegeanstalt eingeliefert, wo er zwei Jahre später starb. (Die Wissenschaftler sind sich hier uneins: Es gibt auch die These, wonach Clara ein Alkoholdelirium Roberts
ausnutzte, um ihn in die Klinik abzuschieben.)
kinderszenen
1. Von fremden Ländern und Menschen
2. Kuriose Geschichte
3. Haschemann
4. Bittendes Kind
5. Glückes genug
6. Wichtige Begebenheit
7. Träumerei
8. Am Kamin
9. Ritter vom Steckenpferd
10. Fast zu ernst
11. Fürchtenmachen
12. Kind im Einschlummern
13. Der Dichter spricht
»
Das berühmteste Liebespaar
der Romantik:
Clara und Robert als Relief
robert und clara
Sieben Jahre nach ihrer ersten Begegnung –
Robert war nun 25 Jahre alt und Clara 16 –
gestanden sich die beiden ihre Liebe. Doch der
überfürsorgliche Vater wollte seine überaus
begabte Tochter nicht mit einem mittellosen
Komponisten vermählt sehen.
Er tat alles, um die beiden auseinanderzubringen, unternahm monatelange Konzertreisen mit
Clara, verbot Begegnungen und auch jeglichen
Briefkontakt (der aber heimlich stattfand).
1840 versuchten Clara und Robert vor Gericht eine
Genehmigung für ihre Eheschließung zu erwirken. Robert konnte inzwischen durch seine
Kompositionen solidere Einnahmen verzeichnen,
fand durch eine von ihm gegründete Musikzeitschrift, die Neue Zeitschrift für Musik (die es
immer noch gibt), in der Musikwelt große
Anerkennung und erhielt – mit einem Schreiben,
das genau richtig zur Gerichtsverhandlung kam –
die Ehrendoktorwürde der Universität Jena. Die
Ehe wurde von Gerichts wegen erlaubt.
Clara und Robert hatten zusammen acht Kinder.
Zwei starben früh; das letzte hat Robert Schumann
nie kennen gelernt.
robert an clara
19. März 1838: „Und daß ich es nicht vergesse, was ich noch komponiert. War es wie ein Nachklang von Deinen
Worten einmal, wo du mir schriebst, ,ich käme dir auch manchmal wie ein Kind vor‘ – kurz es war mir ordentlich
wie im Flügelkleide und hab’ da an die 30 putzige Dinger geschrieben, von denen ich etwa zwölf ausgelesen und
,Kinderszenen‘ genannt habe. Du wirst Dich daran erfreuen, mußt dich aber freilich als Virtuosin vergessen.“
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