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MedienInformation
Rostock, 16. April 2014
Altes Menschenaffenhaus wird Kletterparcour
für Baumkängurus
Wimbe und Jaya May sind die ersten „Kletter„Kletter-Beuteltiere“ in Rostock
Die frühere Menschenaffenanlage im Zoo Rostock ist zu einem weitläufigen Kletterparcour für
Baumkängurus umgestaltet worden. Heute hat die zwei Jahre alte Wimbe aus dem Krefelder Zoo ihr
neues Revier in Beschlag genommen. Schon bald wird die ebenfalls
ebenfalls zweijährige Jaya May aus dem
französischen Zoo Beauval in der Hansestadt erwartet. Die einzigen auf Bäumen lebenden „Kletter„KletterKängurus“ sind erstmals in Rostock zu beobachten.
„Nur acht Zoos in Europa halten Goodfellow-Baumkängurus“, sagte Kuratorin Antje Zimmermann. „Das
Baumkänguru ist eine der ersten Arten, für die von der World Association of Zoos and Aquariums (WAZA)
ein weltweites Zuchtprogramm eingerichtet wird, in dem Europa gemeinsam mit den Australien, Japan,
Singapur und noch zwei verbliebenen US-Zoos die Haltung und Erhaltung dieser Art weltweit vorantreiben
wird. Die in freier Wildbahn lebenden Bestände nehmen ab. Deshalb stehen Baumkängurus auf der
Roten Liste bedrohter Tierarten.“
Der Zoo Rostock wird aus diesem Grund die Tenkile Conservation Alliance unterstützen, eine
Organisation, die sich der Erforschung und dem Schutz bedrohter Baumkänguru-Arten verschrieben hat.
Die TCA arbeitet mit großem Engagement in einem Gebiet in Papua Neuguinea, in dem die
Baumkängurus innerhalb weniger Jahrzehnte um 80 Prozent abgenommen haben.
Wimbe hat sich gut eingelebt
Wimbe, am 15. Juni 2012 in Krefeld geboren, ist jetzt seit gut zwei Wochen in Rostock und kommt
bestens mit ihrer neuen Umgebung zurecht. „Baumkängurus sind eigentlich sehr schreckhaft, aber
Wimbe ist wohl eine Ausnahme“, so Antje Zimmermann. „Sie hat bereits nach kurzer Zeit einen
zutraulichen Kontakt zu ihren Tierpflegern Matthias Petzold und René Schoknecht und erkundet
aufmerksam und neugierig ihr neues Domizil.“ Schon bald wird auch die am 21. Januar 2012 geborene
Jaya May aus Frankreich dazukommen. „Eine eigene Zucht bei den Baumkängurus ist geplant. Da es im
europäischen Zuchtprogramm aber nur wenige männliche Tiere gibt, wird es ein wenig dauern, bis wir ein
Männchen erhalten“, erläuterte die Kuratorin. Maximal vier Tiere sollen in Rostock ein Zuhause finden.
Die größten baumbewohnenden Beuteltiere aus Neuguinea ziehen in eine völlig neu gestaltete,
geräumige Anlage des ehemaligen Menschenaffenhauses. Baumkängurus sind Einzelgänger und stark
an das Leben in den Bäumen angepasst. Die Hinterbeine sind deutlich kürzer als bei
bodenbewohnenden Arten und die Arme ausgeprägter. Ihr runder Schwanz dient als Balancierhilfe und
die rauen Fußsohlen sowie die kräftigen Krallen an den Zehen machen sie zu wahren Kletterkünstlern.
Die Kopf-Rumpf-Länge beträgt nur 50 bis 80 Zentimeter, die Schwanzlänge 50 bis 90 Zentimeter. Von
der Größe und auch vom Gewicht zwischen 5 bis 18 Kilogramm fallen die Baumkängurus kleiner und
leichter als ihre „geerdeten“ Artgenossen aus.
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Laub, Luzerneheu, Obst wie Äpfel, Bananen, Trauben, Birnen und Feigen sowie Gemüse, beispielsweise
Kartoffeln, Brokkoli, Gurken, Zucchini, Kohl und Salat, gehören auf den Speiseplan der Vegetarier. Als
Leckerbissen gelten Erdnüsse oder auch einmal ein gekochtes Ei.
In der unmittelbaren Nachbarschaft, in den ehemaligen Schimpansen-Unterkünften, leben seit letztem
Jahr weitere Baumbewohner, die Roten Varis. Auf Gemeinsamkeiten und Unterschiede der beiden
Kletterer weist eine Informationstafel am Gehege hin.
Umbau aus eigener Kraft
Viele Mitarbeiter des Zoos haben mitgeholfen, den Umbau der alten Menschenaffenanlage möglichst
schnell zu realisieren. „Wir haben aus den alten Gehegen 13 Tonnen Stahlschrott ausgebaut, verkauft
und dafür 2.200 Euro erhalten, die in die Anlage investiert werden konnten“, so Zoodirektor Udo Nagel.
„Wir sind stolz auf unsere neue Anlage und darauf, dass wir jetzt dort eine ganz besondere Tierart zeigen
können.“
Den Baumkängurus stehen zwei Innenanlagen mit einer Größe von 21 m² und 23 m² bei einer Höhe von
vier Metern zur Verfügung. Die Gehege wurden mit zahlreichen Kletterästen, Seilen, verschiedenen
Sitzbrettern und Plattformen und je einer Hängematte eingerichtet. Den Tieren werden verschiedene
Futter- und Ruheplätze angeboten. Als Rückzugsmöglichkeiten stehen Wimbe und Jaya May die
ehemaligen Schlafboxen der Menschenaffen zur Verfügung. Von den Innengehegen können die Tiere
durch einen einfachen Schieber auf die Außenanlagen wechseln.
Darüber hinaus sind zwei Außenanlagen mit einer Größe von jeweils ca. 55 m² entstanden. Die nach
oben offenen, natürlich gestalteten Außenanlagen bieten Tageslicht, Sonne und durch den Naturboden
mit einer Gras- und Krautschicht und Büschen ein artgerechtes Ambiente. Schattenplätze sind durch den
natürlichen Baumbestand ausreichend gegeben. Die Baumkängurus können sich jederzeit in das
Innengehege zurückziehen. Zur Paarungszeit können die neuen Bewohner des Rostocker Zoos die
Anlagen gemeinsam nutzen. Zu diesem Zweck können alle Lebensbereiche miteinander verbunden
werden.
Die Tenkile Conservation Alliance
Gegründet von den beiden Australiern Jean und Jim Thomas bemüht sich die TCA, die Tier- und
Pflanzenwelt im Toricelli-Gebirge zu erhalten. Mehrere Tierarten sind bereits ausgerottet, Baumkängurus
sind massiv im Bestand bedroht. Hauptprobleme sind die Bedürfnisse der stark wachsenden
Bevölkerung, der Wildtiere als Nahrung dienen, sowie die Abholzung des Regenwaldes.
Dabei setzen die Akteure auf Umwelterziehung, um die Einwohner zum Schutz ihrer natürlichen
Ressourcen zu bewegen. Zum Beispiel wird versucht, die Kaninchen- und Hühnerzucht als alternative
Fleischquellen zu etablieren. Aushängeschilder des Programms sind Schutzmaßnahmen für zwei
besonders bedrohte Baumkänguru-Arten: das Tenkile (Dendrolagus Scottae) und das Weimang
(Dendrolagus pucherimus).
Weitere Informationen unter www.tenkile.com
Zoologischer Garten Rostock gGmbH
Direktor: Udo Nagel
Besucherservice, Marketing & Kooperation: René Gottschalk
Rennbahnallee 21, 18059 Rostock
T +49 381-20 82 184
M +49 0178-450 32 84
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